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Rechte Gewalt im Potsdamer Kulturzentrum

Zwei Über­griffe mit mut­maßlich recht­sex­tremen Hin­ter­grund ereigneten sich in den ver­gan­genen Tagen in Potsdam

Im Kul­turzen­trum Waschhaus hat sich nach Mit­teilun­gen des Potsdamer
Antifa-Arbeit­skreis­es eine Straftat mit offen­sichtlich recht­sex­tremen Hintergrund
ereignet.
In der Nacht zum Don­ner­stag soll dort ein Jugendlich­er von einen Par­tybe­such­er so
schw­er ver­let­zt, dass er einen Nasen­bruch, ein Schädel-Hirn-Trau­ma, eine
Kiefer­prel­lung und mehrere Hämatome am Kopf davon trug. Er befind­et sich in
sta­tionär­er Behand­lung im Kranken­haus. Laut der Pressemel­dung der Antifa­gruppe hatte
sich die Auseinan­der­set­zung an einen T‑Shirt mit recht­en Motiv­en entzündet.
Dieses soll auf der Vorder­seite mit dem Logo der Naz­iband “Frontalkraft” bedruckt
gewe­sen sei. Auf der Rück­seite soll der Spruch “Schwarz ist die Nacht, in der wir
euch kriegen — Weiß sind die Män­ner, die für Deutsch­land siegen — Rot ist das Blut
auf dem Asphalt” sowie einem Maschi­nengewehr zu sehen gewe­sen. Das spätere Opfer
habe den Träger des T‑Shirt in eine Diskus­sion über das Motiv ver­wick­eln wollen. Der
habe aber nach einen kurzen Wortwech­sel sofort zugeschla­gen. Auch nach dem der
junge Mann am Boden lag, habe er weit­er auf ihn eingeschla­gen. Umstehenden
Par­tygästen sei es nur mit Mühe gelun­gen, den Schläger von seinen Opfer zu trennen.
Der Antifa-Arbeit­skreis forderte in der Pressemit­teilung das Waschhaus auf,
„endlich mit dem Prob­lem recht­sex­tremer BesucherIn­nen offen­siv umzuge­hen und solchen
Per­so­n­en keinen Zutritt mehr zu gewähren“. (Peter Nowak)

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Iskra feiert Geburtstag Israels

Am 3. Mai ist Israel-Tag — die ISKRA feiert mit!

Unter dem Mot­to „Israel — Land der Wis­senschaft und Kul­tur” schließen sich 50 deutsche Städte dem Israel Tag 2007 an. Von München bis Berlin wird öffentlich der 59. Geburt­stag Israels gefeiert. Auch in Frank­furt (Oder) wird es Kul­tur und Infor­ma­tio­nen rund um Israel geben, organ­isiert von der ISKRA.

Inner­halb von weni­gen Jahren entwick­elte sich der Israel-Tag zu einem großen öffentlichen Event. 2003 von der I‑Like-Israel (ILI)-Bewegung in München ini­ti­iert, schlossen sich sei­ther immer mehr Grup­pen und Städte an. Am kom­menden 3. Mai beteili­gen sich bere­its 50 Städte und über 200 Organ­i­sa­tio­nen am Israel-Tag. Sie kom­men aus dem gesamten gesellschaft­spoli­tis­chen Spektrum.

In Frank­furt (Oder) wird Israels Geburt­stag vom 3. bis 5. Mai unter dem Mot­to “Ent­decke Israel! Poli­tik und Kul­tur aus Nahost” gefeiert. Eröffnet wer­den die Feier­lichkeit­en am 3. Mai um 16 Uhr auf dem Brun­nen­platz. Infos­tände wer­den Israel in Poli­tik, Touris­tik, Arbeit, Essen und Kul­tur präsen­tieren. Auch kleine Sprachkurse wer­den ange­boten. Ab 20 Uhr wird das Stück „Kor­czak” im The­ater Frank­furt aufge­führt. Außer­dem gibt es jüdis­che Musik — Klezmer.

