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Potzlow-Prozess: Verteidiger werfen Polizisten Rechtsbruch vor


BERLINER MORGENPOST

 

Neu­rup­pin — Ein möglicher­weise grober Fehler von Krim­i­nal­beamten beim Ver­hör hat die Staat­san­waltschaft im Mord­prozess Mar­i­nus Schöberl gestern über­raschend in schwere Bedräng­nis gebracht. Es dro­ht sog­ar ein
Ver­w­er­tungsver­bot der polizeilichen Geständ­nisse der drei mutmaßlichen
Mörder im Prozess vor dem Neu­rup­pin­er Landgericht. Das haben die Verteidiger
der drei Angeklagten gestern beantragt. Begrün­dung: Die Vernehmungsbeamten
der Krim­i­nalpolizei in Pren­zlau hät­ten gegen Vorschriften zum Schutz
jugendlich­er Tatverdächtiger ver­stoßen. Den Eltern von Mar­cel Sch. und
Sebas­t­ian F. sei nicht erlaubt wor­den, bei den Vernehmungen ihrer unter
Mord­ver­dacht ste­hen­den Kinder dabei zu sein. 

 

Für Recht­san­walt Volk­mar Schöneb­urg, der den mut­maßlichen Haupt­täter Marcel
Sch. ver­tritt, ist der Fall klar: “Das ist Rechts­bruch, die Geständnisse
sind null und nichtig.” 

 

Ein Form­fehler mit möglicher­weise weitre­ichen­den Fol­gen für die Anklage. Vom
Mord­vor­wurf bei zwei der drei Angeklagten müsste die Staatsanwaltschaft
abrück­en, wenn die Vor­sitzende Rich­terin Ria Bech­er der Ansicht der
Recht­san­wälte fol­gen sollte. Dazu sollen am Fre­itag die bei­den Väter gehört
wer­den. Vor Gericht hat­ten Mar­co Sch. (23) und Sebas­t­ian F. (18) bis­lang nur
eingeräumt, das spätere Mor­dopfer Mar­i­nus in Pot­zlow (Uck­er­mark) geschlagen
zu haben, eine Tötungsab­sicht jedoch abgestrit­ten. Die Strate­gie der
Vertei­di­ger ist klar: Mar­co Sch. dro­ht bei ein­er Verurteilung wegen Mordes
eine lebenslange Haft­strafe, Sebas­t­ian F. muss mit dem Höch­st­maß — zehn
Jahre Jugend­strafe — rech­nen. Weitaus geringer wären die Strafen bei einer
Verurteilung wegen Körperverletzung. 

 

Staat­san­wältin Eva Hoffmeis­ter war bis­lang davon aus­ge­gan­gen, dass die
Angeklagten von Anfang an einen Men­schen töten woll­ten. Und dafür gibt es
Belege in den polizeilichen Vernehmungen. 

 

Das Dilem­ma der Staat­san­waltschaft: Zeu­gen für die Tat gibt es nicht, nur
die schriftlichen Aus­sagen der Angeklagten vor Gericht. 

 

 


BERLINER ZEITUNG 

 

Ver­höre ohne Bei­s­tand der Anwälte 

 

Vertei­di­ger wer­fen Ermit­tlern schwere Fehler vor / Prozess um Pot­zlow-Mord fortgesetzt 

 


NEURUPPIN. Eigentlich soll­ten am Dien­stag beim Prozess wegen des Mordes an
dem 16-jähri­gen Mar­i­nus Schöberl die psy­chi­a­trischen Gutacht­en über die
Schuld­fähigkeit der drei Angeklagten ver­lesen wer­den. Doch dann verzögerte
sich der Prozess im Landgericht Neu­rup­pin, bei dem zwei Jugendlichen und
einem Erwach­se­nen vorge­wor­fen wird, Mar­i­nus in der Nacht zum 13. Juli 2002
in Pot­zlow schw­er mis­shan­delt und anschließend kalt­blütig getötet zu haben.
Ihre Vertei­di­ger erhoben am Dien­stag schwere Vor­würfe gegen
Ermit­tlungs­beamte. Sie wer­fen den Polizis­ten Rechts­bruch vor. 

