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FFO: Rassistische Gruppierung bedroht “Refugee Welcome”-Tresen

Das ver­bue­un­dung­shaus fforst, ein inter­na­tionales stu­den­tis­ches Haus- und Kul­tur­pro­jekt, bietet öffentlichen Raum für kul­turelle Ver­anstal­tun­gen. Vor zwei Wochen verteil­ten Bewohnende des fforst-Haus­es Ver­anstal­tung­sh­in­weise in ihrer Nach­barschaft. Sie beab­sichtigten damit, eine Ein­ladung auszus­prechen, Ansprech­part­ner bei Prob­le­men vorzustellen und über einen möglichen erhöht­en Lärm­pegel bis 22:00 Uhr zu informieren.
In der vor­let­zten Woche tauchte diese Ein­ladung als Foto auf der Face­book­seite der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ auf. Über diese Seite wird seit Anfang des Jahres Stim­mung gegen Geflüchtete ver­bre­it­et, auch wurde über dieses Por­tal zu den let­zten ras­sis­tis­chen Aufmärschen in Frankurt (Oder) mobil­isiert. Betreiber der Gruppe, in der sich neben Nach­wuch­snazis wie Den­nis Kun­nert auch Alt-Hooli­gan Sven Lemke tum­melt, ist der in Beeskow lebende und ehe­ma­lige Frank­furter Neon­azi Peer Koss.

Auf Face­book wird speziell die am 30.10.2015 im fforst stat­tfind­ende Ver­anstal­tung „Lib­ertär­er Tre­sen — Refugees Wel­come“ ins Visi­er genom­men. Zu der Par­ty sind expliz­it auch Geflüchtete, denen anson­sten ein Besuch ander­er Lokalitäten in Frank­furt (Oder) zuteils ver­wehrt oder unan­genehm ist, ein­ge­laden. Dabei ist das Ziel die Iso­la­tion der in Flüchtling­sun­terkün­ften leben­den Men­schen zum Rest der Gesellschaft zu durch­brechen, echte Begeg­nun­gen zu ermöglichen, Äng­ste und Unwis­senheit­en zu beseit­i­gen und ein attrak­tives Pro­gramm für Men­schen, die schon lange in Frank­furt (Oder)/ S?ubice leben, wie für neu Angekommene zu bieten.
Mit dem Aufruf von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll ein Bedro­hungszenario geschaf­fen wer­den, um die Ver­anstal­tung zu behin­dern, Angst zu schüren oder gar tat­säch­lich Schaden und Abschreck­ung zu erzeu­gen. Ein Verteter der Lib­ertären Aktion Frank­furt (Oder) bemerkt: „Wir ken­nen diese Gruppe und wis­sen auch mit welchen Mit­teln sie gegen Geflüchtete und die, die diese unter­stützen, vorge­ht.“ Bei der let­zten ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion wur­den Antifaschist*innen von stadt­bekan­nten Neon­azis kör­per­lich ange­grif­f­en. Auch am Über­fall auf M. Kurzwelly und mehrere aus Syrien geflüchtete Men­schen waren Per­so­n­en aus dem Umfeld der als Face­book­gruppe star­tenden, flüchtlings­feindlichen Ini­tia­tive beteiligt. „Wir lassen uns von Gewalt und Panikmache nicht daran hin­dern etwas Gutes für die hier leben­den Men­schen und für die Gesellschaft auf die Beine zu stellen“, so eine Vertreterin des ver­buen­dung­shaus­es fforst. Die Ver­anstal­tung wird wie geplant stattfinden.
Ver­anstal­tun­gen der Lib­ertären Aktion bieten keinen Platz für Rassist*innen und Neon­azis. Das ver­buen­dung­shaus fforst ist ein Ort , an dem Men­schen vielfältig­ster Art zusam­men kom­men kön­nen und an dem Visio­nen für eine gemein­same bessere Zukun­ft entste­hen und gelebt werden.
Die Polizei wird über die Ereignisse umfassend informiert.
Wir laden alle dazu ein, die Ver­anstal­tung zu besuchen und damit zu zeigen, dass wir Prob­leme nicht durch Gewalt und Angst lösen, son­dern durch einen lebendi­gen Aus­tausch. Zum Vorteil aller wollen wir dazu Willkom­men heißen im fforst den öffentlichen Raum nicht neuen ras­sis­tis­chen, diskri­m­inieren­den und nation­al­is­tis­chen Strö­mungen zu überlassen.

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Sonstiges

Kundgebung: Refugees Welcome!

Deutsch­land dik­tiert, wie Zuflucht­suchende unterge­bracht wer­den. Aktuelle Konzepte sind Zelte, Con­tain­er, Turn­hallen und Leicht­bauhallen. Alle schaf­fen men­sche­nun­würdi­ge Lebens­be­din­gun­gen. Bei aller Hil­fs­bere­itschaft, die wir zeigen, gilt es, diese Lagerun­ter­bringung kon­se­quent zu kri­tisieren und vorhan­dene Alter­na­tiv­en umset­zen! Stan­dorte wie z.B. die Hein­rich-Mann-Allee und Eisen­hüt­ten­stadt sind nicht langfristig tragbar.
Wir for­den die sofor­tige dezen­trale Unter­bringung und absolute Bewe­gungs­fre­i­theit aller Menschen!
Kommt am 06.10.2015 um 17 Uhr zum Alten Martk!
Seid da! Seid laut! Seid Viele
“Refugees Wel­come — Every­one, Every­time, Everywhere!
Against Accom­mo­da­tion in Camps and against Crim­i­nal­i­sa­tion of Refugees! No Lager!”
Ger­many is dic­tat­ing the way in which peo­ple who seek for refuge are accom­mo­datet. The cur­rent con­cepts are tents, con­tain­ers, gyms and light­weight build­ing con­struc­tions. All of them are pro­vid­ing a liv­ing only under des­o­late and inhu­mane con­di­tions. With all the readi­ness to help, that we show, we must con­sis­tent­ly crit­i­cise lager-acco­mo­da­tion and put exist­ing alter­na­tives into prac­tice! Places such as the
Hein­rich-Mann-Alle or Eisen­hüt­ten­stadt can not be long-term-solutions.
We call for the instant decen­tralised acco­mo­da­tion of all refugees and absolute free­dom of move­ment for everybody!
Come to “Alter Markt” on 06.10.2015 at 17.00 h!
Be there! Be loud! Be many!

