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Zwischen Rathaus und Reichsparteitag

Der ein­stige Guben­er Ratskeller hat viele und vieles gese­hen. Das zwischen
1924 und 1944 geführte Gäste­buch — als Kopie im Stadtarchiv vorhanden -
weist eine große Anzahl Ein­tra­gun­gen von Per­sön­lichkeit­en der Stadt sowie
von auswär­ti­gen Besuch­ern auf. 

Ein auf­schlussre­ich­er Ein­trag find­et sich unter dem Datum vom 3. Dezember
1933: «Im Osten steckt die Kraft unseres Volkes. Ich grüße den SA-Mann der
Ost­mark, Edmund Heines, SA-Ob-Grup­pen­führer III.» Heines, ein­er der höchsten
Führer von Hitlers SA (Sturmabteilun­gen) im Rang eines Gen­er­als, zu diesem
Zeit­punkt ger­ade 36 Jahre alt, war zugle­ich Polizeipräsi­dent von Breslau
gewor­den und erhielt dort zeitweilig einen Straßen­na­men, ähn­lich wie
Gauleit­er Kube in Guben. Als Führungs­fig­ur im Raum Brandenburg/Schlesien
trat er bei zahlre­ichen Kundge­bun­gen auf, so in Guben nach den
Novem­ber­wahlen 1933. Hier hat­te sich die SA-Stan­darte (= Reg­i­ment) 37, die
spätere Stan­darte 451, auf dem Guben­er Flug­platz ver­sam­melt. Zu ihr gehörten
die Sturmabteilun­gen aus mehreren bran­den­bur­gis­chen Orten — unter anderem
Frank­furt (Oder), Forst, Crossen, Fürsten­berg (Oder) — in ein­er Stärke von
6000 Mann. 

Nach der Ein­wei­hung von sechs Sturm­fah­nen erfol­gte der Abmarsch zum Gubener
Mark­t­platz, wobei — in Anwe­sen­heit von Heines — SA-Stan dartenführer (=
Oberst) Ulrich Schulz-Sem­bten den Zug zu Pferde anführte. Heines dürfte dann
den Ratskeller aufge­sucht haben, um den genan­nten Ein­trag vorzunehmen. 

Der Heimath­is­torik­er Hart­mut Schat­te erwäh­nt Schulz-Sem­bten, Sohn des
Guts­be­sitzers Max Schulz, als späteren Polizeipräsi­den­ten von Wei
ßenfels/Saale, interniert von 1945 bis 1948 ( «Geschichte Groß Drewitz» ,
Seite 159). 

Im Kon­flikt mit Hitler

Edmund Heines selb­st, Frei­williger im Ersten Weltkrieg und danach an
Ein­sätzen im Freiko­rps Roßbach beteiligt, bewährte sich in der NSDAP und in
der SA als Stel­lvertreter des Stab­schefs Ernst Röhm, ver­mut­lich beide
Mitor­gan­isatoren des Reich­stags­bran­des. Röhm und andere, die nach Hitlers
Machtüber­nahme eine Führungsrolle im mil­itärischen Bere­ich beansprucht­en (so
genan­nte Zweite Rev­o­lu­tion), geri­eten in Kon­flikt mit der Reichswehrführung,
auf deren Seite sich Hitler gestellt hat­te. Dieser leit­ete am 30. Juni 1934
eine Mor­dak­tion gegen die SA-Führung ein, bei der neben weiteren
Per­sön­lichkeit­en etwa 50 SA-Män­ner liq­ui­diert wur­den, darunter in München
Heines und Röhm, let­zter­er durch den SS-Führer Theodor Eicke erst am 1. Juli
1934. 