 

Auswirkun­gen auf Urteil möglich 

 

Volk­mar Schöneb­urg, der Vertei­di­ger des Haup­tangeklagten, erk­lärte, dass den
Eltern seines Man­dan­ten nach dessen Fes­t­nahme ver­weigert wurde, bei den
Ver­hören dabei zu sein. Das hätte die Polizei nicht ver­bi­eten dür­fen, da
Mar­cel S. zur Tatzeit noch nicht volljährig war. “Nach ein­er Entscheidung
des Lan­desver­fas­sungs­gerichts haben die Eltern ein Recht darauf”, sagte er.
“Die jugendlichen Verdächti­gen wur­den behan­delt, als wären sie erwachsen.
Das geht nicht.” Die Eltern — deren älter­er, 24-jähriger Sohn Marco
eben­falls an der Tat beteiligt war — hat­ten mehrfach verge­blich versucht,
auf der Polizei­wache mit ihren Söh­nen zu sprechen. Den Festgenomme­nen sei
bei ihren ersten Ver­hören, in denen zwei von ihnen die Tat ges­tanden, auch
kein Anwalt zuge­bil­ligt wor­den. Schöneb­urg sagte, dass ein Geständ­nis, das
unter solch dubiosen Umstän­den ent­standen sei, bei der Urteils­find­ung nicht
ver­w­ertet wer­den könne. “Auch bei einem so schreck­lichen Ver­brechen müssen
die rechtsstaatlichen Prinzip­i­en gel­ten”, sagte er. Noch dazu, wenn es keine
Zeu­gen gibt und die Aus­sagen der Täter entschei­dend seien. 

 

Soll­ten die Vertei­di­ger mit ihrer Beschw­erde erfol­gre­ich sein, kön­nte das
Auswirkun­gen auf die Urteils­find­ung haben. Die Staat­san­waltschaft geht davon
aus, dass die Angeklagten den Mord gemein­sam began­gen haben, um zu
verdeck­en, dass sie Mar­i­nus zuvor stun­den­lang gequält hat­ten. Die
recht­sex­tremen Täter hät­ten ihr Opfer als “min­der­w­er­tig” und “Jude”
beschimpft. 

 

Die Vertei­di­ger wollen nur die schriftlichen Erk­lärun­gen der Angeklagten vor
Gericht gel­ten lassen. Darin hat­te der Haupt­täter, Mar­cel S., geäußert, er
habe einen “Black­out” gehabt und den tödlichen “Bor­d­stein­kick” allein
aus­ge­führt. Die Tat sei nicht geplant und die bei­den anderen seien
über­rascht gewe­sen. Die Mitangeklagten hat­ten nur zugegeben, Mar­i­nus gequält
zu haben. Nach Mei­n­ung der Vertei­di­ger gab es kein “stillschweigen­des
Ein­ver­ständ­nis” der bei­den zum Mord. Daher kön­nten sie nur wegen
Kör­per­ver­let­zung verurteilt wer­den. Die Strafen wären wesentlich geringer.
Dem großen Brud­er dro­ht bei ein­er Verurteilung wegen Mordes lebenslange
Haft. 

 

 


TAGESSPIEGEL 

 

Pot­zlow-Prozess: Vertei­di­ger sprechen von Rechtsbruch 

 

Eltern der Angeklagten durften bei deren Vernehmung nicht dabei sein 

 


Neu­rup­pin. Im Prozess um den Mord an dem 16-jähri­gen Mar­i­nus Schöberl hat
die Vertei­di­gung mehreren Ermit­tlern Rechts­bruch vorge­wor­fen. Die Polizisten
hät­ten die Eltern der bei­den jugendlichen Angeklagten von den Vernehmungen
ihrer Söhne aus­geschlossen, sagte Recht­san­walt Matthias Schöneb­urg am
Dien­stag am Rande des Prozess­es am Landgericht Neu­rup­pin. “Nach einer
Entschei­dung des Lan­desver­fas­sungs­gericht­es ist den Eltern Jugendlich­er aber
das Recht zu gewähren, bei der Vernehmung ihrer Kinder dabei zu sein.” Die
Eltern, die kurz nach der Fes­t­nahme ihrer Söhne mehrfach auf der Prenzlauer
Polizei­wache waren, seien stattdessen immer wieder nach Hause geschickt
worden. 

