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(Anti-)Rassismus Law & Order

Urteil im Residenzpflicht Prozess

Pots­dam — Das Landgericht Pots­dam hat gestern Bis­so G. wegen eines Ver­stoßes gegen die ‘Res­i­den­zpflicht’ im Jahre 2009 verurteilt. Alle Anträge zur Prü­fung der Ver­fas­sungsmäßigkeit der ‘Res­i­den­zpflicht’ wur­den abgelehnt. Die Vertei­di­gung prüft, ob Revi­sion­s­gründe vorliegen.

Ent­ge­gen ihrer Ankündi­gung, am 5. März das Urteil zu sprechen, machte die Vor­sitzende Rich­terin Eibisch kurzen Prozess: Der 35-jähri­gen Kameruner wurde zu ein­er Geld­strafe von 15 Tagessätzen à 2 Euro verurteilt. Das Amts­gericht Rathenow hat­te gegen ihn im Mai 2011 eine Strafe von 150 Euro verhängt.

Abgelehnt wur­den alle Anträge der Vertei­di­gung, u.a. zur Frage der Ver­fas­sungsmäßigkeit der ‘Res­i­den­zpflicht’. Dies war das erk­lärte Ziel von Bis­so G. und seines Vertei­di­gers, des Recht­san­walts Volk­er Gerloff, gewesen.

Das Urteil und die pauschale Ablehnung aller Anträge erschüt­terten Bis­so G., der jedoch ankündigte, weit­er gegen das Unrecht der ‘Res­i­den­zpflicht’ kämpfen zu wollen. Dazu werde derzeit geprüft, ob Revi­sion­s­gründe vor­liegen. Würde das Ober­lan­des­gericht diesen stattgeben, würde das Ver­fahren erneut ans Landgericht Pots­dam ver­wiesen, dieses Mal aber an eine andere Kam­mer, die für die Fra­gen der Ver­fas­sungsmäßigkeit offen­er ist, so die Hoff­nung von Bis­so G.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen: www.residenzpflicht.info
Mehr Infor­ma­tion zur Res­i­den­zpflicht auch in unserm näch­sten Jour Fixe am 20.2.2013

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(Anti-)Rassismus Gender & Sexualität Sonstiges

Frauen raus aus den Lagern! Alle Lager abschaffen!

DEMO 8.3.2013
12UHR POTSDAM-HBF
KOMMT ALLE* UND DEMONSTRIERT MIT UNS!
FORDERT GEMEINSAM MIT UNS:
FRAUEN RAUS AUS DEN LAGERN!
ALLE LAGER ABSCHAFFFEN!

Über­all in der Welt feiern Frauen­grup­pen den Inter­na­tionalen Frauen­tag, den acht­en März und disku­tieren die Lebens­be­din­gun­gen von Frauen, um ihre Sit­u­a­tion zu verbessern. Unter ihnen sind auch wir, die Flüchtlings­frauen,
die von der Gesellschaft isoliert in Sam­melun­terkün­ften in den Außen­bezirken leben. Wir sind die vergesse­nen Frauen. Wir sind die Frauen ohne Per­spek­tiv­en. Wir sind die Frauen, deren Lebens­bedingungen
unsicht­bar sind, ver­bor­gen im Lager.

Wir Frauen in den “Gemein­schaf­tun­terkün­ften” rin­gen um etwas, was wir in ein­er “Gemein-schaft­sun­terkun­ft” nicht find­en kön­nen: Ein Zuhause für uns und unsere Kinder, das für uns ein sicher­er Ort sein kann. Es ist unmöglich, die Lebens­be­din­gun­gen in “Heimen” so zu verbessern, dass sie zu annehm­baren Unterkün­ften wer­den, in denen unsere Pri­vat­sphäre geschützt wird.

Deshalb fordern wir seit langem ‘Frauen raus aus den Lagern! Alle Lager schließen!

In Bran­den­burg erleben wir seit dem Früh­jahr 2011 immer neue Ver­sprechun­gen von Sozialmin­is­ter Baaske und immer neue Beschlüsse des Land­tags, die die Landes­regierung auf­fordern, die Unter­bringungsi­t­u­a­tion von Flüchtlin­gen men­schen­würdi­ger zu gestal­ten. Aber nichts davon wird in die Real­ität umge­set­zt: Die Lager sind total über­füllt, die Wohn­si­t­u­a­tion ist katas­trophal und die Enge führt zu enor­men Belas­tun­gen und Span­nun­gen unter den BewohnerInnen.

Die “Mindestbe­dingungen für den Betrieb von Gemein­schaft­sun­terkün­ften”, die seit April 20011 geän­dert wer­den sollen, gel­ten unverän­dert bis Ende 2013 fort. Und immer noch wer­den neue Sam­melun­terkün­fte nach den gle­ichen
Vor­gaben eingerichtet

Wir fra­gen, wie das in ein­er funk­tion­ieren­den Demokratie geschehen kann? Ist es nicht die Auf­gabe eines Min­is­teri­ums die Entschei­dun­gen des Par­la­ments umzusetzen?