Was in Guben geschah und wie die hiesige SA reagierte, ist bis heute
ungek­lärt. Auf­fäl­lig ist, dass die Aus­gaben der «Guben­er Zeitung» von Juli
1934 ent­fer­nt wor­den sein müssen. In den Kopi­en des Pots­damer Archivs sind
sie nicht nach­les­bar. Am 22. Feb­ru­ar 1934 hat­te die Zeitung einen Aufruf von
Siegfried Kasche, SA-Grup­pen­führer (Gen­er­alleut­nant) der Ost­mark, über die
Neugliederung der SA als «Heer der neuen Volks­ge­mein­schaft» veröffentlicht. 

Im Juli 1935 ist dann die Rede von einem hohen SA-Besuch in Guben durch
Grup­pen­führer Man­they auf dem Hin­den­burg­platz (heute Gubin). Der
stel­lvertre­tende Guben­er NS-Kreisleit­er Ebert sagte dort, dass die SA-Männer
keine Sol­dat­en seien wie die Ange­höri­gen der Wehrma­cht, son­dern Deutschland
gegen innere Feinde zu schützen hät­ten. Das war offen­sichtlich gegen die
ein­stige Röhm-Gruppe gerichtet. Und so geschah es, dass die «gere­inigte» SA
auch in Guben zum Reichsparteitag in Nürn­berg auf­marschieren und vor Hitler
paradieren durfte: «Vor dem Wagen standen der Stab­schef Lutze (Nach­fol­ger
von Röhm — d. Verf.), Göring, Heß, Pfeifer und Grup­pen­führer Manthey.» (
«Guben­er Zeitung» , 17. Sep­tem­ber 1935). Wer nicht mehr erwäh­nt wird, ist
Grup­pen­führer Kasche. Hat­te man ihn während der Röhm-Affäre beseit­igt« Oder
fiel er in Ungnade»

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Spremberger CDU-Chef Höhna verteidigt Buch von Kottwitz

(LR, 25.06.) Der Sprem­berg­er CDU-Vor­sitzende Hel­mut Höh­na hat jede Kri­tik an
heimat­geschichtlichen Veröf­fentlichun­gen des christdemokratischen
Land­tagskan­di­dat­en Andreas Kot­twitz zurück­gewiesen. Er selb­st, so Höhna,
besitze seit Jahren ein Exem­plar des Kot­twitz-Buch­es «Sprem­berg ist
Frontstadt» mit ein­er per­sön­lichen Wid­mung von Alt­bürg­er­meis­ter Egon Wochatz
und könne an dieser Veröf­fentlichung nichts Kri­tik­würdi­ges finden. 

Dass dem Buch ein Zitat des als Kriegsver­brech­er verurteilten
Reichs­fi­nanzmin­is­ters Graf Schw­erin von Krosigk vor­angestellt ist, ist für
ihn kein Prob­lem: «Das Zitat an sich ist in Ord­nung, ich habe mich nicht
dafür inter­essiert, von wem das ist.» 

Dass Kot­twitz auch bei ein­er Veröf­fentlichung im Heimatkalen­der 1997 nur in
ein­er kleinen Fußnote auf die Rolle von Ernst Otto Remer bei der
Nieder­schla­gung des Stauf­fen­berg-Putsches 1944 und in der rechtsradikalen
Szene der Bun­desre­pub­lik hin­wies, sieht Höh­na eben­falls unkri­tisch: «Das ist
Sache des Autors, festzule­gen, was ihm wichtig ist.» Remer war ein­er der
drei mil­itärischen Führer der Schlacht im April 1945 bei Sprem­berg und nach
dem Krieg ein berüchtigter Alt­nazi, der in recht­sradikalen Kreisen bis heute
verehrt wird. 

