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Schill-Partei hat vielerorts Investoren vergrault

Zum Beitrag in der Forster Rund­schau vom 12. Juli Schill-Partei will in die
Stadt­poli­tik ein­steigen
schreibt Jens Mer­hold aus Forst

Es ist schon
inter­es­sant, dass sich nun auch bei uns die Schill-Partei zur Wahl stellt. 

Die ersten Aus­sagen zeigen schon, wohin diese Poli­tik führen wird. Wie kann
ich als Bürg­er von Forst und aus dem Spree-Neiße-Kreis bei ein­er gemeinsamen
Region Cot­tbus-Spree/Neiße den Sitz der Ver­wal­tung nach Cot­tbus verlegen!
Hat man sich über­legt, was es kosten wird, wenn das Kreishaus in Forst leer
ste­ht und in Cot­tbus neue Räume entste­hen müssen? 

In Ham­burg, dem Heima­tort der Schill-Partei, kann man sich überzeu­gen, wie
viele Fehlentschei­dun­gen diese Partei zu ver­ant­worten hat und was dies die
Stadt Ham­burg gekostet hat. Im Zeitraum von zwei Jahren hat sich Ham­burg in
der Wirtschaft, der Bil­dung und im Sozial­bere­ich auf einen Abwärtstrend
begeben. In der Zeit, in der diese Partei in Ham­burg vertreten ist, haben
sich drei Inve­storen mit einem Gesamt­in­vesti­tionsvol­u­men von 2,6 Milliarden
Euro zurück­ge­zo­gen. In Sach­sen war bei der Bekan­nt­gabe der Kan­di­datur der
Schill-Partei sofort eine Stag­na­tion der wirtschaftlichen Investoren
eingetreten. 

Selb­st das Gewaltver­hal­ten hat in Ham­burg um 25 Prozent zugenom­men, obwohl
die Schill-Partei die Bekämp­fung der Gewalt propagiert.

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Globalisierung und Versammlungsfreiheit

Woch­enend­sem­i­nar vom 22.–24.08.2003

Pots­dam, Hochland-Tagung­shaus, Guten­bergstraße 78

In den let­zten Jahren ist es immer wieder zu hefti­gen Protes­tak­tio­nen gegen Weltwirtschafts­gipfel und NATO-Tagun­gen gekom­men. Große Demon­stra­tio­nen mit Teilnehmer/innen aus ver­schiede­nen Län­dern wandten sich gegen wirtschaftliche Unter­drück­ung der armen Staat­en der Welt, Umweltzer­störung und Abbau der Grund- und Men­schen­rechte. Der inter­na­tionale Protest der sog. Globalisierungsgegner/innen führte auch zu Ver­suchen, das Ver­samm­lungsrecht in den einzel­nen EU-Mit­gliedsstaat­en einzuschränken, die Zusam­me­nar­beit der Polizeien und Geheim­di­en­ste zu inten­sivieren und ver­meintliche Teilnehmer/innen an Protesten an der Aus­reise zu hindern. 

Das Sem­i­nar soll einen Überblick über die Entwick­lung der Ver­samm­lungs­frei­heit in Europa geben und die Möglichkeit bieten, die daraus resul­tieren­den Per­spek­tiv­en zu diskutieren. 

Fre­itag, 22.08.2003

18.00–18.45 Uhr

Anreise

18.45–19.00 Uhr

Ein­führung in das Seminar 

19.00–19.45 Uhr

Abend­brot

20 Uhr

Die Entwick­lung der Antiglob­al­isierungs­be­we­gung von Seat­tle bis heute — Sascha Kim­pel (attac Berlin, Ini­tia­tive Berlin­er Sozialforum) 

Sam­stag, 23.08.2003

09.00–09.45 Uhr

Frühstück 

10.00–11.45 Uhr

Ver­samm­lungs- und Demon­stra­tions­frei­heit in Europa

Ein Grun­drecht und seine €päis­che Per­spek­tive — Flo­ri­an von Ale­mann (JungdemokratInnen/Junge Linke) 

