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Antifaschismus

Brandenburg an der Havel: Nur noch wenige Teilnehmer_innen bei BraMM

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An mehreren Punk­ten in der kre­is­freien Stadt Bran­den­burg an der Hav­el wurde heute gegen einen Aufzug der „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM) protestiert. Gegen 18.00 Uhr zog ein klein­er Teil der Bran­den­burg­er Zivilge­sellschaft im Rah­men eines Stadtspazier­ganges unter dem Mot­to: „Für ein buntes und weltof­fenes Bran­den­burg an der Hav­el“ vom Alt­städtis­chen bis zum Neustädtis­chen Markt. Ab 18.30 Uhr protestierten unge­fähr 20 linksalter­na­tive Jugendliche in der Gör­de­nallee Ecke Wiener Straße in unmit­tel­bar­er Nähe des Tre­ff­punk­tes der BraMM. Mehrere Trans­par­ente und Fah­nen gegen Nazis wur­den gezeigt und die BraMM-Red­ner ausgebuht.
BraMM schrumpft weiter
An der Ver­anstal­tung der „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ beteiligten sich unge­fähr 20 Per­so­n­en. Am anschließen­den Spazier­gang nah­men sog­ar nur zehn Per­so­n­en teil. Der Aufzug war so klein, dass die Teilnehmer_innen auf dem Fußgänger­weg liefen. In Rede­beiträ­gen dis­tanzierten sich sowohl Heiko Müller, ehe­ma­liger Vor­sitzen­der des Lan­desver­ban­des der Repub­likan­er in Bran­den­burg, als auch sein Gesin­nungsgenosse „Kalle“ von „Nazis“ bzw. Extremist_innen jeglich­er Couleur. Des Weit­eren bekan­nten sie sich für eine „direk­te Demokratie nach Schweiz­er Vor­bild“ und „die Erhal­tung und den Schutz unser­er christlich-jüdisch geprägten europäis­chen Kul­tur“. Wie glaub­haft dies ist bleibt allerd­ings fraglich. Auch heute beteiligten sich näm­lich wieder etliche Neon­azis an der BraMM-Ver­anstal­tung, u.a. mit Klei­dungsauf­druck­en, wie „Old­school Racist“ oder „HASS — Made in Ger­many“. Aber auch die BraMM-Organ­isatoren sel­ber sucht­en mit ihrer Polemik gegen „Scheina­sy­lanten“ und „Asyl­be­trüger“ sowie dem Beken­nt­nis zum deutschen Vater­land Anknüp­fungspunk­te zu Nationalist_innen und der extremen Recht­en. Ein Erfol­gsmod­ell war dies in Bran­den­burg an der Hav­el jedoch bish­er nicht. Die Teilnehmer_innenanzahl bei Bramm-Ver­anstal­tun­gen sank von 150 am 26. Jan­u­ar 2015 auf 20 Per­so­n­en am heuti­gen Abend.
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Antifaschismus

Soli-Demo für Zelle 79

Infori­ot — Etwa 100 Demonstrant_innen zeigten am ver­gan­genen Sam­stag, den 30. Mai, ihre Unter­stützung für das linksalter­na­tive Haus­pro­jekt Zelle 79 in Cot­tbus. In der Woche zuvor, in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai, grif­f­en Neon­azis das Pro­jekt in der Parzel­len­straße 79 an: Die 10 AngreiferIn­nen war­fen Steine gegen Fas­sade und Fen­ster, ver­sucht­en gewalt­sam in das Gebäude einzu­drin­gen und zün­de­ten anschließend eine Couch vor der Tür an. Der Brand kon­nte schnell gelöscht wer­den, da sich eine kleine Gruppe im Haus befand, die vom Angriff nicht ver­let­zt wurde.

Fronttransparent der solidarischen Demonstration für die Zelle 79
Front­trans­par­ent der sol­i­darischen Demon­stra­tion für die Zelle 79

Die antifaschis­tis­che Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Es ist immer ein Angriff auf uns Alle” zog am Sam­sta­gnach­mit­tag durch die Cot­tbusser Innen­stadt und fand dort nicht nur Aufmerk­samkeit, son­dern erfuhr auch mehrfach Sol­i­dar­itäts­bekun­dun­gen durch Anwohner_innen. In Rede­beiträ­gen macht­en die Veranstalter_innen wieder­holt auf den Vor­fall und eine Rei­he weit­er­er Angriffe von Neon­azis aufmerksam.
Zelle 79 nach dem Angriff: Nazis warfen Steine gegen die Fenster
Zelle 79 nach dem Angriff: Nazis war­fen Steine gegen die Fenster

Autonome Antifa Cottbus hatte zur Demonstration aufgerufen
Autonome Antifa Cot­tbus hat­te zur Demon­stra­tion aufgerufen

Lautstarke Demonstration durch die Cottbusser Innenstadt
Laut­starke Demon­stra­tion durch die Cot­tbusser Innenstadt

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Die Gauland-Show

Dieser Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift Der Rechte Rand Nr. 153 (März/April 2015). 
Mit aktuell zehn Abge­ord­neten im Pots­damer Land­tag hat die Bran­den­burg­er AfD seit den Wahlen im Sep­tem­ber 2014 bun­de­spoli­tisch einiges an Gewicht erlangt. Wie fast kein ander­er sorgt vor allem ein­er für Furore: Alexan­der Gauland, Mit­glied im Bun­desvor­stand und Chef des Landesverbandes. 
von Sven­na Berger

