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Säbel, Turban und Allah — Finsterwalder Antifa…

Nach­dem im Som­mer dieses Jahres von der Fin­ster­walder “Antifa”-Gruppe ominöse “Antifa”-Tshirts getra­gen wur­den, auf welchen “Intifa­da — Anti­na­tion­al” zu lesen ist (Intifa­da ist der ara­bis­che Begriff für die Aus­rot­tung der Juden und das Tilgen des Staates Israel von der Landkarte)

leis­tete sich die Fin­ster­walder “Antifa” soeben die 2te dreiste Pein­lichkeit. Auf ihrer Inter­net­seite kann men­sch den Artikel “Save the Libanese Civil­i­sa­tion” lesen. Hier find­et sich Tex­twerk von Erich Fried, welch­es den Jüdis­chen Bürg­ern Israels “Holo­caust” an Palästi­nensern und Libane­sen vor­wirft, als Beispiel eine Textzeile aus einem Gedicht an “die Juden”: 

“Wollt jet­zt wirk­lich ihr

die neue Gestapo sein

die neue Wehrmacht

die neue SA und SS

und aus den Palästinensern

die neuen Juden machen?” 

Neben diesen absur­den Aus­sagen kann Men­sch auch Bilder von Palästinaflaggen
schwin­gen­den Men­schen betra­cht­en. Da fragt men­sch sich doch, wieviel von der
anar­chis­tis­chen Grund­satzerk­lärung gel­o­gen ist, wenn sie so auf Nation­alflaggen und
Volks­be­freiung abgehen… 

Wir denken, dass es an der Zeit ist, dem Scheiss mit der Volkssol­i­dar­ität und völkischem Befreiungskampf in der Antifaszene endlich ein Ende zu machen. Und jene Grup­pen welche diese Tra­di­tion der frühen Anti­imp-Bewe­gung weit­er­führen, sollte men­sch mal endlich aufk­lären und da sich gewisse Leute ja nie belehren lassen, soll­ten wir uns von diesen ewig gestri­gen dis­tanzieren. Von daher wäre es nur lobenswert, wenn Infori­ot und auch einzelne Kam­pag­nen und Grup­pen die soge­nan­nte Fin­ster­walder “Antifa” solange nicht mehr ver­linkt und sup­port­et, bis diese sich von ihrem anti­semi­tis­chen Ver­hal­ten und Het­zereien dis­tanziert haben. 

Antifaschis­tis­che Grüße,

Diverse Antifas.

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Richterin glaubt Angeklagten nicht

(Hen­ri Kramer) Innen­stadt – Die Mobil­isierung läuft über SMS: Als gestern gegen 12 Uhr Mit­tag die Gewis­sheit bei Julia S. und ihren drei Mitangeklagten wächst, dass über sie in zwei Stun­den das Urteil vor dem Pots­damer Landgerichts gesprochen wird, informieren sie Fre­unde aus der linken Szene der Stadt. Deshalb sind mit Beginn der rund ein­stündi­gen Urteilsverkün­dung ab 14.15 Uhr rund zehn Zuschauer im Gericht anwe­send. Während des Ver­fahrens waren Gäste nicht erlaubt, weil die Beschuldigten teil­weise unter 21 Jahre alt sind. Die Verurteilung der vier Angeklagten – zwei Bewährungsstrafen, zwei Ver­war­nun­gen – nehmen viele der Besuch­er und vor allem die Anwälte der Beschuldigten kopf­schüt­tel­nd zur Ken­nt­nis: Sowohl die linke Szene als auch die Vertei­di­ger hat­ten auf Freis­prüche gehofft. Doch in ihrer Begrün­dung des Urteils ging Rich­terin Ange­li­ka Eibisch nur am Rande auf die möglichen Ent­las­tungszeu­gen ein, die die Vertei­di­gungs­seite in der Öffentlichkeit benan­nt hat­te (PNN berichteten). Zudem wies die Rich­terin die Ver­sio­nen der Angeklagten über ihre Erleb­nisse der Tat­nacht als „Schutzbe­haup­tun­gen“ zurück.

So stellte sich laut Gericht der Tather­gang in der Nacht des 19. Juni ver­gan­genen Jahres wie fol­gt dar: Das spätere Opfer des Über­falls, der beim Urteil nicht anwe­sende Ben­jamin Oe., war mit ein­er Gruppe von zehn bis 15 Recht­sex­tremen in der Stadt unter­wegs. In ein­er Tram Rich­tung Innen­stadt sah die Gruppe zwei mut­maßlich linksalter­na­tive Jugendliche und griff sie an. Nach der Schlägerei ver­lor Oe. seine Fre­unde aus den Augen. Beim Café Hei­der wartete er dann auf den Bus. In diesem Moment sollen ihn die Angeklagten laut der Rich­terin erblickt haben und ver­mummt auf ihn zuger­an­nt sein. Julia S. sei zu diesem Zeit­punkt noch nicht dabei gewe­sen, son­dern hätte noch kurz mit Bekan­nten gesprochen. Erst später sei sie dazu gekom­men und hätte mit­geschla­gen. Die gefährlichen Schläge mit einem Teleskop­schlag­stock auf den Kopf von Oe. hätte jedoch Patrick B. aus­ge­führt. Julia S.-Anwalt Stef­fen Sauer reagierte auf das Urteil mit Unver­ständ­nis: „Diese Ver­sion, dass noch jemand später dazu kam, hat kein einziger Zeuge aus­ge­sagt.“ Über eine Revi­sion wolle er in den näch­sten Tagen entscheiden. 

