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Antifa fährt nach Seelow, wenn Nazidemo dort stattfindet

Die Neon­azis mobil­isieren nun am 18.11.06 nach Seelow, für den Fall, dass sie in Halbe nicht zum Fried­hof marschieren dürfen. 

Das bürg­er­liche Bran­den­burg­er Aktions­bünd­nis gegen Gewalt und Frem­den­feindlichkeit hat bere­its entsch­ieden mit seinem “Tag der Demokrat­en” in Halbe zu bleiben. Sie feiern ihren “Sieg”, egal wo die Nazis laufen werden.

Berlin­er und Bran­den­burg­er Antifa­grup­pen haben jedoch entsch­ieden, dor­thin zu fahren, wo die Nazis den Nation­al­sozial­is­mus ver­her­rlichen wollen. Egal, ob in Halbe
oder Seelow. Deshalb wurde auch eine antifaschis­tis­che Kundge­bung in Seelow angemeldet. Sie begin­nt am 18.11.06 um 11.00 Uhr in Seelow Berlin­er Str/ Kirch­str. — wenn die Nazis nach Seelow wollen. 

Der Zugtr­e­ff­punkt in Berlin bleibt bei 8.30 Uhr Ostbahnhof.

Achtet auf Ankündi­gun­gen! Informiert euch auf der Home­page www.redhalbe.de.vu

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19. Tag im Potsdamer Antifaprozess

Heute sagte die Kell­ner­in Lea J. vor Gericht aus. Diese war zur Tatzeit Kell­ner­in im “See­blick” und befand sich an der Außen­bar des­sel­ben, als sie durch Lärm auf eine
Men­schen­traube von 10–15 Per­so­n­en aufmerk­sam gewor­den sei. 

Vor dem Cafe Hei­der hät­ten sich schwarz ver­mummte Men­schen eine Schlägerei geliefert. Sie sei dann, als die Täter wegrannten, zu einem jun­gen Mann, dem Opfer, gegan­gen und habe bei diesem erste Hil­fe geleis­tet, diese Per­son habe einen Ruck­sack getra­gen, in dem eine Flasche kaputt gegan­gen sei. Auf dem Platz vor dem Cafe Hei­der sei dann ein weiterer
Tumult aus­ge­brochen, dort hät­ten sich eben­falls Men­schen geschla­gen und fest­ge­hal­ten. Desweit­eren berichtete sie, dass Jörg J. los­ger­an­nt sei um in diesem Tumult einzu­greifen und bei seinem Zurück­kom­men erzählt habe, er hätte eine
Frau geschlagen.

Hier­nach sagte eine weit­ere Kell­ner­in aus, die aber nichts erin­nerte, außer, dass sie im Cafe ges­tanden habe und draußen eine große Men­schen­traube gese­hen habe.

Danach fol­gten einige Beweisanträge, die alle­samt nach ver­schieden lan­gen Unter­brechun­gen abgelehnt wur­den. Am Ende des heuti­gen Tages, wurde die Beweisauf­nahme abgeschlossen.

Der näch­ste Prozesstag wird am Mon­tag dem 20.11 um 9.00 Uhr stat­tfind­en, dann sollen die Plä­doy­ers gehal­ten werden.

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Dahme-Spreewald will Flagge zeigen gegen rechts

Unmit­tel­bar vor dem „Tag der Demokrat­en“ an diesem Sam­stag in Halbe (Dahme-Spree­wald) hat Lan­drat Mar­tin Wille (SPD) auch die Bürg­er des Land­kreis­es zur Teil­nahme an der Aktion aufgerufen.