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Antifaschismus Sonstiges

Eine Band-breite an Abstrusität

Etwa 20 Zuschauer_innen waren auf den Platz der Ein­heit gekom­men, um der Ver­anstal­tung der Pots­damer Mon­tags-Mah­nwache — aus­nahm­sweise mal an einem Dien­stag, denn es ist ja deutsch­er Welt­frieden­stag – beizu­wohnen. Mit Blick auf die Pots­damer Niko­laikirche kon­nte man gle­ich zu Beginn in einem Nebenge­spräch, Friedens­be­wegte darüber fach­sim­peln hören, dass diese Kirche doch Ähn­lichkeit mit dem US-Amerikanis­chen Pen­ta­gon habe.
Als ein beson­deres High­light trat die Duis­burg­er „Polit-Pop-Band“ die Band­bre­ite auf.
Seit Wochen wurde die Ver­anstal­tung heute bewor­ben. Es war für viele von uns anstren­gend die Bewer­bungsplakate von den Lat­er­nen zur reißen. 
Doch warum der Aufriss, was nervt uns an der Band­bre­ite und an den Montagsdemos? 
Die deutsche Friedens­be­we­gung war seit den 90er Jahren qua­si in Auflö­sung begrif­f­en. Viele von uns, die sich heute hier gegen diese Ver­anstal­tung aussprechen waren damals ein Teil von ihr. Es war uns wichtig gegen Kriege aufzuste­hen. Seit­dem hat sich vieles geän­dert, anderes nicht, wir sind älter gewor­den, die Bewe­gung auch. Vor allem die Art und Weise und die Inhalte der Friedens­be­we­gung stoßen immer bre­it­er auf Ablehnung und Unverständnis. 
Doch zuerst zur Band „Die Band­bre­ite“. Sie set­zen sich ein gegen Krieg und für den Frieden, sind sog­ar sol­i­darisch mit Flüchtlingen. 
 
Warum also die Ablehnung? 
 
Das Prob­lem sind die Inhalte der Lieder. So singt die Band beispiel­sweise in ihrem Lied „selb­st gemacht“ darüber wie die USA poli­tis­che Ereignisse manip­uliert hät­ten. Vor allem die Anschläge vom 11. Sep­tem­ber seien fin­giert, dazu wer­den alle möglichen schein­baren Fak­ten aufgezählt. Was soll damit bewirkt wer­den? Den Zuhörer_innen kommt der Ver­dacht auf, dass sie/_er in ein­er Schein­welt lebt, die durch die „Män­ner im Hin­terz­im­mer“ ges­teuert wird. Guter Ver­such, doch lei­der voll daneben. Welche sim­ple Vorstel­lung der Ver­hält­nisse. Denn dann müssten wir doch diese Hin­ter­män­ner lediglich abwählen, einsper­ren oder auf eine ein­same Insel ver­ban­nen. So ein­fach ist es aber lei­der nicht. Es gibt nicht ein­fach böse Men­schen, die gemeine Dinge tun um anderen zu Schaden. 
Lei­der haben wohl die älteren der Friedens­fre­unde beim Parteilehr­jahr nicht aufgepasst. 
Deshalb erin­nern wir noch ein­mal daran: 
 
Der Kap­i­tal­is­mus ist keine Erfind­ung der Bilder­berg­er, der Roth­schilds oder irgendwelch­er Echsenmenschen. 
 
Der Kap­i­tal­is­mus beruht auf dem Pri­vateigen­tum an Pro­duk­tion­s­mit­teln und der Aus­beu­tung des Men­schen durch den Men­schen. Wer diese Ver­hält­nisse ändern will, sollte keine Volks- und Friedens­ge­mein­schaften mit Men­schen schließen, die an den Wei­h­nachts­mann oder Wladimir Putin glauben, son­dern sich mit Men­schen zusam­men­schließen, die die Eigen­tums- und Pro­duk­tionsver­hält­nisse verän­dern wollen.
Davon hat die Band­bre­ite bzw. ihr Sänger lei­der keine Ahnung. So äußert er sich in einem Video von 28.8.2015 zur „Flüchtling­sprob­lematik“ wie fol­gt: „dass die Men­schen aus ihren Län­dern flücht­en müssen, dass wir kor­rupte Regime unter­stützen, die dazu führen, dass die Wirtschaft in den entsprechen­den Län­dern nicht funk­tion­iert“. Was ist das für eine Analyse der Gesellschaft? Natür­lich flücht­en auch Men­schen wegen Kriegen aus Län­dern, zum Beispiel aus Syrien. Doch das ist nicht allein der Grund. Die Wirtschaft, die laut dem Sänger von „ Die Band­bre­ite“ ja gut funk­tion­ieren würde, wenn dort kein Krieg wäre, ist eben das Prob­lem! Ger­ade weil die kap­i­tal­is­tis­che Wirtschaft gut funk­tion­iert ver­hungern Men­schen, leben in uner­messlich­er Armut und ster­ben unnötig an Krankheit, weil eben die Geld­schranke Men­schen von Gütern ihres Bedarfs tren­nt. Weil die Wirtschaft ihren Fokus auf die Pro­duk­tion von Tauschw­erten legt und weil es keine geplante Ökonomie gibt, die die Bedürfnis­be­friedi­gung der Men­schen zum Ziel hat. 
Noch tiefer auf dem Niveau-Lim­bo geht es in dem Lied „Anti-Deutsch­er“. Nach schlechter Tra­di­tion wer­den hier Anti­deutsche Antifas als Faschist_innen tit­uliert. Nicht nur, dass dieser Begriff durch den NS in Deutsch­land klar definiert ist und im falschen Gebrauch schlicht ver­harm­losend wirkt, geht er auch an ein­er, dur­chaus berechtigten, Kri­tik an teilen der Linken schlichtweg vor­bei. Nahezu lächer­lich erscheint auch der Vor­wurf der Islam­feindlichkeit vor dem Hin­ter­grund, dass die Band­bre­ite auch auf Mon­tags­demos in Berlin auftritt, bei denen sich neben neuen Recht­en wie Jür­gen Elsäss­er, Ver­schwörungs­the­o­retik­ern vom Kopp-Ver­lag, Chem­trail­gläu­bi­gen und auch der Vor­sitzende der Berlin­er-NPD Sebas­t­ian Schmidtke tum­meln. Wer im Glashaus sitzt… 
Auch äußert sich der Sänger der Band in ver­meintlich­er aufk­lärerisch­er Tra­di­tion gegenüber Gegendemonstrant_innen. So wird dann über die Poli­tik der israelis­chen Regierung „informiert“ oder über die Faschist_innen in der ukrainis­chen Regierung. Klingt ja auf den ersten Blick alles richtig. 
Das Prob­lem an Realpoli­tik ist lei­der, dass es zu den oben genan­nten „Wahrheit­en“ nun mal auch eine Kehr­seite gibt. 
Im Ukraine-Ruß­land-Kon­flikt kämpfen näm­lich auf bei­den Seit­en der Front Faschist_innen. Und Ruß­land ist nicht das gelobte Land und Boll­w­erk gegen den amerikanis­chen Impe­ri­al­is­mus, son­dern wird von einem auf Bären rei­t­en­den Autokrat­en regiert, der sich ger­ade sel­ber daran macht seinen Ein­fluss­bere­ich not­falls auch mit Waf­fenge­walt zu ver­größern. Während er im inneren homo­phobe Geset­ze erlässt, gegen Min­der­heit­en het­zt und Linke und Antirassist_innen dif­famiert und krim­i­nal­isiert, die auf offen­er Straße in Ruß­land ermordet werden. 
Lei­der ver­fällt auch die Friedens­be­we­gung immer wieder in ähn­liche Denkmuster. Nur weil irgen­deine Gruppe gegen die USA oder andere auf­begehren führt dieser Kampf nicht in einen „Vere­in freier Men­schen“ (Marx).
 