Gauland-Partei mit Rechtsaußen-Leck

Über Gauland sagte CSU-Poli­tik­er Gauweil­er kür­zlich in der Wochen­zeitung »Die Zeit«: »Er trägt zur Bele­bung der Debat­te bei«. Und so ist der Ex-CDUler und ehe­ma­lige Her­aus­ge­ber der »Märkischen All­ge­meinen Zeitung« regelmäßig Gast in Talk­shows und Inter­view­part­ner im Poli­tik­teil divers­er Zeitun­gen. Der Bran­den­burg­er AfD-Lan­desvor­stand gehört zum ‹nation­alkon­ser­v­a­tiv­en› Flügel in der Partei und das nicht allein wegen Gauland. Ende Sep­tem­ber veröf­fentlichte das Mag­a­zin »Der Spiegel« Partei­in­ter­na, darunter Infor­ma­tio­nen über extrem rechte AfD-Abge­ord­nete; zuge­spielt von Ste­fan Hein, dem Sohn der Gauland-Lebens­ge­fährtin, der schließlich wegen Ver­rats aus der Land­tags­frak­tion flog.
Zur Land­tagswahl, bei der die AfD zwölf Prozent der Zweit­stim­men erlangte, war klar: Acht von elf gewählten Land­tagsab­ge­ord­neten, so eine Recherche des »Antifaschis­tis­chen Pressearchiv und Bil­dungszen­trums« Berlin und des »Moses-Mendelssohn-Zen­trums« in Pots­dam, blick­en auf rechte bis extrem rechte Kar­ri­eren zurück. Neben dem Ex-Repub­likan­er Andreas Galau gehört auch Andreas Kalb­itz dazu; er schrieb für die revi­sion­is­tis­che »Junge Lands­man­nschaft Ost­deutsch­land«, den extrem recht­en »Witikobund« und ist Ver­leger eines recht­en Hör­buchver­lages. Weit­er­hin wird Stef­fen Königer erwäh­nt – ehe­mals Redak­teur der »Jun­gen Frei­heit«, Ex-Mit­glied im »Ring Christlich-Demokratis­ch­er Stu­den­ten« und früher­er Kan­di­dat für den recht­spop­ulis­tis­chen »Bund Freier Bürg­er« – sowie die bei­den Begrün­der des Bran­den­burg­er Ver­ban­des der islam­feindlichen Partei »Die Frei­heit«, Rain­er von Raem­don­ck und Thomas Jung.
Der Umgang mit (extrem) recht­en Posi­tio­nen in der Partei ist dabei wider­sprüch­lich: Lan­des- und Frak­tion­schef Gauland gewährt diesen Frak­tion­skol­le­gen »eine zweite Chance«, auch wenn sie sich mitunter nicht von ihren Inhal­ten dis­tanzieren. Königer beispiel­sweise zählte das NSDAP–Buch »Glaube an Deutsch­land« kurz vor der Land­tagswahl in einem Zeitungsin­ter­view zu sein­er Lek­türe. Jan-Ulrich Weiß, der als Nachrück­er in den Land­tag ziehen sollte, musste hinge­gen gehen: Nach­dem er anti­semi­tis­che Karika­turen veröf­fentlichte, wurde er aus der Partei aus­geschlossen. Der Skan­dal war zu groß.
Die Debat­ten um die AfD im Land­tag hal­ten weit­er an: Neben der Diskus­sion um die Beset­zung der Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion, an der nach Forderung der SPD keine Man­dat­strägerIn­nen mit extrem rechter Biografie mitwirken solle, führen die The­men Asylpoli­tik, die Rolle des Islam und der Umgang mit PEGIDA und deren Nachah­merIn­nen regelmäßig zum Eklat.
Die »Volks­be­we­gung« und die AfD
Von Anfang an machte Gauland aus sein­er poli­tis­chen Nähe zu den Demon­stran­tInnen in Dres­den keinen Hehl, auch gegen Wider­stände im AfD-Bun­desvor­stand. Im Bran­den­burg­er Land­tag sorgt Gauland damit für Unmut. Hier wer­den ihm seine Posi­tio­nen zu PEGIDA und Zuwan­derung vorge­wor­fen. Im Zusam­men­hang mit den Ter­ro­ran­schlä­gen von Paris hat­te Gauland für PEGI­DAs Islamkri­tik gewor­ben und wurde dafür scharf kri­tisiert. SPD-Frak­tion­schef Klaus Ness urteilte: Die ver­suchte Gle­ich­set­zung von Mus­lim­In­nen mit Ter­ror­istIn­nen und das Ver­bot der PEGI­DA-Demon­stra­tion nach den Anschlä­gen als fortschre­i­t­ende Islamisierung zu beze­ich­nen, gren­ze an Volksver­het­zung. Um sich gegen den Vor­wurf der Islam­feindlichkeit zu immu­nisieren, lud die AfD-Frak­tion kurzum VertreterIn­nen des »Vere­ins der Mus­lime in Pots­dam e. V.« ein.
Den dop­pelzüngi­gen Umgang mit recht­en Posi­tio­nen, den Gauland bere­its im eige­nen Lan­desver­band prak­tizierte, set­zt er hin­sichtlich der PEGI­DA-Aufmärsche fort: Ras­sis­tis­che Posi­tio­nen und das asyl- und ‑islam­feindliche Moment der Proteste wer­den ver­harm­lost und PEGIDA von Gauland gar zur neuen »Volks­be­we­gung« erk­lärt. Diese sei ver­gle­ich­bar mit der Rolle der frühen Anti-Atom­be­we­gung als Weg­bere­it­er für die par­la­men­tarischen Grü­nen. Der Skan­dal um das Hitler-Bild von PEGI­DA-Begrün­der Lutz Bach­mann ging ihm zwar zu weit, doch erst nach dem Zer­würf­nis inner­halb der Dres­d­ner Führungsriege brach Gauland mit den Organ­isatorIn­nen. An der inhaltlichen Nähe ändert sich damit nichts.
»Europa den Europäern«
Diese Nähe der AfD zeigte sich auf ein­er Demon­stra­tion des Bran­den­burg­er PEGI­DA-Abklatsches »Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit und Mitbes­tim­mung« (BraMM). Auf einem von Nor­man Wol­len­zien, Mit­glied im AfD-Kreisver­band Havel­land, gehal­te­nen Schild war zu lesen: »Anti­ras­sis­mus, Weltof­fen­heit, Vielfalt sind Ken­nwörter für weißen Genozid – Europa den Europäern«. An der Ver­anstal­tung, die der Lan­deschef der »Repub­likan­er«, Heiko Müller, angemeldet hat­te, nah­men auch eine Rei­he bekan­nter Neon­azis teil. Wol­len­ziens Kon­tak­te in die Neon­aziszene sind bere­its in der Ver­gan­gen­heit bekan­nt geworden.
Von seinem ras­sis­tis­chen Ton­fall ist auch Gaulands Absage an Zuwan­derung nicht weit ent­fer­nt. »Wir soll­ten eine Ein­wan­derung von Men­schen, die unser­er kul­turellen Tra­di­tion völ­lig fremd sind, nicht weit­er fördern, ja wir soll­ten sie ver­hin­dern«, so zitiert ihn »Der Tagesspiegel«. Welche Tra­di­tio­nen fremd seien, sagt Gauland sehr genau: »Diese kul­turelle Tra­di­tion ist im Nahen Osten zu Hause.«. Damit trägt er nicht etwa »zur Bele­bung der Debat­te« bei, son­dern gibt ras­sis­tis­chen Posi­tio­nen und extrem recht­en Pro­tag­o­nistIn­nen in der AfD eine Plattform.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

