Kategorien
Uncategorized

V‑Mann-Affäre: Schönbohm signalisiert Einlenken

TAZ

 

Pots­dam und Berlin wollen die Affäre um einen V‑Mann in der recht­en Szene in Bran­den­burg gemein­sam klären. Nach heftigem Stre­it ist Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Schön­bohm jet­zt zu ein­er ver­trauensvollen Zusam­me­nar­beit bereit
Mit einem ungewöhn­lichen Schritt vertei­digten die Berlin­er Jus­tiz- und Innen­ver­wal­tung ihr Vorge­hen in der Affäre um den bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutz­in­for­man­ten und Neon­azi Toni S. In ein­er gemein­samen Erk­lärung beton­ten die Sen­atsver­wal­tun­gen für Jus­tiz und Inneres gestern, ihre Behör­den hät­ten kor­rekt gehan­delt. Die Maß­nah­men seien “nach Recht und Gesetz erfolgt”.

Demge­genüber lenk­te Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) erst­mals seit Beginn der Affäre vor vierzehn Tagen ein. Er wolle die Basis für eine ver­trauensvolle Zusam­me­nar­beit mit Berlin wieder­her­stellen, so Schön­bohm nach einem Gespräch mit der Berlin­er Jus­tizse­n­a­torin Karin Schu­bert (SPD) und einem Vertreter der Innen­ver­wal­tung. Dazu soll jet­zt eine gemein­same Arbeits­gruppe gebildet werden.
Mit Ermit­tlun­gen der Staat­san­waltschaft Berlin gegen den V‑Mann-Führer von Toni S. wegen Strafvere­it­elung im Amt und Ver­bre­itung von ver­fas­sungswidriger Pro­pa­gan­da hat­te sich der Stre­it zwis­chen den Berlin­er und Bran­den­burg­er Sicher­heits­be­hör­den in den let­zten Tagen weit­er zuge­spitzt. V‑Mann-Führer Dirk B. war eben­so wie Toni S. und der Berlin­er Neon­azikad­er Lars Burmeis­ter ins Visi­er der Berlin­er ger­at­en, weil er an der Erstel­lung der zweit­en Auflage der Neon­azi-CD “Noten des Has­s­es” beteiligt gewe­sen sein soll.
In aller Öffentlichkeit war­fen Beamte des Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamts zudem den Bran­den­burg­er Behör­den vor, ihr Infor­mant sei aus dem Rud­er gelaufen. Außer­dem trage der Pots­damer Ver­fas­sungss­chutz durch seine V‑Männer zum Anstieg recht­sex­tremer Straftat­en bei.
Kri­tik am Vorge­hen der Berlin­er Behör­den wies die Berlin­er Jus­tiz­press­esprecherin Ari­ane Faust zurück. “Es gibt keinen Grund dafür, zu behaupten, es sei von unser­er Seite fehler­haft ermit­telt wor­den.” Die Berlin­er hät­ten erst durch den Fund entsprechen­der Unter­la­gen bei der Durch­suchung der Woh­nung von Toni S. im Anschluss an dessen Fes­t­nahme bei einem Neon­azikonz­ert erfahren, dass die Staat­san­waltschaft Cot­tbus schon seit einem Jahr gegen S. wegen Ver­bre­itung von rechter Pro­pa­gan­da ermit­telt. Inzwis­chen seien die Ergeb­nisse der Cot­tbusser Staat­san­waltschaft an die Berlin­er Jus­tiz übergeben wor­den. Auch die Durch­suchung der Woh­nung eines Gewährs­man­nes des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes, über dessen Adresse die Handyrech­nun­gen des V‑Mann-Führers liefen, sei durch einen richter­lichen Beschluss gedeckt gewesen.
In Bran­den­burg geht man nach wie vor davon aus, dass die Berlin­er Jus­tiz ab Mai dieses Jahres von Toni S. Infor­man­ten­tätigkeit informiert waren. Dessen Tele­fon­num­mern seien mit einem Sper­rver­merk verse­hen gewe­sen, was in Sicher­heit­skreisen als ein­deutiges Anze­ichen für die Beteili­gung ein­er Behörde ver­standen werde. Die Berlin­er Beamten hät­ten bei der Überwachung von Toni S. Tele­fonat­en nicht nur dessen Gespräche mit seinem V‑Mann Führer mit­geschnit­ten, son­dern auch noch die Gesprächsin­halte falsch inter­pretiert, so der Vor­wurf. Während Berlin davon aus­ge­gan­gen sei, dass bei dem Konz­ert in Marzahn die Über­gabe von 3.000 CDs habe stat­tfind­en solle, habe sich V‑Mann Toni S. lediglich mit Lars Burmeis­ter und einem säch­sis­chen Neon­azi mit ein­schlägi­gen Kon­tak­ten nach Ost€pa getrof­fen, um die Modal­itäten für die CD-Nach­pres­sung zu besprechen. Diese kon­nte bis­lang nicht zu Tage gefördert werden. 

 

Märkische Allgemeine 

 

POTSDAM/BERLIN In der V‑Mann-Affäre bemühen sich die poli­tis­chen Führun­gen in Pots­dam und Berlin offen­sichtlich um Schadens­be­gren­zung. Man werde die Angele­gen­heit mit den Berlin­er Behör­den “in ein­er ganz sach­lichen Atmo­sphäre” besprechen, sagte Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) gestern. 

