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Energie-Fans streiten nach Aue-Skandal

Das Fußball-Bun­desli­gaspiel des FC Energie Cot­tbus ver­gan­genen Fre­itag in Aue wirft noch immer seine Schat­ten. Die Fans stre­it­en über Schuld und
Unschuld an den Zuschauer­auss­chre­itun­gen im Cot­tbuser Fan-Block. Derweil
ermit­telt die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Auch der FCE musste berichten. 

«Katze» , der Anheiz­er mit Mega­fon im Energie-Block I, wird mor­gen im
Sta­dion der Fre­und­schaft den Energie-Fans im Spiel gegen Greuther Fürth
seine Anfeuerungsrufe nicht ent­ge­gen­schreien. Der 18-jährige Gym­nasi­ast hat
Sta­dion­ver­bot. Es ist nicht die Kon­se­quenz aus dem Aue-Skan­dal, aber dennoch
beze­ich­nend für eine kleine Fan-Grup­pierung. Einge­han­delt hat sich «Katze»
seine Strafe näm­lich vor Wochen auf ein­er Fahrt zum Auswärtsspiel nach
Ahlen. Über 400 Kilo­me­ter vor dem Spielort soll ein Aus­län­der von einer
Gruppe Hooli­gans ange­grif­f­en wor­den sein. «Katze» und sechs andere
«Anhänger» aus Cot­tbus sollen beteiligt gewe­sen sein. Sie sind seit­dem im
Visi­er der Polizei und haben deshalb kurz nach Ostern ein bundesweit
gel­tendes Sta­dion­ver­bot erhalten. 

Ver­boten­er «Laut­sprech­er»

Der «Laut­sprech­er mit dem Mega­fon» , wie Anfang März ein Bericht über den
jun­gen Mann in der RUNDSCHAU über­schrieben war, bestre­it­et jegliche Schuld.
Im Gegen­teil: Er und seine Fre­unde seien provoziert wor­den, behauptet er. 

Gegen das Sta­dion­ver­bot für ihren Fre­und «Katze» und die anderen wollen die
Fans im Block I mor­gen protestieren, weil es ihrer Mei­n­ung nach ungerecht
ist. Es entspricht allerd­ings den Richtlin­ien des deutschen Fußball-Bundes
(DFB). Danach erhal­ten Per­so­n­en, gegen die im Zusam­men­hang mit
Fußball­spie­len der DFL oder des DFB ermit­telt wird, ein solch­es Ver­bot, das
bun­desweit bis zu fünf Jahre gel­ten kann. 

«Katze» wird der Cot­tbuser Fan-grup­pierung «Infer­no» zuge­ord­net. Er war
trotz des Sta­dion­ver­bots in Aue. «Das war heikel» , gibt er zu. «Infer­no»
feierte genau an diesem Woch­enende sein fün­fjähriges Beste­hen. Dass sie das
Aue-Spiel für «Geburt­stags-Ran­dale» nutzen woll­ten, bestreiten
«Infer­no» ‑Leute. Nach Erken­nt­nis­sen der Cot­tbuser Polizei zeigt die Gruppe
allerd­ings «bei Auswärtsspie­len immer wieder mal Flagge» , wie der
szenekundi­ge Beamte Knut Elt­feld ein­schätzt. Ihr Ver­hal­ten ähnelt dabei nach
Polizeiangaben dem aggres­siv­en Auftreten von Hooli­gans. Nach Ausschreitungen
beim Bun­desli­gaspiel gegen Hertha BSC im Feb­ru­ar 2002 darf «Infer­no» im
Sta­dion der Fre­und­schaft in Cot­tbus keine Grup­pen­sym­bole mehr zeigen, 

«Wirk­lich geholfen hat das nicht» , meint Polizist Eit­feld. Auch die
Sta­dion­ver­bote für rund 60 Pseu­do-Anhänger im Energie-Umfeld sind in
auswär­ti­gen Sta­di­en kaum durchzuset­zen, schätzt die Polizei ein. Die
Gast­ge­ber erhal­ten zwar stets die Infor­ma­tio­nen über die Ges­per­rten, die
Ord­nungskräfte dür­fen allerd­ings keine Per­son­al­doku­mente kon­trol­lieren. Und
bei 3000 Energie-Anhängern, wie jüngst in Aue, kön­nen auch die szenekundigen
Beamten nicht alles im Blick haben. Bei der Kon­trolle von drei Bussen
ver­gan­genen Fre­itag vor der Abfahrt in Cot­tbus wurde zwar ein junger Mann
mit Sta­dion­ver­bot und Rauschgift aus dem Verkehr gezo­gen, andere bekamen
aber kurz vor dem Polizeiein­satz noch die Kurve und macht­en sich auf eigene
Faust auf die Reise ins Erzgebirge. 

Für den Energie-Fan­beauf­tragten Ger­hard Kaiser hat ein Teil der Fans zwei
Gesichter. «Zuschauer, die sich zu Hause friedlich geben, gesellen sich
auswärts zu den Chaoten.» Für Kaiser waren die Ran­dale im Erzge­birge «straff
organisiert» . 

«Spiel wie in alten Tagen»

Diesen Ver­dacht erhärtet ein Flug­blatt von «Infer­no» . Da wird unter dem
Mot­to «Patri­o­tisch, unbelehrbar, extrem» für das Ost­du­ell in Aue und das
«Ham­mer­spiel» der Energie-Ama­teure einen Tag später in Cot­tbus gegen Zwickau
die «Infer­no» ‑Klien­tel in die Pflicht genom­men. «Es kön­nte ein Spiel wie in
alten Tagen wer­den» , wird angedeutet. Ver­hal­tensregeln fehlen dafür
selb­stver­ständlich nicht: «Zu den Spie­len fordern wir alle auf, sich schwarz
zu klei­den, um bei eventuellen Ermit­tlun­gen der Miliz nicht unbedingt
Mith­il­fe zu leisten.» 

Für Markus, im Flug­blatt als Organ­isator benan­nt, ist die Verbindung von
«Infer­no» mit den Auss­chre­itun­gen den­noch ein Missver­ständ­nis. Die Einladung
sei «per­sön­lich» gewe­sen, der Text «auf iro­nis­ch­er Basis» ver­fasst. «Bei
Der­bys schla­gen die Emo­tio­nen hoch» , meint Markus, räumt aber zumindest
ein, dass man «nicht kom­plett unschuldig» sei. 

