Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Erstmals TddZ blockiert

Am Sam­stag, den 06. Juni 2015, wollte die neon­azis­tis­che Ini­tia­tive “Zukun­ft statt Über­frem­dung” den “Tag der deutschen Zukun­ft” (TddZ) als Abschluss ihre “Kampfkam­pagne gegen anti­deutsche Poli­tik” durch­führen. Die über 500 Neon­azis aus Bran­den­burg, Berlin, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Ham­burg, Sach­sen-Anhalt sowie aus Dort­mund, wo 2016 der näch­ste TddZ stat­tfind­en soll, wur­den jedoch durch den Protest von mehreren tausend Gegendemonstrant_innen zum Abbruch ihres Auf­marsches gezwungen.

Der Anmelder Dave Trick (rechts) im Gespräch mit Maik Eminger. Redner an diesem Tag und Kopf der neonazistischen Partei "Der III. Weg" in Brandenburg.
Der Anmelder Dave Trick (rechts) im Gespräch mit Maik Eminger. Red­ner an diesem Tag und Kopf der neon­azis­tis­chen Partei “Der III. Weg” in Brandenburg.

Polizeige­walt: Antifa-Block­aden standhaft 
Während ein Teil der Neon­azis sich in Vel­ten, kurz hin­ter Berlin zur gemein­samen Anreise und kurz­er Kundge­bung traf, starteten bere­its am Vor­mit­tag zwei antifaschis­tis­che Demon­stra­tio­nen. Diese und weit­ere hun­derte anreisende Antifaschist_innen fol­gten dem Aufruf des antifaschis­tis­chen Bünd­niss­es “No TddZ” und block­ierten noch vor Ankun­ft der Neon­azis in Neu­rup­pin wichtige Punk­te der geplanten Auf­marschroute. Trotz eines mas­siv­en Polizeiaufge­botes und rig­orosem Vorge­hen der Polizei gegen die Gegendemonstrant_innen, kon­nten die Innen­stadt block­iert wer­den. Pfef­fer­spray und Wasser­w­er­fer wur­den gegen die Block­ieren­den einge­set­zt. Etwa 1500 Polizist_innen soll an diesem Tag im Ein­satz gewe­sen sein. In den frühen Mor­gen­stun­den hat­ten einige von ihnen schon mit “Hur­ra, Hur­ra- die Ham­burg­er sind da”-Rufen über die Polizei-Laut­sprecher­an­lage ihre Vor­ma­cht­stel­lung auf der Straße verkün­den wollen. Das berichtet eine Augen­zeu­g­in. Min­destens 19 Fes­t­nah­men soll es an diesem Tag gegeben haben, mehrere Aktivist_innen mussten im Kranken­haus behan­delt werden.
Auch die Berliner NPD um Sebastian Schmidtke unterstützte die "Freie Kräfte"-Demo sogar mit mitgebrachten Lauti.
Auch die Berlin­er NPD um Sebas­t­ian Schmidtke unter­stützte die “Freie Kräfte”-Demo. Sog­ar mit mit­ge­bracht­en Lauti.

Die TddZ-Marsch war von einer großen Anzahl von polizeikräften aus drei Bundesländern begleitet. Dennoch hinderte das nicht, dass Neonazis Journalist_innen und Gegenprotest zu bedrohen.
Die TddZ-Marsch war von ein­er großen Anzahl von Polizeikräften aus drei Bun­deslän­dern begleit­et. Den­noch hin­derte das nicht, dass Neon­azis Journalist_innen und Gegen­protest bedrohten.

Neon­azis: Fontane, Rasse, Genetik 
Im Vor­feld des TddZ war­ben die Neon­azis der Freien Kräfte Neu­rup­pin, die als aus­tra­gende Lokalgruppe für die Ini­tia­tive “Zukun­ft statt Über­frem­dung” fungierte, mit dem Schrift­steller Theodor Fontane als Sym­bol der Stadt Neu­rup­pin. Nach Kri­tik von der Gegen­seite, Fontanes Zitate falsch zu deuten und sein Kon­ter­fei zu miss­brauchen, nutze Bea Koch  — führende Aktivistin der Freien Kräfte Neu­rup­pin — ihre Begrüßungsrede um sich für die Nutzung Fontanes als Sym­bol der diesjähri­gen Kam­pagne zu recht­fer­ti­gen. In ihrer Rede erk­lärte sie ihre Weltan­schau­ung als “mod­ern” und “zeit­gemäß” und vertei­digte das Rassenkonzept, indem sie auf die genetis­chen Dif­feren­zen soge­nan­nter “Rassen” ver­wies. Auch lies sie es sich nicht nehmen, zu behaupten, mit der derzeit­i­gen Asylpoli­tik gin­ge eine Ver­her­rlichung von Gewalt einher.
Bea Koch (mitte) versuchte sich mit rassistischen Zuschreibungen ihre Sicht als Wahrheit zu verkaufen.
Bea Koch (mitte) ver­suchte mit ras­sis­tis­chen Zuschrei­bun­gen ihre Sicht als Wahrheit zu verkaufen.

Fontane missbraucht: Ein Zitat des aus Neuruppin stammenden Dichters findet sich auf den Kampagnen-Shirts.
Fontane miss­braucht: Ein Zitat des aus Neu­rup­pin stam­menden Dichters find­et sich auf den Kampagnen-Shirts.

Gegen 13 Uhr startete die Neon­azidemon­stra­tion vom Bahn­hof Neu­rup­pin West. Bere­its zu Beginn herrschst eine aggres­sive Stim­mung, die sich vor allem gegen die anwe­senden Journalist_innen richtete. Neben den üblichen Neon­azi­parolen wie  “Nationaler Sozial­is­mus Jet­zt”, “Wer Deutsch­land nicht liebt, soll Deutsch­land ver­lassen” und “Deutsch­land den Deutschen — Aus­län­der raus”, zeigten die Neon­azis ihre Dro­hge­bär­den gegenüber den anwe­senden Antifaschist_innen und Journalist_innen in laut­starken Aussprüchen wie “Antifa-Huren­söhne” und “Lügen­presse, auf die Fresse”. Neben­her lief über den Laut­sprech­er der Neon­azis vornehm­lich Recht­srock, aber auch ein eigens kom­poniert­er Song für Neu­rup­pin von Mar­vin Koch, lokaler Aktivist und Möchtegern-Rapper.
Brandenburg kann´s: Neonazidemonstration in Neuruppin verhindert
Bran­den­burg kann´s: Neon­azidemon­stra­tion in Neu­rup­pin verhindert