 

Ver­söhn­lich gab sich auch Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU). In sein­er ersten offiziellen Stel­lung­nahme zu der Angele­gen­heit erk­lärte er, dass er die Basis für eine ver­trauensvolle Zusam­me­nar­beit mit Berlin wieder her­stellen wolle. In ein­er Arbeits­gruppe, die in der näch­sten Woche gebildet werde, soll­ten die strit­ti­gen Fra­gen zu den Vor­fällen um den Infor­man­ten des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes aufgear­beit­et wer­den. Darauf habe er sich in einem Gespräch mit der Berlin­er Jus­tizse­n­a­torin Karin Schu­bert (SPD) und einem Vertreter der Innen­ver­wal­tung geeinigt, teilte Schön­bohm mit. 

 

Berlin und Pots­dam wollen auch in Zukun­ft im Kampf gegen den Recht­sex­trem­is­mus kooperieren. “Wir sind uns einig mit Berlin, dass der Kampf gegen Recht­sex­trem­is­mus weit­er das gemein­same Ziel ist”, sagte Schönbohm. 

 

Zu Irri­ta­tio­nen hat die V‑Mann-Affäre auch in der Pots­damer Großen Koali­tion geführt. “Die CDU sollte sich auf ihre Ver­ant­wor­tung als Regierungspartei besin­nen”, reagierte der Par­la­men­tarische Geschäfts­führer der SPD-Land­tags­frak­tion, Wolf­gang Klein, auf die harsche Kri­tik des CDU-Abge­ord­neten Dierk Home­y­er an Berlin­er Behör­den und Sen­a­toren. Dessen Ver­hal­ten sei geeignet, die Beziehun­gen zu Berlin dauer­haft zu belas­ten, meinte Klein. “Die CDU ver­liert aus dem Blick, welche Fol­gen der Stre­it haben kann.” Der Fusion­s­gedanke werde beschädigt, wenn die Behör­den öffentlich demon­stri­erten, dass schon sie sich nicht vertrü­gen. Home­y­er hat­te von Jus­tizse­n­a­torin Schu­bert und Innense­n­a­tor Erhart Kört­ing (SPD) eine Entschuldigung bei Innen­min­is­ter Schön­bohm verlangt. 

 

Die Berlin­er Jus­tiz vertei­digte auch gestern die Fes­t­nahme des V‑Manns, die zu dessen Ent­tar­nung beitrug. “Als Ergeb­nis ist festzuhal­ten, dass alle durch die Berlin­er Behör­den ver­an­lassten Maß­nah­men nach Recht und Gesetz erfol­gt sind und in ver­gle­ich­baren Sit­u­a­tio­nen wieder so erfol­gen müssten”, hieß es. In Pots­dam wirft man Berlin weit­er vor, den Ein­satz nicht mit Bran­den­burg abges­timmt zu haben. 

 

Post­damer Neueste Nachrichten 

Pots­dam (PNN/ma). Bran­den­burg und Berlin wollen den Stre­it um die V‑Mann-Affäre möglichst schnell bei­le­gen. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) kündigte gestern Nach­mit­tag nach Gesprächen mit dem Innen- und Jus­tizse­n­a­tor in Berlin an, dass in der kom­menden Woche eine gemein­same Arbeits­gruppe auch Fachebene gebildet werde. Sie soll strit­tige Fra­gen aufar­beit­en. Die Einzel­heit­en sollen die Staatssekretäre der Innen- und Jus­tizres­sorts bei­der Län­der Mon­tag besprechen. Schön­bohm sagte, er habe die Ini­tia­tive ergrif­f­en, weil nur die Recht­sex­trem­is­ten von dem Stre­it prof­i­tierten. Sie dürften nicht die Gewin­ner sein. Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck erk­lärte, er sei sich mit Schön­bohm einig, dass die Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus absoluten Vor­rang haben und man mit Berlin an einem Strang ziehen müsse.
Die V‑Mann-Affäre belastet inzwis­chen nicht nur das Ver­hält­nis zwis­chen bei­den Län­dern, son­dern auch das Koali­tion­skli­ma in Pots­dam. Die SPD-Land­tags­frak­tion rief gestern den Koali­tion­spart­ner zur „Mäßi­gung“ auf, weil die CDU von den Sen­a­toren Kört­ing (Innen) und Schu­bert (Jus­tiz) eine Entschuldigung wegen der Pan­nen und Fehler bei der Ent­tar­nung des V‑Mannes Toni S. aus Cot­tbus ver­langt hat­te. Sie warnte die CDU davor, „den Bogen zu überspan­nen“, weil die Zusam­me­nar­beit mit Berlin gefährdet werde. Zuvor hat­te der Sprech­er der SPD im Berlin­er Ver­fas­sungsauss­chuss, Klaus Uwe Ben­neter, Vor­würfe der märkischen CDU-Poli­tik­er Dierk Home­y­er und Sven Petke am Ver­sagen Berlin­er Behör­den scharf zurück­gewiesen. Sie
soll­ten sich darum küm­mern, wer dafür ver­ant­wortlich sei, dass der V‑Mann Toni S. unter den Augen des märkischen Ver­fas­sungss­chutzes schw­er­wiegende Straftat­en bege­hen konnte. 

