Kategorien
Uncategorized

Gründung der „Stiftung Garnisonkirche Potsdam“

23.06.08 Anlässlich des 40. Jahrestages der Spren­gung der Pots­damer Gar­nisonkirche wurde am Nach­mit­tag des 23. Juni 2008 die “Stiftung Gar­nisonkirche Pots­dam” gegrün­det. Unter der Schirmherrschaft des Min­is­ter­präsi­den­ten des Lan­des Bran­den­burg, Matthias Platzeck und des Innen­min­is­ters, Jörg Schön­bohm, sowie Jann Jakobs, Ober­bürg­er­meis­ters der Stadt Pots­dam und dem Bischof der Lan­deskirche Berlin-Bran­den­burg, Wolf­gang Huber, ver­fol­gt die Stiftung laut eige­nen Angaben das Ziel “den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche als Kul­tur- und Bau­denkmal zu betreiben und sie als evan­ge­lis­che Kirche sowie als Ort der Friedens- und Ver­söh­nungsar­beit zu nutzen”. Außer­dem soll den Opfern des deutschen Wider­standes gegen die NS-Regierung “ein würdi­ges Gedenken ermöglicht werden”.

Die Kosten für den Wieder­auf­bau der, im zweit­en Weltkrieg abge­bran­nten und schließlich 1968 gesprengten, Kirche wer­den auf 100 Mil­lio­nen Euro geschätzt, welche durch Spenden­gelder gedeckt wer­den sollen. Zeit­gle­ich zog ein Demon­stra­tionszug mit 120 Teil­nehmern durch die Pots­damer Innen­stadt, welch­er sich gegen die Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche richtete da diese u.a. “eines der bedeutern­sten Sym­bole des preußis­chen Mil­itär-Feu­dal­is­mus” sei.

Bilder des Protestes gibt es hier.

Kategorien
Uncategorized

Der umstrittene Name Strittmatter

SPREMBERG. Seit mehr als zwei Wochen wird disku­tiert, wie mit dem Ver­mächt­nis des 1994 gestor­be­nen Schrift­stellers Erwin Strittmat­ter — Autor der berühmten Trilo­gien “Der Laden” und “Der Wun­dertäter” — umge­gan­gen wer­den soll. Denn vor zwei Wochen wurde enthüllt, dass der berühmte Heimat­dichter der Lausitz und ein­er der Großen der DDR-Lit­er­atur seine Ver­strick­un­gen in der Nazi-Zeit ver­schwiegen hat: Er soll ab 1943 als Schreiber beim Polizei-Gebirgsjäger-Reg­i­ment 18 gedi­ent haben, das der SS unter­stellt und auch für Mas­sak­er ver­ant­wortlich war. Seit Mon­tagabend nun ist klar, dass seine Geburtsstadt Sprem­berg (Spree-Neiße) nicht mit ihrem Ehren­bürg­er brechen will. “Der Name Erwin Strittmat­ter soll nicht aus dem Stadt­bild ver­schwinden”, sagte gestern Alexan­der Adam, Sprech­er der Stadtverwaltung.

Wusste er von Massakern?

Der Haup­tauss­chuss der Stadtverord­neten­ver­samm­lung hat­te sich mit den Vor­wür­fen gegen den ins Zwielicht ger­ate­nen Autor von “Ole Bienkopp” und “Tin­ko” beschäftigt. Im Vor­feld hat­te es geheißen, Bürg­er­meis­ter Klaus-Peter Schulze (CDU) werde empfehlen, dass sowohl die Erwin-Strittmat­ter-Prom­e­nade im Stadtzen­trum als auch das Strittmat­ter-Gym­na­si­um ihren Namen ver­lieren soll. “Er hat­te aber nur gesagt, wenn die Stadtverord­neten dies wollen, werde es gemacht.” Lange sei disku­tiert wor­den. “Über alle Partei­gren­zen hin­weg habe man sich ein­hel­lig dafür aus­ge­sprochen, dass die Straße nicht umge­nan­nt wird”, so Adam. Auch der für die Schule zuständi­gen Kreisver­wal­tung wer­den die Namen­sän­derun­gen nicht emp­fohlen. “Aber die Diskus­sion ist noch nicht vorbei.”

Bei der Stadt haben sich etwa 35 Bürg­er zum The­ma geäußert, nur fünf waren für eine Umbe­nen­nung. Bei der Kreisver­wal­tung haben bis­lang drei ehe­ma­lige Schüler die Umbe­nen­nung der Schule gefordert. “Über das The­ma wird am Mittwoch im Kreisauss­chuss disku­tiert”, sagte Kreis­sprecherin Jana Weber.