Deshalb demon­stri­eren wir vor dem Sozialmin­is­teri­um, um Min­is­ter Baaske und seine Mitar­bei­t­erIn­nen zu fra­gen: Wie viel mehr müssen wir noch ertra­gen? Wie lange dauert es noch, bis Ihre Ver­sprechen ein­gelöst werden?

KOMMT ALLE* UND DEMONSTRIERT MIT UNS!
FORDERT GEMEINSAM MIT UNS:
FRAUEN RAUS AUS DEN LAGERN!
ALLE LAGER ABSCHAFFFEN!

*MIT FRAUENLESBENTRANS-BLOCK
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On March 8th, all over the world, women groups are cel­e­brat­ing the Inter­na­tion­al Women’s Day, address­ing the con­di­tion of women and aim­ing to improve their sit­u­a­tion. Among them, we, the refugee women, who have to live seg­re­gat­ed from soci­ety in col­lec­tive accom­mo­da­tions in the out­skirts, are for­got­ten. We are the women with no per­spec­tives. We are the women whose con­di­tion is invis­i­ble, hid­den in the Lager. We, the women in the col­lec­tive accom­mo­da­tions strug­gle for some­thing which we can not have in col­lec­tive accom­mo­da­tions: A home and a safe place for us and our chil­dren, which is a safe space for us and our chil­dren. It is impos­si­ble to improve the liv­ing con­di­tions in the “Heims”in a way that they become accept­able accom­mo­da­tions in which our pri­va­cy is pro­tect­ed. There­fore, we demand­ed since long “Women out of the camps!

Close All Lagers!

In Bran­den­burg we expe­ri­ence since spring 2011 always new promis­es from Mr. Baaske, the Min­is­ter for social affairs and always new res­o­lu­tions adopt­ed by the par­lia­ment, which are request­ing the gov­ern­ment to shape the accom­mo­da­tion con­di­tions for refugees towards more respect for our human dignity.

But all of these assur­ances fail to pass the real­i­ty-check: Lagers are total­ly over­crowd­ed, the hous­ing sit­u­a­tion is cat­a­stroph­ic and the cramped con­di­tions lead to high pres­sure and ten­sion between the inhab­i­tants. The ‘min­i­mum stan­dards for accom­mo­da­tion’, which are sup­posed to be improved since April 2011, will remain unchanged until End of 2013.

And still, new Lagers are being built accord­ing to the same guide­lines. We won­der how this can hap­pen in a func­tion­ing democ­ra­cy? Is it not the job of the min­istry to imple­ment the deci­sions of the parliament?

We there­fore demon­strate in front of the Min­istry, to ask Mr. Baaske and his staff: How much more must we take, how long does it take for you to keep your promis­es?
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Man­i­fes­ta­tion 8.3.2013
Gare cen­trale de Pots­dam (Haupt­bahn­hof)

Partout dans le monde le 8 mars, des groupes de femmes fêtent la journée inter­na­tionale de la femme et dis­cu­tent de leurs con­di­tions de vie afin d’améliorer leur sit­u­a­tion. Nous autres, femmes réfugiées, sommes par­mi elles ; nous qui sommes isolées de la société dans des loge­ments col­lec­tifs loin des cen­tre-villes. Nous sommes les femmes oubliées. Nous sommes les femmes sans per­spec­tive. Nous sommes les femmes dont on cache les con­di­tions de vie dans des Lagers.

Nous les femmes des « loge­ments com­mu­nau­taires », nous nous bat­tons pour quelque chose que nous ne pou­vons pas trou­ver dans ces « loge­ments com­mu­nau­taires » : un chez soi pour nous et nos enfants, qui soit pour nous un lieu plus sur. Il est impos­si­ble d’améliorer les con­di­tions de vie dans les « Heimen » de façon à ce qu’ils devi­en­nent des loge­ments accept­a­bles, dans lesquels notre vie privée soit pro­tégée. C’est pour cela que nous revendiquons depuis longtemps : Pas de camps pour les femmes! Abolir tous les camps!

Dans le Bran­den­burg, tou­jours de nou­velles promess­es nous sont faites par le min­istre Baaske depuis le début de l’année 2011 et tou­jours denou­velles déci­sions du con­seil du Land (Land­stag) s’engagent à ren­dre la sit­u­a­tion d’hébergement des femmes réfugiées un peu plus décente1.

Mais rien de tout cela n’a été réal­isé jusqu’ici :

Les Lagers sont surpe­u­plés, la sit­u­a­tion de loge­ment est cat­a­strophique et la promis­cuité mène à d’énormes pres­sions et ten­sions entre les habi­tant-e‑s. Les « con­di­tions min­i­males d’exploitation des loge­ments com­mu­nau­taires » qui doivent être mod­i­fiées depuis avril 2011 res­terons inchangées au moins jusqu’à fin 2013. Et d’autres loge­ments col­lec­tifs con­tin­u­ent d’être érigés selon la même direc­tive. Nous deman­dons com­ment cela peut-il se pass­er ain­si dans une démoc­ra­tie ? N’est-il pas du devoir d’un min­istère d’appliquer les déci­sions du Parlement ?

