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Antifaschismus

20. April: Haltung zeigen gegen Nazis

Nauen: Am 20. April 2011 find­et ab 19.00 Uhr auf dem Platz Berlin­er Straße / Mit­tel­straße eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to HALTUNG ZEIGENKEIN ORT FÜR NAZIS statt. Die NPD hat an diesem Tag ab 19.30 Uhr eine so genan­nte Mah­nwache angemeldet.

Ange­blich will die NPD mit ihrer Ver­anstal­tung an den Bombe­nan­griff vor 66 Jahren erin­nern, der zufäl­lig am Geburt­stag von Hitler stat­tfand. Am 20. April 1945 hat­ten US-amerikanis­che Flugzeuge den Bere­ich des Nauen­er Bahn­hofs bom­bardiert. Dadurch wur­den das Bahn­hof­s­ge­bäude, umliegende Klein­be­triebe sowie Wohnge­bäude beschädigt. Unge­fähr 60 Men­schen kamen ums Leben. Die NPD und andere Neon­azis wollen die Erin­nerung an die Bom­bardierung aus­nutzen, um nation­al­sozial­is­tis­che Anschau­un­gen zu propagieren. Sie wollen die Ver­brechen des Naziregimes aus dem öffentlichen Bewusst­sein verdrängen.

Zu dem Protest ruft das Bünd­nis gegen Rechts Falkensee gemein­sam mit dem Jugend­fördervere­in Mika­do Nauen und dem Human­is­tis­chen Frei­denker­bund Havel­land auf. Im let­zten Jahr scheit­erte die Nazide­mo kläglich an den Sprechchören und Sire­nengeräuschen der Gegen­demon­stra­tion und dem Hup­konz­ert vor­beifahren­der Autos. Auch in diesem Jahr soll laut­stark gegen die Ewiggestri­gen protestiert wer­den. Die Nauen­er Bürg­erin­nen und Bürg­er brauchen Unter­stützung, damit die Jahrestage der Bom­bardierung in Zukun­ft nicht mehr von Recht­sex­tremen miss­braucht wer­den können.

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Antifaschismus Law & Order

Freie Kräfte Teltow-Fläming” verboten

Pots­dam — Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Diet­mar Woid­ke (SPD) hat die recht­sex­trem­istis­che Vere­ini­gung “Freie Kräfte Tel­tow-Fläming” ver­boten. Zum Vol­lzug des Ver­bots laufen nach Angaben des Innen­min­is­teri­ums seit dem frühen Mor­gen des 11. April 2011 im Rah­men eines polizeilichen Großein­satzes umfassende Durch­suchungs- und Beschlagnah­memaß­nah­men. Seit 1995 wur­den in Bran­den­burg sechs recht­sex­trem­istis­che Vere­ine ver­boten, zulet­zt im Jahr 2006 der „Schutzbund Deutsch­land“. Der Innen­min­is­ter will die Gründe für das Ver­bot auf ein­er Pressekon­ferenz am frühen Nach­mit­tag erläutern.

Laut Ver­fas­sungss­chutzbericht 2010 waren die “Freien Kräfte Tel­tow-Fläming” seit 2006 aktiv. Im ver­gan­genen Jahr umfassten sie etwa 50 Mit­glieder, die über­wiegend im nördlichen Teil des Land­kreis­es wohnen.

In den 1990iger Jahren und nach der Jahrtausendwende wur­den zahlre­iche recht­sex­treme Vere­ine ver­boten. Die Wirkung ist umstrit­ten. Die Neon­azis waren zwis­chen­zeitlich organ­isatorisch geschwächt, entwick­el­ten aber neue Konzepte, die zum Erfol­gsmod­ell wur­den: die “Freien Kam­er­ad­schaften”. Dies sind Organ­i­sa­tio­nen ohne organ­isatorischen Rah­men, die niedrigschwellige Ange­bote bieten.

