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Stopp der Repression gegen Antifas!

15 Haus­durch­suchun­gen in Berlin und Bran­den­burg // Türen aufge­brochen // Com­put­er, Unter­la­gen und ein PKW beschlagnahmt // Nazi-Über­fall in Potsdam

Am Mittwoch-Mor­gen gegen 5.30 Uhr durch­suchte die Polizei ins­ge­samt 15 Woh­nun­gen in Berlin, Pots­dam und Eisen­hüt­ten­stadt. Den betrof­fe­nen AntifaschistIn­nen wird vorge­wor­fen an zwei Auseinan­der­set­zun­gen mit Neon­azis in Berlin beteiligt gewe­sen zu sein. Bei den Durch­suchun­gen wur­den Wohun­gen aufge­brochen sowie Türen und Fen­ster eingeschla­gen. Es wur­den zahlre­iche Com­put­er, per­sön­liche Unter­la­gen, Klei­dung sowie ein PKW beschlagnahmt.

Diese Repres­sion ist eine neue Qual­ität gegen linke Kräfte in Berlin und Bran­den­burg. Der “Auf­s­tand der Anständi­gen” ist zum “Angriff auf Antifas” verkom­men. In Pots­dam sitzt noch immer eine junge Frau in Haft, weil sie an ein­er Auseinan­der­set­zung mit Neon­azis beteiligt gewe­sen sein soll.

Wärend Polizei und Jus­tiz gegen AntifaschistIn­nen ermit­teln, reisst die Seria neon­azis­tis­ch­er Über­fälle nicht ab. Am ver­gan­genen Sam­stag wur­den zwei Linke in der Pots­damer Innen­stadt von 15 Neon­azis über­fall­en und so schw­er ver­let­zt, dass sie mehrere Tage im Kranken­haus behan­delt wur­den. Hin­ter diesen bru­tal­en Über­fällen steck­en die Neon­azis der ver­bote­nen Grup­pierun­gen “KS Tor” und “BASO” sowie Nazis des “Märkischen Heimatschutz”.

Vor dem Hin­ter­grund der mil­lio­nen Opfer des deutschen Faschis­mus wer­den wir weit­er gegen die kämpfen, die gegen die Frei­heit, die Gle­ich­heit, die Sol­i­dar­ität und die Fre­und­schaft zwis­chen den Vök­ern dieser Erde eintreten.

Antifa heisst Angriff // Keine Krim­i­nal­isierung des antifaschis­tis­chen Wider­stand // Auf die Straße gegen Neon­azis­mus und Rassismus

Quelle: www.antifa.de

Haus­durch­suchung in 15 Wohnungen

In einem Ermit­tlungsver­fahren wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und beson­ders schw­eren Land­friedens­bruchs gegen eine Gruppe von etwa 15 Per­so­n­en aus der „linken“ Szene, die Anfang Juni 2005 fünf Ange­hörige der „recht­en“ Szene ange­grif­f­en haben soll, wur­den am Vor­mit­tag des 6. Juli 2005 ins­ge­samt 15 Woh­nun­gen von Beschuldigten und Zeu­gen der link­sex­trem­istis­chen Szene in Berlin, Pots­dam und Eisen­hüt­ten­stat­dt durchsucht.

Zwei Staat­san­wälte und über 150 Beamte des Polizeilichen Staatss­chutzes des Lan­deskrim­i­nalamtes Berlin, des Mobilen Ein­satzkom­man­dos sowie des Lan­deskrim­i­nalamtes Bran­den­burg und des Polizeiprä­sid­i­ums Pots­dam waren an den Maß­nah­men beteiligt.

In Berlin wur­den zwis­chen 4 und 10 Uhr vier Woh­nun­gen in der Reichen­berg­er Straße in Kreuzberg und acht weit­ere Woh­nun­gen in Kreuzberg, Neukölln, Mitte, Pankow und Friedrichshain durch­sucht. Im Zuge dieser Maß­nah­men wur­den neun Beschuldigte kurzzeit­ig festgenom­men und nach erken­nungs­di­en­stlich­er Behand­lung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Hin­ter­grund der Aktion waren Über­griffe von 15 Gewalt­tätern der linken Szene am 1. Juni 2005 auf dem Ost­bahn­hof auf fünf der recht­en Szene zuge­ord­neten Per­so­n­en, die zuvor von einem Gericht­ster­min in Pots­dam kamen. Die fün­fköp­fige Gruppe wurde mit Reiz­gas und Schlagstöck­en erhe­blich ver­let­zt. Umfan­gre­iche Ermit­tlun­gen führten zur Iden­ti­fizierung von neun Tatverdächti­gen. Die Beschuldigten im Alter zwis­chen 18 und 34 Jahren, darunter zwei Frauen, sind teil­weise bere­its ein­schlägig wegen link­er Gewalt­tat­en polizeilich in Erschei­n­ung getreten. Bei ihnen fand die Polizei umge­baute Met­all­rohre, Schla­gringe, Sprüh­flaschen und Teleskop­schlagstöcke. Die Ermit­tlun­gen dauern an.

Auf­grund der Häu­fung gle­ichge­lagert­er Straftat­en wurde beim Lan­deskrim­i­nalamt Berlin Mitte Juni dieses Jahres eine AG Links-Rechts-Auseinan­der­set­zun­gen gebildet, deren Ziel nicht nur die kon­se­quente Ver­fol­gung solch­er Straftat­en, son­dern auch deren Ver­hin­derung ist.

Quelle:Polizeibericht

Polizei durch­sucht 15 Wohnungen

Eisen­hüt­ten­stadt (dpa) Die Polizei hat 15 Woh­nun­gen von Ange­höri­gen der link­sex­trem­istis­chen Szene ein Eisen­hüt­ten­stadt (Oder-Spree), Pots­dam und Berlin durch­sucht. Dabei wur­den 9 Beschuldigte im Alter zwis­chen 18 und 34 Jahren vorüberge­hend festgenom­men. HIn­ter­grund war ein Angriff auf 5 Recht­sradikale Anfang Juni.

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Polizei und Justiz kriminalisieren antifaschistische Aktivitäten

Mit über­zo­gen­er Härte und enormem Ver­fol­gungs­druck wird jedes auch legale Engage­ment gegen Recht­sex­trem­is­ten block­iert. Der­weil wird die aktive Neon­azi-Szene unter­schätzt und deren gewalt­tätiges Auftreten nicht effek­tiv bekämpft 

Berlin / Pots­dam – Wie jüngst in ver­schiede­nen Pressemel­dun­gen zu vernehmen war, kam es nach ein­er Schlägerei zwis­chen fünf Berlin­er Neon­azis und 15 links­gerichteten Jugendlichen aus Berlin und Pots­dam zu zahlre­ichen Haus­durch­suchun­gen in Berlin und Pots­dam bei den ver­meintlichen Tätern aus der linken Szene. Mit ein­er unglaublichen Bru­tal­ität set­zte man in Berlin teil­weise Son­dere­in­satzkom­man­dos für die Haus­durch­suchun­gen ein. Davon betrof­fen sind mehrere zivilge­sellschaftliche Akteure gegen Recht­sex­trem­is­mus. Als hätte man eine große Schlacht gewon­nen, lässt die Polizei verkün­den, dass nun auch die linke Szene „kom­plett lah­mgelegt“ sei. 