Wider­stand: währt nicht lang 
Nach weni­gen hun­dert Metern kam es zum ersten größeren Zwis­chen­fall: Nach­dem die Neon­azis auf Grund von Block­aden stop­pen mussten, führte die Polizei einige Zeit darauf den Aufzug unmit­tel­bar an einem antifaschis­tis­chen Block­adepunkt vor­bei. Dabei wur­den die Neon­azis lediglich über den Grün­streifen an der Antifa­block­ade geleit­et, Flaschen und Pyrotech­nik flo­gen. In dieser Sit­u­a­tion kam es erneut zu Bedro­hun­gen von Journalist_innen. Nach dem Passieren der Block­ade blieben den Neon­azis nur noch wenige Meter bis ihr Auf­marsch endgültig zum Ste­hen kam. Eine weit­ere Block­ade mit etwa mehreren hun­dert Gegendemonstrant_innen ver­hin­derte den Weg. Anmelder Dave Trick — NPD Abge­ord­neter in Neu­rup­pin und eben­falls Aktivist der Freie Kräfte Neu­rup­pin — stand nach Ver­hand­lun­gen mit Polizei vor der Wahl: Entwed­er frei­willig die Strecke zurück­zu­laufen oder unter Drän­geln der Polizei auf direk­tem Weg zum Bahn­hof West zurück. Trick entsch­ied, den Auf­marsch vorzeit­ig zu beenden.
Während der Ver­hand­lung ergriff Bea Koch erneut das Mikro­fon und dro­hte mit Angrif­f­en auf das linke Haus­pro­jekt “Mit­ten­drin” in Neu­rup­pin. Als deut­lich wurde, dass die Polizei die Block­ade nicht räu­men wird, ver­sucht­en Neon­azis mehrfach aus ihrem Auf­marsch auszubrechen und unter­liefen sukzes­sive die Polizeiket­ten. Neon­azis wie Chris­t­ian Bentz und David Gudra aus Berlin, die sich als Fotografen aus­gaben, bedro­ht­en Gegendemonstrant_innen. Nach der Auflö­sung der Ver­anstal­tung brach eine Gruppe von 25–30 Neon­azis aus und ver­suchte eben­falls die Block­aden anzu­greifen. Einige Zeit später kon­nten die aus­ge­büx­ten Neon­azis wieder einge­fan­gen wer­den. Dass sich die Neon­azis einen frühzeit­i­gen Abbruch ihrer Ver­anstal­tung nicht gefall­en lassen, macht­en sie in mehreren Rede­beiträ­gen deut­lich: Sie wer­den sich den Weg not­falls erkämpfen, so eine der Aus­sagen. Let­ztlich gelang den Neon­azis der Durch­bruch nicht. Da half auch ein ener­gis­ches Disku­tieren von Aktivist Thomas “Stein­er” Wulff nicht. Eben­so wenig wie seine Dro­hung gegenüber der Polizei, dass auch diese einen Nach-Hause-Weg hät­ten. Die “Lügn­er” der Polizei, wie sie die Neon­azis betitel­ten, geleit­eten die Teilnehmer_innen des aufgelösten Auf­marsches auf kürzestem Weg zum Bahn­hof Neu­rup­pin West zurück.
Viele bekannte Gesichter der bundesdeutschen Neonaziszene kamen nach Neuruppin: Thomas "Steiner" Wulff (links) und Matthias Fischer.
Viele bekan­nte Gesichter der bun­des­deutschen Neon­aziszene kamen nach Neu­rup­pin: Thomas “Stein­er” Wulff (links) und Matthias Fischer.

Red­ner­man­gel
Von den sieben angekündigten Red­nern kam nur die Hälfte zu Wort: Maik Eminger vom III. Weg Bran­den­burg, Sebas­t­ian Schmink­te von der NPD Berlin, Ste­fan Köster von der NPD Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Pierre Dorn­brach von der JN Bran­den­burg, zu Wort. Ungewöhn­lich für den TddZ: Es rede­ten mehrere Frauen (Bea Koch, und Aileen Rokohl, NPD Bran­den­burg in Vel­ten) — und das obwohl nur Män­ner angekündigt waren. Auch in Vor­jahren waren es fast auss­chließlich männliche Red­ner. Ein­er der diesjähri­gen Red­ner hätte Michael Brück von “Die Rechte Dort­mund” sein sollen. Seine Auf­gabe wäre es gewe­sen, den näch­sten Demon­stra­tionsort für den 8. Tag der deutschen Zukun­ft zu verknüpfen. Im näch­sten Jahr wird Dort­mund die Kam­pagne gestalten.
Die Gegenproteste sorgten am Ende dafür, dass die Neonazidemo vorzeitig beendet werde musste.
Die Gegen­proteste sorgten am Ende dafür, dass die Neon­azide­mo vorzeit­ig been­det werde musste.

Erst­mals TddZ blockiert
Die erfol­gre­iche Block­ade in Neu­rup­pin ver­hin­derte damit erst­mals einen “Tag der deutschen Zukun­ft”. Bere­its im Vor­jahr im säch­sichen Dres­den kon­nten antifaschis­tis­che Proteste den Neon­azis den Weg in die Innen­stadt versper­ren. In Neu­rup­pin ver­samml­ten sich nach Abzug der Neon­azis über 700 Antifaschist_innen zu ein­er spon­ta­nen Demon­stra­tion und feierten den gelun­genen Tag. Inge­samt waren an diesem Tag etwa 2500 Gegendemonstrant_innen unter­wegs. Auf dem Schulplatz hat­te das lan­desweite “Aktions­bünd­nis gegen Frem­den­feindlichkeit, Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt” gemein­sam mit dem lokalen Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt und vie­len Vere­inen und Ini­tia­tiv­en unter dem Titel “Vielfalt ist unsere Zukun­ft” ein bre­ites Büh­nen­pro­gramm organisiert.
Nächstes Jahr findet der TddZ-Marsch in Dortmund statt. Michi Brück konnte aufgrund der vorzeitig beendeten Demo diesen aber selbst nicht mehr ankündigen.
Näch­stes Jahr find­et der TddZ-Marsch in Dort­mund statt. Michi Brück kon­nte auf­grund der vorzeit­ig been­de­ten Demo diesen aber selb­st nicht mehr ankündigen.