BraMM wieder in Brandenburg/Havel

Auf­grund der Anmel­dung des städtis­chen Bünd­niss­es musste die BraMM allerd­ings auf den Gör­den auswe­ichen. Der Angemeldete Tre­ff­punkt ist Gördenallee/Wiener Straße.
 
Auch diese mal fordern wir alle Brandenburger_innen auf, sich an den stat­tfind­en Protesten zu beteili­gen! Vom städtis­chen Bünd­nis aus find­et ein Spazier­gang vom Neustädtis­chen Markt zum Trauer­berg statt, der Protest muss und darf allerd­ings nicht auf diesen allein beschränkt sein. Zwar wird den Rassist_innen so die Bühne in der Stadt ver­wehrt, auf dem Gör­den kön­nen sie jedoch ungestört agieren. Es gilt also wie immer:
 
*Nehmt am vielfältigem Protest gegen die Rassist_innen teil!*

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Antifaschismus

antifaschistischen Demonstration am 30.05.2015 in Cottbus

An der kämpferischen aber friedlichen Demon­stra­tion nah­men ca. 120 Antifaschist*innen teil, die vom „Glad-House“, am Turm vor­bei durch die Sprem­berg­er Straße zur Oberkirche lief, wo eine Zwis­chenkundge­bung stat­tfand. Weit­er ver­lief die Demon­stra­tion in südlich­er Rich­tung zur „Zelle 79“, an der sie mit der Abschlusskundge­bung endete.
 
In einem Rede­beitrag wurde die Sol­i­dar­ität mit den direkt und indi­rekt Betrof­fe­nen des Neon­azian­schlags am let­zten Woch­enende nach­drück­lich betont und über die Hin­ter­gründe aufgek­lärt. Ein weit­er­er Beitrag kam vom Bünd­nis NoT­D­DZ und warb für die Block­aden in Neu­rup­pin am 6. Juni 2015. Bei der Abschlusskundge­bung vor der „Zelle79“ wurde noch ein­mal auf die Bedeu­tung von Haus­pro­jek­ten für die antifaschis­tis­che Arbeit aufmerk­sam gemacht.
 