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Linke von Rechten angegriffen

Sam­stag­mit­tag kam es in ein­er Straßen­bahn in Frank­furt (Oder) zu ein­er Auseinan­der­set­zung zwis­chen Grup­pen von linken und recht­en Jugendlichen. Die sechs linksori­en­tierten Jugendlichen aus Berlin befan­den sich in der Straßen­bahn in der Karl-Marx-Straße, als sie von ein­er zehnköp­fi­gen Gruppe Rechter belei­digt und belästigt wur­den. In der Bahn und nach dem Aussteigen kam es zu Tätlichkeit­en, wobei drei Berlin­er leicht ver­let­zt wur­den. Im Zuge der Ermit­tlun­gen kon­nten eine 18-Jährige und zwei junge Män­ner (19 und 18 Jahre alt) aus Frank­furt (Oder) — polizeilich bekan­nt wegen Delik­ten der all­ge­meinen Krim­i­nal­ität — ermit­telt wer­den. Die Polizei geht von ein­er poli­tis­chen Moti­va­tion aus. Eine ärztliche Behand­lung der Ver­let­zun­gen war nicht erforderlich.

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Zahlreiche Wände beschmiert

Fürsten­walde (Oder-Spree) Am Woch­enende waren in Fürsten­walde Sprayer unter­wegs, die sich an zahlre­ichen Hauswän­den verewigt haben. Am Son­ntag wur­den bei der Polizei 15 Schmier­ereien angezeigt. Die Unbekan­nten hat­ten an ver­schiede­nen Haus­fas­saden in der Seil­er­straße, Clau­siusstraße, Feld­straße, Briesen­er Straße, Frank­furter Straße, Buck­ow­er Straße, Eisen­bahn­straße und Lebuser Straße ihre Zeichen hin­ter­lassen. Die Reini­gungskosten wur­den auf mehr als 3.500 Euro geschätzt. Am Mon­tag wur­den der Polizei weit­ere Schmier­ereien gemeldet. Anwohn­er bzw. Mitar­beit­er der betrof­fe­nen Schulen melde­ten, dass die Schmierfinken zwei Schulen und drei weit­ere Haus­fas­saden im Bere­ich der Wind­müh­len­straße, der Frank­furter Straße und der Tre­buser Straße verun­stal­tet haben. Unter den gesprüht­en Zeichen befan­den sich auch nation­al­sozial­is­tis­che Sym­bole (SS-Runen und Hak­enkreuze). Ob es sich in allen Fällen um die gle­ichen Täter han­delt, ist derzeit noch völ­lig ungek­lärt. Der Sach­schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. 

Zeu­gen, die Hin­weise auf die Schmierfinken geben kön­nen, soll­ten sich schnellst möglich bei der Fürsten­walder Polizei unter der Tele­fon­num­mer (03361) 5680 melden.

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Bewährung für Julia S.

(Hen­ri Kramer) Pots­dam — Wegen eines bru­tal­en Über­falls auf einen Recht­sex­tremen hat das Landgericht Pots­dam gestern zwei Ange­hörige der linken Szene Pots­dams zu Bewährungsstrafen verurteilt. Zwei weit­ere Angeklagte wur­den ver­warnt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten in der Nacht zum 19. Juni 2005 ihr Opfer zunächst gejagt und dann vor dem Café Hei­der nieder­schla­gen hat­ten. Die mitangeklagte Chefin des alter­na­tiv Pots­damer Wohn­pro­jek­tes Chamäleon, Julia S., wurde wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu ein­er sechsmonati­gen Haft­strafe auf Bewährung verurteilt. Die 22-Jährige saß bere­its mehr als fünf Monate in Unter­suchung­shaft. Dies sei beim Straf­maß bere­its berück­sichtigt wor­den, sagte die Vor­sitzende Rich­terin Ange­li­ka Eibisch bei ihrer Urteilsbegründung. 

Staat­san­walt Peter Petersen hat­te für Julia S. eine Haft­strafe von einem Jahr und drei Monat­en auf Bewährung gefordert. Die Vertei­di­ger aller vier Angeklagten hat­ten auf Freis­pruch plädiert. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten in der Nacht zum 19. Juni 2005 den als recht­sex­trem bekan­nten Fahrlän­der Ben­jamin Oe. vor dem Café Hei­der gejagt und zusam­mengeschla­gen haben. Dabei schlug nach Auf­fas­sung des Gerichts der zur Tatzeit 20-jährige Patrick B. mit einem Teleskop­schlag­stock auf den Kopf des damals 17-jähri­gen Opfers ein. Ben­jamin Oe. erlitt eine blu­tende Platzwunde. In ihrer Begrün­dung ging Rich­terin Eibisch noch ein­mal auf das hohe öffentliche Inter­esse an dem Fall ein. Sie kri­tisierte die „per­sön­lichen Angriffe“ auf den zuständi­gen Staat­san­walt Peter Petersen. Die Staat­san­waltschaft hat­te zunächst wegen ver­sucht­en Mordes gegen die Beschuldigten ermit­telt. Julia S. hat­te deswe­gen vom 20. Juni bis zum 24. Novem­ber 2005 in Unter­suchung­shaft gesessen. „Am Anfang ging die Jus­tiz davon aus, dass bei dem Über­fall ein Totschläger ver­wen­det wurde“, sagte Eibisch. Solche strafrechtlichen Fra­gen müssten je nach Akten­lage gek­lärt wer­den. Linke Grup­pen und Poli­tik­er der Linkspartei.PDS hat­ten der Staat­san­waltschaft unter­stellt, mit der U‑Haft von Julia S. und dem anfänglichen Mord­vor­wurf Antifaschis­mus zu krim­i­nal­isieren. Die Anwälte der Verurteil­ten kri­tisierten das Urteil, ließen aber offen, ob sie dage­gen Revi­sion ein­le­gen wer­den. „Die Bewe­is­führung der Rich­terin war gän­zlich anders als ich die Zeu­gen in der Ver­hand­lung gehört habe“, sagte Gesa Schulz, Anwältin des Angeklagten Robert D. Der Prozess war wegen des jugendlichen Alters der Angeklagten unter Auss­chluss der Öffentlichkeit geführt wor­den. Gegen eine fün­fte Angeklagte war das Ver­fahren schon während des Prozess­es eingestellt wor­den. Im Früh­jahr und Som­mer 2005 hat­te es in Pots­dam mehrere, teils gewalt­tätige Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Recht­sex­tremen und Linken gegeben. Die Tat vor dem Café Hei­der war die einzige, die von Linken began­gen wor­den war.