Der Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge hat inzwis­chen auf
RUND­SCHAU-Anfrage klargestellt, dass er kein­er­lei Kon­tak­te zu
Vet­er­a­nen­ver­bän­den der Waf­fen-SS oder ander­er Ein­heit­en unter­hält. «Wir
bet­ten Tote, die gefun­den wer­den um, erhal­ten die Sol­daten­gräber und geben
auf Anfrage Auskün­fte, mehr nicht» , sagt Friede­mann Döring,
Abteilungsleit­er in der Bun­des­geschäftsstelle des Ver­ban­des. «Wir besuchen
keine Ver­anstal­tun­gen von Tra­di­tionsver­bän­den.» Dem Volks­bund gin­ge es
auss­chließlich um mah­nen­des Gedenken, nicht um Ehrung und Würdigung
irgendwelch­er Kämpfer. 

Egon Wochatz, Alt­bürg­er­meis­ter und CDU-Frak­tion­schef Spree-Neiße, hatte
seine mas­siv kri­tisierte Teil­nahme an Tre­f­fen von Vet­er­a­nen der
Waf­fen-SS-Divi­sion «Frunds­berg» in Sprem­berg mit sein­er Arbeit für den
Volks­bund begründet. 

So hat­te er sich auch gegenüber dem CDU-Kreisvor­stand erk­lärt. Hartmut
Höh­na, der als Sprem­berg­er CDU-Ortsver­bandsvor­sitzen­der bei der Sitzung zu
Gast gewe­sen war, stellte sich nach dieser Erk­lärung hin­ter Wochatz. Man
habe allerd­ings mit Wochatz dur­chaus scharf disku­tiert. «Er hat von sich aus
gesagt, dass er an solchen Tre­f­fen nicht mehr teil­nehmen wird. Er hat einen
Fehler gemacht, und das hat er auch einge­se­hen» , so Höh­na gegenüber der
RUNDSCHAU. «Wenn er ver­sichert, dass die Kon­tak­te zu der Frundsberg-Gruppe
auf seine Funk­tion als Vor­stand im Volks­bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
zurück­zuführen sind, dann glaube ich ihm das. Ich akzep­tiere seine
Erk­lärung, und wenn das so ist, wie er sagt, dann ist er für mich weiterhin
der Mann, der die Kreistags-Frak­tion führen sollte.»

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SPD: Schönbohm muss aktiv werden

(MAZ, 25.06.) POTSDAM Im Sprem­berg­er Waf­fen-SS-Skan­dal muss nach Ansicht der brandenburgischen
SPD-Land­tags­frak­tion der CDU-Lan­deschef Jörg Schön­bohm aktiv wer­den. Er
müsse sich endlich der umstrit­te­nen Vorgänge im CDU-Kreisver­band Spree-Neiße
annehmen, sagte gestern SPD-Frak­tion­schef Gunter Fritsch. Am sel­ben Tag sei
bekan­nt gewor­den, dass neben dem CDU-Kom­mu­nalpoli­tik­er Egon Wochatz auch der
christ­demokratis­che Kan­di­dat für die Land­tagswahl, Andreas Kottwitz,
Kon­tak­te zu Vet­er­a­nen der Waf­fen-SS hatte. 

Die Junge Union (JU) forderte Wochatz zum Rück­tritt auf. Nur so könne er
einem Macht­wort oder ein­er möglichen Weisung der CDU-Landesspitze
zuvorkom­men, sagte JU-Vor­sitzen­der Sebas­t­ian Schütze. Er betonte, Wochatz
und die märkische Union soll­ten kün­ftig getren­nter Wege gehen. Andere
Mit­glieder empfän­den zunehmend “Ekel und Entset­zen”, mit Wochatz in
der­sel­ben Partei zu sein. Die Tat­en des CDU-Kom­mu­nalpoli­tik­ers seien mit dem
Engage­ment der Union gegen Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit nicht
vereinbar. 

Der SPD-Poli­tik­er Fritsch kri­tisierte, Schön­bohm drücke sich “um jedes klare
Wort zu den skan­dalösen Vorgän­gen herum”. Dem CDU-Lan­desver­band sei der Fall
gän­zlich aus dem Rud­er gelaufen. Wochatz müsse von allen Parteiämtern
abgelöst wer­den. CDU-Land­tagskan­di­dat Kot­twitz müsse sich zu seinen
Kon­tak­ten deut­lich erklären. 

Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg kri­tisierte, die Verbindun­gen von Wochatz zu
den Vet­er­a­nen der Waf­fen-SS seien bere­its seit 1998 bekan­nt. Der Kon­takt mit
ein­er ver­brecherischen Organ­i­sa­tion wie der Waf­fen-SS habe jedoch offenbar
kein­er­lei Kon­se­quen­zen in Deutsch­land, sagte Judith Gleitze vom
Flüchtlingsrat. 

Wochatz hat­te am ersten Juni-Woch­enende in Sprem­berg an einem Tre­f­fen von
etwa 30 ein­sti­gen Sol­dat­en der Waf­fen-SS-Divi­sion “Frunds­berg” teilgenommen.
Bere­its zuvor war er wegen Verbindun­gen zu SS-Vet­er­a­nen mehrfach in die
Schlagzeilen geraten.

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Proteste erfolgreich — Bayer gibt Genversuchsfeld in Lentzke auf

Seit 2002 betreibt der Bay­er-Konz­ern ein Ver­suchs­feld mit gen­ma­nip­ulierten Kartof­feln in Lentzke, einem kleinen Dorf bei Neu­rup­pin. Bere­its vor Beginn der Aus­saat rotestierte das Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen die Freiset­zung der Gen-Kartof­feln. Über 160 Ein­wen­dun­gen wur­den gesam­melt, doch das hat­te keinen Ein­fluss auf das Genehmi­gungsver­fahren. Für dieses Jahr waren nun mehrere Aktio­nen am Gen­ver­suchs­feld angekündigt die wohl zur Auf­gabe des Feldes geführt haben, denn eigentlich waren die Ver­suche bis 2005 geplant und genehmigt. 

 

“Die Erfahrung zeigt, dass die Betreiber von Gen­tech­nikfeldern sehr empfind­lich auf Öffentlich­lichkeit und Proteste reagieren” sagt Thomas Janosch­ka vom Barn­imer Aktions­bünd­nis. “In Bran­den­burg haben die Betreiber
deswe­gen schon an mehreren Orten ihre Ver­suche frühzeit­ig abge­brochen. Wir wer­den mit unseren Aktio­nen so lange fort­fahren, bis wir endlich von einer
gen­tech­nikfreien Region Berlin-Bran­den­burg sprechen können.” 

 

Derzeit find­en in Bran­den­burg noch an drei Stan­dorten Ver­suche mit gen­ma­nip­ulierten Pflanzen statt, in Dahns­dorf bei Belzig, in Golm bei Pots­dam und in Berge bei Put­litz. Ausser­dem gibt es vier Felder mit genmanipulierten
Mais im soge­nan­nten Erprobungs­bau. Die Stan­dorte dieser Felder wer­den weit­er­hin geheim gehalten. 

 

Die bere­its angekündigte Fahrrad­demon­stra­tion von Neu­rup­pin nach Lentzke am 24. Juli fällt natür­lich aus. 

 

Das Barn­imer Aktions­bünd­nis ruft aber weiterhin
zur Teil­nahme an den Som­mer­ak­tion­sta­gen der FREIe HEI­De auf und beteiligt sich mit eige­nen Work­shops und Aktio­nen zum The­ma Gentechnik.

Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gentechnik

Bre­itschei­d­str. 41

16321 Bernau

Tel.: 03338–459407

Fax: 03338–459407

gengruppe@dosto.de

www.dosto.de/gengruppe

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Polizei durchsuchte Wohnung von Altnazi Wilhelm Lange in Neuruppin

NEURUPPIN Die Polizei hat gestern Nach­mit­tag (25.06.04) die Woh­nung des 89-jähri­gen Wil­helm L. (

Wil­helm Lange

, Anm. v. Infori­ot) durchsucht. 

