Das verbueundungshaus fforst, ein internationales studentisches Haus- und Kulturprojekt, bietet öffentlichen Raum für kulturelle Veranstaltungen. Vor zwei Wochen verteilten Bewohnende des fforst-Hauses Veranstaltungshinweise in ihrer Nachbarschaft. Sie beabsichtigten damit, eine Einladung auszusprechen, Ansprechpartner bei Problemen vorzustellen und über einen möglichen erhöhten Lärmpegel bis 22:00 Uhr zu informieren.
In der vorletzten Woche tauchte diese Einladung als Foto auf der Facebookseite der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ auf. Über diese Seite wird seit Anfang des Jahres Stimmung gegen Geflüchtete verbreitet, auch wurde über dieses Portal zu den letzten rassistischen Aufmärschen in Frankurt (Oder) mobilisiert. Betreiber der Gruppe, in der sich neben Nachwuchsnazis wie Dennis Kunnert auch Alt-Hooligan Sven Lemke tummelt, ist der in Beeskow lebende und ehemalige Frankfurter Neonazi Peer Koss.
Auf Facebook wird speziell die am 30.10.2015 im fforst stattfindende Veranstaltung „Libertärer Tresen — Refugees Welcome“ ins Visier genommen. Zu der Party sind explizit auch Geflüchtete, denen ansonsten ein Besuch anderer Lokalitäten in Frankfurt (Oder) zuteils verwehrt oder unangenehm ist, eingeladen. Dabei ist das Ziel die Isolation der in Flüchtlingsunterkünften lebenden Menschen zum Rest der Gesellschaft zu durchbrechen, echte Begegnungen zu ermöglichen, Ängste und Unwissenheiten zu beseitigen und ein attraktives Programm für Menschen, die schon lange in Frankfurt (Oder)/ S?ubice leben, wie für neu Angekommene zu bieten.
Mit dem Aufruf von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll ein Bedrohungszenario geschaffen werden, um die Veranstaltung zu behindern, Angst zu schüren oder gar tatsächlich Schaden und Abschreckung zu erzeugen. Ein Verteter der Libertären Aktion Frankfurt (Oder) bemerkt: „Wir kennen diese Gruppe und wissen auch mit welchen Mitteln sie gegen Geflüchtete und die, die diese unterstützen, vorgeht.“ Bei der letzten rassistischen Demonstration wurden Antifaschist*innen von stadtbekannten Neonazis körperlich angegriffen. Auch am Überfall auf M. Kurzwelly und mehrere aus Syrien geflüchtete Menschen waren Personen aus dem Umfeld der als Facebookgruppe startenden, flüchtlingsfeindlichen Initiative beteiligt. „Wir lassen uns von Gewalt und Panikmache nicht daran hindern etwas Gutes für die hier lebenden Menschen und für die Gesellschaft auf die Beine zu stellen“, so eine Vertreterin des verbuendungshauses fforst. Die Veranstaltung wird wie geplant stattfinden.
Veranstaltungen der Libertären Aktion bieten keinen Platz für Rassist*innen und Neonazis. Das verbuendungshaus fforst ist ein Ort , an dem Menschen vielfältigster Art zusammen kommen können und an dem Visionen für eine gemeinsame bessere Zukunft entstehen und gelebt werden.
Die Polizei wird über die Ereignisse umfassend informiert.
Wir laden alle dazu ein, die Veranstaltung zu besuchen und damit zu zeigen, dass wir Probleme nicht durch Gewalt und Angst lösen, sondern durch einen lebendigen Austausch. Zum Vorteil aller wollen wir dazu Willkommen heißen im fforst den öffentlichen Raum nicht neuen rassistischen, diskriminierenden und nationalistischen Strömungen zu überlassen.
Kategorie: Sonstiges
Kundgebung: Refugees Welcome!
Deutschland diktiert, wie Zufluchtsuchende untergebracht werden. Aktuelle Konzepte sind Zelte, Container, Turnhallen und Leichtbauhallen. Alle schaffen menschenunwürdige Lebensbedingungen. Bei aller Hilfsbereitschaft, die wir zeigen, gilt es, diese Lagerunterbringung konsequent zu kritisieren und vorhandene Alternativen umsetzen! Standorte wie z.B. die Heinrich-Mann-Allee und Eisenhüttenstadt sind nicht langfristig tragbar.
Wir forden die sofortige dezentrale Unterbringung und absolute Bewegungsfreitheit aller Menschen!
Kommt am 06.10.2015 um 17 Uhr zum Alten Martk!
Seid da! Seid laut! Seid Viele
“Refugees Welcome — Everyone, Everytime, Everywhere!
Against Accommodation in Camps and against Criminalisation of Refugees! No Lager!”
Germany is dictating the way in which people who seek for refuge are accommodatet. The current concepts are tents, containers, gyms and lightweight building constructions. All of them are providing a living only under desolate and inhumane conditions. With all the readiness to help, that we show, we must consistently criticise lager-accomodation and put existing alternatives into practice! Places such as the
Heinrich-Mann-Alle or Eisenhüttenstadt can not be long-term-solutions.
We call for the instant decentralised accomodation of all refugees and absolute freedom of movement for everybody!
Come to “Alter Markt” on 06.10.2015 at 17.00 h!
Be there! Be loud! Be many!