Allerd­ings ist damit die Namens-Debat­te nicht been­det. Denn es gibt auch noch den Erwin-Strittmat­ter-Preis des Pots­damer Umwelt­min­is­teri­ums. Und der kön­nte noch in diesem Jahr den Namen des Autors ver­lieren. Der mit 5 000 Euro dotierte Lit­er­atur­preis wird alle zwei Jahre vergeben. “Es ist vor allem ein Umwelt-Lit­er­atur­preis”, sagte Min­is­teri­umssprech­er Jens-Uwe Schade der Berlin­er Zeitung. “Es spricht einiges dafür, dass wir uns von dem Zweit-Namen ‚Erwin-Strittmat­ter-Preis´ ver­ab­schieden.” Allerd­ings soll erst ein­mal in der Lausitz über die “gebroch­ene Biografie” des Autors disku­tiert wer­den. “Geschichte kann nicht mit Umbe­nen­nun­gen ein­fach entsorgt oder geglät­tet wer­den.” Deshalb soll die Diskus­sion nicht etwa mit ein­er eili­gen Umbe­nen­nung abge­brochen wer­den. “Die Debat­te bietet die Chance, sich inten­siv mit der Geschichte auseinan­der zu set­zen”, sagte er.

Der Erwin-Strittmat­ter-Vere­in trifft sich am Sonnabend zur alljähri­gen Mit­gliederver­samm­lung. “Eigentlich kom­men immer etwa 40 der 150 Mit­glieder”, sagte Vere­in­schef Man­fred Schemel (Linke). “Dies­mal wer­den es wohl deut­lich mehr sein.” Auch der His­torik­er Wern­er Lier­sch, der den SS-Bezug bei Strittmat­ter aufgedeckt hat­te, sei aus­drück­lich ein­ge­laden. “Wir müssen Strittmat­ters SS-Ver­gan­gen­heit ern­sthaft aufar­beit­en”, sagte Schemel. “Strittmat­ter ist für mich auch vorher kein Hal­b­gott gewe­sen.” Wichtig sei aber, dass dem Autor keine Beteili­gung an Ver­brechen vorge­wor­fen werde. Seine Kriegszeit müsse dif­feren­ziert gese­hen wer­den. “Er hat berichtet, dass er vor Kriegsende desertiert ist”, sagte Schemel. “Dafür wäre er glatt erschossen worden.”

Hen­drik Röder von der Jury für den Strittmat­ter-Preis hält die Aufar­beitung für drin­gend notwendig. Denn es sei schon vor der aktuellen Debat­te bekan­nt gewe­sen, dass Strittmat­ters Biografie “sehr gebrochen” war. So sei er nach seinem Tod als Stasi-IM geoutet wor­den. “Jet­zt muss gek­lärt wer­den, ob er als Schreiber bei jen­er Polizeiein­heit auch Ver­brechen doku­men­tiert hat und ob er an der Ver­nich­tung von Doku­menten beteiligt war”, sagte er. “Das wäre bedenklich.”

Kategorien
Uncategorized

Unberechtigter Datenzugriff in Potsdam

POTSDAM. Die Stadt Pots­dam hat gestern Fahrläs­sigkeit beim Umgang mit per­sön­lichen Dat­en ihrer Bürg­er eingeräumt. Pots­dam, Hen­nigs­dorf und Neuhard­en­berg sind die betrof­fe­nen Kom­munen in Bran­den­burg, aus deren Meldereg­is­ter drei Monate lang uner­laubt Dat­en hät­ten abgerufen wer­den kön­nen. Die Soft­ware­fir­ma HSH, Mark­t­führerin bei Pro­gram­men für Melde­be­hör­den, hat­te im März das soge­nan­nte Supe­ruser-Pass­wort für die Daten­banken online gestellt.

Es war eine Fahrläs­sigkeit der Fir­ma, das Pass­wort auf ihrer Inter­net­seite zu veröf­fentlichen”, sagte Pots­dams Ord­nungs-Beige­ord­nete Elona Müller. Aber auch die Stadt habe fahrläs­sig gehan­delt, als sie das Ken­nwort nach der Instal­la­tion des Pro­gramms nicht änderte. Müller schloss per­son­elle Kon­se­quen­zen nicht aus.