Dort trafen die Beamten vier Kinder im Alter von 13 Jahren und zwei Jugendliche (14 und 15 Jahre) an. Der Rent­ner ste­ht im Ver­dacht, Kinder und Jugendliche mit rechtem Gedankengut zu bee­in­flussen. Ein entsprechen­der Hin­weis war von Mit­gliedern des Fre­un­deskreis­es „Heimat­treue Jugend“ gekom­men, die Anfang März dieses Jahres das Mah­n­mal am Jerusalemhain und einen jüdis­chen Gedenkstein in Fehrbellin mit anti­semi­tis­chen Parolen beschmiert haben sollen. Die Beschuldigten hat­ten in Vernehmungen zugegeben, sich häu­fig bei Wil­helm L. zu tre­f­fen. Daraufhin observierten Beamte die Woh­nung des Mannes. An einem Tag gin­gen dort etwa 70 Kinder und Jugendliche ein und aus. Die Polizei erwirk­te beim Neu­rup­pin­er Amts­gericht ein Durchsuchungsbeschluss. 

 

In der Woh­nung des Rent­ners beschlagnahmten die Ermit­tler zwei Aktenord­ner, deren Inhalt bis gestern Abend noch nicht aus­gew­ertet war. Die 13- bis 15-Jähri­gen wur­den von Polizis­ten nach Hause begleit­et. Dort durch­sucht­en die Beamten im Bei­sein der Eltern die Woh­nun­gen, fan­den aber keine Hin­weise auf Straftat­en. Die Polizei appel­liert an alle Eltern, „sich unter den genan­nten Gesicht­spunk­ten kri­tisch mit der 

Freizeitbeschäf­ti­gung

ihrer Kinder auseinanderzusetzen“. 

 

 

Polizei durch­suchte Woh­nung von 89-jährigem Neuruppiner
Aktenord­ner sichergestellt

 

NEURUPPIN Gestern Nach­mit­tag (25.06.04) hat ein Ein­satzkom­man­do der Polizei die Woh­nung eines 89-jähri­gen Neu­rup­pin­ers durch­sucht. Die Polizei hat­te die Woh­nung in jüng­ster Zeit observiert, nach­dem Beschuldigte von anti­semi­tis­chen Straftat­en eingeräumt hat­ten, sich dort häu­figer aufzuhal­ten. Bei ihnen waren sein­erzeit umfan­gre­ich­es recht­sex­trem­istis­ches Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al und Mit­glied­sausweise eines Fre­un­deskreis­es „Heimat­treue Jugend“ aufge­fun­den worden. 

 

Gestern stellte die Polizei zwei Aktenord­ner sich­er. Anhalt­spunk­te auf Straftat­en gab es nicht. In der Woh­nung hiel­ten sich vier 13-jährige Kinder und zwei 14- und 15-jährige Jugendliche auf. Polizeis­prech­er Rudi Son­ntag: „Wir woll­ten ein Zeichen setzen.“

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Rock gegen das Schloss verboten

Diese Mel­dung ist hin­fäl­lig — Das Fes­ti­val wurde wieder genehmigt: Artikel

Demo Sam­stag 26.06.

16 Uhr, Lustgarten

Drei Tage vor dem von uns lange geplanten Open Air “Rock gegen das Stadtschloss” hat die Stadtver­wal­tung Pots­dam die Ver­anstal­tung verboten. 

WIR WOLLEN UNS DAS NICHT GEFALLEN LASSEN

Für Sam­stag, 26.06. wird eine Protest­de­mo angemeldet 


Gegen den Auf­bau ein­er Stadtschloßkopie!

