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Rechtsextremismus in Oranienburg

ORANIENBURG Zu ein­er Podi­ums­diskus­sion über Recht­sex­trem­is­mus lädt heute die Stiftung
Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten in Oranien­burg ein. Im Mit­telpunkt ste­ht die
neue Studie “Futur Exakt — Jugend­kul­tur in Oranien­burg zwischen
recht­sex­tremer Gewalt und demokratis­chem Engage­ment”. Wie bere­its berichtet,
belegt die Unter­suchung, dass die gegen­wär­ti­gen Pro­jek­te der politischen
Bil­dung und der interkul­turellen Begeg­nung nicht aus­re­ichen, um das
vorherrschende frem­den­feindliche Kli­ma unter Oranien­burg­er Jugendlichen
zurück­zu­drän­gen. Bei der Diskus­sion ab 18 Uhr im neuen
Besucher­in­for­ma­tion­szen­trum der Gedenkstätte Sach­sen­hausen sollen unter
anderem neue Ideen für den Kampf gegen Recht­sex­trem­is­mus erörtert werden.
Zudem sollen Möglichkeit­en im öffentlichen sowie im pri­vat­en Bereich
aus­gelotet wer­den. Unter den Teil­nehmern sind der Rechtsextremismusexperte
am Zen­trum für Anti­semitismus­forschung, Michael Kohlstruck, und der Direktor
der Gedenkstät­ten­s­tiftung, Gün­ter Morsch.

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Land Brandenburg will sich weiter für Open Source öffnen

(Ste­fan Krem­pl auf heise.de) Das Lan­desk­abi­nett Bran­den­burgs wird sich am kom­menden Dien­stag mit der neuen IT-Strate­gie für den öffentlichen Sek­tor beschäfti­gen. Sie ist in einem gut 50-seit­i­gen Papi­er zusam­menge­fasst und von den entschei­den­den Ressorts bere­its größ­ten­teils abge­seg­net wor­den. Ein Kern der auf fünf Jahre angelegten Eck­punk­te ist neben der Zen­tral­isierung von IT-Dien­sten die Öff­nung des Mark­tes — auch in Rich­tung freie Soft­ware. “Open-Source-Soft­ware und pro­pri­etäre Soft­ware sollen kün­ftig gle­ich­berechtigt sein”, hieß es vor­ab in der IT-Leit­stelle des bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­ums. Jede Behörde werde kün­ftig nach “funk­tionalen und sicher­heit­stech­nis­chen Gesicht­spunk­ten frei entschei­den kön­nen”, ob sie mit Microsoft-Pro­duk­ten oder mit quellof­fe­nen Alter­na­tiv­en arbeit­en wolle. Man lege dabei vor allem Wert auf offene Schnittstellen, um die freie und die pro­pri­etäre Soft­warewelt möglichst naht­los miteinan­der zu verbinden. 

Als Vor­bild galt den Plan­ern aus der Mark die eid­genös­sis­che IT-Strate­gie, die in typ­isch Schweiz­er Manier eben­falls die Neu­tral­ität hoch hält. Dem Wet­tbe­werb soll Tür und Tor geöffnet wer­den — und dies in einem armen Bun­des­land wie Bran­den­burg natür­lich vor allem im Hin­blick auf die mögliche Kosten­erspar­nis. “Wer kün­ftig das beste Ange­bot macht, macht das Ren­nen”, ver­laut­barte aus der Pots­damer Staatskan­zlei. Die Wirtschaftlichkeit­srech­nun­gen werde man aber dur­chaus auf einen län­geren Zeitraum anle­gen. Dass Open Source anfangs etwas teur­er wer­den könne, dürfte dem­nach in den kün­fti­gen Ein­satz-Szenar­ien keine Rolle spie­len. Denn wenn die “Bug­welle” an Kosten durch sei, weiß man in der Staatskan­zlei, spare man umso mehr und könne sich den ständi­gen Release-Wech­seln Microsofts entziehen. 