Auch in Bran­den­burg kocht das V‑Mann The­ma hoch: Die PDS-Abge­ord­nete Ker­stin Kaiser-Nicht beantragte gestern eine Son­der­sitzung der Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK), die den Ver­fas­sungss­chutz kon­trol­liert. Zugle­ich ver­langte sie eine poli­tis­che Grund­satzde­bat­te über die Rolle der V‑Leute. Es müsse geprüft wer­den, ob beim Ein­satz des von der Berlin­er Polizei ent­tarn­ten und in Unter­suchung­shaft sitzen­den V‑Mannes Toni S. Gren­zen über­schrit­ten wor­den seien. „Natür­lich darf der Ver­fas­sungss­chutz V‑Leute nicht zu Straftat­en ans­tiften und nicht dulden, dass sie Straftat­en bege­hen“, so die Abge­ord­nete. Sie müssten angewiesen wer­den, sich neu­tral zu ver­hal­ten. Allerd­ings gebe es Ermessen­spiel­räume. Kaiser-Nicht ver­langte kurzfristig eine umfassende Infor­ma­tion der PKK sowie Ein­sicht in Akten der V‑Mannes. Ihr Ein­druck sei, „dass auf diesem Gebi­et zuviel getan wird“. 

Der PKK-Vor­sitzende Christoph Schulze (SPD) stimmte Kaiser-Nicht zu, dass es Gren­zen gebe, die V‑Leute nicht über­schre­it­en dürften. Ob dies bei dem ent­tarn­ten V‑Mann der Fall sei, sei unklar und müsse geprüft wer­den. Berlin­er Vor­würfe, dass es, hätte Bran­den­burg halb so viele V‑Leute, auch weniger recht­sex­trem­istis­che Straftat­en geben würde, wies Schulze als „das Dümm­ste, was ich je gehört habe“, zurück. Beim Ver­fas­sungss­chutz sprach man vonein­er „infa­men Unter­stel­lung“. Der SPD-Poli­tik­er Schulze sagte weit­er, die offen­bar gewor­dene fehlende Abstim­mung zwis­chen den Län­dern bei der Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus sei ein Symp­tom für den tat­säch­lichen Zus­tand der Zusam­me­nar­beit: Es gebe enorme Defizite und kaum Gemein­samkeit­en. Bei­de Län­der seien in autis­tis­ch­er Weise mit sich selb­st beschäftigt. Die Regierungschefs müssten das endlich offen aussprechen und die Zusam­me­nar­beit zur Chef­sache machen.

Kategorien
Uncategorized

Brandenburg will den Streit um den V‑Mann beenden, fordert aber eine Entschuldigung von Berlin

Pots­dam. Die Berlin­er Sen­a­toren Kört­ing (Innen) und Schu­bert (Jus­tiz) sollen sich bei Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm für die Pan­nen im Zusam­men­hang mit der Ent­tar­nung des Bran­den­burg­er V‑Mannes Toni S. entschuldigen. Das hat der amtierende Vor­sitzende der für den Ver­fas­sungss­chutz zuständi­gen Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK), Dierk Home­y­er, gefordert. Home­y­er sagte gestern den PNN, der Stre­it zwis­chen bei­den Län­dern sollte schnell beigelegt wer­den, um weit­eren Schaden abzuwen­den. Deshalb müssten die poli­tis­chen Führun­gen jet­zt aufeinanderzugehen. 


Danach soll­ten sich Vertreter der Fachebe­nen zusam­menset­zen und berat­en, wie solche Pan­nen wie die Ent­tar­nung des V‑Mannes und die Durch­suchung der Woh­nung eines Unbeteiligten in ein­er Gemeinde bei Pots­dam durch eine Berlin­er Son­dere­in­heit aus­geschlossen wer­den könnten.

 

Der let­zt­ge­nan­nte Vor­gang, der im Zusam­men­hang mit der Aktion gegen Neon­azis in Berlin-Marzahn am 21. Juni und der Fes­t­nahme des Cot­tbuser V‑Mannes Toni S. ste­ht, war erst jet­zt bekan­nt gewor­den. Bei dem Mann, dessen Woh­nung fälschlicher­weise durch­sucht wurde, han­delt es sich um eine Gewährsper­son des Innen­min­is­teri­ums, der jet­zt eben­falls als gefährdet gilt. Hand­lungs­be­darf beste­ht laut Home­y­er auch deshalb, weil allein die Recht­sradikalen von man­gel­hafter Abstim­mung und Fehlern im Kampf gegen Rechts prof­i­tierten. „Sie sind der einzige Gewin­ner in dem Streit.“

 

