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Nazi-Übergriff im Barnim

Eber­swalde - Wie uns soeben gemeldet wurde, kam es nach ein­er Demon­stra­tion des Antifaschis­tis­chen Aktions­bünd­niss­es III (A3) in Berlin zu einem Zwis­chen­fall. Eine Gruppe von Jugendlichen aus dem linken Spek­trum wurde auf der Heim­fahrt zwis­chen Biesen­thal und Eber­swalde (Barn­im) ange­grif­f­en. Die Neon­azis trak­tierten die Linken mit Fausthieben und Trit­ten ins Gesicht. Die zahlen­mäßig unter­lege­nen Linksori­en­tierten wur­den gezwun­gen, Klei­dungsstücke mit antifaschis­tis­chen Motiv­en aus dem Fen­ster der fahren­den Zuges zu werfen.

Min­destens drei Betrof­fene erlit­ten leichte Ver­let­zun­gen. Sie wer­den bei der Polizei Strafanzeige stellen. Wir wer­den weit­er zu diesem Fall informieren.

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Berlin-BrandenburgerINNen vor München eingesperrt

München — Wie uns soeben gemeldet wurde, sind heute Mor­gen zir­ka 30 Antiglob­al­isierungs-AktivistIN­Nen aus Berlin-Bran­den­burg von der Staats­ge­walt in jew­eils zwei Inge­wahrsam­nahme-Käfige von 2,5 x 3 Meter Größe ges­per­rt wor­den. In den Käfi­gen riecht es nach Urin — den Gefan­gene­nen wird ver­wehrt, Toi­let­ten aufzusuchen. Die Polizei hat von allen die Per­son­alausweise einge­zo­gen und Por­trait­fo­tos gefertigt.

Nach der Iden­titäts­fest­stel­lung sollen die Gefan­genen wierder aus dem Polizeige­wahrsam ent­lassen wer­den. 15 Men­schen auf 7,5 Quadrat­metern einzus­per­ren entspricht unser­er Auf­fas­sung nach nicht dem Grund­satz der Men­schen­würde. Macht von Eurem Wider­stand­srecht Gebrauch!

Nach­trag von 11.00 Uhr

Der Bus ste­ht 37 Kilo­me­ter vor München. Die Insassen bekom­men Ein­rei­se­ver­bot für München. Einzelne wer­den auf­grund von Lapalien festgenom­men. Zum Beispiel wollen einige PolizistIN­Nen auf den Fotos Ladendiebe wieder­erkan­nt haben.

Deutsch­land aufs Maul!

Smash Capitalism!

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Herr Schönbohm ist ein tapferer Mann”

War­nung vor neuer Fremdenfeindlichkeit 

Um das geplante Zuwan­derungs­ge­setz im Bun­destag durchzuset­zen, ist die rot-grüne Bun­desregierung auf die Zus­tim­mung Bran­den­burgs angewiesen. Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe nen­nt im MAZ-Inter­view seine Bedenken gegen den aktuellen Entwurf und erläutert die Bedin­gun­gen für ein Ja. Das Gespräch führte MAZ-Redak­teur Joachim Riecker. 

Herr Min­is­ter­präsi­dent, Bran­den­burg wird beim geplanten Zuwan­derungs­ge­setz im Bun­desrat ver­mut­lich eine Schlüs­sel­rolle spie­len. Hal­ten Sie ein solch­es Gesetz über­haupt für notwendig?

Stolpe: Ein Zuwan­derungs­ge­setz ist über­fäl­lig. Wir brauchen Klarheit für Men­schen, die — aus welchen Grün­den auch immer — zu uns nach Deutsch­land kom­men wollen. Und wir brauchen auch Klarheit im Inland. Ein solch­es Gesetz ist für mich ein Beken­nt­nis dazu, dass wir hier nicht allein im eige­nen Saft schmoren, son­dern Men­schen von außen brauchen. Sie sollen Deutsch­land helfen, wirtschaftlich und von der Bevölkerungszahl her sta­bil zu bleiben. Es gibt über dieses Ziel glück­licher­weise einen Grund­kon­sens zwis­chen allen Parteien — der Stre­it liegt nur im Detail. 

Kurz vor Wei­h­nacht­en haben Sie in Abstim­mung mit Jörg Schön­bohm im Bun­desrat vier Bedin­gun­gen genan­nt, unter denen Bran­den­burg einem Zuwan­derungs­ge­setz zus­tim­men kann. Warum? 