Völ­liges Neu­land betreten die Bran­den­burg­er im Bere­ich freier Soft­ware nicht. So hat etwa die märkische Bau­ver­wal­tung bere­its gut 1000 Arbeit­splätze mit OpenOf­fice bestückt. Auch der Land­tag hat vor zwei Jahren etwa 100 PCs auf Lin­ux und StarOf­fice 5.2 umgestellt. “Das war die wirtschaftlich­ste Lösung”, erk­lärte Hol­ger Nitzsche, Ref­er­ent für Kom­mu­nika­tion und IT in der Land­tagsver­wal­tung, gegenüber heise online. Da man von Win­dows 3.12 mit Word Per­fect gekom­men sei, habe der Schu­lungsaufwand zwis­chen der gewählten Open-Source- und ein­er aktuelleren Microsoft-Lösung genau­so hoch gele­gen. Ins­ge­samt zeigt sich Nitzsche dur­chaus zufrieden mit dem eingeschla­ge­nen Weg: “Intern gibt es keine Prob­leme und die exter­nen kriegen wir auch hin”, sagt der EDV-Experte im Hin­blick auf teil­weise auftre­tende Kon­vertierungss­chwierigkeit­en zwis­chen Textverarbeitungsprogrammen. 

Bes­timmte Pro­duk­te mit offen­em Quell­code wollen die Bran­den­burg­er im Rah­men ihrer neuen Strate­gie kün­ftig “unter Beobach­tung” nehmen und in Feld­ver­suchen testen. Einen großflächi­gen Umstieg auf Open Source kön­nen sich die meis­ten Experten der Lan­desregierung momen­tan vor allem im Office-Bere­ich vorstellen. Auch Kom­plett-Umstel­lun­gen ganz­er Ämter auf freie Soft­ware ste­ht mit dem Papi­er nach sein­er Ver­ab­schiedung aber nichts mehr im Weg.

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Proteste gegen NPD-Aufmarsch in Eisenhüttenstadt

(ndt/MOZ) Nach der IG Met­all äußert sich auch die Eisen­hüt­ten­städter Friedens Ini­tia­tive (EFI) entrüstet über die geplante NPD-Demo am Sonnabend in Eisen­hüt­ten­stadt und fordert von der Stadtver­wal­tung die Rück­nahme der
Genehmi­gung sowie “das Ver­bot der faschis­tis­chen Organ­i­sa­tion NPD in Eisenhüttenstadt”. 

In ein­er Pressemit­teilung spricht sich die EFI gegen die aus­län­der­feindliche Het­ze aus und stellt die Auf­marschroute des NPD-Auf­marsches in Frage, die durch große Teile der Stadt führen soll und sog­ar ein Kinder­fest mit
ein­schließt. Das, so die EFI, sei grundge­set­zwidrig. Deshalb ver­langt die Eisen­hüt­ten­städter Friedens Ini­tia­tive von der Stadtver­wal­tung die Rück­nahme der Erlaub­nis zum geplanten Auf­marsch und “den Schutz der Bürg­er, ins­beson­dere der Kinder, vor der ver­lo­ge­nen Het­ze der NPD.” Die EFI stellt
sich an die Seite der IG Met­all und beken­nt sich mit ihr öffentlich gegen den geplanten Auf­marsch und gegen alle Aktiv­itäten der NPD.

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Polizei: Cottbus trotz Überfälle auf Ausländer sicherer geworden

Die Cot­tbuser Polizei hat gestern Vor­würfe des Bünd­niss­es «Cot­tbuser Auf­bruch» zurück­gewiesen. Aus­län­der­feindliche Über­griffe seien zurück­zuweisen und beschä­mend für das Image von Cot­tbus, erk­lärte Polizeis­prech­er Berndt Fleis­ch­er gestern. 