Der innen­poli­tis­che Sprech­er der CDU-Land­tags­frak­tion, Sven Petke, ver­langte eben­falls, dass die poli­tis­che Führung jet­zt das Zepter in die Hand nehmen müsse: „Bei­de Regierun­gen haben ein Ziel, näm­lich die Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus. Dem hat sich alles andere unterzuord­nen.“ Petke erk­lärte, dass Berlin, möglicher­weise wegen eines schnellen Erfolges das gemein­same Ziel aus dem Auge ver­loren habe. „Der Erfolg wäre größer gewe­sen, wenn man gewartet, wenn man gemein­sam gehan­delt und alle an Pro­duk­tion und Ver­trieb neon­azis­tis­ch­er CD‘s Beteiligten aus­ge­hoben hätte.“ Auch Petke, selb­st ein­mal Ver­fas­sungss­chützer, warnte, dass die Recht­sex­trem­is­ten von der man­gel­haften Abstim­mung prof­i­tierten: „Sie machen sich lustig über den Dilet­tan­tismus beim Vorge­hen des Berlin­er LKA.“ Nach der Ent­tar­nung des Cot­tbuser V‑Mannes werde es „noch schwieriger wer­den, V‑Leute in der recht­en Szene zu find­en“. Auf Unver­ständ­nis stießen in Pots­dam auch Berichte, wonach die Berlin­er Staat­san­waltschaft auch gegen den V‑Mann-Führer im Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz ermit­telt, weil er Straftat­en sein­er Quelle zuge­lassen haben soll. Offiziell wisse man davon nichts, hieß es.

 

Scharfe Kri­tik an der man­gel­hafte Abstim­mung zwis­chen Berlin und Bran­den­burg äußerte gestern auch die PDS: Es dürfe nicht passieren, dass eine Berlin­er Son­dere­in­satzein­heit nachts die Woh­nung eines Pots­damers stürme, der mit den Straftat­en des ent­tarn­ten V‑Mannes nichts zu tun habe, sagte der PDS-Vize Parte­ichef und Bürg­er­meis­ter von Königs Wuster­hausen, Ste­fan Lud­wig. Wenn es nicht möglich sei, solche notwendi­gen Abstim­mungen vorzunehmen, stecke die Polizei in ein­er Krise. Die rechte Szene sei jet­zt so gewarnt, dass sie Vor­sorge tre­f­fen könne, um die Aufk­lärung bes­timmter Straftat­en zu ver­hin­dern. „Die hat­ten jet­zt genü­gend Zeit, Beweis­ma­te­r­i­al in Sicher­heit zu brin­gen und Struk­turen zu verändern.“

 

Das Innen­min­is­teri­um wies die Ein­schätzung, dass die Recht­en an Boden gewin­nen wür­den, zurück: Die Szene sei seit dem NPD-Ver­botsver­fahren stark verun­sichert. Die Ent­tar­nung des V‑Mannes Toni S. könne zu weit­er­er Verun­sicherung führen: „Die Szene klopft jet­zt ihre Leute ab.“ 

hier gehts zur Inforiot-Sonderseite

Kategorien
Uncategorized

V‑Mann-Affäre: Homeyer vermutet politisches Ränkespiel gegen Schönbohm

POTSDAM/BERLIN Der Par­la­men­tarische Geschäfts­führer der CDU-Frak­tion im Pots­damer Land­tag, Dierk Home­y­er, hält die Ermit­tlun­gen der Berlin­er Staat­san­waltschaft in der V‑Mann-Affäre inzwis­chen für “völ­lig konstruiert”. 

 


Angesichts von Ermit­tlun­gen wegen des Ver­dachts der Strafvere­it­elung, die die Berlin­er Jus­tiz nun auch gegen einen offiziellen Mitar­beit­er des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes führt, erk­lärte Home­y­er gestern: “Es ist nun an der Zeit, dass sich nun endlich die poli­tis­che Führung in Berlin zu dem Vor­gang äußert, sich für das Ver­hal­ten ihrer Sicher­heits­be­hör­den auf bran­den­bur­gis­chem Ter­ri­to­ri­um entschuldigt und auf Innen­min­is­ter Schön­bohm zuge­ht.” Die Ermit­tlun­gen gegen den bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chützer führt die Berlin­er Jus­tiz nach Home­y­ers Überzeu­gung nur, “um sich selb­st reinzuwaschen”. 

 

Home­y­er, der auch stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der der den Ver­fas­sungss­chutz beauf­sichti­gen­den Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mi­sion im Land­tag ist, schließt eine poli­tis­che Intrige gegen Bran­den­burg nicht aus. “Anhand der Fak­ten­lage stellt sich die Frage, ob es sich um ein poli­tis­ches Ränke­spiel han­delt, das gegen Schön­bohm gerichtet ist.” Hin­ter­grund für Home­y­ers Ver­dacht ist die poli­tis­che Konkur­renz zwis­chen Berlin und Bran­den­burg. Während in der Mark eine SPD-CDU-Koali­tion regiert, ist es in Berlin ein SPD-PDS geführter Senat. 

 

Die Berlin­er Staat­san­waltschaft prüft, ob der märkische Ver­fas­sungss­chützer ange­blich krim­inelle Geschäfte des von ihm geführten V‑Manns Toni S. gedeckt hat. Nach Auf­fas­sung der Berlin­er Jus­tiz ist der 27-jährige Cot­tbuser S. eine Schlüs­selfig­ur im Ver­trieb ver­boten­er Neonazi-Musik. 

 

Pots­damer Regierungskreise weisen diese Beschuldigun­gen weit­er zurück. Toni S., heißt es, sei der Lock­vo­gel gewe­sen, der zu den Hin­ter­män­nern eines inter­na­tionalen Rings recht­sex­tremer Musikhändler geführt hätte. Diesen Ermit­tlungser­folg hät­ten Berlin­er Behör­den mit der Fes­t­nahme von S. zunichte gemacht. 

hier gehts zur Inforiot-Sonderseite

Kategorien
Uncategorized

V‑Mann-Affäre: Interview mit Michel Friedman

Michel Fried­man fordert, V‑Leute in der NPD-Führung abzuziehen oder die Kon­tak­te zu ihnen abzubrechen. Sie müssten dort men­schen­feindliche Beschlüsse mit­tra­gen. “Das darf nicht sein”, so Friedman. 