Am Fre­itag, den 4. Mai, wird es geschichtlich: Die Ausstel­lung „Visa fürs Leben — Diplo­mat­en, die Juden ret­teten” soll über Ret­tungsak­tio­nen während der Zeit des Holo­caust informieren. Sie wird bis zum 17. Mai im Kleist-Forum zu sehen sein. Am Abend sind alle zur Shab­bat-Feier in der Jüdis­chen Gemeinde ein­ge­laden. Für den 5. Mai ist eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung zum The­ma „Mod­ern­er Anti­semitismus” geplant.

Die in Frank­furt (Oder) beteiligten Organ­i­sa­tio­nen, neben der ISKRA u.a. Süh­neze­ichen Friedens­di­enst, Build­ing-Bridges und die Jüdis­che Gemeinde, wollen mit dem Israel Tag ein couragiertes Zeichen set­zen gegen Anti­semitismus, für Demokratie, Men­schen­rechte und eine friedliche Entwick­lung im Nahen Osten.

Dem­nächst wird es auch eine Inter­net­seite zu den Frank­furter Israel-Tagen geben.

Iskra

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Deutschland Kaputt — Bombendank!”

Am Sam­stag den 14.4 um 16.00 Uhr wird auf dem Pots­damer Luisen­platz, eine Kundgebung
zum Jahrestag der Bom­bardierung Pots­dams stattfinden.

In der Nacht vom 14. zum 15. April 1945 wur­den Teile der Pots­damer Innen­stadt durch
britis­che Bomberver­bände zer­stört. Nach­dem gutes Zure­den und der Abwurf von
Flug­blät­tern nicht halfen, ver­sucht­en die Alli­ierten, mit soge­nan­nten “moral
bomb­ings” die deutsche Durch­hal­tege­sellschaft zu demor­al­isieren. “Moral bombing” -
in kleineren Rah­men – führte nach Ansicht der britis­chen Luft­waffe u.a. zuvor in
Ital­ien zu einem Auf­begehren der Bevölkerung gegen das faschis­tis­che Regime. Der
Ver­such, dies in Deutsch­land zu wieder­holen, trug keine Früchte. Ziel der Alliierten
war es, wichtige Indus­triean­la­gen und die Infra­struk­tur für den Nach­schub an die
Front zu zer­stören. Sämtliche Betriebe in Pots­dam dien­ten zu dieser Zeit der
Kriegs­maschiner­ie. Ihre Arbeit­skräfte rekru­tierten sie aus den 50 kleineren
Zwangsar­bei­t­erIn­nen­lagern, die in und um Pots­dam geschaf­fen wurden.
Hauptziel der 4.000 inner­halb von 20 Minuten abge­wor­fe­nen Bomben war der Potsdamer
Haupt­bahn­hof als Verkehrsknoten­punkt für Berlin. Die Bom­bardierung sollte den
sow­jetis­chen Boden­trup­pen ermöglichen, Berlin mit gerin­geren Ver­lus­ten zu befreien.
Der britis­che Bombe­nan­griff ließ, wie alle anderen Schläge gegen den NS-Staat,
Men­schen, gegen die sich die Deutsche Bar­barei richtete, auf eine baldige Niederlage
des Nation­al­sozial­is­mus und auf Befreiung durch die Alli­ierten hoffen. 

Der 14. April wird in Pots­dam seit der Wiedervere­ini­gung als Anlass genom­men, die
deutschen Gräueltat­en zu rel­a­tivieren, indem die Opfer des Nation­al­sozial­is­mus in
eine Rei­he mit denen der alli­ierten Bomben gestellt wer­den. Die Geschichtspolitik
der Berlin­er Repub­lik machte es möglich: Die Shoah wird als Teil deutsch­er Identität
benutzt, um Deutsch­land als geläuterte Nation darzustellen, die eine besondere
Ver­ant­wor­tung zu tra­gen habe. Das durch den Krieg verur­sachte Leid wird allen
Beteiligten attestiert, zu allererst den Deutschen. Doch wo es nur noch Leidende
gibt, gibt es keine TäterIn­nen. Ursache und Wirkung wer­den auf den Kopf gestellt und
der Opfermythos salon­fähig gemacht.