Anlass der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion waren die von Neon­azis verübten Anschläge der let­zten Wochen auf das Haus­pro­jekt „Zelle79“. Wir hal­ten unser geset­ztes Ziel, uns mit dem Haus­pro­jekt zu sol­i­darisieren und ein bre­ites antifaschis­tis­ches Bünd­nis zu demon­stri­eren auch an Hand der Teilnehmer*innenzahlen für erre­icht. Abschließend bleibt festzustellen, dass es in Cot­tbus eine große Anzahl von Antifaschist*innen gibt, die sich mit dem Haus­pro­jekt sol­i­darisieren. Dabei wurde den Faschis­ten deut­lich zu ver­ste­hen gegeben: „wir wer­den eure Ein­schüchterungsver­suche nicht taten­los hinnehmen“.
 
Wir danken allen Teilnehmer*innen die unser­er Ein­ladung folgten.
AUTONOME ANTIFA COTTBUS

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order Sonstiges

Am 6. Juni nach Neuruppin – aber wie?!

Zu mehreren Demon­stra­tio­nen und Ver­anstal­tun­gen erwartet Neu­rup­pin am 6. Juni Gäste aus Nah und Fern. Sie wollen sich unter dem Mot­to „Schön­er leben ohne Nazis – Vielfalt ist unsere Zukun­ft“ friedlich ver­sam­meln und für Weltof­fen­heit demon­stri­eren. Der uner­freuliche Anlass ist ein Auf­marsch von Recht­sex­trem­is­ten „gegen Über­frem­dung“, der für densel­ben Tag angekündigt ist.
 
Um 10 Uhr an diesem Sonnabend begin­nen gle­ichzeit­ig drei Versammlungen:
‑Auf dem Schulplatz am Alten Gym­na­si­um bildet ein öku­menis­ch­er Gottes­di­enst den Auf­takt zu einem zehn­stündi­gen Büh­nen­pro­gramm, das poli­tis­che Beiträge mit einem ful­mi­nan­ten Kul­tur­pro­gramm verbindet.
‑In der Bruno-Sal­vat-Straße hin­ter dem Einkauf­szen­trum REIZ begin­nt ein Demon­stra­tionszug, der sich über drei Kilo­me­ter Rich­tung Schulplatz bewegt.
‑Am Bahn­hof Rheins­berg­er Tor ver­sam­meln sich wieder andere Demon­stran­ten, um auf ein­er kurzen Route zum Bern­hard-Brasch-Platz zu ziehen.
 
Die Organ­isatoren der demokratis­chen Proteste wollen allen Demon­stra­tionsteil­nehmern eine gute Anreise ermöglichen. „Man kann an jedem der drei Orte und auch später noch zu uns stoßen. Und man kann auf ver­schiede­nen Wegen zu unseren Ver­samm­lun­gen gelan­gen,“ ver­spricht Mar­tin Osin­s­ki, Sprech­er im Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt. In Absprache mit Polizei und Ver­samm­lungs­be­hörde wer­den fol­gende Empfehlun­gen für die Anreise gegeben:
 
Mit der Bahn:
Regional­ex­press Lin­ie RE 6 aus Wit­ten­berge oder Berlin bis Hal­tepunkt West oder Rheins­berg­er Tor.
 
Mit dem Auto:
— Aus Osten über B167 bis Alt Rup­pin­er Allee. Dort beste­hen Park­möglichkeit­en am Ober­stufen­zen­trum. Die ORP Nahverkehrs­ge­sellschaft richtet von dort einen kosten­losen Bus-Shut­tle-Ser­vice ein.
— Aus Süden, West­en und Nor­den A24 Abfahrt Neu­rup­pin, weit­er über B167 und nördliche Umfahrung (Certaldo‑, Nymburk‑, Bad-Kreuz­nach‑, Babi­most-Ring) Rich­tung Eber­swalde bis Alt Rup­pin­er Allee, Ober­stufen­zen­trum (Bus-Shut­tle).
Wer möglichst nah an das Stadtzen­trum her­an­fahren möchte, sollte über Witt­stock­er Allee, Straße des Friedens oder Seedamm / Ste­in­straße die Karl-Marx-Straße ansteuern.
 
Mit Reisebus:
Über B167 und nördliche Umfahrung (Certaldo‑, Nymburk‑, Bad-Kreuz­nach‑, Babi­most-Ring) bis Witt­stock­er Allee, diese stadtein­wärts über Straße des Friedens bis Bahn­hof Rheins­berg­er Tor. Für Busse beste­hen Park­möglichkeit­en auf dem Betrieb­shof der ORP Nahverkehrs­ge­sellschaft, Witt­stock­er Allee.
 
Empfehlenswert ist eine Anreise bis 10 Uhr. Im weit­eren Tagesver­lauf kann es wegen der ver­schiede­nen Demon­stra­tionszüge zu zeitweili­gen Straßensper­run­gen kom­men. Das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt bit­tet die Bürg­er der Stadt um Ver­ständ­nis für die unver­mei­dlichen Beein­träch­ti­gun­gen. „Wir haben die Neon­azis nicht herge­beten. Sie kom­men nicht zum ersten Mal – aber vielle­icht ist es ja das let­zte Mal“, hof­fen die Veranstalter.

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Antifaschismus Sonstiges

Erinnerung zum 15. Todestag in Eberswalde

Am 31.Mai 2000 stirbt Falko Lüdtke in Eber­swalde im Alter von 22 Jahren. Ein stadt­bekan­nter Neon­azi stößt ihn auf die Fahrbahn vor ein vor­beifahren­des Taxi. Falko ist das zweite Todes­opfer rechter Gewalt in Eber­swalde, in der offiziellen Sta­tis­tik der Bun­desregierung wird er jedoch bis heute nicht erwähnt.
 
