Oranienburg — Im Juli 1999 wurde die Einfliegehalle auf dem früheren Heinkel-Gelände am ehemaligen Flugplatz unter Denkmalschutz gestellt. Sie ist dort das letzte Relikt, das an die einstigen Werksanlagen erinnert und den bedeutenden Umfang der Rüstungsproduktion in Oranienburg zur NS-Zeit zeigt. Insoweit habe die Halle eine ortsgeschichtliche Bedeutung. Die Halle dokumentiere zudem das Wirken des Architekturbüros Herbert Rimpl, das zu den einflussreichsten der Nazizeit in Deutschland gehörte und in dem mehrere zuvor am Bauhaus tätige Architekten arbeiteten. Insoweit besitze das Gebäude bau- und architekturgeschichtliche Bedeutung, heißt es im Gutachten des Denkmalschutzes.
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NPD plant makabre Überraschung
Potsdam — Die NPD plant für die Kommunalwahlen im September eine makabre Überraschung: Die Partei wird nach Angaben des Landesvorsitzenden Klaus Beier ein Dutzend Kandidaten aufstellen, die sich nicht als NPD-Anhänger zu erkennen geben. Etwa die Hälfte seien Mitglieder, die anderen stammten „aus dem Umfeld der NPD“, sagte Beier gestern dem Tagesspiegel. Die Kandidaten wollten auf das Parteilogo verzichten, weil sie Nachteile zu befürchten hätten, wenn ihre Verbindung zur NPD bekannt wird. Den Verdacht eines Täuschungsmanövers wies Beier zurück. Wichtig sei, dass „nationale Politik in die Parlamente kommt“. Außerdem handele es sich nur um Einzelkandidaten in kleinen Gemeinden. Die NPD will insgesamt mit mehr als 70 Kandidaten antreten.
Täter von Potzlow erneut verurteilt
Prenzlau — »Eine tickende Zeitbombe«: Neonazi, der 2002 an der Ermordung an Marinus Schöberl beteiligt war, machte einfach weiter. Sechs Straftaten, darunter der Hitlergruß, während Bewährungszeit
Gegen einen der im Jahr 2004 im Mordprozeß von Potzlow verurteilten Neonazis ist am Dienstag erneut eine Haftstrafe verhängt worden. Das Amtsgericht Prenzlau verurteilte Sebastian F. am Dienstag wegen Körperverletzung und »Verwendens von NS-Kennzeichen« zu Freiheitsstrafen von 15 sowie von 14 Monaten jeweils ohne Bewährung. F. muß also für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis.
Richter Olaf Zech sah es als erwiesen an, daß der 23Jährige bei einem Konzert in Templin im September 2007 den Hitlergruß gezeigt und kurz darauf einen jungen Mann angegriffen hatte. Zudem habe er im Januar 2008 grundlos einen Mann an einer Tankstelle geschlagen. Zech zählte insgesamt sechs Straftaten während der Bewährungszeit des Angeklagten auf. Eine Aussetzung der beiden neuerlichen Urteile zur Bewährung komme damit nicht in Frage. »Sie sind eine tickende Zeitbombe«, sagte Zech zu dem Angeklagten. Und er fügte hinzu: »In Ihnen ist noch immer eine rechte Gesinnung verfestigt.«
F. war einer der drei rechtsextremen Täter, die für den brutalen Mord an dem 16jährigen Marinus Schöberl im Sommer 2002 im uckermärkischen Potzlow verurteilt wurden. Die drei Männer hatten den Jungen in HipHop-Outfit als Juden beschimpft und stundenlang mißhandelt, einer von ihnen schlug dem Opfer mehrfach mit einem Stein auf den Kopf. Dabei wurde Marinus Schöberl gezwungen in einen Steintrog zu beißen, dann sprang ihm einer der Täter mit den Stiefeln auf den Hinterkopf. Anschließend brachten sie den Jugendlichen mit einem sogenannten Bordsteinkick um. Die Leiche wurde in einer Jauchegrube versenkt. Während seine Mittäter für achteinhalb und 15 Jahre ins Gefängnis mußten, wurde der zur Tatzeit 17jährige F. Ende 2004 wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt.
Täuschungsmanöver
Die rechtsextreme NPD will laut Berliner “Tagesspiegel” (Mittwoch) bei den Kommunalwahlen in Brandenburg im September 2008 mit einem Dutzend Kandidaten antreten, die sich nicht als NPD-Anhänger zu erkennen geben.
Sie träten als freie Kandidaten an, schreibt das Blatt. Die Bewerber wollten auf das Partei-Logo verzichten, weil sie Nachteile zu befürchten hätten, wenn ihre Verbindung zur NPD bekannt werde.
Die Zeitung beruft sich auf den NPD-Landesvorsitzenden Beier. Den Verdacht eines Täuschungsmanövers wies Beier zurück.
