Am Sonntag kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen in einer Gaststätte in Schönwalde. In eine Körperverletzung, bei der ein Geschädigter einen Zahn verloren haben soll, waren auch Personen der rechten Szene verwickelt. Diese versuchten, mit einem Pkw zu flüchten, nachdem die Polizei zum Ereignisort gerufen wurde. Beamte konnten das Fahrzeug in Treppendorf stellen. Die teilweise der Polizei bekannten Insassen aus Lübben und Umgebung standen bis auf den Fahrer unter Alkoholeinwirkung. Ein Jugendlicher hatte bei einem Atemalkoholtest einen Wert von 2,01 Promille. Die Kriminalpolizei prüft derzeitig den genauen Tathergang und vernimmt die Zeugen.
Anschlag auf Döner-Imbiss
Ein Anrufer teilte der Polizei am Dienstag gegen 0.45 Uhr mit, dass Unbekannte einen brennenden Gegenstand gegen den Döner- Imbiss in der Trebuser Straße in Fürstenwalde geworfen haben. Vor Ort stellten die Polizeibeamten Scherben einer Glasflasche und Benzingeruch fest. Die erste Scheibe der Doppelverglasung des Imbissstandes des türkischen Betreibers aus Fürstenwalde war zerstört. Ein Brandschaden entstand am Gebäude (Container) nicht.
Die Polizei bittet weitere Zeugen, sich umgehend an die Kripo in Fürstenwalde zu wenden.
Schneller Einsatz weltweit
Wolfgang Wien, Kommandeur der Rolandkaserne in Hohenstücken, ist stolz auf die Leistung der 3. Kompanie seines Panzergrenadierbataillons. Die 150 Soldaten, die den Herbst fast durchgängig auf Truppenübungsplätzen verbrachten, müssen im nächsten Jahr einen schwierigen Auftrag erfüllen. Die 3. Kompanie wurde laut Oberstleutnant Wien ausgewählt für den weltweiten Einsatz als Schutzkompanie (National Support Element) der Nato Response Force, eine Art Feuerwehrtruppe des nordatlantischen Bündnisses.
Als Folge des Terroranschlags vom 11. September in New York hatten die Regierungschefs auf dem Prager Gipfel im Jahr 2002 beschlossen, Kompanien auszubilden, die sehr schnell weltweit verlegbar sind, erläutert der Kommandeur.
Auf diese Aufgabe ist die 3. Kompanie aus Brandenburg vier Monate lang vorbereitet worden. Wegen der ständigen Übungen auch an Wochenenden beurteilt Wien die Belastung seiner Soldaten als sehr hoch.
Die 150 Brandenburger Soldaten können vom 15. Januar bis 30. Juni jederzeit kurzfristig in alle Teile der Welt abgerufen werden. An ihrem Einsatzort müssen sie gegebenenfalls Konvois und Patrouillen der Nato Response Force mit gepanzerten Aufklärungs- und Transportfahrzeugen begleiten und schützen.
“Wir wissen nicht, ob und wann unsere Soldaten eingesetzt werden”, erklärt Wien. “Aber wenn es dazu kommt, geht alles sehr schnell.” In fünf bis 30 Tagen seien die nationalen Schutzkompanien überall hin abrufbar. Während der halbjährigen Alarmierungsphase bleibt die 3. Kompanie durchgängig in der Rolandkaserne.
So wie die 2. Kompanie, die in wenigen Wochen sechs Monate lang zur Absicherung der afghanischen Parlamentswahlen in Kabul stationiert wird (Stadtkurier berichtete), werden die Soldaten der 3. Kompanie nach der heißen Phase im zweiten Halbjahr 2005 erst Urlaub machen und dann “Rückkehr-Seminare” absolvieren, in denen ausführlich über die Einsätze gesprochen wird.
Auf CD-Rom gegen Napoleon
Weit über 400 wissenschaftliche Publikationen wurden bisher vom 1957 gegründeten und seit zehn Jahren in Potsdam ansässigen Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) herausgebracht.