Allerd­ings braucht die recht­sex­treme Bewe­gung auch feste Organ­i­sa­tio­nen, beson­ders für größere Ver­anstal­tung und beson­ders für die Akquise von Geld. So war das 2008 ver­botene  ”Col­legium Humanum” als gemein­nützig anerkan­nt – öffentlich sub­ven­tion­ierte Holo­caust-Leugn­er sozusagen. Die FDP äußerte den Ver­dacht, auch die jet­zt ver­botene HDJ sei als gemein­nützig anerkan­nt gewe­sen. Das Ver­bot der HDJ gilt als har­ter Schlag gegen die Bewe­gung, Kad­er sprachen davon, die Szene werde “aufgerollt”. Derzeit wird auch ein Ver­bot der HNG geprüft.

1992: “Nation­al­is­tis­che Front”, “Deutsche Alter­na­tive”, “Deutsche Kam­er­ad­schaft Wil­helmshaven” (Niedersachsen),”Nationale Offen­sive”
1993: “Nationaler Block” (Bay­ern), “Heimat­treue Vere­ini­gung Deutsch­lands” (Baden-Würt­tem­berg), “Fre­un­deskreis Frei­heit für Deutsch­land” (Nor­drhein-West­falen)
1994: “Wik­ing Jugend”
1995: “Frei­heitliche Deutsche Arbeit­er­partei” (FAP), “Nationale Liste Ham­burg” (Ham­burg), “Direk­te Aktion/Mitteldeutschland” (Bran­den­burg)
1996: “Skin­heads All­gäu” (Bay­ern)
1997: “Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el” (Bran­den­burg)
1998: “Hei­de-Heim” Ham­burg und Buch­holz
2000: “Ham­burg­er Sturm”, “Blood and Hon­our” sowie die Jugen­dor­gan­i­sa­tion “White Youth”
2001: “Skin­head Säch­sis­che Schweiz” (SSS) (Sach­sen)
2004: “Fränkische Aktions­front” (Bay­ern)
2005: “Kam­er­ad­schaft Tor”, “Mädel­gruppe”, “Berlin­er Alter­na­tive Süd-Ost” (Berlin), “Kam­er­ad­schaft Hauptvolk” inklu­sive Unter­gliederung, “Sturm 27? (Bran­den­burg), “ANSDAPO” (Bran­den­burg)
2006: “Schutzbund Deutsch­land” (Bran­den­burg)
2007: “Sturm 34? (Sach­sen)
2008: “Col­legium Humanum”, “Bauern­hil­fe e.V.”, “Vere­in zur Reha­bil­i­tierung der wegen Bestre­it­ens des Holo­caust Ver­fol­gten (VRBHV)”
2009: “Heimat­treue Deutsche Jugend” (2010 bestätigt)
2011: “Freie Kräfte Teltow-Fläming”

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Antifaschistisches Gedenkcamp

Mobilisierungsvideo

Kein Vergeben, kein Vergessen – das gilt für die Tat­en von alten und neuen Nazis. Wir wollen nicht vergessen, welch­es Leid Faschist_Innen über die Welt gebracht haben, wer bei ihren abscheulichen Ver­brechen mit­gemacht hat und auch nicht wer davon prof­i­tiert hat. Die Nazis waren keine UFOs die auf ein­mal kamen und alles kaputt geschla­gen haben, son­dern sie waren mit ihrer men­schen­feindlichen Ide­olo­gie tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt.

Und auch die Grund­lage, die den faschis­tis­chen Ter­ror möglich gemacht hat, existiert bis heute fort: ein glob­aler Kap­i­tal­is­mus, der in der Logik von Ver­w­er­tungszwang, Konkur­renz und Lohnar­beit unser Leben dik­tiert. Die Zus­pitzung dieser Aus­beu­tung des Men­schen durch den Men­schen fand in den Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager der Faschist_Innen statt. Ein­er­seits Ver­nich­tung soge­nan­nten “min­der­w­er­ti­gen Lebens”, ander­er­seits wirtschaftliche Aus­beu­tung durch Zwangsar­beit – die Gren­zen waren hier­bei fließend. Für uns ist dieses Kapi­tel noch nicht abgeschlossen und das wird es auch nicht. Wir set­zen uns mit der Geschichte auseinan­der. Nach einem ersten antifaschis­tis­chen Work­camp in der Gedenkstätte Ravens­brück im Som­mer 2010 wollen wir für 2011 an diesen Erfolg anknüpfen.