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Seelow: Bericht & Bilder

( ra0105 vom 20.11.2006 auf Indy­media) Mehr als 1000 Faschis­ten nah­men an ein­er Demon­stra­tion in Seelow teil. Bürg­er und “Antifa” mobil­isierten neben Halbe auch in Seelow dage­gen. Die Polizei war mit einem Großaufge­bot aus mehreren Bun­deslän­dern im Einsatz. 

Bis zu 8000 Bürg­er protestestierten in Halbe gegen einen Nazi­auf­marsch der dort nicht stat­tfand. Vielle­icht um die 700, 800 Men­schen ver­sucht­en am Ort des Geschehens Protest zu artikulieren. Inter­es­sant dabei, ein Großteil davon waren vor allem “nor­male” Bürg­er. Ver­hin­dert wer­den kon­nte der Auf­marsch nicht. 

Der Tre­ff­punkt der Recht­sex­trem­is­ten lag eingekeilt zwis­chen zwei Büh­nen. Die Kam­pagne NS-Ver­her­rlichung stop­pen hat­te seit 10:00 Uhr zu ein­er Kundge­bung aufgerufen. DJ´s und Ska­bands sorgten für Unter­hal­tung, eine Vokü für das kör­per­liche Wohl, Rede­beiträge erin­nerten an den Anlass.
Die Schlacht um die Seelow­er Höhen war eine der heftig­sten Gefechte die im zweit­en Weltkrieg tobten. Berlin war in greif­bar­er Nähe, die Über­querung der Oder / Neiße — Lin­ie Auf­takt zum let­zten Akt des Weltkrieges in Europa. Obgle­ich der schon längst entsch­ieden war, kämpften das deutsche Mil­itär mit aller Ver­bis­senheit um die Reichshaupt­stadt. Tat­säch­lich erlit­ten die sow­jetis­chen und pol­nis­chen Ver­bände uner­wartet hohe Ver­luste. (Kri­tik­er Schukows geben sein­er rück­sicht­slosen Kriegs­führung eine gehörige Mitschuld) 

Eben­so wie im Kessel von Halbe soll sich hier nach Mei­n­ung der Nazis das deutsche Helden­tum in all sein­er Pracht zeigen. Ignori­ert wird dabei völ­lig das selb­st im kon­ser­v­a­tiv­en Bürg­er­tum Helden­tum und Kam­er­ad­schaft bis heute nach ein­er fanatisierten, der Wirk­lichkeit entrück­ten Raserei klin­gen. Der Ver­such der Geschicht­sre­vi­sion in diese Rich­tung insofern in großen Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung stoßen muss. So erk­lärten etwa Ein­wohn­er Seelows sie hät­ten als Schüler auf den Feldern die Toten bergen müssen und ver­ste­hen insofern nicht wie man in diesem Schlacht­en etwas Pos­i­tives find­en könne. 

Trotz der gerin­gen Vor­bere­itungszeit (72h) gelang es der “Zivilge­sellschaft” ein recht beachtlich­es Repar­toire an Gegen­maß­nah­men zu organ­isieren. Das Ort­sein­gangss­child begrüßte Nazis mit einem Wun­sch nach ein­er Naz­ifreien Stadt, in der Stadt verteilt Trans­par­ente und nicht zulet­zt ein Kundge­bung gegenüber der Antifa. Zwar kon­nten die Nazis so akkustisch niederge­hal­ten wer­den — tat­säch­lich war von den Nazis nichts zu hören, anson­sten blieb es aber eher beim Gewohn­ten — Bratwürste, Kinder­tanz und Volksmusik gegen Rechts das klas­sis­che Instru­ment. Auss­reißer jedoch die lokalen Bands die auf der Bühne spiel­ten — hier waren ein paar Punkbands darunter. Als die ersten Akko­rde erk­lan­gen, ergoss sich eine kleine graue Law­ine von der Bühne weg zu den Bratwürsten hin. 