Die Ermit­tlun­gen der Polizei laufen noch. Auf­fäl­lig ist nach Ansicht der
Cot­tbuser Experten, dass sehr viele schwarz gek­lei­dete junge Leute im
Bren­npunkt des Auer Geschehens standen. Zudem sei beim Spiel der Amateure
gegen Zwick­au am näch­sten Tag erneut provoziert wor­den. Auch zeitliche
Bezüge sind unüberse­hbar. Genau vor einem Jahr, als «Infer­no» vierjähriges
Beste­hen feierte, war es im Leipziger Bruno-Plache-Sta­dion zu ähnlichen
Ran­dalen gekom­men. Die Videoaufze­ich­nun­gen von damals und von Aue gleichen
sich in vie­len Szenen. 

Für Sven Graup­n­er vom Cot­tbuser Fan-Pro­jekt ist den­noch unklar, aus welchem
Umfeld die Auss­chre­itun­gen angezettelt wur­den. Bei Gesprächen im Vor­feld mit
«Infer­no» habe es keine Anze­ichen für Aktio­nen wie in Aue gegeben, so
Graup­n­er. «Wir wür­den Straftat­en nie begün­sti­gen oder verschleiern» ,
ver­sichert er, fügt aber hinzu: «Sup­port ist für die Jungs wichtig.» 

Die ganze Woche lang strit­ten die Fans hitzig und emo­tion­al über die
Auss­chre­itun­gen im Erzge­birgssta­dion von Aue. Schuld wird hin- und
hergeschoben. Im Inter­net-Gäste­buch des FC Energie fordert ein Anhänger
«Sta­dion­ver­bot nicht nur für die, die uns den ganzen Mist einge­brockt haben,
son­dern auch für die, die das noch geil fan­den» . Für einen anderen ist
son­nen­klar: «Die Bullen pöbel­ten uns schon vor dem Spiel an. Die Polizei ist
Schuld an den chao­tis­chen Ver­hält­nis­sen.» Ein Drit­ter schiebt dem Vere­in den
schwarzen Peter zu, der nur «Ali­bier­schei­n­ungsver­bote» erlasse und durch
einige Aus­sagen «Leute zu Antifans» erziehe. 

Energie-Man­ag­er Klaus Stabach fordert, dass Sta­dion­ver­bote überall
durchge­set­zt wer­den. Lei­der stün­den sie oft nur auf dem Papi­er. «Wir
übergeben der Polizei immer wieder Lis­ten, doch nichts passiert» , schimpfte
Energie-Präsi­dent Dieter Krein nach dem Aue-Zwis­chen­fall. Die Polizei müsse
noch viel rig­oros­er durch­greifen, ist die Auf­fas­sung von Stabach. Seitens
der DFL rechne er nicht mit Kon­se­quen­zen, schließlich hät­ten Präsident
Krein, Train­er Gey­er und auch er ver­sucht, die Gemüter zu beruhi­gen, was im
Schied­srichter­bericht ver­merkt sei. 

Die DFL werde Anfang der Woche über Kon­se­quen­zen aus den Vor­fällen in Aue
entschei­den, kündigte DFL-Sprech­er Tom Ben­der an. «Wir haben alle
Beteiligten zur Stel­lung­nahme aufge­fordert.» Erst, wenn alle Fak­ten auf dem
Tisch liegen, wird sich die DFL äußern, so Bender.

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Zwölf mutige Helden prügelten einzelnen Jugendlichen krankenhausreif

In der Nacht zum Fre­itag wurde der Polizei gemeldet, dass ein 18-Jähriger in der Dres­den­er Straße ange­grif­f­en und
ver­let­zt wor­den war. Der jun­gen Mann gab bei der Anzeige­nauf­nahme an, dass er kurz zuvor aus dem Oder­turm gekom­men war. Er ging durch die Heil­bron­ner Straße und danach durch die Bahn­hof­s­traße, dort bemerk­te er, dass ihm eine Gruppe von ca. zwölf Per­so­n­en fol­gte. Der 18-Jährige ver­suchte die Gruppe abzuschüt­teln, indem er schneller ging, die Per­so­n­en fol­gten ihm trotz­dem. Nach­dem der 18-Jährige
den Tun­nel in der Dres­den­er Straße passiert hat­te, hat­te ihn die Gruppe einge­holt und ein Mann griff ihn sofort ver­bal an. Der 18-Jährige ging nicht auf die “Anmache” ein und der Fremde schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Der junge Mann ging sofort zu Boden, die Gruppe set­zte ihm weit­er mit
Trit­ten und Schlä­gen zu. Schließlich ließen die Frem­den von ihm ab und ver­ließen den Tatort. Der 18-Jährige hat­te durch den Angriff diverse Ver­let­zun­gen im Gesicht, an
den Beinen und am Oberkör­p­er erlit­ten, er wurde im Klinikum Mark­endorf behan­delt. Er beschrieb die Per­so­n­en­gruppe als “Linke”, bei dem Unbekan­nten, der ihn ange­sprochen hat­te, soll es sich um einen kräfti­gen Mann gehan­delt haben.

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Die Antifa rockte Belzig

INFORIOT Rund 200 AntifaschistIn­nen haben am Sonnabend in Belzig gegen die örtliche Neon­azi-Gruppe “Preußis­che Aktions­front” demon­stri­ert. Die Aktion stand unter dem Mot­to “Die Antifa rockt Belzig”. Neben dem Anti­nazi-Protest stand die Unter­stützung von “link­er, pro­gres­siv­er Jugend­kul­tur” im Mit­telpunkt der Forderun­gen. Aufgerufen hat­te die Jugend Antifa Belzig sowie ver­schiedene weit­ere Grup­pen aus Berlin und Bran­den­burg, darunter das Info­café “Der Winkel” in Belzig und die Autonome Antifa Nor­dost Berlin. AUch PDSler liefen im Demozug mit. 