Stolpe: Weil ich eine Zuwan­derungsregelung für so wichtig halte, habe ich mir über­legt, was an dem Entwurf von Otto Schi­ly noch geän­dert wer­den müsste, um für das Gesetz im Bun­desrat doch noch eine Mehrheit zu errre­ichen. Es wäre ein Schaden für unser Land, wenn sich ein Zuwan­derungs­ge­setz nur wegen der Bun­destagswahl am 22. Sep­tem­ber um ein ganzes Jahr verzögern würde. 

Gehen wir Ihre Forderun­gen doch ein­mal im Einzel­nen durch. Zunächst haben Sie ver­langt, dass die “Ziel­rich­tung” des Geset­zes klar­er zum Aus­druck kom­men soll. Was meinen Sie damit? 

Stolpe: Es müsste in einem eige­nen Para­graphen fest­gelegt wer­den, dass wir mit dem Gesetz eine geord­nete Zuwan­derung anstreben und es keinen kaum noch zu reg­ulieren­den Zus­trom geben darf. Ein solch­er Zus­trom von Zuwan­der­ern wäre für Deutsch­land nicht zu verkraften. 

Als Näch­stes ver­lan­gen Sie, die Auswahlver­fahren für aus­ländis­che Arbeit­nehmer “stärk­er am Bedarf” zu orientieren. 

Stolpe: Ich bin in dieser Frage nicht engherzig. Doch man muss berück­sichti­gen, dass wir in diesem Jahr kaum weniger als vier Mil­lio­nen Arbeit­slose in Deutsch­land haben wer­den. Wir müssen deut­lich machen, dass es zwis­chen Masse­nar­beit­slosigkeit und Zuwan­derungs­be­darf einen Zusam­men­hang gibt. Das ist auch eine psy­chol­o­gis­che Frage. Das Zuwan­derungs­ge­setz muss sich stärk­er an den Real­itäten des Arbeits­mark­tes ori­en­tieren. Anson­sten kön­nte dieser Punkt zum Anlass genom­men wer­den, gegen Fremde zu hetzen. 

Außer­dem forderen Sie, nicht­staatliche Ver­fol­gung auch weit­er­hin nicht als Asyl­grund anzuerkennen. 

Stolpe: Ich habe die Sorge, dass nicht­staatliche Ver­fol­gung ein Begriff ist, der angesichts der schwieri­gen Lage in vie­len Län­der der Welt kaum zu definieren ist. Wenn wir nicht­staatliche Ver­fol­gung als Asyl­grund anerken­nen, kön­nte es für viele Men­schen einen zusät­zlichen Anreiz geben, sich auf den Weg nach Deutsch­land zu machen. Daraus wür­den bei uns Diskus­sio­nen entste­hen, die am Ende wieder zu mehr Frem­den­feindlichkeit führen kön­nten. Das möchte ich vermeiden. 

Die Grü­nen wen­den ein, dass nicht­staatliche Ver­fol­gung oft eben­so schlimm ist wie die Ver­fol­gung durch Regierungen. 

Stolpe: Man kann für solche Fälle sich­er weit­er­hin human­itäre Lösun­gen find­en, wie das auch jet­zt schon geschieht. Ich lehne es jedoch ab, aus nicht­staatlich­er Ver­fol­gung einen reg­ulären Zuwan­derungs­grund zu machen. 

Als vierten Punkt nan­nten Sie die Senkung des Höch­stal­ters für den Fam­i­lien­zuzug von jet­zt 14 auf höch­stens zwölf Jahre. Warum ger­ade diese Altersgrenze? 

Stolpe: Es gibt ja noch sehr viel stren­gere Forderun­gen. Ich denke, dass die Inte­gra­tionschan­cen bei Men­schen unter zwölf Jahren deut­lich größer sind als bei älteren Kindern und Jugendlichen. Ger­ade im Alter zwis­chen zwölf und 18 Jahren find­en wichtige Entwick­lun­gen statt. Wenn wir die Zuwan­derung neu regeln, müssen wir vor allem die Inte­gra­tions­möglichkeit­en verbessern. 

Ihre Forderun­gen entsprechen weit­ge­hend den Vorstel­lun­gen der CDU-Zuwan­derungskom­mis­sion. Warum vertreten Sie als SPD-Min­is­ter­präsi­dent solche Positionen? 