 

“Ein Geständ­nis, dass unter solch dubiosen Umstän­den zu Stande gekom­men ist,
kann nicht ver­w­ertet wer­den”, sagte Anwalt Volk­mar Schöneb­urg, der den
Haup­tangeklagten vertei­digt. Sein Man­dant hat­te bei der Polizei umfassend
aus­ge­sagt. Alle drei mut­maßlichen Mörder hat­ten zu Prozessbeginn
schriftliche Geständ­nisse abgelegt. Der 18 Jahre alte Haup­tangeklagte und
sein 24-jähriger Brud­er räumten ein, Mar­i­nus stun­den­lang gequält und dann
getötet zu haben. Der 18-jährige dritte Angeklagte räumte nur ein, an den
Mis­shand­lun­gen beteiligt gewe­sen zu sein. 

 

Weil die Vertei­di­ger am zehn­ten Ver­hand­lungstag beantragten, die Ermittler
und die Eltern der bei­den 18-jähri­gen Angeklagten vor Gericht zu befragen,
verzögert sich der Prozess erneut. Die Vernehmung dieser Zeu­gen ist für
kom­menden Fre­itag geplant. An diesem Tag soll­ten ursprünglich schon die
Plä­doy­ers gehal­ten wer­den. Am 4. Juli — dem geplanten Tag der
Urteilsverkün­dung — wird voraus­sichtlich ein psy­chi­a­trisch­er Gutachter seine
Exper­tise über die Angeklagten vorstellen. Danach ste­ht nach Angaben der
Vor­sitzen­den Rich­terin wegen des Urlaubs von zwei Schöf­fen eine größere
Pause an. Das Urteil wird nun für Mitte Juli erwartet. 

 

 


LAUSITZER RUNDSCHAU 

 

Vertei­di­ger wer­fen Polizis­ten Rechts­bruch vor 

 

Pot­zlow-Prozess: Eltern der mut­maßlichen Mörder von Mar­i­nus wur­den von Vernehmung ausgeschlossen 

 


Im Pot­zlow-Prozess um den Mord an dem 16-jähri­gen Mar­i­nus Schöberl hat die
Vertei­di­gung mehreren Ermit­tlern Rechts­bruch vorgeworfen. 

 

Die Polizis­ten hät­ten die Eltern der bei­den jugendlichen Angeklagten von den
Vernehmungen ihrer Söhne aus­geschlossen, sagte Recht­san­walt Matthias
Schöneb­urg gestern am Rande des Prozess­es am Landgericht Neu­rup­pin. “Nach
ein­er Entschei­dung des Lan­desver­fas­sungs­gericht­es ist den Eltern
Jugendlich­er aber das Recht zu gewähren, bei der Vernehmung ihrer Kinder
dabei zu sein.” 

 

Die Eltern, die kurz nach der Fes­t­nahme ihrer Söhne mehrfach auf der
Pren­zlauer Polizei­wache waren, seien stattdessen immer wieder nach Hause
geschickt wor­den. “Ein Geständ­nis, dass unter solch dubiosen Umstän­den zu
Stande gekom­men ist, kann nicht ver­w­ertet wer­den”, sagte Anwalt Volkmar
Schöneb­urg, der den Haup­tangeklagten ver­tritt. Sein Man­dant hat­te bei der
Polizei umfassend ausgesagt. 

 

Alle drei mut­maßlichen Mörder hat­ten zu Prozess­be­ginn schriftliche
Geständ­nisse abgelegt (die RUNDSCHAU berichtete). Der 18 Jahre alte
Haup­tangeklagte und sein 24-jähriger Brud­er räumten ein, Mar­i­nus stundenlang
gequält und dann — ähn­lich wie in ein­er grausamen Szene des Films “Amer­i­can
His­to­ry X” — getötet zu haben. Der 18-jährige dritte Angeklagte räumte nur
ein, an den Mis­shand­lun­gen beteiligt gewe­sen zu sein. 

 

Auf­grund neuer Anträge der Vertei­di­gung verzögert sich der Prozess weiter.
Am 4. Juli — dem geplanten Tag der Urteilsverkün­dung — soll jet­zt ein
psy­chi­a­trisch­er Gutachter seine Exper­tise über die Angeklagten vorstellen.

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Zwei Neuruppiner Rechtsradikale verurteilt

Am let­zten Don­ner­stag begann vor dem Neu­rup­pin Amts­gericht der Prozess gegen zwei Nazis die Anfang März 2003 einen Schüler zusam­mengeschla­gen hatten. 