12.00–12.45 Uhr

Mittagessen 

13.00–15.00 Uhr

EUROPOL und Datentourismus

Die Europäisierung der Dat­en u. des Datenschutzes -
Dr. Alexan­der Dix (Lan­des­daten­schutzbeauf­tragter, angefragt) 

15.15–16.00 Uhr

Kaffeepause 

16.00–18.00 Uhr

Aus­rei­se­ver­bote und Meldeauflagen

Beschränkun­gen des €päis­chen Demon­stra­tions-grun­drecht­es durch nationale Polizeibehör­den — Marten Mittelstädt
(Arbeit­skreis Kri­tis­che Juristin­nen und Juris­ten an der Hum­bold­tu­ni­ver­sität Berlin) 

18.30–19.30 Uhr

Abendbrot 

Son­ntag, 24.08.2003

09.00–09.45 Uhr

Frühstück 

10.00–12.00 Uhr

Strafver­fahren ohne Grenzen?

Die Europaweite Strafver­fol­gung gegen Globalisierungskritiker/innen — Wolf­gang Kaleck
(Vor­sitzen­der des Repub­likanis­chen Anwaltsvereins) 

12.15–13.15 Uhr

Mittagessen 

13.15–14.30 Uhr

Abschluß­plenum und Verabschiedung 

Anmel­dung

Polizeikontrollstelle

Ini­tia­tive zur Stärkung
der Grund- und Bürgerrechte
gegenüber der Polizei

Lin­den­straße 47

14467 Potsdam

Tel. 0331–280 50 83

Fax: 0331–237 02 72

www.polizeikontrollstelle.de

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Kleiner Grenzverkehr in Sachen Antisemitismus

(Infori­ot) Wir doku­men­tieren im fol­gen­den einen Text des Bran­den­burg­er Lan­desamts für Verfassungsschutz

Lang ist die Liste aus­län­der­feindlich­er, ras­sis­tis­ch­er und anti­semi­tis­ch­er Pöbeleien in Bran­den­burg. Wenn es dabei ohne Gewalt abge­ht, find­et der Einzelfall — man mag das bedauern — kaum noch gesteigerte Aufmerk­samkeit. Neue Fra­gen wirft aber ein Ereig­nis auf, wenn die Akteure sel­ber Aus­län­der sind. 

Fünf junge Män­ner zwis­chen 19 und 21 Jahren kom­men zu Fuß von Slu­bice nach Frank­furt, um dort Land­sleute zu besuchen. Auf dem Balkon ihrer Gast­ge­ber wird kräftig gezecht. Von dort beobacht­en sie, wie ein dunkel­häutiger Mann die Straße ent­lang kommt. Sie brüllen ihm nach: “Juden raus!” Später erk­lären sie vor der Polizei, dies sei der einzige Satz, den sie auf Deutsch beherrschten. 

Län­derüber­greifend­er Recht­sex­trem­is­mus? Schauen wir näher hin. 

Recht­sex­trem­is­mus auch jen­seits der Oder

In Frank­furt (Oder) waren in den ver­gan­genen Jahren immer wieder ein­mal Polen, darunter Stu­den­ten an der Viad­ri­na, von deutschen Aus­län­der­fein­den ange­grif­f­en wor­den. In jüng­ster Zeit gab es erfreulicher­weise keine solche Mel­dun­gen mehr. Nun aber wech­seln die Rollen: Polen nicht als Opfer, son­dern als Täter. 

Die Motive der Pöbler vom 3. Juli sind noch unklar. Aber was der Satz “Juden raus!” bedeutet, muss ihnen klar gewe­sen sein. 

Anti­semi­tis­che Vorurteile sind eben nicht nur in Deutsch­land, son­dern auch in Polen ver­bre­it­et. Dort entsprin­gen sie teils religiösen Fehlen­twick­lun­gen, teils ras­sis­tis­chen Ein­stel­lun­gen. Der Anti­semitismus ist eine geschichtlich hoch belastete, beson­ders krasse Form der Ablehnung von Men­schen, die als fremd emp­fun­den wer­den. Fast alle Recht­sex­trem­is­ten, wo immer sie auch leben, sind ihm ver­fall­en. Darum ist der Anti­semitismus sozusagen ein inter­na­tionales Erken­nungsze­ichen für Rechtsextremisten. 