Damit kön­nten sie ein deut­lich­es Zeichen gegen Recht­sex­trem­is­mus, Frem­den­feindlichkeit und Gewalt set­zen, erk­lärte Wille gestern in Lübben.
Das Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit ver­anstal­tet den Aktion­stag gemein­sam mit vie­len Organ­i­sa­tio­nen, um damit dem beab­sichtigten „Heldenge­denken“ von Neon­azis aus ganz Deutsch­land eine Abfuhr zu erteilen. Kün­stler, Poli­tik­er und Organ­isatoren wollen mit ein­er Kundge­bung und anderen Aktiv­itäten auf der „Straße der Demokrat­en“ Flagge zeigen gegen rechts.
Wo der Neon­azi-Auf­marsch am Sam­stag stat­tfind­et, war gestern noch unklar. Das Oberver­wal­tungs­gericht Berlin-Bran­den­burg wollte bis heute über die Beschw­er­den der Ver­anstal­ter gegen Aufla­gen der Polizei entschei­den. Der geplante Auf­marsch von Neon­azis in Seelow (Märkisch-Oder­land) ist laut Polizeiprä­sid­i­um Frank­furt (Oder) auf den Nach­mit­tag ver­schoben wor­den. Die Demon­stra­tion soll dem­nach auf einem Rund­kurs anderthalb Kilo­me­ter durch die Stadt führen.

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Bus ab Guben zum Tag der Demokraten

Gew­erkschaften und Parteien haben für den morgi­gen Fre­itag zum Tag der Demokrat­en nach Halbe aufgerufen. Wer daran teil­nimmt, set­zt damit ein Zeichen. Ab Guben fährt an diesem Tag ein Bus. Abfahrt ist um 10.30 Uhr an der Hal­testelle Berlin­er Straße.

Anmel­dun­gen wer­den unter Tele­fon (0355) 2 27 26 erbeten, heißt es in ein­er Pres­se­in­for­ma­tion des Kreisvor­standes Die Linke.PDS.

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Gelöbnis in der Barnim Kaserne

Am Don­ner­stag, den 16.11.06, führt die Bun­deswehr in der Barn­im-Kaserne ein Gelöb­nis durch. Zum Schutz dieser Ver­anstal­tung führt der Polizeis­chutzbere­ich Märkisch-Oder­land einen Ein­satz durch. Im Zusam­men­hang mit diesem kann nicht aus­geschlossen wer­den, dass es zu kurzzeit­i­gen Verkehrs­be­hin­derun­gen im Bere­ich Vorstadt und an der Ein­fahrt der Barn­im-Kaserne an der Lan­desstraße 303 kommt. Die Polizei bit­tet betrof­fene Bürg­er um ihr Verständnis.

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Antifaschistische Demonstration am 17.11. in Frankfurt (Oder)

Die Ver­nich­tung des Faschis­mus mit all seinen Wurzeln bleibt unser Ziel”

Am Don­ner­stag, den 9. Novem­ber 2006, fand auf dem Brun­nen­platz in Frank­furt (Oder) eine Gedenkver­anstal­tung, die an die Pogrom­nacht in Nazideutsch­land vor 68 Jahren erin­nern sollte, statt.

Zahlre­iche Men­schen fan­den sich am frühen Abend am Gedenkstein der niederge­bran­nten Syn­a­goge für ein stilles Gedenken ein. Während der Ver­anstal­tung tauchte eine Gruppe Recht­sradikaler auf und machte mit Pro­voka­tio­nen und Pöbeleien auf sich aufmerk­sam. Nach der Ver­anstal­tung ris­sen die Nazis die niedergelegten Blu­menge­binde vom Gedenkstein, war­fen Grablichter auf die Straße und urinierten auf die Gedenk­tafel. Erst nach alle­dem wur­den die Recht­sradikalen von der Polizei festgenommen.

Diese ver­acht­enswerte Schän­dung rei­ht sich in eine Rei­he recht­sradikaler Gewalt­tat­en in der Oder­stadt ein. Neo­faschis­tis­che Gewalt gehört in Frank­furt (Oder) lei­der zum Alltag.