Oft­mals hat sich auch in der Friedens­be­we­gung unhin­ter­fragter Etatismus breitgemacht. 
 
So ste­ht zum Beispiel auch im Aufruf zur heuti­gen Ver­anstal­tung „wir Potsdamer_innen appel­lieren an unsere Politiker_innen“ oder auch „wir fordern deshalb von unser­er Regierung…“. Das ist unge­fähr so sin­nvoll wie die Forderung an einen Met­zger keine Tiere mehr zu schlachten. 
Die Regierung ein­er kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft ste­ht für die Gewin­n­max­imierung ihrer nationalen Konz­erne und eine funk­tion­ierende Repro­duk­tion der kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft und dies um jeden Preis. Auch der Appell für „eine gesam­teu­ropäis­che Sicher­heit­sar­chitek­tur unter dem Dach der OSZE und Uno“ erscheint ger­ade vor der Geschichte der Inter­ven­tio­nen in der UNO in Kam­bod­scha, Ruan­da oder Jugoslaw­ien sinn­los. Was genau soll eigentlich eine Sicher­heit­sar­chitek­tur sein, die ich mir von europäis­chen Staat­en wün­schen würde? Wie Sicher­heit in Europa funk­tion­iert kön­nen wir Tag für Tag am Mit­telmeer sehen, wo Tausende im Wass­er ertrinken. Dafür hat Europa den Frieden­sno­bel­preis bekom­men. Auch der Ver­weis auf Men­schen­rechte oder das Völk­er­recht wirken angesichts ger­ade der Recht­sausle­gung in Deutsch­land müßig an. Das Recht ist das Blatt Papi­er nicht wert auf dem es geschrieben ste­ht. Ger­ade für Men­schen die sich poli­tisch engagieren ist dies alltägliche Real­ität. Repres­sion und Ver­let­zung der Men­schen­rechte sind deutsche Tra­di­tion. Recht und Moral wer­den nicht abgelehnt, son­dern sind Teil der herrschen­den Prinzip­i­en, nur eben kapitalistischer. 
 
Eine Welt in Frieden wird es in ein­er kap­i­tal­is­tis­chen Welt nicht geben. Also hören wir auf darum zu betteln. 
 
Auch wenn die gesellschaftliche Linke hier schwach ist und wir hier kaum Gehör find­en, dür­fen wir uns mit den Zustän­den nicht zufrieden geben. 
Völ­lig zu Recht wird heute am 1. Sep­tem­ber weltweit daran erin­nert, dass Krieg und vor allem der zweite Weltkrieg nicht wieder passieren dür­fen. Aber auch hier muss dif­feren­ziert wer­den. Auf deutsche Städte sind Bomben gefall­en, weil von deutschem Boden ein Ver­nich­tungskrieg von nie dagewe­sen­em Aus­maß aus­ge­gan­gen ist. Deutsche Täter_innen sind keine Opfer! Wenn wir erin­nern wollen, so dann an die Mil­lio­nen Opfer der deutschen Wehrma­cht und ander­er NS-Todess­chwadro­nen, an die Mil­lio­nen Toten in den Lagern der SS, an die vie­len Widerstandskämpfer_innen auf der ganzen Welt, die Nazideutsch­land besiegten und Gefan­gene und Zwangsarbeiter_innen befreiten. 
Eine Friedens­be­we­gung, die diesen Namen ver­di­ent, kann sich nicht als Quer­front-Pro­jekt gegen „die da oben“ oder als Sam­mel­beck­en aller Sys­temgeg­n­er ver­ste­hen. Eine echte Friedens­be­we­gung muss sich von Antisemit_innen und Geschichtsrevisionist_innen abgren­zen, die die Ver­brechen der­jeni­gen rel­a­tivieren, die den 2. Weltkrieg begonnen und die indus­trielle Ver­nich­tung von Jüdin­nen und Juden in ganz Europa angestrebt haben. 
 
Wer Elsäss­er reden lässt, soll vom Frieden schweigen. 
 
Doch so lange die Voraus­set­zun­gen von Kriegen durch kap­i­tal­is­tis­che Konkur­renz und religiösen Wahn weit­er gegeben sind, bleiben diese Appelle in den Wind gesprochen! 
Wie Karl Liebknecht schon 1915 sagte: Der Haupt­feind ste­ht im eige­nen Land! 
Deshalb lasst uns hier die Ver­hält­nisse in Frage stellen, lasst uns gemein­sam ler­nen und kämpfen! 
Schluss mit ober­fläch­lich­er Kapitalismuskritik! 
Schluss mit dem Ver­trauen auf Staat und Parteien! 
Nur eine starke außer­par­la­men­tarische Linke in den Schulen, in den Betrieben und der Druck auf den Straßen macht den Ver­hält­nis­sen Dampf. 
Für eine Gesellschaft jen­seits der Logik von Staat und Kapital. 
Deutsch­land bleibt ein mieses Stück Scheiße! 