Dass aber Men­schen ander­er Haut­farbe an belebten Plätzen in Cot­tbus nicht sich­er seien, sei eine unzuläs­sige Pauschal­isierung durch den «Auf­bruch». Solche Aus­sagen führten zu ein­er Verun­sicherung der Bürg­er, so Fleischer.
Cot­tbus ist nach Angaben Fleis­ch­ers sicher­er gewor­den. Die Aufk­lärungsquote lag bis April bei etwa 53 Prozent (2003: 48 Prozent). 

Die Polizei habe nach den Über­fällen auf chi­ne­sis­che Stu­den­ten im
Brun­schwig­park und an der Stadthalle nach konkreten Hin­weisen von Bürgern
die Täter schnell ermit­teln kön­nen. Fleis­ch­er: «Der Polizei ist mit
Hin­weisen mehr geholfen, als dass ein ein­schre­i­t­en­der Bürg­er durch
Gewalt­täter ver­let­zt wird.» Polizei und städtis­ches Ord­nungsamt würden
regelmäßig die Lage analysieren und an Schw­er­punk­ten die Streifentätigkeit
ver­stärken. Auch dadurch sei die Zahl der Straftat­en im Bereich
Straßenkrim­i­nal­ität — von der Verge­wal­ti­gung über den Hand­taschen­raub bis
zur Sachbeschädi­gung an Autos — in den ersten vier Monat­en dieses Jahres um
fast 200 zurück­ge­gan­gen. 2003 wur­den bis April 1447 solch­er Straftaten
reg­istri­ert, 2004 waren es bis April 1255. 

Die Sprecherin des «Cot­tbuser Auf­bruchs» , Mar­ti­na Münch, hat­te in einer
Erk­lärung gefragt, ob Polizei und Stadt die Lage angesichts der Über­fälle am
hellen Tag auf öffentlichen Plätzen noch im Griff hätten. 

Der Aus­län­der­beauf­tragte der Stadt, Michael Wegen­er, sprach gestern von
sieben Über­grif­f­en auf Aus­län­der in diesem Jahr. In weit­eren vier Fällen
hät­ten die Betrof­fe­nen aus Angst auf eine Anzeige verzichtet. Wegen­er: «Es
gibt eine hohe Dunkelz­if­fer, weil die Hemm­schwelle der Aus­län­der, zur
Polizei zu gehen, sehr hoch liegt.» 

Bei der Polizei sind nach Angaben Fleis­ch­ers jedoch nur drei Fälle
aktenkundig, darunter die zwei Über­fälle auf die chi­ne­sis­chen Stu­den­ten und
eine bis­lang ungek­lärte Prügelei mit indis­chen Bürg­ern am Män­nertag in
Sachsendorf.

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Berliner DJV-Vorsitzender weist Nähe zu Rechtsradikalen zurück

Der wieder gewählte Vor­sitzende des Deutschen Jour­nal­is­ten-Ver­ban­des (DJV)
Berlin, Alexan­der Kulpok, hat Vor­würfe über eine rechtsradikale
Unter­wan­derung des Lan­desver­ban­des zurückgewiesen. 

Der bish­erige Vor­sitzende war am Sam­stag auf der Hauptver­samm­lung des
DJV-Berlin mit 200 Stim­men bestätigt wor­den. Gegenkan­di­dat Ger­hard Kothy vom
RBB erhielt 173 Stimmen. 

Nach der Wahl hat­ten Vertreter der Oppo­si­tion­s­gruppe «Berlin­er Journalisten»
eine Anfech­tung des Urnen­gangs angekündigt. An den Wahlen hät­ten sich viele
Mit­glieder beteiligt, die sich erst vor weni­gen Tagen in Bran­den­burg ab- und
in Berlin wieder angemeldet hät­ten. Sie zählten zu den Unter­stützern des
stel­lvertre­tenden Bran­den­burg­er Lan­desvor­sitzen­den Thorsten Witt, dem Nähe
zum Ex-NPD-Anwalt Horst Mahler vorge­wor­fen wird (die RUNDSCHAU berichtete).
Kulpok erk­lärte, Witt sei, wenn über­haupt, ein Bran­den­burg­er Problem.
Vor­würfe von recht­sradikalen Sym­pa­thien des Berlin­er Lan­desvor­sitzen­den und
des Vor­standes seien «absurd und ehrverletzend» . 