Dieser Akt des Selb­st­mitlei­ds schlägt sich auch in der langjähri­gen Debat­te über den
Wieder­auf­bau preussis­ch­er Herrschafts- und Repräsen­ta­tions­baut­en in der Potsdamer
Innen­stadt nieder. So ist die Gar­nisonkirche bere­its seit den 80er Jahren besonderes
Anliegen ein­er tra­di­tionell-faschis­tis­chen Sol­datenor­gan­i­sa­tion aus Westdeutschland.
Evan­ge­lis­che Kirche und Sozialdemokratie set­zen mit­tler­weile das Pro­jekt fort, indem
sie aus der Mil­itärkirche ein Ver­söh­nungszen­trum basteln wollen. Man würde wohl
nicht ein­mal in ein­er Dorf­stampe einen der­art dreis­ten Ver­such erwarten, Opfer und
Täter gle­ichzuset­zen, als aus­gerech­net am Tag der Reich­s­pogrom­nacht die Potsdamer
Ver­söh­nungskapelle einzuwei­hen und der Bom­bardierung deutsch­er Städte zu gedenken.

Von der bürg­er­lichen Einopfer­ung prof­i­tierten auch Neon­azis. Seit Ende der Neunziger
wird vor allem am 13. Feb­ru­ar in Dres­den den dor­ti­gen Bombenopfern gedacht. Deren
zunächst küm­mer­liche Aktiv­itäten entwick­el­ten sich in den let­zten Jahren zu einem
Anziehungspunkt für mehrere Tausende FaschistIn­nen. Den bish­eri­gen Höhep­unkt bildete
der Nazi­auf­marsch 2005, der mit ca. 6000 Teil­nehmerIn­nen der größte seit 1945 war.
Auch Pots­damer Neon­azis waren regelmäßig zugegen. 

Im Gegen­satz zu Dres­den spielte der Geschicht­sre­vi­sion­is­mus bei den Pots­damer Nazis
keine große Rolle, was zum Einen an ihrer fehlen­den the­o­retis­chen Arbeit und zum
anderen an ihrem dumm­plumpen Gebaren liegen dürfte. Erste Anze­ichen ein­er Änderung
hin­sichtlich der poli­tis­chen Schw­er­punk­te gab es am 13. Feb­ru­ar diesen Jahres. In
den Abend­stun­den marschierten cir­ca 30 vornehm­lich junge Neon­azis unter der Führung
von Sebas­t­ian Glaser (Ex-Mit­glied der ver­bote­nen Berlin­er Kam­er­ad­schaft Tor) und
Robert Meier (Freie Kräfte Pots­dam) durch Pots­dam. Es ist dur­chaus zu erwarten, dass
Sie weit­er­hin ver­suchen wer­den andere geschicht­strächtige Dat­en zu besetzen.

Wie in Dres­den, wurde auch in Pots­dam das The­men­feld des Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und
der Einopfer­ung deutsch­er Täter von der bürg­er­lichen Mitte aus betrieben und dem so
ein frucht­bar­er Boden geliefert. So wäre es nicht ver­wun­der­lich, wenn sich die
Gar­nisonkirche zu einem neon­azis­tis­chen Wall­fahrt­sort entwick­eln würde. Die frühere
Funk­tion als preussis­che Mil­itärkirche, in der sich Hin­den­burg und Hitler die Hand
gaben, dürfte als Grund genü­gen. Diese friedliche Machtüber­gabe an Hitler gilt als
die kon­se­quente Über­führung Preussens in die Moderne.

