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Jugendliches Volk außer Kontrolle?

(ANDREAS WENDT, MOZ) Eisen­hüt­ten­stadt — Nach den erneuten Auss­chre­itun­gen von Jugendlichen am zurück­liegen­den Woch­enende haben sich Polizei und Stadtver­wal­tung gestern zu ein­er Krisen­sitzung getrof­fen, um der Lage Herr zu wer­den. Nach dem Über­fall von Mask­ierten auf die Diskothek am Trock­endock am Fre­itag vor­let­zter Woche belagerten an diesem Son­ntag­mor­gen etwa 30 zum Teil voll­trunk­ene Jugendliche nach einem Disko-Besuch im “Beat Club” das Wohnge­bi­et in der Guben­er Straße, die dor­tige Go-Tankstelle und die Fröbelringpassage. 

“Sie haben auf unser Grund­stück uriniert und ich habe mir Dinge sagen lassen müssen, die ich mein ganzes Leben nicht zu hören bekam”, sagt eine Anwohner­in aus der Guben­er Straße nach ein­er schlaflosen Nacht. Ihren Namen möchte sie nicht veröf­fentlicht wis­sen — zuviel ist in den let­zten Monat­en schon passiert. Inzwis­chen vier Mal hat sie Anzeige bei der Polizei erstat­tet, nach­dem betrunk­ene Diskothekenbe­such­er aus dem “Beat Club”, der ehe­ma­li­gen Gast­stätte “Oder­w­erft”, am frühen Son­ntag­mor­gen das Leben der Anwohn­er zur Hölle macht­en. Kaputtge­tretene Blu­menkü­bel oder her­aus­geris­sene Balkonkästen sind noch ger­ingfügige Schä­den. “Ich bezwei­fle, dass die Jugendlichen nur vom Alko­hol benebelt waren”, sagt die Anwohner­in und will jet­zt eine Unter­schrifte­nak­tion ini­ti­ieren. Woge­gen? “Gegen den Lärm von der Disko”, sagt sie und ärg­ert sich zugle­ich über die Untätigkeit der Stadtverwaltung. 

Noch viel schlim­mer hat es Diet­mar Adolph erwis­cht. Adolph ist Tankstel­len­pächter, bewirtschaftet u.a. die Aral-Tankstelle in der Karl-Marx-Straße. Seine Tochter führt die Geschäfte in der Go-Tankstelle in der Guben­er Straße. Nach­dem es schon seit Wochen Prob­leme mit angetrunk­e­nen Disko-Besuch­ern gab, entschloss sich Adolph, die Tankstelle am Son­ntag erst um 8 und nicht wie son­st um 6 Uhr zu öff­nen, um die uner­wün­schte, alko­holisierte Kund­schaft so abzuschreck­en. “Wir haben schon nur über den Nachtschal­ter verkauft”, sagt Adolph. Aus gutem Grund, denn zuvor wurde dem Per­son­al sog­ar Gewalt ange­dro­ht, als es sich weigerte, Getränke her­auszugeben. Für den Tankstel­len­pächter ist das betrunk­ene Volk in der Auf­fahrt geschäftss­chädi­gend. Wer Son­ntag mor­gens frische Brötchen holen oder tanken will, mei­det nach den Vorkomm­nis­sen ver­gan­gener Woch­enen­den diese Tankstelle. “Das bedeutet für uns: Weniger Kun­den, weniger Ein­nah­men und wirkt sich irgend­wann aufs Per­son­al aus”, sagt Adolph. 

An diesem Son­ntag beste­ht die Gruppe, die gegen 8 Uhr erst­mals im Malzweg auf­fällt, weil einige der Angetrunk­e­nen und Bek­ifften (Polizei) auf eine Bushal­testelle klet­tern, aus etwa 25 Leuten. Die Polizei erteilt den Jugendlichen zunächst Platzver­weise, doch nur einige fol­gen den Anweisun­gen. Elf Jugendliche im Alter von 23 bis 26 Jahren ziehen weit­er in die Guben­er Straße. Ein­er legt sich auf die Straße, so dass eine Pkw-Fahrerin auswe­ichen muss. Sie ver­ständigt die Polizei, die erneut ein­schre­it­en muss. Die Jugendlichen ste­hen nach Polizeiangaben zum Teil auch unter Dro­gene­in­fluss. Erneut spricht die Polizei einen Platzver­weis aus, den die Jugendlichen befolgen. 