Bere­its zwei Jahre nach der Wiedervere­ini­gung kam es zu den ersten Angrif­f­en auf pol­nis­che Reise­busse. Pol­nis­che Stun­dentIn­nen wur­den in der fol­gen­den Zeit wieder­holt durch die Stadt gejagt. Im Jahr 2003 ermorde­ten Neon­azis einen Punk in sein­er Woh­nung. Asyl­be­wer­berIn­nen und Migran­tInnen wer­den immer wieder Opfer faschis­tis­ch­er Gewalt, wie der Über­griff auf einen afrikanis­chen Asyl­be­wer­ber zeigt, der von den Gästen ein­er Diskothek, die er eben­falls besucht hat­te, vor den Augen zahlre­ich­er Gaffer kranken­haus­reif geschla­gen wurde. Ein weit­er­er Fall, der die zunehmende Aggres­siv­ität der Neon­azis belegt, ist der Folter­skan­dal im Jahr 2004, bei dem Neon­azis einen jun­gen Mann stun­den­lang mit kaum vorstell­bar­er Per­ver­sion quälten.

Aus­sagen wie die des Ober­bürg­er­meis­ters Mar­tin Patzelt (CDU) im RBB-Inter­view am 10.11.06, in dem er ver­laut­en ließ: “…Wir haben in den let­zten Jahren durch die Net­zw­erkar­beit, die wir sehr erfol­gre­ich betrieben haben, wenig solch­er Zwis­chen­fälle und Wahrnehmungen machen müssen… ” bele­gen, dass ein Großteil der Stad­to­beren gegenüber der Prob­lematik Ras­sis­mus und Anti­semitismus in den let­zten Jahren Augen und Ohren ver­schlossen hielt.

Schließlich ist bekan­nt, dass die NPD nun­mehr seit zwei Jahren darum bemüht ist, einen Stadtver­band in Frank­furt zu grün­den. Im Jahr 2006 führte sie zwei Saalver­anstal­tun­gen sowie einen Info­s­tand durch und kündigte eine Demon­stra­tion an, um Sym­pa­thisan­tInnen für sich zu gewin­nen. Dabei ste­ht sie nicht allein, denn es ist ihr gelun­gen, Unter­stützung aus dem Hooli­gankreis des Frank­furt Fußball Clubs Vik­to­ria ´91 e.V. zu bekom­men. Die Neon­azis fall­en bei Auswärtsspie­len durch Trans­par­ente mit der Auf­schrift “FCV gegen Links” und Parolen wie “Babels­berg ´03 Arbeit macht frei” neg­a­tiv auf. Es kommt auch immer wieder zu Angrif­f­en auf Men­schen, die nicht in ihr faschis­toides Welt­bild passen. Die zahlre­ichen Medi­en­berichte im Zeitraum der Fußball-WM sprechen für sich. Doch dies sind nur Beispiele, welche die ver­stärk­ten Neon­azi­ak­tiv­itäten in Frank­furt (Oder) widerspiegeln.

Viele Migran­tInnen und alter­na­tive Jugendliche empfind­en die Stadt als unerträglich. Wenn die Stadt den Slo­gan eines “Fre­undlichen Frank­furts” aufrecht erhal­ten will, muss sie sich endlich den Tat­sachen stellen. Die Men­schen in Frank­furt (Oder) leben unter Diskri­m­inierung und in ständi­ger Bedro­hung durch Nazis.

Wir wollen diese Zustände nicht weit­er hin­nehmen und sagen “Stop-Kein Fußbre­it den Faschisten”.

Als eine Reak­tion auf die anti­semi­tis­chen Ran­dale während sowie das faschis­tis­che Treiben in der Stadt wird am Fre­itag, den 17.11. eine antifaschis­tis­che Demon­stra­tion in der Oder­stadt stattfinden.

Die Pro­voka­tio­nen durch Neon­azis sind nicht länger hin­nehm­bar. Es ist notwendig, dass die Men­schen aufwachen, auf­ste­hen und entschlossen Stel­lung gegen Ras­sis­mus und Anti­semitismus beziehen. Deshalb: kommt alle zahlre­ich zur Demonstration!