Im Gegen­zug verblüfft es, dass es neben der Renais­sance preussis­ch­er Architek­tur und
einem Gedenkstein für die Ver­triebe­nen, keine Kennze­ich­nung der ehemaligen
Zwangsar­bei­t­erIn­nen­lager in Pots­dam gibt — waren doch die 10.000 zum Zeit­punkt der
Bom­bardierung in Pots­dam inhaftierten Zwangsar­bei­t­erIn­nen die einzi­gen unschuldigen
Opfer. Auch die von den “Fre­undin­nen des Sach­sen­hausenkomi­tees”, des Bündnis
“Mad­stoP” und mit Unter­stützung des AStA sowie der Uni­ver­sität­sleitung der
Uni­ver­sität Pots­dam am 19. April 2005 errichtete Gedenk­tafel für die Häftlinge des
KZ Sach­sen­hausen, die im Außenkom­man­do Grieb­nitzsee Zwangsar­beit für das Deutsche
Rote Kreuz leis­ten mussten, wurde nach ihrer Beschädi­gung nicht wieder ersetzt.

Den deutschen Opfermythos angreifen! Gegen jeden Geschichtsrevisionismus!

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Naziangriff im Waschhaus Potsdam

In der Nacht vom 4. auf den 5. April, kam es in der Schinkel­halle im Potsdamer
Waschhaus zum wieder­holten Male zu einem Naz­iüber­griff. Dabei wurde ein Jugendlicher
schw­er ver­let­zt und befind­et sich zur Zeit in sta­tionär­er Behand­lung im Krankenhaus.

Kurz vor 4.00 Uhr sprach Tyler W.* einen Gast, der sich zuvor neben ihn set­zte, auf
sein T- Shirt an. Dieses war auf der Vorder­seite mit dem Logo der Naziband
“Frontalkraft” bedruckt. Auf der Rück­seite prangte der Spruch “Schwarz ist die
Nacht, in der wir euch kriegen — Weiß sind die Män­ner, die für Deutsch­land siegen -
Rot ist das Blut auf dem Asphalt” sowie einem Maschinengewehr. (

Nach einem kurzen Wortwech­sel schlug der offensichtlich
recht­sradikale junge Mann Tyler ohne Vor­war­nung ins Gesicht. Daraufhin ging der
Jugendliche ohne Gegen­wehr sofort zu Boden, was den Täter nicht davon abhielt ihn
weit­er zu mal­trätieren. Es fol­gten weit­ere gezielte Faustschläge ins Gesicht.
Anwe­sende Par­tygäste ver­sucht­en den Täter davon abzuhal­ten, was ihnen nur mit Mühe
gelang.

Zur Zeit wird Tyler sta­tionär behan­delt, da er einen offe­nen Nasen­bein­bruch mit
ein­er 2 cm großen Platzwunde erlitt, sowie ein Schädel-Hirn-Trau­ma, eine
Kiefer­prel­lung und mehrere Hämatome.

An einem Ver­anstal­tung­sort, an dem das Secu­ri­ty-Team regelmäßig Klei­dung von Thor
Steinar trägt, muss man sich über einen der­ar­ti­gen Vor­fall nicht wirk­lich wundern.
Hin­ter dieser Marke steckt ein­deutig recht­sex­tremes Gedankengut, fol­glich fühlen
sich Gäste mit gle­ich­er Gesin­nung dort wohl. In ein­er der­ar­ti­gen Umge­bung kann es
nie­man­den erstaunen, wenn es zu recht­sex­tremen Über­grif­f­en kommt. 

Dazu sagt Alis­sa vom ak_antifa Pots­dam: “Wir fordern das Waschhaus auf, endlich mit
dem Prob­lem recht­sex­tremer BesucherIn­nen offen­siv umzuge­hen und solchen Personen
keinen Zutritt mehr zu gewähren. Dies umzuset­zen, dürfte ihnen allerd­ings mit den
jet­zi­gen Türste­hern schw­er fallen.” 