Fotos (9) von Presse­di­enst Frank­furt (Oder).
Mehr Bilder gibts hier.
Kategorien
Antifaschismus

[TDDZ 2015] Blockaden zwingen Nazis in Neuruppin zum Aufgeben

01Weit mehr als 1000 Antifaschist*innen sorgten heute dafür, dass erst­mals der soge­nan­nte „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) block­iert wurde. Der entschlossene Ein­satz der Blockierer*innen hin­derte rund 500 Neon­azis ihre Route wie geplant durchzuführen. Lediglich ein min­i­maler Teil der angedacht­en Strecke wurde gelaufen.
„Das „NOTDDZ“-Bündnis bedankt sich bei allen die heute mit uns auf der Straße waren, was dazu geführt hat, dass die Neon­azis ihre Demon­stra­tion frühzeit­ig selb­st auflösten.“ — so eine Sprecher*in des Bündnisses.
Zahlre­iche kleine und große Block­aden hat­ten sowohl die eigentliche Auf­marschroute, als auch mögliche Auswe­ich­streck­en block­iert. Bere­its die Zugan­reise der Neon­azis kon­nte verzögert wer­den, da 20 Per­so­n­en die Gleisan­la­gen besetzten.
02Getrübt hat den Tag die kom­pro­miss­lose Ein­satzs­trate­gie der Polizei. Zahlre­iche Busse von anreisenden Gegendemonstrant*innen wur­den bis zu ein­er Stunde aufge­hal­ten. Trotz ein­er Block­ade von 250 Antifaschist*innen wur­den die Neon­azis auf einem Grün­streifen vor­beigeleit­et. Darüber hin­aus kam es während des ganzen Tages zum Ein­satz von Wasser­w­er­fern, Pfef­fer­spray und Schlagstöck­en. Vertreter*innen der Presse wur­den mehrmals von Neon­azis kör­per­lich ange­gan­gen. Die Polizei schritt nicht ein.
Im Vor­feld hat­ten die Neon­azis gedro­ht den Zug der Berliner*innen, die sich auf dem Weg zum Gegen­protest begeben woll­ten, anzu­greifen, so aus zuver­läs­siger Quelle. Der Pro­voka­tion fol­gte ein starkes Zeichen der Sol­i­dar­ität: 400 Antifaschist*innen reis­ten mit dem Zug aus Berlin an.
Eine aus­führliche Auswer­tung des Bünd­niss­es zu den Geschehnis­sen des heuti­gen Tages fol­gt in den näch­sten Tagen.
Für das näch­ste Jahr haben die Neon­azis per Fly­er angekündigt, dass der näch­ste TDDZ in Dort­mund stat­tfind­en soll.
„Die erfol­gre­iche Mobil­isierung für den Gegen­protest in Neu­rup­pin ist uns Antrieb dafür die Proteste in Dort­mund zu unter­stützen und den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ ein Ende zu bere­it­en“, so weit­er die Sprecherin.

Kategorien
Antifaschismus

Neuruppin/Velten: Vorbereitungen zu Neonaziaufmärschen laufen

Titel
Wenige Stun­den vor der geplanten neon­azis­tis­chen Großver­anstal­tung in Neu­rup­pin laufen die Vor­bere­itung der Zivilge­sellschaft und des Antifa-Bünd­niss­es „NoT­D­DZ“ offen­bar auf Hoch­touren. In diversen Straßen hat das Aktions­bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“ dutzende Plakate mit der Auf­schrift „Schön­er leben ohne Nazis“ anbrin­gen lassen. An einem Gebäude am Fontane­platz, dem mut­maßlich auch die Neon­azis passieren wer­den hängt sog­ar eine über­große Ver­sion dieses Plakates. Eben­falls im Stadt­bild präsent ist die Partei DIE.LINKE, die eben­falls dutzende Plakate mit Slo­gans, wie „Nazis raus: aus den Köpfen“, ange­bracht hat. Des Weit­eren sind auch mehrere über­große Plakate der Partei, des ASB sowie des Bünd­niss­es „NoT­D­DZ“ an markan­ten Gebäu­den im Stadt­ge­bi­et ange­bracht wor­den. Auf dem Schulplatz ste­ht zudem bere­its eine große Bühne, vor der am Fre­itagabend bere­its ein Lie­der­ma­ch­er spielte und anschließend ver­schiedene in Film­pro­jek­te aufge­führt wur­den. Die ersten Protest­demon­stra­tio­nen am Tag des Auf­marsches wer­den jew­eils um 10.00 Uhr in der Bruno-Sal­vat-Straße und an der Bahn­hal­testelle „Rheins­berg­er Tor“ begin­nen. Hier
Polizei bish­er weit­ge­hend passiv
Die Polizei war im Laufe des Fre­itages nur in der ort­süblichen Stärke präsent. Auswär­tige Ein­heit­en wer­den offen­bar erst am Mor­gen in Neu­rup­pin erwartet. Allerd­ings wur­den bere­its am Fre­itag größere Kontin­gente an Absper­r­git­tern in der Nähe der mut­maßlichen Route der Neon­azis aufgestellt. Im Bere­ich aller Ver­samm­lun­gen, sowohl des Auf­marsches als auch der Gegen­ver­anstal­tun­gen wur­den zudem Parkver­botss­childer aufgestellt.
Neon­azis mobil­isieren nach Neu­rup­pin West
Auch die Vor­bere­itun­gen der Neon­azis laufen offen­bar auf Hoch­touren. Vor weni­gen Stun­den verteil­ten sie anscheinend u.a. ihre let­zten Fly­er im Süd­west­en Neu­rup­pins. Wie bere­its vorher angekündigt, hat die Ini­tia­tive „Zukun­ft statt Über­frem­dung“, als Ver­anstal­ter des „Tages der deutschen Zukun­ft“ (TddZ) auf ihrer Inter­net­seite auch ihren Start­punkt für die geplante Ver­samm­lung bekan­nt­gegeben. Start­punkt soll ab 12.00 Uhr die Bahn­hal­testelle „Neu­rup­pin West“ sein. Dies kor­re­spondiert auch mit der Posi­tion­ierung einzel­ner polizeilich­er Absper­r­git­ter ent­lang ein­er Zufahrtsstraße.
Vel­ten wird Schleusungspunkt
Des Weit­eren mobil­isieren die Neon­azis auf ihrer Inter­net­seite zu einem weit­eren Auf­marsch­punkt in Vel­ten (Land­kreis Ober­hav­el). Ein NPD Funk­tionär aus der Stadt soll dort eine Kundge­bung an der Bahn­hal­testelle „Vel­ten (Mark)“ angemeldet haben. Die Neon­azis wollen sich dort ab 9.00 Uhr ein­find­en, PKWs und Reise­busse parken und dann offen­bar gemein­sam nach Neu­rup­pin fahren. Auch dies scheint plau­si­bel, da an der Bahn­hal­testelle „Neu­rup­pin West“ keine Park­plätze vorhan­den sind. Das die An- und Abreise der Neon­azis aus Vel­ten offen­bar nicht störungs­frei ver­laufen wird, mut­maßt der­weil auch das Antifa-Bünd­nis „NoT­D­DZ“. Es warnt vor etwaigen Über­grif­f­en auf Zugreisende an der Bahn­hal­testelle „Vel­ten (Mark)“ sowie einen weit­eren Auf­marsch, nach Beendi­gung der Ver­samm­lung in Neu­rup­pin. Am Fre­itagabend gab es jedoch in Vel­ten noch keine Anze­ichen auf irgendwelche Aktiv­itäten in der Stadt. Der Ort wirk­te wie aus­gestor­ben. Was allerd­ings auch nichts heißen muss. Vor­sicht scheint auf jeden Fall geboten. Im Hin­blick auf die etwaige Ersatzver­anstal­tung hat das Aktions­bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ jeden­falls Gege­nak­tiv­itäten angekündigt. Allerd­ings erst nach Neuruppin.
weit­ere Fotos: hier

