KNA Zwei Dauerausstellungen werden am Sonntag in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg eröffnet. Die Dokumentationen über das Konzentrationslager Oranienburg von 1933 bis 1934 sowie über die Geschichte der Gedenkstätte Sachsenhausen von 1950 bis 1989 wurden überarbeitet und erweitert, teilte die Gedenkstättenstiftung mit. Anlässlich der Wiedereröffnung findet ein Streitgespräch zum Thema “Der Antifaschismus in der DDR — Positives Erbe oder Erblast?” statt mit Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) und der brandenburgischen CDU-Landtagsfraktionsvorsitzenden Beate Blechinger statt.
Monat: Juni 2002
NEURUPPIN Die Neuruppiner Stadtwerke haben gestern Nachmittag die Wasserversorgung im Asylbewerberheim gekappt. Laut Geschäftsführer Dietmar Lenz reagierte der Betrieb auf einen illegalen Brunnen.
Dieser soll auf Anweisung des Heimbetreibers Karl Wiesemann gebaut und angeschlossen worden sein. Wiesemann war nicht erreichbar. Nach Lenz Wissen habe Wiesemann mit dem Wasser die Toilettenspülungen versorgt. Als strafbar sieht Lenz den Umstand an, dass der Heimbetreiber einen Schlauchverbindung zum Trinkwasser-System geschaffen habe. Da die Stadtwerke für die Trinkwasser-Qualität verantwortlich seien, habe man die Wasserversorgung sperren müssen.
Wie am frühen Abend Stadtwerke-Obermeister Eckhard Makuth berichtete, hatte kurz zuvor eine Ortsbegehung mit dem Kreis-Gesundheitsamt stattgefunden. Die Behörde habe Wasserproben gezogen, deren Ergebnis frühestens am Dienstag vorliegt. Bis dann sei die Leitung amtlich gesperrt. Denn das System wurde womöglich verkeimt. Um das Heim dennoch zu versorgen, sei an einem Hydranten ein Standrohr samt Hahn angebracht worden. Stellt sich hereaus, dass das System kontaminiert wurde, soll Betreiber Wiesemann die Reinigung bezahlen.
Am Samstag (8.6.2002) findet das 4. Multikulturelle Lindenstrassenfest statt, organisiert von der Potsdamer Initiative fuer Begegnung. Warum?
Weil wir zeigen wollen, dass Potsdam mehr ist als die Summe von Parks, Schloessern, Parkordnungen und Preussen.
Ein Fest mit Kindern, Eltern, Studierenden, Fluechtlingen,
AuslaenderInnen, KulturanbieterInnen und sowieso allen Menschen dieser Stadt.… Kommt deshalb auch gerne zu der Kundgebung und dem Strassenumzug…
Ablauf
— 9:00 vor dem Madia, aufbauen (fuer kaffee, tee, ist gesorgt
— 11:00 Kundgebung am Alten Markt “Kulturelle Vielfalt statt Potsdamer Einfalt”
— 12.00 Alter Markt. Lauter, bunter Strassenumzug zur Lindenstrasse (Instrumente, Kostueme und Transparente mitbringen)
— 13.00 Lindenstrasse (Theater, Musik, Graffiti, Essen, Trinken, Kinder, Infostaende…)
— 22.00 Abbau
— Wer vorher noch Plakate, Transparente, Figuren basteln und malen will: Archiv Leipziger Strasse: Freitag 12:00
Die Potsdamer Initiative fuer Begegnung setzt sich aus Interessierten zusammen, die unkommerzielle Kultur fuer alle in die Innenstadt bringen wollen, u.a. dabei Villa Wildwuchs, Unidram, Fluechtlingsrat Brandenburg, Fluechtlingsinitiative, Kunstwerk, Einzelpersonen und
viele mehr!!!
berliner zeitung:
Asylbewerber droht mit Selbstverbrennung
KBI Ein 21-jähriger kurdischer Asylbewerber hat am Dienstag damit gedroht, sich im Landratsamt in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) selbst zu verbrennen. Der Mann hatte eine Genehmigung beantragt, den Landkreis verlassen zu dürfen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Daraufhin lief der Mann in den Hof und übergoss sich mit Benzin aus einem bereitgestellten Kanister. Dann drohte er, sich anzuzünden. Ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde konnte ihn davon abbringen. Der 21-Jährige verließ anschließend den Hof und sprang in einen Teich. Laut Polizei kam der Mann freiwillig aus dem Wasser. Er wurde in die Psychiatrie eingewiesen.
lausitzer rundschau:
Asylbewerber aus Bahnsdorf wollte Ausflug erzwingen
Drohung mit Verbrennung offensichtlich geplant
SENFTENBERG.
