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Brandanschlag auf Polizeiauto

Das Amts­gericht Königs Wuster­hausen hat nach jW-Infor­ma­tio­nen Ende ver­gan­gener Woche den 24jährigen Neon­azi Adri­an U. aus dem Gefäng­nis ent­lassen, der in der südlich von Berlin gele­ge­nen Kle­in­stadt Ende Okto­ber mit drei Jugendlichen einen Bran­dan­schlag auf das Pri­vatau­to eines Polizeikrim­i­nalkom­mis­sars durchge­führt haben soll. Zwei weit­ere Tatverdächtige, Michael H. und Matthias G., waren wegen ihres jugendlichen Alters von 16 bzw. 17 Jahren bere­its nach kurz­er Unter­suchung­shaft auf freien Fuß geset­zt wor­den. Ein 15jähriger Tatverdächtiger, Patrick A., ist seit­dem in einem Jugend­heim in Frosten­walde unterge­bracht. Die Anklage der Staat­san­waltschaft soll Anfang 2006 vorliegen.

Am Abend des 31. Okto­ber sollen Adri­an U. und seine drei jugendlichen Kumpane den Pri­vat­wa­gen des Beamten in ein­er Neubausied­lung der Kle­in­stadt mit einem Brand­satz zer­stört haben. Eine Stunde zuvor hat­ten die Täter bere­its mit­tels eines Sil­vester­böllers den Briefkas­ten des Polizis­ten explodieren lassen.

Offen­bar wollte sich die Clique um Adri­an U. an dem Polizis­ten rächen, weil er in Königs Wuster­hausen seit drei Jahren in der Ein­heit TOMEG (Täteror­i­en­tierte Maß­nah­men gegen extrem­istis­che Gewalt) tätig war. Die Polizei in Frankfurt/Oder sieht nach dem Bran­dan­schlag die Gefahr ein­er ganz neuen Qual­ität der Aktions­for­men von Neon­azis und stellte sog­ar eine Nähe zum Ter­ror­is­mus her­aus. Im ganzen Land Bran­den­burg sei es zu ein­er ver­gle­ich­baren Aktion gegen Polizis­ten durch Neo­faschis­ten bish­er nicht gekom­men, sagte Peter Sal­en­der als Sprech­er des Frank­furter Polizeiprä­sid­i­ums laut Tagesspiegel.

Gewalt­tätige Angriffe beispiel­sweise gegen Antifaschis­ten, Obdachlose und Nicht­deutsche sind in Bran­den­burg auf­grund des enor­men Organ­isierungs­grades der Neon­azis keine Sel­tenheit. Erst vor ein­er Woche wurde zum wieder­holten Male ein türkisch­er Imbiß in Rheins­berg (Ost­prig­nitz-Rup­pin) durch einen Anschlag ver­wüstet (siehe jW vom 14.12.). Das Innen­min­is­teri­um in Pots­dam sieht eine Ursache für das neue Feind­bild Polizei auch in Erfol­gen der Gruppe TOMEG, die die Neon­azis schw­er unter Druck setze.

Der Bran­dan­schlag war erst vor weni­gen Tagen in der Öffentlichkeit bekan­nt­ge­wor­den, um eine erneute Gefährdung des Beamten, sein­er Frau und sein­er Tochter zu ver­mei­den. Ein Mitte Novem­ber auf den Fall aufmerk­sam gewor­den­er Jour­nal­ist des Berlin­er Tagesspiegels war von den Ermit­tlern um eine späte Veröf­fentlichung gebeten wor­den. Inzwis­chen soll der Beamte Königs Wuster­hausen mit sein­er Fam­i­lie ver­lassen haben und in eine andere Region ver­set­zt wor­den sein.

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Jüdisches Leben in Eberswalde und Berlin gestern und heute

Eine Präsen­ta­tion am 21.Dezember ab 16 Uhr im Bürg­erzen­trum im Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel, Schorfhei­der­straße 13

Seit dem Som­mer 2005 läuft ein von der Stiftung Demokratis­che Jugend im Bun­de­spro­gramm Civ­i­tas-aktiv gegen Recht­sex­trem­is­mus gefördertes Pro­jekt zum jüdis­chen Leben während des NS in Eber­swalde ver­bun­den mit der Rekon­struk­tion ein­er seit Jahren unbe­nutzten Fotoausstel­lung „Aus Nach­barn wur­den Juden“.
Unser­er Ver­anstal­tung am 21. Dezem­ber dient der Zusam­men­fas­sung der bish­er gemacht­en Erfahrun­gen und des erre­icht­en Standes der Arbeit. 

Der Ablauf unterteilt sich in drei Abschnitte.