Kategorien
Antifaschismus

Achtung! Nazis planen möglicherweise Angriff auf anreisende Antifaschist*innen

+++ Neon­azis tre­f­fen sich zur Anreise nach Neu­rup­pin in Vel­ten +++ Angriff auf Antifaschist*innen, die mit dem Zug aus Berlin anreisen nicht ausgeschlossen +++

karte_velten_webNazis pla­nen möglicher­weise, die mit den Zug aus Berlin anreisenden Antifaschist*innen anzu­greifen. Aus sicheren Quellen heißt es, dass Neon­azis die anreisende Antifaschist*innen „begrüssen wollen“. Wir wollen uns aber nicht davon abhal­ten lassen unseren Protest gegen den völkisch ras­sis­tisch ini­ti­ierten „Tag der deutschen Zukun­ft“ auf die Straße zu tra­gen. Unsere Reak­tion auf die Dro­hge­bär­den und die Gewalt­bere­itschaft der Nazis heißt Sol­i­dar­ität. Kommt zahlre­ich zum Zugtr­e­ff­punkt und fahrt gemein­sam nach Neu­rup­pin. Jet­zt erst recht!

Wir wollen euch im Fol­gen­den über die Strate­gien der anreisenden Neon­azis informieren. Der Tre­ff­punkt der Neon­azis wird in Vel­ten, nordöstlich von Berlin, sein. Von Vel­ten aus reisen sie weit­er nach Neu­rup­pin. Für den Ablauf der An- und Abreise hat der Vel­tener NPD-Stadtverord­nete Robert Wolin­s­ki eine Kundge­bung von 07:55 – 23.59 am Vel­tener Bahn­hof angemeldet. Die Neon­azis sollen mit Bierzelt und Verkauf­s­stand während des Wartens auf den näch­sten Zug bei Laune gehal­ten wer­den. Wir gehen also nicht davon aus das die Ver­anstal­tung in Vel­ten den Auf­marsch in Neu­rup­pin erset­zt. Sie dient wahrschein­lich lediglich als An- und Abreise­ort. Unser Haup­tau­gen­merk muss weit­er auf Neu­rup­pin gerichtet sein. Es gilt erst­mals den „Tag der deutschen Zukun­ft“ zu verhindern.

Die Organisator*innen des „Tags der deutschen Zukun­ft“ haben geplant, die Teilnehmer*innen mit den stündlich fahren­den Zügen nach Neu­rup­pin an den Bahn­hof West zu brin­gen. Nach neuesten Erken­nt­nis­sen kur­sieren in Neon­azikreisen Aufrufe, den Zug aus Berlin, den die Antifaschist*innen nehmen wer­den, am Bhf. Vel­ten um 09:58 „zu begrüßen“. Es beste­ht eine mögliche Gefahr eines Angriffs, ein­er organ­isierten Pro­voka­tion auf die Zugfahrenden!

Es ist eben­falls nicht aus­geschlossen, dass die Anmel­dung in Vel­ten dazu dienen soll, einen spon­ta­nen Auf­marsch in Vel­ten im Anschluss an die Ver­anstal­tung in Neu­rup­pin zu ermöglichen. In der Ver­gan­gen­heit hat­ten die Neon­azis, um die Freien Kräfte Neu­rup­pin, nach gescheit­erten Auf­marschver­suchen mehrfach Spon­tanaufmärsche in Städten ent­lang der Zugstrecke abhal­ten können.

Für den Fall, dass Vel­ten als spon­tan­er Auf­marschort angedacht ist, wur­den dort ab 16 Uhr zwei Kundge­bun­gen angemeldet in der Nähe des Bahn­hofsvor­platzes in der Bahn­straße und an der Rück­seite in der Kreis­bahn­straße. Achtet auf den Tick­er und das Infotele­fon! Wir wer­den ver­suchen, nach gegebe­nen Möglichkeit­en, euch mit den notwendi­gen Infor­ma­tio­nen bezüglich des Szenar­ios nach Neu­rup­pin zu versorgen.

Aktion­skarte für Vel­ten: Down­load PDF
Zugtr­e­ff­punkt: 09:00 // S Bhf. Gesund­brun­nen // Gleis 4
Infotele­fon: 0152 10 633 618
EA: 0157 50 322 992
Ticker/Twitter: twitter.com/notddz2015
Hash­tag: #not­d­dz

Kategorien
Sonstiges

Morgen auf nach Neuruppin! Alle Infos auf einem Blick

web_kleinAuf dem let­zten sog. „Tag der deutschen Zukun­ft“ in Dres­den wurde Neu­rup­pin als Aus­tra­gung­sort bekan­nt­gegeben. Das war vor einem Jahr. Mor­gen, den 06.06.2015, wer­den wir keine Mühen scheuen den „Tag der deutschen Zukun­ft“ zu ver­hin­dern. Fol­gend nun die let­zten Infos und die Aktion­skarte (Druck­ver­sion):

Neon­aziroute

Die angemeldete Route der Neon­azis ist jet­zt offiziell, diese kön­nt ihr auf den Aktion­skarten nachvol­lziehen. Die Neon­azis wollen sich offiziell ab 12 Uhr am Bhf. Neu­rup­pin West sam­meln. Es ist aber auch möglich, dass sie schon vor 12 Uhr den Bahn­hof ans­teuern werden.

weit­ere Ver­lauf der Neonazidemonstration:

  • Präsi­den­ten­straße ? August-Bebel-Straße ? Rudolf-Bre­itscheid-Straße ? Karl-Marx-Straße ? Fontane­platz (mögliche Zwis­chenkundge­bung) ? Junck­er­straße ? Hein­rich-Rau-Straße ? Arthur-Beck­er-Straße ? Fehrbelliner­straße ? zurück zum Bahnhof

alter­na­tiv:

  • Präsi­den­ten­straße ? August-Bebel-Straße ? Rudolf-Bre­itscheid-Straße ? Karl-Marx- Straße ? Fontane­platz (mögliche Zwis­chenkundge­bung) ? Junck­er­straße ? Hein­rich- Rau-Straße ? Fehrbelliner­straße ? zurück zum Bahnhof

+++ Über weit­ere Auswe­ich­möglichkeit­en der Neon­azis wer­den wir eben­falls informieren. Achtet auf weit­ere Ankündigungen! +++
Gegen­proteste
Auch die antifaschis­tis­chen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen sind auf der Karte verze­ich­net. Wir empfehlen sich bis 10:00 bzw. 10:30 in der Stadt einzufind­en. Es kann dur­chaus im Vor­feld zu Vorkon­trollen kom­men. Bitte achtet darauf, was ihr mit­nehmt und was ihr lieber zu Hause lasst.