Dies ist nun­mehr der zweite schwere Vor­fall, indem die Polizei mit unangemessen­er Härte gegen ver­meintliche „linke Gewalt­täter“ vorge­ht. Die Polizei geht von ein­er völ­lig falschen poli­tis­chen Lage aus: Anstatt sich um die wirk­lichen Ursachen der gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen zu küm­mern, die im mil­i­tan­ten Recht­sex­trem­is­mus zu suchen sind, wird ein Kon­flikt zwis­chen recht­en und linken Extrem­is­ten her­beigere­det. Hier­für ist es erforder­lich, jedes noch so ger­ingfügige Verge­hen von Links kün­stlich aufzublasen, um ein Bedro­hungspoten­zial von dieser Seite zu hal­luzinieren. Bei den bei­den bekan­nten Schlägereien, in denen offen­sichtlich „Linke“ als Täter­gruppe auf­trat­en, wur­den den ver­meintlichen Opfern keine schw­eren Ver­let­zun­gen hinzuge­fügt. Eine Platzwunde am Kopf genügte der Staat­san­waltschaft beispiel­sweise, um eine bun­desweite Het­z­jagd gegen linke Jugendliche zu starten und wegen ver­sucht­en Mordes anzuklagen. 

Poli­tisch ist diese Reak­tion der Ermit­tlungs­be­hör­den in viel­er­lei Hin­sicht fatal: Durch die über­trieben Krim­i­nal­isierung von Bagatellen verun­sichert die Polizei auch Akteure, die gewalt­frei gegen Recht­sex­trem­is­ten agieren. Linke Grup­pen schließen deshalb eine Zusam­me­nar­beit mit staatlichen Orga­nen gegen Recht­sex­treme fast durch­weg aus. Es herrscht ein großes Misstrauen.

Eine Tak­tik der Neon­azis im Bere­ich ihrer Arbeit gegen den poli­tis­chen Feind, die so genan­nten „Anti-Antifa“-Aktivitäten, beste­ht darin, Linke für kleinere Verge­hen anzuzeigen, um an Namen und Adressen der Beschuldigten zu kom­men. Die Jus­tiz bedi­ent diese Strategie. 

Weniger schw­er­wiegende Gewalt­tat­en von links wer­den drama­tisiert und generell unter dem Ver­dacht des ver­sucht­en Mordes unter­sucht. Dies entspricht wed­er der tat­säch­lichen noch juris­tis­chen Real­ität. Der Tatbe­stand des Mordes wird hier über­stra­paziert. Es entste­ht der Ein­druck, dass ger­ingfügige Delik­te kün­stlich durch Ermit­tlungs­be­hör­den aufge­blasen wer­den, um die nicht vorhan­dene Bedro­hung für das „demokratis­ches Gemein­we­sen“ von Links plas­tisch darzustellen.

Die Polizei unter­schätzt die Bedro­hungslage von Rechts und ver­sucht im Rah­men des staatlichen Gewalt­monopols ein Bedro­hungss­chema durch Extrem­is­ten her­beizure­den, ohne auf die konkreten Ursachen aus­re­ichend einzuwirken. „Der offizielle Überblick über recht­sex­treme Zusam­men­hänge entspricht nicht unbe­d­ingt den Tat­sachen“, so Tamás Blé­nessy, jüng­stes Opfer recht­sex­tremer Gewalt in Pots­dam nach der gestri­gen Sitzung des Pots­damer „Beirates zur Umset­zung des Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie“ gegenüber der Arbeits­ge­mein­schaft Antifaschismus.

Die Jagd auf ver­meintlich linke Gewalt­täter bedi­ent recht­sex­treme Denkmuster und führt zu einem Bestärken neon­azis­tis­ch­er Gewalt gegen ver­meintliche linke Staats­feinde. Eben­so macht sich ein Teil der Ermit­tlungs­be­hör­den verdächtig, sich vom begin­nen­den Bun­destagswahlkampf instru­men­tal­isieren zu lassen. Die Klis­chees und Muster, die von kon­ser­v­a­tiv­en Poli­tik­ern, beispiel­sweise dem bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) und dem bran­den­bur­gis­chen CDU-Gen­er­alsekretär Sven Petke per Pressemit­teilung vorgegeben wer­den, spiegeln sich sowohl in den Mel­dun­gen als auch Aktio­nen der staatlichen Repres­sion­sor­gane wieder. Die Unab­hängigkeit der Jus­tiz – ein wesentlich­es Fun­da­ment demokratis­ch­er Gesellschaften – läuft Gefahr, aus­ge­höhlt zu wer­den und zum Spiel­ball macht­poli­tis­ch­er Inter­essen zu werden. 

Die Arbeits­ge­mein­schaft Antifaschis­mus ruft daher die Ermit­tlungs­be­hör­den auf, beson­nen auf die Vorkomm­nisse zu reagieren und sich auf die wirk­liche Bedro­hung eines sicheren Zusam­men­lebens, einen neu erstark­ten Recht­sex­trem­is­mus sub­kul­tureller Prä­gung in Berlin und Pots­dam zu konzen­tri­eren sowie gewalt­freies und notwendi­ges Engage­ment gegen Rechts nicht durch über­zo­gene Maß­nah­men zu behindern. 

Die staatlichen Organe haben kein­er­lei Monopol auf antifaschis­tis­che Aktiv­itäten, son­dern soll­ten zunehmend auf eine Zusam­me­nar­beit mit zivilge­sellschaftlichen Akteuren set­zen, anstatt diese durch Repres­sion­s­maß­nah­men voll­ständig zu behin­dern. Zurzeit sor­gen die Ermit­tler dafür, dass linksalter­na­tive Jugendliche ein enormes und berechtigtes Mis­strauen gegen staatliche Stellen entwick­eln. Ein solch­es Ver­hält­nis behin­dert den Kampf gegen Recht­sex­trem­is­mus und ist damit Wass­er auf die Mühlen der Neonazis. 