Zum einen soll dargestellt wer­den, welchen Auf­bau und welch­es Ausse­hen die Ausstel­lung „Aus Nach­barn wur­den Juden“ nach der Rekon­struk­tion erhal­ten soll. Zunächst wird das neue Gesamtkonzept von Bild und Text vorgestellt. Zum besseren Ver­ständ­nis soll der alte Teile der Ausstel­lung bere­its über­ar­beit­eten Ele­menten gegenübergestellt, erläutert und mit dem Pub­likum disku­tiert werden.
Ein weit­eres The­ma wird das Inter­net­fo­rum sein, auf dem die neue Ausstel­lung virtuell präsen­tiert und zum Auslei­hen ange­boten wird, also wieder in einen Ausstel­lungskreis­lauf inte­gri­ert wird. 

In der ver­gan­genen Woche fand ein erstes Tre­f­fen mit der Ausstel­lungs­macherin Hazel Rosen­strauch statt. Frau Rosen­strauch berichtete über die Entste­hung und Konzep­tion der alten Ausstel­lung Ende der 80er Jahre. Briefe und Doku­mente ihrer Ver­wandten bilde­ten neben den Fotografien Abra­ham Pis­areks die Grund­lage für die Ausstel­lung und Begleitpublikation.

Zum zweit­en ist vorge­se­hen, die Pro­jek­tar­beit zum jüdis­chen Leben in Eber­swalde zwis­chen 1933 und 1945, an der sich zehn Schüler/innen der Albert Ein­stein Ober­schule beteili­gen, vorzustellen. Der Stand der Recherchen soll in Form eines virtuellen his­torischen Stadtrundgangs durch die Alt­stadt Eber­swaldes ver­an­schaulicht und zur kri­tis­chen Befra­gung durch das Pub­likum gestellt wer­den. Für eine Zusam­me­nar­beit haben wir Ellen Behring gewin­nen kön­nen, die seit eini­gen Jahren anhand der Rekon­struk­tion von Biogra­phien ver­sucht, unser Bewusst­sein und Wis­sen über die Exis­tenz und Geschichte der jüdis­chen Gemeinde in Eber­swalde zu erweitern.

Um den Bogen in die Gegen­wart zu schla­gen, sind Stu­den­ten aus Berlin ein­ge­laden, die in Zusam­me­nar­beit mit der Zen­tralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch­land e. V. Sem­i­nare für Schüler/innen anbi­eten, um über ihr Leben in der heuti­gen Bun­desre­pub­lik zu bericht­en sowie über die Entwick­lung und Wand­lung der jüdis­chen Gemein­schaft in Deutsch­land seit 1945 zu referieren.

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Neo-Nazi zeigt zweimal den Hitlergruß und schreit “Sieg-Heil”

Falken-Luckenwalde)

Im Anschluss an eine Diskus­sionsver­anstal­tung im Luckenwalder
Jugend­club “KLAB” — zu Sex­is­mus in HipHop und Pop­kul­tur — fand eine
HipHop-Par­ty statt. Bei dieser tauchte ein Neo-Nazi auf, zeigte den
Hit­ler­gruß und rief “Sieg-Heil”. Nach dem Ver­lassen des Grundstücks
zeigte er erneut den Hitlergruß. 

Am Fre­itagabend gegen 22 Uhr tauchte ein Mann mit sein­er Fre­undin im
KLAB auf und “begrüßte” die Par­tygäste mit dem Hit­ler­gruß und der Parole
“Sieg-Heil”. Nach­dem ein anwe­sender Jugendlich­er einem Mitar­beit­er des
KLAB´s Bescheid gab, wurde der Täter umge­hend zur Rede gestellt. Auf die
Frage, ob er den Hit­ler­gruß zeigte und Sieg-Heil rief, antwortete er mit
ein­er Gegen­frage: “Und wenn, ist das schlimm?”. Daraufhin wurde der
betr­e­f­fend­en Per­son ein Hausver­bot erteilt, dem er mit Verzögerung
nachkam. Beim Ver­lassen des Grund­stücks zeigte er erneut den Hitlergruß.

„Wir wer­den in unseren Räu­men solch menschenverachtendes,
anti­semi­tis­ches und ras­sis­tis­ches Gedankengut nicht dulden und offensiv
dage­gen ange­hen.“, so Juri Eber, Mitar­beit­er des KLAB´s.