Laut Müller zeigten die Abfrage-Pro­tokolle, dass seit dem 16. Juni zwei Mal unberechtigt auf die Dat­en zuge­grif­f­en wurde. Zunächst durch einen Jour­nal­is­ten des ARD-Mag­a­zins “Report München”, das die Sicher­heit­slücke aufgedeckt hat. Der zweite Zugriff werde noch über­prüft. Die Pro­tokolle seien dem Lan­des­beauf­tragten für den Daten­schutz und dem Innen­min­is­teri­um zur Auswer­tung übergeben worden.

In Pots­dam kann bei einem nachgewiese­nen berechtigten Inter­esse die kleine Meldereg­is­ter­auskun­ft gegen eine Gebühr von fünf Euro online etwa von Finanzbe­hör­den oder Recht­san­wäl­ten abgerufen wer­den. 4 000 der 150 000 Pots­damer haben ihre Dat­en dafür sper­ren lassen — ähn­lich wie beim Ein­trag ins Tele­fon­buch. Das Gesetz sieht 18 Kri­te­rien vor, in Pots­dam sind nur fünf abruf­bar: Name, Vor­name, Adresse, Geburts­da­tum und Geschlecht. “Aus Daten­schutz­grün­den ste­ht nur der sehr begren­zte Datenum­fang zur Ver­fü­gung”, sagte Elona Müller. Das Pro­gramm sei sich­er, betonte sie. “Nur der Zugang war es nicht.” Dies sei umge­hend geän­dert worden.

Unklar ist, ob HSH die Stadtver­wal­tung aufge­fordert hat, nach dem Instal­lieren des Pro­gramms das Ken­nwort für den Zugriff zu ändern. Nach Bekan­ntwer­den der Sicher­heit­slücke wurde das Ver­fahren zum Onlin­ev­erkehr in den betrof­fe­nen Kom­munen zunächst abgeschaltet. 

Kategorien
Uncategorized

Wer ich bin, sagen die anderen

Für einige ist Judith But­ler eine Wis­senschaft­lerin, für andere eine Heil brin­gende Erlöserin. Am ver­gan­genen Fre­itag sprach die Ikone der Gen­derthe­o­rie in Potsdam.

Das Sub­jekt, sagt Judith But­ler, existiert außer­halb sein­er selb­st. “Wenn ich zu bilanzieren ver­suche, wer ich bin, bin ich bere­its in den Hän­den des anderen.”

Glaubt man an diese The­o­rie, nimmt man also die anderen als Maßstab für But­ler, so ist die amerikanis­che Wis­senschaft­lerin eine akademis­che Erlöserin.

Hun­derte von Stu­den­ten waren am Fre­itagabend zur Uni­ver­sität nach Pots­dam gekom­men, um But­ler live zu erleben. Die Stim­mung im Audi­max war zunehmend die eines Rock­konz­erts, auf jedem freien Fitzel quetscht­en sich Fans, wer keinen Stuhl mehr bekom­men hat­te, ver­stopfte alle möglichen Gänge. Am Ende hock­ten sog­ar auf der Bühne vor But­lers Füßen die Bewun­der­er, und immer noch drängten sich weit­ere von den Trep­pen­häusern in den Saal hinein.

Wo immer Judith But­ler auf­taucht, sorgt sie für Aufre­gung”, erk­lärte die nicht näher einge­führte Ver­anstal­terin Juliane Reben­tisch. Für die Texte der radikalen Gen­derqueen mag das gel­ten, für ihren Auftritt in Pots­dam traf das nicht zu. In schön­er Einigkeit lauschte das Pub­likum But­lers Ver­wün­schun­gen über Amerikas Kriege und seine All­machts­fan­tasien. Einige der Gangbe­set­zer hat­ten ihren Kopf in den Schoß des Part­ners gelegt, manche lächel­ten sich wis­send bei But­lers Anspielun­gen auf Susan Son­tag zu, und viele nick­ten bedächtig bei der linkswis­senschaftlich üblichen Medi­en­schelte. Eine beträchtliche Menge schrieb jedes einzelne Wort mit, so als wäre das die einzige Form, wie man diese kost­baren Worte in die Welt hin­aus­brin­gen könnte.

Während sich die Menge wie eine Pfin­gstkirchenge­meinde ben­immt, ist But­ler ganz Wis­senschaft­lerin: Sie zitiert Melanie Klein, bezieht sich auf Hegel und spricht auch son­st so, dass man sich fragt, ob man all dies nicht schon ein­mal irgend­wo gele­sen oder gehört hat. Ver­mut­lich bei But­ler selbst.