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Graffiti-Schmierer gefasst

Tem­plin — Ein 19-jähriger sowie sieben weit­ere Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren kon­nten jet­zt durch inten­sive Ermit­tlun­gen der Krim­i­nalpolizei als Tatverdächtige umfan­gre­ich­er Sachbeschädi­gun­gen ermit­telt wer­den. Von Jan­u­ar bis Juni 2005 trieben sie vor allem in der Tem­plin­er Innen­stadt ihr Unwesen.

Auf Wän­den, Türen, Weg­weis­ern und anderen “geeigneten” Flächen hin­ter­ließen sie ihre Spuren. Ein­er­seits beschädigten die “Kunst­werke” zum Lei­d­we­sen der jew­eils Geschädigten deren Eigen­tum. Ander­er­seits wurde das Image der Stadt und damit wohl auch der Touris­mus neg­a­tiv bee­in­flusst. Immer wieder gab es in der Stadt aufgeregte Diskus­sio­nen über diese unsin­ni­gen Schmierereien.

Zahlre­iche Anzeigen nahm die Polizei dazu auf und führte umfan­gre­iche Ermit­tlun­gen speziell in der mut­maßlichen Graf­fi­tiszene. Bei Durch­suchun­gen fan­den die Beamten diverse Beweis­mit­tel, darunter Skizzen und Aufze­ich­nun­gen. In nach­fol­gen­den Vernehmungen ent­pup­pte sich die ganze Trag­weite des Graf­fi­ti-Kom­plex­es. Nun­mehr wer­den die ins­ge­samt acht junge Leute beschuldigt, in ihrer Heimat­stadt mit unter­schiedlich­er Tat­beteili­gung solche Hand­lun­gen began­gen zu haben.

An dieser Stelle sei auch den Bürg­erin­nen und Bürg­ern gedankt, die bei der Aufk­lärung dieser Straftat­en mithalfen.

Street Art is not a Crime!

Tipps für SprüherInnen

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Proteste gegen Abriss kommen aus aller Welt

Sym­pa­thie für Thälmann-Gedenkstätte
ZIEGENHALS Gegen den Abriss der his­torischen Ernst-Thäl­mann-Gedenkstätte in
Ziegen­hals (Dahme-Spree­wald) kom­men Protestschreiben aus aller Welt. Das
berichtet Heinz Schmidt, Sprech­er des um den Erhalt bemühten
Fre­un­deskreis­es. Der Land­kreis erteilte eine Abriss­genehmi­gung mit Auflagen,
gegen­wär­tig laufen mehrere ver­wal­tungs­gerichtliche Ver­fahren dazu. 

“Der Abriss wäre die Ver­nich­tung der Gedenkstätte”, betont Schmidt. Das
meinen auch der Schaus­piel­er Hans-Peter Minet­ti, Friedens­fahrt-Idol Gustav
Adolf “Täve” Schur und die Schrift­stel­lerin Gisela Stei­neck­ert. “Die Sache
macht die Runde”, sagt Schmidt und ver­weist auf Zuschriften aus der Schweiz,
Argen­tinien, Aus­tralien und den USA. Etwa 80 Protestschreiben, davon 70
gle­ich­lau­t­ende, bekam Lan­drat Mar­tin Wille. Auch Min­is­ter­präsi­dent Matthias
Platzeck (bei­de SPD) habe Zuschriften “aus dem Umfeld des Freundeskreises
erhal­ten”, so Regierungssprech­er Thomas Braune.

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Naziterror und Repression gegen Antifas

Dies ist der Ver­such ein­er zusam­men­fassenden Darstel­lung der Ereignisse der let­zten Wochen. 

In der Nacht vom 18. zum 19. Juni kam es in der noch recht belebten Innen­stadt Pots­dams zu einem Vor­fall, in dessen Folge ein stadt­bekan­nter, junger Nazis­chläger stürzte und sich auch mehrere Schür­fun­gen und Prel­lun­gen zuzog. Das Kon­strukt der Staat­san­waltschaft, vertreten durch den ein­schlägig bekan­nten Hard­lin­er Petersen, lautet „ver­suchter Mord“. Eine weit­ere Folge daraus sind fünf Haft­be­fehle gegen eben­falls junge Men­schen, die der linken Szene zuzuord­nen wären. Die Betrof­fe­nen gehen damit unter­schiedlich um, was zumin­d­est teil­weise in der Außer­vol­lzugset­zung von vier Haft­be­fehlen gegen Aufla­gen seine Ursäch­lichkeit oder auch sein Resul­tat hat. 

Der junge Nazis­chläger wurde bere­its am 20. Juni wieder tätlich gegen Andersdenkende. 

Die bürg­er­liche Presse, allen voran die Märkische All­ge­meine Zeitung (ein Ableger der erzkon­ser­v­a­tiv­en FAZ), stil­isiert in der Öffentlichkeit einen zuge­spitzten Rechts-Links-Kon­flikt, bei dem vor allem die Gle­ich­stel­lung von rechter Gewalt und linken Aktiv­itäten vorder­gründig ist. Diesen Tenor mitbes­tim­mend, tut sich wieder mal der Bran­den­burg­er CDU-Gen­er­alsekretär Sven Petke her­vor. Diese böswillige Vorverurteilung und Scharf­mache, ger­ade in Zeit­en des Wahlkampfes, und trotz zweier gegen ihn bere­its anhänglich­er Strafver­fahren wegen Belei­di­gung eines Richters oder übler Nachrede gegen einen Pots­damer Imam, ist nahezu wort­gle­ich mit Äußerun­gen von Neonazis. 

Die Wahrheit über diesen Rechts-Links-Kon­flikt sieht nach nüchtern­er Analyse ganz anders aus. Die Pots­damer Anti-Antifa zuzüglich ver­sprengter Reste der jüngst in Berlin ver­bote­nen „freien Kam­er­ad­schaft Tor“ haben die Pots­damer Innen­stadt als Kampfeld ent­deckt. Teils schwere Über­griffe gehen auf das Kon­to dieses Per­so­n­enkreis­es. Obwohl die meis­ten dieser Attack­en Polizei‑, teils sog­ar Gericht­snach­spiele hat­ten, gibt es kaum eine Öffentlichkeit dazu. Als ein alter­na­tiv bewohntes Haus mit einem Brand­satz ange­grif­f­en wurde, ein Opfer zusam­men­schla­gen ins Gleis­bett gelegt wurde, zwei Per­so­n­en von ein­er ca. 7m hohen Ebene gewor­fen wer­den soll­ten oder erst in der let­zten Woche jeman­dem das Gesicht mit ein­er Falsche zer­schnit­ten wurde, die vor­mals ein­er anderen Per­son auf dem Kopf zer­schla­gen wor­den war, ist seit­ens der Staats­ge­walt kaum von ver­suchtem Mord die Rede gewe­sen. Entsprechend ger­ing waren und sind bish­er auch die Kon­se­quen­zen für die Naz­itäter. Dieser, hier nur auszugsweise darstell­bare Ereigniskette, ste­ht obiger Vor­fall vom 18./19. Juni gegenüber. 