Stolpe: Ich möchte, dass wir bald ein Zuwan­derungs­ge­setz bekom­men, und dafür brauchen wir nun ein­mal die Zus­tim­mung des Bun­desrates. Außer­dem geht es mir als bran­den­bur­gis­ch­er Min­is­ter­präsi­dent um die Akzep­tanz eines solchen Geset­zes in den Bevölkerung, die ich für sehr wichtig halte. Sowohl ich als auch Jörg Schön­bohm hiel­ten übri­gens den ersten Geset­ze­sen­twurf von Innen­min­is­ter Otto Schi­ly für überzeu­gend, den er dann nach den Ver­hand­lun­gen mit den Grü­nen gän­dert hat. 

Haben Sie die Zusage von Jörg Schön­bohm, dass es bei den vier Forderun­gen Bran­den­burgs bleibt und er nicht unter dem Druck von CDU und CSU neue Nachbesserun­gen verlangt? 

Stolpe: Herr Schön­bohm ist ein tapfer­er Mann. Und er ist ein Mann, der an Posi­tio­nen fes­thält, wenn er sie für sich als richtig erkan­nt hat. Nach mein­er über zwei­jähri­gen Regierungser­fahrung mit ihm habe ich die sichere Gewis­sheit, dass er diese Posi­tio­nen durch­hal­ten wird. Ich weiß allerd­ings auch, dass er als Mit­glied des CDU-Prä­sid­i­ums in dieser Frage keinen leicht­en Stand hat. Ich kann nur hof­fen, dass seine Parteifre­unde die Bran­den­burg­er Posi­tion respektieren. 

Sind Sie bere­it, über die von Ihnen genan­nten Bedin­gun­gen noch zu ver­han­deln, sei es mit den Grü­nen oder mit der CDU

Stolpe: Bran­den­burg muss berechen­bar bleiben. Meine Forderun­gen an das Zuwan­derungs­ge­setz sind deshalb keine Han­del­sware. Ich denke, unsere Posi­tion ist ein Kom­pro­miss, der sowohl für die Union als auch für die Grü­nen noch ger­ade so akzept­abel sein kön­nte. Mir geht es vor allem um ein Ziel: Wir müssen noch vor der Bun­destagswahl im Herb­st eine Mehrheit für ein Zuwan­derungs­ge­setz bekommen. 

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Angriff auf Sudanesen in Rathenow aufgeklärt

RATHENOW Die Polizei hat drei Jugendliche als Täter ermit­telt, die am Dien­stagabend zwei sudane­sis­che Asyl­be­wer­ber in Rathenow (Havel­land) beschimpft und geschla­gen haben. Wir die Oranien­burg­er Polizei mit­teilte, legten die drei jun­gen Män­ner zwis­chen 17 und 19 Jahren aus Rathenow teil­weise Geständ­nisse ab. Nach der Vernehmung wur­den sie auf freien Fuß gesetzt. 

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Wieder Hakenkrallen-Anschlag in Brandenburg

Einige Monate war es ruhig, nun schla­gen sie wieder zu: Link­sex­trem­istis­che Kernkraft­geg­n­er hängten in den Mor­gen­stun­den des 26. Okto­ber bei Werder, auf der Strecke Berlin — Bran­den­burg an der Hav­el, Hak­enkrallen in Ober­leitun­gen der Bahn ein. Dabei wur­den die Lok ein­er Region­al­bahn und die Ober­leitun­gen schw­er beschädigt.
Erst am 23. Okto­ber hat­ten mil­i­tante Autonome vier Anschläge ähn­lich­er Art auf Bahn­streck­en in Berlin verübt. Dabei erlitt nach ersten Mel­dun­gen ein Lok­führer schwere Augenverletzungen.
Weit­ere Anschläge wur­den während der let­zten Wochen in Nieder­sach­sen bekan­nt. Sie alle ste­hen offenkundig in einem Zusam­men­hang mit dem kurz bevorste­hen­den Beginn eines CAS­TOR-Trans­ports von La Hague nach Gorleben. 