Doch Judith But­ler ist bei diesem Liveauftritt so irre sym­pa­thisch, dass man sich während der eher akademis­chen Aus­führun­gen ohne­hin vorn­immt, ihre Büch­er noch mal — und dies­mal wirk­lich — zu lesen. Anders als andere Berühmtheit­en hat But­ler sich speziell vor­bere­it­et: Die Ikone spricht Deutsch, und zwar nicht nur in ihrer ersten amüsierten Antwort auf den extremen Zus­pruch, son­dern während des gesamten Vor­trags. Ein sauber artikuliertes Deutsch hat sie. Und während sie redet, wiegt sie leicht die Hüften, sodass ihr großzügig geschnit­ten­er Her­re­nanzug leicht mitschwingt.

Und als man es schon fast nicht mehr gedacht hätte, nimmt der Vor­trag auf ein­mal eine faszinierende Wen­dung. But­ler wird konkret, zitiert Gedichte, die Häftlinge in Guan­tá­namo auf Sty­ro­por­bech­er oder mit Zah­n­pas­ta geschrieben haben und die sie von Zelle zu Zelle aus­tauschen. “Die prekäre Kadenz der Ein­samkeit” nen­nt sie diese Tech­nik der Isolierten, über Gedichte eine Gemein­schaft zu bilden.

In den Unisem­inaren rufen But­lers The­sen, dass die geschlechtliche Iden­tität allein durch “männliche” oder “weib­liche” Hand­lun­gen gebildet wird, gerne mal Entset­zen und totale Ablehnung her­vor. In Pots­dam jedoch hat sich die ohne­hin große Judith-But­ler-Gemeinde Deutsch­lands ver­sam­melt, hier gipfelt die nette Fragerunde nach dem Vor­trag in ein­er kleinen Offen­barung. Als Let­zte meldet sich eine junge Frau zu Wort: “Ich möchte Ihnen aus der Tief­ste meines Herzens danken”, sagt sie sichtlich bewegt. “Ihr Denken hat mein Leben verändert.”

Kategorien
Uncategorized

Zehn Jahre tolerantes Brandenburg

Wie auf die Zunahme von Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit reagieren? Vor zehn Jahren hat­te die Lan­desregierung ein Hand­lungskonzept beschlossen: “Tol­er­antes Bran­den­burg”. Am Dien­stag wurde mit einem Fes­takt das zehn­jährige Jubiläum gefeiert. Auch Bun­de­spräsi­dent Horst Köh­ler war dabei. 

Während­dessen besuchen Tamar und Sim­cha Lan­dau aus Israel regelmäßig Jugendliche in Bran­den­burg und erzählen, wie sie den Holo­caust überlebten.

Kategorien
Uncategorized

1361 rechte Delikte im Toleranz-Land


Fes­takt zu zehn Jahre Hand­lungskonzept gegen Frem­den­feindlichkeit im Hans-Otto-Theater

Pots­dam (ND). Anlässlich des zehn­jähri­gen Beste­hens des Hand­lungskonzeptes »Tol­er­antes Bran­den­burg« gab es gestern einen Fes­takt im Pots­damer Hans-Otto-The­ater. Die Koor­dinierungsstelle für Ver­bände und Ini­tia­tiv­en war 1998 nach ein­er Serie recht­sex­trem­istis­ch­er Über­griffe gegrün­det worden.

»Anfangs hat­te Bran­den­burg nicht den Mut, die braune Gefahr zu erken­nen und damit umzuge­hen«, erin­nerte sich der SPD-Land­tagsab­ge­ord­nete Ravin­dra Gujju­la. Es habe die Angst gegeben, das Bun­des­land schlecht zu reden. »Viele ver­schlossen die Augen.« Das Konzept »Tol­er­antes Bran­den­burg« habe sich bewährt.

Der Abge­ord­nete Andreas Bernig (Linkspartei) meinte, die Regierung habe mit dem Konzept Maßstäbe geset­zt. Gle­ich­wohl müsse man fest­stellen, »dass Bran­den­burg bei der Zahl recht­sex­trem­istis­ch­er Straftat­en bun­desweit vorne liegt«. Die Zahl der Delik­te stieg seit 2001 von 907 auf 1361 im Jahr.