Die Militärhistoriker unter ihrem neuen Amtschef Oberst Hans Ehlert arbeiten allerdings Militärhistorisches nicht nur inhaltlich auf. Vielmehr sorgen sie gezielt dafür, dass das mühsam zusammengetragene Wissen in Museen, durch Wanderausstellungen und vor allem in der politisch-historischen Bildung der Bundeswehrangehörigen an den Mann und die Frau gebracht wird. Dafür gibt es die Abteilung “Ausbildung, Information und Fachstudien”, geleitet von Oberstleutnant Hans-Hubertus Mack. Die Wissenschaftler in Uniform entwickeln hier unter anderem eine neue Generation von Unterrichtsmitteln “für die historische Bildung der Truppe”. Dabei werden zunehmend zeitgemäße Informationstechnologien genutzt. Neuestes Produkt ist eine von Hauptmann Stephan Huck erarbeitete Broschüre mit CD-Rom über die Geschichte der Kriege zur Befreiung Europas von der napoleonischen Fremdherrschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Pädagogisches Anliegen ist die Förderung des Traditionsverständnisses in den Bundeswehreinheiten. Inhaltlich konnte Huck dabei auf so manche MGFA-Publikationen zurückgreifen, so zum Beispiel auf Materialien über Clausewitz, über Lützows Freikorps 1813, über Napoleon und das Militärwesen seiner Zeit, über die 1813 gegründete preußische Landwehr.
Der Autor nutzt die moderne Kommunikationstechnik, um dem Lernenden den Zugriff zum historischen Stoff zu erleichtern. So enthält die CD-ROM Filmausschnitte, Tonbeispiele, animierte militärische Operationskarten, Faksimiles von Originaldokumenten aus der Zeit um 1813.
Bessere Sexual-Aufklärung
POTSDAM Vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl minderjähriger Mütter in Brandenburg spricht sich Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) für eine wirksamere Sexual-Aufklärung aus. Danach soll das Thema “Sexualität und Geschlechterrolle” in den neuen Lehrplänen der Grundschule verankert und in der Sekundarstufe 1 fortgeführt werden. Das teilte die Politikerin auf eine Anfrage des Landtags mit.
Zudem bieten landesweit inzwischen 50 anerkannte Schwangerschafts-Konfliktberatungsstellen pro Jahr sexualpädagogische Kurse für etwa 7000 Kinder und Jugendliche an.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums brachten im vergangenen Jahr 327 Brandenburgerinnen vor Vollendung ihres 18. Lebensjahres Kinder zur Welt. Im Jahr 2000 waren es 294. Im Gegensatz dazu nahm die Zahl der Geburten im Land Brandenburg insgesamt ab. Wurden im Jahr 2000 noch 18 444 Neugeborene registriert, waren es im vergangenen Jahr 17 970.
Eine ähnliche Tendenz haben Experten im gleichen Zeitraum bei den Schwangerschaftsabbrüchen beobachtet. Während die Geamtzahl der Abbrüche von 5072 auf 4483 zurückging, nahm sie bei Frauen unter 18 Jahren von 323 auf 390 zu.
Männliche Erzieher für Kitas
Potsdam — Potsdamer Kitas sollen künftig durch männliche Erzieher verstärkt werden. Zu diesem Zweck sei im November ein entsprechendes Projekt mit zwei arbeitslosen Vätern gestartet worden, die in Kitas ihre pädagogischen Fähigkeiten erproben, teilte die Stadt Potsdam mit. Einer von ihnen ist Michael Franz. Der gelernte Stukkateur arbeitet derzeit in der Kita Baumschule und will dann den Beruf des Erziehers erlernen. 2005 sollen drei weitere Männer ein Praktikum in Kindereinrichtungen beginnen. Das Projekt “Männer in Kinderbetreuungseinrichtungen”, das aus EU- und Bundesmitteln gefördert wird, ist eine Initiative des Potsdamer Vereins “Manne”.
Potsdam — Trotz des offenen Konfliktes beim angestrebten Wiederaufbau der Garnisonkirche fließen der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) nach eigener Darstellung weiterhin reichlich Spenden zu. 2004 seien es 640 000 Euro gewesen, teilte der Verein mit. Damit hätten die seit zwei Jahrzehnten gesammelten Spenden die Summe von 6,4 Millionen Euro erreicht.
Die TPG mit ihrem Vorsitzenden Max Klaar beabsichtigt eine originalgetreue Konstruktion des Kirchturms und lehnt die Pläne der Evangelischen Kirche zur Einrichtung eines Friedens- und Versöhnungszentrums ab. Vorschriften will sich die Kirche jedoch nicht machen lassen.
Deshalb existiert seit Jahresbeginn mit dem “Ruf aus Potsdam” eine konkurrierende Aktion, die ebenfalls um Spenden für das im Krieg schwer beschädigte und 1968 endgültig gesprengte Gotteshaus bemüht ist. Zu ihren Unterstützern gehören außer der Kirche und der Stadt Potsdam Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sowie sein Stellvertreter, Innenminister Jörg Schönbohm (CDU). Bisher hat sich Klaars Traditionsgemeinschaft nur bedingt gesprächs- und kompromißbereit gezeigt.