Sowohl der zulet­zt genan­nte Über­fall, der für die bei­den Opfer einen sta­tionären Kranken­hausaufen­thalt nach sich zog, als auch der Vor­fall vom 18./19. Juni wurde von Rich­terin Schilling bear­beit­et. Min­destens sie hat offen­sichtlich ein klares Bild davon, was „ver­suchter Mord“ ist. Erst unter dem Druck der Öffentlichkeit ergin­gen Haft­be­fehle, die aber sofort min­destens teil­weise außer Vol­lzug geset­zt wurden. 

Angesichts dieses überdeut­lichen Beurteilung­sun­gle­ichgewichts und des quan­ti­ta­tiv­en Unver­hält­niss­es zwis­chen rechter Gewalt und link­er Selb­stvertei­di­gung kann sich keine Gewal­tenfrage stellen. Diejeni­gen weni­gen Oppor­tunis­ten, die in der jet­zi­gen Sit­u­a­tion die Gewalt­frage in die Diskus­sion heben, arbeit­en auf unsol­i­darische Weise der Reak­tion zu – mehr nicht! 

Wir wis­sen, dass das überdeut­liche Zweier­leimaßnehmen des Staates in der Infragestel­lung der kap­i­tal­is­tis­chen Herrschaft durch Links begrün­det ist. Akzep­tieren kön­nen wird es deshalb noch lange nicht. Die Repres­sion zeigt deut­lich, dass es nicht um diese eine Tat als solche geht, son­dern vielmehr ein Anlass gesucht und gefun­den wurde, gegen linke Zusam­men­hänge und Struk­turen vorzugehen. 

Die Angeklagten, auch wenn Sie nicht als homo­gene Gruppe auftreten, ver­di­enen und bedür­fen unser­er ganzen Solidarität. 

Gute Anwälte, Knast­be­treu­ung, Prozess­be­gleitung und Soliar­beit kosten Geld. 

Zeigen wir es dem Schweine-Sys­tem! Wir sind noch da! Die Diskred­i­tierun­gen wer­den ins Leere laufen. Zeigen wir den Angeklagten, sie sind nicht allein! 

Sol­i­dar­ität hil­ft siegen.
Rote Hil­fe e.V. OG Potsdam 

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Gewalt eskaliert: Mehr Polizeistreifen in Potsdam angekündigt

(Die Welt) Pots­dam — Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat sich besorgt über die “Gewal­teskala­tion zwis­chen Links und Rechts in Pots­dam” geäußert. Er sprach gestern von einem “zahlen- und men­tal­itätsmäßig gefährlichen Kon­flikt- und Gewalt­po­ten­tial”, das hier aufeinan­der tre­ffe. Die Pots­damer Polizei will mit zusät­zlichen Beamten weit­ere Zusam­men­stöße zwis­chen recht­en und linken Jugendlichen ver­hin­dern. Vor allem abends und nachts sollen neben den üblichen Streifen bis zu 30 Beamte im Ein­satz sein, teilte das Polizeiprä­sid­i­um mit. Die vom Prä­sid­i­um gebildete Son­derkom­mis­sion unter­stre­iche, so Schön­bohm, daß die Polizei entschlossen und in der Lage ist, der Pro­voka­tion des Rechtsstaats durch Gewalt­täter wirk­sam zu begegnen. 

Nach dem Über­fall von rund 15 rechts­gerichteten Jugendlichen auf zwei Linke ist gestern ein weit­er­er Haft­be­fehl erlassen wor­den. Damit stieg die Zahl auf zehn. Vier junge Män­ner sind mit­tler­weile in Unter­suchung­shaft, teilte die Staat­san­waltschaft Pots­dam mit. Sechs Haft­be­fehle wur­den außer Vol­lzug geset­zt. In der Nacht zum Son­ntag sollen die Män­ner in Pots­dam, wie berichtet, die 24 und 25 Jahre alten Opfer aus der linken Szene kranken­haus­reif geprügelt haben. In den let­zten Wochen war es immer wieder zu Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Jugendlichen in Pots­dam gekom­men. Möglich­er Aus­gangspunkt ist ein Bran­dan­schlag auf den linken Tre­ff­punkt “Chamäleon” in Pots­dam in der Sil­vester­nacht 2002/03.

Beirat begrüßt ver­stärk­te Polizeipräsenz

(MAZ) INNENSTADT Als “Angriff auf das demokratis­che Stadtk­li­ma” verurteilte gestern nach zweistündi­ger Debat­te der Beirat zur Umset­zung des lokalen Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie den bru­tal­en Über­fall vom ver­gan­genen Son­ntag. 15 Recht­sex­treme hat­ten zwei Jugendliche der linken Szene ange­grif­f­en. Nach den umfassenden Lageschilderun­gen von Polize­ichef Ralf Marschall und Ein­sat­zleit­er Jörg Barthel habe das Gremi­um die Schlussfol­gerung gezo­gen, dass Pots­dam derzeit ein “ver­mehrtes Aktions­feld rechter Gewalt” ist, sagte Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs gestern Abend gegenüber der MAZ. Der Beirat begrüße die angekündigte ver­stärk­te Polizeipräsenz in der Innen­stadt und den Ein­satz verdeck­ter Ermit­tler, so Jakobs. Vor allem das Geschehen am Haupt­bahn­hof, in der Friedrich-Ebert-Straße und an wichti­gen Ver­anstal­tung­sorten solle kün­ftig inten­siv­er beobachtet wer­den. Zudem soll­ten alle Infor­ma­tion­s­möglichkeit­en auch bei der Jus­tiz aus­geschöpft wer­den. Es müsse eine engere Abstim­mung “zwis­chen Polizei und zivilge­sellschaftlichen Kräften” geben. 

Fern­er hat die “parteipoli­tisch keineswegs het­ero­gene Runde” laut Jakobs erk­lärt, dass sie “jede Form des gewalt­freien Wider­standes” unter­stützen werde und zur Deeskala­tion beitra­gen wolle. Angesichts der aktuellen Sit­u­a­tion will der Beirat nicht mehr “nur anlass­be­zo­gen” weit­er­ar­beit­en. Eine gründliche Analyse der Pots­damer Jugend­szene soll die Basis für “länger­fristige Konzepte” bilden. 

Nach Über­fall: Mehr Polizis­ten in Potsdam

(MOZ) Pots­dam (dpa) Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat sich
besorgt über die “Gewal­teskala­tion zwis­chen Links und Rechts in Potsdam”
geäußert. Er sprach am Don­ner­stag von einem “gefährlichen Kon­flikt- und
Gewalt­poten­zial”, das in der Lan­deshaupt­stadt aufeinan­der treffe. 