Etwa 20 Zuschauer_innen waren auf den Platz der Einheit gekommen, um der Veranstaltung der Potsdamer Montags-Mahnwache — ausnahmsweise mal an einem Dienstag, denn es ist ja deutscher Weltfriedenstag – beizuwohnen. Mit Blick auf die Potsdamer Nikolaikirche konnte man gleich zu Beginn in einem Nebengespräch, Friedensbewegte darüber fachsimpeln hören, dass diese Kirche doch Ähnlichkeit mit dem US-Amerikanischen Pentagon habe.
Als ein besonderes Highlight trat die Duisburger „Polit-Pop-Band“ die Bandbreite auf.
Seit Wochen wurde die Veranstaltung heute beworben. Es war für viele von uns anstrengend die Bewerbungsplakate von den Laternen zur reißen.
Doch warum der Aufriss, was nervt uns an der Bandbreite und an den Montagsdemos?
Die deutsche Friedensbewegung war seit den 90er Jahren quasi in Auflösung begriffen. Viele von uns, die sich heute hier gegen diese Veranstaltung aussprechen waren damals ein Teil von ihr. Es war uns wichtig gegen Kriege aufzustehen. Seitdem hat sich vieles geändert, anderes nicht, wir sind älter geworden, die Bewegung auch. Vor allem die Art und Weise und die Inhalte der Friedensbewegung stoßen immer breiter auf Ablehnung und Unverständnis.
Doch zuerst zur Band „Die Bandbreite“. Sie setzen sich ein gegen Krieg und für den Frieden, sind sogar solidarisch mit Flüchtlingen.
Warum also die Ablehnung?
Das Problem sind die Inhalte der Lieder. So singt die Band beispielsweise in ihrem Lied „selbst gemacht“ darüber wie die USA politische Ereignisse manipuliert hätten. Vor allem die Anschläge vom 11. September seien fingiert, dazu werden alle möglichen scheinbaren Fakten aufgezählt. Was soll damit bewirkt werden? Den Zuhörer_innen kommt der Verdacht auf, dass sie/_er in einer Scheinwelt lebt, die durch die „Männer im Hinterzimmer“ gesteuert wird. Guter Versuch, doch leider voll daneben. Welche simple Vorstellung der Verhältnisse. Denn dann müssten wir doch diese Hintermänner lediglich abwählen, einsperren oder auf eine einsame Insel verbannen. So einfach ist es aber leider nicht. Es gibt nicht einfach böse Menschen, die gemeine Dinge tun um anderen zu Schaden.
Leider haben wohl die älteren der Friedensfreunde beim Parteilehrjahr nicht aufgepasst.
Deshalb erinnern wir noch einmal daran:
Der Kapitalismus ist keine Erfindung der Bilderberger, der Rothschilds oder irgendwelcher Echsenmenschen.
Der Kapitalismus beruht auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln und der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Wer diese Verhältnisse ändern will, sollte keine Volks- und Friedensgemeinschaften mit Menschen schließen, die an den Weihnachtsmann oder Wladimir Putin glauben, sondern sich mit Menschen zusammenschließen, die die Eigentums- und Produktionsverhältnisse verändern wollen.
Davon hat die Bandbreite bzw. ihr Sänger leider keine Ahnung. So äußert er sich in einem Video von 28.8.2015 zur „Flüchtlingsproblematik“ wie folgt: „dass die Menschen aus ihren Ländern flüchten müssen, dass wir korrupte Regime unterstützen, die dazu führen, dass die Wirtschaft in den entsprechenden Ländern nicht funktioniert“. Was ist das für eine Analyse der Gesellschaft? Natürlich flüchten auch Menschen wegen Kriegen aus Ländern, zum Beispiel aus Syrien. Doch das ist nicht allein der Grund. Die Wirtschaft, die laut dem Sänger von „ Die Bandbreite“ ja gut funktionieren würde, wenn dort kein Krieg wäre, ist eben das Problem! Gerade weil die kapitalistische Wirtschaft gut funktioniert verhungern Menschen, leben in unermesslicher Armut und sterben unnötig an Krankheit, weil eben die Geldschranke Menschen von Gütern ihres Bedarfs trennt. Weil die Wirtschaft ihren Fokus auf die Produktion von Tauschwerten legt und weil es keine geplante Ökonomie gibt, die die Bedürfnisbefriedigung der Menschen zum Ziel hat.
Noch tiefer auf dem Niveau-Limbo geht es in dem Lied „Anti-Deutscher“. Nach schlechter Tradition werden hier Antideutsche Antifas als Faschist_innen tituliert. Nicht nur, dass dieser Begriff durch den NS in Deutschland klar definiert ist und im falschen Gebrauch schlicht verharmlosend wirkt, geht er auch an einer, durchaus berechtigten, Kritik an teilen der Linken schlichtweg vorbei. Nahezu lächerlich erscheint auch der Vorwurf der Islamfeindlichkeit vor dem Hintergrund, dass die Bandbreite auch auf Montagsdemos in Berlin auftritt, bei denen sich neben neuen Rechten wie Jürgen Elsässer, Verschwörungstheoretikern vom Kopp-Verlag, Chemtrailgläubigen und auch der Vorsitzende der Berliner-NPD Sebastian Schmidtke tummeln. Wer im Glashaus sitzt…
Auch äußert sich der Sänger der Band in vermeintlicher aufklärerischer Tradition gegenüber Gegendemonstrant_innen. So wird dann über die Politik der israelischen Regierung „informiert“ oder über die Faschist_innen in der ukrainischen Regierung. Klingt ja auf den ersten Blick alles richtig.