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Sonstiges

Havelland/Potsdam/Mittelmark: Hasspropanda, Übergriffe auf Flüchtlinge und Angriffe auf Unterkünfte am vergangenen Wochenende

2015.08.30 Premnitz Aufkleber not Welcome
Am ver­gan­genen Woch­enende wur­den im West­en Bran­den­burgs in mehreren Städten Aktio­nen und Über­griffe gegen Flüchtlinge und deren Unterkün­fte reg­istri­ert. Damit set­zt sich die Eskala­tion ras­sis­tis­ch­er Aktiv­itäten, die in der let­zten Woche mit dem Bran­dan­schlag auf die als Flüchtlingsno­tun­terkun­ft vorge­se­hene Sporthalle in Nauen einen vor­läu­fi­gen Höhep­unkt erre­icht­en, weit­er fort.
Falkensee (Havel­land): Flaschen­würfe auf Gemeinschaftsunterkunft
In Falkensee sollen, laut Infor­ma­tio­nen der MAZ, am frühen Fre­itagabend zunächst Flüchtlinge belei­digt wor­den sein. In der Nacht zu Sam­stag sei es dann zusät­zlich zu Flaschen­wür­fen auf die Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­suchende und Flüchtlinge gekom­men sein. Dabei wur­den auch Parolen skandiert. Die Polizei ermittelt.
Bran­den­burg an der Hav­el: Pöbeleien an der Notun­terkun­ft in Kirchmöser
Eben­falls in der Nacht von Fre­itag zu Sam­stag sollen, gemäß Angaben von Flüchtlingsunterstützer_innen, mehrere Unbekan­nte vor der erst in der let­zten Woche ein­gerichteten Flüchtlingsno­tun­terkun­ft im Bran­den­burg­er Ort­steil Kirch­mös­er Heimbewohner_innen angepö­belt haben. Es soll bei ver­balen Attack­en geblieben sein.
Bad Belzig (Pots­dam-Mit­tel­mark): Belei­di­gun­gen und Über­griffe auf Flüchtlinge
In Bad Belzig sollen, laut Angaben des Info­cafés „Der Winkel“, am Fre­itagabend Flüchtlinge und Mit­glieder des Belziger Forum e.V. während des Belziger Alt­stadt­som­mer von Neon­azis bedro­ht wor­den sein. Am Sam­stag sei es darüber hin­aus auch zu Belei­di­gun­gen und tätlichen Angrif­f­en auf eine Gruppe Syr­er gekom­men sein. Bei den Täter_innen soll es sich eben­falls um Neon­azis handeln.
Prem­nitz (Havel­land): Pro­pa­gan­daak­tio­nen und Hitlergruß
Im Stadt­ge­bi­et von Prem­nitz, in dem bere­its im Sep­tem­ber 2013 ein Bran­dan­schlag für die damals erst in Pla­nung befind­liche Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Flüchtlinge und Asyl­suchende verübt wurde, hat­ten Unbekan­nte am Woch­enende zahlre­iche Stick­er mit der Auf­schrift „Refugees not wel­come“ ange­bracht. Das Mate­r­i­al ist bei ein­schlägi­gen neon­azis­tis­chen Ver­sand­händlern erhältlich. Am frühen Son­ntag­mor­gen soll zudem ein 21 Jähriger im Rah­men polizeilich­er Maß­nah­men den Hit­ler­gruß gezeigt haben. Zumin­d­est gegen den zur Tatzeit sturz­be­trunk­e­nen wird nun wegen Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen ermittelt.
Pots­dam: Ser­bis­che Fam­i­lie angepö­belt und bedroht
Bere­its am ver­gan­genen Don­ner­sta­gnach­mit­tag war eine ser­bis­che Fam­i­lie, laut Polizeiangaben, im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt von mehreren betrunk­e­nen Män­nern angepö­belt und bedro­ht wor­den. Als die Män­ner began­nen Steine aus dem Gleis­bett aufzunehmen, floh die Fam­i­lie und ver­ständigte die Polizei.

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Sonstiges

Infoladen Neuron – das war‘s.

Beim Start des Pro­jek­tes vor drei Jahren hat­ten wir uns viel vorgenom­men, wir haben nicht alles erre­icht und trotz­dem eine ganze Menge auf die Beine gestellt. In ein­er Phase des all­ge­meinen Recht­strends woll­ten wir mit unserem Info­laden eine Gegen­be­we­gung ein­leit­en und auf lokaler Ebene den alten human­is­tis­chen Ide­alen von Frei­heit, Gle­ich­heit und Sol­i­dar­ität eine Frischzel­lenkur ver­passen. Den Recht­strend kon­nten wir nicht aufhal­ten und die all­ge­meine Toten­ruhe, trotz immer härter­er Ämter-Schika­nen, Massenüberwachung, Nazi-Gewalt und ras­sis­tis­ch­er Abschot­tungspoli­tik, bleibt bedrück­end. In all diesen Bere­ichen haben wir ver­sucht auf lokaler Ebene gegen­zus­teuern, aufzuk­lären und zu mobil­isieren. Das schlaucht und trotz­dem gab es immer wieder Momente, die uns viel Mut und Kraft gegeben haben.
 
Schon im Okto­ber 2012 waren knapp 200 Men­schen gegen Nazistruk­turen in Forst auf der Straße. Durch die Kam­pagne „Kein Heim­spiel für Nazis“ hat die lokalen Naziszene ihren Tre­ff­punkt „Fir­ma 18“ in der Wald­straße ver­loren. Die NPD hat­te mit ihren Kundge­bun­gen in Forst nie einen leicht­en Stand. Die Kam­pagne „Wir sind Bert Neu­mann“ gegen Total­sank­tion­ierung von HartzIV-Empfän­gerIn­nen bekam 2013 bun­desweite Aufmerk­samkeit. Ende des gle­ichen Jahres bis Mitte 2014 wur­den ver­schiede­nen öffentlichen Ver­anstal­tun­gen zum The­ma Flucht und Asyl auf die Beine gestellt. Gerne erin­nern wir uns an die tolle Stim­mung beim Refugees-Wel­come-Hal­len­fußball­turnier. Nach dem bru­tal­en Über­fall auf eines der bei­den Forster Asyl­be­wer­ber­heim kon­nte mit ein­er Kundge­bung im August 2014 ein wichtiges Zeichen der Sol­i­dar­ität geset­zt werden.
 
In der Zeit haben wir viele neue Bekan­ntschaften gemacht, feste Verbindun­gen aufge­baut und Fre­und­schaften ver­tieft. Das Info­laden-Kollek­tiv als hor­i­zon­tale Struk­tur hat sich bewährt, als Ort hat der Info­laden uns allerd­ings nicht das gebracht, was wir uns erhofft hat­ten. Zur offe­nen Anlauf­stelle für Jugendliche und Men­schen aus dem Stadt­teil ist er kaum gewor­den. Durch die ver­steck­te Lage auf dem Park7-Gelände und den schwieri­gen Zugang hat­ten wir zu wenig „Laufkund­schaft“. Die per­sön­lichen Kon­tak­te sind durch den Auf­bau des Info­ladens trotz­dem gewach­sen und let­z­tendlich sind diese wichtiger als der Ort selb­st gewor­den. Wir haben uns deshalb im Info­laden-Plenum darauf geeinigt unsere Energie, Zeit und Geld bess­er einzuset­zen und unsere zukün­ftige Arbeit neu auszurichten.
 