Der am Dienstag in Senftenberg gescheiterte Versuch eines 21-jährigen Asylbewerbers aus Bahnsdorf, durch die Drohung mit einer Selbstverbrennung die Ausländerbehörde zu erpressen, war offensichtlich geplant. Darauf lassen ein von dem Mann mitgebrachter Benzinkanister und die Anwesenheit weiterer Asylbewerber zur Tatzeit vor dem Landratsamt schließen. Nach Angaben eines Sprechers des Landkreises Oberspreewald-Lausitz (OSL) war der aus der Türkei stammende Kurde Veysal O. gegen 17 Uhr zur Ausländerbehörde gekommen. Dort begehrte er eine Ausnahmegenehmigung für den angeblichen Besuch seines Rechtsanwaltes in Hamburg. Dafür sollte er dessen Bestätigung einholen, was nicht geschah. Vielmehr kreuzte der Asylbewerber wenig später bei einer anderen Behörden-Mitarbeiterin auf, wo er angab, einen Ausflug in die Hansestadt zu seiner Familie machen zu wollen. Eine, von der Behörde für die Bewilligung des Antrags zum Verlassen des Oberspreewald-Lausitz-Kreises benötigte Einladung konnte er ebenfalls nicht vorweisen. Veysal O. verließ das Landratsamt und übergoss sich im Innenhof des Gebäudekomplexes mit Benzin. Danach drang er wieder in das Gebäude ein. Dort konnte er von Angestellten abgehalten werden, sich mit einem Feuerzeug anzuzünden. Der Mann zog sich stattdessen bis auf die Unterhose aus und stürzte sich in den angrenzenden Schlossteich. Dort wurde er wenig später von der herbeigerufenen Polizei aufgegriffen und in ein Krankenhaus gebracht. Er hatte über Schmerzen geklagt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Cottbus, die wegen Nötigung ermittelt, bestand zu keiner Zeit Gefahr für andere Personen. Bei der Ausländerbehörde war Veysal O., der vor zwei Jahren nach Deutschland kam, bisher nicht aufgefallen. Sein Asylantrag wird gegenwärtig bearbeitet. Bei der Polizei liegen gegen den Mann allerdings Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Ausländergesetz vor. Er hatte mehrfach das OSL-Gebiet widerrechtlich verlassen und war unter anderen in Leipzig und in Berlin am Bahnhof Zoo aufgegriffen worden.
Schill-Party bei Bernau gestört
Seit einiger Zeit versucht die Schill-Partei im Landkreis Barnim
einen Kreisverband zu gründen. Gestern fanden sich 10 Bernauer
AntifaschistInnen vor einer Dorfkneipe ein, um die dort stattfindende
Versammlung der Schill-Anhänger zu stören.
Leider gelang es nicht, mehr Leute zusammenzubekommen, weil die
Mobilisierungszeit äußerst kurz war. Da wir aber trotzdem sehr laut waren,
erschien nach etwa einer halben Stunde ein Großaufgebot der Polizei. Die
Personalien wurden aufgenommen und es wurde ein absolutes Ruhegebot
ausgesprochen. Schließlich gab es Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Ruhestörung, die
werden aber sicherlich eingestellt werden. Der Bernauer Zahnarzt Dr. Dirk Wesslau (die Nummer 2 der Schill-Partei in Brandenburg) will ausserdem eine
Anzeige stellen, weil auf einem Transparent “Wesslau boykotieren” stand. Die
Veranstaltung konnte nicht verhindert werden, trotzdem war die Stimmung gut
und die Schill-Jünger haben sich auch kräftig geärgert.