Gegen eine Kul­tur­poli­tik nach Gutsherrenart

Gegen Pots­dam als €päis­che Kulturhauptstadt

Mehr Infos

Infos zum geplanten Wieder­auf­bau des Stadtschloßes gibt es auf fol­gen­den Webseiten:

kampagne-potsdam.de

buergerbegehren-stadtschloss.de

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Doch noch Rock gegen das Schloss

INFORIOT Gute Nachricht­en aus Pots­dam: Wie von der Kam­pagne gegen Wehrpflicht zu hören ist, hat die Pots­damer Stadt-Beige­ord­nete für Ord­nung und Gesund­heit neb­st Umweltschutz hat Fre­itag mor­gen mit­geteilt, dass das Konz­ert “Rock gegen das Stadtschloß” doch stat­tfind­en könne, aber
nur bis 22 Uhr. So wird es denn auch gehand­habt wer­den. Das Protest-Event gegen den Wieder­auf­bau des Stadtschloßes wird wie ursprünglich geplant stat­tfind­en. Einzige Änderung: Der Start wird von 14 auf 13 Uhr vorver­legt. Am Don­ner­stag war das Konz­ert ver­boten worden. 

Hier noch ein­mal das Programm:

Sam­stag, 26. Juni

Lust­garten, Pots­dam, ab 13 Uhr

Lex Bark­er Experience

Reizgas

Fehlversuch

J.Beats X

La Feijoa

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Potsdam: rassistischer Angriff vor Gericht

Landgericht Pots­dam

Friedrich-Ebert-Str. 32, Raum 9

Mi, 30. Juni 2004, 9 Uhr

Fr, 2. Juli 2004, 9 Uhr

Dem 24-jähri­gen Angeklagten Roy L. wird vorge­wor­fen, am Abend des 13.09.2002 einen Asyl­be­wer­ber in Pots­dam über­fall­en und ver­let­zt zu haben. 

Der 44-jährige Kameruner Robert E. berichtet, dass er nach einem Besuch bei ein­er Bekan­nten im Schlaatz den Bus zurück zum Heim nehmen wollte, als eine Gruppe von vier jun­gen Män­nern auf ihn zu kam und aggres­siv nach Zigaret­ten und “Dol­lars” ver­langte. Dann boxte ihm ein­er der Angreifer gegen die Brust, der andere schlug ihn mit einem
Gum­miknüp­pel. Robert E. ran­nte weg, ver­fol­gt von Ste­fan S., dem Mann mit dem Gum­miknüp­pel, doch es gelang ihm, den Ver­fol­ger abzuschüt­teln. Das Opfer musste sich in ärztliche Behand­lung begeben und ist seit­dem psy­chisch stark verunsichert. 

Die Ver­hand­lung gegen Roy L. sollte bere­its am 07.05.2003 vor dem Amts­gericht Pots­dam stat­tfind­en. Als klar wurde, dass eine Verurteilung wegen schw­erem Raub in Frage kommt, ver­wies das Gericht den Fall an das Landgericht. Gegen den Kom­plizen von Roy L., den 20-jähri­gen Ste­fan Sch., ver­hängte das Amts­gericht Pots­dam am 03.12.2003 eine Bewährungsstrafe von 10 Monaten. 

Sowohl Roy L. wie auch Ste­fan Sch. gehören ein­er Clique von
recht­sradikalen geistig und kör­per­lich Behin­derten an, die sich in ein­er Ein­rich­tung auf Her­mannswerder ken­nen­gel­ernt hat­ten. Dort fiel Roy L. schon durch ras­sis­tis­che Sprüche und das Zeigen des Hitler-Grußes auf. Den ras­sis­tis­chen Hin­ter­grund des Angriffs auf Robert E. hat das Amts­gericht jedoch bish­er nicht aufgek­lärt, son­dern die Tat als Raub­de­likt eingestuft. Robert E. sieht das anders. Für ihn
war der ver­suchte Raub nur ein Vor­wand, um ihn aus ras­sis­tis­ch­er Moti­va­tion anzu­greifen. Er hofft, dass das Landgericht diesen Hin­ter­grund aufhellt und die Tat als Has­skrim­i­nal­ität einstuft.