Die Täter erfüll­ten dabei nicht den Stereo­typ des Brandenburger
Nazi-Skins. Der Täter trug eine dun­kle Led­er­jacke, blaue Jeans und hatte
kurze mit Haar-Gel ver­set­zte Haare. Seine Fre­undin kam, wie er,
sportlich-schick gek­lei­det. „Typ­is­che Neo-Nazis, wie wir sie aus den
Neun­zigern ken­nen, gibt es immer sel­tener. Heute sehen Neo-Nazis auch
aus wie ganz nor­male Bürg­er von der Straße. Es liegt an uns den (Neo-)
Nazis inhaltlich ent­ge­gen­zutreten und eine alter­na­tive, nicht-rechte,
Jugend­kul­tur zu stärken“, so Juri Eber.

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Falk Janke gründet Partei Die Rechte

Der Wer­biger Falk Janke hat eine neue Partei gegrün­det — Die Rechte: volk­snah, sozial, rechts. In der Stadtverord­neten­ver­samm­lung wurde über die Umbe­nen­nung der Frak­tion informiert. Janke kam über die Liste Offen­sive D ins Stadt­par­la­ment und schloss sich der CDU-Frak­tion an. Die heißt nun CDU/Die Rechte. Es ist die dritte Partei des Wer­bigers. Nach sein­er Ära als Geschäfts­führer des CDU-Kreisver­ban­des wech­selte er in die Schill-Partei, die sich dann in Offen­sive D umbe­nan­nte. Er wurde später deren Lan­desvor­sitzen­der. “Wir waren in eine Sack­gasse ger­at­en, inhaltlich, per­son­ell und finanziell”, begrün­dete Janke den neuen Schritt. Mit 17 weit­eren Akteuren habe er deshalb die neue Partei gegrün­det. Die soll nach seinen Vorstel­lun­gen in ganz Deutsch­land aktiv wer­den. Der Wer­biger ließ sich auch gle­ich zum Vor­sitzen­den wählen. Er gehe davon aus, dass die neue Partei bis zum Jahre­sende schon 50 Mit­glieder haben wird. Die Offen­sive D teilt offiziell mit, dass sie am 26. Novem­ber die Aus­trittserk­lärung von Janke erhal­ten hat. Die neue Partei war am 18. Novem­ber gegrün­det wor­den. Zu Jankes eng­sten Mit­stre­it­ern gehört Mirko Eggert, der im Kreis einst als Vor­sitzen­der des in der Versenkung ver­schwun­de­nen Vere­ins Eltern für Schüler für Schlagzeilen sorgte. Er wohnt heute in Spreen­hagen (Oder-Spree.)

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FREIeHEIDe: Pink Point abgerissen

Am 21.11. hat­te der Abriss des, als Pink Point benan­nten, sow­jetis­chen Kom­man­do­turm, an der Straße von Schwein­rich nach Fleck­en-Zech­lin (Nord-Bran­den­burg) begonnen.

Seit dem 24.11. ist das Wahrze­ichen der Freien Hei­de in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de optisch Geschichte. Unter dem Deck­man­tel der Kon­ver­sion schaffte sich der Platzkom­man­deur Ober­stleut­nant Wolf­gang Engel die Ruine vom Hals. Im Som­mer 2002 wurde sie von Anti­mil­i­taris­musak­tivis­ten pink ange­malt und zum “Pink Point Touris­mus­cen­ter umbenannt”.
Seit­dem stand der “Pink Point” als Sym­bol für den unge­broch­enen Wider­stand der Men­schen in der Region gegen die Pläne der Bun­deswehr, dort einen 14 qkm großen Bomben­ab­wurf­platz in Betrieb zu nehmen, auf dem die Nato Abwürfe im Tief­flug und aus Höhen bis zu 4000 m trainieren will.

In der Nacht vom 11.12. zum 12.12. haben Mit­glieder eines so genan­nten “Fre­un­deskreis Russen-Rosa” 19 Platzbe­gren­zungss­childer der Bun­deswehr rosa ange­malt und Zettel aufgek­lebt: “Mit Pink-Pow­er gegen das Bom­bo­drom und die Bun­deswehr hil­ft mit.” Wie die Märkische All­ge­meine Zeitung in ihrer Aus­gabe vom 13.12. berichtete, ” …hofft der Fre­un­deskreis, der mit ´alias Pink-Pow­er GmbH & Co. KG´ unterze­ich­net, dass ´alles, was rosa ist, geschlif­f­en, entsorgt oder friedlichen Zweck­en zuge­führt´ wird. Jet­zt seien die rosa Schilder dran, heißt es auf den Zetteln. Mit rosa Gelän­dewa­gen, rosa Uni­for­men, rosa Radaran­la­gen und ein­er rosa Kom­man­dan­tur könne es weitergehen. …” 

Erk­lärung des Fre­un­deskreis Russen-Rosa alias Pink-Pow­er GmbH & Co. KG

in der Nacht vom 11.12 zum 12.12 gelang es Aktion­skün­stlern die Schilder­palette um den ehe­ma­li­gen Pink Point neu zu gestal­ten, in der Hoff­nung das dies die näch­sten Objek­te sind welche von der Bun­deswehr abgeris­sen werden

Objek­t­in­for­ma­tion 02 Begrenzungsschilder
Mit Pink-Pow­er gegen das Bombodrom
…. und die Bun­deswehr hil­ft mit !!!