Um 10 Uhr dann ver­sam­melt sich die Truppe aber erneut: an der Tankstelle in der Guben­er Straße. Die Jugendlichen ver­suchen hier mehrmals Fahrzeuge auf der Straße anzuhal­ten. Die Kassiererin der Tankstelle fühlt sich bedro­ht und schließt alle Türen. Die Jugendlichen, bis auf eine Frau alles Män­ner, ziehen weit­er in Rich­tung der Frö­bel­ring­pas­sage, wo sie damit begin­nen, sich untere­inan­der zu prügeln. Die Polizei fordert Ver­stärkung aus anderen Wachen und dem Bun­des­gren­zschutz an. Erst jet­zt nehmen die Beamten sechs Per­so­n­en fest, die bere­its teil­weise wegen Land­friedens­bruchs auf­fäl­lig waren. Gegen ins­ge­samt elf Per­so­n­en wird wegen Nöti­gung und Belei­di­gung ermit­telt. Wachen­leit­er Wolf­gang Schu­mann bringt die Vorkomm­nisse vom jüng­sten Woch­enende jedoch nicht mit der “Haed Core”-Truppe in Verbindung, die am 24. Juni das Trock­endock über­fiel. Hier soll es sich um die so genan­nten “EH-Chaoten” han­deln. Schu­mann bit­tet zugle­ich, alle Verkehrsteil­nehmer, die durch die Angetrunk­e­nen gefährdet wur­den, sich bei der Polizei zu melden.

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Schmierereien an Turnhalle

Alt-Rup­pin (Ost­prig­nitz-Rup­pin) Am Woch­enende haben unbekan­nte Täter in Alt Rup­pin, Wein­berg, eine Wand der Turn­halle in Alt Rup­pin mit unter­schiedlichen Zeichen und Schriftzü­gen in mehreren Far­ben beschmiert. Die Täter tru­gen neben Schriftzü­gen in grün­er Farbe ein Hak­enkreuz auf die Fas­sade der Sporthalle auf. Angaben zum ent­stande­nen Gesamt­sach­schaden liegen der Polizei derzeit nicht vor. Die Besei­t­i­gung der Schmier­ereien wurde bere­its durch Ver­ant­wortliche der Ein­rich­tung veranlasst. 

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Riesen unter der Hurra-Tüte

Königs Wuster­hausen — So sparsam der preußis­che König Friedrich Wil­helm I., auch war – er pflegte eine teure Marotte. Der „Sol­datenkönig“ delek­tierte sich an beson­ders hochgewach­se­nen und gut ausse­hen­den Grenadieren, die er zu seinem Pläsi­er erst in Königs Wuster­hausen, dann in Pots­dam als Palast­garde unter­hielt. Zwar gab es dabei auch einen prak­tis­chen Vorteil, denn große Män­ner kamen bess­er mit den lan­gen Flinten zurecht. Vor allem aber kon­nte, wer min­destens sechs Fuß groß war – 1,88 Meter –, sich der per­sön­lichen Zuwen­dung des Monar­chen sich­er sein. 

Der König, der Preußen von 1713 bis 1740 regierte, finanzierte Fam­i­lien­zusam­men­führun­gen, über­nahm Paten­schaften für Sol­datenkinder oder gab Zuschüsse für den Haus­bau. Wer sich aber dem bru­tal­en Drill zu entziehen ver­suchte und desertierte, musste mit dem Gal­gen rech­nen. Manch­mal wurde die Strafe auch zum Spießruten­laufen „abgemildert“ – was meist eben­so tödlich endete, wie eine neue Ausstel­lung in Schloss Königs Wuster­hausen zeigt. 