Das Problem an Realpolitik ist leider, dass es zu den oben genannten „Wahrheiten“ nun mal auch eine Kehrseite gibt.
Im Ukraine-Rußland-Konflikt kämpfen nämlich auf beiden Seiten der Front Faschist_innen. Und Rußland ist nicht das gelobte Land und Bollwerk gegen den amerikanischen Imperialismus, sondern wird von einem auf Bären reitenden Autokraten regiert, der sich gerade selber daran macht seinen Einflussbereich notfalls auch mit Waffengewalt zu vergrößern. Während er im inneren homophobe Gesetze erlässt, gegen Minderheiten hetzt und Linke und Antirassist_innen diffamiert und kriminalisiert, die auf offener Straße in Rußland ermordet werden.
Leider verfällt auch die Friedensbewegung immer wieder in ähnliche Denkmuster. Nur weil irgendeine Gruppe gegen die USA oder andere aufbegehren führt dieser Kampf nicht in einen „Verein freier Menschen“ (Marx).
Oftmals hat sich auch in der Friedensbewegung unhinterfragter Etatismus breitgemacht.
So steht zum Beispiel auch im Aufruf zur heutigen Veranstaltung „wir Potsdamer_innen appellieren an unsere Politiker_innen“ oder auch „wir fordern deshalb von unserer Regierung…“. Das ist ungefähr so sinnvoll wie die Forderung an einen Metzger keine Tiere mehr zu schlachten.
Die Regierung einer kapitalistischen Gesellschaft steht für die Gewinnmaximierung ihrer nationalen Konzerne und eine funktionierende Reproduktion der kapitalistischen Gesellschaft und dies um jeden Preis. Auch der Appell für „eine gesamteuropäische Sicherheitsarchitektur unter dem Dach der OSZE und Uno“ erscheint gerade vor der Geschichte der Interventionen in der UNO in Kambodscha, Ruanda oder Jugoslawien sinnlos. Was genau soll eigentlich eine Sicherheitsarchitektur sein, die ich mir von europäischen Staaten wünschen würde? Wie Sicherheit in Europa funktioniert können wir Tag für Tag am Mittelmeer sehen, wo Tausende im Wasser ertrinken. Dafür hat Europa den Friedensnobelpreis bekommen. Auch der Verweis auf Menschenrechte oder das Völkerrecht wirken angesichts gerade der Rechtsauslegung in Deutschland müßig an. Das Recht ist das Blatt Papier nicht wert auf dem es geschrieben steht. Gerade für Menschen die sich politisch engagieren ist dies alltägliche Realität. Repression und Verletzung der Menschenrechte sind deutsche Tradition. Recht und Moral werden nicht abgelehnt, sondern sind Teil der herrschenden Prinzipien, nur eben kapitalistischer.
Eine Welt in Frieden wird es in einer kapitalistischen Welt nicht geben. Also hören wir auf darum zu betteln.
Auch wenn die gesellschaftliche Linke hier schwach ist und wir hier kaum Gehör finden, dürfen wir uns mit den Zuständen nicht zufrieden geben.
Völlig zu Recht wird heute am 1. September weltweit daran erinnert, dass Krieg und vor allem der zweite Weltkrieg nicht wieder passieren dürfen. Aber auch hier muss differenziert werden. Auf deutsche Städte sind Bomben gefallen, weil von deutschem Boden ein Vernichtungskrieg von nie dagewesenem Ausmaß ausgegangen ist. Deutsche Täter_innen sind keine Opfer! Wenn wir erinnern wollen, so dann an die Millionen Opfer der deutschen Wehrmacht und anderer NS-Todesschwadronen, an die Millionen Toten in den Lagern der SS, an die vielen Widerstandskämpfer_innen auf der ganzen Welt, die Nazideutschland besiegten und Gefangene und Zwangsarbeiter_innen befreiten.
Eine Friedensbewegung, die diesen Namen verdient, kann sich nicht als Querfront-Projekt gegen „die da oben“ oder als Sammelbecken aller Systemgegner verstehen. Eine echte Friedensbewegung muss sich von Antisemit_innen und Geschichtsrevisionist_innen abgrenzen, die die Verbrechen derjenigen relativieren, die den 2. Weltkrieg begonnen und die industrielle Vernichtung von Jüdinnen und Juden in ganz Europa angestrebt haben.
Wer Elsässer reden lässt, soll vom Frieden schweigen.
Doch so lange die Voraussetzungen von Kriegen durch kapitalistische Konkurrenz und religiösen Wahn weiter gegeben sind, bleiben diese Appelle in den Wind gesprochen!
Wie Karl Liebknecht schon 1915 sagte: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
Deshalb lasst uns hier die Verhältnisse in Frage stellen, lasst uns gemeinsam lernen und kämpfen!
Schluss mit oberflächlicher Kapitalismuskritik!
Schluss mit dem Vertrauen auf Staat und Parteien!
Nur eine starke außerparlamentarische Linke in den Schulen, in den Betrieben und der Druck auf den Straßen macht den Verhältnissen Dampf.
Für eine Gesellschaft jenseits der Logik von Staat und Kapital.
Deutschland bleibt ein mieses Stück Scheiße!
Am vergangenen Wochenende wurden im Westen Brandenburgs in mehreren Städten Aktionen und Übergriffe gegen Flüchtlinge und deren Unterkünfte registriert. Damit setzt sich die Eskalation rassistischer Aktivitäten, die in der letzten Woche mit dem Brandanschlag auf die als Flüchtlingsnotunterkunft vorgesehene Sporthalle in Nauen einen vorläufigen Höhepunkt erreichten, weiter fort.