Auch andere For­men des Recht­sex­trem­is­mus begeg­nen uns dies­seits und jen­seits der deutsch-pol­nis­chen Gren­ze. Beim Ras­sis­mus kommt es darauf an, bei welchem Denkklis­chee er anset­zt — je nach­dem ver­ste­hen sich ras­sis­tis­che Deutsche und ras­sis­tis­che Polen als Kampfge­mein­schaft oder aber als Feinde. 

Die Nation­al­sozial­is­ten von gestern und teil­weise auch die Neon­azis von heute in Deutsch­land betra­cht­en die slaw­is­chen Polen als “min­der­w­er­tige Rasse” im Ver­gle­ich zu den “hochw­er­ti­gen Ger­ma­nen”. Auch daraus leit­en sie den Anspruch ab, pol­nis­ches Land in Besitz zu nehmen. 

Wenn jedoch ein Gegen­satz zwis­chen der “weißen Rasse” und allen anderen Rassen kon­stru­iert wird, sehen sich deutsche und pol­nis­che Recht­sex­trem­is­ten auf der­sel­ben Seite. Ger­ade recht­sex­trem­istis­che Skin­heads frö­nen einem Rassekult dieser Art mit dem Schlachtruf “White Power!” 

Schon in den achtziger Jahren sucht­en ein­schlägige Skin­head­bands aus Polen und der DDR gemein­sam nach Möglichkeit­en, ihre Musik aufzunehmen und auf Ton­träger zu ban­nen. Später bracht­en es einige pol­nis­che Bands zu ein­er gewis­sen inter­na­tionalen Berühmtheit in der Szene, z. B. Konkwista 88. Deutsche Bands fan­den in Polen hinge­gen nicht so leicht Anklang. Während näm­lich pol­nis­che Bands zum Teil auf englisch vor­tra­gen, tun deutsche Recht­srock­er das ungern. 

Das Gegeneinan­der der Nationalisten

Selb­st bei Skin­heads wird das Bewusst­sein gren­züber­schre­i­t­en­der Gemein­samkeit häu­fig über­lagert von einem über­steigerten Nation­al­is­mus, für den jen­seits der Lan­des­gren­zen Fein­des­ge­bi­et begin­nt. Das sehen die tra­di­tion­s­geleit­eten Nation­al­is­ten, die sich in recht­sex­trem­istis­chen oder recht­spop­ulis­tis­chen Parteien sam­meln, schon von jeher so. 

In Deutsch­land hof­fen sie, das “Deutsche Reich in den Gren­zen von 1937” zurück­zugewin­nen. Trotz Pro­pa­gan­da und Vere­in­sar­beit haben sie mit ihren revan­chis­tis­chen Gelüsten keine Chance im demokratis­chen Deutsch­land. Die pol­nis­chen Nation­al­is­ten aber wollen glauben machen, dass Deutsch­land auf dem Sprunge sei, aber­mals pol­nis­che Gebi­ete an sich zu reißen. Auf diese Weise mobil­isieren sie anti-deutsche Ressentiments. 

Einig sind sich die Nation­al­is­ten hüben und drüben jedoch in der Ablehnung eines geein­ten Europas. Die Insti­tu­tio­nen der EU sind ihnen ver­has­st. Die pol­nis­chen Recht­sex­trem­is­ten ver­muten zudem hin­ter der €päis­chen Inte­gra­tion einen Ver­such Deutsch­lands, pol­nis­chen Grund und Boden aufzukaufen und Polen zu entrecht­en. Die überzeu­gende Mehrheit von 77,5% der Polen, die bei dem Ref­er­en­dum Anfang Juni für die Mit­glied­schaft ihres Lan­des in der EU ges­timmt hat, zeigt aber, wie isoliert diese Posi­tio­nen sind. 