 

Dabei wer­den wir unser Work­camp 2011 sog­ar noch aus­bauen – bis zu 60 junge Antifaschist_Innen wer­den an ver­schiede­nen Pro­jek­ten im Siemenslager (welch­es zum Lagerkom­plex Ravens­brück gehört) arbeit­en und recher­chieren. Dazu wer­den wir uns aber auch inhaltlich mit Zwangsar­beit, Faschis­mus, Kap­i­tal­is­mus und aktueller Gedenkstät­ten­poli­tik beschäfti­gen. Natür­lich brauchen wir auch den Raum und die Zeit um die Ein­drücke an diesem Ort ver­ar­beit­en zu kön­nen – die Teil­nahme an den Teil­pro­jek­ten und Work­shops ist natür­lich frei­willig. Das Camp wird offen und basis­demokratisch organ­isiert sein – Jede und Jed­er trägt Ver­ant­wor­tung für das Gelin­gen der Pro­jek­te. Und auch im Vor­feld des Camps freuen wir uns über prak­tis­che Mith­il­fe für das Camp. Mit Video­tage­büch­ern, Pressear­beit, Aktio­nen und Demos wollen wir diese Inhalte stärk­er in das öffentliche Bewusst­sein rück­en, denn Men­schen­feindlichkeit und Ras­sis­mus haben viele For­men wie z.B. Sar­razin erst kür­zlich bewies. Wir wis­sen wohin das führt, wir wis­sen woher das kommt – wir haben darauf keinen Bock!

Gemein­sam gegen Faschist_Innen auf allen Ebe­nen! Im Gedenken an alle Kämpfer_Innen gegen den Faschis­mus und für eine befre­ite Gesellschaft! Auf zum Antifa-Ravens­brück-Work­camp 2011 vom 30.07 – 05.08.! Mehr Infos zum let­ztjähri­gen Camp find­et ihr unter: http://ravensbrueck2011.blogsport.eu/ und Infos zum aktuellen Stand gibt es per Mail an info@jwp-mittendrin.de. Wir nehmen euch auch gerne in den Vor­bere­itungsverteil­er auf, also meldet euch!

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Law & Order Sonstiges

Aufklärung gefordert

Am 23. März 2011 reichte der Bran­den­burg­er CDU-Land­tagsab­ge­ord­nete Ingo Sen­ftleben eine Kleine Anfrage an die Bran­den­burg­er Lan­desregierung ein, in der er über das “Demokratis­che Jugend­fo­rum Bran­den­burg e.V.” behauptet, der “Ver­fas­sungss­chutz beobachtet den Vere­in” (5/2995).Die Anfrage bezieht sich auf die aktuelle Spendenkam­pagne des Vere­ins, “5 Euro für Zivilge­sellschaft und gegen CDU-Pop­ulis­mus“ und ist ihm Anlass, über eine ver­meintliche Überwachung des Trägervere­ins durch den Ver­fas­sungss­chutz zu berichten. 

Das DJB e.V. wurde bis­lang in kein­er Veröf­fentlichung des Ver­fas­sungss­chutzes Bran­den­burg benan­nt. Ganz im Gegen­teil: neben zahlre­ichen Ausze­ich­nun­gen, unter anderem mit dem renom­mierten “Aach­en­er Frieden­spreis” ist das DJB e.V. über die Lan­des­gren­zen hin­aus als Urgestein der Bran­den­burg­er Demokratie bekan­nt. 1991 gegrün­det, arbeit­en in ihm seit nun­mehr 20 Jahren ehre­namtlich mehrere hun­dert Jugendliche und Erwach­sene aus unter­schiedlichen Bran­den­burg­er Städten, um Demokratie und Gerechtigkeit in Bran­den­burg stark zu machen. 

Ingo Sen­ftleben will ganz offen­sichtlich das Demokratis­che Jugend­FO­RUM Bran­den­burg e.V. und die demokratis­chen Ziele der Spendenkam­pagne dif­famieren, weil das DJB mit sein­er aktuellen Spendenkam­pagne Recht­spop­ulis­mus in Teilen der CDU prob­lema­tisiert. Noch schlim­mer: Sen­ftleben benutzt dazu ver­meintliche Infor­ma­tio­nen, die er nicht haben dürfte. 