 

Siehe dazu Presse­berichte vom ersten Prozess-Tag Täter sind offen­sichtlich der Neu­rup­pin­er recht­en Szene zuzuord­nen vom 25. Juni 03

 

Die Liste der Anklagepunk­te war lang, alle im Zusam­men­hang mit der offen­sichtlich recht­sex­tremen Gesin­nung der Angeklagten. Sie reichte vom Tra­gen ver­fas­sungswidriger Kennze­ichen über Bedro­hung bis zu schw­er­er Kör­per­ver­let­zung. Zwei Ver­hand­lungstage waren dafür angesetzt 

 

Maik D. (20) und Flo­ri­an M. (16) sitzen ungerührt auf ihren Plätzen. Es ist zweifel­haft ob die bei­den die Vorträge des Richter, des Staat­san­waltes und der Anwälte über­haupt ver­standen. Zumin­d­est Maik D. hat nachgewiesen einen IQ von knapp 50! Trotz­dem sitzt er pro­vokant mit einem „Mas­ter­race Europe“- Pullover in der Ver­hand­lung, die Arme mit Hak­enkreuzen zu tätowiert. Auf der recht­en Brust prangt ein 10x 10 cm großes Hak­enkreuz — wohl in Anlehnung an den Film Amer­i­can His­to­ry X. 

 

Ver­han­delt wur­den gle­ich drei Ver­fahren. Im Hauptver­fahren ging es um den Über­fall auf den 17- jähri­gen Schüler S. ( — Siehe dazu auch den auf Infori­ot erschienen Bericht über den Über­fall Naz­iüber­griff auf 17-Jähri­gen in Neu­rup­pin — Anwohn­er sahen minuten­lang taten­los zu vom 9. März 03 — ) und um das Zeigen des Hit­ler­grußes im DRK- Heim in Neuruppin.
Im Neben­ver­fahren war nur Maik D. angeklagt: wegen ein­er weit­eren Kör­per­ver­let­zung und einem Angriff auf das Aussiedler­heim in Witt­stock Anfang des Jahres. Damals warf D. mit einem Feld­stein und vollen Bier­flaschen mehrere Fen­ster­scheiben von Aussiedler­woh­nun­gen ein. 

 

Bei­de Angeklagten waren geständig, der Jün­gere ging sog­ar schon am Tag nach der Tat zur Polizei und stellte sich selb­st- obwohl wed­er eine Anzeige aufgegeben war, noch in seine Rich­tung ermit­telt wurde. Im Ver­laufe des Prozess­es war er der­jenige, der Reue zeigte und seine Schuld einge­s­tand. Maik D. hinge­gen provozierte Prozess­beobachter und war mehr mit sein­er Schokomilch beschäftigt, als dem Ver­lauf zu fol­gen. Seine Pflichtvertei­di­gerin musste ihm gle­ichzeit­ig die Worte des Richters simul­tan über­set­zen. Auf die Frage ob er denn recht­sori­en­tiert sei, antwortete er, dass die Tat­en nichts mit sein­er poli­tis­chen Ein­stel­lung zu tun hät­ten. Auch wurde er gefragt was denn eine „Scheißzecke sei“! darauf erwiderte er: „ Na, dit is son Linksradikaler der gegen Nazis is!“ Später war die „Zecke“ „…nen Typ mit lan­gen Haaren und Schlaghose“! 

 

Bei bei­den Angeklagten fiel ihr erstaunlich gutes Gedächt­nis auf. Sehr detail­liert und präzise schilderten sie die Vorgänge am Abend des 3. März 2003. Wie sie den Schüler S. belei­digt und bedro­ht hat­ten, wie er vor ihnen flüchtete und wie sie ihn anschließend 10 min. ver­prügel­ten. Ihre Aus­sagen deck­ten sich mit dem was S. bei der Polizei zu Pro­tokoll gab. 

 

Bei der heuti­gen Urteilsverkün­dung wur­den bei­de Angeklagte für schuldig befunden. 

 

Maik D. bekam eine Strafe von einem Jahr 6 Monat­en, sowie die Unter­bringung in der Jugendpsy­chi­a­trie. Das Gericht ging dabei über die Anträge vom Staat­san­walt hin­aus. Für den Angeklagten M. set­zte das Gericht die ein­jährige Haft­strafe zur Bewährung aus. Des weit­eren wird dieser 150 Arbeitsstun­den leis­ten müssen und sich die näch­sten drei Jahre an Bewährungsaufla­gen hal­ten müssen. Das Gericht stufte ihn als „Mitläufer“ ein. 

 

Bei­de nah­men das Urteil ohne jegliche Regung auf. 

 

 

Auch wenn Nazis dumm wie Knäcke­brot sind:

Schlagt die Faschis­ten wo ihr sie trefft!