 


Ein in Berlin ver­hafteter Neon­azi war V‑Mann des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes und möglicher­weise am Ver­trieb ein­er CD beteiligt, auf der dazu aufgerufen wird, Sie umzubrin­gen. Ist das Prob­lem von V‑Leuten in der recht­en Szene ein größeres Prob­lem als nur eines des NPD-Verbotsverfahrens? 

 

Grund­sät­zlich halte ich den Ein­satz von V‑Leuten hier für richtig. Aber dieser Fall zeigt: Die Richtlin­ien reichen nicht aus. 

 

Die Richtlin­ien sind klar, V‑Leute dür­fen mit Straftat­en nichts zu tun haben. Ist das Prob­lem nicht, dass sich kein­er daran hält?

 

Ein V‑Mann, der Straftat­en bege­ht oder daran beteiligt ist, muss ohne Wenn und Aber abgeschal­tet wer­den. Das Ziel heiligt hier nicht die Mittel. 

 

Sind V‑Leute für Ermit­tlun­gen unter Recht­sradikalen unentbehrlich?

 

Der Staat muss sich wehren kön­nen, dazu gehören auch V‑Männer. Aber je tiefer er in diese Szene ein­steigt, umso klar­er und ein­deutiger muss er sich abgrenzen. 

 

Bis zu 15 Prozent war die NPD-Führung mit V‑Leuten durch­set­zt. Ist das zuviel?

 

In jedem Fall. Nach meinem Dafürhal­ten haben V‑Leute in den Vorstän­den der NPD über­haupt nichts zu suchen. Dort find­et die poli­tis­che Wil­lens­bil­dung der Partei statt. V‑Leute müssen Beschlüsse mit­tra­gen, die ein­deutig men­schen­feindlich und demokratiefeindlich sind. Das darf nicht sein. 

 

Kön­nten die V‑Leute nicht darauf hin­wirken, den Radikalis­mus zu dämpfen?

 

Dies ist nicht ihre Auf­gabe. V‑Leute sollen vor Straftat­en war­nen oder sie ver­hin­dern. Das ist alles. 

 

Die Namen der V‑Leute im NPD-Ver­fahren sollen nur gegenüber dem Gericht preis­gegeben wer­den. Genügt das?

 

Ich war dafür, dass der Staat mit dem Ver­bot ein klares Zeichen set­zt. Was dabei nun her­aus­gekom­men ist, beun­ruhigt mich. Aber wenn das Ver­fas­sungs­gericht einen Weg zeigt, wie das Ver­fahren ohne Ent­tar­nung der V‑Leute rechtsstaatlich weit­erge­hen kann, sollte dieser Weg beschrit­ten werden. 

 

Was juris­tisch möglich wäre, ist also auch poli­tisch in Ordnung?

 

Das ist keine poli­tis­che Frage. Es geht vor allem darum, der Ver­fas­sung gerecht zu wer­den. Sollte es dafür nötig sein, die Namen zu nen­nen, müssen diejeni­gen, die das Ver­fahren in Gang geset­zt haben, kon­se­quent bleiben. Ein Scheit­ern des Ver­fahrens muss auf jeden Fall ver­hin­dert werden. 

 

Das Gespräch führte Jost Müller-Neuhof. 

hier gehts zur Inforiot-Sonderseite

Kategorien
Uncategorized

V‑Mann-Streit: Berlin soll sich entschuldigen

Pots­dam. Die Berlin­er Sen­a­toren Ehrhart Kört­ing (Innen) und Karin Schu­bert (Jus­tiz) sollen sich bei Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm für die Pan­nen im Zusam­men­hang mit der Ent­tar­nung des Bran­den­burg­er V‑Mannes Toni S. entschuldigen. Das hat der amtierende Vor­sitzende der für den Ver­fas­sungss­chutz zuständi­gen Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK), Dierk Home­y­er, gefordert. 

 


Home­y­er sagte dem Tagesspiegel, der Stre­it zwis­chen bei­den Län­dern sollte schnell beigelegt wer­den, um weit­eren Schaden abzuwen­den. Deshalb müssten die poli­tis­chen Führun­gen jet­zt aufeinan­der zuge­hen. Danach soll­ten sich Vertreter der betrof­fe­nen Fachebe­nen zusam­menset­zen und berat­en, wie solche Pan­nen wie die Ent­tar­nung des V‑Mannes und die Durch­suchung der Woh­nung eines Unbeteiligten in Pots­dam durch Berlin­er Son­dere­in­satzkräfte ein für alle­mal aus­geschlossen wer­den kön­nten. Let­zter­ers geschah, wie erst jet­zt bekan­nt wurde, am 21. Juli im Zusam­men­hang mit der Fes­t­nahme des Cot­tbuser V‑Mannes Toni S., eine „Raubritter“-Aktion, so Homeyer. 