„Es ist erschreck­end, dass Falko Lüdtke auch nach 15 Jahren von vie­len nicht als Opfer rechter Gewalt ange­se­hen wird. Er starb, weil er sich gegen recht­es Denken aussprach. Es ist wichtig, dass Falko Lüdtke nicht vergessen wird,“ betont Julia Stegmann von dem Vere­in Opfer­per­spek­tive in Potsdam.
 
Dem tödlichen Stoß am Abend des 31.5.2000 geht eine ver­bale Auseinan­der­set­zung zwis­chen dem jun­gen Punk und dem 27-jähren Mike B. voraus. Der große und bul­lige Neon­azi trägt auf dem Hin­terkopf offen eine handtel­ler­große Hak­enkreuz-Tätowierung zur Schau. Der wesentlich kleinere Falko Lüdtke stellt ihn couragiert wegen des ver­bote­nen Nazi-Tat­toos zur Rede. Bei­de steigen in einen Bus und führen die Diskus­sion um die rechte Gesin­nung des Neon­azis weit­er. Nach ihrem Ausstieg an der Hal­testelle “Spechthausen­er Straße” ver­sucht Mike B. Falko durch eine Ein­ladung auf ein Bier in einen nahen Hin­ter­hof zu lock­en, wo ein Tre­ff­punkt der recht­en Szene liegt. Als Falko dies ablehnt, greift Mike B. ihn an, schub­st ihn und schlägt ihn mit der Faust. Falko vertei­digt sich, das Handge­menge ver­lagert sich in Rich­tung Fahrbahn. Plöt­zlich ver­set­zt Mike B., der mit Blick­rich­tung zur Straße ste­ht, Falko einen starken Schlag auf den Brustko­rb. Dieser ver­liert das Gle­ichgewicht, stolpert nach hin­ten auf die Fahrbahn und wird von einem vor­beifahren­den Taxi erfasst. Nur wenige Stun­den später ver­stirbt Falko Lüdtke an schw­eren inneren Verletzungen.
 
Bis heute erken­nen Polizei und Sicher­heits­be­hör­den den Tod des linken Punks Falko Lüdtke nicht als recht­es Tötungs­de­likt an. Viele Men­schen in Eber­swalde werten die Tat sog­ar als Stre­it zwis­chen Ange­höri­gen ver­fein­de­ter Jugend­grup­pen ab und entheben sie somit ihrer poli­tis­chen Dimen­sion. Dabei betonte das Gericht bere­its in seinem Urteil im Dezem­ber 2000, dass Falko Lüdtkes Ver­hal­ten ein Akt der Zivil­courage war. Mike B. hat­te sich durch seine Hak­enkreuztä­towierung ein­deutig der recht­en Szene zuge­ord­net und Kri­tik daran sei berechtigt.
 
Ein offizielles Gedenken an den Tod von Falko Lüdtke find­et in Eber­swalde bish­er nicht statt.
 
Falko Lüdtke starb, weil er sich als link­er Punk gegen rechte Gesin­nung stellte. Er zeigte damit die Zivil­courage, die Poli­tik­er und Politk­erin­nen zurecht von allen Bürg­ern und Bürg­erin­nen einfordern.
 
Wir trauern um Falko Lüdtke. Wir erin­nern an ihn und wir fordern die Lan­desregierung auf, ihn als Todes­opfer rechter Gewalt anzuerkennen.

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Antifaschismus

Nauen: Hasstiraden bei gestriger Demonstration entlarven dubiose Bürgerinitiative