Das Net­zw­erk «Berlin­er Jour­nal­is­ten» hat jet­zt den DJV-Bundesvorstand
aufge­fordert, den Ablauf der Wahlen in Berlin und Bran­den­burg zu
untersuchen.

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Rechte Parolen auf der Flugplatz-Siedlung

ALTES LAGER Mon­tag gegen 23 Uhr wurde der Polizei eine Ruh­estörung in der Flug­platz-Sied­lung gemeldet. Von Zeu­gen erfuhren die Beamten, dass vier männliche Per­so­n­en im Bere­ich Kiefer­n­weg “Sieg Heil” und “Heil Hitler” riefen und den Arm zum “Hit­ler­gruß” ausstreck­ten. Die jun­gen Män­ner kon­nten namentlich benan­nt wer­den, sie sind der Polizei nicht unbekan­nt. Es wurde umge­hend nach ihnen gefah­n­det, ein­er kon­nte noch in der Nacht vor­läu­fig festgenom­men wer­den. Gegen die anderen drei Per­so­n­en laufen die krim­i­nalpolizeilichen Ermittlungen.

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Wir machen den Weg frei!”

Die Uck­er­mark, speziell die Stadt Schwedt erwies sich am Sam­stag, den 05.06.2004 wieder ein­mal als ein dankbares Pflaster für recht­sex­treme Aktio­nen. Das “Nationale und soziale Aktions­bünd­nis Mit­teldeutsch­land” hat­te zur Demon­stra­tion in die Oder­stadt geladen und rund 60 Kam­er­aden aus Pren­zlau, Eber­swalde, Straus­berg, Anger­münde, Mecklenburg/ Vor­pom­mern und vor allem aus Berlin waren dem Aufruf gefol­gt. Das Ganze ist ein Tei ein­er gemein­samen Kam­pagne Freier Kam­er­ad­schaften gegen die Agen­da 2010. 

Die Stadt Schwedt hielt es im Vor­feld wed­er für nötig, ein Ver­bot zu beantra­gen, Ein­fluss auf die Route zu nehmen, noch die weni­gen zivilge­sellschaftlichen Kräfte der Stadt zu informieren oder gar zu Protesten zu mobil­isieren. Der “engagierte Antifaschist Schauer” (Bürg­er­meis­ter- Eigen­wer­bung) ließ die Nazis ein­fach marschieren. Auch die Polizei, die mit rund 200 Leuten vor Ort war, tat von Anfang an alles, um etwaige Proteste mit allen Mit­teln zu ver­hin­dern. Den weni­gen, vor allem jun­gen Leuten, die wie mögliche Protestier­er aus­sa­hen, wurde schon zwei Stun­den vor Beginn des Aufzugs ein Platzver­weis für das gesamte Stadt­ge­bi­et von Schwedt erteilt. Begrün­dung der Ein­sat­zleit­ers aus Anger­münde: “Der Charak­ter der Ver­samm­lung befriedigt mich nicht!” Acht AntifaschistIn­nen, die diesem Platzver­weis nicht nachka­men wur­den wenig später in Gewahrsam genom­men und ohne Begrün­dung 3 Stun­den festgehalten. 