Mit antifaschis­tis­chen Grüßen Plat­tform gegen Rechts

Antifaschis­tis­che Recherchegruppe Frank­furt (Oder), Autonome Antifa Frank­furt (Oder), Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BORG), Die Linke/PDS Frank­furt (Oder), Kindervere­ini­gung e.V. Frank­furt (Oder), Kindervere­ini­gung e.V. Lan­desver­band Bran­den­burg, Utopia e.V., VVN Bund der Antifaschisten

:::Antifaschis­tis­che Demonstration:::

:::17.11.06:::Frankfurt (Oder):::

:::Start 16:30 Uhr:::Brunnenplatz:::

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Presse unerwünscht

Im bran­den­bur­gis­chen Blanken­felde schlu­gen Neon­azis eine Jour­nal­istin zusam­men. Recht­sex­treme Angriffe auf Jour­nal­is­ten sind keine Seltenheit.

Es war ein geziel­ter Angriff. Mit­ten in Blanken­felde schlu­gen am vor­let­zten Woch­enende mehrere Neon­azis auf eine Jour­nal­istin und einen Fotografen ein. Diese woll­ten über das Tre­f­fen der »Heimat­treuen Deutschen Jugend« (HDJ) in dem kleinen bran­den­bur­gis­chen Ort südlich von Berlin bericht­en. Das passte den Neon­azis offen­sichtlich nicht. Presse gle­ich Feind, verkün­det die rechte Szene von der NPD bis hin zu den »Freien Kam­er­ad­schaften« ständig. »Die Presse lügt«, so ist oft auf Schildern zu lesen, die NPD-Mit­glieder bei Aufmärschen hochhal­ten. »Scheiß-Sys­tem­presse«, brüllen Kam­er­ad­schafter gerne auf ihren Veranstaltungen.

An jen­em 4. Okto­ber waren rund 250 Anhänger der »Heimat­treuen Deutschen Jugend« zum »6. Mär­kischen Kul­turtag« angereist. Auch viele Frauen mit Kindern kehrten im Gasthof »Zur Eiche« ein. Mit solchen Ver­anstal­tun­gen und Fahrten will die HDJ Kindern ab sieben Jahren und Jugendlichen bis 25 Jahren eine »heimat- und volks­be­wusste Ein­stel­lung« beib­rin­gen. Der Vere­in mit Sitz in Berlin und »Ein­heit­en« im Bun­des­ge­bi­et möchte sie zu »volks­be­wussten Deutschen« erziehen. So sollen sie etwa ler­nen, dass es ohne Adolf Hitler keinen VW Golf geben würde.

Bei solchen Erziehungszie­len kön­nte das D zwis­chen dem H und dem J im Kürzel fast vergessen wer­den. Die Jour­nal­istin Andrea Röp­ke und der sie beglei­t­ende Fotograf wussten sehr genau, wen sie da beobachteten. Um sich nicht zu gefährden, hat­ten sie in der Nähe eines Super­mark­ts, etwa 100 Meter vom Gasthof ent­fer­nt, begonnen, die Ver­anstal­tung zu fil­men. Trotz­dem fie­len sie auf.

»Die haben meinen Namen gerufen und sind sofort auf uns los­ge­gan­gen«, erzählt Röp­ke, die für Fernsehmagazine wie »Panora­ma« und »Kon­traste« und für Zeitschriften wie Blick nach rechts und die taz arbeit­et. »Wir ran­nten in den Super­markt«, erzählt sie. Doch nie­mand der rund 20 Kun­den half, als die Neon­azis den Jour­nal­is­ten fol­gten. Zwis­chen den Regalen warf ein­er der Angreifer Röp­ke mehrfach zu Boden und ver­suchte, ihr die Kam­era zu entreißen. Als ihm das nicht gelang, schlug er ihr ins Gesicht. »Ganz gezielt«, sagt sie und betont: »Das war unbändi­ge Wut, das hat man gespürt.« Sie erlitt Prel­lun­gen und Hämatome und es kam zu ein­er Blu­tung hin­ter einem Auge. Der Fotograf wurde von ein­er »Kam­eradin« trak­tiert, ohne größere Blessuren davonzutragen.