Die Polizei will mit zusät­zlichen Beamten weit­ere Zusam­men­stöße zwischen
recht­en und linken Jugendlichen ver­hin­dern. Vor allem abends und nachts
sollen neben den üblichen Streifen bis zu 30 Polizeibeamte im Einsatz
sein, hieß es aus dem Präsidium. 

Nach dem Über­fall von rund 15 rechts­gerichteten Jugendlichen am
Woch­enende auf zwei Linke sind inzwis­chen zehn Haft­be­fehle erlassen
wor­den. Vier junge Män­ner seien in Unter­suchung­shaft, informierte die
Staatsanwaltschaft. 

Als Besorg­nis erre­gend beze­ich­nete auch die CDU-Bundestagsabgeordnete
Kathe­ri­na Reiche die wach­sende Gewalt­bere­itschaft von Links- und
Recht­sex­trem­is­ten in Pots­dam: “Die Gewalt­spi­rale zwis­chen linken und
recht­en Jugendlichen hat in Pots­dam ein kri­tis­ches Aus­maß angenommen.” 

STRATEGIE DER POLIZEI

(pet, PNN) Die Pots­damer Polizei wurde erneut ver­stärkt. Schon seit zwei Wochen arbeit­et die Son­derkom­mis­sion „Pots­dam“ mit elf Krim­i­nal­is­ten und Staatss­chützern. Zusät­zlich sind 30 Beamte der Lan­de­sein­satzein­heit LESE einge­set­zt. Jet­zt wur­den aus anderen Schutzbere­ichen noch 30 Beamte der Son­dere­in­heit MEGA – Ein­greiftruppe für poli­tisch motivierte Tat­en – nach Pots­dam beordert. 

Bei der SoKo „Pots­dam“ wer­den alle poli­tis­chen Straftat­en der let­zten Zeit bear­beit­et, da es sich meist um die sel­ben Täter han­delt. Neben den Pots­damer Tat­en gab es andere Über­griffe wie etwa beim Baum­blüten­fest in Werder. So wird hoher Ermit­tlungs­druck erzeugt, kom­men alle Infor­ma­tio­nen zen­tral zusam­men, wer­den alle Ver­fahren von einem Staat­san­walt bear­beit­et – egal, wo die Täter im Prä­sid­i­ums­bere­ich aktiv waren. 

Zweite Auf­gabe der SoKo: Alle Erken­nt­nisse auch präven­tiv nutzen. Mit „Gefährdungsansprachen“ wer­den Rechte und Linke ange­sprochen und gewarnt – Mot­to: „Wir ken­nen dich, wir haben dich im Auge.“ Zudem wer­den rechtliche Möglichkeit­en geprüft, Mil­i­tante unter gewis­sen Umstän­den präven­tiv in „Unterbindungs­ge­wahrsam“ zu nehmen. 

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Alle sind bekannt

(PNN) Der mil­i­tan­ten Pots­damer Szene wer­den auf link­er Seite nicht mehr als fünf bis sechs Mit­glieder zuge­ord­net. „Das ist ein iden­ti­fizier­bar­er Per­so­n­enkreis“, hieß es gestern, soll heißen: Sie sind alle der Polizei bekan­nt. Aus dem Umfeld wür­den aber auch immer wieder Straftat­en began­gen. Im Gegen­satz zur Recht­en Szene haben es nehmen unver­holen­er Zus­tim­mung zu den Gewalt­tat­en aber auch Ablehnende Äußerun­gen aus dem linken Spek­trum gegeben. So habe sich der Vere­in nach Gesprächen mit der Polizei öffentlich von Gewalt dis­tanziert. „Das müssen sie erst ein­mal schaf­fen, dass die das tun“, sagte gestern ein Polizeiexperte. 

Wie die Recht­en seien aber Pots­dams Linke nicht wirk­lich streng strukturiert. 

Wie die recht­en sind auch die linken Grup­pen der Lan­deshaupt­stadt mit Berlin­er Grup­pierun­gen eng ver­net­zt. Auch die Linken sind schnell in der Lage, sich aus Berlin zu ver­stärken. Zunehmend werde beobachtet, dass die Linken in immer größeren Grup­pen in der Stadt unter­wegs seien – mit bis zu über 50 Leuten. 

Die meis­ten Linken rieben sich an der Präsenz der auch bess­er struk­turi­erten Recht­en in der Stadt und an deren Pöbeleien. Viele fühlten sich per­ma­nent als Opfer – haben sich in der Ecke ein­gerichtet, sehen in Polizei, Jus­tiz und Medi­en nur poten­tielle Lügner. 

So stellen die Linken regelmäßig Lis­ten mit Über­grif­f­en auf, in denen sie aber Vorkomm­nisse aufzählen, die sie selb­st nie der Polizei gemeldet haben. „Es heißt dann immer, sie hät­ten danach Racheak­te von Recht­en zu befürcht­en“, hieß es gestern bei der Polizei. „Aber was sollen wir denn machen, wenn die die Vor­fälle nicht melden.“ Nach den Gewalt­tat­en der let­zten Tage aber ein inten­siv­er Dia­log mit dem Umfeld begonnen. 

In Pots­dam hof­fen die Ermit­tler, so auch den kleinen radikalen Kern von den mod­er­at­en Linken zu isolieren. pet

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Hier wächst etwas“

(pet/HK, PNN)Der gewalt­bere­it­en recht­en Szene wer­den in Pots­dam sieben Per­so­n­en zuge­ord­net, die seit Jahren den Behör­den alle bekan­nt sind. Deren Haupt­prob­lem beste­ht derzeit darin, dass alle sieben einen aktuellen Haft­be­fehl haben – einige sind gegen strenge Aufla­gen und hohe Kau­tio­nen außer Vol­lzug geset­zt. Nach Ansicht von Polizeiex­perten und Ver­fas­sungss­chutz, sind Pots­dams Rechte nicht streng hier­ar­chisch organ­isiert, wie etwa die Berlin­er. Straftat­en wer­den meist aus der Gruppe her­aus und unter Alko­hol began­gen. Es sei aber eine zunehmende Struk­turierung festzustellen, so die Polizei. Zunehmend wür­den die Recht­en in der Öffentlichkeit in größeren Grup­pen auftreten. 