Die Schau, die von der Stiftung Preußis­che Schlöss­er und Gärten und dem Geheimen Staat­sarchiv ver­anstal­tet wird, will erk­lärter­maßen mit Leg­en­den über die blau und rot gek­lei­dete Truppe aufräu­men. Eine wird gle­ich ein­gangs ange­sprochen: die Art und Weise näm­lich, wie der Sol­datenkönig zu seinen Lan­gen Kerls kam. „Die wenig­sten wur­den gewalt­sam gepresst, die meis­ten kamen frei­willig, weil ein stat­tlich­es Handgeld lock­te und der Dienst auch gewisse Sicher­heit­en bot“, sagt Jür­gen Kloost­er­huis vom Staat­sarchiv. Es sei aber auch ein Märchen, wonach sich der König aus „Liebe“ zu seinen Lan­gen Kerls scheute, sie dem Kugel­hagel ein­er Schlacht auszusetzen. 

Schwungvoll geschriebene Akten sind in den milde beleuchteten Schloss­räu­men aus­gelegt, daneben geistliche Erbau­ungslit­er­atur. Denn der König befahl seinen Sol­dat­en auch den Kirch­gang und religiöse Lek­türe. Gemälde zeigen die riesen­haften Sol­dat­en mit der charak­ter­is­tis­chen Grenadier­münze auf dem Kopf, auch Hur­ra-Tüte genan­nt. Das in einem Glass­chrank aufgestellte Skelett eines Unbekan­nten von 2,23 Metern erin­nert daran, dass der König beson­ders große Leichen aus seinem Gardereg­i­ment der Char­ité für medi­zinis­che Stu­di­en übergab. 

Als der König 1740 starb, löste sein Nach­fol­ger Friedrich II. die Garde auf und gliederte sie in die reg­uläre Armee ein. Auf den Schlacht­feldern der Schle­sis­chen Kriege wur­den die Sol­dat­en – hoher Wuchs hin, schönes Gesicht her – erbar­mungs­los ver­heizt. Hel­mut Caspar

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Es führt kein Weg nach Sarajevo

(MARION KAUFMANN, MAZ) NEURUPPIN Das Flugzeug war längst gelandet. Stun­den­lang standen die Großel­tern im Flughafen Sara­je­vo an der Glass­cheibe. Doch die vier Enkel und die Tochter aus Neu­rup­pin kamen ein­fach nicht. Dabei war die Fam­i­lie gut angekom­men und nur wenige Meter ent­fer­nt — in einem Büro der Flughafen­polizei. Aus dem Wieder­se­hen wurde nichts. Weil die Aus­län­der­be­hörde in Neu­rup­pin einen Stem­pel vergessen hatte. 

“Das war wohl der schlimm­ste Tag in meinem Leben”, sagt Saleh Eid. Am 2. Juli hat­te er seine Frau Fata und seine vier Kinder (11, 10, 7 und 3) zum Flughafen Berlin-Tegel gebracht. Vier Wochen Urlaub bei den Großel­tern. Einen Tag später kon­nte Saleh Eid seine Fam­i­lie in Tegel wieder abholen. Die Eids wur­den in Sara­je­wo post­wen­dend in den näch­sten Flieger zurück nach Deutsch­land geset­zt. Grund: Der Pass der Mut­ter war längst abgelaufen. 

“Das ist die Schuld der Aus­län­der­be­hörde”, sagt Saleh Eid, gebür­tiger Palästi­nenser und seit kurzem deutsch­er Staats­bürg­er. Seine Frau stammt aus Ex-Jugoslaw­ien, lebt seit neun Jahren in der Fontanes­tadt und hat eine befris­tete Aufen­thalt­ser­laub­nis. Für die Reise in ihre alte Heimat hat die 35-Jährige ihren Pass bei der Aus­län­der­be­hörde des Kreis­es abgegeben. “Dort lag er mehrere Monate”, sagt ihr Mann. Kurz vor der Reise bekam die Frau ihren Pass zurück — mit dem erforder­lichen Visum, gültig bis zum 29. Novem­ber 2005. Dass der Pass dabei nicht ord­nungs­gemäß ver­längert wurde, fiel den Eids nicht auf. “Wir haben uns da auf die Behörde ver­lassen, die dür­fen doch kein Visum erteilen, wenn der Pass abge­laufen ist”, sagt Saleh Eid. Bei den Passkon­trollen in Tegel und Mai­land nahm nie­mand Anstoß an dem Doku­ment. Doch die Zoll­beamtin in Sara­je­vo schaute genauer hin: Der Pass war seit 16. Sep­tem­ber 2004 abge­laufen. Die Aus­län­der­be­hörde hat­te zwar das Visum erteilt, dabei aber offen­sichtlich vergessen, den Pass zu verlängern. 