Es ist alles eine Frage der Farbe und des Anstrichs, wie let­zte Abris­sar­beit­en gezeigt haben.
Alles was rosa ist, wird geschlif­f­en, entsorgt und/oder friedlichen Zweck­en zugeführt.

Dieses Schild wurde als näch­stes Objekt ausgewählt !

Rosa Gelän­dewa­gen ?, Rosa Uni­for­men?, Rosa Radaran­la­gen ?, Rosa Zielein­rich­tun­gen ?, Eine rosa Kom­man­dan­tur? Geht es weiter ?

Fre­un­deskreis Russen-Rosa alias Pink-Pow­er GmbH & Co. KG

Weit­ere Infos zur Freien Hei­de unter: /www.freieheide-nb.de

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Vorsicht bei polizeilichen Vernehmungen

In den gestri­gen Mor­gen­stun­den wurde ein 20 jähriger Link­er aus Rathenow von Beamten der vorge­blich gegen Rechts ini­ti­ierten Polizeison­derkom­mis­sion MEGA/TOMEG von sein­er Woh­nung abge­holt und auf der Polizei­wache Rathenow im Fall ein­er ange­blichen gefährlichen Kör­per­ver­let­zung erken­nungs­di­en­stlichen Maß­nah­men unterzogen.
Nach dem er im weit­eren Ver­lauf der Vernehmung vom Recht sein­er Aus­sagev­er­weigerung gebraucht gemacht hat­te, hätte er nun eigentlich wieder gehen kön­nen. Doch stattdessen wurde er aber zum neuen Leit­er der Rathenow­er Polizei­wache, Jean Wier­sch, ins Büro zitiert. Dieser ver­dunkelte dann sofort die Scheiben und offen­barte dem 20 Jähri­gen in einem Vier­au­genge­spräch, das er von ihm, den ver­meintlichen Rädels­führer, die „Schnau­ze voll habe“ und ihm in ein­er dun­klen Stunde die Fin­ger einzeln brechen werde. Schließlich sei Wier­sch, eige­nen Angaben zu Folge, Kampf­schwim­mer der NVA mit Nahkamp­faus­bil­dung gewe­sen und damit mit gewis­sen Kampf­prak­tiken betraut. Und nach­weisen kann man ihm ja dann sowieso nichts.
Angewidert ver­ließ der 20 Jährige das Büro und über­legt nun rechtliche Schritte gegen den Wach­leit­er einzulegen.

Hin­ter­grund der polizeilichen Maß­nah­men ist offen­bar eine Anzeige des ein­schlägig vorbe­straften Nazis­chlägers und Beruf­salko­ho­lik­er Daniel G. (25). G. und sein recht­sex­tremer Kumpel Chris­t­ian S. (17) waren in der Nacht von Fre­itag zu Sam­stag in der Jeder­itzer Straße unter­wegs, als sie auf zwei 18 Jährige Jugendliche trafen. Sofort wurde ein­er der 18 Jähri­gen von S. mit Pfef­fer­spray ange­grif­f­en und der andere von G. und S. umhergeschub­st. Einem der 18 Jähri­gen gelang es schließlich den jet­zt beschuldigten 20 Jähri­gen um Hil­fe anzu­rufen. Dieser kam schließlich und gemein­sam wurde der rechte Angriff nun abgewehrt, während Polizeiein­satzwa­gen teil­nahm­s­los vorbeifuhren.
Etwas später erstat­tete offen­bar nun Daniel G. in Rel­a­tivierung sein­er eige­nen Schuld Anzeige gegen die Per­son, die seinen Angriff abwehrte. 

Die Polizei nahm diese Anzeige anscheinend dank­end ent­ge­gen, möglicher­weise auch um ihre erst vor kurzem auf der Rathenow­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung unter­bre­it­eten These, das „die Pro­voka­tio­nen bei Grup­pe­nau­seinan­der­set­zun­gen in der Region eher von Links aus­ge­hen“ zu untermauern.

In Kon­se­quenz solch­er These ist in Kürze mit weit­eren Repres­sion­s­maß­nah­men gegen „Links“ zu rech­nen. Nimmt men­sch die Aus­sagen des Wach­leit­ers Wier­sch ernst, ist sog­ar mit ein­er Gefahr für Leib und Leben zu rechnen.