Aus Sicher­heits­grün­den hat­te Röp­ke tags zuvor eigens das Lan­deskrim­i­nalamt in Berlin über das Tre­f­fen informiert. Die Berlin­er Beamten geben an, die Bran­den­burg­er Kol­le­gen unter­richtet zu haben. Im Ver­fas­sungss­chutzbericht Bran­den­burgs wird der »Märkische Kul­turtag« vom Jahr 2005 erwäh­nt. Erst nach dem Angriff jedoch traf die Polizei ein – über 45 Minuten später. Mehrmals sollen die her­beigerufe­nen San­itäter über Funk Polizei ange­fordert haben. Vor dem Markt hat­ten sich immer mehr Neon­azis ver­sam­melt. Röp­ke bat später einige der Augen­zeu­gen des Geschehens, eine Aus­sage zu machen. Aber nie­mand wollte das tun. »Die hat­ten alle Angst und woll­ten damit nichts zu tun haben«, glaubt sie.

Im Funken­flug, dem vierteljährlich erscheinen­den Mag­a­zin der HDJ, war ger­ade ein ganz­seit­iger Bericht über Röp­ke veröf­fentlicht wor­den – mit Bildern von ihr und mit ihrer Pri­vatadresse. Sie hat­te Anfang August über ein »Junglager« der HDJ in Fromhausen bei Det­mold berichtet. Der Slo­gan »Der Heimat und dem Volk treu« war am Ein­gang des selb­st­ge­baut­en Holz­forts zu lesen. Zwis­chen den Jurte-Zel­ten bewegten sich Mäd­chen mit lan­gen Haaren und blauen Röck­en und Jun­gen mit Hemd und Knicker­bock­ern. Die HDJ erin­nert an die »Wik­ing-Jugend«, die im Jahr 1994 wegen ihrer Wesensver­wandtschaft mit der Hitler­ju­gend ver­boten wurde. Im Jahr 1999 scheit­erte die Ver­bot­saufhe­bung. Ein Jahr später soll die HDJ aktiv gewor­den sein. Ehe­ma­lige Kad­er der Wik­ing-Jugend wie Gerd Ulrich, der zum NPD-Ord­ner­di­enst gehört, fie­len schon bei der HDJ auf. In der Szene, so erzählt ein Aussteiger, sei es schick, die Kinder zur »ide­ol­o­gis­chen Erziehung und kör­per­lichen Ertüch­ti­gung« mit der HDJ auf »Fahrt« gehen zu lassen. Der Frak­tionsvor­sitzende der NPD im Land­tag von Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Udo Pastörs, schwärmt: Die HDJ »macht sehr gute Jugen­dar­beit, kann ich Eltern nur empfehlen«.

Bere­its am 12. August stell­ten Ange­hörige der HDJ Röp­ke und anderen Kol­le­gen nach. Mit dem Auto ver­sucht­en sie, die weg­fahren­den Jour­nal­is­ten von der Straße zu drän­gen. Zu Über­grif­f­en auf Jour­nal­is­ten kam es auch am 17. Sep­tem­ber, als Pastörs und fünf weit­ere Mit­glieder der NPD in den Land­tag zogen. In der »Rade­berg­er Bier­stube« richtete die Partei ihre Par­ty am Wahlabend aus. Ein Ord­ner der Partei ging an der Auf­fahrt einen Kam­era­mann des NDR an. Die NPD bemüht sich seit län­gerem, Jour­nal­is­ten auf Parteita­gen, Fes­ten und auch Pressekon­feren­zen nicht ungestört arbeit­en zu lassen. Kri­tis­che Berichte, die die Partei ent­lar­ven, hin­ter­gründi­ge Recherchen, die Struk­turen aufdeck­en, stören.

»Schweine­jour­nal­ist, dich kriegen wir«, dro­hen Kam­er­ad­schafter gerne bei ihren Aufmärschen, wo mal kurz geschub­st, getreten und geschla­gen wird. Ein Fotograf wurde vor kurzem so schw­er in den Unter­leib getreten, dass er ärztlich behan­delt wer­den musste. Ein ander­er Fotograf nahm vor der Beruf­schule in Ver­den auf, wie Bewohn­er des Neon­az­izen­trums »Heisen­hof« Mate­r­i­al verteil­ten. Ein Neon­azi fuhr ihn mit den Wagen an.