Das ehe­ma­lige CDU Mit­glied Gisela Müller, promi­nente Unter­stützerin der Spendenkam­pagne “5 Euro für Zivilge­sellschaft und gegen CDU-Pop­ulis­mus” ist empört über das aggres­sive Ver­hal­ten des CDU-Abge­ord­neten: “Ich finde es beschä­mend, dass zivilge­sellschaftliche Spendenkam­pag­nen auf so niederträchtige Art und Weise ange­grif­f­en wer­den. Aber dieser Vor­fall zeigt ganz deut­lich, dass die CDU Bran­den­burg sehr wohl ein Prob­lem mit recht­spop­ulis­tis­chen Poli­tik­ern in ihren eige­nen Rei­hen hat.” Müller war am 9. März 2011 aus Protest gegen pop­ulis­tis­che Ten­den­zen in der Bran­den­burg­er CDU ausgetreten. 

Gisela Müller ist der Auf­fas­sung, die Ver­ant­wortlichen für diese Affäre in Bran­den­burgs CDU müssten zurück­treten, sollte sich der Ver­dacht erhärten: “Es muss geprüft wer­den, ob und wie Herr Sen­ftleben Zugang zu Geheim­di­en­stin­for­ma­tio­nen bekom­men hat und diese nun für seinen Pop­ulis­mus nutzt, oder ob er ein­fach nur lügt. In bei­den Fällen sind solche Men­schen in einem demokratis­chen Land­tag fehl am Platz.” 

Offen­er Brief an Ingo Sen­ftleben: www.giselamueller.org/offenerbrief

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(Anti-)Rassismus

19 Jahre Kinderrechte in Deutschland- leider immer noch nicht für alle!

 

19 Jahre Kinderrechte in Deutschland- leider immer noch nicht für alle!

Am 05. April 2011 um 14 Uhr findet eine Theaterperformance im Rahmen
der Kampagne SOS for Human Rights vor dem Brandenburger Tor statt. Es
ist eine Aktion gegen die Missachtung der Rechte von Flüchtlingskindern.

Am 5. April vor 19 Jahren hat die Bundesrepublik die Kinderrechte
unterzeichnet. Leider werden sie bis heute nicht vollständig umgesetzt,
insbesondere Flüchtlingskindern werden ihre Rechte abgesprochen. Darum
findet am 5. April eine theatrale Aktion am Brandenburger Tor statt! Bei
dieser Theaterperformance, werdendie möglichen Gründe einer Flucht, die
lebensgefährlichen Fluchtwege aus den Krisengebieten nach Europa und das
Bleiberecht in Deutschland thematisiert.

Die Akteuresind Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Ländern,
die keinen professionellen Schauspielhintergrund haben, die aber
gemeinsam den „vermeintlich Stimmlosen“ eine Stimme geben wollen. Sie
sind zusammen gekommen, um mit Musik und Theater Aufmerksamkeit zu
erwecken und Zuhörer zu finden.

Und zwar am 05.04.2011 um 14.00 Uhr – 15.30 Uhr am Brandenburger Tor.

Zu der Aktion rufen gemeinsam der FlüchtlingsratBerlin, GRIPS Werke
e.V., das GRIPS Theater, Jugendliche ohne Grenzenund Borderline Europe
auf. Deren Sprecher_innen sowie junge Flüchtlinge stehen für Interviews
zur Verfügung.

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Antifaschismus

Neonazis formieren sich unter neuem Namen

Bad Freien­walde – Die so genan­nte “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ (KMOB) löste sich nach eige­nen Angaben am 3. Juli 2010 selb­st auf. Am Tag zuvor durch­sucht­en mehr als 130 Polizeibeamt_innen zeit­gle­ich mehr als 20 Woh­nun­gen, Gara­gen und Wirtschafts­ge­bäude von deren Mit­gliedern. Seit Jan­u­ar 2011 agieren sie unter der Beze­ich­nung “Fre­un­deskreis (Nord-) Brandenburg“.

Mit dem Namen “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ (FK-BRB) trat­en sie das erste Mal mit einem Trans­par­ent, welch­es die Auf­schrift: “Mord bleibt Mord – Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ trug, am 15. Jan­u­ar 2011 in Magde­burg (Sach­sen-Anhalt) bei einem Nazi­auf­marsch in Erschei­n­ung. Dieses hiel­ten David Gast und Jan Wulff aus Golzow. 