* Name zum Schutz des Geschädigten geändert

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Demonstration nach Überfall

Nach einem mut­maßlich frem­den­feindlich motivierten Über­fall auf den 56-jähri­gen Schwarzafrikan­er Evariste S. plant der Arbeit­skreis Afri­ka (AK- Afri­ka) der Pankow­er SPD eine Demon­stra­tion gegen Ras­sis­mus. Vorge­se­hen­er Ter­min für die Kundge­bung sei der 21. April, sagte gestern der stel­lvertre­tende Vor­sitzende des AK Afri­ka, Sven Mekarides. Der Fall des schw­erver­let­zten Afrikan­ers ist weit­er ungek­lärt. Die Polizei hat­te den aus Burun­di stam­menden Berlin­er am Mor­gen des 1. April hil­f­los in ein­er Hen­nigs­dor­fer Bäck­erei aufge­fun­den. Der 56-Jährige war kurzzeit­ig ansprech­bar und gab an, zuvor in der S‑Bahn von mehreren Per­so­n­en geschla­gen wor­den zu sein. Nach Angaben des Arbeit­skreis­es liegt Evariste S. weit­er­hin im Koma.

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Ostermarsch gegen Tiefflüge

Witt­stock Zu dem voraus­sichtlich bun­desweit größten Oster­marsch gegen den Tief­flug­be­trieb der Luft­waffe in Nord­bran­den­burg erwartet die Bürg­erini­tia­tive “Freie Hei­de” nach eige­nen Angaben wieder tausende Teil­nehmer. An der Demon­stra­tion wollen auch Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck, Meck­len­burg-Vor­pom­merns Umwelt­min­is­ter Till Back­haus (bei­de SPD) und die bran­den­bur­gis­che Bun­destagsab­ge­ord­nete der Grü­nen, Cor­nelia Behm, teil­nehmen. Der Wider­stand gegen die Wieder­in­be­trieb­nahme des früheren Luft-Boden-Schieß­platzes dauert schon 15 Jahre. Früher hat­ten ihn die sow­jetis­chen Stre­itkräfte als Bomben­ab­wurf­platz genutzt. Die Bun­deswehr will auf der rund 14 000 Hek­tar großen Fläche den größten Tief­flugübungsplatz Mittel€pas einrichten. 

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Christen-Schwund

Sie sin­gen. Ein­er hält ein großes Kreuz aus zwei ein­fachen Hol­zlat­ten. Kurz darauf hält ein anwe­sender Pfar­rer eine kurze Predigt, dann fol­gt ein gemein­sames Gebet. Rund 70 Jugendliche haben sich so ver­sam­melt. Die Szene auf dem Bass­in­platz am ver­gan­genen Fre­itagabend erregt auch die Aufmerk­samkeit ein­er Pas­san­tin: „Was passiert denn hier, ist das eine Sekte?“

Die 17-jährige Meike und die ein Jahr ältere Johan­na ken­nen solche Reak­tio­nen. Sie sind zwei Mäd­chen aus der Jugend­gruppe auf dem Bass­in­platz, die sich am ver­gan­genen Fre­itag zum jährlichen Öku­menis­chen Kreuzweg der Jugend in Pots­dam getrof­fen haben. „Es ist manch­mal schon so, dass Vorurteile gegen Men­schen beste­hen, die Gott ver­trauen – dabei lässt sich unser Glaube mit dem Leben und der Schule ganz nor­mal vere­in­baren“, sagt Meike. Sie und ihre Fre­undin engagieren sich bei der jun­gen Gemeinde der franzö­sisch-reformierten Kirche am Bass­in­platz, ein­er evan­ge­lis­chen Kirche. „Engagieren heißt allerd­ings vor allem den Glauben gemein­schaftlich mit den anderen zu erleben“, so Meike. Deshalb geht sie auch jeden Son­ntag in die Kirche statt lange auszuschlafen: „Es kommt darauf an, was einem wichtig ist.“