Es wird deshalb drin­gend ger­at­en, sich über seine Rechte und Pflicht­en bei der Rote Hil­fe e.V. zu informieren. Infor­ma­tion­s­ma­te­r­i­al kann dies­bezüglich auch im Inter­net auf der Präsen­ta­tion der Roten Hil­fe Bran­den­burg (http://www.rote-hilfe-brandenburg.de.vu) online einge­se­hen werden.

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Prozess wegen versuchten Mordes

Pots­dam - 3. Juli 2005, in den frühen Mor­gen­stun­den: Der Pots­damer Tamás B. ste­ht mit seinem Fre­und Christoph B. in der Friedrich-Ebert-Straße vor einem türkischen Imbiss in der Nähe von Bäck­er Braune. Eben haben sie sich noch einen Dön­er gekauft – für den Heimweg nach ein­er Par­ty im Waschhaus. Ein paar Minuten später wer­den bei­de Opfer bru­taler Gewalt. 13 Anhänger der recht­en Szene haben den „aktiv­en Linken“ und seinen Begleit­er niedergeschla­gen, getreten und ihre Gesichter zer­schnit­ten. Am 20. Dezem­ber begin­nen die Prozesse gegen elf der Täter am Landgericht Pots­dam – wegen ver­sucht­en Mordes. 27 Ver­hand­lungstage wer­den fol­gen. Ende März sind die let­zten Ver­hand­lungstage geplant.

Auf der gestri­gen Pressekon­ferenz des Vere­ins „Jugend engagiert sich in Pots­dam“ (JeP), sprach Tamás B. in der Stadt- und Lan­des­bib­lio­thek über seine Erleb­nisse in dieser Som­mer­nacht: Eine Tram, die in Rich­tung Platz der Ein­heit vor­bei­fuhr brem­ste so plöt­zlich, dass es qui­etschte, erin­nert sich Tamás B. Jemand hat­te die Not­bremse gezo­gen. Dann sprangen „unge­fähr 15 Ver­mummte raus“, umzin­gel­ten die bei­den. Ein­er habe gefragt: „Welch­er ist es?“ Da habe eine Frauen­stimme geant­wortet: „Das fette Zeck­en­schwein!“ Danach habe er nicht mehr viel mit bekom­men. Nach einem Schlag mit ein­er vollen Bier­flasche auf seinen Hin­terkopf fiel er bewusst­los zu Boden: „Ich wurde erst wieder wach, als mir jemand ins Gesicht getreten ist“. Seit­dem hört Tamás B. schlecht auf einem Ohr, sein Fre­und traf es noch schlim­mer: Der „unpoli­tis­che“ 25-Jährige stellte sich vor den Gle­ichal­tri­gen, um ihn zu schützen. Die Schläger zer­schnit­ten mit ein­er abge­broch­enen Flasche sein Gesicht und seinen Hals – nur zwei Zen­time­ter neben der Halss­chla­gad­er. Nach knapp zwei Minuten habe ein­er der Ver­mummten gerufen: „Weg, weg!“, erzählte Tamás B. Der Spuk war vorüber.

Dank der Aufze­ich­nun­gen der Überwachungskam­eras in der Straßen­bahn kon­nten noch am sel­ben Tag die ver­mut­lichen Täter festgenom­men wer­den. Sechs Erwach­sene zwis­chen 22 und 32 Jahren sowie eine Jugendliche sitzen seit­dem in Unter­suchung­shaft. Am näch­sten Dien­stag wer­den auch Tamás B. und Christoph B. im Gerichtssaal sitzen, bei­de lassen sich als Neben­kläger durch ihre Anwälte vertreten: „Das war ein heimtück­isch­er Anschlag“ auf Tamás B., so Christoph B.s Anwalt Volk­er Wieder­s­berg. Tamás B. sei den Recht­en bekan­nt gewe­sen, er ist für die Öffentlichkeit­sar­beit der Antifa an der Uni­ver­sität Pots­dam zuständig. Der Anwalt könne sich nicht vorstellen, dass die Täter davon aus­ge­gan­gen sind, dass ihre Opfer über­leben. Als sie vom Tatort ver­schwan­den lag Tamás B. regungs­los am Boden, sein Fre­und blutete stark aus der Hal­swunde. Im Klinikum Ernst vom Bergmann, in das bei­de ein­geliefert wur­den, habe man ihnen gesagt, dass sie noch ein­mal großes Glück hat­ten, so Tamás B. Laut Wieder­s­berg sei das Beson­dere an diesem Fall, dass die Tat ganz ein­deutig vor poli­tis­chem Hin­ter­grund ste­he. Die Tatverdächti­gen gehörten zum „inneren Zirkel“ der recht­sex­tremen Szene in Berlin und Pots­dam. In der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt küm­mert sich der Vere­in JeP um die Opfer rechter Gewalt. Der will nun eine „Beobach­tungs­gruppe“ auf­bauen, so Vere­inssprecherin Friedrike Johannsen. Diese soll den Prozess begleit­en und ein Prozess-Tage­buch führen. Zehn Per­so­n­en „aus Poli­tik und Kul­tur“ haben laut Johannsen ihre Teil­nahme bere­its fest zuge­sagt – darunter auch die Bun­desvor­sitzende von Bünd­nis 90/Die Grü­nen, Clau­dia Roth. Zudem plane JeP, dass Schulk­lassen an eini­gen Ver­hand­lun­gen teil­nehmen, mit denen anschließend über rechte Gewalt in Pots­dam disku­tiert wer­den soll. Unter­stützt wird der Vere­in dabei von der Pots­damer Sicher­heit­skon­ferenz. Am Fre­itag sollen die Details zur Prozess­be­gleitung besprochen werden.