In der taz erschien kürzlich eine lohnenswerte und saulustige Reportage über ein Schill-Partei-Treffen in Velten: Artikel lesen
Das vierte OBOA-Festival am 21. und 22.Juni 2002 findet, wie in den Jahren zuvor, auf
dem Gelände des Neuhardenberger Flugplatzes statt. Auf einer Hauptbühne werden von
Freitag Abend bis Sonntag Morgen viele verschiedene Bands und Künstler
unterschiedlichster Stilrichtungen auftreten. Dazu gibt es eine HipHop-Bühne, eine
GOA-Trance-Area, ein Kindermitmachzirkus, Percussion-Session im Hanger, Volleyball,
Kino und einen bunten Markt mit Kunst und Kram aus aller Welt.
Durch dieses vielseitige Angebot ist es uns möglich, verschiedene Jugendkulturen
zusammenzuführen, einander näher zu bringen, Verständnis und Toleranz zu fördern.
Unser Festival steht auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto: “Umsonst und
Draußen — Tolerantes Oderland”.
Die Idee beim “Umsonst und Draussen” ist, dass die Besucher die Verantwortung nicht an
der Kasse abgeben, sondern sich selbst als aktiven Teil des Festivals empfinden,
auch wenn sie nicht permanent mitarbeiten. Wenn sie es annehmen, tragen sie durch
ihr Verhalten mit dazu bei, das Festival durch seine entspannte und friedliche
Atmosphäre einzigartig zu machen.
“Umsonst und Draussen” vermittelt ein Lebensgefühl, dass die Besucher auch sensibler
(z.B. für ökologische oder politische Themen) machen soll. Es ist ein Festival an
dem jeder der will, Teil haben soll, auch die alte Omi, die Nachmittags aus Neugier
mal sehen will, was die jungen Leute da so machen. Das geht natürlich nur ohne
Eintritt.
Datum:
21.und 22.6.2002
Ort:
Neuhardenberg/Oderbruch
Gelände:
Alter Militärflugplatz mit Hangar, umgeben von Wald und Wiesen
Eintritt:
Frei!
Camping:
Frei! Ab 20.6. möglich.
Parken:
10,-EUR pro Auto und 5,-EUR pro Krad
Bands:
MUTABOR (Blockflötenfolkrock / Berlin)
ASTROBUGS (Surf-Ska-Rock&n&Roll / Berlin)
MANOS (Fun Trashcore / Halle)
W:A:X (Noise Pop / Leipzig)
TIEFENRAUSCH (Ska Rock / Berlin)
ORANGE (Didgeridoo und Drums / Allgäu)
THIRD CUBE (Philosophic Crossover / Lübbenau)
S.U.F.F. (Rock, Reggae, Drum & Base, HipHop, Comedy… / Leipzig)
SHE-MALE TROUBLE (Punk & Roll / Berlin)
SCAVENGER (Grunge, Crossover, Hardcore… / Diedersdorf)
PANI LUDA (Reggae, Ska and Rock / Berlin)
KING SWING ORCHESTRA (Neo Swing / Berlin)
MASALA B (Reggae, HipHop, Rock and Drum & Base / Berlin)
GRISN ALLSTARS (Klezmerfolkrockpunkreggaepolkajazz / Frankfurt Oder)
DIE BEUTELZ (Punkrock / Trebnitz)
CRAZEEE (Rock, Pop, Trash… / Berlin)
FÜRSTENWALDE ALLSTARS (Rock and Party Covers / Fürstenwalde)
MAHATOK (Archaische Musik Performance / Berlin)
FLASHBECKS (Grunge Rock / Oderbruch)
Psychedelic-Trance-Party:
DJs:
DJ SINTETEC
ALDEBARAN
WAXWORX
DJ FULL CONTACT
GUTALI
RONALD
BASTEL
DJ ELIFAT
NODOPENEED
DJ FRIDROWITZS
Deko:
ASCHALAM DEKO TEAM BÄRENFANG
UTOPIA e.V. Frankfurt/Oder
HipHop-Stage:
DJs:
P‑VIBE
CRASHKID
TINO TAKT
MIGHTY DUCK
SIOK
Liveacts:
MAGNUM CLIKK
SKILLSHILLS 0815
Rahmenprogramm:
Kindermitmachzirkus DEDUHI aus Vlotho
Volleyballplatz (Bälle bitte mitbringen!)