Falkensee (Havelland): Flaschenwürfe auf Gemeinschaftsunterkunft
In Falkensee sollen, laut Informationen der MAZ, am frühen Freitagabend zunächst Flüchtlinge beleidigt worden sein. In der Nacht zu Samstag sei es dann zusätzlich zu Flaschenwürfen auf die Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge gekommen sein. Dabei wurden auch Parolen skandiert. Die Polizei ermittelt.
Brandenburg an der Havel: Pöbeleien an der Notunterkunft in Kirchmöser
Ebenfalls in der Nacht von Freitag zu Samstag sollen, gemäß Angaben von Flüchtlingsunterstützer_innen, mehrere Unbekannte vor der erst in der letzten Woche eingerichteten Flüchtlingsnotunterkunft im Brandenburger Ortsteil Kirchmöser Heimbewohner_innen angepöbelt haben. Es soll bei verbalen Attacken geblieben sein.
Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark): Beleidigungen und Übergriffe auf Flüchtlinge
In Bad Belzig sollen, laut Angaben des Infocafés „Der Winkel“, am Freitagabend Flüchtlinge und Mitglieder des Belziger Forum e.V. während des Belziger Altstadtsommer von Neonazis bedroht worden sein. Am Samstag sei es darüber hinaus auch zu Beleidigungen und tätlichen Angriffen auf eine Gruppe Syrer gekommen sein. Bei den Täter_innen soll es sich ebenfalls um Neonazis handeln.
Premnitz (Havelland): Propagandaaktionen und Hitlergruß
Im Stadtgebiet von Premnitz, in dem bereits im September 2013 ein Brandanschlag für die damals erst in Planung befindliche Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und Asylsuchende verübt wurde, hatten Unbekannte am Wochenende zahlreiche Sticker mit der Aufschrift „Refugees not welcome“ angebracht. Das Material ist bei einschlägigen neonazistischen Versandhändlern erhältlich. Am frühen Sonntagmorgen soll zudem ein 21 Jähriger im Rahmen polizeilicher Maßnahmen den Hitlergruß gezeigt haben. Zumindest gegen den zur Tatzeit sturzbetrunkenen wird nun wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Potsdam: Serbische Familie angepöbelt und bedroht
Bereits am vergangenen Donnerstagnachmittag war eine serbische Familie, laut Polizeiangaben, im Potsdamer Stadtteil Waldstadt von mehreren betrunkenen Männern angepöbelt und bedroht worden. Als die Männer begannen Steine aus dem Gleisbett aufzunehmen, floh die Familie und verständigte die Polizei.
Infoladen Neuron – das war‘s.
Beim Start des Projektes vor drei Jahren hatten wir uns viel vorgenommen, wir haben nicht alles erreicht und trotzdem eine ganze Menge auf die Beine gestellt. In einer Phase des allgemeinen Rechtstrends wollten wir mit unserem Infoladen eine Gegenbewegung einleiten und auf lokaler Ebene den alten humanistischen Idealen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität eine Frischzellenkur verpassen. Den Rechtstrend konnten wir nicht aufhalten und die allgemeine Totenruhe, trotz immer härterer Ämter-Schikanen, Massenüberwachung, Nazi-Gewalt und rassistischer Abschottungspolitik, bleibt bedrückend. In all diesen Bereichen haben wir versucht auf lokaler Ebene gegenzusteuern, aufzuklären und zu mobilisieren. Das schlaucht und trotzdem gab es immer wieder Momente, die uns viel Mut und Kraft gegeben haben.
Schon im Oktober 2012 waren knapp 200 Menschen gegen Nazistrukturen in Forst auf der Straße. Durch die Kampagne „Kein Heimspiel für Nazis“ hat die lokalen Naziszene ihren Treffpunkt „Firma 18“ in der Waldstraße verloren. Die NPD hatte mit ihren Kundgebungen in Forst nie einen leichten Stand. Die Kampagne „Wir sind Bert Neumann“ gegen Totalsanktionierung von HartzIV-EmpfängerInnen bekam 2013 bundesweite Aufmerksamkeit. Ende des gleichen Jahres bis Mitte 2014 wurden verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen zum Thema Flucht und Asyl auf die Beine gestellt. Gerne erinnern wir uns an die tolle Stimmung beim Refugees-Welcome-Hallenfußballturnier. Nach dem brutalen Überfall auf eines der beiden Forster Asylbewerberheim konnte mit einer Kundgebung im August 2014 ein wichtiges Zeichen der Solidarität gesetzt werden.
In der Zeit haben wir viele neue Bekanntschaften gemacht, feste Verbindungen aufgebaut und Freundschaften vertieft. Das Infoladen-Kollektiv als horizontale Struktur hat sich bewährt, als Ort hat der Infoladen uns allerdings nicht das gebracht, was wir uns erhofft hatten. Zur offenen Anlaufstelle für Jugendliche und Menschen aus dem Stadtteil ist er kaum geworden. Durch die versteckte Lage auf dem Park7-Gelände und den schwierigen Zugang hatten wir zu wenig „Laufkundschaft“. Die persönlichen Kontakte sind durch den Aufbau des Infoladens trotzdem gewachsen und letztendlich sind diese wichtiger als der Ort selbst geworden. Wir haben uns deshalb im Infoladen-Plenum darauf geeinigt unsere Energie, Zeit und Geld besser einzusetzen und unsere zukünftige Arbeit neu auszurichten.