Kategorien
Uncategorized

Football unites – Rascism devides”

Unser Vere­in Jugend mis­cht mit e.V. organ­isiert für kom­mendes Woch­enende den Elbe-Elster
Street­soc­cer­cup 2008 im Erleb­nis-Kraftwerk in Plessa.
Wie bere­its auch in der Lausitzer Rund­schau berichtet wurde, haben wir in den ver­gan­genen Jahren
zwei Hal­len­fußball­turniere für Jugendliche in und um Fin­ster­walde organ­isiert und dafür viele junge
Men­schen zum Fair­Play begeis­tern kön­nen. In diesem Jahr möcht­en wir ein noch umfangreicheres
Ange­bot anbieten.

Zum Final­woch­enende der Europa Meis­ter­schaft 2008, am kom­menden Sam­stag und Son­ntag, den
28. und 29. Juni 2008 ver­anstal­ten wir daher, gemein­sam mit dem Erleb­nis-Kraftwerk-Plessa und
zahlre­ichen Spon­soren, den Elbe-Elster-Street­soc­cer­cup 2008. Unter dem Mot­to „Foot­ball unites
– Ras­cism dev­ides“ wer­den sich Teams aus dem gesamten Kreis Elbe-Elster die Ehre geben und im
tol­er­an­ten Umgang gegeneinan­der antreten. Bish­er haben sich 15 Teams angemeldet. Noch bis zum
Fre­itag abend hat jed­er die Möglichkeit ein Team anzumelden!
Jed­er der mit­macht, hat die Chance tolle Preise zu gewin­nen! Unter anderem gibt es neben den
Pokalen auch EM-Bälle, Cd‘s, Sport­taschen und vieles Weit­ere mehr zu gewin­nen. Die Teil­nahme ist
für jeden kostenlos!

Doch damit nicht genug. Wir bieten den Jugendlichen neben Fußball und anderen Sportarten, wie
Beachvol­ley­ball und Bas­ket­ball, auch ein musikalis­ches High­light mit einem Band­fes­ti­val am Abend
der Ver­anstal­tung. Von HipHop bis Rock ist für jeden etwas dabei! Zum krö­nen­den Abschluss am
Son­ntag ver­fol­gen wir gemein­sam das EM-Finale auf ein­er Großpro­jek­tion­swand im Kraftwerk. Und
das alles kostenlos!

Für einen nur gerin­gen Unkosten­preis haben alle die Möglichkeit den Zelt­platz zu nutzen.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen hier­für und Teil­nah­mebe­din­gun­gen sind jed­erzeit unter
www.BoredomSucks.de abruf­bere­it!!! Für Fra­gen ste­hen wir allen auch gern täglich ab 16 Uhr
unter der Mobil­funknum­mer — 0170 587 143 3 – zur Verfügung.

Wir freuen uns auf ein erleb­nis­re­ich­es Wochenende!

Kategorien
Uncategorized

Die Antifa wird als Expertenpool toleriert

Bran­den­burg feiert zehn Jahre “Tol­er­antes Bran­den­burg”. Damit hat das Land ein recht­es Prob­lem eingeräumt und Gegen­strate­gien entwickelt

Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck lädt für den heuti­gen Dien­stag zu einem Fes­takt ein: Die Pots­damer Lan­desregierung feiert das zehn­jährige Beste­hen des Hand­lungskonzeptes “Tol­er­antes Bran­den­burg”. 1998 hat die Regierung dem Land Anti­ras­sis­mus von oben verord­net. Sie finanzierte Stellen für mobile Berater gegen rechts und Beratungslehrer in den Schulen, um Strate­gien gegen Frem­den­feindlichkeit und rechte Kul­tur zu entwickeln.

Auf dem ersten Blick hat sich in der Mark nur wenig verän­dert. 1999, ein Jahr nach Ein­führung des Konzeptes, zog die recht­sradikale DVU in den Land­tag ein — wo sie bis heute sitzt. Sie und die NPD haben zu den Kom­mu­nal­wahlen im Sep­tem­ber zahlre­iche Vertreter für kom­mu­nale Man­date auf­stellen kön­nen. In der Sta­tis­tik der recht­sex­tremen Gewalt­straftat­en ste­ht Bran­den­burg bun­desweit auf dem unrühm­lichen zweit­en Platz.

Für Dirk Wilk­ing, den Leit­er der mobilen Beratung­steams, hat sich den­noch viel getan. “Die Zivilge­sellschaft ist wehrhafter gewor­den”, sagt er. Vor zehn Jahren hät­ten viele Kom­mu­nalpoli­tik­er rechte Sym­bole und eine rechte Unter­wan­derung von Jugend­clubs nicht ein­mal erkannt.