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In der Debat­te um den Bau ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­suchende und Flüchtlinge haben am gestri­gen Abend in Nauen unge­fähr 100 Men­schen gegen einen Aufzug ein­er dubiosen Bürg­erini­tia­tive protestiert. Schw­er­punkt der Proteste war wieder der Platz vor dem Rathaus. Wie bei ähn­lichen Protestver­anstal­tun­gen in den let­zten Wochen wur­den aber­mals Schilder oder Trans­par­ente mit Auf­schriften wie „Flucht ist kein Ver­brechen“ und „Flüchtlinge willkom­men“ hochge­hal­ten und sich dadurch zu ein­er Kul­tur des Willkom­mens für Asyl­suchende und Flüchtlinge in Nauen bekan­nt. Auch der Bürg­er­meis­ter und der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung waren wieder unter den Men­schen, die sich für Vielfalt und Tol­er­anz ein­set­zten. Die Bürg­erini­tia­tive und ihr Anhang zogen hinge­gen wie üblich durch die Stadt. An diesem Aufzug beteiligten sich unge­fähr 90 Per­so­n­en, darunter auch NPD Funk­tionäre und Sympathiesant_innen „Freier Kräfte“. Let­zt­ge­nan­nte fie­len u.a. durch Regen­schirme mit der Auf­schrift „f#ck rfgs“ (Fuck Refugees) auf. Zu nen­nenswerten Zwis­chen­fällen kam es allerd­ings nicht. Jedoch wer­den bei der Bürg­erini­tia­tive, trotz gegen­teiliger Bekun­dun­gen, Affinitäten zum neon­azis­tis­chen Milieu immer deut­lich­er erkennbar. Ging es anfangs vorge­blich nur darum gegen Entschei­dun­gen der Stadt Wider­stand zu leis­ten, nimmt deren Protest immer offen­er auftre­tende, aggres­siv ras­sis­tis­che Ten­den­zen an. Die Polizei war mit unge­fähr 100 Beamt_innen vor Ort, um die Ver­anstal­tun­gen zu trennen.
Bürg­erini­tia­tive con­tra Stadtverordnete
Anlass der Demon­stra­tion ist die Debat­te um den Bau der geplanten Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­suchende und Flüchtlinge in Nauen. Die Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“ mit ihren bei­den Obleuten Den­nis Nau­mann und Heiko Kürch­n­er spricht sich dabei klar gegen die Bebau­ung des dafür zur Ver­fü­gung ste­hen­den Grund­stück­es aus. Es liege zu nahe an ein­er Schule, einem Kinder­garten, einem Wohnge­bi­et, ein­er Klein­gar­te­nan­lage und einem Gara­genkom­plex, so die bish­eri­gen Argu­mente. Ein sozialer Bren­npunkt würde sich nach dem Bau des Heimes entwick­eln, so ein Sprech­er der Ini­tia­tive während ein­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung im Feb­ru­ar 2015. Vertreter_innen des Land­kreis­es als auch der Polizei wider­sprachen allerd­ings diesem Stereo­typ und hiel­ten den Vorurteilen pos­i­tive Langzeit­er­fahrun­gen mit anderen Asy­lun­terkün­ften im Havel­land ent­ge­gen. Die Mehrheit der Abge­ord­neten stimmte anschließend für die Errich­tung der Asy­lun­terkun­ft bzw. zunächst ein­mal für den Verkauf des dafür notwendi­gen Grund­stück­es am den Land­kreis. Damit wollte sich die Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“ jedoch nicht abfind­en und startete eine Unter­schrifte­nak­tion für einen Bürger_innenentscheid zum Grund­stücksverkauf. Bis zum 17. April 2015 sollen unge­fähr 1.671 Men­schen die Peti­tion unter­schrieben haben. Eine dur­chaus beachtliche Zahl bei 16.616 Einwohner_innen. Nach Prü­fung der Unter­schriften­lis­ten durch die Stadt stellte sich jedoch her­aus, dass die Lis­ten zum einen nicht ter­min­gerecht ein­gere­icht wur­den und zum anderen 394 Unter­schriften ungültig waren. Einige Sympathisant_innen der Bürg­erini­tia­tive hat­ten offen­bar dop­pelt unter­schrieben, unvoll­ständi­ge Angaben gemacht oder waren gar nicht aus Nauen. 1.474 Unter­schriften wären übri­gens für den Bürger_innenentscheid nötig gewe­sen. Entsprechend ent­täuscht zeigte sich „Zukun­ft Nauen“ und behielt sich rechtliche Schritte gegen die Prü­fung der Stadt vor. Als erste Trotzreak­tion fol­gte dann die Anmel­dung und Durch­führung der gestri­gen Demonstration.
Has­sti­raden prä­gen Aufzug