Die Straßen, durch die die Antifade­mo zog, waren fast men­schen­leer. Den­noch wur­den viele Ein­wohner­In­nen, die teils skep­tisch, teils zus­tim­mend zuschaut­en, durch Rede­beiträge und Sprechchöre erre­icht. Im Neubauge­bi­et provozierten kurzzeit­ig einige Neon­azis von einem Balkon aus. Unter anderem zeigten sie einen Fußballschal, auf dem “Ian Stu­art” (ver­stor­ben­er Sänger der britis­chen Neon­az­iband Skrew­driv­er) geschrieben stand. Wenig später wurde eine kurze Zwis­chenkundge­bung vor dem Wohn­haus von Pas­cal Stolle abge­hal­ten. Stolle, der bis vor kurzem wegen eines schw­eren rechtsmo­tivierten Über­falls im Gefäng­nis saß, ist ein­er der maßge­blichen Köpfe der “Preußis­chen Aktions­front”. Zum Abschluß der einein­halb­stündi­gen Demo wurde an Belaid Baylal
gedacht. Einige Jahre nach­dem er Opfer eines ras­sis­tis­chen Über­griffs in Belzig wurde, ver­starb der Marokkan­er im Jahr 2000 an den Spät­fol­gen des Angriffs. 

Die Demon­stra­tion ver­lief ohne größere Zwis­chen­fälle, auch wenn die Polizei gegen Ende im Spalier am Demor­and mitlief.
Allerd­ings kam es laut Augen­zeug­In­nen zu Auseinan­der­set­zun­gen, als ein großer Teil der Demoteil­nehmerIn­nen mit dem Zug von Belzig Rich­tung Berlin fuhr. An gle­ich zwei Zwis­chen­stopps befan­den sich größere Grup­pen von Recht­en, die die Bah­nin­sassen angrif­f­en. Es wird eingeschätzt, dass die Angriffe nicht geplant zu stande kamen, also die Recht­en nicht wegen der Antifade­mo vor Ort waren: In vie­len bran­den­bur­gis­chen Städtchen nutzen Rechte die Bahn­höfe als Tre­ff­punkt. Durch einen Stein­wurf auf den
Zug ging eine Scheibe zu Bruch. Beim näch­st­fol­gen­den Stopp stiegen BGSler hinzu. 

Weit­ere Demoteil­nehmerInne fuhren von Belzig nach Tel­tow-See­hof. Dort fand eine weit­ere Antifa-Demo statt. Anlass: In Tel­tow-See­hof set­zt sich derzeit eine Bürg­erini­tia­tive (BI) mit kru­den Argu­menten gegen die Entschädi­gung der ehe­ma­li­gen jüdis­chen Grundbe­sitzer ein, die ihr Land 1933 durch die “Arisierung” ver­loren. Über den Ver­lauf der Aktion in Tel­tow-See­hof ist bis jet­zt noch nichts näheres bekan­nt. In der BI sind auch PDSler aktiv. Aus den Rei­hen der PDSler, die in Belzig mit­demon­stri­erten war zu hören, dass sie die Antifaak­tion in Tel­tow-See­hof nicht bil­li­gen aber wegen des nti­nazi-Schw­er­punk­ts sich den­noch an der Demo in Belzig beteiligen. 

Bilder von der Demo in Belzig wer­den in den näch­sten Tagen auf diese Inter­net­seite gestellt. Eben­so wer­den als­bald möglich Berichte der Demo in Tel­tow veröf­fentlicht. Im Infori­ot-Archiv gibt es Hin­ter­gründe zu der derzeit­i­gen Sit­u­a­tion in Belzig sowie zur Auseinan­der­set­zung in Tel­tow-See­hof. Laut recht­en Inter­net­seit­en plant die “Preußis­che Aktions­front” übri­gens für den 8. Mai eine Demo in Belzig.

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Festnahme am 21.04.04 in Bernau

(Bernauer Antifaschis­ten auf Indy­media) Es war gegen 20.30 Uhr. Der braune Naz­i­mob erre­ichte nach ihrer Demon­stra­tion wieder den Bernauer Bahn­hof. Auf der anderen Seite des Bahn­hof­platzes wollte ein jugendlich­er ANTIFA näher an die Nazis her­an kom­men. In diesem Moment hörte der friedliche Antifaschist eine stimme:? Sie nehmen wir erst­mal mit!?. Er drehte sich um und erblick­te mehrere Polizeibeamte die ihn in Gewahrsam nehmen woll­ten. Der immer noch ruhige ANTIFA fragte nach dem Grund sein­er voraus­sichtlichen Fes­t­nahme. Ein­er der sehr auf­brausend sprechen­den Polizeibeamten meinte, es sei ein Befehl von ganz oben. Der Demon­strant fragte nach dem Para­graphen dem die Polizis­ten nachge­hen. Die Antwort lautete: “Sie kom­men jet­zt mit!”. 

Der Jugendliche fragte daraufhin noch ein­mal nach dem Para­graphen und beteuerte den Polizis­ten, dass er keine Straftat began­gen hat­te (was auch der Wahrheit entspricht). Daraufhin antwortete der Polizeibeamte noch ein­mal mit dem gle­ichen. Als der Jugendliche einen weit­eren Kol­le­gen des Polizis­ten sah, der Kabel­binder in der Hand hielt, meinte der Festgenom­men es sei nicht nötig ihm Hand­fes­seln zu ver­passen. Die Polizis­ten set­zten ihren willen durch. Mit Hand­fes­seln und zwei Polizis­ten abge­führt machte der Demon­strant mit Geschrei auf sich aufmerk­sam und betonte, dass er ger­ade in seinen Grun­drecht­en ver­let­zt wird. Mit ihm wur­den weit­ere ANTIFAS auf das Bernauer Polizeire­vi­er gebracht. 

Im Polizeire­vi­er angekom­men wur­den ihm seine Wert­sachen ( Handy, Schlüs­sel, Geld­börse?.) abgenom­men und pro­tokol­liert. Danach wurde er durch­sucht. Als der min­der­jährige fragte ob er ein Tele­fonat führen könne meinte ein Polizist nein es sei doch nicht wie in Fil­men. Er bekam also kein Tele­fonat, dass ihm zuste­hen würde. Bei Auf­nahme sein­er Per­son­alien ( welche laut ange­sagt wur­den ) wurde er genau von zwei festgenom­men Nazis beobachtet und angepö­belt. Die Polizis­ten schrit­ten aber nicht ein. 