Wenige Wochen später grün­dete Robert Geb­hardt, dama­liger Ini­tia­tor der KMOB, via der Inter­net-Com­mu­ni­ty “Jap­py“ eine Gruppe, die den ein­fall­sre­ichen Namen “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ trug. Seit dem 27. Jan­u­ar ist Geb­hardt nicht nur Domain­in­hab­er der KMOB-Inter­net­seite, die immer noch online ist, son­dern auch des “neuen“ Zusam­men­schlusses FK-BRB.

Auf ihrem Web­blog doku­men­tieren sie neben besucht­en Demon­stra­tio­nen, Gerichtsver­hand­lun­gen und Ter­mi­nen auch eigene Mah­nwachen. Wie etwa vom 13. März 2011 in Bernau (bei Berlin).

Dort hat­te man unter dem Mot­to: “Atom­ausstieg Jet­zt! Sol­i­dar­ität mit Japan“ eine Mah­nwache auf dem örtlichen Mark­t­platz durchge­führt. Mit von der Par­tie waren die Kam­er­ad­schaft­sak­tivis­ten Pas­cal Rosin und Robert Gebhardt.

Erwäh­n­ter Pas­cal Rosin ver­wal­tet den YouTube-Account “mdbran­den­burg“ (Medi­en­di­enst Bran­den­burg) von welchem ein Video der Ver­anstal­tung gepostet wurde. Er unter­stützte die KMOB bere­its während der­er aus­gerufe­nen “Märkischen Aktionswochen“ durch Video­ma­te­r­i­al und Fotos von Gegendemonstrant_innen.

Die auf dem dama­li­gen Web­blog geposteten Bilder wur­den wahrschein­lich mit ein­er Kam­era geschossen, die Robert Geb­hardt am 24. Feb­ru­ar 2010 bei ein­er Mah­nwache “gegen Kinder­schän­der“ mit sich führte.

Er war die einzige Per­son, die bei der, vom Kreisver­band Märkisch-Oder­land der “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands“ (NPD) und KMOB durchge­führten Ver­anstal­tung, der für das Fotografieren der Geschehnisse zuständig war. Mith­il­fe der Exif-Dat­en ist nachvol­lziehbar, wann diese Kam­era genutzt wurde und somit darauf geschlossen wer­den, dass Robert Geb­hardt als der Fotograf zu iden­ti­fizieren ist.

Demzu­folge sind auch die Bilder vom 23. März 2011, als der FK-BRB gemein­sam mit dem Kreisver­band Märkisch-Oder­land der NPD eine Mah­nwache durch­führte, ver­mut­lich Geb­hardts Werk.

Grund für die Ver­anstal­tung in Bad Freien­walde bot eine Gerichtsver­hand­lung ein­er sex­uellen Nöti­gung mit Frei­heits­ber­aubung und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung. Es beteiligten sich rund 20 Neon­azis, vor­rangig Mit­glieder der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft “Front­bann 24“ aus Berlin.

Der Titel “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ ist bish­er nur als Name eines Fanzines bekan­nt, welch­es sich der Betreu­ung von inhaftierten Recht­en ver­schrieben hat. Bis zum Jar 2006 erschien das Hef unter dem Namen “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“, dass jew­eils mit anti­semi­tis­chen Karika­turen, ras­sis­tis­ch­er Het­ze und Inter­views von Inhaftierten geprägt war. Die Zeitschrift erscheint auch heute noch, allerd­ings unter dem Titel “JVA-Report“.

Nach­trag 31. März: Ursprünglich war hier geschrieben, dass das “Fre­un­deskreis Brandenburg“-Transparent in Magde­burg unter anderem von David Ehling getra­gen wurde. Dies ist nicht zutr­e­f­fend. Desweit­eren: Der erwäh­nte Youtube-Account “mdbran­den­burg“ wurde zwis­chen­zeitlich gelöscht.