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Neonazis folterten auf brutale Weise einen jungen Deutschen

Der Vor­fall erin­nert an Abu Ghraib in Frankfurt/Oder, selt­samer­weise aber hat er die Medi­en nicht inter­essiert und damit die Öffentlichkeit nicht erreicht

(Burkhard Schröder auf Tele­po­lis) Neon­azis haben in Frankfurt/Oder einen Mann ent­führt und so gefoltert, dass das Opfer sein Leben lang an den Fol­gen zu lei­den haben wird. An dieser Mel­dung sind mehrere Dinge ungewöhn­lich: Unter den fünf Tätern sind zwei Frauen, die sich beson­ders bru­tal auf­führten. Zwei der Verdächti­gen sind seit Jahren als Neon­azis bekan­nt und ein­schlägig vorbe­straft. Die Details der Tat sind so extrem Ekel erre­gend, dass sie die Folter­meth­o­d­en der US-Sol­dat­en im Irak bei weit­em übertr­e­f­fen. Außer der lokalen Märkischen Oderzeitung und der “Bild”-Zeitung hat nie­mand berichtet. Auch im Inter­net erwäh­nt kaum jemand das Ereig­nis — nur auf inforiot.de find­et sich eine kurze Zusammenfassung. 

Am 5. Juni über­fie­len fünf Neon­azis den 23jährigen Gun­nar S. — Vor­mit­tags und auf offen­er Straße im Stadt­teil Neu­beresinchen in Frankfurt/Oder. Die Täter schlu­gen das Opfer bewusst­los, stülpten ihm eine Tüte über den Kopf, zer­rten ihn in ein Auto und fuhren mit ihm zur Thomasiusstraße. 

Was dann geschah, ist unvorstell­bar — die Staat­san­waltschaft Frankfurt/Oder hat die Details bestätigt: die Neon­azis folterten das Opfer mit einem glühen­den Bügeleisen und mit bren­nen­den Zigaret­ten, ließen ihn Spülmit­tel trinken und Vogelkot essen, verge­waltigten ihn mit Stöck­en und ein­er Klobürste. Alle trat­en auf ihn ein, zer­schlu­gen sein Gesicht und schun­den seinen Rück­en und seinen Oberkör­p­er. Die Folter dauerte zwei Stun­den. Dann ließen die Täter das Opfer blutüber­strömt laufen. Sie dro­ht­en ihm ihn umzubringen. 

Ein Fre­und fand Gun­nar S. unter Schock und völ­lig verängstigt in dessen Woh­nung. Im Klinikum Mark­endorf stell­ten die Ärzte Rip­pen­brüche, Ver­bren­nun­gen und einen Dar­m­durch­bruch fest. Wegen der unerträglichen Schmerzen wurde der Patient nach ein­er Not­op­er­a­tion in ein kün­stlich­es Koma ver­set­zt. Ihm musste ein kün­stlich­er Dar­maus­gang gelegt werden. 

Am 6. Juni wur­den ein­er der Täter, Daniel K., 21, festgenom­men. Er behauptete, es habe sich um einen Racheakt gehan­delt. Das Opfer habe ein Mäd­chen verge­waltigt. Die Staat­san­waltschaft hat für den Vor­wurf kein­er­lei Anhalt­spunk­te. Drei Tage später ver­haftete die Polizei die bei­den Frauen Ramona P., 24, und Ste­fanie L., 20, sie sitzen jet­zt in Unter­suchung­shaft in der Jus­tizvol­lzugsanstalt Luck­au. Ihnen wird unter anderem Verge­wal­ti­gung vorge­wor­fen. Zwei der Täter sind noch auf der Flucht und wer­den von der Polizei gesucht: David K., 23, und Ron­ny B., 28. Bei­de sind als Neon­azis bekan­nt, vorbe­straft wegen Kör­per­ver­let­zung und divers­er ander­er Delik­te mit recht­sex­trem­istis­chem Hin­ter­grund, ein­er auch wegen Raubes. Staat­san­walt Michael Neff ist sich ganz sich­er: “Die kriegen wir. Das ist nur eine Frage der Zeit.” 