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Prozess: Rechter Angriff auf einen 17-Jährigen

NEURUPPIN Gestern wur­den am Neu­rup­pin­er Amts­gericht zwei junge Män­ner im Alter von 17 und 20 Jahren, Flo­ri­an M. und Mike D., wegen eines tätlichen Angriffs auf einen 17-Jähri­gen angeklagt. Die Täter gehören ver­mut­lich der recht­sex­tremen Szene Neu­rup­pins an. 

 

Flo­ri­an M. und Mike D. sollen den Schüler, der am Abend des 3. März 03 einen Fre­und besuchen wollte, in der Junck­er­straße ange­grif­f­en haben. Ein Aus­lös­er dafür war offen­bar sein Ausse­hen, das die Zuge­hörigkeit zur linken Szene anzeigte. „Ver­mut­lich waren lange Haare und die Klei­dung Anlass genug, den Schüler zu attack­ieren und zu beschimpfen“, Dominique John von der Opfer­per­spek­tive, ein­er Beratungsstelle für Opfer recht­sex­tremer Gewalt in Potsdam. 

 

Die Angeklagten ver­fol­gten den flüch­t­en­den Schüler, zogen ihn hin­ter ein Auto und trak­tierten ihn mit geziel­ten Trit­ten und Schlä­gen gegen Kopf und Oberkör­p­er. Das Opfer gibt an, dass die Mis­shand­lung zehn Minuten gedauert haben soll. Die Täter beschimpften den Betrof­fe­nen als „Scheiß-Zecke“ und sollen ihm auch ange­dro­ht haben, ihn umzubrin­gen. Der Schüler musste später mit Ver­let­zun­gen wie Blutergüssen und Abschür­fun­gen das Kranken­haus auf­suchen. Bleibende kör­per­liche Schä­den hat er nicht davonge­tra­gen. Der 17-Jährige stellte Anzeige wegen Körperverletzung. 

 

Siehe dazu auch den auf Infori­ot erschienen Bericht Naz­iüber­griff auf 17-Jähri­gen in Neu­rup­pin — Anwohn­er sahen minuten­lang taten­los zu vom 9. März)

 

Der jün­gere der bei­den Angeklagten, Flo­ri­an M., stellte sich am näch­sten Tag der Polizei. Bei anschließen­den Haus­durch­suchun­gen der bei­den Täter fan­den die Beamten CDs mit ver­boten­er recht­sex­trem­istis­ch­er Musik. Bei­de Täter sind außer­dem angeklagt, zu einem früheren Zeit­punkt nation­al­sozial­is­tis­che Sym­bole gezeigt zu haben. 

 

Am gestri­gen ersten Ver­hand­lungstag hat­te Richter Ger­hard Pries 15 Zeu­gen geladen, die jedoch nicht alle ver­nom­men wer­den mussten. Bei­de Täter ließen sich vor Gericht umfassend ein. Am zweit­en Prozesstag, der am Mittwoch, 25.Juni, um 9.15 Uhr im Amts­gericht stat­tfind­et, wird noch ein weit­er­er Zeuge ver­nom­men. Auch ein psy­chi­a­trisches Gutacht­en soll erstat­tet werden. 

 

Beim Angeklagten Mike D. wer­den außer­dem noch weit­ere Tatvor­würfe ver­han­delt: Er ist noch Delik­ten der Kör­per­ver­let­zung und Sachbeschädi­gung angeklagt. Unter anderem soll er einen Stein in ein Neu­rup­pin­er Aussiedler­heim gewor­fen haben. 

 


MAZ

 

Auf offen­er Straße zusammengeschlagen
17-jähriger Schüler von zwei Jugendlichen über­fall­en – wegen des Aussehens

 


NEURUPPIN So schnell kann es passieren: Ein Jugendlich­er mit lan­gen Haaren, Kapuzen­shirt und schwarzen, nicht zuge­bun­de­nen Schnürsenkeln geht an einem März­abend durch die Neu­rup­pin­er Junck­er­straße. Das gefällt offen­sichtlich zwei anderen Jugendlichen nicht. Sie schla­gen den Schüler mal kurz zusam­men. Das ganze dauert nur etwa zehn Minuten. Doch die haben bei dem 17-jähri­gen Stef­fen einen nach­halti­gen Ein­druck hinterlassen.