Ein ähn­lich­es Denken wie bei anderen Neon­azis in Ost­deutsch­land diag­nos­tiziert Frauke Pos­tel vom Mobilen Beratung­steam „Tol­er­antes Bran­den­burg“ bei der Pots­damer recht­sex­tremen Szene. „In Pots­dam scheint es aber eine Umstruk­turierung der Szene gegeben zu haben, es wird mehr mit Recht­sex­tremen aus Berlin zusam­men gear­beit­et.“ So seien schon Mit­glieder der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft Tor und der Berlin­er Alter­na­tive Süd-Ost in Pots­dam gese­hen worden. 

Polizei und Ver­fas­sungss­chutz sehen es etwas anders: Wie die Linken, seien auch Pots­dams Rechte in der Lage, sich schnell mit Berlin­er Kam­er­aden zu ver­stärken. Behaup­tun­gen, aus Berlin wür­den regelmäßig Rechte nach Pots­dam entsandt, um hier Ableger von Kam­er­ad­schaften zu grün­den, seien falsch. Einige Pots­damer seien nach Berlin und wieder zurück gezo­gen. Es gäbe ständi­ge gegen­seit­ige Besuche. 

Auch nach Pos­tels Erfahrung sei die Pots­damer Szene eher lose organ­isiert, es gäbe keine echte Führergestalt oder Struk­turen wie Kam­er­ad­schaften. „Sie ver­ste­hen sich als selb­st­ständig agierende Nation­al­is­ten, die immer tätig wer­den kön­nen.“ Rechte Gewalt­tat­en ver­gle­icht sie mit ein­er Art Pawlowschen Reflex: „Sie sehen einen Linken oder einen Aus­län­der und über­fall­en ihn, ohne es vorher geplant zu haben.“ Die aktuelle Aufre­gung sieht Pos­tel fast als ver­spätet, bere­its seit einem Jahr gäbe es „viele kleine Geschicht­en.“ Ihr Faz­it: „Hier wächst etwas.“ 

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Jede gewaltfreie Reaktion gegen rechte Gewalt wird begrüßt“

Welche Erken­nt­nisse gab es bei der Son­der­sitzung des Beirates zur Umset­zung des „Lokalen Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie“? 

Pots­dam ist zum Aktions­feld von recht­en Grup­pen gewor­den. Ins­beson­dere der Angriff vom let­zten Woch­enende wird nicht nur als Angriff gegen Chamäleon e.V. oder vere­inzelte Per­so­n­en inter­pretiert, son­dern als ein Angriff auf das demokratis­che Stadtk­li­ma. Es ist vere­in­bart wor­den, dass die Zusam­me­nar­beit zwis­chen Beirat und Polizei ver­stärkt wer­den soll. Möglichkeit­en der gegen­seit­i­gen Infor­ma­tion und des deeskalieren­den Ein­wirkens sollen ver­stärkt genutzt wer­den. Der Beirat hat aus­drück­lich betont, dass jede Form der gewalt­freien Reak­tion gegen rechte Gewalt begrüßt wird. 

Was kann der Beirat konkret tun? 

Die Vertreter im Beirat ste­hen für bes­timmte gesellschaftliche Kräfte in der Stadt und in diese Kräftev­er­hält­nisse hinein müssen sie wirken. Auf der anderen Seite ist hier die Polizei gefragt ist. Nur durch sie kön­nen sehr deut­liche repres­sive Zeichen geset­zt wer­den, um Wieder­hol­ungstäter abzuschrecken. 

Haben Sie eine Erk­lärung dafür, wie es soweit kom­men konnte? 

Ich fürchte, dass hier unter der Hand eine Sit­u­a­tion ent­standen ist, die offen­sichtlich unter­schätzt wor­den ist. 

Es wurde bere­its Kri­tik gegen die geplante Stre­ichung von Stellen in Jugend­clubs laut. Dies könne die Präven­tion­sar­beit schwächen. 

Mit ein­er solchen Analyse muss man vor­sichtig sein. Man ist nie davor gefeit, zum Aktions­feld rechter Grup­pen zu wer­den. Das war Pots­dam bish­er nicht, weil es hier nie ein Kli­ma gegeben hat, in dem sich Leute aus der recht­en Szene ermuntert gefühlt haben. Das zeigt sich auch daran, dass die recht­en Grup­pierun­gen durch Berlin­er unter­stützt wer­den. Auch mit ein­er noch so guten Jugen­dar­beit ist man davor nicht gefeit. Wir müssen allerd­ings inten­siv diejeni­gen unter­stützen helfen, die ver­hin­dern, dass so eine Sit­u­a­tion ein­tritt. Und damit müssen wir uns in der Tat auseinan­der setzen. 

Was kann der Pots­damer Bürg­er gegen rechte Gewalt tun? 

Wenn eine Sit­u­a­tion ein­tritt, wo sich rechte Jugendliche zusam­men­tun um eine Aktion zu starten, sollte man sich mit der Polizei in Verbindung set­zen. Die Polizei hat ein Sen­si­bil­isierung­spro­gramm für die Mitar­beit­er des Verkehrs­be­triebs ges­tartet. So kann jed­er mit sein­er Sen­si­bil­ität ein Stück dazu beitra­gen, auf dro­hende Sit­u­a­tio­nen aufmerk­sam zu machen. SCH 

Im Beirat sitzen Vertreter von Aus­län­der­beirat, Polizei, Kirche, Gew­erkschaft, Ver­wal­tung, Sport, Frak­tio­nen und Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs. 

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Staatsanwalt: Nazis begingen Mordversuch

(Tagesspiegel) Pots­dam — Nach Zusam­men­stößen recht­sex­trem­istis­ch­er und linksgerichteter
Jugendlich­er in Pots­dam sind bis Don­ner­sta­gnach­mit­tag vier Verdächtige
in Unter­suchung­shaft gekom­men. Darunter sind drei Recht­sex­treme und ein
Link­er. Die Gewalt­spi­rale hat­te sich in den ver­gan­genen Wochen weiter
nach oben gedreht. Bil­dungsstaatssekretär Mar­tin Gorholt sagte, die
Gewalt­tat­en belegten, dass der Recht­sex­trem­is­mus die „eigentliche
Bedro­hung“ im Land sei. 

Bish­eriger Höhep­unkt der gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen war der
bru­tale Über­griff von cir­ca 15 Recht­sex­trem­is­ten am Son­ntag. Sie
stoppten eine Straßen­bahn per Not­bremse, sprangen her­aus und schlugen
zwei junge Män­ner auf der Straße mit Flaschen und trat­en ihnen gegen die
Köpfe. Nach Angaben des Sprech­ers der Staat­san­waltschaft Pots­dam, Jörg
Wag­n­er, wur­den sechs Haft­be­fehle gegen die Neon­azis außer Vollzug
geset­zt. Unter den Beschuldigten seien auch Berlin­er. Die Gewalttat
kön­nte ein Racheakt für eine Attacke von Linken gewe­sen sein, bei der
vor gut zwei Wochen ein recht­sex­tremer Jugendlich­er in der Potsdamer
Innen­stadt niedergeschla­gen wor­den war. Von den Haft­be­fehlen gegen die
Linken seien drei außer Vol­lzug geset­zt wor­den, sagte Wagner. 