Als er in die Zelle kam warteten schon mehrer Antifaschis­ten im Inneren. Nach mehrstündi­gem ver­har­ren in der Zelle fragte der Jugendliche ob seine Eltern benachrichtigt wur­den. Der extrem gestresste Polizist sagte sein Vater wartete schon auf ihn. Im Nach­hinein erfuhr der Jugendliche, dass nicht die Polizei son­dern seine antifaschis­tis­chen Mitkämpferin­nen seine Eltern benachrichtigten. 

Nach­dem der Jugendliche aus der Zelle kam wurde er in ein weit­eres Büro gebracht. Was nun auf ihn zukam hätte er niemals erwartet. Als erstes wur­den Noti­zen zu seinem äußeren gemacht. Während dessen fragte der Jugendliche was nun genau gegen ihn Vor­liege, die antwort lautete:? Ich weis es auch nicht, ich war heute den ganzen Tag nur drin­nen?. Als dies been­det war wurde er in das Neben­z­im­mer geschickt und es wur­den ihm Fin­ger­ab­drücke abgenom­men. Wie dies auch bei Schw­erver­brech­ern geschieht. Danach wur­den noch mehrere Gesichts­fo­tos geschossen. Als der Jugendliche nach Aktenein­sicht fragte sah er sein ver­meintlich­es ver­brechen. NICHT NACHGEHEN EINES PLATZVERWEISES (der niemals aus­ge­sprochen wurde ) . Nach dieser Tor­tur wur­den ihm schließlich seine Wert­sachen aus­ge­händigt (dort gab es auch Kom­p­lika­tio­nen) und seinem Vater übergeben. Es war nun gegen 24 Uhr. 

FAZIT:
Grund­lose polizeiliche in Gewahrsamnahme

Ver­let­zung sein­er Grundrechte

Keinen Genauen angaben der ange­blichen Straftat 

Nicht Informieren sein­er Rechte (Tele­fonat etc.)

Mehrer Stun­den in Haft verbracht 

Nicht informieren sein­er Eltern 

Auf­nahme von per­sön­lichen Erkennungsmerkmalen

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Drohung an der Wand

In Belzig bedrän­gen Neon­azis die Fam­i­lien von Antifas. Die Kle­in­stadt wird zum Schw­er­punkt rechter Aktivitäten

Ein­schüchtern lassen will sich Fam­i­lie Warnke (Name geän­dert) auf keinen Fall. In der Nacht zum Kar­fre­itag hat­ten Neon­azis von der “Anti-Antifa Belzig” am Haus der Fam­i­lie eine ein­deutige Dro­hung hin­ter­lassen: “Gott
vergibt, wir nie — ihr habt Namen und Adressen”, stand auf dem Zettel in alt­deutsch­er Schrift, den Recht­sex­treme an die Wand gek­lebt hat­ten. Seit­dem fürcht­en Klaus und Maria Warnke vor allem einen Angriff auf ihren 18-jähri­gen Sohn. Er war auf­grund seines Engage­ments in der Belziger Jugend-Antifa schon mehrmals bedro­ht wor­den. Einen konkreten Anlass für den neuen Ein­schüchterungsver­such sieht die Fam­i­lie in ein­er Demon­stra­tion am morgi­gen Sam­stag: Unter dem Mot­to “Die Antifa rockt Belzig” wollen Jugend-Antifa und andere Grup­pen der Toten des Zwangsar­beit­er­lagers “Roeder­hof” gedenken und eine “pro­gres­sive linke Jugend­kul­tur” gegen die
rechte Hege­monie in der Jugend­szene setzen. 

Die 12.000-Einwohner-Stadt Belzig ist zurzeit ein Schw­er­punkt neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten in Bran­den­burg — das bestätigt auch die Polizei.
Nach Beobach­tun­gen der Antifa-Jugend Belzig hat sich seit der Haftentlassung
des Neon­azis Pas­cal S. im ver­gan­genen Jahr ein etwa 40-köp­figer rechter
Szenek­ern in Belzig entwick­elt. Der heute 25-jährige S. hat­te 1997 mit
Gesin­nungsgenossen eine Punkband in Pritzwalk über­fall­en. Ein Bandmitglied
wurde lebens­ge­fährlich ver­let­zt, S. ver­büßte eine mehrjährige
Frei­heitsstrafe. Vor sein­er Ent­las­sung kündigte er in Neon­azi­pos­tillen an,
sich weit­er “am Kampf” zu beteili­gen. Im Som­mer dro­hte dann eine “Nationale
Aktionsgemeinschaft/Freies Deutsch­land” im Inter­net, man werde Belzig zur
“nation­al befre­it­en Zone für Volksgenossen machen”. Anfang Okto­ber 2003
war­fen Unbekan­nte einen Brand­satz in das alter­na­tive Café “Der Winkel”, wo
sich linke Jugendliche und Migranten tre­f­fen. Bei mit­tler­weile drei
Aufmärschen inner­halb weniger Monate demon­stri­erten Belziger Neon­azis zudem
ihren Schul­ter­schluss mit mil­i­tan­ten Kam­er­ad­schaften in Brandenburg. 

Dass die Warnkes jet­zt über die Dro­hun­gen gegen sie sprechen, liege an der
“neuen Qual­ität”, sagt Maria Warnke. Denn auf die Drohschrift am Haus folgte
ein mit “Gott” geze­ich­neter Inter­net-Beitrag, der unter Adress­nen­nung dazu
auf­forderte, die Fam­i­lie anzu­greifen. Szeneken­nern zufolge ist “Gott” das
Pseu­do­nym von Pas­cal S. 

Polizei­press­esprech­er Heiko Schmidt bestätigt, dass wegen des Plakats ein
Ermit­tlungsver­fahren wegen Sachbeschädi­gung anhängig sei. Man habe zudem
“Mit­tel zur Gefahren­ab­wehr” ein­geleit­et und die MEGA, Brandenburgs
Son­dere­in­heit gegen rechte Gewalt, eingeschal­tet. Bis­lang, so Schmidt,
hät­ten sich Belzigs Neon­azis jedoch bemüht, “immer im Rah­men der Legalität”
zu agieren.