In der Analyse der Sit­u­a­tion sind wir zu den fol­gen­den Schlüssen gekom­men. Der alte Info­laden-Gedanke hat sich im Prinzip über­lebt. die Art sich zu informieren hat sich in den ver­gan­gen Jahren radikal verän­dert. Wir glauben, dass es in Zukun­ft weniger darum gehen kann große Menge Info­ma­te­r­i­al in analoger Form an vie­len Orten zur Ver­fü­gung zu stellen. Fast alle Infor­ma­tio­nen sind heute über das Inter­net zu beziehen. Es ist wichtiger in der „realen Welt“ dezen­tral und durch unter­schiedliche Aktio­nen Aufmerk­samkeit zu erzeu­gen und dadurch für unsere The­men das Inter­esse zu weck­en. Eigene Räume müssen so offen wie möglich sein und sich immer wieder verän­dern, um Abschot­tung und Erstar­rung zu ver­hin­dern. Tem­poräre Inter­ven­tio­nen, Aktio­nen und Kam­pag­nen an unter­schiedlichen Orten scheinen uns deswe­gen die besseren Mit­tel zu sein. Um dabei trotz­dem den Faden nicht zu ver­lieren braucht es auf lokaler und regionaler Ebene Bewe­gungs-Archive, ein Min­dest­maß an Infra­struk­tur und regelmäßige Pub­lika­tio­nen mit hohem the­o­retis­chen und prak­tis­chen Gebrauchswert.
 
Wenn wir jet­zt den Info­laden Neu­ron schließen, dann ist das kein Grund zur Trauer. Der Mut und die Lust uns gegen unmen­schliche Ver­hält­nisse aufzulehnen bren­nt weit­er­hin in uns und wir wis­sen, dass wir dieses Feuer mit vie­len anderen Men­schen teilen. Wir machen Platz für Neues. Nochmal danke an Alle, die gemein­sam mit uns aktiv waren und uns auf die eine oder andere Art unter­stützt haben.
 
Die Inter­net­seite wer­den wir zur Doku­men­ta­tion weit­er online lassen. Rück­mel­dun­gen und Anfra­gen kön­nen uns gerne noch eine Weile an die alte Mailadresse neuron[ät]riseup.net geschickt werden.

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Sonstiges

Friesack: Frierock-Festival begeistert

Titel
Mit einem viel­seit­i­gen alter­na­tiv­en Musikpro­gramm ist gestern Abend das 17. Frie­rock Fes­ti­val ange­laufen. Laut Angaben der Veranstalter_innen wur­den unge­fähr 500 Besucher_innen gezählt, darunter auch viele Asyl­suchende und Flüchtlinge aus der Gemein­schaft­sun­terkun­ft im Ort. Gemein­sam wurde getanzt, gefeiert, gelacht.
Neben dem musikalis­chen Pro­gramm, dass an diesem Abend aus den Bands „Plat­ten­crash“, „What“, „Blue Moon Struck“, „51 Grad“, „We are Crooks“ und „WHSKS“ bestand, gab es auch die Möglichkeit­en Vol­ley­ball und Flunky­ball zu spie­len oder sich ein­fach in der impro­visierten Wasser­rutsche abzukühlen. Dazu gab es noch zahlre­iche Imbiss‑, Getränke- und Mer­chan­dis­es­tände. Zelt­plätze sind eben­falls noch vorhanden.
Das Frie­rock-Fes­ti­val wird heute Abend mit den Head­lin­ern „The Angel­cry“, „Reiz­gas“, „B6BBO“ und „Dis­tem­per“ fort­ge­set­zt. Beginn ist 16.00 Uhr
Fotos: hier

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Antifaschismus Klima & Umwelt Sonstiges

Festivalguide: Alternative Kultur in Brandenburg erleben!

INFORIOT Der Som­mer ist da! Viele Men­schen zei­ht es in dieser heißen Zeit an den See, oder auch auf den einen oder anderen Ack­er in Bran­den­burg, um zusam­men mit anderen bei Musik und Tanz den Hedo­nis­mus zu zele­bri­eren. Dabei erfreuen sich ger­ade Fes­ti­vals jen­seits des trost­losen All­t­ags zwis­chen Lohnar­beit, Schule oder Uni­ver­sität und ander­er Zwänge an großer Beliebtheit. Ein Woch­enende voller Musik, Tanz, Kun­st und auch der ein oder andere Aktion­is­mus erset­zt mit­tler­weile den rit­u­al­isierten Urlaub­ss­paß an den Küsten des Mit­telmeeres und schont dabei vor allem den Geldbeutel.
Was gibt es eigentlich diesen Som­mer an alter­na­tiv­en Fes­tiv­itäten in Bran­den­burg zu erleben? In einem groben Überblick wollen wir euch einige Oasen jen­seits des kom­merziellen Ter­rors und durch kap­i­tal­isierten Großevent-Main­streams in Bran­den­burg vorstellen. Wir wollen euch vor allem auf kleinere und größere Events hin­weisen, die ein­er­seits ein alter­na­tives Selb­stver­ständ­nis besitzen und ander­er­seits einen D.I.Y.-Charakter pflegen.*
 
03.07.–06.07.2015: Antaris Projekt 
Das Antaris find­et zum 21. Mal auf den Flug­platz Otto-Lilien­thal bei Rathenow statt und ver­ste­ht sich selb­st als ein Pro­jekt „against war and for friend­ship, peace , free­dom“. Das Antaris bietet eine musikalis­che Reise in eine psy­chodelis­che Welt auf zwei Floors mit ein­er unver­wech­sel­baren Deko und Lichtschow. Das musikalis­che Spek­trum erstreckt sich von „Psy­trance, Old­school, Pro­gres­sive, Full-On über Tech House und fluffi­gen Tech­no bis hin zu For­est-und High­tech-Sounds“, so die Veranstalter_innen auf ihrer Seite.
Zur Fes­ti­val­seite: http://www.antaris-project.de/