Bei dem jüng­sten Anschlag in Bran­den­burg wurde nie­mand ver­let­zt. Aber das ist nur ein glück­lich­er Zufall. Denn die Täter nehmen dur­chaus in Kauf, dass ihre Aktio­nen Men­schen­leben gefährden. Wie jet­zt in Berlin, so war auch schon im Okto­ber 1996 ein Lok­führer in Nieder­sach­sen durch Glass­plit­ter eines durch­schla­ge­nen Zugfen­sters ver­let­zt wor­den. Wenn die mil­i­tan­ten Kernkraft­geg­n­er behaupten, ihre Gewalt richte sich nur gegen Sachen, nicht gegen Men­schen, vernebeln sie also bewusst die krim­inelle Energie, die bei den Hak­enkrallen-Anschlä­gen zu Tage tritt.
Die Berlin­er Anschläge — die offen­bar zur gle­ichen Aktion­swelle gehören wie die Tat vom 26. Okto­ber — waren denn auch von beson­der­er Bru­tal­ität. Die Täter oder Täterin­nen block­ierten die Ober­leitun­gen mit Eisen­ket­ten und Schraubzwingen.
Zu den Tat­en in Berlin hat­ten sich in einem Schreiben an ver­schiedene Berlin­er Tageszeitun­gen und die Nachricht­e­na­gen­tur AFP “autonome Grup­pen” bekan­nt. Unter der Über­schrift “Kampf dem Cas­tor heisst Kampf dem Sys­tem” recht­fer­ti­gen sie die Anschläge als “Fort­führung der Kam­pagne gegen die Ato­m­in­dus­trie und die involvierten Konz­erne”. Zugle­ich rufen sie andere autonome Grup­pen auf, sich am Wider­stand gegen den näch­sten Cas­tor-Trans­port zu beteili­gen. Damit solle “die sofor­tige und weltweite Stil­l­le­gung aller Atom­an­la­gen” erre­icht wer­den. In ihrer Selb­st­bezich­ti­gung schla­gen sie auch einen Bogen zu den “Aktio­nen gegen die EU- bzw. G8-Gipfel in Göte­borg und Gen­ua” und “die diversen anti­ras­sis­tis­chen Gren­z­camps”. Alle diese Unternehmungen seien “ermuti­gende Kristalli­sa­tion­spunk­te für linksradikalen Wider­stand”. Schließlich begrün­den sie ihr Vorge­hen gegen den “patri­ar­chal-kap­i­tal­is­tis­chen Nor­malzu­s­tand” auch mit den neuesten sicher­heit­spoli­tis­chen Schrit­ten der Bun­desregierung und den mil­itärischen Aktio­nen der USA gegen die Tal­iban in Afghanistan. Dabei fällt auf, dass Män­ner allein als Täter, Frauen allein als Opfer gese­hen wer­den. Dies mag ein Hin­weis auf die Zusam­menset­zung der Gruppe sein, die für die Anschläge ver­ant­wortlich ist.
Seit der — wenn auch langfristige — Ausstieg aus der Atom­en­ergiewirtschaft in Deutsch­land beschlossene Sache ist, fürcht­en die mil­i­tan­ten Kernkraft­geg­n­er, dass ihre Anschläge nicht mehr genü­gend Res­o­nanz find­en. Auch deshalb kon­stru­ieren sie, wie im zitierten Beken­ner­schreiben, weit­ges­pan­nte Begrün­dungszusam­men­hänge. Doch auch diese Aus­las­sun­gen täuschen nicht darüber hin­weg, dass die Behaup­tung, “linksradikale Mil­i­tanz” sei “genau und dif­feren­ziert”, nur der Selb­st­be­weihräucherung dient, aber nichts mit den unab­se­hbaren Fol­gen der Anschläge zu tun hat.
Gewalt­täti­gen Wider­stand gegen den Trans­port abge­bran­nter Bren­nele­mente gibt es schon seit Jahren. An ihm haben sich auch immer wieder Link­sex­trem­is­ten in Bran­den­burg beteiligt. Zulet­zt gab es hier zwei Hak­enkrallen-Anschläge am 9. März 2001, die zeit­gle­ich mit ähn­lichen Aktio­nen in Hes­sen und Nieder­sach­sen stattfanden.
Sobald ein CAS­TOR-Trans­port bevorste­ht, häufen sich erfahrungs­gemäß der­lei krim­inelle Aktiv­itäten. Da in weni­gen Tagen der Trans­port wieder­auf­bere­it­eter atom­ar­er Bren­nele­mente aus dem franzö­sis­chen La Hague nach Gor­leben begin­nt, muss auch jet­zt mit weit­eren Anschlä­gen gerech­net wer­den. Bun­des­gren­zschützer kon­trol­lieren ver­stärkt Bran­den­burg­er Bahnlinien. 