640000 Euro für Garnisonkirche
Traditionsgemeinschaft sammelte auch 2004 erfolgreich — Insgesamt 6,4 Millionen
Potsdam — Trotz des offenen Konfliktes beim angestrebten Wiederaufbau der Garnisonkirche fließen der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) nach eigener Darstellung weiterhin reichlich Spenden zu. 2004 seien es 640 000 Euro gewesen, teilte der Verein mit. Damit hätten die seit zwei Jahrzehnten gesammelten Spenden die Summe von 6,4 Millionen Euro erreicht.
Die TPG mit ihrem Vorsitzenden Max Klaar beabsichtigt eine originalgetreue Konstruktion des Kirchturms und lehnt die Pläne der Evangelischen Kirche zur Einrichtung eines Friedens- und Versöhnungszentrums ab. Er will das gesammelte Geld nur zur Verfügung stellen, wenn in dem Bau künftig kein Kirchenasyl gewährt wird, keine homosexuellen Paare gesegnet werden und keine Wehrdienstverweigerer beraten werden. Solche Vorschriften will sich die Kirche jedoch nicht machen lassen.
Deshalb existiert seit Jahresbeginn mit dem “Ruf aus Potsdam” eine konkurrierende Aktion, die ebenfalls um Spenden für das im Krieg schwer beschädigte und 1968 endgültig gesprengte Gotteshaus bemüht ist. Zu ihren Unterstützern gehören außer der Kirche und der Stadt Potsdam Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sowie sein Stellvertreter, Innenminister Jörg Schönbohm (CDU). Bisher hat sich Klaars Traditionsgemeinschaft nur bedingt gesprächs- und kompromißbereit gezeigt.
Die 1735 fertiggestellte Garnisonkirche wurde weltweit bekannt als der Ort, wo der damalige Reichspräsident Paul Hindenburg am 21. März 1933 — dem “Tag von Potsdam” — Adolf Hitler als Reichskanzler die Hand reichte.
Mädchen und Jungen der Klasse 9a der Polthier-Gesamtschule in Wittstock haben sich dieser Tage mit einem Brief (siehe rechts) beim KZ-Überlebenden Pavel Stransky entschuldigt. Der 83-jährige Tscheche war vor einem Monat bei einem Zeitzeugengespräch der 9. Klassen von einem Eindringling aus der 7. Klasse mit den Worten: “Ist das der Jude?“angepöbelt worden (MAZ berichtete). Eine Schülerin aus einer 9. Klasse hatte zudem Stranskys Vortrag durch Zwischenrufe gestört und war des Raumes verwiesen worden. Das Mädchen hatte sich schriftlich bei dem KZ-Überlebenden entschuldigt und damit war für sie der Fall abgeschlossen.
Den 14-Jährigen indes traf die volle Härte des Schulgesetzes. Zunächst wurde er von einer Lehrerin bei der Polizei angezeigt. Dann tagte die Klassenkonferenz, in der alle diese Klasse unterrichtenden Lehrer, je zwei Sprecher von Schülern und Eltern sowie der Junge und seine Eltern anwesend waren. Dem 14-Jährigen wurde ein Verweis vor der Klassenkonferenz ausgesprochen. Weil dies offenbar nicht fruchtete, ist er später wegen anderer Delikte für fünf Tage aus der Schule verwiesen worden.
Indes setzten sich Mädchen und Jungen der Klasse 9a in einem Projekt mit dem Konzentrationslager Sachsenhausen auseinander. Es fand vom 13. bis 17. Dezember in der Jugendbildungsstätte des DGB in Flecken Zechlin statt. “Dieses Thema interessierte uns sehr, und wir wollten mehr darüber erfahren, nachdem wir vor kurzem in der Schule Herrn Stransky, einen ehemaligen Häftling des KZ Theresienstadt, gehört hatten”, schrieben die Schüler jetzt an die MAZ. Er habe alle sehr beeindruckt, “und an dieser Stelle möchten wir betonen, dass die Störenfriede dieser Veranstaltung nicht aus unserer Klasse kamen. Im Gegenteil, wir waren über das Verhalten von zwei Schülern aus anderen Klassen empört.” In Flecken Zechlin hätten die Betreuer viel darüber berichtet, was Deutsche den Juden und anderen unschuldigen Menschen Schreckliches antaten. Da habe es sich jeder viel besser bildlich vorstellen können, als wenn es immer nur im Unterricht erzählt wird.