Allerd­ings gehören die bei­den Mäd­chen in Pots­dam zu ein­er immer klein­er wer­den­den Gruppe. Dies zumin­d­est stellt Kreisju­gendp­far­rerin Ulrike Mosch fest. „Wir merken ganz deut­lich, dass wir zurzeit immer stärk­er mit den geburten­schwachen Jahrgän­gen zu tun haben“, sagt Mosch. An einem plas­tis­chen Beispiel macht sie dies fest: 2002 habe es noch mehr als 7000 Jugendliche zwis­chen 15 und 18 Jahren in Pots­dam gegeben – 2010 seien dies nur noch rund 2500. „Vor ein paar Jahren sind zum Jugend­kreuzweg noch knapp 200 junge Leute gekom­men, heute weniger als die Hälfte.“ Gle­ichzeit­ig gebe es das generelle Prob­lem, dass durch den immer deut­lich­er spür­baren Druck der Schule und viele andere Möglichkeit­en der Freizeit­gestal­tung viele poten­tiell Inter­essierte nur sel­ten den Weg zu den kirch­lichen Jugen­dor­gan­i­sa­tio­nen fän­den. „Viele bleiben eben weg und kom­men nur zu einzel­nen Höhep­unk­ten im Jahr“, so Mosch. Mei­n­ung­sum­fra­gen geben der Jugendp­far­rerin zum größten Teil Recht. In der aktuellen Shell-Jugend­studie für Bran­den­burg gaben vor zwei Jahren 76 Prozent der Befragten an, dass in ihrer Region zwar Freizei­tange­bote von kirch­lichen Grup­pen vorhan­den seien – diese sie aber nicht inter­essierten. Ins­ge­samt wur­den in der Studie rund 3400 Bran­den­burg­er Jugendliche befragt. 8,4 Prozent von ihnen sagten, dass sie sich in ein­er kirch­lichen Organ­i­sa­tion engagieren, im Alter ab 18 Jahren waren dies sog­ar nur 5,4 Prozent.

Solchen Trends möchte Jugendp­far­rerin Mosch natür­lich ent­ge­gen­wirken. Doch viel machen lässt sich offen­bar nicht. „Wir fassen viele Aktiv­itäten in Zen­tren zusam­men, damit nicht einzelne Stadt­teil­grup­pen irgend­wann zu klein wer­den und dann vielle­icht gän­zlich zer­brechen“, sagt Mosch über die derzeit­ige Strate­gie, um die fehlen­den Mit­glieder zu kom­pen­sieren. Dies ließe sich auch kaum ver­hin­dern: Ihre Arbeit sei nicht auf „Großmis­sion­ierung“ ausgelegt.

Schön find­en dies Meike und Johan­na nicht. Sie wollen, dass sich die Kirche mehr nach außen öffnet, üben sie Kri­tik. „Viele haben ja auch eher ein Prob­lem mit der Insti­tu­tion Kirche als mit Glaube an sich – auch wir“, sagt Johan­na. Wie sie selb­st zu ihrem Glauben gekom­men sind, das ver­mö­gen sie nur schw­er in Worte zu fassen. Meike ver­sucht es so: „Ich denke, es ist kein Gläu­big-Wer­den, son­dern vielmehr ein Ent­deck­en Gottes.“

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Einstimmig gegen die Abschiebung