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30 Deppen bei NPD-Demo in Wittstock

Recht­sex­tremer Aufzug in Wittstock

Polizei beschlagnahmt Transparent

WITTSTOCK Mit ein­er Anzeige wegen des Ver­bre­it­ens von Pro­pa­gan­damit­teln ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen müssen Teil­nehmer der Demon­stra­tion rech­nen, die am Sonnabend durch die Witt­stock­er Innen­stadt zogen. Rund 30 vor­wiegend recht­sex­treme junge Leute hat­ten sich ver­sam­melt. Aufgerufen hat­te dazu die “Aktion­s­ge­mein­schaft für Frieden und Selb­st­bes­tim­mung”, in der sich unter anderem NPD-Anhänger und andere Recht­sex­treme zusam­mengeschlossen haben. Noch am Fre­itag hat­te der Polizeipräsi­dent von Oranien­burg die Kundge­bung in Witt­stock ver­boten. Die Polizei bezog sich dabei auf ein Tre­f­fen recht­sex­tremer Jugendlich­er, die am 13. Okto­ber in ein­er Auseinan­der­set­zung mit der Polizei den Witt­stock­er Jugend­club Havan­na zer­stört hat­ten. Mit der Demon­stra­tion “wird provoziert, dass dieser Per­so­n­enkreis die neu angemeldete Ver­samm­lung als Ersatz- oder Nach­fol­gev­er­anstal­tung betra­chtet”, so die Polizei in ihrer Verbotsverfügung.
Dage­gen hat­ten die Organ­isatoren geklagt. In zweit­er Instanz hat am Fre­itagabend das Oberver­wal­tungs­gericht Frankfurt/Oder die Kundge­bung zuge­lassen. Allerd­ings musste die Marschroute geän­dert wer­den, die Kundge­bung auf dem Witt­stock­er Markt blieb weit­er verboten.
Die Polizei beschlagnahmte ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift: “Arbeit durch nationalen Sozial­is­mus”. Eine Anzeige gegen den Träger wird geprüft. 

Gerichte erlaubten NPD-Aufzug

Etwa 30 Anhänger demon­stri­erten in Wittstock

WITTSTOCK Rund 30 NPD-Anhänger demon­stri­erten am Sonnabend in Witt­stock. Der Aufzug ist friedlich ver­laufen, teilte die Polizei mit. Sie hat­te die Ver­samm­lung zunächst ver­boten, weil sie recht­sex­treme und bere­its straf­fäl­lig gewor­dene Per­so­n­en erwartete und damit die öffentliche Sicher­heit und Ord­nung gefährdet sah. Das Ver­wal­tungs­gericht und das Oberver­wal­tungs­gericht hoben das Ver­bot jedoch auf. Sie sahen keine Anhalt­spunk­te für eine solche Gefahr, erteil­ten aber Aufla­gen. So war das Tra­gen von Fah­nen ver­boten. Die Demo fand unter dem Titel “Friedensliebe kann man nicht ver­bi­eten, Schluss mit der Krim­i­nal­isierung der deutschen Friedens­be­we­gung” statt. Laut Polizei-Angaben wur­den sieben Trans­par­ente mit­ge­führt, darunter eines mit der Auf­schrift “Arbeit durch nationalen Sozial­is­mus”, welch­es sichergestellt wurde. 

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Wir stehen ihnen auf den Füßen”

OSTPRIGNITZ-RUPPIN Mit ein­er Son­derkom­mis­sion (Soko) macht das Oranien­burg­er Polizeiprä­sid­i­um im Nor­den Bran­den­burgs Front gegen extrem­istis­che Gewalttäter. 

Zum Ein­satz kommt die so genan­nte Soko Tomeg-Nord in den Land­kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin und Prig­nitz. Das Kürzel Tomeg bedeutet „Täteror­i­en­tierte Maß­nah­men gegen extrem­istis­che Gewalt“. Das gilt für rechts- wie linksradikale gewalt­bere­ite Täter. „Wir ste­hen denen auf den Füßen“, sagt Polizeis­prech­er Rudi Son­ntag. Die 15-köp­fige Soko soll vor allem haut­nah an den Täter­grup­pen arbeit­en und dabei vor­beu­gend wirk­sam wer­den. Das heißt, dass die Polizis­ten vor allem die Tre­ffs der ein­schlägig bekan­nten Grup­pierun­gen unter die Lupe nehmen. Vorge­se­hen sind auch Haus­be­suche. Viele der poten­ziellen Täter, ins­beson­dere aus der recht­en Szene, sind noch blutjung. Der Ein­fluss des Eltern­haus­es spielt oft eine Rolle. Ziel der Soko wird es sein, auf gewalt­bere­ite Jugendliche einzuwirken, bevor sie straf­fäl­lig wer­den. Son­ntag lässt durch­blick­en, dass sich die Polizei auch einen Abschreck­ungsef­fekt auf die Mitläufer-Szene erhofft. Manch­er Halb­starke, der es vielle­icht inter­es­sant find­et, im Out­fit rechter Schläger mit Bomber­jacke und Springer­stiefeln durch die Stadt zu marschieren, kön­nte die Lust daran ver­lieren, wenn ihm klar wird, das er sich im Visi­er der Soko bewegt.