“Meine Fam­i­lie wurde behan­delt wie Krim­inelle”, empört sich Saleh Eid. Zehn Stun­den wur­den die Eids in Sara­je­vo fest­ge­hal­ten, dann ging es mit Polizeibegleitung zurück nach Berlin. “Meine Frau und meine Kinder sind völ­lig fer­tig”, sagt Eid. Vom finanziellen Ver­lust ganz zu schweigen: 2500 Euro hat den Fam­i­lien­vater die Reise gekostet, die nach einem Tag schon wieder been­det war. Nun will Eid die Aus­län­der­be­hörde verk­la­gen. Diese war gestern Nach­mit­tag für eine Stel­lung­nahme nicht mehr zu erreichen.

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Tritte gegen den Kopf

(dpa, MAZ) NEURUPPIN Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin hat gegen zwei Män­ner im Alter von 19 und 21 Jahren Haft­be­fehl wegen ver­sucht­en Totschlags erlassen. Sie sollen am ver­gan­genen Woch­enende einen 18-Jähri­gen kranken­haus­reif geschla­gen und getreten haben, teilte die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin gestern mit. Hin­ter­grund soll die Nichtrück­gabe bere­its vor län­ger­er Zeit ange­blich entwen­de­ter CDs mit recht­sradikalem Inhalt gewe­sen sein. Das Opfer habe mit einem Fre­und am ver­gan­genen Fre­itag an einem Dorfte­ich gean­gelt. Gegen 23.00 Uhr sei ein Wagen mit drei Män­nern vorge­fahren, die den 18-Jähri­gen in den Wagen zer­rten und zu einen Park­platz nach Pritzwalk bracht­en. Dort warteten drei weit­ere Männer. 

Der 21-Jährige habe den jun­gen Mann geschla­gen und als er am Boden lag wahl­los gegen den Kopf und gegen den Oberkör­p­er getreten, berichtet die Staat­san­waltschaft. Nach­dem der 21-Jährige aufge­hört habe, soll der 19-Jährige dem Opfer nochmals ins Gesicht getreten haben. Das Opfer liegt im Krankenhaus. 

Der 21-Jährige wurde am Sam­stag­mor­gen geschnappt, der 19-Jährige am Mon­tag festgenommen.

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Schönbohm droht Lafontaine mit Verfassungsschutz

Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm hat Oskar Lafontaine damit gedro­ht, ihn wegen sein­er pop­ulis­tis­chen Äußerun­gen durch den Ver­fas­sungss­chutz beobacht­en zu lassen. Der Spitzenkan­di­dat des Links­bünd­niss­es aus WASG und PDS suche “offen­bar bei den Neo-Nazis seine Wäh­ler”. Lafontaine vertei­digte sein Vokabular. 

Lafontaine: Kri­tik von Schön­bohm und Spiegel

Ham­burg — Wenn Lafontaine weit­er­ma­che, “kön­nte das ein Fall für den Ver­fas­sungss­chutz wer­den”, sagte der CDU-Poli­tik­er Schön­bohm der “Bild-Zeitung”. Der “Sozial­ist” Lafontaine suche “offen­bar bei den Neo-Nazis seine Wäh­ler”. Schön­bohm bezog sich auf Äußerun­gen Lafontaines am Woch­enende auf dem Bun­desparteitag der WASG in Kas­sel, wonach die Nation­al­sozial­is­ten in erster Lin­ie nicht frem­den­feindlich gewe­sen seien. 