Obwohl sich die Bürg­erini­tia­tive, laut Märkisch­er All­ge­mein­er Zeitung, erst wieder bei der Stadtverord­neten­ver­samm­lung am 18. Mai 2015 davor ver­wahrte, „in die rechte Ecke“ gestellt zu wer­den, zeigte sich während ihres Aufzuges wieder ein kom­plett anderes Bild. Wie bei den anderen Aufmärschen der let­zten Wochen hat­te auch gestern wieder die NPD die entschei­den­den Zügel in der Hand. Laut­sprecher­wa­gen, bes­timmte daraus tönende Musik­ti­tel sowie einige Ord­ner kön­nen näm­lich ein­deutig der Partei zuge­ord­net wer­den. Ein Sprech­er, der während des Marsches ver­suchte durch Parolen, wie „Ali, Mehmed, Mustafa – ab mit Euch nach Ankara“, „Krim­inelle Aus­län­der raus! Und was ist mit dem Rest? Der auch!“ oder „Gegen Repres­sion und Volksver­rat, auf die Straße, Mut zur Tat“, Stim­mung zu machen, ist als NPD Sym­pa­thisant aus dem Land­kreis Ober­hav­el bekan­nt. Kurzzeit­ig betätigte sich auch Manuela Kokott, NPD Abge­ord­nete im Gemein­der­at Spreen­hagen (Land­kreis Oder-Spree), als Sprecherin und skandierte: „Wer hat uns ver­rat­en? Sozialdemokrat­en! Und wer macht damit Schluss? Nationaler Sozial­is­mus!“. Des Weit­eren trat sie bei ein­er Zwis­chenkundge­bung als Red­ner­in auf. Dort stellte sich Manuela als „1,62m großer Stachel im Arsch dieses Sys­tem“ vor, begrüßte ihre Zuhörer_innen als „Volksgenossen“ und begann dann so gle­ich mit piep­siger aber betont lauter Stimme gegen „Partei­bonzen“, die bish­eri­gen demokratis­chen Entschei­dung­sprozesse und vor allem in übel­ster Weise gegen Asyl­suchende zu het­zen. Ihre reißerische Polemik ins­beson­dere gegen Men­schen, die in der Bun­desre­pub­lik Asyl suchen, ver­suchte sie durch Un- und Halb­wahrheit­en über deren ange­blich krim­inelles Ver­hal­ten und deren Gesund­heit­szu­s­tand zu unter­füt­tern. Weit­er­hin schürte Frau Kokott Sozial­neid, dif­famierte Asyl­suchende de fac­to als Betrüger, beze­ich­nete sie expliz­it als „Schmarotzer“ und forderte die Nauen­er Bürger_innen dazu auf sich „gegen die asoziale Poli­tik der Herrschen­den, gegen Über­frem­dung, gegen die Islamisierung“ Luft zu machen und sich nicht ein­schüchtern zu lassen. Natür­lich habe dies alles nichts mit Nazis­mus zu tun, wie sie, die NPD Funk­tionärin, die wenige Minuten vorher noch den „Nationalen Sozial­is­mus“ bewarb, eben­falls betonte und ihr Pub­likum auch nur allzu gern glaubte. Ein Teil­nehmer hat­te sich beispiel­sweise extra ein Schild mit fol­gen­den Slo­gan gebastelt: „Ich bin nicht Recht­sradikal, aber die Zukun­ft unser­er Kinder ist mir nicht egal!“. Und auch Heiko Kürch­n­er und Den­nis Nau­mann von der Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“ dis­tanzierten sich in ihren Rede­beiträ­gen eben­falls von der­ar­ti­gen Ten­den­zen. Nach dem Ver­lauf der gestri­gen Demon­stra­tion ist diese Posi­tion aber kaum noch haltbar.
Annäherung an die extreme Rechte absehbar
Bere­its am 16. April 2015 beteiligte sich „Zukun­ft Nauen“ an einem Auf­marsch der Ini­tia­tive „Nein zum Heim“ in Nauen, die vom ehe­ma­li­gen NPD Stadtverord­neten Maik Schnei­der, der auch gestern zeitweise als Sprech­er auf­trat, angemeldet wurde und dementsprechend auch viele Neon­azis zog. Der „Bürg­er“ Den­nis Nau­mann hielt bere­its dort einen kurzen Rede­beitrag, in dem er für die Unter­schrifte­nak­tion sein­er Ini­tia­tive warb. Zudem ähnel­ten die Flug­blät­ter, mit denen unter dem Label „Bürg­er für Bürg­er“ zur Teil­nahme an der gestri­gen Demon­stra­tion von „Zukun­ft Nauen“ aufgerufen wurde (https://farm1.staticflickr.com/333/18069800358_2d5822b949_o.jpg), optisch sehr deut­lich Fly­ern die Frank Odoy, Organ­i­sa­tion­sleit­er des NPD Kreisver­ban­des Oder­land, am 25. April 2015 während eines ras­sis­tis­chen Aufzuges in Frank­furt (Oder) zur Wer­bung für einen weit­eren Auf­marsch am 27. April 2015 in Fürstenwalde/Spree ( https://farm8.staticflickr.com/7655/17081170549_88b3fe5afc_o.jpg) verteilte. Odoy war gestern übri­gens auch unter den Demonstrant_innen in Nauen. Er war mit sein­er Lebens­ge­fährtin Manuela Kokott angereist.
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Aufklärer oder Unterstützer? – Kampagne Blackbox Verfassungsschutz stellt Expertenstatus des VS in Frage