 
24.07.–26.07.2015: Seren­du­bity Rhythm & Space Festival
3 Tage — 4 Floors — Work­shops & Per­for­mences — The­ater und vieles mehr. Auf ein­er ver­lasse­nen Mil­itär­ba­sis, zwis­chen bunt beleuchteten Flugzeu­gen und leer­ste­hen­den Hangars ver­wan­delt das Seren­du­bity Rhytm &  Space Fes­ti­val das Luft­fahrt­musem Finow­furt bei Eber­swalde zu einem ungewöhn­lichen Ort. Das Fes­ti­val ver­ste­ht sich als eine non-prof­it Ver­anstal­tung und wird organ­isiert durch eine Gruppe Enthusiast_innen, die an das Prinzip der Graswurzel-Demokratie glauben und Par­tys als Zele­bri­eren von Ideen und Kra­tiv­ität sehen, statt bloßen Kon­sum. Auch das musikalis­che Pro­gramm ist vielver­sprechend: Musikalisch wer­den den Gästen chill­ige Klänge von Dub, Reg­gae und Roots bis hin zu elek­tro­n­is­chen Moves von Dub­step, Drum n’ Bass und Jun­gle, geht auch abrock­en mit fein­ster Ska-Musik. http://www.serendubity.com/

 
05.08.–09.08.2015: Lausitz­camp
Das Lausitzer Kli­ma- und Energiecamp find­et bere­its zum fün­ften Mal in Groß Gas­trose bei Guben statt und engagiert sich für einen Struk­tur­wan­del in der Lausitz. „JA zur Lausitz – NEIN zu neuen Tage­baut­en“ ist das Mot­to des diesjähri­gen Camps, an dem sich jährlich viele Aktivist_innen aus der Lausitz, Polen, Berlin und dem ganzen Bun­des­ge­bi­et engagieren. Seinen Höhep­unkt soll das diesjähri­gen Lausitz­camp bei dem Aktion­stag am 08. August find­en. Außer­dem soll das Camp das Ziel der diesjähri­gen umwelt­poli­tis­chen Fahrrad­tour „Tour de Natur“ sein. Die Aktivist_innen fordern u.a. den sofor­ti­gen Stopp von Tage­baut­en und Kraftwerken, um die Auswirkun­gen des Kli­mawan­dels in der Region und darüber hin­aus zu ver­ringern. Außer­dem beschreiben die Organisator_innen das Camp als eine Plat­tform zum „Mei­n­ungsaus­tausch, für poli­tis­che Aktio­nen, Bil­dung und Kul­tur“. Zur Camp­seite: https://www.lausitzcamp.info/

 
07.08.–08.08.2015: Frie­rock Festival 
Das Frie­rock Fes­ti­val feiern sein nun­mehr 17.-jähriges Beste­hen. Das Frie­rock-Fes­ti­val ist der Hot-Spot der alter­na­tiv­en Szene im Havel­land und lockt jährlich hun­derte Ska- und Rock­willige zur Freilicht­bühne bei Frie­sack. Das Fes­ti­val ver­ste­ht sich als unkom­merziell und bietet ein lautes Fest mit lokalen und über­re­gionalen Bands zur fairen Preisen und in famil­iär­er Atmo­sphäre. Derzeit sam­melt das Frie­rock Fes­ti­val in ein­er Crowd­found­ing Kam­pagne Finanzmit­tel, um die Israelis­che Band „The Angel­cy“ auf das Fest zu holen. Zur Fes­ti­val­seite: http://www.frierock-festival.de/
 
07.08.–08.08.2015: 11. Jen­seits von Mil­lio­nen Festival 
Das Jen­seits von Mil­lio­nen ist eine jährlich wiederkehren­des Fes­ti­val der Indy, Elek­tro und Alter­na­tive Musik. Das kleine aber feine Fes­ti­val zieht jährlich mehrere Hun­dert Men­schen auf die Burg Fried­land in der Nieder­lausitz. Erst let­ztes Jahr spielt dort die Zürich­er Elec­tropop Band „Saalschutz“, neben weit­er­er außergewöhn­lich­er Inter­pre­ten. Das Jen­seits von Mil­lio­nen Fes­ti­val bewahrt einen emanzi­pa­torischen Anspruch und ver­anstal­tet das Fest für einen guten Zweck: 2€ je verkauftes Tick­et und alles Geld nach Abzug der Fes­ti­valkosten fließen in die Kinder­hil­f­sor­gan­i­sa­tion Raise a Smile e.V. im ländlichen Osten Sam­bias. Zur Fes­ti­val­seite: http://jenseitsvonmillionen.de/jenseits
 
07.08.–09.08.2015: 2. Wilde Möhre Festival 
Die Wilde Möhre find­et nun zum zweit­en Mal in Drebkau bei Alt­döbern und gilt als eine Art „Mini-Fusion“ des Berlin­er Umlan­des. Die Betreiber_innen des Fes­ti­vals ver­fol­gen das Ziel ihren Gästen eine beson­dere und entspan­nte Atmo­sphäre zu bieten. Die Wilde Möhre ist vor allem Entspan­nung pur zum Hören, Sehen und Fühlen. Neben elek­tro­n­is­ch­er Musik und Band­per­for­mance bietet die Wilde Möhre span­nende Work­shops für Leib, Seele und vor allem Ver­stand. Die Wilde Möhre ver­ste­ht sich als ein „friedlich­es Fes­ti­val in Rück­sicht­nahme und Tol­er­anz zu den Mit­men­schen, weshalb wir Waf­fen, Nazis, Homo­pho­bie oder Ras­sis­mus nicht dulden!“, so die Veranstalter_innen auf ihrer Seite. Auch wird Per­so­n­en der recht­en und gewalt­bere­it­en Szene der Ein­lass ver­wehrt. Beste Voraus­set­zun­gen für eine entspan­nte Reise! Zur Fes­ti­val­seite: http://wildemoehrefestival.de/
 
07.08.–09.08.2015: Horte Hoffest 
Zum 23. Mal feiert das Horte in Straus­berg ihr Hoffest mit Musik, Kul­tur und Work­shops. Das Horte ist ein selb­stver­wal­tetes Jugend- und Kul­tur­pro­jekt und wird durch den Vere­in Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V. getra­gen. Von Punk, Hard­core bis Hiphop ist das Horte Hoffest ein D.I.Y. ‑High­light für jed­er­men­sch. http://horte-srb.de/
 