Ein men­schen­ver­ach­t­en­des Klischee

Bald wird die Oder nicht mehr die EU-Außen­gren­ze sein. Dann wer­den die Verkehrs‑, Wirtschafts- und Men­schen­ströme, die zwis­chen Deutsch­land und Polen hin und her gehen, noch ein­mal mächtig anschwellen. Alle wer­den daraus Nutzen ziehen. Aber auch uner­freuliche Erschei­n­un­gen aus dem jew­eili­gen Nach­bar­land kön­nten häu­figer sicht­bar wer­den. Darum noch ein­mal: Recht­sex­trem­is­ten gibt es nicht nur bei uns in Deutschland. 

Waren die Täter vom 3. Juli “echte” Recht­sex­trem­is­ten? Wir wis­sen es noch nicht. Beun­ruhi­gen sollte uns aber, dass für sie der Satz “Juden raus!” etwas typ­isch Deutsches ist und ihnen auch noch für den eige­nen Gebrauch passend erscheint. Dass der belei­digte Pas­sant dun­kler Haut­farbe kaum ein Jude hat sein kön­nen, wussten sie ganz sicher­lich. Aber für den Recht­sex­trem­is­mus in sein­er dumpfesten, wider­sin­nig­sten Gestalt ist “Jude” das uni­ver­sale Schimpf­wort, das jeden, den man nicht mag, entwürdi­gen und ent­men­schlichen soll. Als “Juden” beschimpften auch die deutschen Täter aus Pot­zlow ihren Spielka­m­er­aden, bevor sie ihn zu Tode quälten.

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Antira-Protest mitten im Festumzug


Waren die Anti­ras gemeint?


Eine selt­same Torte 


DDR-Kult­star Adi war auch da


Der schwarze Block? 


“Drum Fever” in Action


“Alles Gute!” 


“Per­cus­sion für Frankfurt”


Tausende schaut­en zu 


Die Cheer­leader liefen hinterher


Ein schelmis­ch­er Blick 

FRANKFURT/ODER Der 750. Geburt­stag von Frank­furt (Oder) wurde am let­zten Sam­stag von über 50.000 Men­schen Men­schen mit einem Fes­tumzug durch die Innen­stadt gefeiert. Darunter waren auch rund 30 AktivistIn­nen anti­ras­sis­tis­ch­er Grup­pen aus dem Land Bran­den­burg — Diese hat­ten sich für die Jubiläums­feiern eine Über­raschung beson­der­er Art aus­gedacht: Als fik­tive Trom­mel­gruppe “Drum Fever” aus Mainz hat­ten sich die Anti­ras im Vor­feld in den offiziellen Umzug eingeschlichen, “weil Mainz um den Frank­furtern zu ihrem Jubiläum grat­ulieren möchte”. 

Mehr schlecht als recht trom­mel­nd liefen die AktivistIn­nen anfangs im Zug mit — ausstaffiert mit Schildern wie “Mainz grüßt Frank­furt” oder “Alles Gute” wurde kein Ver­dacht geweckt. Nach eini­gen hun­dert Metern begann erst die eigentliche Aktion. Die Gruppe stoppte vor den Augen hun­dert­er ZuschauerIn­nen am Straßen­rand mit­ten im Zug, wech­selte die bun­ten Klam­ot­ten gegen scharze Trauerklei­dung, das “Lied vom Tod” wurde mit pen­e­tran­ter Laut­stär­ket gespielt. Auf den eigens prä­pari­erten Schildern prangten nun plöt­zlich Slo­gans wie “Abschiebung ist Mord” und “Kein Men­sch ist Ille­gal”, ein Sarg wurde getra­gen, eine Rede verlesen. 