Der Präsi­dent des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land, Paul Spiegel, warf Lafontaine vor, am “recht­en Rand Stim­men fis­chen” zu wollen. Er ver­suche, mit “sprach­lichen Spitzfind­igkeit­en sein Nazi-Vok­ab­u­lar zu vertei­di­gen”. Auch mit Äußerun­gen über “Frem­dar­beit­er” hat­te Lafontaine in den ver­gan­genen Wochen für Schlagzeilen gesorgt. 

Führende PDS-Poli­tik­er bekräftigten indes ihre Kri­tik an der “Fremdarbeiter”-Äußerung von Lafontaine. Er teile das Unbe­ha­gen viel­er Parteifre­unde über die Äußerung, sagte der säch­sis­che PDS-Frak­tion­schef Peter Porsch der “Berlin­er Zeitung”. Ein Anlass, das Links­bünd­nis in Frage zu stellen, sei dies aber nicht. 

Auch die PDS-Bun­destagsab­ge­ord­nete Gesine Lötzsch rügte erneut Lafontaines Wort­wahl, rel­a­tivierte aber die Bedeu­tung sein­er Äußerun­gen. “Ich würde das Wort nicht ver­wen­den. Es ist nicht die Wort­wahl der PDS noch unser Gedanke­nansatz”, sagte sie. 

Lafontaine selb­st wies die Vor­würfe erneut zurück, mit dem Begriff “Frem­dar­beit­er” recht­sex­trem­istis­ches Vok­ab­u­lar ver­wen­det zu haben. “Ich bestre­ite, dass das ein typ­is­ch­er Begriff des Nation­al­sozial­is­mus ist”, sagte er der “Frank­furter Rund­schau”. “Die Nazis waren nicht in erster Lin­ie frem­den­feindlich, son­dern ras­sis­tisch. Das ist ein großer Unterschied.” 

Er verbinde mit dem Begriff über­haupt nichts Neg­a­tives. Die Vor­würfe seien “kon­stru­iert und heuch­lerisch”. Es sei ihm auch egal, so Lafontaine, wenn nun die Recht­sex­trem­is­ten applaudierten. “Die NPD weiß natür­lich, wenn eine linke Partei kommt, die kon­se­quent die Inter­essen der Arbeit­nehmer, Arbeit­slosen und Rent­ner ver­tritt, dass dann ihre Felle davon schwimmen.” 

Lafontaine bekräftigte die Absicht, auch im recht­en Wäh­ler­spek­trum zu wildern. Dazu aber brauche man keine rechte Ter­mi­nolo­gie, sagte er. “Man muss dazu nur glaub­würdig die Rechte der Arbeit­nehmer vertreten und die wollen im Fall der Arbeit­slosigkeit nicht mit solch asozialen Bedin­gun­gen kon­fron­tiert wer­den, wie sie durch Hartz IV geschaf­fen wurden.” 

Der Vor­sitzende der Indus­triegew­erkschaft Berg­bau, Chemie, Energie (IG BCE), Huber­tus Schmoldt, warnte die Gew­erkschaften unter­dessen vor ein­er engen Verknüp­fung mit der WASG. “Ich möchte daran erin­nern, dass aus der bit­teren Erfahrung der Weimar­er Repub­lik nach 1945 parteipoli­tisch unab­hängige Ein­heits­gew­erkschaften gegrün­det wor­den sind”, sagte Schmoldt der “Berlin­er Zeitung”.

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Rechte Parolen am Bahnhof

Königs Wuster­hausen (Dahme-Spree­wald). Aus ein­er Gruppe her­aus grölte am Sonnabend­mor­gen ein Mann am Bahn­hof in
Königs Wuster­hausen ras­sis­tis­che sowie Nazis­prüche und hob den recht­en Arm
zum Hit­ler­gruß. Der polizeibekan­nte Mann (21) kon­nte kurze Zeit darauf von
der Polizei gestellt werden. 