Die Schüler fuhren auch ins ehemalige KZ Sachsenhausen. Dort wurden Informationen für ein Plakat und die Projektzeitung, gesammelt, die mittlerweile fertig gestellt worden ist. “Wir waren sehr erschüttert über die Bilder, Fotos und Plakate, die das grauenhafte Lagerleben zeigten”, berichteten die Neuntklässler.
Sie seien immer stiller und nachdenklicher geworden, obwohl sie eigentlich schon vieles über KZ wussten.
Zurück in der Jugendbildungsstätte wurden die Eindrücke ausgewertet und der Brief an Pavel Stransky verfasst. In dieser Woche in Flecken Zechlin lernten die Mädchen und Jungen auch, wie sie der MAZ schrieben, “dass miteinander Reden die beste Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben ist”.
Immer mehr minderjährige Mütter
Immer mehr junge Frauen in Brandenburg sind noch nicht volljährig, wenn sie ihr erstes Baby bekommen. Im vergangenen Jahr waren es 327; im Jahr 2000 noch 294.
Vor diesem Hintergrund hat sich Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) für eine wirksamere Sexualaufklärung ausgesprochen. Danach soll das Thema “Sexualität und Geschlechterrolle” in den neuen Lehrplänen der Grundschule verankert und in der Sekundarstufe 1 fortgeführt werden, wie die Politikerin auf eine parlamentarische Anfrage antwortete.
Sowohl Schwangerschaften als auch Schwangerschaftsabbrüche bei Minderjährigen seien ein sehr sensibles Thema. Sie stellten die jungen Frauen vor schwierige Fragen und große Probleme. Auch das Risiko, bei der Geburt des Kindes zu sterben, sei sehr viel größer als bei erwachsenen Frauen, betonte Ziegler.
Im Gegensatz dazu nahm die Zahl der Geburten in Brandenburg insgesamt ab. Wurden im Jahr 2000 noch 18.444 Neugeborene registriert, waren es im vergangenen Jahr 17.970. Eine ähnliche Tendenz war im gleichen Zeitraum bei den Schwangerschaftsabbrüchen zu beobachten.
Karriere begann bei der GSG‑9
Neuer Polizeipräsident in Frankfurt (Oder) soll der 44-jährige Klaus Kandt werden, der derzeit Vizechef des Präsidiums ist. Das erfuhr die MAZ aus Regierungskreisen. Kandt würde damit Nachfolger von Winfriede Schreiber, die ins Innenministerium wechselt und dort Abteilungsleiterin Verfassungsschutz wird. Der bisherige Chef Heiner Wegesin wird zum 1. Januar in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Nach der offiziellen Ausschreibung für den Präsidentenposten in Frankfurt (Oder) läuft alles auf Kandt hinaus, hieß es. Das Innenministerium wollte die Personalie gestern nicht bestätigen. Es sei “noch alles offen”, sagte Sprecherin Dorothee Stacke. Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Schuster, sagte gestern auf Anfrage, er halte Kandt “polizeifachlich für sehr gut”.
Das Polizeipräsidium mit Sitz in Frankfurt (Oder) ist für den Ostteil Brandenburg zuständig — von der Uckermark bis in die Lausitz. Sieben Schutzbereiche gehören zu diesem Präsidium. Mit der Polizeireform 2002 war die Zahl der Landpräsidien von sechs auf zwei reduziert worden — Potsdam und Frankfurt.
Kandt, der aus Hessen stammt, ist leidenschaftlicher Hobby-Radrennfahrer. Er begann seine Polizei-Karriere beim Bundesgrenzschutz See, ging später zur Spezialtruppe GSG‑9 und war einige Zeit im Sondereinsatzkommando (SEK) in Berlin tätig. 1993 kam er nach Brandenburg und war acht Jahre lang Chef der Spezialeinheiten, zu denen das Sondereinsatzkommando (SEK) und das für Observierungen zuständige Mobile Einsatzkommando (MEK) gehören.
Mit der Polizeireform wurden auch die Spezialkräfte neu geordnet. Im November 2001 übernahm Kandt die Abteilung für Spezialeinheiten und Zeugenschutz beim Landeskriminalamt (LKA). Ihm unterstanden unter anderem vier Sondereinheiten mit rund 200 Spezialeinsatzkräften.