 

Auf Unver­ständ­nis stießen in Pots­dam auch Berichte, wonach die Berlin­er Staat­san­waltschaft jet­zt gegen den V‑Mann-Führer von Toni S. im bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutz ermit­telt, weil er dessen Straftat­en zuge­lassen haben soll. Offiziell wisse man davon nichts, hieß es. 

 

Hand­lungs­be­darf beste­ht laut Home­y­er auch deshalb, weil allein die Recht­sradikalen von man­gel­hafter Abstim­mung und Fehlern prof­i­tierten. „Sie sind der einzige Gewin­ner in dem Stre­it.” Der innen­poli­tis­che Sprech­er der CDU-Land­tags­frak­tion, Sven Petke, ver­langte eben­falls, dass die poli­tis­che Führung jet­zt das Zepter in die Hand nehmen müsse: Bei­de Regierun­gen hät­ten ein gemein­sames Ziel, näm­lich die Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus. „Dem hat sich alles andere unterzuord­nen.“ Petke erk­lärte, dass Berlin möglicher­weise wegen eines schnellen Erfolges das gemein­same Ziel aus dem Auge ver­loren habe. Auch Petke, selb­st ein­mal Ver­fas­sungss­chützer, warnte, dass die Recht­sex­trem­is­ten von der man­gel­haften Abstim­mung prof­i­tierten: „Sie machen sich lustig über den Dilet­tan­tismus beim Vorge­hen des Berlin­er LKA. Nach der Ent­tar­nung des Cot­tbuser V‑Mannes werde es, so die Prog­nose von Petke, „noch schwieriger wer­den, V‑Leute in der recht­en Szene zu find­en”. Er sei im Übri­gen skep­tisch, ob es durch die vorschnelle Aktion der Berlin­er Son­dere­in­heit­skräfte gegen die neon­azis­tis­che Band zu Verurteilun­gen komme, die lange Bestand hätten. 

 

Scharfe Kri­tik an der man­gel­hafte Abstim­mung zwis­chen Berlin und Bran­den­burg äußerte am Don­ner­stag auch die PDS: Es dürfe nicht passieren, dass eine Berlin­er Son­dere­in­satzein­heit nachts die Woh­nung eines Pots­damers stürme, der mit den Straftat­en des ent­tarn­ten V‑Mannes nichts zu tun habe, sagte der PDS-Vizeparte­ichef und Bürg­er­meis­ter von Königs Wuster­hausen, Ste­fan Lud­wig. Wenn es nicht möglich sei, solche notwendi­gen Abstim­mungen vorzunehmen, stecke die Polizei in ein­er Krise. Die rechte Szene sei jet­zt gewarnt, dass sie Vor­sorge tre­f­fen könne, um die Aufk­lärung bes­timmter Straftat­en zu verhindern. 

 

Es sei zu beobacht­en, dass die rechte Szene derzeit mobil mache. Sie sei in der Lage, Neon­azis aus mehreren Bun­deslän­dern zu öffentlichen Demon­stra­tio­nen zusam­men­zuziehen, wie jüngst in Königs Wuster­hausen. Der Ort wird nach­Lud­wigs Angaben von Recht­en als „Auf­marschba­sis“ benutzt. „Sie tauchen qua­si aus dem Nichts auf und ver­schwinden im Nichts.” 

 

Das Innen­min­is­teri­um wies die Ein­schätzung, dass die Recht­en an Boden gewön­nen, zurück: Die Szene sei seit dem NPD-Ver­botsver­fahren stark verun­sichert. Die Ent­tar­nung des V‑Mannes Toni S. könne zu weit­er­er Verun­sicherung führen: „Die Szene klopft jet­zt ihre Leute ab.” Allerd­ings heißt es auch im Innen­min­is­teri­um, dass es jet­zt nicht ein­fach­er werde, V‑Leute aus der recht­sex­trem­istis­chen Szene zu gewinnen. 

hier gehts zur Inforiot-Sonderseite

Kategorien
Uncategorized

Kriminelle Informanten

Die Arbeit von V‑Männern im recht­sradikalen Milieu führt immer wieder zu Debat­ten darüber, wie weit die Geheim­di­en­ste gehen dür­fen. Toni S., der ent­tarnte V‑Mann aus Cot­tbus, der für den Ver­trieb ver­boten­er CDs
mitver­ant­wortlich sein soll, ist nicht der erste Fall, bei dem der Bran­den­burg­er Geheim­di­enst eine riskante Strate­gie verfolgte. 


Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren wurde der Neon­azi Carsten S. alias Pia­to aus Königs Wuster­hausen als V‑Mann ent­tarnt. Pia­to war wegen ver­sucht­en Mordes an einem nige­ri­an­is­chen Asyl­be­wer­ber zu acht Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr vor sein­er Verurteilung hat­te sich Pia­to dem Lan­desver­fas­sungss­chutz als Infor­mant ange­boten. Der dama­lige Innen­min­is­ter Alwin Ziel (SPD) holte sich die Rück­endeck­ung der Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK). Piatos Infor­ma­tio­nen über den Auf­bau recht­sradikaler, ter­ror­is­tis­ch­er Struk­turen sollen von großem Wert gewe­sen sein, möglicher­weise kon­nten dadurch sog­ar Anschläge ver­hin­dert wer­den. Ander­er­seits soll Pia­to in diesen Struk­turen auch selb­st kräftig mit­gemis­cht haben. Ver­mut­lich durch eine Indiskre­tion aus Pots­damer Polizeikreisen wurde er im Som­mer 2000 ent­tarnt und in Sicher­heit gebracht. Auch Andreas R. aus Cot­tbus musste 1996 mit ein­er neuen Iden­tität ver­sorgt wer­den, nach­dem er als V‑Mann in der Recht­sradikalen­szene aufge­flo­gen war. R. war ein Ver­trauter des Anfang der 90er Jahre aktiv­en Anführers der Deutschen Alter­na­tive (DA), Frank Hüb­n­er, der Anfang 1996 auf dem Flughafen Schöne­feld festgenom­men wor­den war. Er saß in Unter­suchung­shaft, weil er einen Auf­tragsmord an der Ex-Fre­undin eines Neon­azi-Anführers bei Andreas R. in Auf­trag gegeben haben soll, der damals schon V‑Mann war. Es kam aber nie zum Prozess. Die Richter hiel­ten Andreas R. auch wegen sein­er Rolle als Spitzel für unglaub­würdig. 1996 stand R. dann mit anderen Neon­azis vor Gericht. Vor­wurf: Weit­er­führung der im Dezem­ber 1992 vom Bun­desin­nen­min­is­ter ver­bote­nen DA. R., damals schon unter­ge­taucht, erschien mit drei Bewach­ern vor Gericht, danach ver­schwand er aus Bran­den­burg. Der jet­zt ent­tarnte V‑Mann Toni S. hat offen­bar mit Bil­li­gung der Ver­fas­sungss­chützer die CD “Noten des Has­s­es” der Neon­az­iband White Aryan Rebels als Zwis­chen­händler weit­er­verkauft. Darauf wird zum Mord an Promi­nen­ten aufgerufen, u. a. Michel Fried­man, Vizepräsi­dent des Zen­tral­rates der Juden.

Kategorien
Uncategorized

Wittstock: Weiterer Haftbefehl nach Mord an Kajrat

Lausitzer Rund­schau

 

 

NEURUPPIN. Nach dem Tod eines 24-jähri­gen Aussiedlers nach ein­er Schlägerei in Witt­stock im Mai ist jet­zt ein viert­er Verdächtiger ver­haftet wor­den. Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin hat gegen einen 21-jähri­gen Witt­stock­er Haft­be­fehl wegen Ver­dachts der gemein­schaftlichen Totschlags erlassen, teilte die Polizei gestern in Neu­rup­pin mit. Drei Verdächtige seien bere­its vor Wochen inhaftiert wor­den. Am frühen Mor­gen des 4. Mai habe es nach ein­er Dis­cov­er­anstal­tung in Witt­stock zwis­chen dem 24-jähri­gen kasachis­chen Spä­taussiedler sowie mehreren Per­so­n­en eine Schlägerei gegeben. Der 24-jährige erlitt dabei so schwere innere Ver­let­zun­gen, dass er das Bewusst­sein nicht wieder­erlangte und starb.

 

 

 

Märkische Allgemeine 

 

WITTSTOCK Im Fall des Totschlags an dem 24-jähri­gen Spä­taussiedler Kajrat Batesov am 4. Mai dieses Jahres ist gestern ein viert­er Tatverdächtiger ver­haftet wor­den. Wie die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin und das Polizeiprä­sid­i­um Pots­dam gestern Nach­mit­tag mit­teilte, habe der zuständi­ge Haftrichter des Amts­gericht­es Neu­rup­pin einem entsprechen­den Antrag der Staat­san­waltschaft zugestimmt. 

 

Ver­haftet wurde der 21-jährige Ralf A. aus Witt­stock wegen des Ver­dacht­es des gemein­schaftlichen Totschlages. Er wurde gestern in eine Jus­tizvol­lzugsanstalt eingeliefert. 

 

Bis Juni sind bere­its drei Tatverdächtige ermit­telt wor­den, die eben­falls inhaftiert sind. Ein­er der mut­maßlichen Täter ist bere­its kurz nach der Tat gefasst wor­den, die anderen bei­den wur­den Anfang Juni fest­ge­set­zt. Die nach­fol­gen­den Ermit­tlun­gen von Staat­san­waltschaft und Krim­i­nalpolizei des Polizeiprä­sid­i­ums Pots­dam führten jet­zt zu der weit­eren Festnahme. 

 

Zu dem Ver­brechen am 4. Mai kam es gegen 4.45 Uhr im Anschluss an eine Dis­co-Ver­anstal­tung vor ein­er ehe­ma­li­gen Gast­stätte in Alt Daber. Das Opfer, der 24-jährige Kajrat, wurde nach der Feier bru­tal niedergeschla­gen. Dann soll ein­er der Angreifer einen etwa 15 Kilo­gramm schw­eren Fin­d­ling auf den kasachis­chen Spä­taussiedler deutsch­er Nation­al­ität gewor­fen haben. Er starb am 24. Mai an seinen schw­eren inneren Ver­let­zun­gen, ohne das Bewusst­sein wieder­erlangt zu haben. 

 

Wie der Sprech­er des Polizeiprä­sid­i­ums Pots­dam, Rudi Son­ntag, sagte, sind die Ermit­tlun­gen in diesem Fall noch immer nicht abgeschlossen.