Lärm­beläs­ti­gung

Lübben (Dahme-Spree­wald). Die Polizei wurde am Sonnabend­vor­mit­tag in die Trep­pen­dor­fer Straße in
Lübben wegen ein­er Lärm­beläs­ti­gung gerufen. Bei Ein­tr­e­f­fen der Polizei
kon­nte laute Musik wahrgenom­men wer­den. Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen
wur­den mehrere Men­schen über­prüft. In der weit­eren Folge stell­ten die
Beamten im angren­zen­den Bere­ich aufge­malte Hak­enkreuze fest. Bei einer
Durch­suchung wur­den außer­dem vier Gotchawaf­fen, Zeitun­gen, Bildmaterial
sowie 23 CDs aufge­fun­den, die der recht­sradikalen Szene zuzuord­nen sind. Die
Gegen­stände wur­den sichergestellt.

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Böhse Onkelz” im Visier des LKA

COTTBUS Weil sie ver­botene Lieder gesun­gen haben soll, hat das
Lan­deskrim­i­nalamt (LKA) Bran­den­burg Anzeige gegen die deutsche Hardrockband
“Die Böh­sen Onkelz” erstat­tet. Das Konz­ert fand vor zwei Wochen beim
Open-Air-Fes­ti­val auf dem Lausitzring vor 140 000 Zuschauern statt. Eine
LKA-Sprecherin bestätigte die Anzeige, über die die Tageszeitung “20 cent”
berichtet hatte. 

Den Böh­sen Onkelz wird bere­its seit Jahren vorge­wor­fen, rechtslastige
Pro­pa­gan­da zu ver­bre­it­en. Die Band war am Woch­enende für eine Stellungnahme
nicht zu erreichen. 

Nach Angaben von LKA-Sprecherin Bär­bel Cotte-Weiß hat­ten Beamte das Festival
auf dem Lausitzring beobachtet. Die Gruppe soll dort Lieder von ihrem ersten
Album “Der Nette Mann” gespielt haben, die von der Bun­de­sprüf­stelle für
jugendge­fährdende Schriften auf den Index geset­zt wur­den. Dies wurde auch
von anderen Zuschauern bestätigt. Die Plat­te aus dem Jahr 1984 enthält Titel
wie “Fußball und Gewalt” oder “Dr. Martens Beat”. In der Zwis­chen­zeit haben
sich die Böh­sen Onkelz wieder­holt von recht­sex­tremem Gedankengut
dis­tanziert. Die bei­den ausverkauften Auftritte auf dem Lausitzring waren
von der 1980 gegrün­de­ten Band als “Abschied­skonz­erte” deklar­i­ert worden. 

Dazu waren Fans aus der ganzen Bun­desre­pub­lik angereist. Auf Nach­frage von
“20cent” war das Onkelz-Man­age­ment zu kein­er Stel­lung­nahme bere­it. Auf der
Inter­net-Seite der Band heißt es: “Die Onkelz arbeit­en (…) nicht mit der
Presse zusam­men. Sie geben keine Inter­views an Tageszeitun­gen und lassen
diese Jour­nal­is­ten und Fotografen seit der Tour 2002 auch nicht mehr in ihre
Konz­erte. Es sei denn, diese Jour­nal­is­ten kaufen sich ihre Karten selber.” 

2004 kamen knapp zwei Drit­tel von bun­desweit 120 Indizierungsanträ­gen aus
Brandenburg.

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Libertäre Linke Luckenwalde gegründet

[L‑3] — more than just radical

Es grün­det sich zur Zeit eine neue linksradikale Gruppe in Luck­en­walde, die
Lib­ertäre Linke Luck­en­walde [L‑3]. Wir wollen, wie es die Sprecherin
unmissver­ständlich klar machte „die Ver­hält­nisse zum Rocken
brin­gen“. Inhaltlich beschäfti­gen wir uns über­wiegend mit
antifaschis­tis­chen The­men und unter­stützen unsere Arbeit mit vielseitigen
Aktio­nen. Wir wollen die gesellschaftlichen Ver­hält­nisse in Brandenburg
(sprich: Anti­semitismus, Ras­sis­mus, Nation­al­is­mus und Sex­is­mus) bekämpfen
und demokratis­chen und zivil­isatorischen Fortschritt erkämpfen. Erst mit der
Demokratisierung aller Lebens­bere­iche wird die Voraus­set­zung für ein freies
und selb­st­bes­timmtes Leben geschaf­fen. Da aber entschei­dene Bereiche
demokratis­ch­er Kon­trolle ent­zo­gen oder autoritär organ­isiert sind,
kri­tisieren wir den undemokratis­chen Charak­ter dieser Gesellschaft. 