Die Polizei war mit einem Großaufge­bot angerückt, im Tagesver­lauf nahm die Polizeipräsenz sog­ar noch zu, als Ein­heit­en aus Halbe nach Seelow abrück­ten. Den­noch gelang es offen­sichtlich Antifaschis­ten eine Reise­bus der Neon­azis erfol­gre­ich mit Steinen anzu­greifen. Das polizeiliche Konzept lässt sich mit “Kon­se­quent — Inkon­se­quent” am besten beschreiben. So war es offen­sichtlich nicht genehm, dass Men­schen zwis­chen den bei­den Kundge­bung­sorten hin und her wech­sel­ten. Entsprechend das Ver­lassen des Kundge­bung­sort auf direk­ten Weg unter­sagt. Ein klein­er Umweg löste dieses Prob­lem. Für demon­stra­tionser­fahrene Antifaschis­ten Grund für ein mildes und nach­sichtiges Lächeln — für Ort­san­säs­sige eine nicht nachzu­vol­lziehbare Willkür. Beim Durch­schnitts­bürg­er wird solch ein Ver­hal­ten wohl mit einem Anse­hensver­lust bei der Polizei ein­herge­hen. Zumal sich wieder die bay­erische Polizei (wie fast immer) nicht mit Ruhm bek­leck­erte und durch dümm­lichen Pöbeleien und über­mäßige Härte im Ein­satz auch bei “Nor­mal­bürg­ern” für Unver­ständ­nis sorgte. Gle­ichzeit­ig es aber ver­säumten, die anreisende Nazis zu eskortieren. 

Die Nazis als solch­es waren an Lächer­lichkeit wieder kaum zu über­bi­eten. Als Höhep­unk­te sei der etwa der Gesangsver­such eines alten “Fron­tkämpfers” erwäh­nt oder etwa die wenig erbaulichen Ver­suche der Gedicht­srez­i­ta­tion. In bei­den Fällen waren wed­er Musikan­lage noch Sprech­er in der Lage akkustis­che Sig­nale von sich zu geben, die schmerzfrei aufgenom­men wer­den konnten. 

Nicht zu kurz kam auch das Phrasen­schwein, etwa alle 10 Sekun­den wurde es mit Kam­er­aden, Deutsche oder dem Helden­tum gefüt­tert. Nach dem die Kränze abge­wor­fen waren, ging es zurück. Hier­bei kam es humoris­tis­chen Höhep­unkt als die Nazis am Rand ste­hende Antifaschis­ten mit ihren Ord­nern ver­wech­sel­ten. Prompt wur­den Anweisun­gen wie etwa “Ey du mit dem weißen Pullover, Hände aus den Taschen — wie sieht dann das aus???” pflicht­gemäß erfüllt. Auch diverse Hin­weise zum kor­rek­ten Fah­nen­tra­gen in die Tat umge­set­zt. Ein schönes Beispiel wohin Gehor­sam und Treue so alles führen kann… 

Den Orig­i­nal-Artikel mit Bildern gibts hier.

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Jubeldemo für das Stadtschloss in Potsdam

Am heuti­gen Abend fand an der Niko­laikirche eine Kundge­bung für den Auf­bau des
Stadtschloss­es statt. Daran nah­men auch einige Men­schen teil, die nicht nur den Wieder­auf­bau des Stadtschloss­es forderten, son­dern für eine kon­se­quente Wieder­errich­tung des alten Preussens ein­trat­en. Diese satirische Überi­den­ti­fika­tion mit Stadtschloss und Preussen­tum irri­tierte nicht nur die anwe­sende Polizei (Zitat: “Komisch, irgend­wie sind die ja schon Linke, aber haben trotz­dem Pro-Stadtschloss-Plakate, was sollen wir denn jet­zt machen?”), son­dern auch die eigentliche Pro-Stadtschloß-Demon­stra­tion, welche zu einem großen Teil aus älteren Men­schen bestand. 

Das Auftreten der Stadtschloss-Jubel-Demo führte dann auch zur Spal­tung der
eigentlich Pro-Demon­stra­tion, men­sch beschuldigte sich gegen­seit­ig des Dagegenseins. 

Einige Jubeldemon­stran­tInnen wur­den sog­ar von den anwesenden
Stadtschloßan­hän­gerIn­nen geschla­gen, geschub­st und gewürgt, Plakate wur­den zer­ris­sen. Einem kri­tis­chen Red­ner wurde sofort das ange­blich offene Mikrophon entris­sen, kri­tis­che Mei­n­ungsäußerun­gen waren uner­wün­scht — ein alarmierender
Hin­weis auf das Ver­hält­nis einiger Stadtschloss­be­für­wor­terIn­nen gegenüber demokratis­chen Grundrechten.

Kri­tis­che Stim­men wur­den durch die Polizei vom Platz gedrängt, Anzeigen mit absur­dem Inhalt gegen die Jubeldemon­stran­tInnen erstat­tet. Die Jubeldemon­stran­tInnen zeigten ihrer­seits Trans­par­ente mit “Nicht nur
Stadtschloss wollen wir, das GANZE Preußen woll´n wir hier!”, sowie Plakate mit Bildern von Friedrich und Jann, den bei­den Großen. Außer­dem wur­den Sprüche wie “Heh
ihr Leut´, habt Gottver­trauen, wir wer­den euch ein Stadtschloss bauen!” oder “Schluß mit Geschwafel, Die Andere in die Hav­el!” gerufen.

Außer­dem wurde am Rande der Ver­anstal­tung ein Flug­blatt mit fol­gen­dem Inhalt verteilt: 


Die Lösung all unser­er Sor­gen – das Stadtschloss? 