Die Staat­san­waltschaft ermit­tele wegen des Ver­dachts des „ver­sucht­en
Mordes in Tatein­heit mit schw­er­er Kör­per­ver­let­zung“, sagte der Sprecher.
Der Haftrichter hat­te die Haft­be­fehle nur wegen des Ver­dachts der
„gefährlichen Kör­per­ver­let­zung“ aus­gestellt. Nach dem Angriff der Linken
waren Wag­n­er zufolge Haft­be­fehle wegen „ver­sucht­en Mordes“ ergangen.
Diese unter­schiedliche Ein­stu­fung hat­te Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs
(SPD) kri­tisiert. Es dürfe nicht der Ein­druck entste­hen, dass Straftaten
von recht­en und linken Jugendlichen mit zweier­lei Maß beurteilt würden.
In Pots­dam müsse „alles getan wer­den, damit die Gewal­tak­tio­nen nicht
weit­erge­hen“, ver­langten Poli­tik­er am Don­ner­stag. ddp 

Linke und rechte Szene mit Haft­be­fehlen lahmgelegt

Nach Über­grif­f­en: Umfan­gre­iche Ermit­tlun­gen der Polizei / Durch­suchun­gen von Woh­nun­gen in Berlin und Potsdam

(PNN) Im Zusam­men­hang mit den recht­en und linken Über­grif­f­en in Pots­dam sind die Ermit­tlun­gen weit umfan­gre­ich­er als bish­er bekan­nt. Außer­dem hat die Pots­damer Polizei ihre Präsenz in der Stadt noch ein­mal ver­stärkt. Seit dieser Woche sind auch 30 Beamte ein­er Son­dere­in­heit aus anderen Schutzbere­ichen in Pots­dam einge­set­zt (siehe Kasten). 

Wie erst gestern bekan­nt gewor­den ist, führt auch das Lan­deskrim­i­nalamt Berlin Ermit­tlun­gen gegen 15 Pots­damer und Berlin­er Linke, die am 1. Juni auf dem Berlin­er Ost­bahn­hof fünf Recht­sradikale über­fall­en haben sollen. Im Zusam­men­hang mit der Tat standen auch die vom Amts­gericht Berlin-Tier­garten ange­ord­neten Durch­suchun­gen von acht Woh­nun­gen in Berlin und von einem Wohn­pro­jekt in Pots­dam am Mittwoch. Dabei waren zunächst neun Beschuldigte im Alter zwis­chen 18 und 34 Jahren vorüberge­hend festgenom­men wor­den, darunter zwei Frauen, wie die Berlin­er Polizei gestern bestätigte. Inzwis­chen sind sie wieder auf freien Fuß. Unter den Tatbeschuldigten ist auch e min­destens eine Frau aus Potsdam. 

Der Über­fall vom Berlin­er Ost­bahn­hof ste­ht in direk­tem Zusam­men­hang mit der Serie von gewalt­täti­gen Über­grif­f­en rechter und link­er Grup­pen in Pots­dam. Denn der Über­fall fand am Abend des ersten Tages des Prozess­es statt, in dem der Über­fall von Recht­en auf das alter­na­tive Wohn­pro­jekt Chamäleon in Pots­dam in der Neu­jahrsnacht 2003 ver­han­delt wor­den war. 

„Wir waren gewarnt, dass es an diesem Tag in Pots­dam zu Auseinan­der­set­zun­gen bei­der Lager kom­men kön­nte“, hieß es gestern bei der Polizei in Pots­dam. So hätte die Antifa im Vor­feld im Inter­net zum „Recht­en­fressen“ aufgerufen. In Pots­dam, wohin Rechte und Linke zum Prozes­sauf­takt auch aus Berlin angereist waren, sei die Polizei entsprechend präsent gewe­sen. In Berlin seien diese Grup­pen dann ungeschützt aufeinan­der getrof­fen. Die Recht­en hat­ten zuvor in Pots­dam im und vor dem Gericht provoziert. 

In dem Prozess war ein Recht­sradikaler zu ein­er Haft­strafe, ein zweit­er zu ein­er Bewährungsstrafe verurteilt worden. 

Zwei Wochen nach Prozessende hat­ten dann in der Nacht zum 19. Juni fünf Linke vor dem Café Hei­der einen recht­sradikalen, polizeibekan­nten Jugendlichen gejagt und bru­tal niedergeschlagen. 

Das dama­lige Opfer war wiederum beteiligt, als am ver­gan­genen Woch­enende fün­fzehn Rechte aus Berlin und Pots­dam in den frühen Mor­gen­stun­den eine Tram mit ein­er Not­brem­sung stoppten und dann inner­halb von zwei Minuten zwei offen­sichtlich Linke über­fie­len, mit Flaschen nieder­schlu­gen und teils schw­er verletzten. 

Durch die gegen­seit­i­gen Über­griffe ist die radikale linke und rechte Szene Pots­dams derzeit fast kom­plett lahm gelegt: 20 Haft­be­fehle sind verkün­det wor­den. Fünf gegen Linke wegen „ver­sucht­en Mordes“ – eine Frau und ein Mann, der gestern dem Haftrichter vorge­führt wor­den war, sitzen in Haft. Die anderen drei Haft­be­fehle gegen Tatverdächtige sind gegen Kau­tion (10 000 bzw. 60 000 Euro) und gegen strenge Meldeau­fla­gen außer Vol­lzug gesetzt. 

Von den als gewalt­bere­it eingestuften Recht­en sitzen derzeit vier in Unter­suchung­shaft. Darunter auch der Täter, der im so genan­nten Chamäleon-Prozess noch zu ein­er Bewährungsstrafe verurteilt wor­den war. Trock­en­er Kom­men­tar eines Ermit­tlers: „Mit dem Über­fall vom Woch­enende hat er offen­sichtlich gegen seine Bewährungsaufla­gen verstoßen.“ 

Wegen des Über­falls vom Woch­enende wur­den noch sechs weit­eren Recht­en aus Berlin und Pots­dam die Haft­be­fehle verkün­det. Diese sind eben­falls gegen Kau­tio­nen von bis zu 60 000 Euro und Meldeau­fla­gen (drei- bis sieben­mal wöchentlich) außer Vol­lzug gesetzt. 