Das war nicht die einzige Absur­dität: Wenn linke Grup­pen rechte Ten­den­zen in märkischen Kom­munen benan­nt hat­ten, gal­ten sie oft als Nest­beschmutzer. Kom­mu­nalpoli­tik­er waren mitunter stärk­er um den guten Ruf der Kom­mune besorgt als um rechte Umtriebe in Jugend­clubs oder Schulen.

Als eigentlich­es Prob­lem gal­ten oft die Antifas oder Men­schen aus Kirchen und linken Parteien, die die Prob­leme benan­nten. Das sei heute anders, sagt Wilk­ing. “Die Wahrnehmungs­fähigkeit ist gestiegen. Und die ein­sti­gen Schmud­delkinder von der Antifa sitzen heute in vie­len Land­kreisen als anerkan­nte Experten mit an den run­den Tis­chen.” Seine mobilen Beratung­steams helfen im derzeit­i­gen Kom­mu­nal­wahlkampf den Ortsvere­inen aller demokratis­ch­er Parteien beim Umgang mit NPD und DVU. “Da spie­len wir durch, wie man sich ver­hal­ten kann, wenn neben dem eige­nen Wahlkampf­s­tand plöt­zlich ein­er der NPD ste­ht”, sagt er.

Dass Bran­den­burg über­haupt ein Pro­gramm gegen Frem­den­feindlichkeit brauchte, war 1998 keine Selb­stver­ständlichkeit, erin­nert sich Gerd Harms. Der dama­lige Bil­dungsstaatssekretär gilt als ein­er der Erfind­er des Hand­lungskonzepts. “Mit der Instal­la­tion eines Lan­despro­gramms gegen rechts haben wir offen zugegeben, dass Bran­den­burg ein Prob­lem mit Frem­den­feindlichkeit und Ras­sis­mus hat”, sagt er. Das war gewöh­nungs­bedürftig. Trotz zahlre­ich­er ras­sis­tis­ch­er Über­fälle war der Ansatz in der dama­li­gen SPD-Allein­regierung erst nach einem län­geren Diskus­sion­sprozess kon­sens­fähig. “Noch schwieriger war es in manchen Kom­munen, wo man der Mei­n­ung war, die Recht­en seien doch nur ein paar dumme Jun­gen, und das würde sich ohne­hin verwach­sen”, so Harms.

Auch der Ansatz des Hand­lungskonzepts, die Zivilge­sellschaft zu stärken, sei gewöh­nungs­bedürftig gewe­sen. Dirk Wilk­ing: “Der erste Reflex von manchen Kom­mu­nalpoli­tik­ern war ja erst mal, nach Polizei und Ord­nungsamt zu rufen, wenn es ein recht­es Konz­ert oder eine Demo gab. Recht­sex­trem­is­mus wurde nicht als poli­tis­che Erschei­n­ung wahrgenom­men. Man hat nur geguckt, wo Geset­ze greifen.” Diesen Reflex gebe es zwar heute auch noch, “aber das ist nicht mehr der einzige. Es gibt heute über­all Leute, die die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung nicht scheuen.”

Dirk Wilk­ing und seine Mitar­beit­er fuhren in den Anfangs­jahren zu Jugend­sozialar­beit­ern nach Lübbe­nau. Die wussten von dem recht­en Pub­likum in ihren Jugendtr­e­ffs, aber das Jugen­damt und die Kom­mu­nalpoli­tik hat­ten damals die Augen ver­schlossen. Die mobilen Berater ani­mierten sie, sich Ver­bün­dete zu suchen und mit ihnen gemein­sam ein Analy­sep­a­pi­er zu schreiben. Fak­ten wur­den benan­nt: wo rechte Musik gespielt und wo Nichtrecht­en der Zugang zum Club ver­wehrt wurde. Fak­ten seien bess­er, als nur Unmut zu grummeln.

Als Kan­zler Ger­hard Schröder (SPD) im Jahre 2000 den “Auf­s­tand der Anständi­gen” aus­gerufen hat­te, wurde das Hand­lungskonzept “Tol­er­antes Bran­den­burg” zu einem bun­desweit­en Mod­ell­pro­jekt. Die rot-grüne Bun­desregierung instal­lierte in den anderen Ostlän­dern mobile Beratung­steams. Mit einem Geburts­fehler: Die vom Bund finanzierten über­wiegend linken mobilen Berater fungierten als Ankläger gegenüber den kon­ser­v­a­tiv­en Lan­desregierun­gen in den Ostlän­dern. Wo viele Lan­desregierun­gen wegschaut­en, kon­stru­ierten sie eine Gegenöf­fentlichkeit aus der örtlichen Antifa und kri­tis­chen kirch­lichen und gew­erkschaftlichen Grup­pen. Eine, die deut­lich weit­er links war als die Lan­desregierun­gen. Das störte. 