In der Analyse der Situation sind wir zu den folgenden Schlüssen gekommen. Der alte Infoladen-Gedanke hat sich im Prinzip überlebt. die Art sich zu informieren hat sich in den vergangen Jahren radikal verändert. Wir glauben, dass es in Zukunft weniger darum gehen kann große Menge Infomaterial in analoger Form an vielen Orten zur Verfügung zu stellen. Fast alle Informationen sind heute über das Internet zu beziehen. Es ist wichtiger in der „realen Welt“ dezentral und durch unterschiedliche Aktionen Aufmerksamkeit zu erzeugen und dadurch für unsere Themen das Interesse zu wecken. Eigene Räume müssen so offen wie möglich sein und sich immer wieder verändern, um Abschottung und Erstarrung zu verhindern. Temporäre Interventionen, Aktionen und Kampagnen an unterschiedlichen Orten scheinen uns deswegen die besseren Mittel zu sein. Um dabei trotzdem den Faden nicht zu verlieren braucht es auf lokaler und regionaler Ebene Bewegungs-Archive, ein Mindestmaß an Infrastruktur und regelmäßige Publikationen mit hohem theoretischen und praktischen Gebrauchswert.
Wenn wir jetzt den Infoladen Neuron schließen, dann ist das kein Grund zur Trauer. Der Mut und die Lust uns gegen unmenschliche Verhältnisse aufzulehnen brennt weiterhin in uns und wir wissen, dass wir dieses Feuer mit vielen anderen Menschen teilen. Wir machen Platz für Neues. Nochmal danke an Alle, die gemeinsam mit uns aktiv waren und uns auf die eine oder andere Art unterstützt haben.
Die Internetseite werden wir zur Dokumentation weiter online lassen. Rückmeldungen und Anfragen können uns gerne noch eine Weile an die alte Mailadresse neuron[ät]riseup.net geschickt werden.
Friesack: Frierock-Festival begeistert
Mit einem vielseitigen alternativen Musikprogramm ist gestern Abend das 17. Frierock Festival angelaufen. Laut Angaben der Veranstalter_innen wurden ungefähr 500 Besucher_innen gezählt, darunter auch viele Asylsuchende und Flüchtlinge aus der Gemeinschaftsunterkunft im Ort. Gemeinsam wurde getanzt, gefeiert, gelacht.
Neben dem musikalischen Programm, dass an diesem Abend aus den Bands „Plattencrash“, „What“, „Blue Moon Struck“, „51 Grad“, „We are Crooks“ und „WHSKS“ bestand, gab es auch die Möglichkeiten Volleyball und Flunkyball zu spielen oder sich einfach in der improvisierten Wasserrutsche abzukühlen. Dazu gab es noch zahlreiche Imbiss‑, Getränke- und Merchandisestände. Zeltplätze sind ebenfalls noch vorhanden.
Das Frierock-Festival wird heute Abend mit den Headlinern „The Angelcry“, „Reizgas“, „B6BBO“ und „Distemper“ fortgesetzt. Beginn ist 16.00 Uhr
Fotos: hier
INFORIOT Der Sommer ist da! Viele Menschen zeiht es in dieser heißen Zeit an den See, oder auch auf den einen oder anderen Acker in Brandenburg, um zusammen mit anderen bei Musik und Tanz den Hedonismus zu zelebrieren. Dabei erfreuen sich gerade Festivals jenseits des trostlosen Alltags zwischen Lohnarbeit, Schule oder Universität und anderer Zwänge an großer Beliebtheit. Ein Wochenende voller Musik, Tanz, Kunst und auch der ein oder andere Aktionismus ersetzt mittlerweile den ritualisierten Urlaubsspaß an den Küsten des Mittelmeeres und schont dabei vor allem den Geldbeutel.
Was gibt es eigentlich diesen Sommer an alternativen Festivitäten in Brandenburg zu erleben? In einem groben Überblick wollen wir euch einige Oasen jenseits des kommerziellen Terrors und durch kapitalisierten Großevent-Mainstreams in Brandenburg vorstellen. Wir wollen euch vor allem auf kleinere und größere Events hinweisen, die einerseits ein alternatives Selbstverständnis besitzen und andererseits einen D.I.Y.-Charakter pflegen.*
03.07.–06.07.2015: Antaris Projekt
Das Antaris findet zum 21. Mal auf den Flugplatz Otto-Lilienthal bei Rathenow statt und versteht sich selbst als ein Projekt „against war and for friendship, peace , freedom“. Das Antaris bietet eine musikalische Reise in eine psychodelische Welt auf zwei Floors mit einer unverwechselbaren Deko und Lichtschow. Das musikalische Spektrum erstreckt sich von „Psytrance, Oldschool, Progressive, Full-On über Tech House und fluffigen Techno bis hin zu Forest-und Hightech-Sounds“, so die Veranstalter_innen auf ihrer Seite.