Die Soko Tomeg soll aber auch dazu beitra­gen, die Effizienz der Strafver­fol­gungs­be­hör­den zu erhöhen. „Die Krim­i­nal­is­ten reg­istri­eren und doku­men­tieren alle Straftat­en unser­er speziellen Klien­tel“, so Son­ntag. Das bedeutet, dass ein junger Mann, der beispiel­sweise dadurch auf­fäl­lig wurde, dass er ver­fas­sungs­feindliche Kennze­ichen zur Schau stellte, auch darauf durch­leuchtet wird, was er son­st auf dem Kerb­holz hat, etwa Haus­friedens­bruch oder Fahren ohne Führerschein. „Indem wir da gesamte Reg­is­ter zusam­men­fassen, geben wir einem Richter gute Karten für eine Verurteilung in die Hand, falls so ein Kan­di­dat vor Gerichtss­chranken lan­det“, sagte der Polizeisprecher.

Nicht zulet­zt entschloss sich das Oranien­burg­er Polizeiprä­sid­i­um für die Soko Tomeg-Nord auf Grund der sehr guten Erfahrun­gen, die mit der seit etwa einem Jahr arbei­t­en­den Soko in Rathenow gemacht wur­den. „Seit es dort die Soko gibt, liegt die Aufk­lärungsquote bei Gewalt­tat­en im poli­tisch recht­en gewalt­bere­it­en Spek­trum an der 100-Prozent-Marke“, berichtet Son­ntag. Die Soko-Krim­i­nal­is­ten ver­fügten über Insid­er-Ken­nt­nisse, wür­den eng mit dem Staatss­chutz zusam­me­nar­beit­en und sich bei ihren Ermit­tlun­gen auch auf Infor­ma­tio­nen aus der Szene stützen.
Der Schw­er­punkt der Tomeg-Nord wird in den Städten Pritzwalk und Witt­stock liegen. Der Witt­stock­er Bürg­er­meis­ter Lutz Schei­de­mann (FDP) erhofft sich von der Soko mehr Druck auf recht­sradikale Grup­pen in sein­er Stadt. „Wir haben hier eine rechte Szene, die sich in den let­zten Jahren ver­fes­tigt hat und die teil­weise auch von Außen organ­isiert wird“, sagte Schei­de­mann. Dazu trage auch die Lage der Stadt an der Auto­bahn bei. Ins Gerede und in die Schlagzeilen kam die Doss­es­tadt durch wieder­holte Aufmärsche der recht­sradikalen NPD. Es seien nur etwa 30 NPD-Leute gewe­sen, die, von der Bevölkerung kaum beachtet, durch die Straßen zogen. Doch der Ruf der Stadt lei­det, wenn sie als Hochburg der recht­en Szene gese­hen wird, weiß der Bürg­er­meis­ter. Die Stadt unter­stütze die Bemühun­gen des Jugend­förder-Vere­ins „Nanü“ und des Arbeit­skreis­es „Couragiert gegen Rechts“, die es sich zum Ziel geset­zt haben, Jugendliche nicht dem Ein­fluss radikaler poli­tis­ch­er Parteien und Grup­pierun­gen zu über­lassen. „Wir betreiben keine Aus­gren­zung und haben recht­slasti­gen Jugendlichen mit dem Havan­na-Klub bewusst einen der bei­den Jugendtr­e­ffs in unser­er Stadt über­lassen. Damit wir dort einen Anlauf­punkt haben, wo wir das Gespräch mit ihnen suchen kön­nen“, so Schei­de­mann. Der harte Kern könne damit nicht erre­icht wer­den, schätzt Schei­de­mann ein. Doch gehe es darum, sich um gefährdete Jugendliche und Kinder zu küm­mern, um den Zulauf zur recht­en Szene zu stop­pen. Denn es wäre nur zu begrüßen, wenn diese erst gar kein Fall für die Tomeg-Nord würden.

Auf die Frage, wann die Soko-Krim­i­nal­is­ten mit der Arbeit begin­nen, sagte Polizeis­prech­er Son­ntag: „Das hat schon angefangen.“

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Aktionsbündnis will Härtefallregelungen

POTSDAM Für eine Härte­fal­lk­lausel als Bestandteil des neuen Zuwan­derungs­ge­set­zes soll sich Bran­den­burg im Bun­desrat ein­set­zen. Das fordert das Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit in einem gestern ver­ab­schiede­ten Plenums-Beschluss. Zugle­ich drängte es die Regierung, eine Härte­fal­lkom­mis­sion für Abschiebev­er­fahren zu schaffen. 