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Vergriffen

Pots­dam - „Frech­er String mit elastis­ch­er Spitze. Per­fek­ter Sitz und tolles Tragege­fühl, auch unter enger Klei­dung abso­lut unsicht­bar!“ Damit wirbt die Tri­umph-Marke Slog­gi für ihre String-Tan­gas. Auf dem Plakat sind vier nur mit Schuh­w­erk und Tan­ga bek­lei­dete Damen von hin­ten zu sehen, zwis­chen ihnen sprießen Blüm­chen: „It’s String Time“, lautet der Slo­gan. Grund genug für Ter­res des Femmes in der Schweiz vor zwei Jahren eine Kam­pagne wegen Sex­is­mus und Her­ab­set­zung der Frau anzus­treben, der Her­steller zog das Plakat zurück, auch in Frankre­ich wurde es verboten.

In Pots­dam nun erlebte das anzügliche Bild eine Renais­sance. Für einen Fly­er zur „Wintercocktail“-Party der Stu­den­ten­verbindung Corps Maso­via, die heute Abend in der Kur­fürsten­straße 17 stat­tfind­et, wurde das Motiv zweck­ent­fremdet. „It’s Par­ty­Time!“ lautet hier nun der Slo­gan, die spär­lich bek­lei­de­ten Damen haben die Gießkanne und die Som­mer­hüte gegen Cham­pag­n­er-Flasche und Niko­laus­mützen einge­tauscht. Der Studieren­de­nauss­chuss AStA sah dadurch seinen schon zuvor for­mulierten Vor­wurf der Frauen­feindlichkeit des Corps unter­mauert (PNN berichteten). „Durch diesen Fly­er wurde noch ein­mal ein­drucksvoll bestätigt, dass das Corps und viele andere Verbindun­gen nicht mit dem Kopf, son­dern mit den Gen­i­tal­ien denken“, äußerte die Sprecherin der Arbeits­ge­mein­schaft Antifaschis­mus, Danelia Kras­nic in ein­er Stel­lung­nahme mit dem AStA.

Etwas erk­lärungs­bedürftig erscheint die Beziehung der Corps-Brüder zum weib­lichen Geschlecht tat­säch­lich zu sein. Ein­er­seits sind Frauen als Mit­glieder im Corps nicht zuge­lassen. Ander­er­seits find­en sich auf der Web­site des Corps Bilder von Par­tys, auf denen zahlre­iche junge Frauen in bester Party­laune zu sehen sind. Tamas Blé­nessy vom freien zusam­men­schluss der stu­dentIn­nen­schaften (fzs) sieht darin das Frauen­bild des Corps umris­sen: „Frauen sind hier nur schmück­endes Bei­w­erk, sie sind nur gefragt, wenn man keine Lust mehr hat, nur unter sich zu sein.“ Blé­nessy weit­er: „Im Grunde genom­men haben die Corps­brüder Angst davor, dass ihr har­monis­ches het­ero­sex­uelles Gefüge durch die Über­flu­tung des Män­ner­bun­des mit sex­uellen Reizen der Frauen gesprengt wer­den könnte.“

Das Corps Maso­via sieht sich indes zu Unrecht der Frauen­feindlichkeit bezichtigt. „Die Mit­glied­schaft auss­chließlich von Män­nern dient der Sta­bil­ität des Zusam­men­haltes der Gemein­schaften, der durch den exk­lu­siv­en Anspruch von Lebens­ge­fährten aufeinan­der oder die Belas­tun­gen durch das Wer­den und Verge­hen von Liebes­beziehun­gen inner­halb der Corps nicht gefährdet wer­den soll“, recht­fer­tigte die Verbindung bere­its im Novem­ber den Auss­chluss von Frauen. Eine Ger­ingschätzung von Frauen oder ein vorherbes­timmtes Rol­len­ver­ständ­nis der Geschlechter komme darin nicht zum Aus­druck. „Und scheint auch von Frauen so nicht ver­standen zu wer­den, wie deren oft über­pro­por­tionale Teil­nahme an zahlre­ichen Ver­anstal­tun­gen zum Beispiel des Corps Maso­via deut­lich macht“, so die Verbindung.

Dass der Fly­er von Studieren­den als sex­is­tisch emp­fun­den wird, bedauert Maso­via. „Dies wird von uns nicht so gese­hen“, hieß es gegenüber den PNN. Auch habe man nicht gewusst, dass das Motiv schon zuvor in die Kri­tik ger­at­en war. Beim Verteilen des Fly­ers habe es haupt­säch­lich pos­i­tive Reak­tio­nen gegeben: „Ins­beson­dere auch von weib­lichen Stu­den­ten“. Gegen die Vor­würfe des AStA ver­wahrt sich das Corps und bedauert, dass bis dato ihr Gespräch­sange­bot nicht aufge­grif­f­en wor­den sei. Generell seien Frauen bei Maso­via willkom­men, Aus­nah­men seien die Fechtver­anstal­tun­gen und Kneipen bzw. Kom­merse. Was das Tan­ga-Motiv allerd­ings mit ein­er „Win­ter­cock­tail-Par­ty“ zu tun hat, kon­nte oder wollte die Verbindung nicht erklären.

Eine Pots­damer Stu­dentin, die sich durch den Fly­er von Maso­via belästigt fühlt, sieht das Prob­lem vor allem in der Zweck­ent­frem­dung des Motivs. Es sei ver­ständlich, dass für Dessous mit nack­ter Haut gewor­ben werde, auch wenn sich über die Art der Darstel­lung stre­it­en lasse. Für die Wer­bung zu ein­er Stu­den­ten­par­ty sei das Motiv allerd­ings unver­ständlich. „Die Darstel­lung bekommt noch einen ganz anderen, mein­er Ansicht nach sehr viel frauen­feindlicheren Sinn, wenn sie von ein­er Vere­ini­gung benutzt wird, von der offen bekan­nt ist, dass sie nur Män­ner und keine Frauen beitreten lässt“, sagte die Stu­dentin, die ihren Namen nicht veröf­fentlicht sehen will. Dass ein­er solchen Verbindung an ein­er staatlichen Hochschule ein Forum geboten werde, schock­iere sie. In die gle­iche Kerbe schlug der AStA: Er forderte die Uni auf, dem Corps den Sta­tus ein­er an der Hochschule einge­tra­ge­nen Vere­ini­gung abzuerkennen.

Die Uni­ver­sität sieht indes keine Ver­an­las­sung, der Verbindung diesen Sta­tus abzuerken­nen. Von der Uni war zu erfahren, dass die bere­its for­mulierte Posi­tion weit­er­hin Gültigkeit habe: Es sei aus­geschlossen wor­den, dass der Zweck des Corps dem Auf­trag und den Auf­gaben der Hochschule ent­ge­gen­ste­ht, ein Ver­stoß gegen die gel­tende Recht­sor­d­nung durch das Corps sei nicht zu erken­nen. Wie dem auch sei, das Corps hat sein eigentlich­es Ziel, Aufmerk­samkeit zu erre­gen, erre­icht. Die in der ver­gan­genen Woche massen­haft über Mensen und Uni­flure gestreuten Fly­er sind mit­tler­weile bis auf wenige Exem­plare vergriffen.

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Eintritt für Sanssouci ab März

Vom 18. März 2006 an sollen Erwach­sene für den Pots­damer Schloss­park Sanssouci und für den Schloss­park in Berlin-Char­lot­ten­burg zwei Euro Ein­tritt zahlen – allerd­ings frei­willig. Uni­formierte Mitar­beit­er wer­den die Besuch­er an den Haupte­ingän­gen darum bit­ten, eine Spende in der genan­nten Höhe zu zahlen. Dafür wer­den extra Leute engagiert. Schon am 17. März will sich Gen­eraldirek­tor Hart­mut Dorg­er­loh an einen der Eingänge stellen und Gäste auf die Spende ansprechen.
Im Gegen­zug gebe es für die Besuch­er eine »schicke Karten« mit ver­schiede­nen Garten­mo­tiv­en als Sou­venir, informierte gestern Tilman von Stock­hausen, der Mar­ket­ing-Chef der Stiftung Preußis­che Schlöss­er und Gärten. Eine Jahreskarte wird zwölf Euro kosten. Eine Prog­nose, wie viel Geld dadurch hereinkommt, hält von Stock­hausen für schw­er. Als Hin­ter­grund nan­nte er das Prob­lem, dass viele Touris­ten nur noch die Parks und nicht auch die Schlöss­er besuchen. Wer in die Schlöss­er will, muss zahlen. Die Stiftung hoffe, mit dem frei­willi­gen Ein­tritt auch dem Van­dal­is­mus ein wenig begeg­nen zu kön­nen. Als Extrem­fall nan­nte von Stock­hausen einen Gelän­der­ad-Fahrer, der die Trep­pen von Sanssouci herun­ter­fuhr und dabei die Stufen beschädigte.
Ursprünglich wollte die Stiftung einen echt­en Ein­tritt kassieren. Dieses Ansin­nen lehnte der Stiftungsrat, in dem Bund, Berlin und Bran­den­burg vertreten sind, im Feb­ru­ar ab. Zuvor gab es Proteste. Eine Ini­tia­tive »Park frei!« grün­dete sich. Der Stiftungsrat regte sein­erzeit frei­willige Gebühren von zwei bis drei Euro an. 

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US-Drehkreuz in der Lausitz geplant

Der Betrieb des Flug­platzes Drewitz in der Nähe von Cot­tbus soll zum Jahres­be­ginn von US-Inve­storen über­nom­men wer­den. Laut ein­er Mel­dung des Senders rbb vom Mittwoch sollte am sel­ben Tag ein Notarter­min mit der neuen Betreiberge­sellschaft Erie Drewitz Inter­na­tion­al (EDI) stat­tfind­en. Die Gesellschaft wolle langfristig etwa 35 Mil­lio­nen Euro in den Bau eines inter­na­tionalen Fracht­flughafens investieren, öffentliche Unter­stützung inklusive.

Zu den unter großen finanziellen Ver­lus­ten gescheit­erten Großpro­jek­ten des Lan­des Bran­den­burg kön­nte damit bald ein neues kom­men. Erst am Dien­stag durch­sucht­en Staat­san­wälte und Polizei ver­schiedene Min­is­te­rien in Pots­dam sowie die Wohn­häuser des früheren Wirtschaftsmin­is­ters Wolf­gang Fürniß (CDU) und seines Staatssekretärs Wolf­gang Vogel wegen des Ver­dachts der Bestech­lichkeit im Zusam­men­hang mit der Pla­nung ein­er Chip­fab­rik in Frank­furt an der Oder. Das Kon­stru­ieren von Fässern ohne Boden ist in Bran­den­burg so etwas wie Staats­dok­trin, das bet­rifft auch seine Investi­tio­nen in Flughäfen. Sie beliefen sich bis zum Jahr 2004 auf etwa 14 Mil­lio­nen Euro seit Anfang der 90er Jahre. Von 13 Lan­de­plätzen schrieb bis dahin nur ein einziger schwarze Zahlen. In einem Gutacht­en bescheinigte Pro­fes­sor Wolf­gang Cezanne von der Uni­ver­sität Cot­tbus vor zwei Jahren, daß allen­falls fünf der von ihm unter­sucht­en Flughäfen im Lande eine regionale Bedeu­tung haben. In den Flughafen Cot­tbus-Drewitz flossen bis dahin 4,6 Mil­lio­nen Euro. Cezannes Gutacht­en stufte ihn in die let­zte Kat­e­gorie als »Flug­platz ohne Bedeu­tung« ein.

Ungeachtet dessen bemüht­en sich die Behör­den des Lan­des und des Land­kreis­es um US-Inve­storen. Im Okto­ber 2002 wurde Lan­drat Dieter Friese (SPD) in dieser Angele­gen­heit vom dama­li­gen Chef des Heimatschutzmin­is­teri­ums Tom Ridge in Wash­ing­ton emp­fan­gen. Geschäfts­führer der im August 2004 ins Han­del­sreg­is­ter einge­tra­ge­nen EDI ist ein ehe­ma­liger Offizier der US-Armee. Experten beze­ich­neten es gegenüber jW als merk­würdig, daß der Investor nicht auf einen gut­ge­hen­den Car­goflughafen gehe, son­dern auf einen »Feld‑, Wald- und Wiesen­flug­platz« an der Ost­gren­ze der BRD. Nir­gend­wo in der Region befinde sich ein Betrieb, der hohen Import- und Exportbe­darf habe. Die Frage sei, ob der Flughafen für andere Inter­essen so großzügig zur Ver­fü­gung gestellt werde.

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