Kategorien
Uncategorized

Beamtenbriefing gegen rechts

(22.6.20008)Brandenburg will an Polizis­ten, Lehrer und andere Beamte Merkzettel ver­schick­en, um diese an ihren Eid auf die Ver­fas­sung zu erin­nern — und dass das Engage­ment für die NPD ver­boten ist. VON ULRICH SCHULTE

BERLIN taz Bran­den­burg erteilt seinen Lan­des­beamten Nach­hil­fe in Sachen Extrem­is­mus. Alle 33.000 Beamte wür­den in Kürze mit einem Merkzettel daran erin­nert, dass sie sich aktiv für den Rechtsstaat und gegen Extrem­is­mus engagieren müssten, sagte Wolf­gang Brandt, der Sprech­er des Innen­min­is­teri­ums. “Zum Beispiel sind die Mit­glied­schaft in extrem­istis­chen Organ­i­sa­tio­nen oder die Teil­nahme an ihren Demon­stra­tio­nen nicht mit der Dien­stpflicht vere­in­bar.” Die Beamten, etwa Lehrer oder Polizis­ten, müssten den Emp­fang des Papiers quittieren.

Die Ini­tia­tive ist auf Recht­sex­trem­is­mus gemünzt: In Bran­den­burg find­en am 28. Sep­tem­ber Kom­mu­nal­wahlen statt, die Parteien fürcht­en ein Erstarken der NPD. Dabei ist der Erin­nerungszettel die abge­speck­te Ver­sion eines Vorschlags der SPD. Sie hat­te im Jan­u­ar einen Demokratie-Check für Kan­di­dat­en für Kom­mu­nal­wahlen gefordert, später hat­te die Koali­tion aus SPD und CDU den Vorschlag aus rechtlichen Grün­den kassiert.

Die aktuelle Idee muss man deshalb vor allem als poli­tis­ches Sym­bol ver­ste­hen. Denn die geplante Ver­wal­tungsvorschrift wieder­holt lediglich etwas aus­führlich­er den Dien­steid, den sowieso alle Lan­des­beamten leis­ten müssen. Er lautet: “Ich schwöre, das Grundge­setz für die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land, die Ver­fas­sung des Lan­des Bran­den­burg und die Geset­ze zu wahren und meine Amt­spflicht­en gewis­senhaft zu erfüllen.” Auch das Ein­treten für die frei­heitlich-demokratis­che Grun­dord­nung ist in Bran­den­burgs Beamtenge­setz bere­its geregelt.

Im Merk­blatt-Entwurf heißt es: Poli­tis­che Betä­ti­gung außer­halb des Dien­stes sei Beamten nicht ver­boten, aber durch die Ver­fas­sungstreuepflicht eingeschränkt. Ein Engage­ment für die NPD, ob es nun um das Ausüben von Parteiämtern oder das Verteilen von Flug­blät­tern geht, könne diszi­pli­nar­rechtliche Fol­gen haben, sagte Brandt. Denkbar seien Abmah­nun­gen, das Aus­set­zen von Beförderun­gen oder “im Extrem­fall die Ent­fer­nung aus dem Amt”. Auch wenn es sich bei der NPD um keine ver­botene Partei han­dle, “beste­ht Ein­vernehmen darüber, dass sie die Grun­dord­nung des Rechtsstaats bekämpft”.

Was die Lan­desregierung ver­schweigt: Durch ihren Plan wird sich nichts ändern. Ein Lehrer, der bei NPD-Aufmärschen aus­län­der­feindliche Parolen brüllt, müsste sich sowieso auf ein ern­stes Gespräch mit seinem Dien­s­ther­rn ein­stellen — Merkzettel hin oder her.