 

Das ist nicht die einzige Tat, für seit gestern der 20-jährige Mike D. und der 17-jährige Flo­ri­an M. vor dem Neu­rup­pin­er Amts­gericht ste­hen und über die sie freimütig bericht­en. „Nach seinem Ausse­hen zu urteilen, war das ein Link­er“, sagte Mike D. – Grund genug für ihn zuzuschla­gen. Doch eigentlich habe er nichts gegen Linke. Und auch die ein­tä­towierten Hak­enkreuze und Arme und Brust, Sieg-Heil-Rufe und Hit­ler­gruß ließen nicht auf seine poli­tis­che Gesin­nung schließen, beteuerte der ehe­ma­lige Förder­schule. Mike D. ste­ht unter Betreu­ung und ist seit April diesen Jahres in den Rup­pin­er Kliniken unterge­bracht. „Rechts war ich noch nie so richtig“, meinte auch Flo­ri­an M. Doch das Ausse­hen der bei­den an jen­em 3. März ließ Stef­fen schon nichts Gutes ahnen: „Die zwei kamen mir komisch vor.“ Bomber­jacke, kurze Haare, hoch gezo­gene Hosen. Er wollte schnell an ihnen vor­bei, sagte der Schüler gestern vor Gericht. Da wurde er auch schon von ihnen angemacht: „Bist wohl eine Scheißzecke?“ Ein­er hätte schon aus­ge­holt. Da war ihm klar, dass es ernst wurde. Stef­fen ran­nte weg. Flo­ri­an M. hin­ter­her, holte den Flüch­t­en­den ein, stellte ihm ein Bein. Auf den am Boden Liegen­den schlu­gen und trat­en Mike D. und Flo­ri­an M. dann abwech­sel­nd ein. „Scheißzecke, wir brin­gen dich um“, wurde gerufen. Er habe sich so zusam­mengekrümmt, dass sein Gesicht verdeckt war, sagte Stef­fen. Dann sei er an der Kapuze vom Bürg­er­steig auf die Straße herunter zwis­chen zwei park­ende Autos gezo­gen wor­den. „Damit man uns nicht sehen kon­nte“, erk­lärte Flo­ri­an M. diese Aktion dem Gericht. Als ein Anwohn­er aus dem Fen­ster rief, ließen die zwei von ihrem Opfer ab. Flo­ri­an M hat sich zwei Tage später gestellt. Seit April lebt er in einem Jugendheim.

 

Stef­fen musste einen Tag im Kranken­haus bleiben. Die äußer­lichen Ver­let­zun­gen sind inzwis­chen ver­heilt, die blauen Flecke ver­schwun­den. Was geblieben ist, ist die Angst. Damals habe er Tode­sangst gehabt, sagt der Schüler mit leis­er Stimme. Und „heute habe ich mehr Angst als früher.“

 

Die Ver­hand­lung wird am Mittwoch (25.Juni 03) fortgesetzt.

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Erfolgreiches Wochenende

Vom 20. bis zum 22. Juni fand in Bernau das Antifa Week­end statt. Begonnen wurde am Fre­itagabend mit ein­er Infover­anstal­tung zu “Recht­en Struk­turen in Bernau und Umge­bung”. Die Ver­anstal­tung wurde von etwa 60 Leuten
besucht. Es wurde in dem Vor­trag auf die Ereignisse in der Ver­gan­gen­heit einge­gan­gen und die aktuelle Sit­u­a­tion betra­chtet. Pho­tos und viel Bild­ma­te­r­i­al ver­an­schaulicht­en das Gesagte. 

Zu Beginn taucht­en zwei, dem recht­en Spek­trum zuge­hörige Per­so­n­en auf, die den Wun­sch hat­ten, unsere
Ver­anstal­tung zu besuchen. Dies wurde ihnen ver­wehrt, denn sie waren ja gar nicht ein­ge­laden (Außer­dem wußten sie bes­timmt sowieso Bescheid). Nach der Ver­anstal­tung mit anschließen­der Diskus­sion, fand noch eine nette Par­ty im
Dos­to statt. Bei angenehmer Musik und leck­er­er Vokü kon­nten die Diskus­sio­nen fort­ge­set­zt werden. 