03.09.–05.09.2015: Spir­it of the Street Festival
3. Tage. Über 50 Bands. Punkrock – Oi – Ska – und lei­der eine beträchtiger Teil an Grau­zone. Eigentlich sollte es eine große Freude sein, dass das Spir­it of the Street Fes­ti­val ein Mal im Jahr die Punks, Skins und Ska-begeis­terte an dem ersten Sep­tem­ber Woch­enende nach Niedergörs­dorf bei Jüter­bog in Tel­tow-Fläming hin­ter den Öfen lockt. Punkrock­größen wie Slime, Knorka­tor, Zaun­phal oder Cock Spar­ror treten dieses Jahr auf dem Spir­it auf. Wäre da nicht dieser fade Beigeschmack von Bands, die sich in ihren Tex­ten, Auftreten und Kon­tak­ten nicht deut­lich gegen Rechts dis­tanzieren. Die Trennlin­ien zwis­chen ein­er begrün­de­ten Kri­tik und ein­er Unter­stel­lung ver­läuft oft sehr dünn. Das Prob­lem mit der Grau­zone offen­bart sich deut­lich an dem Fall von der Skin­head Band Stom­per 98 aus Göt­tin­gen, die dieses Jahr eben­falls auf den Spir­it auftreten. Im April 2008 tauchte im Inter­net ein Foto vom Sänger Sebas­t­ian „Sebi“ Walken­horst mit dem Sänger der Recht­srock-Band End­stufe. Antifaschis­tis­che Ini­tia­tiv­en war­fen der Band vor sich nicht gründlich von Neon­azis zu dis­tanzieren, der 10jährige Auftritt der Band im Conne Island in Leipzig wurde daraufhin im Novem­ber 2008 abge­sagt. Die Band reagierte nach einem bekan­nte Muster: sie wies die Vor­würfe zurück, beze­ich­nete sich selb­st als anti­ras­sis­tisch und tat die Begeg­nung ab als eine Tre­f­fen zweier alten Fre­unde. Die Ent­poli­tisierung ist exem­plar­isch für die vor­liegende Prob­lematik. Dabei wird verkan­nt, dass Sub­kul­tur nie unpoli­tisch gewe­sen ist. Andere Bands reagieren oft noch mit einem Beißre­flex, in den sich diese oft gegen “jeglichen Extrem­is­mus”, ganz nach dem bürg­er­lichen Ver­ständ­nis, posi­tion­ieren. Eine weit­ere schwierige Trennschärfe beste­ht bei Bands, die zusam­men mit Grau­zo­nen- bis hin zu Braun­zo­nen­bands spie­len, oder auf Konz­erten, die durch Grau­zo­nen­ver­anstal­ter organ­isiert wer­den. Ein exem­plar­isch­er Fall hier­für ist der Auftritt der Band Dol­ly D, die eben­falls auf dem Spir­it auftritt, bei dem 10jährigem Jubiläm des Grau­zo­nen Konz­ertrei­he “Oi! the Nis­che” 2011 in Oranien­burg aufge­treten sind. Das High­light des Konz­erts war die Tat­toses­sion mit dem bekan­nte Neon­azi-Tät­toowier­er Olaf Wern­er. Den Tät­towierten, die sich das Logo der Veranstalter_innen stechen ließen, wink­te ein kosten­los­er Ein­tritt zu den Konz­erten. Mit­tler­weile ist Wern­er ver­strickt in eine Rei­he von ras­sis­tis­chen Aufmärschen, die Ende 2014/Anfang 2015 regelmäßig in Oranien­burg stattge­fun­den haben.
 
Ein Kinosom­mer gegen Nazis
Das Aktions­bünd­nis Bran­den­burg gegen Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit ver­anstal­tet zusam­men mit dem Lan­desju­gen­dring im Rah­men ihrer Kam­pagne „Schön­er Leben ohne Nazis“ einen Open-Air Kinor­ei­he in mehr als zehn Bran­den­burg­er Städten. In den Städten wer­den Filme, die sich gegen Neon­azis und Ras­sis­mus wen­den, gezeigt. Zu jed­er Filmvor­führung wird ein buntes Begleit­pro­gramm in den jew­eili­gen Städten organ­isiert, bei dem die lokalen Akteur_innen die Gele­gen­heit haben, für eine Willkom­men­skul­tur zu wer­ben. Auch wer­den bei den Ver­anstal­tun­gen Liegestüh­le mit dem Auf­druck für den gute Zweck ersteigert. Weit­ere Infos und alle Ter­mine auf einem Blick: http://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/aktuelles/ein-kinosommer-gegen-nazis
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*Die Auflis­tung wird sicher­lich nicht voll­ständig sein. Über Ergänzun­gen freuen wir uns allemal. 

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Sonstiges

Na sdorowje in Friesack mit russischem Ska-Punk

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Im Land der kalten Win­ter hat man ein schw­eres Gemüt? Von wegen! Rus­s­lands dien­stäl­teste Ska­Punk-Band Dis­tem­per beweist das Gegen­teil: und zwar am zweit­en August-Woch­enende auf dem Frie­rock-Fes­ti­val im Havel­land. Ange­fan­gen vor 25 Jahren und mit fast 20 Alben gehört Dis­tem­per defin­i­tiv zu den stärk­sten musikalis­chen Export­gütern aus Moskau. Grund genug, sie als diesjähri­gen Head­lin­er nach Frie­sack zu holen.

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Band­fo­to von Dis­tem­per aus Moskau, Rus­s­land (© Chris­t­ian Stech­er — pirates-inc.de)

Zusam­men mit den Berlin­ern B6BBO, Wucan aus Dres­den, der Rock ’n’ Roll-Band The Colts aus Olpe und vie­len weit­eren regionalen und über­re­gionalen Bands präsen­tieren die Organ­isatoren des Frie­rock-Fes­ti­vals aufs Neue ihre per­sön­liche Crème de la Crème der alter­na­tiv­en Musik­szene – im Vorder­grund ste­ht dabei immer der Spaß.

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Band­fo­to von B6BBO aus Berlin (© B6BBO.de)

 Nicht nur die Ohren, son­dern auch die Augen kom­men beim Frie­rock auf ihre Kosten: Die BMX Crew „Friss-Dreck“ aus Dall­gow und Hand­made Visu­al Action von Trash­puz­zle (Flickr/Face­book) aus Berlin sind am Start. Malte von Yatao wird mit einem Hang-Work­shop dabei sein.

 Das Fes­ti­valtick­et kostet 15 Euro und ist an der Abend­kasse erhältlich. Das Camp­en ist im Preis inbe­grif­f­en. Weit­ere Infor­ma­tio­nen sowie das kom­plette Line-Up 2015 gibt es unter www.frierock-festival.de und auf www.facebook.com/Frierock-Festival.

Schalom in Frie­sack – Crowd­fund­ing für eine israelis­che Band

The Angel­cy, eine junge Folk-Band aus Tel Aviv machen Musik, die alle Kul­turen anspricht – das Frie­rock-Fes­ti­val möchte allen Kul­turen eine Bühne geben. Was liegt also näher als die israelis­che Band nach Frie­sack zu holen? Um das zu real­isieren und finanziell zu stem­men, startete das alter­na­tive Fes­ti­val aus dem Havel­land seine erste Crowd­fund­ing-Kam­pagne. Das gesam­melte Geld soll für die Anreise, Unter­bringung und Gage ver­wen­det wer­den. Das Ziel sind 1.800 Euro. 20% wur­den bish­er erre­icht. Die Kam­pagne läuft noch bis Ende Juli 2015.