Fern­er nahm die Vol­lver­samm­lung drei Kör­per­schaften auf: Die sor­bis­che Domow­ina der Nieder­lausitz, das Bünd­nis für Men­schlichkeit Fin­ster­walde und die “Aktion Notein­gang” sind nach bis zu zwei Jahren Wartezeit Mit­glieder des Aktionsbündnisses. 

In sein­er Begrüßung hat­te der Cot­tbuser Gen­er­al­su­per­in­ten­dent und Aktions­bünd­nis-Chef Rolf Wis­chnath betont, dass die Öffentlichkeit ihr Augen­merk derzeit zu ein­seit­ig auf den Anti-Ter­ror-Kampf richte. Im Feld des Recht­sex­trem­is­mus gebe es aber, so Wis­chnath, “mehr Schläfer, als alle wahrhaben wollen.” In seinen Augen zu opti­mistis­che Nachricht­en rügte der Kirchen­mann. Sie wür­den dazu ver­führen, den Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg für erledigt zu hal­ten. Er bezog sich dabei auf Berichte über eine Studie des Pots­damer Sozi­olo­gen Diet­mar Sturzbech­er. Der zufolge lehnte 1999 erst­mals eine Mehrheit märkisch­er Schüler Recht­sex­trem­is­mus ab. Sturzbech­er, im Plenum anwe­send, hielt dem ent­ge­gen, dass auch erfreuliche Berichte eine Berech­ti­gung hät­ten: “Das zeigt, das etwas erre­icht wurde.” 

Nur vere­inzelt gab es Bedenken gegen die Härte­fal­lkom­mis­sion. Diese soll, so sieht es der let­ztlich beschlossene Entwurf vor, bei einzelne Abschiebungsver­fahren prüfen. Würde es eine beson­dere Härte fest­stellen, spräche das Gremi­um eine Empfehlung aus. Auf­grund der­er müsste die Aus­län­der­be­hörde erneut prüfen. Die Kom­mis­sion soll sich nach Willen des Bünd­niss­es aus je zwei Vertretern der Kirchen, Wohlfahrtsver­bände, Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen und Lan­desregierung sowie einem Kom­munen-Repräsen­tan­ten zusam­menset­zen. Benan­nt wür­den ihre Mit­glieder durch den Innenminister.

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Aktion Analyse” in Neuruppin

NEURUPPIN Die Aktion Notein­gang war Vor­läufer. Mit ein­er Umfrage zu Frem­den­feindlichkeit im All­t­ag, der Aktion Analyse, wollen nun Bran­den­burg­er Jugendliche ihren Ein­satz gegen Ras­sis­mus und rechte Gewalt fortsetzen.

In Neu­rup­pin haben acht Schüler und Schü­lerin­nen einen Frage­bo­gen entwick­elt, mit dem sie seit eini­gen Wochen an die Schulen gehen. Mit Fra­gen wie „Gibt es an dein­er Schule Prob­leme mit Recht­en?“, „Was glaub­st du, wie viel aller Asy­lanträge, die in Deutsch­land gestellt wer­den, wer­den anerkan­nt?” oder “„Was glaub­st du, wie viel Quadrat­meter Wohn­fläche ste­hen einem Asyl­be­wer­ber im Heim zu?“ wen­den sie sich an Gym­nasi­as­ten aus den Klassen 9 bis 13 und an Gesamtschüler der Klassen 9 und 10. „Die Reak­tio­nen sind sehr unter­schiedlich“, erzählt Mir­jam Hirsch. Manch­mal seien die Gefragten sehr inter­es­sant und aufgeschlossen, manch­mal „kom­men aber auch nur dumme Sprüche“. Auf­fal­l­end sei aus ihren Erfahrun­gen, wie wenig die meis­ten tat­säch­lich über das Leben von Asyl­be­wer­bern in Deutsch­land wis­sen und wie viele Klis­chees beste­hen. Oft seien es die Eltern, die die Mei­n­ung der Schüler prägten. „Manche erzählen, dass das Geschäft der Eltern zumachen musste und gle­ichzeit­ig daneben ein viet­name­sis­ch­er Ladenbe­sitzer sein Geschäft eröffnet habe.“ Daraus speise sich dann die Frem­den­feindlichkeit. Als Zwis­chen­resümee sei festzuhal­ten, dass Ras­sis­mus an den Gym­nasien zwar auch vorhan­den sei, jedoch wesentlich weniger zu Tage trete. Besucht haben sie bish­er das Alfred-Weg­n­er-Gym­na­si­um, das Evan­ge­lis­che und das Schinkel-Gym­na­si­um sowie die Puschkin- und die Gus­tav-Kühn-Schule. Sie hof­fen, in der näch­sten Zeit auch noch die Fontane-Schule besuchen zu kön­nen. Ins­ge­samt geht die Aktion noch bis zum April.