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jüdisches Leben & Antisemitismus

Bernau: Fensterscheibe von Jüdischer Gemeinde eingeschlagen/ Spendenaufruf

In der Nacht zu Sonnabend, den 26. März, wurde eine der Schaufen­ster­scheiben der Jüdis­chen Gemeinde in Bernau mit einem etwa 25 cm großen Stein einge­wor­fen. Die Scheibe zer­split­terte und ein Teil des Fen­ster­brettes brach ab. Ver­let­zt wurde nie­mand. In den Briefkas­ten wurde außer­dem ein Hak­enkreuz ein­ger­itzt. Erst seit Feb­ru­ar befind­et sich die Gemeinde in dem Gebäude, auch der Sozialen Inte­gra­tionsvere­in Dia­mant e. V. befind­et sich in diesen Räu­men. Bere­its in der Ver­gan­gen­heit gab es Belei­di­gun­gen, Pöbeleien und auch tätliche Angriffe auf Mit­glieder der Gemeinde. Zu den Tätern ist bish­er nichts bekannt.

In der sel­ben Nacht taucht­en Nazi-Aufk­le­ber mit der Auf­schrift “Aus­län­der rein, wir sagen nein” in der Stadt auf, u.a. an der Ein­gangstür eines Ladens unmit­tel­bar neben der Gemeinde.

 

Spende­naufruf vom Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit (28. März 2011): 

igentlich woll­ten die ehre­namtlichen Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er vom Sozialen Inte­gra­tionsvere­in Dia­mant e. V. am Sam­stag­mor­gen (26. März) in den Vere­in­sräu­men die let­zten Vor­bere­itun­gen für das Kinder­fest erledi­gen, als sie mit Schreck­en fest­stellen mussten, dass Unbekan­nte eine der großen Schaufen­ster­scheiben eingeschla­gen hat­ten. „Wir sind sehr beun­ruhigt, weil wir nicht wis­sen, wer hin­ter dieser Zer­störung steckt“, äußert sich die Geschäfts­führerin des Vere­ins Diana San­dler und gle­ichzeit­ig Vor­sitzende der Jüdis­chen Gemeinde Land­kreis Barn­im, erschrock­en. „Außer­dem ist die Reparatur des Fen­sters mit Kosten ver­bun­den, die der Vere­in nicht auf­brin­gen kann. Auch für die Jüdis­che Gemeinde als Mieterin, die mit dem Vere­in eng kooperiert, ist das ein großes Prob­lem.“ Das Schlimm­ste sei aber die Verun­sicherung der Zuwan­derin­nen und Zuwan­der­er. Das Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit ist empört über diese Gewalt­tat und bit­tet alle Bernauerin­nen und Bernauer, die Jüdis­che Gemeinde mit ein­er Spende zu unter­stützen und damit gle­ichzeit­ig ein Zeichen der Sol­i­dar­ität zu setzen.

Spenden kön­nen eingezahlt wer­den auf das Kon­to der Jüdis­che Gemeinde Land­kreis Barn­im e.V. bei der Sparkasse Barn­im, Ban­kleitzahl 17052000, Konto–Nr. 3140078330, Ken­nwort: Sol­i­dar­ität. Auf Wun­sch kann eine Spendenbescheini­gung aus­gestellt werden.

 

 

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Antifaschismus

250 Holocaustleugner bei Kundgebung

Bericht des AFN

Unge­fähr 200 – 250 (Neo)nazis sind am gestri­gen Tage vor der Jus­tizvol­lzugsanstalt in Bran­den­burg an der Hav­el auf­marschiert um sich mit dem dort inhaftierten Holo­caustleugn­er Horst Mahler zu solidarisieren.

Der Auf­marsch war von dem eben­falls wegen Leug­nung des Holo­caustes vorbe­straften Kevin Käther sowie dem (neo)nazistischen Anwalt Wol­fram Narath ini­ti­iert wor­den und lock­te auch inter­na­tionale Pro­tag­o­nis­ten dieses Milieus, z.B. aus Frankre­ich, an.

Daneben sol­i­darisierten sich aber auch Ange­hörige so genan­nte „Freier Kräfte“ aus Berlin und Bran­den­burg mit der Ver­anstal­tung und ihrer Forderung nach der Freilas­sung Mahlers aus der Strafhaft sowie der Abschaf­fung des § 130 (Volksver­het­zung), StGB.