Inter­essentIn­nen und Kri­tik­erIn­nen kön­nen uns gerne schreiben

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Es kommen keine Massen”

(Detlef Kle­mentz, MOZ) Straus­berg — Derzeit läuft das Umwid­mungsver­fahren für das neue Zuwan­der­er-Heim an der Wriezen­er Straße. Drei bis vier Monate werde die Baube­hörde wohl brauchen, schätzt Har­ri Seelän­der vom Sozial­park Märkisch-Oder­land, dem kün­fti­gen Betreiber, ein. Sor­gen bere­it­en ihm ins­beson­dere die Brand­schutza­u­fla­gen. Anson­sten sollen durch Gespräche bes­timmte Infor­ma­tions­de­fizite abgear­beit­et und gewisse Verun­sicherun­gen bei Anliegern aus­geräumt werden. 

In den zurück­liegen­den Wochen hat sich in dem roten Back­steinge­bäude unweit des Ober­stufen­zen­trums einiges getan. “Schließlich gibt es diverse Aufla­gen”, sagt Har­ri Seelän­der und ver­weist bei einem Rundgang unter anderem auf die Küchen und neuen Waschräume. Prob­leme sieht er noch in Bezug auf die Ein­hal­tung der Brand­schutzverord­nung und da speziell beim gewiss angemah­n­ten zweit­en Ret­tungsweg. “Das ist wie in vie­len Schulen oder Kita”, sagt er und hofft, bis Jahre­sende die ersten Zuwan­der­er, die jet­zt noch im Roten Luch bei Wald­siev­ers­dorf unterge­bracht sind, ein­quartieren zu können. 

Sozialamt­sleit­er Thomas Bödu­el sieht das ähn­lich, wie er den Stadtverord­neten am Don­er­stagabend erk­lärte. Bödu­el ging dabei auch auf die Frage ein, warum das Heim ger­ade nach Straus­berg komme. Im Stan­dort Wald­siev­ers­dorf hätte “erhe­blich investiert” wer­den müsse: “Wichtiger als die wirtschaftliche Frage ist aber die Arbeit mit dem Men­schen.” Eine ver­net­zte Arbeit, also beispiel­sweise die Ein­bindung in Vere­ine, sei nur in der Stadt und nicht auf dem flachen Land möglich. 

Bödu­el weit­er: “Es kom­men auch keine Massen. Immer­hin sei die Zahl der Zuwan­der­er auch in MOL stark rück­läu­fig. Har­ri Seelän­der nan­nte eine Heimka­paz­ität von rund 100 Bewohner. 

Hein­er Böhme, dessen Woh­nungs­baugenossen­schaft Auf­bau in unmit­tel­bar­er Nähe Woh­nun­gen besitzt, hätte sich eine frühere Infor­ma­tion über die Heim-Pläne gewün­scht. “Wir auch”, kon­nte Gudrun Wolf in Vertre­tung des Bürg­er­meis­ters nur mit­teilen. Die Fach­grup­pen­lei­t­erin für Ord­nung und Soziales merk­te kri­tisch an: “Wir sind vom Land­kreis vor vol­len­dete Tat­sachen gestellt wor­den. Böhme stellte später gegenüber der MOZ klar, dass es ihm vor allem um die Sicher­heit der Zuwan­der­er vor möglichen Über­grif­f­en der recht­en Szene gehe. Wobei er gewisse Vor­be­halte bei einzel­nen Bürg­ern nicht in Abrede stellen wollte. Seine Über­legung: In der leer ste­hen­den und gut gesicherten Struzberg-Kaserne wären die Asyl­be­wer­ber gewiss sicher­er unterge­bracht gewesen. 

Gudrun Wolf kündigte derzeit an, die Stadtver­wal­tung werde auf die Bürg­er zuge­hen und das Gespräch suchen.

Inforiot