Kategorien
Uncategorized

Vierter mutmaßlicher Täter festgenommen

Laut ein­er Mel­dung bei Indy­media ist inzwis­chen ein viert­er Beteiligter am Mord von Kajrat B. im Mai in Witt­stock von der Polizei festgenom­men wor­den. Diese Mel­dung ist bish­er unbestätigt und weit­ere Details noch nicht bekannt.

Hier der Artikel:

indymedia.de/2002/08/27216.shtml

hier gehts zur Inforiot-Sonderseite

Kategorien
Uncategorized

Studenten treffen sich zu Sommercamp in Cottbus

COTTBUS. Etwa 300 Teil­nehmer wer­den ab heute bei einem “Crossover Sum­mer­camp ” in Cot­tbus erwartet. Ver­anstal­ter ist der Crossover-Vere­in aus Berlin, ein Net­zw­erk stu­den­tis­ch­er Ini­tia­tiv­en. Unter­stützt wer­den die Ver­anstal­ter von Stu­den­ten aus Bre­men, Warschau und aus der britis­chen Stadt Brad­ford. Die Teil­nehmer sollen aus ganz Europa kom­men. Auf dem Pro­gramm des bis zum 11.August dauern­den Camps ste­hen Sem­i­nare, Aktion­skun­st, Bil­dungsver­anstal­tun­gen, Konz­erte, Kino und Diskothek. Die Teil­nehmer wollen sich mit The­men wie Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Nation­al­is­mus und geschlechtsspez­i­fis­ch­er Diskri­m­inierung beschäfti­gen. Hinzu kom­men Debat­ten über Geschlecht, Sex­u­al­ität und die soziale Her­stel­lung von Iden­tität, heißt es in ein­er Mit­teilung der Ver­anstal­ter. Ziel sei es, “For­men von Poli­tik zu entwick­eln, welche die Ein­bindung aller gesellschaftlichen Grup­pen in poli­tis­che Entschei­dung­sprozesse ermöglichen. Das Zelt­lager wird am nordöstlichen Cot­tbuser Stad­trand ein­gerichtet; aus Sicher­heits­grün­den machen Stadt und Polizei keine näheren Angaben zum Stan­dort. Vor zwei Jahren hat­te es im Zusam­men­hang mit einem Gren­z­camp in Forst mehrfach Auseinan­der­set­zun­gen gegeben. 

alle kom­menden berichte zum camp wird es größ­ten­teils beim web­jour­nal unter www.xover.asncottbus.org geben.

Kategorien
Uncategorized

Jetzt ist Tonis Führer dran

Berlin­er Staat­san­waltschaft ermit­telt nicht nur gegen Pots­damer V‑Mann, son­dern auch gegen seine Kontaktperson 

Der Berlin-bran­den­bur­gis­che Kon­flikt um V‑Männer in der Neon­azi-Szene weit­et sich aus. Die Berlin­er Jus­tiz ermit­telt jet­zt auch gegen einen V‑Mann-Führer des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes, wie Jus­tizsprecherin Ari­ane Faust gestern mit­teilte. Die Jus­tiz habe zudem inzwis­chen “gesicherte Erken­nt­nis”, dass der seit dem 20. Juli in Unter­suchung­shaft sitzende Recht­sex­trem­ist Toni S. für den Pots­damer Ver­fas­sungss­chutz gear­beit­et habe. Gegen den 27-Jähri­gen läuft ein Ermit­tlungsver­fahren wegen Ver­dachts der Volksver­het­zung und recht­sex­trem­istis­ch­er Propagandadelikte.
Im Zuge dieses Ver­fahrens wird laut Faust auch gegen den V‑Mann-Führer Dirk B. ermit­telt und geprüft, ob dieser sich der Strafvere­it­elung schuldig gemacht hat. Toni S. soll bei seinen Vernehmungen angegeben haben, mit Wis­sen seines V‑Mann-Führers Straftat­en began­gen zu haben. Auf Anord­nung der Staat­san­waltschaft hin habe es in den ver­gan­genen Tagen eine Durch­suchungsak­tion in einem Ort bei Berlin gegeben. Sie sei auf der Grund­lage eines richter­lichen Beschlusses erfol­gt. Einzel­heit­en über das Ergeb­nis und die betrof­fene Per­son nan­nte Faust nicht. Nach Presse­bericht­en soll es sich um die Woh­nung eines freien Mitar­beit­ers des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes gehan­delt haben.
Hin­ter­grund der Fes­t­nahme von Toni S. durch Beamte des Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamtes war die bere­its im Jahr 2001 erschienene CD “Noten des Has­s­es” der “White Aryan Rebels”, die unter anderem zur Ermor­dung von Michel Fried­man aufruft. Am 20. Juli soll­ten mut­maßlich 3.000 in Ost€pa nachge­druck­te Kopi­en dieser CD in einem von Neon­azis fre­quen­tierten Bik­er-Club­haus in Marzahn übergeben wer­den. Die bei­den in Unter­suchung­shaft genomme­nen Män­ner sollen für den Nach­druck der CDs ver­ant­wortlich gewe­sen sein. Die Razz­ia, die nicht mit den Bran­den­burg­er Sicher­heits­be­hör­den abges­timmt war, hat­te zu schw­eren Ver­stim­mungen zwis­chen den ver­ant­wortlichen Behör­den bei­der Län­der geführt. 

hier gehts zur Inforiot-Sonderseite

Inforiot