Weit­er­hin vertreten waren auch lokale Größen der NPD, wie Michel Müller, der im Lan­desvor­stand der Partei sitzt sowie das Amt des Vor­sitzen­den des Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe inne hat, und Maik Schnei­der, Abge­ord­neter im Kreistag Havel­land sowie in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Nauen.

In Rede­beiträ­gen, auf Ban­nern und Papp­schildern wurde dabei Mahlers Verurteilung wegen Ver­leug­nung des Holo­caustes, für die er als Wieder­hol­ungstäter ein­mal mehr ein­sitzt, als „Gesin­nungsjus­tiz“ deklar­i­ert, die ange­blich das Grun­drecht auf Mei­n­ungs­frei­heit unter­gräbt. Seine Lage, so ein Plakat, wurde so gar mit der Sit­u­a­tion eines chi­ne­sis­chen Dis­si­den­ten verglichen.

Während in Chi­na poli­tis­che Demon­stra­tio­nen außer­halb der staatlichen Kon­trolle auf­grund mas­siv­er Repres­sion der Behör­den vor Ort eher sel­ten stat­tfind­en, kon­nten sich Mahlers Sympathisant_innen in der Bun­desre­pub­lik unter dem Schutz eines mas­siv­en Polizeiaufge­botes hinge­gen recht frei ver­sam­meln um ihr wirres Welt­bild den Veranstaltungsteilnehmer_innen, den Anwohner_innen sowie den JVA Bedi­en­steten mitzuteilen.
Selb­st Aufk­le­ber mit der Parole „Aus­län­der raus“, die vom so genan­nten „Nationalen Wider­stand Berlin“ beiges­teuert wur­den und vor ger­aumer Zeit noch den Straftatbe­stand der Volksver­het­zung erfüll­ten, kon­nten ohne ein­greifen der Beamt_innen ver­bre­it­et werden.

Im Gegen­satz zur Mobil­isierung der (Neo)nazis, die mit zwei Straßen­bah­nen, einem Reise­bus und zahlre­ichen Pkws anreis­ten, blieb der antifaschis­tis­che Protest eher ver­hal­ten. Zu ein­er Gegen­ver­anstal­tung an der Straßen­bahn­hal­testelle „Askle­pios Klinik“ ver­sam­melten sich nach umfan­gre­ichen Vorkon­trollen inklu­sive Iden­titäts­fest­stel­lung ger­ade ein­mal 20 Men­schen, die den Aufrufen des Antifaschis­tis­chen Net­zw­erkes [AFN], des VVN-BdA sowie der Gew­erkschaften gefol­gt waren.

Die Stadt Bran­den­burg an der Hav­el oder die sagenum­wobene „Zivilge­sellschaft“ hat­ten hinge­gen nicht den Weg zur Gegen­ver­anstal­tung gefun­den. Auch auf eine Ali­biver­anstal­tung fern ab des Geschehens wur­den in diesem Jahr kom­plett verzichtet.

Damit ist Bran­den­burg an der Hav­el, immer hin die viert­größte Stadt im Land und Namensge­berin der Mark, hin­sichtlich zivilge­sellschaftlich­er Aktiv­itäten gegen (Neo)nazismus und Ras­sis­mus das Schlus­slicht unter den größten Bran­den­bur­gis­chen Orten.

Die (Neo)nazis wer­den es der Stadt danken und gerne wiederkommen.

(Die hier doku­men­tierten Fotos entstam­men ein­er Online-Galerie des Por­tals Meet­ing­point Bran­den­burg.)

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Antifaschismus

Propagandaaktionen, Schläge und Flaschenwürfe

Min­destens vier Mal kam es im März zu gewalt­täti­gen Über­grif­f­en auf ver­meintliche Antifaschist_innen. Auf­fäl­lig ist, dass alle samt im Pots­damer Wohnge­bi­et Wald­stadt stat­tfan­den. Am 5. März schlu­gen Neon­azis einem Men­schen ins Gesicht, am sel­ben Tag kam es zu Pöbeleien und ein­er Ver­fol­gung eines anderen Betrof­fe­nen. 3 Tage später wurde wieder ein Antifaschist von ein­er 10-köp­fi­gen Gruppe belei­digt und ver­fol­gt. Nochmals drei Tage später kam es zum fol­gen­schw­er­sten Angriff: Der Betrof­fene wird im Zug mit ein­er Glas­flasche ange­grif­f­en und muss daraufhin im Kranken­haus behan­delt werden.