Der Besitzer des »Heisen­hofs«, der Neon­azian­walt Jür­gen Rieger, stellt eben­falls Jour­nal­is­ten nach. Am 12. Okto­ber verurteilte ihn das Landgericht Ver­den zu ein­er Geld­strafe von 1 600 Euro. Er hat­te einen Jour­nal­is­ten bedro­ht: »Wenn der Heisen­hof bren­nt, dann brennst du auch. Ich werde dich auf einen Grill leg­en und langsam durch­brat­en.« Vor ein­er laufend­en Kam­era sagte Rieger ein­mal: »So warten Sie es doch ab, wenn der erste Reporter umgelegt ist. Dann wis­sen Sie es, es geht los.«

Zwei der Neon­azis, die Röp­ke und ihren Kol­le­gen ange­grif­f­en haben, Sebas­t­ian R., der für den Funken­flug ver­ant­wortlich ist, und Roc­co K., sind inzwis­chen ermit­telt. Dank der Auf­nah­men Röp­kes und des Fotografen. Trotz des Angriffs hat­ten sie die Kam­eras weit­er laufen lassen.

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Frankfurt oder Frontstadt

Trotz eisiger Kälte ver­sam­meln sich rund 150 Bürg­erin­nen und Bürg­er, um am Gedenkstein der Syn­a­goge in Frank­furt (Oder) der Opfer der Reich­s­pogrom­nacht von 1938 zu gedenken. Um sie herum ste­hen etwa 30 Neon­azis, einige davon ver­mummt. Die Polizei spricht Platzver­weise aus, die ignori­ert wer­den. Teil­nehmer der Kundge­bung wer­den fotografiert. Kurz nach­dem sie zu einem Marsch zur Jüdis­chen Gemeinde auf­brechen, attack­iert eine Gruppe von 20 Neon­azis im Alter zwis­chen 15 und 25 Jahren den Gedenkstein. Blu­menkränze wer­den zer­tram­pelt, Grablichter kaputtgeschla­gen. Zwei der Angreifer urinieren auf den Gedenkstein, ein ander­er schre­it »Sieg Heil«.

Die Staat­san­waltschaft ermit­telt nach dem Angriff vom Don­ner­stag der ver­gan­genen Woche unter anderem wegen der Ver­wen­dung von NS-Kennze­ichen und Land­friedens­bruchs. Noch am gle­ichen Abend wer­den neun Per­so­n­en festgenom­men. Doch das Amts­gericht set­zt alle auf freien Fuß.

»Zumin­d­est im öffentlichen Raum sind solche Aktiv­itäten merk­lich zurück­ge­gan­gen bzw. gar nicht zu bemerken«, erzählt Ober­bürg­er­meis­ter Mar­tin Patzelt (CDU) am Ort des Geschehens. Aufmerk­samere Beobachter haben allerd­ings bemerkt, dass eine äußerst gewalt­bere­ite Szene von Nazi-Hools des FFC Vik­to­ria die Kleist­stadt längst zur Frontstadt erk­lärt hat. Auch die Aus­län­der­be­hörde der Stadt trägt nicht unbe­d­ingt zu einem Kli­ma der Tol­er­anz bei. Seit Jahren bekla­gen sich Asyl­be­wer­ber und Studierende gle­icher­maßen über eine ras­sis­tis­che Behand­lung. Ein Keni­an­er sprang aus Verzwei­flung vor der Abschiebung aus einem Fen­ster der Asyl­be­hörde und ist seit­dem querschnittsgelähmt.

Präsi­dent des Frank­furter Fußball­clubs Vik­to­ria ist Patzelts Amtsvorgänger Wolf­gang Pohl, er über­sieht eben­falls manche Aktiv­itäten im öffentlichen Raum. Auf Aufk­le­bern in Frank­furt (Oder) und im angren­zen­den pol­nis­chen Slu­bice rufen die recht­sex­tremen Fans seines Vere­ins zu Gewalt­tat­en auf. Über­fälle auf Antifas und linke Wohn­pro­jek­te sind an der Tage­sor­d­nung. Die poli­tis­chen Ver­ant­wortlichen kön­nten jet­zt die Fol­gen ihrer Ver­harm­lo­sungspoli­tik sehen, sagt Antje Sim­nack vom Vere­in Utopia.