Auf Flug­blät­tern erk­lärten die Anti­ras­sistIn­nen ihre Aktion: In Frank­furt (Oder) wer­den Migran­tInnen auf der Aus­län­der­be­hörde immer wieder diskri­m­iniert und seien ras­sis­tisch motivierten Kon­trollen durch den BGS aus­ge­set­zt. Der selb­st­gewählte Slo­gan “Fre­undlich­es Frank­furt” passe also beileibe nicht auf die Gren­zs­tadt. So wur­den etwa die ersten Busse mit pol­nis­chen BesucherIn­nen nach der Gren­zöff­nung mit Steinen bewor­fen. Frank­furt ste­he auch als Sym­bol für Fes­tung Europa. Hier, an der Oder-Neiße-Gren­ze nach Polen, kom­men immer wieder Flüchtlinge beim Ver­such ums Leben, nach Deutsch­land zu gelan­gen. Die Anti­ras erk­lärten: “Wir wollen den Leuten nicht den Spaß am Umzug verder­ben. Aber dass hier Men­schen sys­tem­a­tisch diskrim­iert wer­den, dass Men­schen hier ums Leben kom­men, das muss ein­fach gesagt wer­den. Die Stadt feiert ihre Geschichte völ­lig unre­flek­tiert ab, wir zeigen die andere Seite der Medaille.” 

Die verblüfften Ord­ner beim Fes­tumzug grif­f­en gegen die AktivistIn­nen nicht ein, diese kon­nten also ungestört­die gesamte Wegstrecke ablaufen, an tausenden BesucherIn­nen vor­bei, sowie an eini­gen Live-Fernsehkam­eras und an der Bühne mit den Promis aus Stadt- und Lan­despoli­tik. Einige Male wurde den Anti­ras applaudiert, viele Gäste äußerten sich aber miß­bil­li­gend über die Aktion. “Den BGS wollen die abschaf­fen? Großer Schwachsinn. Wer hat diesen Idioten denn erlaubt, hier mitzu­laufen?”, wun­derte sich ein Mann. Eine Frau bemerk­te: “Oh, das sind wohl Autonome.” 

Pressemit­teilung zur Aktion


Die Schilder wer­den ausgepackt


Der Sarg wird enthüllt 


Weit­er gehts in neuem Outfit


“Abschiebung ist Mord” 


Pressefotografen


Beim Flugblatt-Verteilen 


Staunende BeobachterInnen


Der Zug von Außen gesehen 


“Grüße zum Fest” mal anders


Menschenmassen 


Abgang: Die Rit­ter schaut­en zu 

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Antirassistische Köpenickiade beim 750-Jahre-Festumzug in Frankfurt

Anti­ras­sis­tis­che AktivistIn­nen aus dem Land Bran­den­burg nutzten den heutigen
Fes­tumzug zur 750-Jahr-Feier der Stadt Frankfurt/Oder, um auf den
ras­sis­tis­chen All­t­ag hier, an der Gren­ze der Fes­tung Europa, aufmerk­sam zu machen.
Als der Umzug durch die Frank­furter Innen­stadt begann, waren die rund 35
AktivistIn­nen als ange­bliche Trom­mel­gruppe “Drum Fever” aus Mainz
getarnt. Dann, vor den Augen tausender ZuschauerIn­nen demask­ierten sich die
Anti­ras­sistIn­nen: Die bun­ten Klei­der wur­den gegen schwarze Trauerkleidung
getauscht und ein Sarg enthüllt. Auf den Schildern „Mainz grüßt
Frank­furt“ prangten nun Forderun­gen nach gle­ichen Recht­en für Flüchtlinge;
gegen die
ras­sis­tis­che Prax­is in der Frank­furter Aus­län­der­be­hörde und beim lokalen
Bundesgrenzschutz. 

„Im Umgang mit Immi­gran­tInnen zeigt das vorge­blich Freundliche
Frank­furt – diesen
Anspruch hat die Stadt an sich selb­st gestellt – sein unfreundliches
Gesicht“, erk­lärte Son­ja Jörns, Sprecherin der Bran­den­burg­er AntirassistInnen.
„Es kommt zum Beispiel in Frank­furt zu willkür­lichen Razz­ien im
Asylbewerberheim.“
Die Gutschein­prax­is kri­tisierte Jörns als ras­sis­tisch motivierte Selektion. 