Wichtige Anlauf­punk­te sind die bei­den Demon­stra­tio­nen vom Rheins­berg­er Tor und vom Einkauf­szen­trum REIZ in der Bruno-Sal­vat-Straße. Bei­de fan­gen um 10:00 an und ver­laufen folgendermaßen:

  • Demo Nr. 1: Bahn­hof Rheins­berg­er Tor ? Karl-Marx-Straße ? Bern­hard-Brasch-Platz (Zwis­chenkundge­bung) ? Schulplatz
  • Demo Nr. 2: Bruno-Sal­vat-Straße ? Otto-Grothe­wohl-Straße ? Arthur-Beck­er­straße ? Fehrbelliner Straße ? Scholtenstraße ? Feld­mannstraße ? Karl-Liebknecht-Straße ? Schif­fer­straße ? Präsi­den­ten­straße ? Bern­hard-Brasch-Platz (Zwis­chenkundge­bung) ? Karl-Marx-Straße ? Schulplatz

Alle Leute, die mit dem PKW anreisen, sollen sich bitte zur Demo Nr. 2 begeben!
Außer­dem gibt es noch weit­ere Anlauf­punk­te:

  • Von 10:00 – 22:00 find­et um den Schulplatz das „Fest für Alle“ mit Kul­tur­pro­gramm und viel­seit­i­gen Angeboten
  • hin­ter den Bahn­hof Neu­rup­pin West ist eine Kundge­bung unter dem Mot­to „Nazis Weg­bassen“ angemeldet
  • Im JFZ Jugend­club e.V. in der Fehrbelliner­straße ist eine Kundge­bung angemeldet
  • In der Saar­land­straße ist eine Kundge­bung der ESTArup­pin angemeldet
  • eben­so ist eine Kundge­bung in der Bahn­hof­sstraße beim Sozio-kulzurellem Zen­trum angemeldet

Ihr habt ein Recht euch zu angemelde­ten Kundge­bun­gen zu bewe­gen, daher habt die Aktion­skarte immer parat. Weit­ere hil­fre­iche Tipps find­et ihr unter unserem Demo 1x1. Wir wer­den euch tagsüber mit Wass­er ver­sor­gen, achtet aber selb­st darauf genü­gend Wass­er dabei zu haben, da bis zu 30 Grad am Sam­stag erre­icht wird. Falls ihr hun­grig werdet, kön­nt ihr köstliche Leck­ereien bei unser­er Küfa im JWP Mit­ten­drin (Schinkel­straße 15a) bekommen.
Wichtige Num­mern
Für den Tag wird es ein Infotele­fon geben, an den ihr euch bei Fra­gen wen­den kön­nt. Außer­dem wer­den wir über alles wichtige am Tag auf unser­er Twit­ter­seite bericht­en Eben­so wird es auch einen Ermit­tlungsauss­chuss (EA) geben für den Fall, dass jemand in Gewahrsam gebracht wird. Fol­gende Num­mern und Adressen soll­tet ihr euch für den Tag unbe­d­ingt notieren:
Infotele­fon: 0152 10 633 618
EA: 0157 50 322 992
Ticker/Twitter: twitter.com/notddz2015
An dem Tag wollen wir den gemein­samen Hash­tag #not­d­dz nutzen.
Aktion­skon­sens
Das Bünd­nis „NOTDDZ2015“ hat sich auf einen Aktion­skon­sens geeinigt:

Wir sind ein Net­zw­erk antifaschis­tis­ch­er Grup­pen aus Berlin und Bran­den­burg und han­deln gemein­sam sol­i­darisch mit dem Ziel den „Tag der deutschen Zukun­ft“ in Neu­rup­pin zu ver­hin­dern. Dabei sind Block­aden unser Mit­tel der Wahl. Von uns wird dabei keine Eskala­tion aus­ge­hen. Wir wollen ver­hin­dern, dass rechte Pro­pa­gan­da ungestört auf die Straßen getra­gen wer­den kann. Wir erk­lären uns sol­i­darisch mit all jenen, die sich mit ver­schiede­nen Aktions­for­men gegen neon­azis­tis­che Aktiv­itäten, men­schen­ver­ach­t­en­den Het­ze und ras­sis­tis­che Stim­mungs­mache stark machen.

Zugtr­e­ff­punkt
Für die Anreise aus Berlin gibt es einen gemein­samen Zugtreffpunkt:
09:00 // S Bhf. Gesund­brun­nen // Gleis 4

+++ Es ist sehr wahrschein­lich, dass die Neon­azis eben­falls die Züge nehmen wer­den. Passt daher auf euch auf und reist auf keinen Fall alleine! Schließt euch den Zugtr­e­ff­punkt, größeren Grup­pen an und den Demon­stra­tio­nen, sowie find­et euch bei den Kundge­bun­gen ein und achtet bitte unbe­d­ingt auf die Infor­ma­tio­nen des Tick­ers und des Infotelefons! +++

Wir sehen uns in Neuruppin!
Aler­ta Antifascista!

Kategorien
Antifaschismus

Vorbereitungen zum 06.06.

DSC_9361In nicht ein Mal zwei Tagen soll der soge­nan­nte „Tag der Deutschen Zukun­ft“ in Form von ein­er Großdemon­stra­tion im Bran­den­bur­gis­chen Neu­rup­pin stat­tfind­en. Höch­ste Zeit die let­zten Vor­bere­itun­gen für den Tag zu treffen.

Skills for Action eine kleine Check-Liste zusam­mengestellt was ihr beacht­en und was ihr mit­nehmen soll­tet und was ihr lieber zu Hause lasst. Wir haben die Liste ergänzt und an den Tag angepasst.