Man kann nur spekulieren, warum die Presse das The­ma nicht aufge­grif­f­en hat. Zu anderen Gele­gen­heit­en hätte Grup­pen­folter durch Neon­azis ver­mut­lich einen Medi­en­hype aus­gelöst. Liegt es daran, dass das Opfer ein ganz nor­maler und unauf­fäl­liger Mann war? Oder ist die deutsche Öffentlichkeit über­sät­tigt vom The­ma Folter?

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Toleranz an der falschen Stelle

Der „DENKZETTEL 2000“ des Flüchtlingsrates
war offen­sichtlich mehr als gerechtfertigt!

Egon Wochatz, CDU-Kreistags­frak­tion­schef aus Sprem­berg, trifft sich mit Vet­er­a­nen der SS-Divi­sion „Frunds­berg“. Was ist schon dabei — „haben die Frunds­berg­er irgend­wo störend einge­grif­f­en?“ fragt er (Tagesspiegel vom 21.6.04).
„Unsere Ehre heißt Treue“ sollte auf dem Gedenkstein für die Gefal­l­enen der Divi­sion ste­hen, den der dama­lige Bürg­er­meis­ter gern in Sprem­berg aufgestellt hätte, was ihm dann aber ver­sagt wurde. 

„Was hat­te der auch nachts auf der Straße zu suchen?“ fragte Wochatz sich, als der junge Algerier Omar ben Noui in Guben zu Tode gehet­zt wurde. Dafür erhielt er 2000 den DENKZETTEL für sys­tem­inter­nen und struk­turellen Ras­sis­mus des Flüchtlingsrats Brandenburg. 

Egon Wochatz hält mit sein­er Gesin­nung nicht hin­ter dem Berg. Schon seit 1998 sind seine Verbindun­gen zu den Vet­er­a­nen der SS-Divi­sion bekan­nt. Wed­er die Kri­tik an sein­er Idee auf öffentlichem Bau­grund einen Gedenkstein mit dem Mot­to der SS zu erricht­en, noch der Denkzettel des Flüchtlingsrats kon­nten ihn jedoch von sein­er Unter­stützung recht­en Gedankenguts heilen — obwohl die Waf­fen SS seit den Nürn­berg­er Prozessen als eine „ver­brecherische Organ­i­sa­tion“ gilt. Auch die CDU-Frak­tion Spree-Neiße zeigt sich von diesen Äußerun­gen nicht wirk­lich beein­druckt, von Som­mer­pause und ein­er späteren Entschei­dung, wie man damit umge­he ist die Rede. 

„Ter­rorver­dacht“ ist das neue Zauber­wort. Um Zuwan­derung zu begren­zen wer­den Rechte von Flüchtlin­gen eingeschränkt; beim kle­in­sten Ver­dacht wer­den sie schnell­st­möglich aus­gewiesen und der teil­weise lebens­ge­fährden­den Sit­u­a­tion im Heimat­land über­lassen. Wer aber weist einen CDU-Frak­tionsvor­sitzen­den aus (und wohin auch?), der nachgewiesen­er­maßen eine Organ­i­sa­tion unter­stützt, die inter­na­tion­al als ver­brecherische Vere­ini­gung anerkan­nt ist?
Warum hat der Kon­takt mit ein­er „ver­brecherischen Organ­i­sa­tion“ wie die der Waf­fen — SS kein­er­lei Kon­se­quen­zen in diesem Land? 

Es scheint erschreck­ender Weise zur Nor­mal­ität unser­er Gesellschaft zu gehören, diese Dinge zu akzep­tieren. Aber hier herrscht Tol­er­anz an der falschen Stelle!

Inforiot