Wohl kaum. Den­noch scheint diese Auf­fas­sung beson­ders bei unseren Stadt-“Oberhäuptern” vertreten zu sein – nicht soziale Prob­leme, das Erstarken des
organ­isierten Recht­sex­trem­is­mus in
Pots­dam oder schü­lerIn­nen­feindliche Geset­ze sind die drin­gen­den Tat­sachen. Nein, wir
brauchen ein Stadtschloss!
Obwohl das Pro­jekt Stadtschloss in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung abgelehnt wurde,
scheint sich ger­ade Jann Jakobs damit nicht abfind­en zu können. 

Warum über­haupt brauchen wir ein solch­es Stadtschloss? Um his­torische Gebäude der
Nach­welt zu erhal­ten? Unser Ver­ständ­nis von Geschichte und Geschichts­be­wusst­sein ist
vor allem, dass sich die Men­schen, die Gesellschaft und vieles andere verän­dert und
weit­er­en­twick­elt. Der Wieder­auf­bau von Gebäu­den, die in his­torischen Prozessen
zer­stört wur­den, ist aber rück­wärts gewandt.
Auch die Auswahl dessen, was wieder aufge­baut wird, lässt Rückschlüsse auf die
Absicht­en der Unter­stütze Rin­nen dieser Vorhaben zu. Selek­tiv wer­den Baut­en aus der
Zeit des monar­chis­tis­chen Preußens wieder aufge­baut. Alles andere scheint nicht
his­torisch wertvoll, inter­es­sant oder für die Iden­ti­fika­tion geeignet. 

Wir müssen uns fra­gen, wofür das Gebäude des Stadtschloss­es sym­bol­haft ste­ht – für
Fortschritt, Demokratie und Frieden? Wohl kaum. Um der­lei Prunk­baut­en finanzieren zu
kön­nen, wurde die ein­fache Bevölkerung, die Ärm­sten der Armen noch mehr ausgebeutet,
als das ohne­hin schon geschah. Die gesamte Herrschaft in der preußis­chen Monarchie,
für die das Stadtschloß sym­bol­haft ste­ht, lastete auf den Schul­tern der Besitzlosen
und Unter­drück­ten. Arbeit­szwang, Zwangsrekru­tierun­gen in die Armee, Angriffskriege
gegen andere Län­der, bei denen Mil­lio­nen den Tod fanden…
Wer diesen Teil der Geschichte nicht aus­blenden will, kann sich kaum pos­i­tiv auf das
Stadtschloss beziehen und für seinen Wieder­auf­bau einsetzen. 

Die für das Stadtschloss ver­wen­de­ten Gelder und Spenden wer­den in anderen Bereichen
drin­gen­der benötigt – während soziale Pro­jek­te, Ini­tia­tiv­en gegen Rechts und anderen
fortschrit­tlichen Grup­pen die Gelder für ihre Arbeit fehlen, wollen sich Jakobs,
Jauch und andere mit dem Stadtschloss ein Zeichen set­zen – gegen den erklärten
Willen und die Inter­essen eines Großteils der Pots­damer Bevölkerung. 

Deshalb: 

Gegen den Wieder­auf­bau des Stadtschloss­es und ander­er preußis­ch­er Prunkbauten!

Für eine freie, klassen­lose Gesellschaft! 

[a] antifaschis­tis­che linke potsdam

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Überraschende Urteilsverkündung heute im Potsdamer Antifa-Prozess

Am heuti­gen Mon­tag wur­den zunächst ein­mal die Plä­doy­ers der Staat­san­waltschaft, des
Neben­kläger­an­walts und der Vertei­di­ger gehört. 

Peter Petersen, der Staat­san­walt, berichtete, dass es im Som­mer let­zten jahres zu
vie­len Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Recht­en und Linken gekom­men wäre. Der Auslöser
dessen wäre der sog. “Chamäleon-Prozess” gewe­sen. Am 18.06.05 habe es dann Gerüchte
gegeben, dass sich Nazis in der Pots­damer Innen­stadt aufhiel­ten. Die Angeklagten
hät­ten sich dann zur Ver­hin­derung weit­er­er Über­griffe in Rich­tung des Nauen­er Tors
begeben. Aus der Guten­bergstarße kom­mend seien sie in Rich­tung Cafe Hei­der gelaufen, dabei hät­ten sie auf der anderen Straßen­seite den Neben­kläger Ben­jamin Oestreich
gese­hen, hier­nach hät­ten sie sich ver­mummt, wären wieder zurück­ge­laufen und hätten
das Opfer ver­fol­gt. Dabei hätte ein­er der Angeklagten mit einem Teleskopschlagstock
zuerst auf den Ruck­sack Oestre­ichs geschla­gen, wobei eine Flasche zu Bruch ging und
hier­nach auf den Kopf. Dadurch sei das Opfer zu Boden gegan­gen. Dort liegend hätten
laut Staat­san­waltschaft die Angeklagten auf ihr Opfer einge­treten. Die Angeklagte
Julia wäre erst später dazugestoßen, da sie sich zunächst mit dem Zeu­gen Troschke
unter­hal­ten habe, dabei sei sie dann von Cindy Prause gese­hen wor­den. Hier­nach hätte
sich die Angeklagte Julia in einem sog. “Zeit­fen­ster” zum Tatort begeben und dort
auf das Opfer einge­treten. Dabei hät­ten die Angeklagten P.B., R.D. und A.L. den
Neben­kläger “ein­er das Leben gefährden­den Behand­lung” unter­zo­gen. Die
Straf­maß­forderung belief sich beim Staat­san­walt dann auf 1 Jahr und 3 Monate Haft für
Julia aus­ge­set­zt auf drei Jahre Bewährung, zusät­zlich die Zahlung von 300?
Schmerzens­geld, 1 Jahr aus­ge­set­zt auf Bewährung für den Angeklagten P.B. und 400?
Schmerzens­geld, für den Angeklagten R.D. vier Wochen Dauer­ar­rest und für den
Angeklagten A.L. eine Ver­war­nung und die Zahlung von 300? Schmerzens­geld, da sich
dieser geständig gezeigt habe und sich von der linken Szene sowie von Gewalt
dis­tanziert habe. Das Hauptziel dieser Ver­hand­lung nan­nte Petersen auch, den
Angeklagten klar zu machen, dass Gesin­nung sich nicht in Köpfe ein­prügeln lasse, da
son­st die Polizei sich ja ein­fach ein­mal alle Recht­en aufs Revi­er ein­laden würde um
sie ein­er solchen Behand­lung zu unterziehen und danach die Linken. 