„Uns geht es nicht darum, den Frank­fur­terIn­nen ihr Jubiläum zu
verder­ben. Doch wir hal­ten es für notwendig, Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart Frankfurts
kri­tisch zu betra­cht­en. Die Dinge, die hier geschehen, sind zu empörend, als
dass sie ver­schwiegen wer­den dürften“,
so Jörns. Des weit­eren wurde daran erin­nert, dass nach der Gren­zöff­nung die
Busse mit den ersten pol­nis­chen Frank­furt-BesucherIn­nen mit Steinen beworfen
wurden.
Während des Trauerumzugs spiel­ten die Anti­ras­sistIn­nen von Ton­band das
„Lied vom Tod“ und eine vor­bere­it­ete Rede ab. Es hieß darin unter
anderem: 

„Diese Missstände sind ein­er­seits durch ras­sis­tis­che Gesetze
her­vorgerufen, ander­er­seits sind sie in Frankfurt/Oder durch seine Behör­den und seine
Bürg­erIn­nen zu verantworten.“ 

Der Tenor der Protes­tak­tion lässt sich so for­mulieren: BGS und
Aus­län­der­be­hör­den sind – auch, und ger­ade in Frank­furt! — strukturell
rassistisch,
sie müssen abgeschafft werden.
Das ver­steck­te The­ater der AktivistIn­nen funk­tion­ierte tadel­los. Die Ordner
wussten nicht wie ihnen geschah und nah­men die unge­wollte Ein­lage irritiert
hin. Aus dem Pub­likum kam teil­weise zus­tim­mender Applaus, zuweilen wurde aber
auch Miss­mut geäußert. 

<i<antirassistische AktivistIn­nen aus dem Land Brandenburg

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Bundesweites Vernetzungstreffen von Gentechnik-KritikerInnen

31.10. — 02.11.2003 in Werftp­fuhl bei Berlin

Die Ver­net­zungstr­e­f­fen find­en hal­b­jährlich in einem anderen Bun­des­land statt
und wer­den von ein­er Vielzahl klein­er Grup­pen und Bürg­erini­tia­tiv­en getragen. 

Das Ver­net­zungstr­e­f­fen soll einen offen Raum bieten, in dem Informationen
weit­ergegeben, Erfahrun­gen aus­ge­tauscht, Posi­tio­nen disku­tiert und
über­re­gionale Aktio­nen organ­isiert wer­den kön­nen. Dabei soll auch die
the­ma­tis­che Bre­ite des Kom­plex­es Gen­tech­nik ihren Platz find­en: Gen­tech­nik in
der Land­wirtschaft, in Lebens­mit­teln und in der Medi­zin. Weit­ere Stichworte
sind: der Fall des EU-Mora­to­ri­ums, Patente und Biopi­ra­terie, Gentherapie,
Repro­duk­tion­stech­nolo­gie, Präim­plan­ta­tions-Diag­nos­tik, Gen­tech­nik und Ethik,
Gen­tech­nik und Wider­stand, Gen­tech­nik und Demokratie. 

Die Ver­net­zungstr­e­f­fen sind offen für alle Men­schen, die sich kri­tisch und
poli­tisch mit den The­men Gen­tech­nik, Repro­duk­tion­stech­nolo­gie, Biopiraterie
und Patente auf Leben auseinan­der­set­zen. Das sind im wesentlichen Menschen
aus kleinen Grup­pen und Bürg­erini­tia­tiv­en verteilt auf das ganze
Bun­des­ge­bi­et. Auf den Tre­f­fen gibt es aber auch spezielle Ange­bote für
Men­schen, die sich bish­er gar nicht oder kaum mit der The­matik befasst haben
und nun eventuell in die gen­tech­nikkri­tis­che Arbeit ein­steigen wollen. 

Die Auswirkun­gen der Gen­tech­nik sollen in einen gesamtgesellschaftlichen
Zusam­men­hang gestellt und prob­lema­tisiert wer­den, so geht es um
wirtschaftliche Auswirkun­gen (Abhängigkeit­en von Konz­er­nen, Verän­derung von
regionalen Struk­turen), ethis­che Kon­se­quen­zen (Umgang mit Gesundheit,
Krankheit, Behin­derung) sowie Forschung und Verantwortung. 