Kategorien
Uncategorized

Müder NPD-Aufmarsch in Joachimsthal

Joachim­sthal — Rund 150 Men­schen haben am heuti­gen Sam­stag in der Joachim­sthaler Kirche friedlich gegen einen zeit­gle­ichen NPD-Auf­marsch in dem Ort protestiert. Die NPD-Demon­stra­tion mit knapp 60 Teil­nehmern stand unter dem Mot­to “Sicher­heit, Recht und Ord­nung — keine Gnade für die Täter” und richtete sich gegen die Freilas­sung des Sex­u­al­straftäters Wern­er K., der seit sein­er Ent­las­sung in der Stadt bei Ver­wandten wohnt.
Demon­stra­tionsvor­bere­itun­gen am Bahn­hof foto: ipr

Mit 60 Teil­nehmern blieb der Auf­marsch der NPD im Rah­men dessen, was die Partei im Vor­feld erwartet hat­te. Alle Nazis wur­den auf dem Weg zum Kundge­bung­sort peniblen Kon­trollen durch die Polizei unter­zo­gen. Mit knapp halb­stündi­ger Ver­spä­tung begann die völkische Ver­anstal­tung, die als Haupt­parolen­schreier den NPD-Sängerkn­aben und Berlin­er Parteivor­sitzen­den Jörg Häh­nel aufge­boten hatte.

Beim anschließen­den Marsch durch die Joachim­sthaler Innen­stadt säumten doch mehr Polizis­ten als Zuschauer die Straßen­rän­der. Fleißig wur­den rechte Parolen skandiert. Für den polemis­chen wie falschen Satz, in Deutsch­land wür­den Falsch­park­er mit­tler­weile härter bestraft als Sex­u­al­straftäter, ern­tete der Mann am Laut­sprecher­wa­gen sog­ar Applaus. Als er konkreter wurde und den Auf­bau ein­er Bürg­wehr unter führung der NPD anbot und nach Selb­stjus­tiz rief, blieben die Joachim­sthaler sehr verhalten.

Zu spon­ta­nen Protesten gegen die Nazis kam es am Rand der Demon­stra­tion allerd­ings nicht. Eher wurde Sym­pa­thie für die Forderung des Wegsper­rens von Wern­er K. geäußert. Mit der Parole “Todesstrafe für Kinder­schän­der” kon­nte die NPD bei den Schaulusti­gen nicht kaum punkten.

Ex MHS Kad­er nicht vor Ort

Chris­t­ian Banask­iewicz, ein­er der Nazi-Führungs­fig­uren in Joachim­sthal und im Barn­im, nahm an der NPD-Demon­stra­tion nicht teil. Im April hat­te er auf sein­er Web­site “Märkisches-Info­por­tal” noch gegen Wern­er K.gehetzt. Zur Demon­stra­tion war auf sein­er Online-Präsenz nichts zu lesen. Stattdessen gibt es dort seit heute einen Artikel zum The­ma “Son­nen­wende und Wei­h­nacht­en” zu lesen. Gle­ich­es gilt auch für seinen Kumpel aus Märkischen Heimatschutzzeit­en, Gor­den Rein­holz, dessen Dom­izil in Eber­swalde bei kein­er Haus­durch­suchung in der recht­en Szene fehlen darf. Bei­de hät­ten in Joachim­sthal ein Heim­spiel gehabt, zogen es aber vor, durch Abwe­sen­heit zu glänzen.

Bei der zeit­gle­ich stat­tfind­en­den Gegen­ver­anstal­tung in der Kirche waren die Bürg­er­meis­terin von Joachim­sthal Ger­linde Schnei­der und der Barn­imer Lan­drat Bodo Ihrke (SPD), vor Ort. “Wir haben ein Zeichen gegen Rechts geset­zt”, sagte Pfar­rerin Beat­rix Spreng gegenüber dpa. Nur lei­der haben das die Recht­en nicht wahrgenom­men, meint dazu gegenrede.info. Inter­es­sant ist, dass sich nie­mand von der Bürg­erini­tia­tive “Nach­barschaftliche Sol­i­dar­itäts­ge­mein­schaft”, die dafür kämpft, dass Wern­er K. wieder aus Joachim­sthal ver­schwindet, bei der Protestver­anstal­tung gegen die Nazi-Demon­stra­tion hat blick­en lassen.

Vorgeschichte

Wern­er K. war Mitte April nach 22 Jahren Haft wegen mehrfach­er Verge­wal­ti­gung von Frauen und Kindern freigekom­men und zu Ver­wandten nach Joachim­sthal gezo­gen. Zuvor hat­te der Bun­des­gericht­shof einen Antrag auf nachträgliche Sicherungsver­wahrung wegen rechtlich­er Män­gel zurück­gewiesen. Nach Protesten der Bevölkerung ver­ließ der als gefährlich gel­tende Mann Ende April den Ort, um sich in ein­er Klinik behan­deln zu lassen. Nach Indiskre­tio­nen musste er seine Ther­a­pie allerd­ings Ende Mai abbrechen. Ein neuer Platz wurde bish­er nicht gefunden.

Inforiot