Der Anwalt der Neben­klage fol­gte der Staat­san­waltschaft bei der Strafmaßbegründung
weitest­ge­hend, forderte dann jedoch, dass alle Angeklagten nach Erwachsenenstrafrecht
verurteilt wer­den soll­ten. Die vom Staat­san­walt vorgeschla­ge­nen Strafen emp­fand er
jedoch als zu niedrig, da in dem sein­er Mei­n­ung nach ver­gle­ich­baren sog.
“Tram-Prozess” bedeu­tend höhere Strafen ver­hängt wor­den seien. Er forderte Strafen
von 2 Jahren für Julia, 2 Jahre und 6 Monate für P.B., 1 Jahr Haft für R.D. und 1 Jahr Haft für A.L.

Hier­nach sprach Gysi, dieser berichtete von der Vorgeschichte dieses Vor­falls, über
den let­zten Som­mer und die vielfälti­gen Gewalt­tat­en der Nazis. Dabei berichtete er
von dem Über­fall auf das Haus der Angeklagten Julia und dem Über­fall auf den
Angeklagten P.B. Er brachte vor, dass sein Man­dant äußer­lich nicht in das von den
Tatzeu­gen beschriebene Bild gepasst habe und von nie­man­dem direkt belastet wurde. Er
berichtete weit­er­hin, dass die Unter­suchung­shaft das Leben seines Mandanten
verän­dert habe. 

Dann gaben die Anwältin Schulze und der Anwalt von Klin­gräf ihre Plä­doy­ers ab. Diese
bekun­de­ten, dass die Ver­hän­gung von 4 Monat­en Dauer­ar­rest gegen ihren Man­dan­ten eine
völ­lig ver­fehlte Bestra­fung sei, da diese laut Jugend­strafge­setz dazu diene direkt
nach der Tat Kon­se­quen­zen dieser aufzuzeigen. Davon könne nach über einem Jahr keine
Rede mehr sein. Alle Zeu­gen hät­ten keine endgültige Iden­ti­fizierung der Täter
vorgenom­men. Für den Freis­pruch ihres Man­dan­ten würde es aus­re­ichen, wenn nicht
endgültig aus­geschlossen wer­den kön­nte, dass nicht noch min­destems eine Per­son später zum
Tatort dazugekom­men sei. Die Iden­ti­fizierung der Täter durch die Zeu­g­in Meinelt sei
zudem frag­würdig, da diese noch nicht ein­mal habe aus­sagen kön­nen, ob die Täter nun
männlich oder weib­lich gewe­sen seien. Objek­tiv hätte von Anfang an festgestellt
wer­den kön­nen, dass das Ver­let­zungs­bild des Opfers nicht übereinges­timmt habe mit
den ver­schieden­sten Zeu­ge­naus­sagen. Desweit­eren habe die Zeu­g­in Meinelt aus­ge­sagt und dies habe die Staat­san­waltschaft (StA) unter den Tisch fall­en lassen, dass die Täter­gruppe aus
Rich­tung der Hege­lallee gekom­men sei, nicht aus der Guten­bergstraße. Außer­dem habe
kein­er der Zeu­gen aus­ge­sagt, dass zu den Tätern eine Per­son später hinzugekom­men sei
und dann mit zuge­treten hätte. Selb­st das Opfer habe aus­ge­sagt, dass nach der Tat
noch dunkel gek­lei­dete Men­schen dazugekom­men wären. 

Der Anwalt Lin­de­mann, hielt hier­nach der StA vor, dass diese auch verpflichtet
sei, ent­las­ten­des und nicht nur belas­ten­des Mate­r­i­al vorzu­tra­gen, dem­nach han­dele es
sich bei diesem Ver­fahren ein­deutig um ein poli­tis­ches. Der Angeklagte A.L., welcher
seinen Man­dan­ten, den Angeklagten P.B., belastet habe mit ein­er Zeu­ge­naus­sage habe
diese unter dem Ein­druck der erlit­te­nen Unter­suchung­shaft und der Schwere des
Vor­wurfs gemacht. Nie­mand son­st habe seinen Man­dan­ten belastet und da A.L. im
Gericht nicht bere­it gewe­sen sei, Fra­gen zu beant­worten, könne diese Aus­sage nicht
dazu benutzt wer­den, um seinen Man­dan­ten zu verurteilen. Denn es sei ganz natürlich
dass der Angeklagte A.L. ver­sucht habe die ihm vorge­wor­fene Tat­beteilung auf jemand
anderen abzuwälzen. 