Zur Festivalseite: http://www.antaris-project.de/
24.07.–26.07.2015: Serendubity Rhythm & Space Festival
3 Tage — 4 Floors — Workshops & Performences — Theater und vieles mehr. Auf einer verlassenen Militärbasis, zwischen bunt beleuchteten Flugzeugen und leerstehenden Hangars verwandelt das Serendubity Rhytm & Space Festival das Luftfahrtmusem Finowfurt bei Eberswalde zu einem ungewöhnlichen Ort. Das Festival versteht sich als eine non-profit Veranstaltung und wird organisiert durch eine Gruppe Enthusiast_innen, die an das Prinzip der Graswurzel-Demokratie glauben und Partys als Zelebrieren von Ideen und Krativität sehen, statt bloßen Konsum. Auch das musikalische Programm ist vielversprechend: Musikalisch werden den Gästen chillige Klänge von Dub, Reggae und Roots bis hin zu elektronischen Moves von Dubstep, Drum n’ Bass und Jungle, geht auch abrocken mit feinster Ska-Musik. http://www.serendubity.com/
05.08.–09.08.2015: Lausitzcamp
Das Lausitzer Klima- und Energiecamp findet bereits zum fünften Mal in Groß Gastrose bei Guben statt und engagiert sich für einen Strukturwandel in der Lausitz. „JA zur Lausitz – NEIN zu neuen Tagebauten“ ist das Motto des diesjährigen Camps, an dem sich jährlich viele Aktivist_innen aus der Lausitz, Polen, Berlin und dem ganzen Bundesgebiet engagieren. Seinen Höhepunkt soll das diesjährigen Lausitzcamp bei dem Aktionstag am 08. August finden. Außerdem soll das Camp das Ziel der diesjährigen umweltpolitischen Fahrradtour „Tour de Natur“ sein. Die Aktivist_innen fordern u.a. den sofortigen Stopp von Tagebauten und Kraftwerken, um die Auswirkungen des Klimawandels in der Region und darüber hinaus zu verringern. Außerdem beschreiben die Organisator_innen das Camp als eine Plattform zum „Meinungsaustausch, für politische Aktionen, Bildung und Kultur“. Zur Campseite: https://www.lausitzcamp.info/
07.08.–08.08.2015: Frierock Festival
Das Frierock Festival feiern sein nunmehr 17.-jähriges Bestehen. Das Frierock-Festival ist der Hot-Spot der alternativen Szene im Havelland und lockt jährlich hunderte Ska- und Rockwillige zur Freilichtbühne bei Friesack. Das Festival versteht sich als unkommerziell und bietet ein lautes Fest mit lokalen und überregionalen Bands zur fairen Preisen und in familiärer Atmosphäre. Derzeit sammelt das Frierock Festival in einer Crowdfounding Kampagne Finanzmittel, um die Israelische Band „The Angelcy“ auf das Fest zu holen. Zur Festivalseite: http://www.frierock-festival.de/
07.08.–08.08.2015: 11. Jenseits von Millionen Festival
Das Jenseits von Millionen ist eine jährlich wiederkehrendes Festival der Indy, Elektro und Alternative Musik. Das kleine aber feine Festival zieht jährlich mehrere Hundert Menschen auf die Burg Friedland in der Niederlausitz. Erst letztes Jahr spielt dort die Züricher Electropop Band „Saalschutz“, neben weiterer außergewöhnlicher Interpreten. Das Jenseits von Millionen Festival bewahrt einen emanzipatorischen Anspruch und veranstaltet das Fest für einen guten Zweck: 2€ je verkauftes Ticket und alles Geld nach Abzug der Festivalkosten fließen in die Kinderhilfsorganisation Raise a Smile e.V. im ländlichen Osten Sambias. Zur Festivalseite: http://jenseitsvonmillionen.de/
07.08.–09.08.2015: 2. Wilde Möhre Festival
Die Wilde Möhre findet nun zum zweiten Mal in Drebkau bei Altdöbern und gilt als eine Art „Mini-Fusion“ des Berliner Umlandes. Die Betreiber_innen des Festivals verfolgen das Ziel ihren Gästen eine besondere und entspannte Atmosphäre zu bieten. Die Wilde Möhre ist vor allem Entspannung pur zum Hören, Sehen und Fühlen. Neben elektronischer Musik und Bandperformance bietet die Wilde Möhre spannende Workshops für Leib, Seele und vor allem Verstand. Die Wilde Möhre versteht sich als ein „friedliches Festival in Rücksichtnahme und Toleranz zu den Mitmenschen, weshalb wir Waffen, Nazis, Homophobie oder Rassismus nicht dulden!“, so die Veranstalter_innen auf ihrer Seite. Auch wird Personen der rechten und gewaltbereiten Szene der Einlass verwehrt. Beste Voraussetzungen für eine entspannte Reise! Zur Festivalseite: http://wildemoehrefestival.de/
07.08.–09.08.2015: Horte Hoffest
Zum 23. Mal feiert das Horte in Strausberg ihr Hoffest mit Musik, Kultur und Workshops. Das Horte ist ein selbstverwaltetes Jugend- und Kulturprojekt und wird durch den Verein Alternatives Jugendprojekt 1260 e.V. getragen. Von Punk, Hardcore bis Hiphop ist das Horte Hoffest ein D.I.Y. ‑Highlight für jedermensch. http://horte-srb.de/
03.09.–05.09.2015: Spirit of the Street Festival