All­ge­mein
— Geh nicht allein, son­dern mit Freund*innen, am besten in ein­er fes­ten Bezugsgruppe.
— Informi­er dich vorher über Inhalt und vor allem den Charak­ter der Demon­stra­tion, um ein­schätzen zu kön­nen, was passieren kann.
— Sei aus­geschlafen und kör­per­lich fit, mäßige dich beim Feiern am Abend vorher und früh­stücke gut.
— Wäh­le deine Klam­ot­ten nach prak­tis­chen, nicht nach modis­chen Erwä­gun­gen. Lange Klam­ot­ten schützen deine Haut vor Tränengas.
— Trage keine Cremes oder Schminke auf, da sich das CN/CS vom Trä­nen­gas in den Fet­ten anreichert.
— Über­lege dir statt dein­er Kon­tak­tlin­sen lieber eine (am besten bruch­feste) Brille zu tra­gen. Bei Trä­nen­ga­sein­satz sind Kon­tak­tlin­sen ziem­lich unprak­tisch und nach Kon­takt mit diesem meist nicht mehr zu verwenden.
— Verzichte auf Schmuck, vor allem auf große Ohrringe und lange Ket­ten, du kannst damit andere und beson­ders dich verletzen.

Was du mit­nehmen solltest
— Per­son­alausweis, ggf. Pass und Aufenthaltsberechtigung
— Stift und Papi­er, um Gedächt­nis­pro­tokolle oder die Namen von Festgenomme­nen zu notieren.
— Genü­gend Wass­er, zum Trinken und Augen ausspülen. Es wer­den am 06.06. über 30 Grad erwartet. Wir wer­den euch über die Lautis eben­falls mit Wass­er versorgen
— Medika­mente, die du regelmäßig brauchst, min­destens im Umfang für die näch­sten 24 Stun­den (für den Fall, dass du in Gewahrsam genom­men wirst).
— Tele­fonkarte und Klein­geld, um die dir zuste­hen­den Anrufe bei ein­er Fes­t­nahme zu machen.
— Müs­li-Riegel oder andere Snacks, um einen kurzfristi­gen Energiebe­darf zu deck­en (gutes Früh­stück am Mor­gen kann aicht schaden).
— Monats­binden, wenn benötigt
— Son­nen­brille und Son­nen­schutz [wobei eher nicht in Creme-Form]
— einen Regen­schirm, denn der Regen­schirm schützt dich vor der Sonne, vor Regen, vor unge­bete­nen Fil­mauf­nah­men oder vor Pfef­fer­spray oder Trä­nen­gas. You can stay under my umbrel­la! Nehmt Regen­schirme mit, besprüht sich oder achtet ein­fach auf andere Regenschirme!
— Eine Aktion­skarte oder einen Stadtplan

Was du NICHT mit­nehmen solltest
— Jegliche Dinge, die per­sön­liche Dinge über dich oder andere Men­schen preis­geben (z.B. Adress­büch­er, Kalen­der usw.).
— Alko­hol und andere Drogen.
— Alle Waf­fen und “gefährliche Gegen­stände”, wie Mess­er, Pfef­fer­spray usw.

In kürze wer­den wir die endgültige Aktion­skarte für den Tag veröf­fentlichen und euch mit allen Infor­ma­tio­nen und Anmel­dun­gen für den Tag informieren. Bis dahin find­et ihr alle Kundge­bun­gen des Bünd­niss­es „Neu­rup­pin bleibt bunt“ und weit­ere Lagepunk­te auf fol­gen­der Seite:

http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/pro…/lageplaene-zum‑6–6/

Wir empfehlen eine Anreise bis spätestens 10:00 bzw. 10:30. Wichtige Anlauf­punk­te für den Tag sind die bei­den Demon­stra­tio­nen, die ab 10:00 begin­nen und in die Innen­stadt führen:

10:00 am Rheins­berg­er Tor
10:00 am REIZ in der Bruno-Salvat-Straße

Für all diejeni­gen, die nicht mit dem Bus oder mit dem PKW nach Neu­rup­pin anreisen wollen: von Berlin gibt es eine gemein­samen Tre­ff­punkt zur geschlosse­nen und sol­i­darischen Anreise mit dem Zug.

09:00 // S Bhf. Gesund­brun­nen // Gleis 4
Achtet auf Ankündi­gun­gen und Checkt unsere Seiten:
[Web] http://neuruppin.no-tddz.org
[Mail] kontakt(ät)neuruppin.no-tddz.org
[Face­book] NOTDDZ 2015 Neuruppin
[Twit­ter] @NOTDDZ2015
[Hash­tag] ?#?not­d­dz?

Kategorien
Antifaschismus

Neuruppin Calling: Dem „Tag der Deutschen Zukunft“ ein Ende bereiten

Über die Bedeu­tung des Events für die bun­desweite Neon­aziszene und den Gegenprotest 
Der „Tag der deutschen Zukun­ft“ ist für die Extreme Rechte eine Kam­pagne die mit einem pres­tigeträchtiges Event endet. Hier wollen sie jedes Jahr aufs Neue Zusam­men­halt, Stärke und Mil­i­tanz demon­stri­eren ohne bürg­er­lich­er Maska­rade. Der Sprech der Kam­pagne benötigt keine Anbiederun­gen, son­dern koket­tiert mit nation­al­sozial­sozial­is­tis­ch­er Ästhetik und Rhetorik. Die szeneüber­greifende Bedeu­tung, die über Parteien und Kam­er­ad­schaften hin­aus­ge­ht, hat sich in den let­zten Jahren in Städten wie Wolfs­burg oder Dres­den gezeigt. So verkauft sich der Tag selb­st als ein Zeichen des „nationalen Wider­stands“ und der „Stunde Null“. Das der Ort des Auf­marsches von Jahr zu Jahr wech­selt steigert auch die Bekan­ntheit der Kam­pagne und des Auf­marsches und macht bei­des zu einem über­re­gionalem Ereignis.
Es wird das Ausster­ben ein­er ver­meintlichen deutschen Rasse hal­luziniert, der soge­nan­nten Volk­stod. Der „Tag der deutschen Zukun­ft“ ist aus Sicht der Macher*innen, der Tag X, welch­er als Weck­ruf an ein soge­nan­ntes „Deutsches Volk“ dient. Dass aus­gerech­net die „Freien Kräfte Neuruppin/ Osthavel­land“, eine Struk­tur aus ein­er bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt den „Tag der deutschen Zukun­ft“ aus­richt­en darf, kommt einem Rit­ter­schlag inner­halb der Szene gle­ich. Es zeigt wie gut ver­net­zt die Neu­rup­pin­er Nazis sind. Ihre Kon­tak­te reichen weit über den lokalen ja sog­ar den regionalen Zusam­men­hang hinaus.
Allein die öffentliche Red­nerliste offen­bart die Dimen­sion der Struk­turen, die an dem 06. Juni mitwirken und mit denen am Tag zu rech­nen ist. Die Liste erstreckt sich über NPD-Red­ner wie Stafan Köster aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Sebas­t­ian Schmid­ke aus Berlin und den bran­den­burg­er JN-Chef Pierre Dorn­brach, Führungsper­sön­lichkeit­en wie Maik Eminger von der Split­ter­partei „Drit­ter Weg“ und Michael Brück von „Die Rechte“ Dort­mund bis hin zu Maik Müller, welch­er dem Spek­trum der Freien Kam­er­ad­schaften zuzuord­nen ist. Das Event scheint die son­st eher zer­strit­tene Neon­aziszene zu vereinen.
Eben auf­grund des über­re­gionalen Charak­ters des „Tages der deutschen Zukun­ft“ muss der Gegen­protest auch höch­ste Pri­or­ität haben. Bis dato wurde er noch nie ver­hin­dert. „Wir wer­den der Entwick­lung des „Tages der deutschen Zukun­ft“ hin zu einem der zen­tralen Nazievents im Jahr ein Ende bere­it­en. Wir müssen all unsere Kräfte bün­deln damit sich die Kam­pagne nicht weit­er etabliert.“, so eine Sprecherin des Bünd­niss­es „NOTDDZ2015“.
„Zivil­er Unge­hor­sam und Block­aden sind für uns dabei das Mit­tel der Wahl. Für dieses Konzept kon­nte wir im Vor­feld viele Antifaschist*innen aus mehreren Bun­deslän­dern gewin­nen. Schon der Zusam­men­halt und die Sol­i­dar­ität im Vorhinein machen Mut für den Tag selb­st. Gemein­sam wer­den wir erfol­gre­ich sein.“, so die Sprecherin weiter.
Alle Infos:
[Web] http://neuruppin.no-tddz.org
[Mail] kontakt(ät)neuruppin.no-tddz.org
[Face­book] NOTDDZ 2015 Neuruppin
[Twit­ter] @NOTDDZ2015
[Hash­tag] #not­d­dz