Der Anwalt Sauer gab danach an, dass das objek­tive Ver­let­zung­bild des Opfers nicht
im Ger­ing­sten vere­in­bar gewe­sen sei mit den gegenüber der Polizei und dem Gericht
gemacht­en Zeu­ge­naus­sagen. Der Ruck­sack, den der Neben­kläger am Tatabend trug, sei zudem ungeeignet Schläge mit einem Teleskop­schlag­stock abzuhal­ten, es blieben also
objek­tiv nur 2 Ver­let­zun­gen. Diese stell­ten von Anfang an keinen ver­sucht­en Mord da. Die Belas­tung sein­er Man­dan­tin durch u.a. die Zeu­g­in Meinelt sei darauf zurück­zuführen, dass diese unter den Tätern eine kor­pu­lente Per­son gese­hen habe und dann später Julia auf dem Platz sah, daraus habe sie den Schluß gezo­gen, dass es Julia gewe­sen sein müsse, die an der Tat beteiligt war. Ein Zeit­fen­ster wie von der
StA behauptet existiere zudem nicht. Die Zeu­g­in Prause lief von Oestre­ich weg, als die Täter auf diesen zuka­men, dann sah sie ca. 30–40m vom Tatort ent­fer­nt Julia im
Gespräch mit den Zeu­gen Troschke und Beck­er. Es habe also für seine Man­dan­tin gar keine Zeit gegeben sich an der Tat zu beteiligen. 

Nach drei Stun­den Beratung, die eigentlich nur ange­set­zt war, damit das Gericht über
gestellte Anträge entschei­det, fol­gte dann über­raschend das Urteil. Dieses sieht 6
Monate Haft aus­ge­set­zt auf zwei Jahre Bewährung und zusät­zlich die Ableis­tung von
50 Arbeitsstun­den für den Angeklagten P.B. vor, für die Angeklagte Julia eben­falls 6
Moante Haft aus­ge­set­zt auf zwei Jahre Bewährung und für die Angeklagten R.D. und A.L
jeeweils eine Ver­war­nung, zusät­zlich muss erster­er 100 Stun­den gemein­nütziger Arbeit
ableis­ten. In ihrer Urteils­be­grün­dung fol­gte die Rich­terin weitest­ge­hend der
Staat­san­waltschaft. Jedoch lässt die Art und Weise wie sich diese Begründung
zusam­mengeschus­tert wurde, ein poli­tis­ches Ver­fahren ver­muten. Alle vormaligen
“Ent­las­tungszeu­gen” wurde so zu Belas­tungszeu­gen, zudem hat­te beispiel­sweise niemand
der Zeu­gen, die alle­samt unter­schiedliche Angaben macht­en, gese­hen wie zB eine
weit­ere Per­son zum Tatort dazukam und eben­falls auf das Opfer einge­treten hat, was
das Geric
ht als erwiesen ansah. Auch die Ein­las­sun­gen der Angeklagten R.D. und Julia
hielt sie für unglaub­würdi­ge “Schutzbe­haup­tun­gen”. Die Vertei­di­gung lässt sich
weit­ere Rechtsmit­tel offen, eine abschließende Beurteilung des Ver­fahrens wird in den
näch­sten Tagen veröf­fentlicht werden.

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300 Antifas in Seelow

Über 300 Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten kamen zur Kundge­bung: “NS-Ver­her­rlichung stop­pen” nach Seelow. Einige Men­schen mehr, waren es auf der bürg­er­lichen Gegenkundge­bung in Seelow. Den­noch kon­nte der Auf­marsch von ca. 1 000 Neon­azis zum Fried­hof in Seelow nicht gestoppt werden.

Das war auch nicht zu erwarten, nach­dem die Bran­den­burg­er Lan­desregierung und ihr Aktions­bünd­nisünd­nis in Halbe den “Tag der Demokrat­en” feierte, statt den Protest in Seelow zu unterstützen.

Den­noch war der antifaschis­tis­che Protest in Seelow ein Erfolg. Wir waren lauter und wir hat­ten natür­lich die bessere Musik — dank dem “Berlin Boom Orches­tra”. Es gelang zeitweise anreisende Nazis zu block­ieren. Im Gegen­satz zu Halbe beteiligten sich an den Protesten zahlre­iche Seelow­erin­nen und Seelower.

Danke an alle, die sich den Nazis in den Weg gestellt haben.
Wir sehen uns am 3. März 2007 in Halbe!

NS-Ver­her­rlichung stop­pen — überall

Red Halbe

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Gegen Rassismus und rechte Gewalt

Kundge­bung am 27. Novem­ber 2006 gegen Ras­sis­mus und rechte Gewalt

Cot­tbus, Stadthal­len­vor­platz, 16 — 19 Uhr

Am 4. März 2006 wur­den zwei afrikanis­che Asyl­be­wer­ber in einem Bus in
Cot­tbus belei­digt und kör­per­lich ange­grif­f­en. Der rassistisch
motivierte Angriff wird am 15. und 29. Novem­ber 2006 vor dem
Amts­gericht in Cot­tbus öffentlich ver­han­delt wer­den. Die
Gerichtsver­hand­lung nehmen wir zum Anlass, um auch in der
Zivilge­sellschaft ein Zeichen zu set­zen. Wir laden am 27. November
2006 in Cot­tbus zu ein­er Kundge­bung gegen Ras­sis­mus, rechte Gewalt und
Diskriminierung. 