Der Wider­stand gegen die geplante Abschiebung der Fam­i­lie Nde­mu wächst. Die Nde­mus leben in Rathenow und sollen zurück nach Kamerun. Der Peti­tion­sauss­chuss des Land­tags hat sich jedoch für eine erneute Über­prü­fung ausgesprochen.
»Wir haben die Lan­desregierung aufge­fordert, die Abschiebung der Frau und ihrer vier Kinder nochmals zu über­denken«, sagt der Auss­chussvor­sitzende Thomas Dom­res (Linkspartei). »Dafür haben wir ihr eine Frist von drei Wochen eingeräumt.« Am 24. April werde der Peti­tion­sauss­chuss sich dann erneut mit dem Fall befassen. Die Entschei­dung fiel nach ein­er mehr als zweistündi­gen emo­tionalen Debat­te ein­stim­mig. »Es gibt inzwis­chen neue Aspek­te, die unbe­d­ingt bew­ertet wer­den müssen«, betont Domres.

Maria Awa Nde­mu sollte mit ihren Kindern ursprünglich am Mittwoch nach Kamerun aus­reisen. Doch das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam ver­fügte am Mon­tag einen vor­läu­fi­gen Abschiebestopp bis zum 18. April. Bis dahin sind die vor­läu­fi­gen Ein­reisep­a­piere der Kameruner Botschaft ver­fall­en, was die Abschiebung dann vor­erst unmöglich macht. Erfahrungs­gemäß dauere es län­gere Zeit, bis neue Papiere aus­ge­händigt wer­den, erzählt Domres.

Die 35-jährige Kameruner­in und ihre Kinder waren 2001 nach Deutsch­land ein­gereist. 2003 wurde ihr Asy­lantrag abgelehnt. Der Fam­i­lien­vater ließ sich inzwis­chen schei­den und ist mit ein­er Deutschen ver­heiratet, hat deswe­gen ein Bleiberecht. Die Härte­fal­lkom­mis­sion hat­te sich dafür aus­ge­sprochen, dass die Frau und ihre Kinder in Deutsch­land bleiben dür­fen. Doch Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) set­zte sich über das Votum hin­weg. Diese harte Hal­tung ist auch in der CDU-Land­tags­frak­tion heftig umstrit­ten. Hier formierte sich erst­mals Wider­stand gegen die Aus­län­der­poli­tik Schön­bohms. Zu den Kri­tik­ern gehören vor allem der CDU-Kreis­chef im Havel­land, Dieter Dom­brows­ki, und Innen­ex­perte Sven Petke.
Am Dien­stag demon­stri­erten Schüler des Rathenow­er Jahn-Gym­na­si­ums vor dem Land­tag. Sie über­gaben der Par­la­mentsvizepräsi­dentin Ger­linde Sto­brawa (Linkspartei) eine Liste mit Unter­schriften gegen die Abschiebung ihrer Mitschü­lerin, der 15-jähri-gen Mar­velle. Eine Schüler­sprecherin sagte, dass Mar­velle zu den besten Schülern in ihrer Klasse gehöre. 

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Farbangriff auf Wahlkreisbüro und Gymnasium

(MAZ, 3.4.07) Unbekan­nte haben in den frühen Mon­tag­mor­gen­stun­den die Geschäftsstelle der Linke.PDS mit Farbbe­häl­tern bewor­fen, die an der Gebäude­wand rote Farb­spritzer hin­ter­ließen. Einen Tatzusam­men­hang auf­grund gle­ich­er Vorge­hungsweise, Tatzeitraum und iden­tis­ch­er Tat­mit­tel sehen die Ermit­tler mit der eben­falls durch rote Farbbeu­tel began­genen Sachbeschädi­gung am Jahn-Gym­na­si­um. Im Bere­ich der Bil­dung­sein­rich­tung, der dazu gehöri­gen Mehrzweck­halle sowie der Bade­straße wur­den außer­dem min­destens 70 Aufk­le­ber — inhaltlich NPD-Wer­bung — festgestellt.

Am Jahn-Gym­na­si­um bewegte sich zum möglichen Tatzeit­punkt ein rot­er VW-Pas­sat älteren Modells.