Vor dem Ver­samm­lung­sort des Geheim­di­en­stes postierten sich Agen­ten der Kam­pagne Black­box Ver­fas­sungss­chutz in Trench­coat und Son­nen­brille und klärten Besucher_innen über die Kar­ri­erechan­cen im Amt auf. Unter dem Mot­to „Werde Ver­fas­sungss­chützer!“ präsen­tierten sie Werbeschilder mit den Slogans:
— „Extrem kar­ri­ere­fördernd- Bei uns gefährden Skan­dale nicht die Aufstiegschancen!“
— „Extrem gut betreut — Unser V‑Mann-Fahrer holt sie gern ab. Sog­ar im Knast.“
— „Extrem gut geschützt — Bei uns geht Quel­len­schutz vor Strafverfolgung.“
— „Extrem gut bezahlt — Als Nazi bis zu 300.000 € verdienen!“
 
„Exis­ten­z­grün­dungs-Zuschuss — Der nötige ‚Bums‘ für Ihre Kam­er­ad­schaft!“ Die ost­deutschen Lan­desämter für Ver­fas­sungss­chutz hat­ten zu ein­er Tagung über die Gefahren von „Extrem­is­mus im Inter­net“ ein­ge­laden. Als Experten soll­ten u.a. die Geheim­di­en­st­mi­tar­beit­er Gor­dian Mey­er-Plath und Bernd Pal­en­da auftreten.
Pal­en­da stieg 2012 zum Leit­er des VS Berlin auf, weil seine Vorgän­gerin wegen des Schred­derns wichtiger Akten im NSU-Kom­plex zurück­treten musste.
Mey­er-Plath wurde 2012 Präsi­dent des säch­sis­chen LfV, obwohl er selb­st in den NSU-Skan­dal ver­strickt ist. Als er als V‑Mann Führer des Neon­azis Carsten Szepan­s­ki (Piat­to) bere­its 1998 von der geplanten Bewaffnung des NSU-Trios erfuhr – unter­ließ er es, die Polizei zu informieren. Mey­er-Plath chauffierte den wegen ver­sucht­en Mordes verurteil­ten Szepan­s­ki sog­ar vom Knast zu Neon­az­itr­e­f­fen und ‑konz­erten.
Während das NSU-Net­zw­erk mordete, flossen mas­siv staatliche Gelder in Kam­er­ad­schaften und Nazilä­den und wur­den V‑Männer vor der Polizei und Jus­tiz geschützt. Nach der Selb­stent­tar­nung der ras­sis­tis­chen Ter­ror­gruppe wurde die Aufk­lärung aktiv behin­dert, Akten wur­den ver­nichtet, Zeu­ge­naus­sagen abge­sprochen oder es wurde ein­fach geschwiegen.
Dazu erk­lärt der Press­esprech­er der Kam­pagne Black­box Ver­fas­sungss­chutz, George Kaplan:
„Es ist ein Skan­dal, dass die selbe Behörde, die tatkräftig zur Radikalisierung der deutschen Neon­aziszene beige­tra­gen hat, heute über das “Radikalisierungsin­stru­ment Inter­net” aufk­lären will. Worüber sie nicht sprechen wer­den, sind die Gefahren, die vom deutschen Inlands­ge­heim­di­enst selb­st aus­ge­hen. Allein die Anzahl der V‑Männer in der NPD legt den Gedanken nahe, von der NPD als par­la­men­tarischem Arm des Ver­fas­sungss­chutzes zu sprechen. Die Gefahr lauert im Amt. Der Ver­fas­sungss­chutz gehört nicht in die Bil­dungsar­beit, son­dern abgeschafft.”
 
Hier Fotos von der Aktion
https://www.dropbox.com/sh/c6vcycjzsnddbuz/AACnLFwBTmlYNiLuuajkj3mka?dl=0

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Antifaschismus Sonstiges

Es ist immer ein Angriff auf uns Alle!

Tre­ff­punkt: 14.30 Uhr vor dem Glad-House Cottbus 
(03046, Straße der Jugend 16) 
Beginn: 15.00 Uhr
Anlass der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am Sam­stag, dem 30.05.2015 ist der Bran­dan­schlag durch Neon­azis auf das Haus­pro­jekt „Zelle79“ am ver­gan­genen Woch­enende. Wir lassen uns das nicht gefall­en! Mit der Demon­stra­tion wollen wir ein Zeichen set­zen und zeigen das Cot­tbus sich von solchen Angrif­f­en nicht ein­schüchtern lässt. Wir sol­i­darisieren uns mit allen Men­schen, die direkt und indi­rekt von dem Angriff auf die „Zelle79“ betrof­fen sind. Es ist immer ein Angriff auf uns alle!
Hin­ter­grund:
In der Nacht vom 23. auf den 24.05.2015 wurde das linke Haus­pro­jekt „Zelle 79“ in der Parzel­len­straße 79 von Neon­azis ange­grif­f­en. Die Gruppe, die aus ca. 10 Ver­mummten bestand, ver­suchte hier­bei in das Gebäude einzu­drin­gen, in dem sie Fen­ster mit Pflaster­steinen zer­störten und die Tür demolierten. Glück­licher­weise kon­nten sie sich zu keinem Zeit­punkt Zugang zur „Zelle 79“ ver­schaf­fen. Darauf hin gin­gen sie dazu über, Möbel­stücke vor dem Haus anzuzün­den und an die Fas­sade zu schieben. Kurz danach ver­schwand die Gruppe. Zu diesem Zeit­punkt befand sich eine kleinere Anzahl an Leuten im Haus, die unver­let­zt blieben. Durch das Geistes gegen­wär­tige Han­deln einiger Nach­barn kon­nte der Brand schnell gelöscht wer­den. Während des Angriffs gröl­ten die Neon­azis Parolen wie „Deutsch­land den Deutschen – Aus­län­der raus!“. Die Gruppe set­zt sich ersten Infor­ma­tio­nen zufolge nach aus organ­isiert­er Neon­aziszene Cot­tbus und recht­sradikalen Fußball­fans zusam­men. Diese Über­schnei­dung wurde in den let­zten Jahren wieder ver­mehrt beobachtet. So waren beim Auswärtsspiel gegen Babels­berg 03 am 15.04.2015 in Pots­dam eine Melange aus eben diesen bei­den aktiv­en Szenen sicht­bar. Neben ein­er Fahne mit antizigan­is­tis­chem und anti­semi­tis­chem Auf­druck waren massen­weise Recht­sradikale Parolen hör­bar. Auch auf der Straße greifen die Neon­azis wieder gezielt Men­schen an. So ist die Anzahl rechter Über­griffe in Cot­tbus in den let­zten Jahren stark angestiegen.
 
Es ist immer ein Angriff auf uns alle!
Darum sol­i­darisiert euch, kommt zahlre­ich und bringt eure Fre­unde mit!
 
Autonome Antifa Cot­tbus [AACB]

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