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Haftbefehl nach Angriff vor Disko

Frank­furt (Oder) (MOZ) Drei Wochen nach ein­er Schlägerei zwis­chen drei Deutschen und vier Asyl­be­wer­bern aus Sier­ra Leone und Kamerun in Frank­furt (Oder) sitzt ein­er der Beteiligten in Haft. Eine Zeu­g­in hat den 24-jährigen
Chris­t­ian S. zweifel­los als Täter wieder­erkan­nt, sagte am Don­ner­stag Staat­san­wältin Kon­stanze Dali­cho. Der Beschuldigte aus Frank­furt (Oder) bestre­it­et die Tat, die sich eine Woche vor Ostern abge­spielt haben soll.
Gegen den früheren Bedi­en­steten der Stadt Frank­furt werde jet­zt wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung ermittelt. 

Die Herkun­ft des Opfers habe bei der Entschei­dung für einen Haf­tantrag keine Rolle gespielt, ver­sicherte Dali­cho. “Wir hät­ten genau so regagiert, wenn sich die Schlägerei unter Ein­heimis­chen abge­spielt hätte”, sagte sie.
Vielmehr geht die Staat­san­waltschaft von akuter Flucht­ge­fahr des Beschuldigten aus, weil er als Bewährungs­brech­er mit ein­er hohen Haft­strafe rech­nen müsse. Zulet­zt war Chris­t­ian S. wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu ein­er Frei­heitsstrafe von zwei Jahren verurteilt wor­den. Die Frist für die Bewährung läuft noch bis 2007. Das Motiv für die Schlägerei vor der Diskothek bleibt für die Ermit­tler unter­dessen weit­er­hin unklar. “Ein aus­län­der­feindlich­er Hin­ter­grund kann allerd­ings nicht ausgeschlossen
wer­den”, sagte die Staatsanwältin.

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Brutaler Polizeieinsatz gegen Antifaschisten

(Alter­na­tive Jugendliste Bernau, 22.04.2004) Am Abend des 21. April ver­anstal­tete das demokratis­che Jugendforum
Bran­den­burg eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung über den Märkischen Heimatschutz, eine Neon­azior­gan­i­sa­tion aus dem Nor­dosten Bran­den­burgs, im Jugendtr­e­ff DOSTO. An dieser Ver­anstal­tung beteiligten sich etwa 30
inter­essierte BürgerInnen. 

Der Märkische Heimatschutz ver­suchte nun gegen diese Ver­anstal­tung zu protestieren und meldete deswe­gen eine Auf­marsch durch die Bernauer Innen­stadt an. Dieser kon­nte nur ver­hin­dert wer­den, da die Bernauer Antifa dem zuvor kam und sel­ber eine Demon­stra­tion in der Innen­stadt anmeldete. 

Die Polizei hat­te gegen den Auf­marsch von recht­en Schlägern nichts einzuwen­den und stellte den Neon­azis deswe­gen eine Auswe­ichroute durch das Puschk­in­vier­tel zur Verfügung.
Bei den Protesten gegen den Neon­azi­auf­marsch kam es immer wieder zu völ­lig über­zo­ge­nen und unangemessen Aktio­nen der Polizei. So wurde der Laut­sprecher­wa­gen der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion beschlagnahmt und
eine Strafanzeige gegen den Anmelder der Demon­star­tion gestellt, da sich die Demon­stra­tion aus Sicht der Polizei nicht schnell genug in Bewe­gung setzte. 

Während des Nazi­auf­marsches ver­sucht­en engagierte Bürg­erIn­nen immer wieder in der Nähe der Auf­marschstrecke zu gelan­gen, um so ihren Protest sicht­bar zu machen. Dabei wur­den sie immer wieder von der Polizei ange­grif­f­en und
durch die Strassen Bernaus gejagt, obwohl es zu keinem Zeit­punkt den Ver­such gab, die Neon­azi­auf­marsch anzu­greifen oder ähn­lich­es. Bei diesen Polizeian­grif­f­en wur­den viele Men­schen wahr­los festgenom­men und immer wieder
auch auf Protestierende eingeschla­gen. Dabei wur­den min­de­tens zwei Men­schen schw­er ver­let­zt. Ein junger Mann, mußte ins Kranken­haus eingliefert wer­den, mit dem Ver­dacht ein­er Ver­let­zung der Wirbel­säule, nach­dem ihm ein Polizist
völ­lig unnötig in den Rück­en gesprun­gen war. Die Polzei weigerte sich anschliessend deine Strafanzeige gegen den Polizis­ten aufzunehmen und waren auch nicht bere­it ihre Dien­st­num­mern her­auszugeben, wozu sie eigentlich
verpflichtet sind. 

Wir fordern die Polizei auf, sich öffentlich für die Vor­fälle zu entschuldigen und Ver­fahren gegen diejeni­gen Polizeibeamten einzuleit­en die sich der Kör­per­ver­let­zung im Amt schuldig gemacht haben. 

Beson­ders erschreck­end an der Demon­stra­tion der Neon­azis war, dass sich unter den 80 Recht­sex­tremen auch etwa 20 Neon­azis aus Bernau und Umge­bung wie Rüd­nitz und Pan­ke­tal befan­den. Beson­ders zahlre­ich waren dabei Jugendliche aus der Bernauer Gesamtschule. Hier sind beson­ders das Kol­legium und die Schulleitung aufge­fordert aktiv zu werden. 

Völ­lig über­zo­gen­er und unver­hält­nis­mäßiger Polizeieinsatz

(Jugend­bil­dungs und ‑freizei­tini­tia­tive Bernau e.V., 22.04.2004) Am Abend des 22.04.2004 versper­rten Polizis­ten den Ein­gang des Bernauer Kul­turhofes und ver­langten von allen die den Kul­turhof ver­lassen wollten,
die Per­son­alien. Bere­its einige Zeit vorher endete eine
Infor­ma­tionsver­anstal­tung des Demokratis­chen Jugend­fo­rum Bran­den­burgs im Jugendtr­e­ff DOSTO, so dass sich auch noch zahlre­iche BesucherIn­nen der Infor­ma­tionsver­anstal­tung im DOSTO bzw. auf dem Kul­turhof aufhiel­ten. Auf
der Infor­ma­tionsver­anstal­tung wurde über den Märkischen Heimatschutz, eine Neon­azior­gan­i­sa­tion aus dem Nor­dosten Bran­den­burgs, und über den Ver­such Bernauer Neon­azis entsprechende Struk­turen aufzubauen referiert. 