Potsdam — Die rechtsextreme NPD will zu den Kommunalwahlen im September mit einem Dutzend Kandidaten antreten, die sich nicht als NPD-Anhänger zu erkennen geben. Das berichtet der “Tagesspiegel” unter Berufung auf NPD-Landeschef Klaus Beier. Etwa die Hälfte seien Mitglieder, die anderen stammten “aus dem Umfeld der NPD”. Die Kandidaten wollten auf das Parteilogo verzichten, weil sie Nachteile zu befürchten hätten, wenn ihre Verbindung zur NPD bekannt wird.
Den Verdacht eines Täuschungsmanövers wies Beier zurück. Wichtig sei, dass “nationale Politik in die Parlamente kommt”. Die NPD will insgesamt mit mehr als 70 Kandidaten antreten.
Bis zum 21. August können Kandidaten zur Wahl am 28. September angemeldet werden. Zuletzt hatten die rechtsextremen Parteien NPD und DVU eingeräumt, dass sie wegen Kandidatenmangels auch bei einer Aufteilung der Landesteile nicht flächendeckend antreten könnten.
Potzlow-Täter
Knapp vier Jahre nach dem neu aufgerollten Potzlow-Mordprozess ist die Justiz erneut mit zwei der drei Täter befasst. Einer von ihnen muss sich vor dem Amtsgericht Prenzlau (Uckermark) wegen gefährlicher Körperverletzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen verantworten.
— Der Angeklagte war 2004 im neu aufgerollten Prozess um den grausamen Mord an einem 16-Jährigen aus Potzlow (Uckermark) wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.
Der zweite Täter verbüßt wegen Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung eine Jugendstrafe von achteinhalb Jahren, der dritte Täter wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung 15 Jahren Haft.
Im Falle des zur Jugendstrafe von achteinhalb Jahren Verurteilten prüft das Amtsgericht Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) derzeit eine vorzeitige Haftentlassung des Mannes.
Naziparolen gegrölt
Schwielowsee — Naziparolen haben am Sonntagabend drei Jugendliche am Caputher Krähenberg gegrölt. Nach einem Zeugenhinweis wurden sie von der Polizei gestellt. Es handelte sich um zwei Mittelmärker im Alter von 15 und 16 Jahren sowie einen 16-jährigen Potsdamer. Die beiden 16-Jährigen standen zudem unter Alkoholeinfluss. Alle drei gaben zu, die Sprüche beim Gespräch untereinander lautstark geäußert zu haben. Ihnen droht nun ein Strafverfahren.
Verdacht auf rechtsradikale Musik
Groß Glienicke — Am Sonnabend rief ein Ortsansässiger die Polizei, nachdem er kurz vor 2 Uhr laute Musik mit vermutlich rechtsradikalem Inhalt und Heil-Hitler-Rufe an der Seepromenade gehört hatte. Angetroffen wurden vier männliche und zwei weibliche Potsdamer im Alter von 18 und 19 Jahren, darunter das Geburtstagskind, die Radio hörten. Ein Tonträger für das Abspielen von Musik wurde nicht festgestellt. Die Polizei erteilte den Anwesenden Platzverweise, denen die Gesellschaft nachkam.
Festnahme nach Hitlergruß
Bornstedt — Weil er andere Besucher teilweise mit rechtsradikalen Parolen beschimpfte und beleidigte und den Hitlergruß zeigte, riefen Besucher des Krongutes Bornstedt am Sonntagabend die Polizei. Die Beamten nahmen den alkoholisierten (0,97 Promille) Potsdamer, der die Polizisten ebenfalls beleidigte, mit ins Gewahrsam und nahm Anzeige gegen ihn auf wegen des Verdacht der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der 31-Jährige hatte während eines Konzertes massiv gestört und trotz mehrmaliger Aufforderung anderer Gäste seine Rufe nicht beendet, so dass kurz nach 21 Uhr die Polizei verständigt worden war.
Potzlow-Mord
Potzlow — Ein Folter-Mord ohne Motiv. In einem Schweinestall wurde Marinus Schöberl am 13. Juni 2002 von drei Neonazis umgebracht. Kaumfrei, prügelte Killer Sebastian F. (21) einen Jugendlichen nieder.
Es ist die Tat eines Unbelehrbaren. Trotz drei Jahren Haft wegen Mittäterschaft am Potzlow-Mord steht Sebastian getreu zu seiner Gesinnung. Ihm zuckt die Hand hoch zum Hitler-Gruß, wann es ihm passt. Zuletzt auf einem Konzert. Als ein Jugendlicher dagegen meuterte, setzte es miese Prügel. Morgen steht Sebastian deshalb in Neuruppin vor Gericht. Gleichzeitig prüft die Justiz die vorzeitige Entlassung von Potzlow-Killer Marcel Sch. (23, acht Jahre Haft) – wegen der “guten Sozialprognose”. Nur Haupt-Täter Marco Sch. (28) wird noch langebrummen. Er bekam für den Folter-Mord 15 Jahre.