Die Nazis­de­mo selb­st bestand aus der üblichen Mis­chung der bekan­nten Organ­i­sa­tio­nen und Per­so­n­en. Gor­don Rein­holz fungierte als Anmelder, der Märkische Heimatschutz und Autonome Nation­al­is­ten aus Berlin stell­ten die Haupt­gruppe der Demon­stran­ten, Ver­stärkung kam aus Meck­len­burg / Vor­pom­mern von einem “Heimat­bund Pommern”.
Im Vor­feld hat­te es vor allem in Anger­münde und Schwedt Schmier­ereien an Wahlplakat­en der etablierten Parteien gegeben, meist unter­schreiben mit “NSBA”, ver­mut­lich der lokale Ver­such, sich aus dem “Nationalen und sozialen Aktions­bünd­nis Mit­teldeutsch­land- NSAM” einen neuen Namen zu for­men. Eine Woche vorher wurde das Arbeit­samt in Anger­münde ange­grif­f­en, mit Farbbeuteln und solchen Parolen wie “Glob­al­isier­er an die Wand — NSBA”. 

All das war wie gesagt kein Grund für die Stadt und die Polizei sich irgend­wie gegen die Nazis zu stellen. Die Uck­er­mark bleibt tol­er­ant — vor allem gegenüber Nazis. 

AntifaschistIn­nen aus der Uckermark

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Aktionen gegen Gentech beim Freie-Heide-Camp

Das BARNIMER AKTIONSBÜNDNIS GEGEN GENTECHNIK lädt ein
Work­shops und Aktio­nen zum The­ma Gentechnik 

bei den

Som­mer­ak­tion­sta­gen FREIe HEIDe

Schwein­rich, 21.- 26.Juli. 2004

Seit mehreren Jahren ver­sucht die Bun­deswehr in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de (FREIe HEI­De) zwis­chen Neu­rup­pin, Witt­stock und Rheins­berg den größten Bomben­ab­wurf­platz Europas einzuricht­en. Doch bis jet­zt kon­nte das durch den Wider­stand ins­beson­dere der örtlichen Bevölkerung ver­hin­dert wer­den. Teil des Wider­standes sind die Som­mer­ak­tion­stage: Camp­ing am See, Diskus­sio­nen, Wider­stand und Protest gegen die Inbe­trieb­nahme des “Bom­bo­droms”.

Nicht weit von der FREIe HEI­De, in Lentzke, betreibt der Bay­er-Konz­ern ein Ver­suchs­feld mit gen­ma­nip­ulierten Kartof­felpflanzen. Das ist Anlaß für uns, den anti­mil­i­taris­tis­chen Protest mit dem Wider­stand gegen die Gen­tech­nik zu verbinden. Wir wer­den uns auf den Som­mer­ak­tion­sta­gen an den Aktio­nen gegen das Bom­bo­drom beteili­gen und zusät­zlich Work­shops zum The­ma Gen­tech­nik anbi­eten. Am Sam­stag den 24 Juli pla­nen wir einen Fahrrad- und Autoko­r­so von Neu­rup­pin nach Lentzke mit anschliessender Kundge­bung am Gen­ver­suchs­feld. Was son­st noch läuft entschei­den wir spon­tan auf dem Camp. 

Kommt also zahlre­ich zu den Som­mer­ak­tion­sta­gen, beteiligt euch an den Aktio­nen gegen das Bom­bo­drom und gegen das Gentechversuchsfeld. 

Weit­ere Informationen:

Aufruf als PDF-Datei

freieheide-nb.de und

dosto.de/gengruppe

Fahrrad- und Autoko­r­so, 24. Juli

13:30 Uhr, Bahn­hof Neu­rup­pin Rheins­berg­er Tor

15 Uhr, Lentzke 

Ein näch­stes Vor­bere­itungstr­e­f­fen find­et am 17. Juni statt. Bei Inter­esse ein­fach eine mail an gengruppe@dosto.de senden.