Performance und Kino im Hangar
Licht & Klang Installation
Feuer und Trommelsession zur Sommersonnenwende
Cocktailbar, Bierwagen und lecker vegetarisches Essen
Bunter Markt mit Kram und Trödel aus aller Welt
Info Stände
und vieles mehr…
Wegbeschreibung:
Mit dem Auto von der Autobahn A10 (Berliner Ring), Abfahrt 25 (Berlin Hellersdorf)
auf die B1 in Richtung Frankfurt/Seelow bis nach Jahnsfelde. In Jahnsfelde links ab
in Richtung Neuhardenberg.
Mit der Bahn von Berlin in Richtung Kostrzyn/Kietz nach Trebnitz. Von Trebnitz
ca.8.km zu Fuß oder mit dem Taxi nach Neuhardenberg.
Homepage:
Kontakt:
(tel) 0175–140 95 96
Am 8.6.02 steigt in der Kneipe “SO ODER SO” in Wilhelmsaue eine Soli-Party für das OBOA.
Es spielen: ASTROBUGS, FÜRSTENWALDE ALLSTARS, STEVEN HUNTER & THE NEVER ENDING HOLIDAYS + DJ FISCHI & KNAIPA
Einlass ist um 21.00 Uhr, Eintritt kostet 5,-EUR.
DPA Brandenburg wird bis auf weiteres auf den Einsatz der “elektronischen Fußfessel” im Strafvollzug verzichten. Justizminister Kurt Schelter (CDU) sagte am Dienstag in Potsdam, die Fessel müsse auch zur Vermeidung kurzer Haftstrafen oder als Alternative zu den letzten sechs Monaten einer längeren Gefängnisstrafe eingesetzt werden können. Dazu sei eine Änderung des Strafvollzugsgesetzes nötig. Eine entsprechende Bundesratsinitiative werde Brandenburg anhand der Ergebnisse des nun beendeten Modellversuchs mit der elektronischen Fußfessel in Hessen prüfen.
Haftstrafen nach Überfall
berliner morgenpost:
Haftstrafen nach Überfall
vok Königs Wusterhausen — Zu je zwei Jahren und zwei Monaten Haft hat das Amtsgericht Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) einen 19 und einen 21 Jahre alten Rechtsradikalen verurteilt. Sie hatten im Februar einen 30-jährigen Araber auf dem Sportplatz in Waßmannsdorf (Dahme-Spreewald) brutal zusammengeschlagen. Der Palästinenser erlitt bei dem Angriff ein Schädelhirntrauma und einen Nierenriss. Gegen einen weiteren 19-jährigen Mittäter sprach das Gericht eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten aus.
berliner zeitung:
Freiheitsstrafen nach Angriff auf Araber
Für den gewalttätigen Angriff auf einen 30-jährigen Araber sind am Dienstag ein 19- und ein 21-jähriger Rechtsradikaler vom Amtsgericht Königs Wusterhausen zu je zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Ein 19-jähriger Mittäter erhielt ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung. Laut Anklage schlugen die jungen Männer den in Libanon lebenden Palästinenser im Februar in Waßmannsdorf (Dahme-Spreewald) zusammen, er erlitt ein Schädelhirntrauma und einen Nierenriss.
DVU plant Sommerfest
Die brandenburgische DVU plant ein Sommerfest. Am Sonnabend, den 22. Juni 2002 — ein Tag nach der Sommersonnenwende übrigens — soll die heiße Party der Revanchisten steigen. Eingeladen sind Mitglieder und Freunde der DVU und der Fraktion mit Familienangehörigen.
Der Auftritt eines Liedermachers wird versprochen. Der Ort ist noch nicht bekannt. Eine Kontaktadresse ist jedoch in Velten angegeben.
Rechte Oi-Konzerte in Spremberg und Chemnitz
Die rechte schwedische OI-Punk-Band THE JINX tritt Anfang Juni 2002 zwei Mal
in Ostdeutschland (Spremberg, Chemnitz) auf.
Das rechte Spektrum der OI-Szene fiebert zwei Auftritten von THE JINX
entgegen. Die schwedische Band wird am 7. Juni 2002 im Jugendclub Erebos in
Spremberg zusammen mit BOMBECKS (Eisenach) sowie am 8. Juni 2002 in
Chemnitz zusammen mit ROIALS (Dresden) auftreten.