3. Tage. Über 50 Bands. Punkrock – Oi – Ska – und leider eine beträchtiger Teil an Grauzone. Eigentlich sollte es eine große Freude sein, dass das Spirit of the Street Festival ein Mal im Jahr die Punks, Skins und Ska-begeisterte an dem ersten September Wochenende nach Niedergörsdorf bei Jüterbog in Teltow-Fläming hinter den Öfen lockt. Punkrockgrößen wie Slime, Knorkator, Zaunphal oder Cock Sparror treten dieses Jahr auf dem Spirit auf. Wäre da nicht dieser fade Beigeschmack von Bands, die sich in ihren Texten, Auftreten und Kontakten nicht deutlich gegen Rechts distanzieren. Die Trennlinien zwischen einer begründeten Kritik und einer Unterstellung verläuft oft sehr dünn. Das Problem mit der Grauzone offenbart sich deutlich an dem Fall von der Skinhead Band Stomper 98 aus Göttingen, die dieses Jahr ebenfalls auf den Spirit auftreten. Im April 2008 tauchte im Internet ein Foto vom Sänger Sebastian „Sebi“ Walkenhorst mit dem Sänger der Rechtsrock-Band Endstufe. Antifaschistische Initiativen warfen der Band vor sich nicht gründlich von Neonazis zu distanzieren, der 10jährige Auftritt der Band im Conne Island in Leipzig wurde daraufhin im November 2008 abgesagt. Die Band reagierte nach einem bekannte Muster: sie wies die Vorwürfe zurück, bezeichnete sich selbst als antirassistisch und tat die Begegnung ab als eine Treffen zweier alten Freunde. Die Entpolitisierung ist exemplarisch für die vorliegende Problematik. Dabei wird verkannt, dass Subkultur nie unpolitisch gewesen ist. Andere Bands reagieren oft noch mit einem Beißreflex, in den sich diese oft gegen “jeglichen Extremismus”, ganz nach dem bürgerlichen Verständnis, positionieren. Eine weitere schwierige Trennschärfe besteht bei Bands, die zusammen mit Grauzonen- bis hin zu Braunzonenbands spielen, oder auf Konzerten, die durch Grauzonenveranstalter organisiert werden. Ein exemplarischer Fall hierfür ist der Auftritt der Band Dolly D, die ebenfalls auf dem Spirit auftritt, bei dem 10jährigem Jubiläm des Grauzonen Konzertreihe “Oi! the Nische” 2011 in Oranienburg aufgetreten sind. Das Highlight des Konzerts war die Tattosession mit dem bekannte Neonazi-Tättoowierer Olaf Werner. Den Tättowierten, die sich das Logo der Veranstalter_innen stechen ließen, winkte ein kostenloser Eintritt zu den Konzerten. Mittlerweile ist Werner verstrickt in eine Reihe von rassistischen Aufmärschen, die Ende 2014/Anfang 2015 regelmäßig in Oranienburg stattgefunden haben.
Ein Kinosommer gegen Nazis
Das Aktionsbündnis Brandenburg gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit veranstaltet zusammen mit dem Landesjugendring im Rahmen ihrer Kampagne „Schöner Leben ohne Nazis“ einen Open-Air Kinoreihe in mehr als zehn Brandenburger Städten. In den Städten werden Filme, die sich gegen Neonazis und Rassismus wenden, gezeigt. Zu jeder Filmvorführung wird ein buntes Begleitprogramm in den jeweiligen Städten organisiert, bei dem die lokalen Akteur_innen die Gelegenheit haben, für eine Willkommenskultur zu werben. Auch werden bei den Veranstaltungen Liegestühle mit dem Aufdruck für den gute Zweck ersteigert. Weitere Infos und alle Termine auf einem Blick: http://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/aktuelles/ein-kinosommer-gegen-nazis
*Die Auflistung wird sicherlich nicht vollständig sein. Über Ergänzungen freuen wir uns allemal.
Im Land der kalten Winter hat man ein schweres Gemüt? Von wegen! Russlands dienstälteste SkaPunk-Band Distemper beweist das Gegenteil: und zwar am zweiten August-Wochenende auf dem Frierock-Festival im Havelland. Angefangen vor 25 Jahren und mit fast 20 Alben gehört Distemper definitiv zu den stärksten musikalischen Exportgütern aus Moskau. Grund genug, sie als diesjährigen Headliner nach Friesack zu holen.

Zusammen mit den Berlinern B6BBO, Wucan aus Dresden, der Rock ’n’ Roll-Band The Colts aus Olpe und vielen weiteren regionalen und überregionalen Bands präsentieren die Organisatoren des Frierock-Festivals aufs Neue ihre persönliche Crème de la Crème der alternativen Musikszene – im Vordergrund steht dabei immer der Spaß.

Nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen kommen beim Frierock auf ihre Kosten: Die BMX Crew „Friss-Dreck“ aus Dallgow und Handmade Visual Action von Trashpuzzle (Flickr/Facebook) aus Berlin sind am Start. Malte von Yatao wird mit einem Hang-Workshop dabei sein.
Das Festivalticket kostet 15 Euro und ist an der Abendkasse erhältlich. Das Campen ist im Preis inbegriffen. Weitere Informationen sowie das komplette Line-Up 2015 gibt es unter www.frierock-festival.de und auf www.facebook.com/Frierock-Festival.
Schalom in Friesack – Crowdfunding für eine israelische Band
The Angelcy, eine junge Folk-Band aus Tel Aviv machen Musik, die alle Kulturen anspricht – das Frierock-Festival möchte allen Kulturen eine Bühne geben. Was liegt also näher als die israelische Band nach Friesack zu holen? Um das zu realisieren und finanziell zu stemmen, startete das alternative Festival aus dem Havelland seine erste Crowdfunding-Kampagne. Das gesammelte Geld soll für die Anreise, Unterbringung und Gage verwendet werden. Das Ziel sind 1.800 Euro. 20% wurden bisher erreicht. Die Kampagne läuft noch bis Ende Juli 2015.