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Zonen der Angst

Im Som­mer 2002 set­zen Recht­sex­treme einen türkischen Imbiss in Lehnitz in Brand. Ein Jahr später het­zen Jugendliche einen Tune­si­er durch Oranien­burg. Was prägt die Jugend­kul­tur in der Stadt? Zwei Jahre lang unter­suchte eine Stu­di­en­gruppe die recht­sex­treme Szene. Das Ergeb­nis — die Studie “Futur
exakt — Jugend­kul­tur in Oranien­burg zwis­chen recht­sex­tremer Gewalt und demokratis­chem Engage­ment — liegt jet­zt vor. Mit den Autoren Ralph Gabriel und Ingo Gras­torf sprach MAZ-Redak­teurin Frauke Herweg. 

“Früher war alles schlim­mer” — das ist eine weit ver­bre­it­ete Mei­n­ung zum
Recht­sex­trem­is­mus in Oranien­burg. Trifft sie zu?

Gras­torf: Betra­chtet man die Tat­sachen — ja. Nach den Über­fällen auf die
Asyl­be­wer­ber­heime zu Beginn der 90er sind spek­takuläre Über­griffe weniger
geworden. 

Gabriel: Bis 1995/96 gab es eine mas­siv organ­isierte recht­sex­treme Szene in
Oranien­burg. Das ist heute nicht mehr so. Feste Struk­turen kon­nten wir nicht
beobacht­en. Gle­ich­wohl haben die Struk­turen zu Anfang der 90er die
Jugend­kul­tur geprägt. Das darf man nicht vergessen. Wer sagt, dass vor
eini­gen Jahren noch alles schlim­mer gewe­sen war, läuft Gefahr, die
Sen­si­bil­ität dafür zu ver­lieren, was heute tat­säch­lich noch da ist. 

Wie ist die Szene heute organisiert?

Gras­torf: Sie ist sehr viel pri­vater gewor­den und damit auch aus der
öffentlichen Wahrnehmung ver­schwun­den. Die Bere­itschaft zu han­deln ist nach
wie vor da. Allerd­ings ist unser Ein­druck, dass die Szene spektakuläre
Aktio­nen auch gar nicht mehr nötig hat. Sie hat ohne­hin Einzug in das
All­t­agsleben gefunden. 

Mit Mario Popiel­la ist 2003 erst­mals ein NPD-Kan­di­dat in den Kreistag
gezo­gen. Wie wichtig sind rechte Parteien oder recht­sex­treme Organisationen
für Oberhavel?

Gabriel: Die NPD hat mit 3 bis 5 Prozent der Stim­men ihren festen
Wäh­ler­stamm. Zwar kom­men einige NPD-Per­sön­lichkeit­en aus Ober­hav­el — der
Press­esprech­er des NPD-Lan­desver­ban­des Thomas Salomon etwa oder der
Recht­san­walt Richard Mios­ga. Auf die Jugend­kul­tur hat die NPD nur wenig
Einfluss. 

Gras­torf: Der Märkische Heimatschutz ist da für Jugendliche viel
inter­es­san­ter. Er ver­sucht, die Jugendlichen vor Ort anzusprechen.
Allerd­ings lässt sich noch nicht klar sagen, wie groß sein Ein­fluss in
Oranien­burg wirk­lich ist. In Eber­swalde hat er schon sehr gut Fuß gefasst.
In Oranien­burg ist er ger­ade dabei. 

Wie groß ist die Szene?

Gabriel: Der Ver­fas­sungss­chutz spricht von sechs Leuten, die in Oranienburg
zum harten Kern der Recht­sex­tremen gehören. Im ganzen Land­kreis sollen es 21
sein. Etwa 40 Recht­sex­treme hal­ten der Ver­fas­sungss­chutz und die Polizei für
gewalt­bere­it. Bei allen Zahlen allerd­ings sind die Unter-18-Jähri­gen nicht
mitgezählt. 

Gras­torf: Im Einzelfall ist es immer sehr schwierig zwis­chen Täter und
Zuschauer zu unter­schei­den. Die Het­z­jagd auf den Tune­si­er im August 2003
zeigt, dass die Jugendlichen ihre Rollen dur­chaus gewech­selt haben. 