Begrün­det wurde der Polizeiein­satz mit ange­blichen Straftat­en auf der par­al­lel zur Infor­ma­tionsver­anstal­tung stattge­fun­de­nen Demon­stra­tion der Neon­azior­gan­i­sa­tion Märkisch­er Heimatschutz, die sich expliz­it gegen die
Infor­ma­tionsver­anstal­tung wen­dete. Somit wurde allen BesucherIn­nen der Infor­ma­tionsver­anstal­tung und des DOS­TOs unter­stellt, diese Straftat­en began­gen zu haben, obwohl das ja schon zeitlich und räum­lich gar nicht
möglich war. 

Die Auf­nahme und Spe­icherung von Per­son­alien stellt einen schw­er­wiegen­den Ein­griff in die Bürg­er­rechte dar und darf deswe­gen nur in wohlbe­grün­de­ten Aus­nah­me­fällen durchge­führt wer­den. So muss z.B. ein konkreter Tatverdacht
gegen konkrete Per­so­n­en vor­liegen. Doch das alles war hier nicht der Fall! Somit rei­ht sich diese Aktion in den völ­lig über­zo­ge­nen Polizeiein­satz ein, der schon den ganzen Tag in der Stadt zu beobacht­en war. 

Wir fordern daher von der Polizei, dass sie erstens alle aufgenomme­nen Per­son­alien sofort und voll­ständig löscht, dass sich zweit­ens bei allen Betrof­fe­nen entschuldigt und dit­tens erk­lärt in Zukun­ft auf solche völ­lig unver­hält­nis­mäßi­gen Polizeiein­sätze zu verzichten. 

(Infori­ot) Fotos aus Bernau sind inzwis­chen auf den Web­seit­en von ADF Berlin sowie antifa-in-kw.de erschienen.

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Brutale Bullen gegen Antifa”

(Bernauer Antifa auf Indy­media) — 150 auf Antifade­mo — 80 auf Nazide­mo (Worch, MHS, NPD, Bernauer Dumpf­back­en) — bru­tale Über­griffe der Bullen auf die Antifa, mehrere Schwerverletzte — 

Etwa 150 Antifas fan­den sich um 18 Uhr am Bernauer Bahn­hof ein um gegen den Märkischen Heimatschutz zu demon­stri­eren. Diese Nazior­gan­i­sa­tion aus dem Nor­dosten Bran­den­burgs hat­te einen Auf­marsch durch die Bernauer Innen­stadt angemeldet. Die Bernauer Antifa kam dem aber zuvor, in dem sie selb­st eine Demo durch die Innen­stadt anmelde­ten, so das die Nazis ins Puschk­in­vier­tel auswe­ichen mussten. 

Am Bahn­hof und in der ganzen Stadt schützten mehrere hun­dert Polizis­ten den Auf­marsch der Nazis. So ver­langten sie, das die Demo der Antifa sich doch bere­its um 18.15 Uhr in Bewe­gung set­zen solle, um so die sichere Anfahrt der Nazis über den Bernauer Bahn­hof sicherzustellen. Die Antifa liess sich aber nicht darauf ein und so han­delte sich der Anmelder gle­ich eine Anzeige wegen Ver­stoss­es gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz ein. Ausser­dem wurde der Lau­ti “beschlagnahmt”, der aber von der Demo beschützt wurde, so das die skurille Sit­u­a­tion ent­stand, das die Antifa aus einem eigentlich beschlagnahmten Lau­ti sprach. Als sich die Demo dann schliesslich doch in Bewe­gung set­zte, wurde der Lau­ti von der Polizei wieder “freigegeben”.

Die Antifade­mo war laut und kurz, da sich fast alle Teil­nehmer in Rich­tung Nazis abset­zten. Dabei kam es zu den ersten schw­eren Über­frif­f­en der Bullen und zu den ersten Festnahmen.Mindest ein Jugendlich­er wurde hier schw­er verletzt. 

Zur sel­ben Zeit sam­melten sich die etwa 80 Nazis (Worch, Märkisch­er Heimatschutz, NPD und etwa 20 Nazis aus Bernau und Umge­be­ung). Als sie los­marschieren woll­ten, wurde ihnen erst mal von einem beherzten Antifa ihr Front­tran­spi entris­sen und entwen­det. Ihr Auf­marsch kon­nte aber anson­sten nicht ern­sthaft behin­dert wer­den, die Antifa wurde von der Polizei durch die Strassen gejagt und so gelang es immer nur einzel­nen an die Nazis zu kom­men und sie ordentlich zu beschimpfen. An eini­gen Stellen versper­rten umgekippte Mülleimer die Strecke, wur­den aber von der Polizei immer schnell wieder weggeräumt.
Es kam immer wieder zu Fes­t­nah­men und bru­tal­en Über­grif­f­en der Polizei auf die protestieren­den Antifas. Ein Jugendlich­er musste ins Kranken­haus ein­geliefert wer­den, nach­dem ihn ein Bulle völ­lig ohne Grund in den Rück­en gesprun­gen ist, er kon­nte aber inzwis­chen wieder ver­lassen werden. 

Während­dessen, fand im Jugendtr­e­ff DOSTO eine Infover­anstal­tung über den Märkischen Heimatschutz statt, der eigentliche Anlass für die Nazide­mo des Märkischen Heimatschutz. Etwa 30 Men­schen informierten sich über die poli­tis­che Strate­gie und Struk­turen. Anschliessend ging es auch um die Ver­suche Bernauer Dumpf­back­en sich zu organisieren. 

Faz­it: Der Nazi­auf­marsch kon­nte nicht ver­hin­dert, aber doch erhe­blich gestört wer­den. Die Antifade­mo war größer, lauter und schön­er. Die Infover­anstal­tung war eben­falls erfol­gre­ich. Bernau bleibt für Nazis ein unbe­quemes Pflaster! 

(Infori­ot) Erste Fotos von der Anti­nazi-Demo gibt es auf der Web­seite www.antifa-in-kw.de.