17 Jahre Frierock-Festival
Die „Frierocker“ – das sind etwa 20 Leute aus der Region – reisen das ganze Jahr über von Konzert zu Konzert, um eine exklusive Auslese an regionalen und überregionalen Bands aus verschiedensten Musikstilen nach Friesack zu bringen. Im Kollektiv wird so im Handumdrehen ein buntes Festival aus dem staubigen Boden der charmanten Fliederstadt gestampft. Mit viel Liebe zum Detail und einem traditionellem Gespür für echte Geheimtipps schaffen es die Organisatoren die alternative Flamme des Havellandes am Lodern zu halten. Faire Preise und eine einzigartig familiäre Atmosphäre runden das Festival ab und sorgen für seine Beliebtheit.
Bock auf Books?
Vielen ist das konte[:x]t, als freie Bibliothek in Potsdam sicher bekannt. Als zweites Wohnzimmer und Lesecafe mit über 1500 Büchern zu verschiedenen linken Themenschwerpunkten (wie das Fem-Archiv der Uni Potsdam), hat Mensch hier viel Platz zum Lesen, Diskutieren und gemütlich sein.
Leider fristet dieser schöne und lebenswerte Ort seit einiger Zeit eher ein Schattendasein.
Daher seid IHR gefragt. Wer hat Bock auf Books?
Wir wollen uns am 15.07.2015 um 18.00 Uhr im konte[:x]t treffen und besprechen wie wir die Bibliothek wieder mit neuem Leben füllen können.
Wer also Lust hat sich am konte[:x]t zu beteiligen oder Ideen hat oder einfach nur Interesse, ist herzlich eingeladen!!! Wir freuen uns auf euch!
Auch dieses Jahr präsentieren Euch die Red & Anarchist Skinheads Berlin-Brandenburg, das Filmstadtinferno 99, Scortesi und engagierte Einzelpersonen ein zweitägiges politisches Subkulturfestival!
Neben diversen Bands (u.a. Hors Controle, Bambix, The Movement, Brigadir, Gulag Beach, Cut My Skin, Torkel T & Riva, Alarmsignal, Alien Placenta, Dachlawine und Radical Hype), wird es am 12.7. auch ein schickes Freundschaftsspiel gegen Hapoel Tel Aviv im Karli geben, verschiedene Stände (u.a. Fire and Flames, Grndioso Versand) , politische Vorträge (u.a. zu DIY Fussball in Russland), Filmvorführungen (Une vie de lutte – Film über den ermordeten Antifaschisten Clément Méric), ein Ultrash-Unfug (Mehr dazu: http://ultrash.blogsport.eu/?p=843), eine fette Aftershowparty u.v.m.!
Hier das komplette Lineup 2015 in der aktuellen Form (Stand: 7.7.2015)
Donnerstag 9.7.2015 Schokoladen/Berlin: Ultrash Warmup
? One Step Ahead (AFA Hardcore-Punk/Limbach-Oberfrohna)
? P.I.T.S. (Vorschul-HC/Las Vegas-Potsdam)
anschl. DJ Kalli Krawalli (all time favourites, punk und trash)
Einlass 19.00 Uhr – Beginn pünktlich um 20.00 Uhr! Party: 22.00 Uhr
Ultrash-Warmup auf Facebook.
Freitag 10.7.2015 Spartacus/Potsdam (Indoor): Ultrash No.9 – Day I
? Bambix (Punk aus Nijmegen/Holland)
? Hors Control (AFA-Oi! – Kings of Lololo – Montceau/Frankreich)
? Alarmsignal (Deutschpunk aus Celle)
? Radical Hype (Punkrap/Bremen)
? Cut My Skin (Punk aus Berlin)
Freitag: 19.00 doors open
Konzert: 20.00 Uhr
Samstag 11.7.2015 Spartacus/Potsdam (Open Air): Ultrash No.9 – Day II
? The Movement (Antikapitalistischer Mod aus Kopenhagen/Dänemark)
? Brigadir (Redskin Oi! Aus St.Petersburg/Russland)
? Torkel T, Lady Lazy & Riva (AFA-Rap aus Berlin)
? Gulag Beach (Punkrock aus Berlin)
? Alien Placenta (Oldskool Hardcore aus Leipzig)
? Dachlawine (Naturkatastrophenpunk aus Potsdamned)
Samstag: 15.00 Uhr doors open
Konzert: 16.30 Uhr spätestens 17.00 Uhr
Vortrag: 15.30 Uhr
Auch dieses Jahr wird es an beiden Festivaltagen wieder jeweils eine Aftershowparty im Spartacus und im Haus 2 geben!:
Freitag:
– Team RamRod (https://www.facebook.com/pages/Team-RamRod/120215351419651?ref=ts&fref=ts)/Spartacus (80ies/Trash/Alltime-Favourites)
– Reggae/Rocksteady/Ska im Haus 2
Samstag:
– Roni & Maik / Spartacus (80ies/Trash/Alltime-Favourites)
– Northern Soul mit Kim Jong Soul von Gulag Beach im Haus 2
Sonntag 12.7. Freundschaftsspiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und Hapoel Tel Aviv
Beginn: 16.00 Uhr Ort: Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg