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Neonazi freigesprochen

Über­fall in Rathenow bleibt ungesühnt

Das Amts­gericht Rathenow hat am 20. Sep­tem­ber den 25-jähri­gen Neon­azi Math­ias M. vom Vor­wurf der gefährlichen Kör­per­ver­let­zung freige­sprochen. Die Staat­san­waltschaft hat­te ihm vorge­wor­fen, in der Nacht zum 23. August 2004 zusam­men mit drei nicht ermit­tel­ten Tätern ver­mummt und mit Totschlägern bewaffnet eine Gruppe Link­er in einem Auto über­fall­en und einen der Insassen schw­er zusam­mengeschla­gen zu haben.

Nach der fast fün­f­stündi­gen Beweisauf­nahme stand für die Staat­san­waltschaft und für die Neben­klage fest: Math­ias M. ist als Täter iden­ti­fiziert, er war am Über­fall beteiligt. Das legte nicht nur seine Gesin­nung nahe — bei ein­er Haus­durch­suchung waren Klei­dungsstücke mit der Auf­schrift “B & H” (für die ver­botene Neon­azi-Grup­pierung “Blood and Hon­our”) und ein Gum­miknüp­pel gefun­den wor­den, M.´s Teil­nahme an Nazi-Demon­stra­tio­nen war in Fotos fest­ge­hal­ten wor­den — M. selb­st gab zu, dass er mit seinem Wagen, einem dun­klen VW-Kom­bi, in jen­er Nacht durch Rathenow fuhr. Allerd­ings will er, wie er in sein­er Ein­las­sung angab, nicht in der Nähe des Angriffs auf den Wagen des Antifaschis­ten Flo­ri­an E. gewe­sen sein; er selb­st sei von Unbekan­nten ver­fol­gt wor­den. Eine Behaup­tung, die durch keine weit­eren Beweise unter­mauert wurde und nach Ansicht von Staat­san­waltschaft und Neben­klage eine Schutzbe­haup­tung darstellte.

Fest ste­ht also, dass er den Wagen fuhr, den zwei Zeu­gen, die beim Über­fall ver­let­zt wur­den, ein­deutig am Kennze­ichen iden­ti­fizieren kon­nten. Außer­dem hat­te Flo­ri­an E. ihn direkt iden­ti­fiziert, als M., mit einem Teleskop­schlag­stock bewaffnet, bis auf Arm­länge an Flo­ri­an herangestürmt kam. Durch die Löch­er der Has­s­maske kon­nte Flo­ri­an Augen und Mund­par­tie von M. wieder­erken­nen, den er vom Sehen kan­nte. Wenige Tage später lief M. während eines Fußball­spiels dicht an Flo­ri­an vorbei.

Richter Ligi­er sah die Sache anders, selb­st die Wieder­erken­nung des Kennze­ichens zog er in Zweifel. Das Erin­nerungsver­mö­gen der Zeu­gen sei getrübt, ihre Wahrnehmung sei gestört gewe­sen. Der Richter zog als Begrün­dung einige Wider­sprüche und Erin­nerungslück­en der Zeu­gen her­an, die nach Auf­fas­sung der Neben­klage jedoch aufk­lärt wur­den. Björn S., der als einziger im Wagen blieb und, während die anderen flüchteten, von mehreren Ver­mummten mit Met­allschlagstöck­en gegen Kopf und Oberkör­p­er geschla­gen wurde, stand unter Schock, als die Polizei ihn in der­sel­ben Nacht ver­nahm. Bei der polizeilichen Vernehmung hat­te er sich zusam­men­gereimt, dass Flo­ri­ans Auto von einem vor ihnen fahren­den PKW aus­ge­bremst wor­den sei, vor Gericht war er sich sich­er, dass ein Wagen hin­ter ihnen Lichthupe gegeben hätte, so dass Flo­ri­an dachte, an seinem Wagen sei etwas nicht in Ord­nung, und arg­los ausstieg, um nachzuse­hen. Der plöt­zliche Über­fall der bewaffneten Ver­mummten löste bei Flo­ri­an eine Schreck­sekunde aus, die ihn erstar­ren ließ, bei Björn einen Tun­nel­blick, er achtete nur auf die Waf­fen und das Kennze­ichen, alles andere war neben­säch­lich. Warum die ein­deutige Iden­ti­fika­tion des Auto­kennze­ichens durch die Konzen­tra­tion aufs Wesentliche beein­trächtigt gewe­sen sei, das wird das Geheim­nis des Richters bleiben.

Der Fall zeige, so die Auf­fas­sung der Neben­klagev­ertreterin Antje Kla­mann, wie die Jus­tiz mit zweier­lei Maß messe: während die Staat­san­waltschaft Pots­dam gegen fünf Antifaschis­ten wegen ver­sucht­en Mordes ermit­telt, weil ein Teleskop­schlag­stock gegen einen Neon­azi einge­set­zt wor­den sei, ermit­telte dieselbe Staat­san­waltschaft im Fall des Angriffs in Rathenow nur wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und ver­säumte selb­st, die Blut­spuren an bei der Haus­durch­suchung gefun­de­nen Klei­dungsstück­en von M. mit denen des Opfers ver­gle­ichen zu lassen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Staat­san­waltschaft gegen das Urteil Beru­fung ein­legt und die Sache vors Landgericht in Pots­dam kommt. Wenn nicht, und das sei hier angekündigt, wird die Neben­klage Revi­sion ein­le­gen, wofür die Neben­kläger Geld brauchen. Denn eins ist sich­er: das Urteil ist inakzept­abel, es ist inakzept­abel, dass Neon­azis, die solcher­art organ­isierte und bewaffnete Über­fälle in ihrem Reper­toire haben, weit­er­hin frei herumlaufen.

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Kneipenrauswurf mit Molotow-Cocktails gerächt

Prozess­be­ginn am Landgericht Potsdam

Am Fre­itag, den 23. Sep­tem­ber 2005, begin­nt um 10 Uhr am Landgericht Pots­dam, Saal 015, ein Prozess gegen drei Män­ner wg. ver­sucht­en Mordes. Die 19‑, 23‑, und 41-Jähri­gen sind angeklagt, am 30. Dezem­ber 2004 Molo­tow-Cock­tails hergestellt und einen Brand­satz durch die Fen­ster­scheibe ein­er Gast­stätte in Werder gewor­fen zu haben, in der sich zu jen­em Zeit­punkt mehrere Gäste aufhiel­ten. Zwei der Angeklagten sind bere­its vorbe­straft wegen ras­sis­tis­ch­er Belei­di­gun­gen bzw. des Ver­wen­dens ver­fas­sungswidriger Kennzeichen.

Fahret­tin A., der Betreiber des City-Cafes in Werder, und seine Angestell­ten Hay­dar A. und Nikat T. hat­ten die Gäste aus der Gast­stätte gewor­fen, nach­dem diese die übri­gen Besuch­er belästigt hat­ten. Bere­its während des Rauswurfs sollen die späteren Brand­s­tifter ras­sis­tis­che Bemerkun­gen gegenüber den türkischen Män­nern geäußert und mit dem Spruch “Ich schieß dir eine Kugel in den Kopf” gedro­ht haben.

Eine halbe Stunde später wurde die Feier­stim­mung im City-Cafe durch einen laut­en Knall und lodernde Stich­flam­men jäh unter­brochen. Aus Rache für ihren Rauswurf hat­ten die drei Män­ner Molo­tow-Cock­tails hergestellt und gegen die Fen­ster der Gast­stätte gewor­fen. Das Feuer kon­nte jedoch schnell gelöscht wer­den. Nur zwei Gäste erlit­ten leichte Ver­let­zun­gen. Einen Tag später klebte an der neu einge­set­zten Scheibe ein Aufk­le­ber der NPD.

Neun Monate nach dem Vor­fall kri­tisiert Herr Fahret­tin A., dass eine Geste der Sol­i­dar­ität seit­ens der Kom­mune bis heute aus­ge­blieben ist. Auch das Ver­hal­ten der Polizei löst bei Fahret­tin A. Unver­ständ­nis aus. Im August 2005 wur­den Herr A. und seine Angestell­ten zur Polizei vorge­laden, um sich ein­er erken­nungs­di­en­stlichen Behand­lung zu unterziehen. Zur Durch­führung dieser Maß­nahme wurde Herr A. mit einem Streifen­wa­gen von sein­er Gast­stätte abge­holt und zur näch­sten Polizei­wache gebracht. “Wir wur­den wie Beschuldigte behan­delt” kri­tisiert Fahret­tin A. kopf­schüt­tel­nd die in seinen Augen krim­i­nal­isierende Maß­nahme. Fahret­tin A. und seine Angestell­ten sind zur Überzeu­gung gelangt, dass der Vor­fall nicht mehr als isolierte Tat betra­chtet wer­den könne, son­dern das gesellschaftliche Kli­ma berück­sichtigt wer­den müsse. Fahret­tin A.. Hay­dar A. und Nikat T. wer­den dem Prozess als Neben­kläger beiwohnen.

Weit­ere Ver­hand­lung­ster­mine: 05.10., 10.10., 12.10., 17.10., 19.10., 24.10., 26.10., 02.11.

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Körperverletzung nicht nachgewiesen

RATHENOW Vom Vor­wurf der gefährlichen Kör­per­ver­let­zung ist Matthias M. gestern vor dem Amts­gericht Rathenow freige­sprochen wor­den. Laut Anklage soll der 25-jährige Rathenow­er im ver­gan­genen Jahr an einem Über­griff auf vier linke Jugendliche beteiligt gewe­sen sein, bei dem ein­er schw­er ver­let­zt wurde.

Die Zeu­gen Flo­ri­an E. und Björn Sch. schilderten vor Gericht, wie sie am 24. August 2004 gegen 1 Uhr auf der Bam­mer Land­straße in Höhe der Bushal­testelle ange­grif­f­en wur­den. “Das Auto hin­ter mir gab Lichthupe”, erin­nert sich der Fahrer Flo­ri­an E., “da hielt ich an, weil ich dachte, dass etwas mit dem Aus­puff wäre.” Dann habe der jet­zt 19-Jährige gese­hen, dass die Per­so­n­en aus dem anderen Fahrzeug aus­gestiegen waren und auf ihn zuka­men. Mit zwei anderen Jugendlichen sei er daraufhin geflüchtet.

Der jet­zt 27-jährige Björn Sch. sei allein im Auto sitzen geblieben. Er habe gese­hen, wie drei ver­mummte Per­so­n­en mit einem Totschläger sowie Base­ballschlägern auf das Fahrzeug zu ran­nten. Dann sollen sie die Scheiben des Wagens eingeschla­gen haben. Auch Björn Sch. erlitt mehrere Platzwun­den, unter anderem am Kopf und musste ärztlich behan­delt wer­den. Bei der Polizei gab er später das Auto­kennze­ichen des Angeklagten zu Protokoll.

Der Angeklagte selb­st sagte vor Gericht aus, dass er zur Tatzeit nicht am Tatort gewe­sen sei. Vielmehr sei er gegen 24 Uhr von Mögelin nach Rathenow und durch die Stadt gefahren. Dort habe er am Märkischen Platz gese­hen, wie zwei Per­so­n­en Wahlplakate besprüht­en, die sich später als DVU-Schilder erwiesen.

Laut Matthias M. sind die bei­den Per­so­n­en auf sein Fahrzeug zuger­an­nt, woraufhin er beschle­u­nigt habe. Bald sei ein ander­er Wagen hin­ter ihm gewe­sen, der mehrere Über­holver­suche machte und Lichthupe gab. “Da habe ich mich bedrängt gefühlt”, so der Angeklagte, “deshalb bin ich bis nach Tanger­münde gefahren.” Dann habe er gewen­det und sei über Umwege nach Hause gefahren. Dort sei er gegen 2 Uhr angekom­men, genau erin­nern könne er sich nicht.

Am Tag nach der Tat hat­te die Polizei in dessen Fahrzeug einen Schlag­stock gefun­den, wie das Gericht mit­teilte. Wegen der dün­nen Beweis­lage hat­te der Richter die Eröff­nung des Ver­fahrens zunächst abgelehnt. Die Staat­san­waltschaft legte dage­gen Beschw­erde ein.

Nach Angaben der Beratungsstelle für Opfer recht­sex­tremer Gewalt sollen die Täter aus dem Umfeld der ver­bote­nen neon­azis­tis­chen Kam­er­ad­schaft “Hauptvolk” aus Rathenow stammen.

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Neuruppin: Abschiebung ausgesetzt

NEURUPPIN Der Land­kreis hat die Abschiebung der kur­dis­chen Fam­i­lie Kut­lu, die seit 1996 mit ihren vier Söh­nen in Neu­rup­pin lebt, vor­erst aus­ge­set­zt. Lan­drat Chris­t­ian Gilde fol­gt damit ein­er Bitte des Pots­damer Ver­wal­tungs­gericht­es. Dort liegt ein Eilantrag des Anwaltes der Fam­i­lie Kut­lu vor. Anwalt Rolf Stah­mann ver­weist darauf, dass der Kreis einen Para­grafen des Aufen­thalts­ge­set­zes falsch auslegt.

Das glaubt Lan­drat Gilde zwar nicht. Doch räumte der Ver­wal­tungschef gestern bei ein­er Kundge­bung vor der Aus­län­der­be­hörde erst­mals ein, dass dur­chaus unter­schiedliche Inter­pre­ta­tio­nen der Para­grafen möglich seien. “Das Gesetz gilt erst seit Jan­u­ar und es gibt noch kein­er­lei Rechtssprechung dazu”, sagte Gilde zu den rund 100 Demon­stran­ten. Diese hat­ten sich gegen 14 Uhr mit Trans­par­enten, Trillerpfeifen und laut­stark­er Musik von der Fußgänger­zone in der Karl-Marx-Straße aus auf den Weg zur Aus­län­der­be­hörde gemacht. Zu den Demon­stran­ten gehörten sowohl Fam­i­lien­vater Celal Kut­lu und sein Sohn Muhit­tin (20) als auch Mar­lies Grun­st, Aus­län­der­beauf­tragte des Kreis­es. Grun­st wertete die Demon­stra­tion als “gutes Zeichen für Neu­rup­pin”. Die Neu­rup­pin­er CDU-Frau Ross­wi­eta Funk ging noch einen Schritt weit­er und forderte vom Kreis eine “Entschei­dung mit Herz”.

“Bei öffentlichem Inter­esse kann eine Abschiebung aus­ge­set­zt wer­den”, sagte Peter Lenz. Der pri­vate Arbeitsver­mit­tler und CDU-Mann ver­wies auf die 2600 Unter­schriften, die bere­its gegen die Abschiebung der Fam­i­lie gesam­melt wur­den. Das seien knapp zehn Prozent der Neu­rup­pin­er Bevölkerung. “Die Fam­i­lie arbeit­et, ist fleißig, die Kinder gehen zur Schule. Wir soll­ten es uns leis­ten kön­nen, Flüchtlinge aufzunehmen”, stimmte Dorothea Scho­risch (78) zu und griff eben­falls zum Stift. Scho­risch weiß, wovon sie redet. “Ich komme aus Danzig und bin auch eine Herge­zo­gene.” Nur dass das bere­its gut 50 Jahre zurückliegt.

“Ich würde alles machen, um eine Aus­bil­dung zu bekom­men”, betonte Muhit­tin Kut­lu. Der zweitäl­teste Sohn der Kut­lus, der gern Maler oder Lack­ier­er wer­den würde, sieht aber kaum eine Chance für sich. “Wer bildet jeman­den aus, der wom­öglich bald abgeschoben wird?”

Unzufrieden war eben­falls Ron­ny Kretschmar vom über­parteilichen Unter­stützerkreis. “Der Lan­drat ver­steckt sich hin­ter dem Gericht. Dabei hätte er den Entschei­dungsspiel­raum, das Bleiberecht der Fam­i­lie Kut­lu aus human­itären Grün­den zu verlängern.”

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Die Zukunft der Vergangenheit

Infoabend

Ref­er­ent: Michael Sturm, wis­senschaftlich­er Mitar­beit­er an der Uni­ver­sität Leipzig

Organ­i­sa­tion: Utopia e.V.

Datum: 02.10.2005

Uhrzeit: 20 Uhr

Im Buch­laden Sputnik

Mit der Geschichte wurde schon immer Poli­tik gemacht. Während die „alte“
Bun­desre­pub­lik ihre Dis­tanz zur NS-Ver­gan­gen­heit im Ver­schweigen und der Integration
der Täter suchte, spielte die rot-grüne Geschicht­spoli­tik seit 1998 auf einer
anderen Klaviatur: Ger­ade weil man aus der Geschichte gel­ernt und diese
aufgear­beit­et habe, müsse Deutsch­land nun wieder “Ver­ant­wor­tung“ in der Welt
übernehmen. So diente im Früh­jahr 1999 der Ver­weis auf Auschwitz zur Legitimation
des Koso­vo-Krieges. Die ange­blich erfol­gre­ich vol­l­zo­gene „Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung“
avanciert zu einem der zen­tralen Ref­eren­zpunk­te für das neue deutsche
Selb­st­be­wusst­sein. Diese Entwick­lung spiegelte sich nicht zulet­zt in den offiziellen
erin­nerungs- und geschicht­spoli­tis­chen Insze­nierun­gen im Kon­text des 8. Mai wider. 

Daneben gewin­nen seit eini­gen Jahren Diskurse an Bedeu­tung, die die Deutschen zu den
eigentlichen Opfern des Zweit­en Weltkrieges stil­isieren. Ob im Bombenkrieg oder
durch Flucht und Vertrei­bung: gelit­ten haben auch – und vor allem – die Deutschen,
so lautet die Botschaft zahllos­er Pub­lika­tio­nen, Fernse­hdoku­men­ta­tio­nen und
Politikerreden.

Der Vor­trag zieht zum einen eine kri­tis­che Bilanz der geschicht­spoli­tis­chen Umbrüche
der ver­gan­genen Jahre. Zum anderen sollen mögliche Entwick­lungslin­ien künftiger
Erin­nerungskul­turen skizziert werden.

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Bündnis MadstoP protestiert beim Amtsgericht

Pots­dam - Am heuti­gen 20. Sep­tem­ber 2005 sitzt die Pots­damer Antifaschistin Julia S. seit einem vier­tel Jahr in Unter­suchung­shaft. Vorge­wor­fen wird Ihr und weit­eren vier Pots­damer Linken ein Mord­ver­such an einem Neon­azi. Ist schon dieser Vor­wurf unhalt­bar, so ist die Begrün­dung für das Aufrechter­hal­ten der Unter­suchung­shaft – die da lautet, dass Flucht­ge­fahr beste­he, weil Julia S. über kein gefes­tigtes soziales Umfeld ver­füge – von ekla­tan­ter Real­itätsver­leug­nung gekennze­ich­net. Um auf diesen Skan­dal aufmerk­sam zu machen und die sofor­tige Freilas­sung der jun­gen Frau zu fordern, über­gaben heute Mit­glieder des Pots­damer Bünd­niss­es der zuständi­gen Rich­terin am Amts­gericht Schilling eine Erk­lärung, in der sie sich mit Julia S. sol­i­darisieren und ihre sofor­tige Freilas­sung fordern. Gle­ichzeit­ig nah­men zum wieder­holten Male Fre­undIn­nen von Julia den Weg zur JVA Duben auf sich, um den Kon­takt, der durch lange Post­laufzeit­en und sel­tene Besuch­ster­mine sehr erschw­ert wird, aufrechtzuer­hal­ten. Mit­glieder des Bünd­niss­es Mad­stoP erk­lärten: „Julia ist uns bekan­nt, als engagierte Antifaschistin, die fest in zivilge­sellschaftlichen Insti­tu­tio­nen in Pots­dam einge­bun­den ist und sich in offen­er Jugend- und Kul­tur­ar­beit engagiert. Sie hat viele Fre­undIn­nen, zu denen wir uns auch zählen. Zu behaupten, dass Flucht­ge­fahr beste­he, weil sie keinen fes­ten Arbeit­splatz hat, ist skan­dalös. Mit dieser Begrün­dung kann nahezu 5 Mil­lio­nen Deutschen abge­sprochen wer­den, über ein sta­biles soziales Umfeld zu ver­fü­gen. Aber vielle­icht ist das ja mit­tler­weile Kon­sens bei Staat­san­waltschaft und Gericht.“ Mad­stoP kündigte auch an, in näch­ster Zeit ver­stärkt für die Freilas­sung Julias agieren zu wollen. „Wir wer­den nicht zulassen, dass ein Jus­tizskan­dal ver­tuscht wird, in dem die zuständi­gen Stellen Julia im Knast ‚vergessen’.“

Erk­lärung des Bünd­nis MadstoP

„Frei­heit für Julia – Schluss mit der Krim­i­nal­isierung von AntifaschistInnen!“

Anlässlich der nun seit drei Monat­en andauern­den Inhaftierung unser­er Fre­undin Julia ver­ab­schiedete das Pots­damer Bünd­nis Mad­stoP fol­gende Erklärung: 

Vom 17.–19. Juni disku­tierten in Pots­dam fast 100 Men­schen auf ein­er Tagung der Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis e. V. die Per­spek­tiv­en antifaschis­tis­ch­er Gedenkpoli­tik. An diesem Woch­enende zeigte sich, dass Wider­stand gegen faschis­tis­che Gewalt in Pots­dam derzeit von beson­der­er Aktu­al­ität ist.

Mil­i­tan­ter Recht­sex­trem­is­mus ist im Land Bran­den­burg seit der Wende ein ern­stes Prob­lem. In den ver­gan­genen Jahren gin­gen von Tätern, die aus ihrer nation­al­sozial­is­tis­chen Gesin­nung keinen Hehl macht­en, mas­sive Über­griffe aus. Dabei wurde der Tod der Opfer oft nicht nur bil­li­gend in Kauf genom­men. Ereignisse wie der grausame Mord an Mar­i­nus Sch. in Pot­zlow zeigen, dass die Tötung von Men­schen nicht nur propagiert wird, son­dern dass es auch keine Hem­mungen gibt, diese auszuführen. Der­ar­tige Tat­en sind als trau­rige Höhep­unk­te alltäglich­er faschis­tis­ch­er Gewalt zu betra­cht­en. Die Neon­azis agieren offen­sichtlich im Schutz ein­er Gesellschaft, von der ein großer Teil diese Aktiv­itäten billigt.

Pots­dam erlebte in diesem Jahr rechte Gewalt­tat­en in ein­er ganz beson­deren Inten­sität. Bis heute sind hier mehr als 30 Über­griffe von Neon­azis bekan­nt gewor­den. Her­aus­ra­gend dabei: der Angriff von 15 Neon­azis auf einen Antifaschis­ten und dessen Begleit­er in der Pots­damer Innen­stadt. Auf­grund seines engagierten Auftretens gegen recht­sex­treme Grup­pen ist dieser in der Nazi-Szene bekan­nt und ver­has­st. Bei dem Angriff wurde er mit ein­er Bier­flasche bewusst­los geschla­gen, anschließend ver­suchte ein Nazi auf den Kopf des am Boden liegen­den zu sprin­gen. Seinem Begleit­er wurde mit ein­er zer­schla­ge­nen Bier­flasche das Gesicht zerschnitten.

Grund für diese Gewal­teskala­tion ist die Ver­stärkung, die die neon­azis­tis­che Vere­ini­gung „Anti-Antifa Pots­dam“ durch Berlin­er Neon­azis erhält. Diese sind offen­sichtlich vor dem höheren Repres­sions­druck in Berlin in die Bran­den­burg­er Lan­deshaupt­stadt aus­gewichen. Dort haben sie mit der „Anti-Antifa Pots­dam“ Bünd­nis­part­ner gefun­den, die mit Gewalt und der Veröf­fentlichung von Steck­briefen bekan­nter AntifaschistIn­nen von sich reden machten.

Inten­siviert wurde die Koop­er­a­tion der Pots­damer und Berlin­er Nazis während des soge­nan­nten „Chamäleon-Prozess­es“. Drei Pots­damer Nazis standen im Juni vor Gericht. Ihnen wurde vorge­wor­fen, Sil­vester 2002/2003 aus ein­er Gruppe von 50 Men­schen her­aus einen Bran­dan­schlag gegen das Haus des Jugend- und Kul­turvere­ins Chamäleon e.V. verübt zu haben. Während des Prozess­es über­nah­men Nazis aus Berlin und Pots­dam im wahrsten Sinne die Haus­ge­walt im Pots­damer Amts­gericht. Zeug­in­nen wur­den eingeschüchtert, es kam zu Belei­di­gun­gen, Rem­peleien und Schlä­gen gegen nichtrechte Prozess­be­sucherIn­nen. Eine Schulk­lasse musste am 3. Juni das Amts­gericht ver­lassen, da die Sicher­heit der Schü­lerIn­nen vor den Nazi­at­tack­en nicht gewährleis­tet wer­den kon­nte. Das Haus des Chamäleon e.V. wurde noch ein­mal ver­sucht anzu­greifen, um die dort wohnen­den Zeug­In­nen einzuschüchtern.

Wie reagierten nun in der Stadt Pots­dam Poli­tik­erIn­nen, Insti­tu­tio­nen, Polizei, Jus­tiz etc? Angesichts der Gewalt in der Stadt und angesichts dessen, dass auch die Polizei eingeste­hen musste, von der Sit­u­a­tion über­fordert zu sein, wäre es wichtig gewe­sen, dass sich die soge­nan­nte Zivilge­sellschaft und die öffentlichen Insti­tu­tio­nen vor­be­halt­los mit den Opfer der Über­griffe sol­i­darisiert und gemein­sam eine Strate­gie gegen rechte Gewalt aus­gear­beit­et hät­ten. Doch hierzu ist es nicht gekommen. 

Am 18. Juni nun soll es zu einem Zusam­men­stoß zwis­chen recht­en und linken Jugendlichen gekom­men sein. In der Nähe des ange­blichen Tatortes wurde Julia S. festgenom­men. Diese hat­te im „Chamäleon-Prozess“ wichtige Aus­sagen als Zeu­g­in gemacht. Als öffentlich auftre­tende Antifaschistin ist sie seit langem mit konkreten Gewalt­dro­hun­gen von Neon­azis kon­fron­tiert. Bei dem Zusam­men­stoß soll ein ein­schlägig bekan­nter 17jähriger Neon­azi eine Platzwunde am Kopf davon getra­gen haben. Dies nahm die Staat­san­waltschaft Pots­dam zum Anlass, Julia und vier weit­ere in diesem Zusam­men­hang festgenommene AntifaschistIn­nen wegen ver­sucht­en Mordes anzuk­la­gen! Auf­grund dieser Anklage sitzt sie bis heute in der JVA Luck­au-Duben in Unter­suchung­shaft. Die anderen vier Beschuldigten wur­den auf­grund ihres jugendlichen Alters unter Aufla­gen bzw. gegen Kau­tion auf freien Fuß geset­zt. Zum Ver­gle­ich: Gegen die 15 Neon­azis, die den oben genan­nten Antifaschis­ten und seinen Begleit­er zusam­men­schlu­gen, wur­den vom Amts­gericht Pots­dam lediglich Haft­be­fehle wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung erlassen. 

Mit der Behaup­tung, fünf junge AntifaschistIn­nen hät­ten einen Mord­ver­such an einem Neon­azi began­gen, wer­den die Ver­hält­nisse in Pots­dam und im Land Bran­den­burg auf den Kopf gestellt. Gewalt, Angriffe, Mord­ver­suche, ja Morde, damit sind im Land Bran­den­burg jene Men­schen kon­fron­tiert, denen aus irgen­deinem Grund von Neon­azis das Exis­ten­ten­zrecht abge­sprochen wird. Die Krim­i­nal­isierung jen­er Men­schen, die sich aktiv gegen Neon­azis­mus ein­set­zen, leis­tet neo­faschis­tis­chen Bestre­bun­gen Vorschub. Aktive Gegen­wehr gegen den erstark­enden gewalt­täti­gen Neo­faschis­mus wird so diskred­i­tiert, die Entwick­lung ein­er demokratis­chen Gesellschaft in Bran­den­burg gefährdet.

Wir gehen davon aus, dass alle demokratisch und antifaschis­tisch gesin­nten Men­schen und Organ­i­sa­tio­nen die Forderung unter­stützen: Julia muss raus aus dem Knast, die Ermit­tlun­gen wegen Mord­ver­suchs gegen die fünf Antifas müssen eingestellt wer­den! Dafür
wer­den wir u.a. am 24. Sep­tem­ber demon­stri­eren. Wir hof­fen, dass sich gemein­sam mit uns möglichst viele Pots­damerIn­nen, für die Demokratie und Antifaschis­mus wichtige Werte sind, der von ver­schiede­nen Antifa-Grup­pen organ­isierten Demon­stra­tion anschließen werden.

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Pakt von DVU und NPD zieht beim Wähler nicht

POTSDAM. Sog­ar ein Direk­t­man­dat im Spree­wald woll­ten die Rechtsextremisten
in Bran­den­burg holen, das hat­te die Dres­d­ner NPD-Wahlkampfleitung noch vor
vier Monat­en als Wahlziel aus­gegeben. Gemessen an diesen großspuri­gen Plänen
ist das Bünd­nis von NPD und DVU in Bran­den­burg gescheit­ert: Die
recht­sex­treme NPD, die mit Unter­stützung der DVU zur Bun­destagswahl antrat,
ist hier klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheit­ert, errang landesweit
lediglich 3,2 Prozent der Stim­men. Allein im Wahlkreis 65 (Elbe-Elster,
Ober­spree­wald-Lausitz II), der direkt an Sach­sen gren­zt, gelang mit 5,0
Prozent der Stim­men ganz knapp der Sprung über die Fünf-Prozent-Marke. Am
stärk­sten wurde die NPD in dem Ort Grö­den (Elbe-Elster) direkt an der
Lan­des­gren­ze gewählt. Dort erre­ichte sie 14,1 Prozent der Stim­men. Die DVU
erre­ichte im Ort bei den Land­tagswahlen 2004 sog­ar 22,4 Prozent.

Zum lan­desweit­en Ver­gle­ich: Die DVU holte bei der Land­tagswahl im
ver­gan­genen Jahr noch lan­desweit 6,1 Prozent der Stim­men. Die NPD hat­te bei
der Bun­destagswahl 2002 allerd­ings nur 1,5 Prozent der Stim­men erreicht.

In keinem Bun­des­land ist der Pakt der Recht­sex­trem­is­ten — nur die NPD
kan­di­dierte zur Bun­destagswahl 2005, dafür tritt die DVU zur Europawahl 2009
an — so weit getrieben wor­den wie in Bran­den­burg, wo die recht­sradikale DVU
seit sechs Jahren im Land­tag sitzt. Der bran­den­bur­gis­che DVU-Landeschef
Sig­mar-Peter Schuldt kan­di­dierte hier sog­ar auf dem ersten Platz der
NPD-Liste. Doch anson­sten erfuhr die NPD wenig Unter­stützung. “Die
finanzielle Last lag alleine bei der NPD”, sagte Schuldt am Montag.
DVU-Bun­de­schef Ger­hard Frey, der reiche Ver­leger nation­al­is­tis­ch­er Blätter,
hielt sich zurück. Während er bei der Land­tagswahl 2004 noch 98 000
DVU-Plakate über­all im Land kleben ließ, plakatierte die NPD vor allem in
regionalen Schw­er­punk­ten — im Oder­land, im Spree­wald, in Ober­hav­el und in
der Stadt Rathenow. Ander­norts fehlten offen­bar die Struk­turen. Anders als
in Sach­sen sind junge, stramm ide­ol­o­gis­che Neon­azis in Bran­den­burg auf
Dis­tanz zur NPD gegan­gen, betiteln diese sog­ar als “Sys­tem­partei”.

Über­läufer zur Linkspartei

Und immer­hin 10 000 bish­erige Rechtswäh­ler sind laut ein­er ser­iösen Umfrage
zur Linkspartei.PDS überge­laufen, offen­bar die klas­sis­chen Protestwähler.
“Vielle­icht hat Edmund Stoiber mit sein­er Äußerung über die Käl­ber so
Unrecht nicht gehabt”, sagte Schuldt, sich in Wäh­lerbeschimp­fung übend.
“Haben diese Men­schen denn vergessen, dass die DDR sie einges­per­rt hatte?”
Auf die Frage, ob er noch ein­mal für die NPD kan­di­dieren würde, wich Schuldt
aus. Er sagte: “Bran­den­burg ist ein DVU-Land.” Andere brandenburgische
DVU-Abge­ord­nete und Mit­glieder äußern sich hin­ter vorge­hal­tener Hand
deut­lich kri­tis­ch­er über die Allianz mit der NPD.

Fraglich ist, wie lange das Bünd­nis zwis­chen NPD und DVU hält. Noch ist
ungek­lärt, ob bei­de Parteien bei den bran­den­bur­gis­chen Kom­mu­nal­wahlen 2008
antreten, denn dann müsste man gegeneinan­der Wahlkampf führen. Schuldt
stellte am Mon­tag klar, dass die DVU auf jeden Fall antreten werde.

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Politisches Erdbeben blieb aus

POTSDAM Nach den Ver­lus­ten der märkischen Regierungsparteien SPD und CDU ist
ein poli­tis­ches Erd­beben im Land aus­ge­blieben. Min­is­ter­präsi­dent Matthias
Platzeck (SPD) bekräftigte, dass er nicht für einen Regierungsposten in
Berlin zur Ver­fü­gung ste­he. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) stand weiter
wegen sein­er Äußerun­gen über die Ursachen von Gewalt und Ver­wahrlosung im
Osten in der Kri­tik. Der CDU-Lan­deschef wurde gestern jedoch von seiner
Partei gestützt

SPD-Chef Platzeck wies Schön­bohms Äußerun­gen eine Mitschuld am schlechten
Abschnei­den der Union zu. Schön­bohm hat­te im Zusam­men­hang mit dem Fund von
neun Babyle­ichen in Brieskow-Finken­heerd (Oder-Spree) von ein­er erzwungenen
“Pro­le­tarisierung” in der DDR gesprochen. Nach Ansicht des Potsdamer
Parteien­forsch­ers Jür­gen Dit­tbern­er geht das schwache Abschnei­den der
Bran­den­burg­er CDU jedoch nicht allein auf den Lan­deschef zurück. Schuld sei
wohl eher der Bundestrend.

Die Land­tags­frak­tion der Linkspartei ver­liert mit Landtagsvizepräsident
Lothar Bisky und Frak­tion­schefin Dag­mar Enkel­mann zwei Spitzenkräfte an das
Bun­despar­la­ment. Enkel­mann will Par­la­men­tarische Geschäfts­führerin der neuen
Bun­destags­frak­tion wer­den. Als Nach­fol­ger für den Landesfraktionsvorsitz
sind unter anderen Ker­stin Kaiser-Nicht und Hans-Jür­gen Schar­fen­berg im
Gespräch.

Aus Bran­den­burg ziehen 21 Poli­tik­er in den Bun­destag ein. Die SPD hat alle
zehn Direk­t­man­date gewon­nen. Die Linkspartei stellt fünf Abge­ord­nete, die
CDU vier, FDP und Grüne je einen.

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Mutmaßlicher Neonazi vor Gericht

RATHENOW. Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung muss sich am Dien­stag vor dem
Amts­gericht Rathenow ein 25-jähriger mut­maßlich­er Neon­azi ver­ant­worten. Der
Angeklagte Matthias M. soll im August 2004 in der Kle­in­stadt im Havel­land an
einem Angriff auf vier linke Jugendliche beteiligt gewe­sen sein, bei dem
eines der Opfer am Kopf schw­er ver­let­zt wurde, teilte das Amts­gericht am
Mon­tag mit.

Bei ein­er Durch­suchung des Wagens von Matthias M. am Tag nach der Tat sei
auf dem Rück­sitz ein Schlag­stock gefun­den wor­den, hieß es weit­er. Nach
Angaben der Beratungsstelle für Opfer recht­sex­tremer Gewalt
“Opfer­per­spek­tive” in Pots­dam sollen die ins­ge­samt vier mit so genannten
Has­s­masken ver­mummten und mit Totschlägern bewaffneten Täter aus dem Umfeld
der ver­bote­nen neon­azis­tis­chen Kam­er­ad­schaft “Hauptvolk” aus Rathenow
stammen.

Wegen der dün­nen Beweis­lage hat­te der zuständi­ge Richter die
Ver­fahrenseröff­nung zunächst abgelehnt, sagte Amtsgerichtsdirektorin
Adel­heid van Lessen. Dage­gen hat­te die Staat­san­waltschaft erfolgreich
Beschw­erde beim Landgericht Pots­dam ein­gelegt. Ein Opfer habe den
Angeklagten durch sein Pkw-Kennze­ichen identifiziert.

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Neueröffnung eines alternativen Jugendclubs

Red and Anar­chist Skin­heads Berlin-Bran­den­burg ver­anstal­ten am Sam­stag, den 24.9.2005 in Bernau ein Konz­ert mit den bei­den franzö­sis­chen Bands „Less Kro“ (Ska) und „Quarti­er Libre“ (Skank´n´Roll).
Anlass für das Konz­ert ist die Wieder­eröff­nung eines alter­na­tiv­en Jugend­clubs in Bernau. Der Club “Gurken­wass­er” — sein­er alten Heimat beraubt – find­et hier ein neues zu Hause und öffnet an diesem Abend erst­ma­lig die Pforten für das inter­essierte Pub­likum! Warum ger­ade Bernau?

Bernau wurde inner­halb anderthalb Jahren fünf­mal Schau­platz für Neon­azidemon­stra­tio­nen. Diese set­zen sich meist aus den üblichen Verdächti­gen des Bran­den­burg­er und Berlin­er Kam­eradIn­nenum­felds zusam­men, die Bernau als ein Auf­marschge­bi­et für sich ent­deckt haben.

Dazu kom­men immer wieder Über­griffe auf Men­schen, die nicht in das beschränk­te rechte Welt­bild passen. Beze­ich­nend ist der feige Über­griff am 3. Sep­tem­ber auf einen 18-jährige Skater durch 5 Rechtsradikale.
Das zeigt wie nötig eine aktive linke Sub­kul­tur ist, um so etwas nicht zum Nor­malzu­s­tand wer­den zu lassen, wie es lei­der teil­weise in Bran­den­burg All­t­ag ist. Die Wieder­eröff­nung des „Jugend­club am Stein­tor ohne Namen“ kann hier einen Anlauf­punkt bieten, wo Rechte keinen Zutritt haben und neben dem Jugendtr­e­ff Dos­to die linke Sub­kul­tur in Bernau stärken kann. Neue Namensvorschläge wer­den an diesem Abend vom Ver­anstal­ter gerne entgegengenommen!

Red and Anar­chist Skinheads

RASH Berlin-Brandenburg

www.red-skins.de

Konz­ert am Sam­stag, den 24.9.2005

mit „Less Kro“ (Ska) und „Quarti­er Libre“ (Skank´n´Roll)

im „Jugend­club am Stein­tor ohne Namen“, Berlin­er Str. 1, 

16321 Bernau

(3 min. vom Bahn­hof Rich­tung Stadtzentrum)

Ein­lass ist ab 20 h und Konz­ert­be­ginn ab 21 h (PÜNKTLICH!!!)

No Nazis! No Racists! No Sex­ists! No Anti-Semi­te! And Please No Dogs!

Inforiot