In diesem Zusam­men­hang wer­den Zeu­gen gesucht, die Angaben zu den Straftat­en, zum Fahrzeug oder zu möglichen Tätern machen kön­nen. Hin­weise bitte an die Polizei unter der Tele­fon­num­mer 03562/92–0.

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Video-Seminar für jugendliche Flüchtlinge

Der span­nend­ste Film sind wir“

Ref­er­entin­nen:

Anne Fri­sius: Dokumentar-Filmemacherin

Sabine Rietz: Journalistin

Bei dem Sem­i­nar kön­nt Ihr ler­nen, wie man einen kurzen Doku­men­tarfilm bzw. Fernse­hbeitrag macht. Wir brin­gen Euch bei, wie man ein The­ma ein­gren­zt, gute Bilder filmt und schnei­det, Texte for­muliert, die jed­er ver­ste­ht und das alles zu einem unter­halt­samen und den­noch inhaltlich guten Film zusam­men baut. Ziel ist es, dass wir gemein­sam span­nende Diskus­sio­nen über die Sit­u­a­tion junger Flüchtlinge führen und die Ergeb­nisse in einem möglichst Berli­nale-reifen Film zusammenfassen.
Im Groben wird das Sem­i­nar wie fol­gt ausse­hen, wobei es je nach Wün­schen und Bedürfnis­sen immer Änderun­gen geben wird: 

Anmel­dung und Infos

Sem­i­nar­plan für das Video-Sem­i­nar für jugendliche Flüchtlinge 

am 13.–15. (Fre­itag-Son­ntag) April und am Samstag/Sonntag 12./13. Mai 2007

Ort: Inwole Vil­la, Rudolf Bre­itscheid Str. 164, 14482 Potsdam

Max­i­male Teil­nehmerzahl: 8–10

Anreise, Über­nach­tung und Verpfle­gung wer­den für Euch bezahlt

Verbindliche Anmel­dung so schnell es geht an: anne.frisius(at)freenet.de

Zeit­plan

Fre­itag 13. 4.:

Anreise und Kennenlernen, 

Abendessen

Film anschauen (bei Inter­esse kön­nten das Teile aus dem Film­ma­te­r­i­al über die Innen­min­is­terkon­ferenz und Eure Proteste in Nürn­berg sein), erste Diskus­sio­nen über Inhalte eines gemein­samen Filmes

Sam­stag 14.4.:

Frühstück

Wie mache ich einen Film?

Überblick über ver­schiedene Formate

Die Dra­maturgie eines span­nen­den Doku­men­tarfilms, auch wenn er nur drei Minuten lang ist

Die wichtig­sten Regeln für gute Bilder und passende Texte
Ein­führung in die Technik

Prak­tis­che Übun­gen mit der Kamera

Mittagessen

Konzep­tion des gemein­samen Films, Diskus­sion und Schreiben eines Drehbuches

Abendessen

Ein­führung in den Film­schnitt mit prak­tis­chen Übun­gen zum Beispiel am Mate­r­i­al aus Nürnberg

Son­ntag 15.4.:

Frühstück

Aufteilung des Teams und prak­tis­che Arbeit

Mittagessen

Fort­set­zung prak­tis­che Arbeit

Kaffeepause

Ver­ab­schiedung und Abreise

Sam­stag 12.5.:

Anreise und Sicht­en des bish­eri­gen Mate­ri­als mit anschließen­der Diskussion

Mittagessen

Film­schnitt und Texte schreiben 

Abendessen

Let­zte Feinar­beit­en am Film

Son­ntag 13.5.:

Frühstück

Gemein­same Vor­führung des Films mit Diskus­sion und Pla­nung für öffentliche Vorführungen

Mittagessen

Zeit für alle übrig gebliebe­nen Fra­gen und Pla­nun­gen in die Zukunft

Kaffeepause

Ver­ab­schiedung und Abreise

www.fluechtlingsrat-brandenburg.de

Inforiot