Bere­its Anfang des Jahres kam es zu vie­len Aktio­nen der Pots­damer Neon­azis. Dies ist ein­er Chronik des “Antifaschis­tis­chen Pressearchiv Pots­dam” zu ent­nehmen (https://inforiot.de/artikel/neonazistische-gewalt-potsdam-6-uebergriffe-kurzer-zeit). Diese Entwick­lung, so plöt­zlich sie nun zu kom­men scheint, war lange vorherse­hbar. So demon­stri­erten im ver­gan­genen Jahr in Pots­dam mehr als 300 Men­schen unter dem Mot­to “Wake up!” gegen das Erstarken der Neon­aziszene. Doch die Struk­turen wach­sen. Beson­ders häu­fig treten die “Freien Kräfte Pots­dam” in Erschei­n­ung. Und Gewalt ist schon lange keine Aus­nah­meer­schei­n­ung mehr.

Die Entwick­lung ist erschreck­end. Die Betrof­fe­nen lei­den unter den Über­grif­f­en und Stadt­teile wie Waldt­stadt sind für einige ihrer Bewohner_innen schon jet­zt nicht mehr sich­er, weil sie oft unver­hofft damit rech­nen müssen in das Feind­bild ger­at­en. Es reicht ein falsches Klei­dungsstück. Die Anzahl der aufge­führten Gewalt­tat­en ist hoch und wir müssen davon aus­ge­hen, dass diese Chronik nicht voll­ständig ist. Viele Über­griffe wer­den aus Angst und fehlen­dem Ver­trauen gegenüber staatlichen Orga­nen nie in die polizeiliche Sta­tis­tik ein­fließen. Anzeigen erhöhen für die Betrof­fe­nen die Risiken auch in Zukun­ft von Neon­azis ange­grif­f­en zu wer­den. In den Ver­fahren sind die Täter_innen in der Lage die Adressen der Betrof­fe­nen zu erfahren und die Bedro­hungssi­t­u­a­tion nimmt zu. Die Polizei ist wie immer nicht in der Lage das Prob­lem richtig einzuschätzen und tut auf Grund der fehlen­den Anzeigen so, als ob es diese Tat­en nicht gäbe. So kön­nen polizeiliche Sta­tis­tiken eben kein ernst zu nehmender Aus­druck der Wirk­lichkeit sein. Nicht umson­st klaf­fen die Zahlen von Betrof­fe­nen­vertre­tun­gen und Antifa­grup­pen gegenüber denen der Polizei auseinander.

Wir rufen deshalb alle dazu auf, das Prob­lem auf keinen Fall allein der Polizei zu über­lassen. Gegen das Erstarken neon­azis­tis­chen Gedankengutes und sein­er gewalt­täti­gen Fol­gen muss vor allem gesellschaftlich etwas getan wer­den. Die Bewohner_innen der Wald­stadt und aller anderen Stadt­teile Pots­dams dür­fen nicht länger wegse­hen und das Prob­lem herun­ter­spie­len. Es fängt bei ras­sis­tis­chen Sprüchen in der Straßen­bahn an und endet im Kranken­haus oder im schlimm­sten Fall auch darüber hin­aus. Wir fordern alle auf, nicht länger untätig zu sein! : Es gibt vielfältige Möglichkeit­en, die Betrof­fe­nen zu unter­stützen, sprechen sie die Täter_innen direkt an, ver­hin­dern sie gewalt­tätige Angriffe, organ­isieren sie sich mit ihren Nachbar_innen und vor allem mit den Betrof­fe­nen! Wir als „[a] antifaschis­tis­che linke pots­dam“ wer­den als eine der Pots­damer Antifa-Grup­pen diesen Zus­tand nicht dulden und uns dieser Entwick­lung entsch­ieden ent­ge­gen­stellen. Für uns haben die Neon­azis und ihre Gewalt in dieser Stadt nichts verloren.

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