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Polizei will Nazi-Demo durchsetzen

(Bernauer Antifa am 20.4. auf Indy­media) Bernau, 21.4.: Nazis haben eben­falls Demo angemeldet
— Polzei will kürzere Antifa-Demo, so dass sie Nazis anschliessend marschieren kön­nen Wie bere­its ver­mutet, haben die Nazis vom Märkischen Heimatschutz eben­falls eine Demo für den 21.4. in Bernau angemeldet, Beginn um 18 Uhr auf dem Bahn­hofsvor­platz. Zur sel­ben Zeit am sel­ben Ort begin­nt aber bere­its die Demo der Bernauer Antifa und diese wurde vorher angemeldet, hat also rechtlich Vor­rang. Die Polizei will nun aber den Nazis unbe­d­ingt ermöglichen trotz­dem noch durch Bernau marschieren zu kön­nen. Deswe­gen soll die Antifa ihre Demo früher been­den und keine Abschlusskundge­bung am Bahn­hof machen, um so die Nazi-Demo nach hin­ten ver­schieben zu kön­nen. Die Nazis wür­den also nach der Antifa durch die Bernauer Innen­stadt marschieren. Der Anmelder hat sich aber bish­er dem Ansin­nen der Polizei ver­weigert. Es scheint auf eine Auseinan­der­set­zung vor den Gericht­en her­auszu­laufen. Es wird also bis kurz vor Beginn der Demo unklar bleiben, ob, wann und wo die Nazis marschieren dür­fen. Und dann gibt es ja auch noch die Antifa, die da ein Wörtchen mitzure­den hat. 

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SCHON GEZahlt? Antisemiten den Boden entziehen!

Tel­tow-See­hof /// 24. April 2004 /// 19 Uhr

„Jed­er Hochmut gegenüber der Land­bevölkerung ist mir fern. Ich weiss, dass kein
Men­sch etwas dafür kann, ob er ein Städter ist oder im Dorf groß wird. Ich
reg­istriere dabei nur, dass wahrschein­lich die Ent­bar­barisierung auf dem
plat­ten Land noch weniger als sonst­wo gelun­gen ist.“ (Theodor W. Adorno „Erziehung nach Auschwitz“) 

Mit dem plat­ten Land ver­hält es sich in Bran­den­burg ganz gewiss nicht
ent­bar­barisiert. Tel­tow-See­hof zum Beispiel: Obwohl jed­er der dortigen
Bevölkerung das geschichtliche Grund­wis­sen haben müsste, vergessen sie immer
wieder, unter welchen Umstän­den sie zu ihrem Grund­stück kamen. Wer­den sie
jedoch darauf hingewiesen, präsen­tieren sie bere­itwillig ihre ganz eigene
Ver­sion von Geschichte. 

Was ist geschehen?

1872 kauften die jüdis­chen Brüder Albert und Max Saber­sky das Gut See­hof nahe
Berlin um es teil­weise zu bebauen. Mit der Über­gabe der Macht an die
Nation­al­sozial­is­ten 1933 führten die Deutschen ihren Anti­semitismus zu neuer
Blüte. Der Staat ver­an­lasste nun­mehr selb­st Maß­nah­men gegen Juden oder gegen
als solche Iden­ti­fizierte. Für die Saber­skys bedeutete dies, dass es Angesichts
von Verord­nun­gen, die eine land­wirtschaftliche Nutzung von Boden durch Juden
unmöglich macht­en, ihnen nichts anderes übrig blieb, als das Land im Oktober
1933 zu parzel­lieren und unter Auf­sicht nation­al­sozial­is­tis­ch­er “Berater” als
Bauland zu verkaufen. 

Die Grund­stücke wur­den weit unter dem dama­li­gen Wert verkauft und ein nicht
geringer Teil floss zudem in die Tasche des “Beraters”. Der Verkauf an die
Deutschen und die spätere Sper­rung der Kon­ten der Saber­skys gescha­hen im Rahmen
soge­nan­nter “Arisierun­gen”, d.h. jüdis­ch­er wurde enteignet und ging in den
Besitz von Deutschen über. Da die Raserei der Volks­ge­mein­schaft von der
Ver­nich­tung der “jüdis­chen Kap­i­tal­is­ten” aus­ging und nichts anderes als den
End­sieg vor­bere­it­ete, brauchte auch kein­er Angst vor eventuellen Fol­gen zu
haben. 

Nach­dem der “End­sieg” aus­blieb und der Krieg die totale Nieder­lage mit sich
brachte, sah sich jedoch auch die nach­fol­gende DDR nicht verpflichtet, den
Opfern der Arisierun­gen ihr Eigen­tum zurück zugeben. 16Mio. Antifaschisten
hat­ten sich für nichts zu entschuldigen. 

Als auch der Real­sozial­is­mus zusam­men­brach ver­langten 1991 die Erben die
Rück­über­tra­gung der enteigneten Grund­stücke. Seit­dem dauert der Rechtsstreit
an. Die Rück­gabe wurde mehrmals abgelehnt, bis der Fall schließlich vors
Bun­desver­wal­tungs­gericht kam. Dieses nahm die geset­zliche Vor­gabe, dass
bei “Veräußerun­gen eines Ver­mö­gens­ge­gen­standes in der Zeit vom 30. Jan­u­ar 1933
bis zum 8.Mai 1945” von einem “ver­fol­gungs­be­d­ingter Vermögensverlust”
auszuge­hen sei, beim Wort und ord­nete die Rück­über­tra­gung eines Grund­stücks an.
Nach dem gle­ichen Muster wird nun wohl in den restlichen ca. 700 Fällen
entschieden. 