Es sei trotz der linken Über­griffe noch immer so, dass die Recht­en das ein­deutig größere Gewalt- und Bedro­hungspo­ten­tial hätte, sagte gestern ein Staatss­chutzex­perte den PNN

Bei­de Szenen, so ein Ermit­tler gestern, seien „qua­si derzeit nicht mehr richtig Hand­lungs­fähig“. Zumal die eigens gegrün­dete Son­derkom­mis­sion „Pots­dam“ nach der Straftat­en der ver­gan­genen Wochen auf Repres­sion und deut­lich ver­stärk­te Präsenz setzt. 

Unter­dessen ver­sucht die Stadt zusam­men mit der Polizei über den Beirat zur Umset­zung des „Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie“ den Kon­flikt in der Griff zu bekom­men. Zumin­d­est in die linke Szene könne man über Mit­tel­sleute indi­rekt wirken. Bes­timmte Grup­pierun­gen seien zum Dia­log bere­it. Illu­sio­nen macht man sich jedoch auch nicht: „An die Radikalen kom­men wir nicht her­an, die erre­ichen wir nicht“, sagte gestern ein Mit­glied des Aktions­bünd­niss­es. Aber im Gegen­satz zu den Recht­en kom­men man an die linke Szene wenig­stens noch her­an. „Zu den Recht­en haben wir keinen Kon­takt, da gibt es keine Ansprech­part­ner, nichts.“ 

Neu sei an den Straftat­en der let­zten Wochen, dass auch Frauen als Ini­tia­toren und Gewalt­tä­terin­nen aufge­treten sind, so ein Ermittler. 

Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) betonte gestern, in Pots­dam träfen ein „zahlen- und men­tal­itätsmäßig gefährlich­es Kon­flikt- und Gewalt­poten­zial aufeinan­der“. Er lobte die Pots­damer Polizei für ihre Beson­nen­heit und Entschlossen­heit. Er begrüßte fern­er die von der Stadt Pots­dam getrof­fe­nen präven­tiv­en Maß­nah­men, um die Gewalt einzudämmen. 

Neun Haft­be­fehle nach Über­fall von Rechtsradikalen

(TAZ) Pots­dam — Nach dem Über­fall von etwa 15 re
chts­gerichteten Jugendlichen
auf zwei Ange­hörige der linken Szene in Pots­dam sind bis­lang neun
Haft­be­fehle wegen ver­suchter gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung erlassen
wor­den. Die Staat­san­waltschaft ermit­telt jedoch weit­er­hin wegen des
Ver­dachts des ver­sucht­en Mordes, teilte die Behörde gestern mit. Drei
junge Män­ner seien in Unter­suchung­shaft genom­men, sechs Haftbefehle
außer Vol­lzug geset­zt wor­den. In der Nacht zum Son­ntag sollen die Männer
die 24 und 25 Jahre alten Opfer über­fall­en und ver­let­zt haben. Es
han­delte sich möglicher­weise um eine Racheaktion. 

Gewalt­same Kette von Racheakten

Weit­ere Inhaftierun­gen link­er und rechter mut­maßlich­er Gewalttäter

(MAZ) Die Gewalt zwis­chen linken und recht­en Grup­pen in Pots­dam ist immer offenkundi­ger eine Kette von Racheak­ten. Wie die MAZ erfuhr, ist gestern ein link­er Tatverdächtiger inhaftiert wor­den, der selb­st schon Opfer rechter Gewalt war: Der 20jährige Patrick B. stellte sich am Mittwochabend in Begleitung seines Anwalts und wurde am fol­gen­den Mor­gen vom Ermit­tlungsrichter in Unter­suchung­shaft geschickt. 

Die Polizei hat­te ihn schon am 30. Juni im linksalter­na­tiv­en Wohn­pro­jekt an der Zep­pelin­straße ver­haften wollen und dazu 30 Beamte aufge­boten. Der Gesuchte aber war nicht da; for­t­an wurde nach ihm gefah­n­det als Mit­täter beim linken Angriff auf einen recht­en Jugendlichen am 19. Juni am Café Hei­der. Fünf Haft­be­fehle hat­te die Polizei nach dieser Tat bei der Staat­san­waltschaft beantragt, der Vor­wurf bei­der Behör­den lautete “schwere Kör­per­ver­let­zung”. Das Amts­gericht ver­schärfte das auf “ver­sucht­en Mord”, ließ von vier Festgenomme­nen aber drei laufen, weil keine Flucht­ge­fahr bestand. In Haft sitzt noch eine junge Frau, die Chefin des linken Vere­ins “Chamäleon”.

Der links­gerichtete Patrick B. war im März 2003 als damals 17-jähriger Auszu­bilden­der am Bahn­hof Rehbrücke von mehreren Rechts­gesin­nten schw­er ver­prügelt wor­den, offen­bar mit einem Teleskop­schlag­stock oder Totschläger, wie er auch jüngst am Café Hei­der benutzt wurde. Dann schub­ste man ihn schw­er ver­let­zt auf die Eisen­bah­n­gleise. Dass er noch lebt, ist nur ein­er Zugver­spä­tung zu ver­danken. Ende April 2005 war für diese Tat der zur recht­en Szene Pots­dams gehörende Heiko G. mit zehn Monat­en Gefäng­nis bestraft wor­den, nach­dem er erst im Feb­ru­ar zu sechs Jahren verurteilt wor­den war 

Bis­lang galt der Anschlag ein­er Gruppe Rechter auf das linksalter­na­tive, innen­städtis­che Chamäleon-Pro­jekt aus der Neu­jahrsnacht 2002/03 als Aus­lös­er der jet­zi­gen Kon­flik­te. Für diesen Angriff ver­hängte das Amts­gericht Mitte Juni 2005 gegen zwei Täter eine Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafe. An drei Prozessta­gen reis­ten jew­eils rund 50 Rechts­gesin­nte an und bedro­ht­en Zuschauer und Zeu­gen. Zuvor hat­ten linke Antifa-Grup­pen gegen die Recht­en mobil gemacht. Es fol­gten der linke Angriff auf einen Recht­en am Hei­der und am Mor­gen des 3. Juli der Über­fall von etwa 15 mut­maßlich Recht­en auf einen Linken und dessen Fre­und unweit davon. In dem Fall sind zehn Verdächtige ermit­telt, darunter sieben, die laut Ermit­tlern den harten recht­en Kern in Pots­dam bilden. Drei stell­ten sich am Dien­stag selb­st und kamen in U‑Haft. Vor­wurf: schwere Kör­per­ver­let­zung, obwohl Polizei und Staat­san­waltschaft wegen ver­sucht­en Mordes ermit­teln. Einen vierten sper­rte man Mittwochfrüh ein: Michael G., der im Chamäleon-Prozess die Bewährungsstrafe bekom­men hat­te. Eine Frau wurde als fün­fte aktiv Beteiligte gestern inhaftiert.

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