THE JINX und die ROIALS spielten in der Vergangenheit auch mit
rechtsextremen Bands zusammen. Zumindest THE JINX besitzt über die
Produzenten ihrer CDs sowie die verschiedenen Konzertveranstalter Kontakte
bis in die extreme Rechte hinein.
Unter dem Banner “unpolitischer OI” wurden in der Vergangenheit immer wieder
Konzerte organisiert, die vor allem Treffen der rechten und rechtsextremen
Skin-Szene Ostdeutschlands waren. Auf solchen Konzerten wurden wiederholt
neonazistische Parolen gegrült oder der Hitler-Gruß gezeigt. Da nach allen
Erfahrungen gerade in den neuen Bundesländern so etwas wie ein
unpolitisches, nicht-rechtes Skinhead-Spektrum kaum existiert, müssen die
Veranstalter in Spremberg und Chemnitz mit einem starken Zuspruch der
rechten Szene rechnen. Beide Konzerte werden entsprechend von diesem rechten
Spektrum massiv beworben.
Hannes Ritter, Sprecher des apabiz: “Wir fordern die Veranstalter der beiden
The Jinx-Konzerte auf, in ihren Clubs kein Forum für die rechte Szene
zuzulassen. Es ist zu befürchten, dass es auf diesen Veranstaltungen mit
solchen Vorzeigebands der rechten OI-Szene wie The Jinx und Roials zu
rechten Provokationen vor, während und nach dem Konzert kommen wird.”
Wer sind The Jinx?
The Jinx ist eine Band aus dem rechten OI-Punk-Spektrum aus Schweden. Ein
Mitglied stammt aus der aufgelüsten schwedischen Nazi-Punkband MIDGARDS
SÖNER. Schon 1999 spielte die Band auf einem Konzert in Coswig zusammen mit
der bundesdeutschen Band CHAOSKRIEGER. Auf ihren CDs findet sich neben
“unpolitischen Straßen-Oi-Songs”, deren Texte zum Teil als “Nicht-PC
bezeichnet werden, auch ein sogenanntes Anti-Antifa-Lied.
THE JINX veröffentlichte bisher zwei CDs: Chartbuster (1997 bei Impact; 1998
bei DIM) und Past & Present (1998 bei Attitude Rec.). Die erste CD wurde von
dem deutschen Label Impact wegen des politischen Hintergrunds der Band
wieder eingestampft und daraufhin bei dem rechten deutschen Label
DIM-Records nochmals aufgelegt. Weiterhin ist THE JINX auf dem 1998
erschienenen Sampler “We will never die” (Nordisc) vertreten, hier unter
anderem mit internationalen rechtsextremen Bands wie NORDWIND, 08/15, VAE
VICTIS, DEFESA ARMADA.
Wer ist DIM Records?
Das Label DIM-Records ist in Deutschland eine der ersten Anlaufstellen für
die Szene-Bands, die Politik nicht so in den Vordergrund stellen wollen. Die
Rabauken, Trabireiter und Chaoskrieger sind dort untergekommen und ebenso
die Hamburger Punkrockband Wilde Jungs, die bisweilen auch durch eher linke
Jugendzentren tingelt. Label-Chef Ulrich “Uhl” Großmann aus dem
oberfränkischen Ebersdorf sieht sich zwar selbst als rechts, legt aber Wert
darauf, nicht “neonazistisch” zu sein. Wer sein Label richtigerweise als
Schnittstelle der Neonazi-Skinhead-Szene bezeichnet, den zerrt er vor
Gericht: Am 25. Februar 2000 verlor Ulrich Großmann vor der 4. Zivilkammer
des Landgerichts Münster einen Prozess gegen den Unrast-Verlag. Großmann
hatte gegen die Darstellung im Buch White Noise. Rechtsrock, Skinhead-Musik,
Blood & Honour — Einblicke in die internationale Neonazi-Musik-Szene
geklagt, die u. a. sein Label als eine “Schnittstelle der
Neonazi-Skinhead-Szene” benannte. An seine Vergangenheit als Funktionär der
JN möchte der Geschäftsmann heute nicht mehr gerne erinnert werden.
apabiz — antifaschistisches presse-archiv
lausitzerstr. 10
10999 berlin
(tel+fax) 030 — 611 62 49