Kategorien
Antifaschismus

Auf nach Neuruppin – Wir setzen uns wi(e)der!

Am Sam­stag, den 06.06.2015, ist es soweit: Wir wer­den gemein­sam den „Tag der deutschen Zukun­ft“ ver­hin­dern. Trotz des Säbel­ras­selns der Polizei und ihrer Ankündi­gung den neon­azis­tis­che Auf­marsch garantieren zu wollen, sieht das Bünd­nis NOTDDZ2015 dem Tag opti­mistisch ent­ge­gen. Aus vie­len Städten aus der Umge­bung haben sich sol­i­darische Antifaschist*innen angekündigt, die den kom­menden Sam­stag den „Tag der deutschen Zukun­ft“ ver­hin­dern wollen.
Busse unter anderem aus Berlin, Pots­dam, Han­nover oder Dres­den wer­den erwartet: Wir wer­den viele sein!
„Wir rech­nen mit etwa 500 Neon­azis am 06.06.2015 in Neu­rup­pin – Min­destens dop­pelt so viele Antifaschist*innen wer­den vor Ort sein, um den Nazis den Tag zu ver­miesen“ so eine Sprecherin des Bünd­niss­es NOTDDZ2015.
Die Organisator*innen des „Tags der deutschen Zukun­ft“ die „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ wollen mit dem Auf­marsch geschlossen und stark auftreten: Ihre rechte Het­ze wollen sie an diesem Tag auf die Straße tra­gen. Dem wer­den wir uns entschlossen in den Weg stellen und zum ersten Mal den „Tag der deutschen Zukun­ft“ verhindern.
„Alle sol­i­darischen Antifaschist*innen sollen an diesem Tag ein kraftvolles Zeichen set­zen. Und die neon­azis­tis­chen Hochbur­gen im Nord­west­en von Bran­den­burg zum Ein­sturz brin­gen“ so weit­er die Sprecherin.
Mehr Infor­ma­tio­nen zur Anfahrt und zu den Bussen erhal­tet ihr auf unser­er Homepage.
Aktion­skarten und die let­zten Infor­ma­tio­nen erhal­tet ihr kurz vor dem 06.06.2015 auf unser­er Home­page und auf Facebook.

Kategorien
Antifaschismus

Endgültiges Ende der BraMM?

Grund­sät­zlich ließ sich fest­stellen, dass die BraMM, getreu ihrem aktuellen Trend, weit­er geschrumpft ist. Es fol­gten unge­fähr 20 Per­so­n­en dem Aufruf sich an der Gördenallee/Ecke Wiener Straße zu ver­sam­meln. Eine inter­es­sante Neuigkeit, neben den the­atralis­chen Rede­beiträ­gen und der Dis­tanzierung von Extremist_innen jeglich­er Couleur, war, dass dies­mal nicht ein­mal mehr alle Anwe­senden an dem anschließen­den Spazier­gang teil­nah­men. Etwa 10 Per­so­n­en, ein­schließlich Totschläger S. Lücke, blieben ein­fach am Ort der Auf­takt- und Abschlusskundge­bung ste­hen. Auch blieb sich das Pub­likum mit neon­azis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Klei­dungsauf­druck­en inhaltlich treu.
Zwar war zog der Spazier­gang des Städtis­chen Bünd­niss­es nicht nen­nenswert mehr Demonstrant_innen an, den­noch zeigt sich in der Entwick­lung der BraMM ein­deutig, wie wenig anschlussfähig die propagierten Inhalte sind. Der kon­tinuier­liche Gegen­protest, antifaschis­tisch, wie bürg­er­lich, und das frühe Bekan­ntwer­den der Repub­likan­er als Drahtzieher der BraMM durch Recherche von Presse und antifaschis­tis­chen Struk­turen, schafften schwierige Aus­gangs­be­din­gun­gen für die Rassist_innen. Eben­so zeigte sich, dass das Städtis­che Bünd­nis wenig kreativ und wenig aktiv han­delte. Der Gegen­protest blieb somit auf die reak­tionären Gegenkundge­bun­gen auf dem Neustädtis­chen Markt beschränkt.
Wir wer­den uns auch in Zukun­ft entsch­ieden gegen Ras­sis­mus aussprechen und entschlossen gegen ras­sis­tis­che Akteure vorgehen!