In Ihrem Buch sprechen Sie von “Zonen der Angst”. Wo gibt es die in
Oranien­burg und was ist damit gemeint?

Gabriel: Was eine Zone der Angst ist, kann nur ermessen, wer Angst hat. Ich
hätte keine Angst, am Oranien­burg­er Bahn­hof, am Weißen Strand in Lehnitz
oder an der Aral-Tankstelle an der Berlin­er Straße vor­beizuge­hen. Ein
Migrant oder ein Ander­sausse­hen­der wom­öglich schon. Von den Zonen der Angst
sind in der Ver­gan­gen­heit häu­fig Über­fälle aus­ge­gan­gen. Wer sich als
poten­zielles Opfer fühlt, weiß das und mei­det diese Orte womöglich. 

Gras­torf: Zonen der Angst sind immer tem­porär. Es ist ungewiss, ob dort
etwas passiert. Es kann etwas passieren. Das ist der Moment der Willkür.
Wenn ich als Men­sch dun­kler Haut­farbe mit­tags am Oranieburg­er Bahnhof
langge­he, muss ich mich dort wahrschein­lich nicht bedro­ht fühlen. Am Abend
kann das allerd­ings schon wieder ganz anders aussehen. 

Eine der zen­tralen The­sen in Ihrem Buch ist, recht­sex­treme Repräsentanten
kön­nten sich in Oranien­burg sich­er sein, von ein­er schweigen­den Mehrheit
toleriert zu wer­den. Ist Oranien­burg eine rechte Stadt?

Gabriel: Das kan man nicht so ohne weit­eres beant­worten. Was man aber sagen
kann, ist: Viele haben in Oranien­burg für die poten­ziellen Opfer nichts
übrig. Bei uns entste­ht der Ein­druck, sie möcht­en in ein­er Gemein­schaft von
Gle­ichen unter sich bleiben. Das Prob­lem Recht­sex­trem­is­mus als solch­es wird
nicht erkan­nt, man möchte sich auch keine Prob­leme schaf­fen. Ein konkretes
Beispiel: Auf Stadt­festen haben wir beobachtet, wie Jugendliche, die durch
ihre Klei­dung und ihr Auftreten ein­deutig als recht­sex­trem zu erkennen
waren, toleriert wur­den. Ihnen wurde auf die Schul­ter gek­lopft, man lud sie
zum Bier ein. Nie­mand regte sich auf. Es gibt so etwas wie einen
frem­den­feindlichen Kon­sens in Rich­tung “Die sagen, was wir denken.” 

Wie bew­erten Sie das demokratis­che Engage­ment der ver­gan­genen Jahre? Wie beurteilen Sie das Engage­ment des Landkreises?

Gabriel: Es ist gut, dass es diese interkul­turellen Begeg­nun­gen zwischen
Jugendlichen ver­schieden­er Herkun­ft gibt. Für die poli­tis­che Bil­dung bringt
gemein­sames Grillen jedoch nur wenig. Solche Begeg­nun­gen sind zu wenig
nach­haltig. Die Jugendlichen verbleiben zumeist in den alten Strukturen.

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Eisernes Kreuz aus Pflastersteinen

HALBE Die Besatzung eines Polizei­hub­schraubers stellte am Woch­enende beim Über­fliegen eines Grund­stücks bei Halbe ein aus dunkel­grauen Pflaster­steinen gear­beit­etes Eis­ernes Kreuz fest. In der Mitte des Eis­er­nen Kreuzes war
gle­ich­falls mit dunkel­grauen Pflaster­steinen ein Hak­enkreuz ein­gelegt. Der Besitzer des Grund­stücks erhielt eine Anzeige und die Auflage, diese Kreuze inner­halb von zwei Tagen zu ent­fer­nen. Die Krim­i­nalpolizei nahm die Ermit­tlun­gen auf.

Inforiot