Bis dahin sollen die anonym erhobe­nen Dat­en aus­gew­ertet sein. Im Rah­men ein­er Ausstel­lung, in Vorträ­gen und einem Rol­len­spiel zum The­ma wollen die Schüler dann ihre Ergeb­nisse vorstellen. Die Akteure hof­fen, dass die Präsen­ta­tion in größerem Rah­men stat­tfind­en kann. Neben inter­essierten Neu­rup­pin­ern wollen sie auch die befragten Schüler, Lehrer und Ver­ant­wortliche der Stadtver­wal­tung zu ein­er Abschlussver­anstal­tung ein­laden. Im Juni soll dann eine bran­den­burg­weite Präsen­ta­tion der Ergeb­nisse stattfinden.

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Jugendliche dokumentieren Rassismus


BERNAU/BERLIN Rund ein Dutzend Jugend­grup­pen aus Bran­den­burg beteili­gen sich inzwis­chen am Wet­tbe­werb “Aktion Analyse”, ini­ti­iert vom Bernauer
“Anti­ras­sis­tis­chen Jugendbündnis”. 

Das Bünd­nis — aus­geze­ich­net mit dem Aach­en­er Frieden­spreis für seine über­re­gion­al erfol­gre­iche “Aktion Notein­gang” — rief im Herb­st Jugendliche auf, Mate­r­i­al über recht­sex­trem­istis­che Ten­den­zen in ihren Orten zu sam­meln und aufzu­bere­it­en. Diese Idee stieß auf großes Inter­esse, sagte Susanne Lang
vom Jugend­bünd­nis. Grup­pen aus Cot­tbus, Schwedt, Straus­berg oder Vetschau beteili­gen sich mit Umfra­gen, Inter­views, Fil­men und Doku­men­ta­tio­nen am Wet­tbe­werb, dessen Ergeb­nisse im Juni präsen­tiert wer­den. Finanziert wird die “Aktion Analyse” über das Civ­i­tas-Pro­gramm des Bundesfamilienministeriums. 

Laut Susanne Lang ist es vielerorts gelun­gen, Jugendliche zu poli­tis­ch­er Arbeit über­haupt erst anzure­gen. In Vetschau etwa sei eine Gruppe mehrfach von Recht­sex­tremen über­fall­en wor­den, bevor sie sich entschloss, über die “Aktion Analyse” etwas dage­gen zu unternehmen. “Das
ist nicht immer unge­fährlich”, sagte Susanne Lang. Die Teil­nehmer wer­den daher von den Ini­tia­toren berat­en, betreut und mit Mate­r­i­al versorgt.

Manche der Ideen seien ger­adezu inno­v­a­tiv: So bemüht­en sich Cot­tbuser Jugendliche ger­ade, eine Art Gesellschaftsspiel zum The­ma Ras­sis­mus zu entwer­fen. “Wir sind ges­pan­nt, was noch so ange­boten wird.” 

Unter­stützt wird die “Aktion Analyse” jet­zt auch von der
Inter­net-Plat­tform “D‑A-S‑H”. Eben­falls mit Fördergeld vom
Fam­i­lien­min­is­teri­um hat ein Münch­n­er Medi­enin­sti­tut diese neue Homepage
für Jugendliche entwick­elt. Sie find­en dort Infor­ma­tio­nen über Rassismus
und Frem­den­feindlichkeit und kön­nen andere Ini­tia­tiv­en erreichen.
D‑A-S‑H finanziert auch sechs Kurz­filme über die Bran­den­burg­er “Aktion
Analyse”, die zum Ende des Wet­tbe­werbs auch im Inter­net abruf­bar sein
sollen. “Die Teil­nahme ist immer noch möglich”, sagte Susanne Lang. 

Ein­sende­schluss für Beiträge ist der 15. Mai 2002. Mehr im Inter­net unter aktion-analyse.org und d‑a-s‑h.org.

Inforiot