Die Wahrheit Teltow-Seehofs

Die Tel­tow-See­hofer stil­isieren sich indes zu Opfern eines unfassbaren
Schick­salss­chlages. Die Märkische All­ge­meine Zeitung (MAZ) mis­cht kräftig mit
bei den Frei­heit­skämpfern ost­deutsch­er Prä­gung und doku­men­tiert das Unbehagen
der Dorf­be­wohn­er. Unbe­ha­gen nicht etwa darob, dass sie auf Gelände ihr
klein­bürg­er­lich­es Idyll aufrecht erhiel­ten, welch­es unter unmenschlichsten
Bedin­gun­gen abge­treten wurde. Son­dern mit der Tat­sache, dass ihr Eigen­tum, dass
ohne die Nation­al­sozial­is­tis­che Enteig­nung gar nicht ihres wäre, in Gefahr ist.
Die Dor­fge­mein­schaft bean­standet, dass die “Keule Anti­semitismus” (MAZ
10.04.2002) aus­gepackt werde, und offen­bart damit die gesamt­deutsche Dimension
des Falls. Hier geht es eben nicht um eine Stre­it­igkeit unter
Grund­stück­seign­ern, hier wollen Deutsche endlich leben, ohne von der
Ver­gan­gen­heit belästigt zu werden. 

Der Äußerun­gen des Dorf­mobs sind zu viele, um sie alle wiederzugeben, Teltow-
See­hof jeden­falls kann “nicht mehr ruhig schlafen” (MAZ 16.01.2004) und
über­haubt ergäben sich da gewisse Para­lellen zu anderen, aktuellen Untat­en der
Juden. “Was die in Israel mit den Palästi­nensern machen, machen sie hier mit
uns”(Teltow-Seehofer zit. nach Berlin­er Morgenpost) 

Dabei kön­nen sich die Tel­tow-See­hofer der Unter­stützung der lokalen PDS gewiss
sein. Traudel Her­rmann, die gle­ichzeit­ig Vor­sitzende ein­er Bürg­erini­tia­tive der
vertrei­bungs­bedro­ht­en Haus­be­sitzer ist, präsen­tiert bere­itwillig, was sie „als
Kom­mu­nistin“ zu dem Sachver­halt zu sagen hat: „Die Saber­skys waren Schmarotzer,
weil sie Grund und Boden zu Spottpreisen aufkauften und später teuer
weiterverkauften.“(konkret 8/98)

Einen von den Erben ange­bote­nen Ver­gle­ich, den Anspruch auf die Grund­stücke für
eine Bruchteil des Wertes abzutreten haben nur etwa 200 Tel­tow­er angenommen,
der Rest fühlt sich im Recht und hofft auf das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein der
deutschen Gerichts­barkeit gegenüber ihrem Souverän. 

Die Mehrheit ste­ht, die Rei­hen fest geschlossen, einig dem Ver­such entgegen,
wenig­stens einen Teil des Unrechts “wieder gut zumachen”. Sie fall­en damit noch
hin­ter die an sich unmögliche Annahme zurück, für das Geschehene könne es eine
wirk­liche Entschädi­gung geben. Als könne man das kollek­tive Aufge­hen im Wahn
und die daraus fol­gende plan­volle Ver­nich­tung von Men­schen ungeschehen machen
und für den Ver­lust von Ver­wandten, Fre­un­den, für erlit­tene Erniedri­gung und
den Ver­lust jeglichen Ver­trauens in den Men­schen “entschädi­gen”. Der
Nation­al­sozial­is­mus war kein Hand­taschen­raub. In ihm kul­minierte, was seit
langem im deutschen Pro­jekt schlum­merte. Er hat aus ein­er zurück gebliebenen,
jedoch halb­wegs lib­eralen Gesellschaft ein Kollek­tiv geschaf­fen, welch­es sich
im Bomben­hagel nur noch selb­st bestärken konnte. 

Seit dem Ende des Real­sozial­is­mus und dem Abzug der Besatzungstrup­pen findet
der Mob zunehmend zu sich. Außen­poli­tisch inter­ve­niert Deutsch­land, um
Volks­grup­pen zu ihrem Recht auf eige­nen Raum zu ver­helfen. Innenpolitisch
formiert sich die Gemein­schaft erst wie im Falle Dol­gen­brodts und Rostock-
Licht­en­hagen gegen Migranten, nun auch zunehmend gegen die alten Feinde. 

Tel­tow-See­hof ist dem­nach kein Son­der­fall, son­dern ein Ort wie Hun­derte in
Bran­den­burg, wie Tausende in Deutsch­land. Eine Haupt­straße, Einfamilienhäuser
und jede Menge Deutsche, die diese Häuser bewohnen. Nichts Beson­ders also. 

Am 24.April wer­den wir unsere Wut über diesen Zus­tand direkt nach Teltow-Seehof
tra­gen. Wir fordern sie auf, wenig­stens die immer noch zu niedrige
Entschädi­gung zu bezahlen und das Rumopfern einzustellen. Wer sich aktiv daran
beteiligt, die deutsche Geschichte zu ver­drehen, indem das Heute vom
Ver­gan­genen getren­nt wird, hat hierzu­lande mit antifaschistischen
Inter­ven­tio­nen zu rech­nen. Wir sind nicht die Ersten, die diesem Ort, der
exem­plar­isch für Deutsch­land ist, klar machen, wo Schluss ist. Es wird nicht
das let­zte Mal sein, dass sie in die Schus­slin­ie der Kri­tik geraten. 

Autonome Antifa Nor­dost [AANO] Berlin im April 2004 

Unter­stützerIn­nen (Stand 20. April 2004): Anti Nationale Nürn­berg­er Antifa
[ANNA], Antifa Jugen­dak­tion Kreuzberg (AJAK), Antifas­chi­tis­ch­er Frauenblock
Leipzig [AFBL], Antifa U7 Berlin, Antifaschis­tis­ch­er Arbeit­skreis [AFA] Halle,
AAE Mar­burg, Autonome Antifa Frankfurt(Oder), Gruppe.Internationale.Webteam
[GI], Gruppe lib­erte tou­jours Berlin, Ini­tia­tive gegen Anti­semitismus Nordost-
Berlin [IGA-NO], Progress [antifas­cist youth] Potsdam

Ver­anstal­tung

„Grundbe­sitz Djihad“

Don­ner­stag 22. April 2004

18:00 Uhr 

mit Thomas Sayin­s­ki (Mit­glied der Autonomen Antifa Nor­dost [AANO] Berlin)

im Chamäleon e.V., Her­mann-Elflin-Str. 32, Potsdam

Ver­anstal­ter: Antifaschis­tis­che Aktion Pots­dam [AAPO], AG Antifa an der Uni Pots­dam und Progress [antifas­cist youth] Potsdam

Inforiot