17 Jahre Frierock-Festival

Die „Frie­rock­er“ – das sind etwa 20 Leute aus der Region – reisen das ganze Jahr über von Konz­ert zu Konz­ert, um eine exk­lu­sive Auslese an regionalen und über­re­gionalen Bands aus ver­schieden­sten Musik­stilen nach Frie­sack zu brin­gen. Im Kollek­tiv wird so im Han­dum­drehen ein buntes Fes­ti­val aus dem staubi­gen Boden der char­man­ten Flieder­stadt gestampft. Mit viel Liebe zum Detail und einem tra­di­tionellem Gespür für echte Geheimtipps schaf­fen es die Organ­isatoren die alter­na­tive Flamme des Havel­lan­des am Lodern zu hal­ten. Faire Preise und eine einzi­gar­tig famil­iäre Atmo­sphäre run­den das Fes­ti­val ab und sor­gen für seine Beliebtheit.

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Sonstiges

Bock auf Books?

Vie­len ist das konte[:x]t, als freie Bib­lio­thek in Pots­dam sich­er bekan­nt. Als zweites Wohnz­im­mer und Lese­cafe mit über 1500 Büch­ern zu ver­schiede­nen linken The­men­schw­er­punk­ten (wie das Fem-Archiv der Uni Pots­dam), hat Men­sch hier viel Platz zum Lesen, Disku­tieren und gemütlich sein.
Lei­der fris­tet dieser schöne und lebenswerte Ort seit einiger Zeit eher ein Schattendasein.
 
Daher seid IHR gefragt. Wer hat Bock auf Books?
 
Wir wollen uns am 15.07.2015 um 18.00 Uhr im konte[:x]t tre­f­fen und besprechen wie wir die Bib­lio­thek wieder mit neuem Leben füllen können.
 
Wer also Lust hat sich am konte[:x]t zu beteili­gen oder Ideen hat oder ein­fach nur Inter­esse, ist her­zlich ein­ge­laden!!! Wir freuen uns auf euch!

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Antifaschismus Sonstiges

Ultrash-Festival No.9 am 9./10./11.7.2015 FreiLand/Potsdam

Auch dieses Jahr präsen­tieren Euch die Red & Anar­chist Skin­heads Berlin-Bran­den­burg, das Film­stadt­in­fer­no 99, Scorte­si und engagierte Einzelper­so­n­en ein zweitägiges poli­tis­ches Subkulturfestival!
Neben diversen Bands (u.a. Hors Con­t­role, Bam­bix, The Move­ment, Brigadir, Gulag Beach, Cut My Skin, Torkel T & Riva, Alarm­sig­nal, Alien Pla­cen­ta, Dachlaw­ine und Rad­i­cal Hype), wird es am 12.7. auch ein schick­es Fre­und­schaftsspiel gegen Hapoel Tel Aviv im Kar­li geben, ver­schiedene Stände (u.a. Fire and Flames, Grn­dioso Ver­sand) , poli­tis­che Vorträge (u.a. zu DIY Fuss­ball in Rus­s­land), Filmvor­führun­gen (Une vie de lutte – Film über den ermorde­ten Antifaschis­ten Clé­ment Méric), ein Ultra­sh-Unfug (Mehr dazu: http://ultrash.blogsport.eu/?p=843), eine fette After­show­par­ty u.v.m.!
Hier das kom­plette Line­up 2015 in der aktuellen Form (Stand: 7.7.2015)
 
Don­ner­stag 9.7.2015 Schokoladen/Berlin: Ultra­sh Warmup
? One Step Ahead (AFA Hard­core-Punk/Lim­bach-Ober­frohna)
? P.I.T.S. (Vorschul-HC/Las Vegas-Potsdam)
anschl. DJ Kalli Krawal­li (all time favourites, punk und trash)
Ein­lass 19.00 Uhr – Beginn pünk­tlich um 20.00 Uhr! Par­ty: 22.00 Uhr
Ultra­sh-Warmup auf Facebook.
 
Fre­itag 10.7.2015 Spartacus/Potsdam (Indoor): Ultra­sh No.9 – Day I
? Bam­bix (Punk aus Nijmegen/Holland)
? Hors Con­trol (AFA-Oi! – Kings of Lolo­lo – Montceau/Frankreich)
? Alarm­sig­nal (Deutsch­punk aus Celle)
? Rad­i­cal Hype (Punkrap/Bremen)
? Cut My Skin (Punk aus Berlin)
Fre­itag: 19.00 doors open
Konz­ert: 20.00 Uhr
 
Sam­stag 11.7.2015 Spartacus/Potsdam (Open Air): Ultra­sh No.9 – Day II
? The Move­ment (Antikap­i­tal­is­tis­ch­er Mod aus Kopenhagen/Dänemark)
? Brigadir (Red­skin Oi! Aus St.Petersburg/Russland)
? Torkel T, Lady Lazy & Riva (AFA-Rap aus Berlin)
? Gulag Beach (Punkrock aus Berlin)
? Alien Pla­cen­ta (Old­skool Hard­core aus Leipzig)
? Dachlaw­ine (Naturkatas­tro­phen­punk aus Potsdamned)
Sam­stag: 15.00 Uhr doors open
Konz­ert: 16.30 Uhr spätestens 17.00 Uhr
Vor­trag: 15.30 Uhr
 
Auch dieses Jahr wird es an bei­den Fes­ti­val­t­a­gen wieder jew­eils eine After­show­par­ty im Spar­ta­cus und im Haus 2 geben!:
Fre­itag:
– Team Ram­Rod (https://www.facebook.com/pages/Team-RamRod/120215351419651?ref=ts&fref=ts)/Spartacus (80ies/­Trash/All­time-Favourites)
– Reggae/Rocksteady/Ska im Haus 2
Sam­stag:
– Roni & Maik / Spar­ta­cus (80ies/­Trash/All­time-Favourites)
– North­ern Soul mit Kim Jong Soul von Gulag Beach im Haus 2
 
Son­ntag 12.7. Fre­und­schaftsspiel zwis­chen dem SV Babels­berg 03 und Hapoel Tel Aviv
Beginn: 16.00 Uhr Ort: Karl-Liebknecht-Sta­dion in Babelsberg

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