Rechte Gewalt 

Der rechte Angriff auf zwei Asyl­be­wer­ber am 4. März 2006 ist kein
Einzelfall. Im 1. Hal­b­jahr 2006 ereigneten sich in Cot­tbus fünf
rechtsmo­tivierte Angriffe. Doch auch diese Zahl spiegelt nur einen
Teil der Real­ität wieder, eine rel­a­tiv hoch einzuschätzende
Dunkelz­if­fer wird von der Zäh­lung nicht erfasst, weil die Betroffenen
keine Anzeige erstat­ten oder weil die Gewalt­tat von den erfassenden
Polizei­di­en­st­stellen nicht als poli­tisch motivierte Straftat
ein­ge­ord­net und somit auch nicht entsprechend gezählt bzw. bekannt
gegeben wird. 

Aus ras­sis­tis­chen Motiv­en wer­den Men­schen ange­grif­f­en, weil sie eine
andere Haut­farbe oder eine andere Herkun­ft haben und damit nicht in
das rechte Welt­bild passen. Für Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt ist jedoch
nicht nur die erlit­tene Gewalt, son­dern die mit dem Angriff
sig­nal­isierte Diskri­m­inierung und Abw­er­tung ein schw­er­er Schlag. 

Rechte Gewalt­tat­en reichen von ein­er Belei­di­gun­gen bis zu einem
kör­per­lichen Angriff mit Todes­fol­gen. Als Legit­i­ma­tion dienen den
recht­en Schlägern ide­ol­o­gisch geprägte Ansicht­en und Vorurteile, die
immer wieder auch als Ele­mente in öffentlichen Debat­ten oder einer
gesellschaftlichen Prax­is zu find­en sind. Die zulet­zt veröffentlichten
Ergeb­nisse ein­er Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung haben erneut
ergeben, dass rechte Ein­stel­lungsmuster kein Jugend­phänomen und auch
kein “Ost­prob­lem” sind. Ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Einstellungen
sind in den unter­schiedlichen Gesellschafts­grup­pen und Altersstufen
anzutreffen. 

Lebenssi­t­u­a­tion von Flüchtlin­gen in Deutsch­land Asyl­suchende wer­den trotz
ihrer unter­schiedlichen kul­turellen und biographis­chen Hin­ter­gründe einer
Min­der­heit­en­gruppe zuge­ord­net, der im All­t­ag neben der Gefahr eines
recht­en Angriffs auch Miß­trauen und Diskri­m­inierung begeg­net. Bereits
durch die Geset­zge­bung erhal­ten Asyl­suchende in Deutsch­land einen
gesellschaftlichen Sta­tus, der ihnen weniger Rechte zubil­ligt. So sind
Asyl­be­wer­ber z.B. auf der Grund­lage des Aus­län­derge­set­zes und des
Asylbewerberleistungsgesetzes
verpflichtet, in ein­er Sam­melun­terkun­ft zu wohnen, sich ausschließlich
in dem gemelde­ten Land­kreis aufzuhal­ten (soge­nan­nte Residenzpflicht)
und mit Gutscheinen statt mit Bargeld einzukaufen (Gutschein­sys­tem).

Auch die Auf­nahme ein­er Arbeit oder ein­er Aus­bil­dung wird den meisten
Asyl­suchen­den fak­tisch unter­sagt. Das soge­nan­nte “Gutschein­sys­tem” und
die “Res­i­den­zpflicht” bedeuten für Asyl­suchende genau­so eine
Diskri­m­inierung und Stig­ma­tisierung im All­t­ag, wie die Verweigerung
des Zutritts zu ein­er Diskothek oder die Belei­di­gung auf­grund ihres
Aussehens. 

Um recht­en Gewalt­tat­en vorzubeu­gen, soll­ten Flüchtlinge einen
gle­ich­berechtigter Platz in der Gesellschaft erhal­ten. Ein “Nein”
gegen die Gewalt­täter auf der Straße kann nicht ver­mit­telt wer­den, so
lange die Aus­gren­zung und Stig­ma­tisierung von Min­der­heit­en­grup­pen wie
Flüchtlin­gen, genau­so aber auch von Obdachlosen, Homo­sex­uellen oder
Ange­höri­gen ander­er Reli­gion­s­grup­pen eine gesellschaftliche Praxis
bleibt. Der Ein­satz für Tol­er­anz und Demokratie erfordert auch die
Abschaf­fung diskri­m­inieren­der Gesellschaftsstrukturen. 

Gegen Ras­sis­mus und rechte Gewalt!

Für die Abschaf­fung des Gutschein­sys­tems und das Recht auf
Bewegungsfreiheit!

Gle­iche Rechte für Alle! 

Unter­stützt von:
Flüchtlingsini­tia­tive Bran­den­burg (FIB), Anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tive Berlin (ARI), Ini­tia­tive Oury Jal­loh, SDAJ Cot­tbus, Antifa Fin­ster­walde, Antifa Cot­tbus, Cot­tbuser Ini­tia­tive “Bargeld statt Gutscheine”, Opfer­per­spek­tive e.V., Sam­ba-Band Berlin, The VOICE Africa Forum,
Platafor­ma, Flüchtlingsrat Brandenburg

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