Struk­turierung der Tagung: 

Am 31.10.03 find­en am Abend zwei Vorträge von Fach­leuten aus den o.g.
Bere­ichen statt.
An den fol­gen­den Tagen wird die Tagung nach den Grund­sätzen des Open Space
organ­isiert. Open Space ist eine Kon­feren­z­form, die auf Selbstorganisation
baut. Das Leit­the­ma gibt einen inhaltlichen Rah­men und wenige ein­fache Regeln
gestal­ten die Zusam­me­nar­beit. Es gibt keinen inhaltlich und personell
fest­gelegten Zeit­plan. Die Agen­da entste­ht, indem die Teil­nehmenden ihre
indi­vidu­ellen The­men als Work­shop einbringen. 

weit­ere Infor­ma­tio­nen und Anmeldung: 

Michaela Krause

mahir.s‑t@t‑online.de

dosto.de/gengruppe/vernetzungstreffen

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Heute stehen Verfahrensfragen im Vordergrund

Neu­rup­pin — Mit der Anhörung von drei Zeu­gen wird heute Nach­mit­tag vor dem
Neu­rup­pin­er Landgericht der Prozess um die Ermor­dung des 16-jähri­gen Marinus
Schöberl in Pot­zlow (Uck­er­mark) fort­ge­set­zt. Dabei soll unter anderem
gek­lärt wer­den, ob die Eltern von zwei der Angeklagten die Möglichkeit
erhal­ten hat­ten, an der polizeilichen Vernehmung ihrer damals minderjährigen
Söhne teilzunehmen. 

Im Anschluss kön­nte das Gericht über den Antrag der Verteidigung
entschei­den, die Aus­sagen der mut­maßlichen Täter bei der Polizei für die
Urteils­find­ung nicht zu berück­sichti­gen, falls den Eltern die Möglichkeit
zur Anwe­sen­heit bei den Ver­hören nicht gegeben wor­den sein sollte. Dazu gibt
es gegen­sät­zliche Aus­sagen von Eltern und Polizis­ten. Die Staatsanwaltschaft
Neu­rup­pin kündigte daher an, “vor Ende der Hauptver­hand­lung gegen eine der
bei­den Seit­en ein Ermit­tlungsver­fahren einleiten”. 

Die Staat­san­waltschaft wirft den drei 18- bis 24-jähri­gen Angeklagten aus
Pot­zlow und Tem­plin vor, Schöberl aus niederen Beweg­grün­den und zur
Verdeck­ung ein­er vor­ange­gan­genen Kör­per­ver­let­zung ermordet und seine Leiche
in ein­er Jauchegrube in Pot­zlow ver­graben zu haben. Die Anklage geht von
einem recht­sex­trem­istis­chen Motiv aus. 

Die ursprünglich für den 4. Juli geplante Ver­lesung der psychiatrischen
Gutacht­en über die drei Angeklagten soll nun am 18. Juli stat­tfind­en. Die
Plä­doy­ers und das Urteil sind jet­zt für Mitte August vorgesehen.

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Schill-Partei will in die Stadtpolitik einsteigen

Der kür­zlich in Forst gegrün­dete «Ortsver­band Spree-Neiße» der Schill-Partei
rechtsstaatliche Offen­sive will bei den Kom­mu­nal­wahlen im Okto­ber antreten.
Das kündigte Spree-Neiße-Vor­sitzen­der Wolf­gang Dubrau an. 

Diese Woche habe der zurzeit 15 Mit­glieder zäh­lende Ver­band seine
Kan­di­daten­lis­ten für die Kreistagswahl sowie die Stadtverord­neten­wahlen in
Forst beschlossen. 

Da die Schill­partei in den kom­mu­nalen Gremien sowie auf Lan­des- und
Bun­de­sebene noch nicht vertreten ist, muss man allerd­ings erst noch die
vorgeschriebene Anzahl von Unter­stützung­sun­ter­schriften sammeln. 

In Forst will man für die Stadtverord­neten­wahl mit Hans Wuß­mann, Frank
Kunitz, Gün­ter Kretschmar, Wolf­gang Dubrau und Jörg Wag­n­er-Boy­sen antreten.
Kretschmar und Wag­n­er-Boy­sen sollen auch auf der Kan­di­daten­liste für den
Orts­beirat Sacro ste­hen, so Dubrau, wobei Wag­n­er-Boy­sen zur
Ortsvorste­herwahl kandieren will. 