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Neonazis planen Ersatzmarsch in Seelow

Neon­azis pla­nen vor­sor­glich eine Ersatz­vari­ante für ihr so genan­ntes Heldenge­denken am 18. Novem­ber. Falls sie nicht zum Sol­daten­fried­hof in Halbe laufen dür­fen, son­dern auf dem Bahn­hofsvor­platz bleiben müssen, wollen sie nach Seelow auswe­ichen. Dort ist ein Aufzug mit dem gle­ichen Mot­to und für die gle­iche Uhrzeit angemeldet wor­den, bestätigte Polizeis­prech­er Peter Sal­en­der. Angemeldet ist ein Marsch vom Puschk­in­platz über die Bre­ite Straße zum städtis­chen Fried­hof, auf dem 649 deutsche Gefal­l­ene des Zweit­en Weltkriegs ruhen.
»Wir wer­den per Aufla­gen sich­ern, dass es zu keinem ›Heldenge­denken‹ auf dem Fried­hof kommt«, ver­sicherte die 

Polizei.

Die geplante Gege­nak­tion »Tag der Demokrat­en« soll auf jeden Fall von 10 bis 18 Uhr in Halbe stattfinden 

(Kundge­bung um 15 Uhr). »Wir ziehen den Nazis nicht hin­ter­her«, sagte Anna Span­gen­berg, die Geschäftsführerin 

des Aktions­bünd­niss­es gegen Recht­sex­trem­is­mus, Frem­den­feindlichkeit und Gewalt. Es sei ja auch unklar, wie 

die Gerichte entschei­den und ob die Neon­azis tat­säch­lich nach Seelow gehen. »Wir wer­den keinen Wanderzirkus 

Tag der Demokrat­en‹ ver­anstal­ten«, ver­sicherte die Land­tagsab­ge­ord­nete Karin Weber (Linkspartei). Den 

Nazi-Auf­marsch in Halbe zu ver­hin­dern sei nur ein Ziel der Aktion am Sonnabend. Es gehe auch darum, das 

Prob­lem Recht­sex­trem­is­mus zu the­ma­tisieren. Und das geschehe unab­hängig davon, ob Neon­azis im Ort sind. 

Allerd­ings rech­net Weber damit, dass die Faschis­ten in Seelow nicht unter sich bleiben wür­den. Auch dort 

würde es eine Gege­nak­tion geben.

In der Schlacht um die Seelow­er Höhen kämpfte die 1. Belorus­sis­che Front vom 16. bis zum 19. April 1945 den 

Weg nach Berlin frei. Auf sow­jetis­ch­er Seite star­ben 33 000 Sol­dat­en, darunter 2300 Polen, auf deutscher 

Seite 12 000 Sol­dat­en. Die südlich von Seelow einge­set­zten Wehrma­chtsver­bände wur­den Tage später im Kessel 

Halbe eingeschlossen. Die Schlacht um die Seelow­er Höhen war die let­zte sow­jetis­che Großof­fen­sive im Zweiten 

Weltkrieg. Bei Halbe tobte die let­zte Kesselschlacht. 

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Unbekannte schänden jüdische Gedenktafel in Cottbus

Cot­tbus (ddp) Bis­lang unbekan­nte Täter haben in der Nacht zu Dien­stag in Cot­tbus die jüdis­che Gedenk­tafel in
der Straße der Jugend geschän­det. Auf die Tafel sei mit schwarz­er Farbe ein Hak­enkreuz aufge­tra­gen worden,
sagte ein Polizeis­prech­er. Zudem seien in der Bahn­hof­s­traße fünf so genan­nte Stolper­steine gestohlen wor­den. Ein weit­er­er Stein sei mit Teer über­gossen sowie mit einem weißen Hak­enkreuz beschmiert worden.

Inforiot