Am Sam­stag fand um 14 Uhr eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Vielfalt statt Ein­falt – Bernau bleibt naz­ifrei“ statt. Als die Demo nach einiger Ver­spä­tung endlich startete, war zu bemerken, dass die Polizei schon recht aggres­siv war. Der Staatss­chutz hat es sich nicht nehmen lassen, ein völlig
unver­hält­nis­mäßig großes Aufge­bot zu stellen. Die Demo war mit 80 bis 100 Leuten eher etwas klein­er, dafür war die Stim­mung umso bess­er. Zu ein paar Vor­fällen kam es, als die NPDler Roy G. und Robert W. an der Demo auf­taucht­en und fotografierten. 

Das war nicht das erste Mal, da beim
ersten NPD-Info­s­tand am 26.4., W. schon mal durch solch einen Auftritt auffiel. Dort verklei­dete er sich mit Bomber­jacke und Antifa Aufnäher und fotografierte die Antifas. Auf der Demo wur­den während­dessen gute
Rede­beiträge gehal­ten und zu den Naz­itr­e­ff­punk­ten in der Stadt aufgeklärt. 

Beim abendlichen Konz­ert spielte die Cot­tbusser Band “No Apa­thy”, die beim Pub­likum für eine nette Stim­mung sorgten. 

Als sportlich­er Part des Week­ends stand das „Antifa Street­ball Turnier“ in der Halle der Gesamtschule auf dem Pro­gramm. Mit 13 star­tenden Teams war viel los und es fan­den span­nende Spiele statt. Bei net­ter Musik und von Flüchtligen
organ­isiert­er Vokü, hat­ten die 50 bis 60 Jugendlichen eine Menge Spaß. Für uns ein schönes Ende eines erfol­gre­ichen Wochenendes. 

Aktion Rot

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Alles ist politisch, alles ist Theater!

Sem­i­nar zu Kom­mu­nika­tion­s­gueril­la der JungdemokratInnen/Junge Linke Brandenburg

27. — 29. Juni 2003

Es gibt viele Aktions­for­men, um poli­tis­che Inhalte zu ver­mit­teln oder Kritik
zu üben. An diesem Woch­enende wollen wir uns mit den verschiedenen
Möglichkeit­en des poli­tis­chen The­aters und Kommunikationsguerilla
beschäftigen.
Neben der Auseinan­der­set­zung mit beste­hen­den Konzepten ist vor allem die
eigene Kreativ­ität gefragt. Ob in der U‑Bahn, im Park, im Einkaufszentrum
oder im Wohnz­im­mer der Eltern — über­all und alles ist Theater.

Aber worauf muss ich acht­en, welche Wirkung, welche Kon­se­quen­zen können
öffentlichkeitswirk­same Aktio­nen haben und welche Form ist für welch­es Thema
die richtige? 

Das Sem­i­nar find­et voraus­sichtlich in Räu­men des AStA der TU Berlin statt.
Den Teil­nehmerIn­nen wird rechtzeit­ig eine Anmeldebestä­ti­gung mit
Wegbeschrei­bung und Mit­fahrgele­gen­heit­en zuge­sandt. Im Sem­i­nar­beitrag sind
Unterkun­ft, Verpfle­gung sowie Sem­i­n­ar­ma­te­r­i­al enthal­ten. Ihr zahlt für ein
Woch­enend­sem­i­nar 15,- EUR (Mit­glieder 12,- EUR). 

Anmel­dung

JD/JL Brandenburg

Kopen­hagen­er Straße 47

10437 Berlin

tel. 030–247 29 747

mail. post@jdjl-brandenburg.de

infos. www.jdjl-brandenburg.de

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2003 erneut Waffenbörse

Auch im Jahr 2003 wird es wieder eine Waf­fen­börse in Pots­dam geben. Am 11. und 12. Okto­ber find­et die Ver­anstal­tung nach Angaben der Branchen­home­page www.waffenboersen.com im Blauhaus in der Hein­rich-Mann-Allee 103 statt. Im ver­gan­genen Jahr wurde die Waf­fen­schau von rund 50 Anti­mil­i­taristIn­nen gestört, im Vor­feld hat­te sich der Bran­den­burg­er Lan­desver­band der Grü­nen erfol­g­los um ein Ver­bot bemüht.

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Ausländer beschimpft

Pren­zlau (pm). Ein Indis­ch­er Staats­bürg­er wurde von Unbekan­nten sowohl
am Mittwoch als auch am Sonnabend als “Scheiß Türke” und “Scheiß Ausländer”
beschimpft. Die Belei­di­gun­gen kamen jet­zt zur Anzeige.