Zu kom­mu­nalpoli­tis­chen Ziel­stel­lun­gen machte Dubrau nur einige konkrete
Angaben und ver­wies auf eine Klausurta­gung, die näch­ste Woche in Polen
stat­tfind­et. Eine klare kom­mu­nalpoli­tis­che Aus­sage gibt es allerd­ings für
den Bau der Forster Ort­sum­fahrun­gen Nord und West. Dubrau sprach sich
gegenüber der RUNDSCHAU für eine Region Cot­tbus / Spree-Neiße mit
Ver­wal­tungssitz in Cot­tbus aus.

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Fahrer des Schleuser-LKW in U‑Haft

(MOZ, 12.7.) Fürsten­walde (MOZ) Der Fahrer des bei Fürsten­walde (Oder-Spree) in eine
Böschung geras­ten Schleuser-Last­wa­gens sitzt in Unter­suchung­shaft. Das
Amts­gericht Frank­furt (Oder) hat am Fre­itag den Haf­tantrag der
Staat­san­waltschaft bestätigt, teilte eine Sprecherin des Bundesgrenzschutzes
mit. Wie berichtet, hat­te der angetrunk­ene Pole (54) am Don­ner­stag­mor­gen an
der A12-Abfahrt Fürsten­walde-Ost die Kon­trolle über den Laster ver­loren. 19
auf der Lade­fläche ver­steck­te Ukrain­er flüchteten in den angren­zen­den Wald
und wur­den wenig später festgenom­men. Die Ermit­tlun­gen hat die Abteilung für
organ­isierte Krim­i­nal­ität über­nom­men, so ein Sprech­er der
Staatsanwaltschaft.

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PDS fordert in V‑Mann-Affäre Akteneinsicht

Kersin Kaiser-Nicht: Vor­würfe gegen Ver­fas­sungss­chutz müssen aufgek­lärt werden

(MAZ, 12.7.) POTSDAM — In der Affäre um den ehe­ma­li­gen V‑Mann des Brandenburger
Ver­fas­sungss­chutzes, Toni St., hat die PDS-Frak­tion gestern Akteneinsicht
bei der Lan­desregierung beantragt. Es müsse aufgek­lärt wer­den, “welche Rolle
der Ver­fas­sungss­chutz bei der Pla­nung und Aus­führung von schw­eren Straftaten
gespielt” habe, begrün­dete die innen­poli­tis­che Sprecherin der Fraktion,
Ker­stin Kaiser-Nicht, den Antrag in Pots­dam. Die Abge­ord­nete war zuvor in
der Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK) des Land­tages zwei Mal mit
entsprechen­den Anträ­gen gescheitert. 

Der V‑Mann Toni St. hat mit recht­sex­tremen CD gehan­delt, er wurde im
ver­gan­genen Jahr von Berlin­er Ermit­tlern festgenom­men. Im Dezem­ber wurde er
vom Landgericht Berlin verurteilt. Dabei hät­ten die Richter schwere Vorwürfe
gegen die Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde in Bran­den­burg erhoben, betonte
Kaiser-Nicht. 

Die Ver­fas­sungss­chützer sollen laut Landgericht in “einem bish­er nicht
bekan­nten Maße Straftat­en eines V‑Mannes begün­stigt” haben, sagte
Kaiser-Nicht. Diese Vor­würfe dürften nicht unwider­sprochen im Raum stehen
bleiben, unter­strich die PDS-Poli­tik­erin. Es müsse über­prüft werden,
inwieweit die Struk­tur und die Entschei­dungsver­läufe beim Verfassungsschutz
mit für den Fall ver­ant­wortlich seien. Poli­tis­che Bew­er­tun­gen reicht­en dazu
nicht aus. Ohne entsprechende Aktenein­sicht seien die Vor­würfe nicht
aufzuk­lären, erk­lärte Kaiser-Nicht weiter.

Inforiot