Kategorien
Antifaschismus

Neonazis veranstalteten Fußballturnier in Brandenburg

Am Sam­stag ver­sam­melten sich etwa 50 Neon­azis zum “Nationalen Fußball­turnier”, das als Bene­fizver­anstal­tung für die recht­sex­treme “Gefan­genen­hil­fe” stat­tfand. Getrof­fen hat­ten sich die Recht­sex­tremen in Kloster-Lehnin, doch zum Anstoß kam es nicht. Die Stadt hat­te als Eigen­tümerin des Sport­platzes die Ver­anstal­tung unter­sagt. Die Polizei nahm die Per­son­alien der Anwe­senden auf und unter­sagte die Nutzung des Platzes.
Im Anschluss begaben sich die recht­en Fußballer*innen nach Grabow, dem Wohnort von Maik Eminger, der das Turnier ver­anstal­tete. Eminger ist deutsch­landweit als Nazi-Szene­größe bekan­nt, sein Zwill­ings­brud­er André Eminger wird derzeit im NSU-Prozess wegen Bei­hil­fe zum ver­sucht­en Mord und Unter­stützung ein­er ter­ror­is­tis­chen Vere­ini­gung angeklagt. Maik ver­weigerte als Zeuge im Prozess die Aus­sage und unter­strich seine poli­tis­che Hal­tung durch das Tra­gen eines T‑Shirts mit der Auf­schrift “Brüder schweigen”, einem Spruch in Anspielung aus das “Treuelied” der SS.
In Grabow kon­nte das Turnier schließlich auf einem öffentlich zugänglichen Platz stat­tfind­en, die “Gefan­genen­hil­fe” Bran­den­burg feiert das derzeit als “Sieg auf ganz­er Lin­ie” gegen “die Staats­macht”. Organ­i­sa­tions- und parteiüber­greifend waren Vertreter*innen aller recht­sex­tremen Parteien vom III. Weg, über die NPD und deren Jugen­dor­gan­i­sa­tion JN bis hin zu “Die Rechte” vor Ort, außer­dem kamen zahlre­iche Mit­glieder freier Kameradschaften.
Fußball­turniere schweißen die rechte Szene zusammen
Auf ihrer Web­site beschreibt die Gefan­genen­hil­fe selb­st, wie wichtig der­ar­tige Sportver­anstal­tun­gen für die rechte Szene sind, das “(…) schweißt uns zusam­men und sorgte nicht zulet­zt zu unserem Fußball­turnier für einen starken Rück­halt”. Auch der bran­den­bur­gis­che Ver­fas­sungss­chutz wertet diese Turniere als iden­titätss­tif­tend. Der let­zte bekan­nt gewor­dene Fußball­wet­tbe­werb fand in Wüns­dorf statt und wurde von der neu gegrün­de­ten JN Bran­den­burg ver­anstal­tet. “Mit solchen Ver­anstal­tun­gen sollen neue Mit­glieder gewon­nen sowie Inter­essen­ten und ´Freie Kräfte´ an die JN gebun­den wer­den”, schreibt der Verfassungsschutz.
In Grabow ging es jedoch auch darum, Geld für die Unter­stützung von recht­sex­tremen Straftäter*innen zu sam­meln. Deren “Gefan­genen­hil­fe” scheint als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der 2011 ver­bote­nen “Hil­f­s­ge­mein­schaft für nationale poli­tis­che Gefan­gene und deren Ange­hörige e. V.” (kurz “HNG”) zu fungieren. Die sam­melt Spenden und unter­stützt Recht­sex­treme, nach ein­er Verurteilung auf­grund von Gewalt- oder Pro­pa­gan­dade­lik­ten, klärt aber auch über die aktuelle Recht­slage auf und sichert juris­tis­che Unter­stützung zu, wenn die Ermit­tlun­gen noch laufen. Darüber hin­aus nutzen Neon­azis Gefäng­nisaufen­thalte um ihre ras­sis­tis­che und recht­sex­treme Pro­pa­gan­da zu ver­bre­it­en. Nicht sel­ten radikalisieren sich rechte und ras­sis­tis­che Gewalttäter*innen im Gefäng­nis und wer­den nach der Haf­tent­las­sung gefeiert.
Maik Eminger ist Führungskopf der regionalen Neonazi-Szene
Zen­trale Fig­ur des Woch­enen­des war Maik Eminger, der sich für die Ver­anstal­tung des Turniers ver­ant­wortlich zeigte. Er ist regionaler Haup­tak­teur der “Gefan­genen­hil­fe”, die im ver­gan­genen Herb­st in Bran­den­burg an der Hav­el unter dem Mot­to “Sol­i­dar­ität gegen staatliche Repres­sio­nen” demon­stri­erte. Anmelderin war damals zwar die NPD, organ­isiert wurde die Kundge­bung laut Ver­fas­sungss­chutz jedoch von der neon­azis­tis­chen Recht­shil­fe-Organ­i­sa­tion. Haup­tred­ner war Maik Eminger. Bei­de Eminger Brüder trat­en auch auf Ver­anstal­tun­gen der PEGI­DA-Ableger in Bran­den­burg, Leipzig und München in Erschei­n­ung, weil man sich in diesem Rah­men beson­ders gut “gegen die Asylpoli­tik des herrschen­den Sys­tems erheben” könne. In Leipzig erschien Maik Eminger mit einem Trans­par­ent der Kam­pagne “Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung”, die beson­ders in Bran­den­burg präsent ist und auch auf Face­book gegen ver­meintlich zu hohe Zahlen von Asyl­suchen­den het­zt. Offen­bar ist die Kam­pagne Teil des Ver­suchs, PEGIDA für die Neon­aziszene zu reklamieren.
Recht­sex­treme Kon­ti­nu­ität im Fußball
Das Bene­fizspiel am Woch­enende war das erste sein­er Art für die “Gefan­genen­hil­fe”, weit­ere sollen fol­gen. Dass Neon­azis den Fußball für ihre Zwecke nutzen, ist lei­der nichts Neues. Schon in den 1980/90er Jahren bracht­en sich Recht­sex­treme aktiv in den Fankur­ven ein, rechte Parteien rekru­tierten in der Fan­szene. Die Anschlussver­suche wur­den bis heute an den meis­ten Stan­dorten der Profivere­ine gut unter­bun­den. Jedoch zeigt sich eine recht­sex­treme Kon­ti­nu­ität meist bei unterk­las­si­gen Vere­inen und mit der Grün­dung eigen­er Spiel­ge­mein­schaften, wie in Sach­sen-Anhalt mit dem 1. FC Ostel­bi­en Dorn­burg, der beständi­gen Nutzung des beliebten Sports für die Ver­bre­itung rechter Ide­olo­gie. Dem gilt es entsch­ieden ent­ge­gen zu treten.
Lieber zum Anti­ras­sis­tis­chen Fußballturnier?
20. Juni, Affi-Cup der Antifaschis­tis­chen Fußball­fan-Ini­tia­tive in Chemnitz
20. Juni, Keine Ein­tra­cht mit Nazis-Turnier in Braunschweig
04. Juli, Anti­ras­sis­tis­ches Fußballfest StandUp! Cup in Düsseldorf
11. Juli, Anti­ra-Cup des Aku­biz e.V. in Lohmen bei Pirna
… to be continued

Inforiot