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Bernau: Antifa-Demo ohne Störungen

Bernau — Am Sonnabend fand im Zeitraum von 15:10 Uhr bis 17:15 Uhr im
Stadt­ge­bi­et Bernau ein links­gerichtete Demon­stra­tion unter dem Motto
“Vielfalt statt Ein­falt — Bernau bleibt naz­ifrei!” im Rah­men des Bernauer
“Antifa-Week­ends” statt. Ca. 50 Ver­samm­lung­steil­nehmer, davon ca. 10
Per­so­n­en der Berlin­er linken Szene nah­men teil. 

Es wur­den eine DKP- Fahne und 8 Trans­par­ente mit­ge­führt. Im Umfeld der
Demon­stra­tion wur­den drei rechts­gerichteten Per­so­n­en aus Grün­den der
Gefahren­ab­wehr (eigene Sicher­heit) Platzver­weise erteilt, diesen wurde
nachgekommen. 

Die Ver­samm­lung ver­lief ‑wie auch das Antifa-Week­end- störungsfrei.

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Eberswalde: Rechtsradikale Musik gespielt

Eber­swalde — Am Mon­tag, kurz nach halb acht, wurde die Polizei in Eberswalde
tele­fonisch über eine Ruh­estörung in der Wer­belliner Straße informiert. Beim
Ein­tr­e­f­fen nah­men die Beamten aus der Woh­nung eines 22-Jähri­gen laute Musik
mit recht­sradikalen Pas­sagen wahr. In der Woh­nung des Tatverdächti­gen wurden
ins­ge­samt 28 CDs sowie 12 MCs aufge­fun­den und sichergestellt. Eine Anzeige
wurde aufgenommen.

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Amt Peitz Neue alte Landsleute begrüßten Neubürger

Zum zwölften Mal wurde am Fre­itagabend das Som­mer­fest im Peitzer
Lan­desauf­nah­me­heim für Aussiedler gefeiert. Vor eini­gen Jahren nach
Deutsch­land Gekommene gestal­teten mit deutschen und rus­sis­chen Liedern sowie
Tänzen ein Willkom­men­spro­gramm für die Neuankömmlinge. 

Das in den 90er-Jahren aus Rus­s­land gekommene Tan­zlehrer-Ehep­aar Wolf hat es
geschafft. In Forst baut­en sie eine gut gehende Tanzschule auf. Die ersten
ihrer Kinder- und Jugend­paare wur­den vor eini­gen Wochen in die
Bun­de­sauswahlmannschaft aufgenom­men. «Ihr kön­nt es schaf­fen, in Deutschland
eine Exis­tenz aufzubauen, wenn ihr auch engagiert» , diese Botschaft
ver­mit­tel­ten die Tan­zlehrer eben­so wie Musik­lehrerin Poli­na Borovyt­s­ka und
Elvi­ra Schuppe. Tra­di­tionell gestal­ten Berufs- und Laienkün­stler, die selbst
vor Jahren das Peitzer Heim als Zwis­chen­sta­tion in die neue Heimat Lausitz
ken­nen lern­ten, das Sommerfestprogramm. 

«Die Ver­anstal­tung soll Lust auf die Inte­gra­tion in Deutsch­land und die
dafür nötige Arbeit machen, auch wenn sich der Weg oft schwierig gestaltet»
, sagte die Lei­t­erin der Ein­rich­tung, Han­nelore Mudra, der RUNDSCHAU. Wie
Schwierigkeit­en mit gutem Willen zu über­winden sind, zeigte das Fest selbst.
Der Tanztep­pich war schon aus­gelegt und der Grill rauchte, als ein Regenguss
den Umzug in den kleinen Saal erzwang. Nach kurz­er Umstel­lung sorgte das
Pro­gramm auch dort für Stimmung. 

Mehr als die Hälfte der gut 200 erst seit weni­gen Tagen in Deutsch­land und
im Peitzer Heim leben­den Spä­taussiedler kamen. Es wurde mit­ge­sun­gen, und die
Kinder und Jugendlichen sorgten bei der Diskothek rasch dafür, dass sich die
Tanzfläche füllte. 

Zum Fest waren Vertreter der vie­len Vere­ine und Ein­rich­tun­gen eingeladen,
die sich haupt- und ehre­namtlich um die Inte­gra­tion der Neubürg­er bemühen.
Dazu gehört die Kirchge­meinde, deren fre­itäglich­er Begeg­nungsnach­mit­tag mit
Kaf­fee und selb­st geback­en­em Kuchen in zwölf Jahren nur ein­mal ausfiel.

Inforiot