Nous man­i­fe­stons donc devant le min­istère pour deman­der à mon­sieur Baaske et à ses col­lègues: com­bi­en de temps encore devrons nous sup­port­er cela? Com­bi­en de temps encore avant que vos promess­es ne soient tenues?

Venez tout-e‑s* man­i­fester avec nous !
Deman­dons ensem­ble: Pas de camps pour les femmes!
Abolir tous les camps! 

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Residenzpflicht vor Gericht

Am 12. Feb­ru­ar 2013 geht voraus­sichtlich ein Ver­fahren vor dem Landgericht Pots­dam zu Ende, bei dem ein Flüchtling wegen Ver­stoßes gegen die Res­i­den­zpflicht angeklagt ist. Der Betrof­fene soll sich im Mai 2009 in Berlin aufge­hal­ten haben, obwohl er Bran­den­burg nicht ohne Erlaub­nis ver­lassen durfte.

Dien­stag, 12. Feb­ru­ar 2013

10.00 Uhr Landgericht Pots­dam (Jäger­allee 10–12)
Saal 5

Für den Betrof­fe­nen, den 35-jähri­gen Flüchtling Bis­so G. aus Kamerun, hat der Prozess eine grund­sät­zliche Bedeu­tung. Bis­so G. stre­it­et nicht ab, dass er im Mai 2009 ohne Ver­lassenser­laub­nis von Rathenow nach Berlin gefahren war. Er kann jedoch nicht ver­ste­hen, warum die Inanspruch­nahme des Men­schen­rechts auf Bewe­gungs­frei­heit eine Straftat darstellen soll. Das ist der Grund, warum er, unter­stützt von seinem Vertei­di­ger, dem Recht­san­walt Volk­er Gerloff, die Ein­stel­lung des Ver­fahrens ablehnt und die Ver­fas­sungsmäßigkeit der ‘Res­i­den­zpflicht’ in Frage stellt.

Hin­ter ihm liegt ein Gerichts­marathon durch mehrere Instanzen. Im März 2010 wurde er zum ersten Mal vor dem Amts­gericht Rathenow zu ein­er Geld­strafe von 80 Euro verurteilt. Das Urteil wurde jedoch vom Ober­lan­des­gericht wegen »schw­er­wiegen­der Rechts­fehler« aufge­hoben. In ein­er zweit­en Ver­hand­lung in Rathenow wurde er im Mai 2011 erneut verurteilt, dieses Mal zu 150 Euro. Mit­tler­weile ist man in der zweit­en Beru­fungsver­hand­lung vor dem Landgericht Potsdam.

Die bish­eri­gen zwei Ver­hand­lungstage waren geprägt von Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen der Vor­sitzen­den Rich­terin Eibisch und dem Vertei­di­ger Gerloff über die Ver­hand­lungs­führung. Gerloff rügte, dass das Gericht Zeu­gen ver­nom­men hat, die zum angeklagten Ver­stoß gegen die Res­i­den­zpflicht nichts aus­sagen kön­nen. Das Gericht sei aber, so Gerloff, bemüht gewe­sen, weit­ere, hier nicht zur Anklage ste­hende, Strafvor­würfe zu kon­s­tu­ieren. Gerloff kündigte für Dien­stag eine Rei­he von Anträ­gen zur Ver­fas­sungs- und Euro­parechtswidrigkeit der Res­i­den­zpflicht an.

_»Wir kön­nen nur hoffen«_, so Kay Wen­del vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg, »dass das Gericht die schw­er­wiegen­den Bedenken gegen die Beschränkung der Bewe­gungs­frei­heit ernst nimmt. Es ist nicht nachvol­lziehbar, warum ein Bewohn­er Bran­den­burgs sich straf­bar machen soll, wenn er sich in Berlin aufhält, wo er sich doch ohne Prob­leme nach Cot­tbus oder Frank­furt begeben darf.«

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Antifaschismus

Gedenkspaziergang am kommenden Sonntag erinnert an Morde durch alte und neue Nazis

Er wurde vom beken­nen­den Neon­azi Sascha Lücke bru­tal zusam­mengeschla­gen, weil er als Punk nicht in das faschis­tis­che Welt­bild seines Angreifers passte. Fünf Tage später, am 20. Feb­ru­ar ver­starb Sven Beuter auf­grund sein­er schw­eren Verletzungen.

In diesem, wie auch im ver­gan­genen Jahr, ruft das über­re­gionale Antifaschis­tis­che
Net­zw­erk Bran­den­burg an der Hav­el – Prem­nitz – Rathenow [AFN] zu ein­er Gedenkver­anstal­tung in Form eines Spazier­gangs auf. Unter­stützt wer­den sie dabei von der Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes (VVN BdA), der Partei die LINKE, sowie der Jüdis­chen Gemeinde in Bran­den­burg an der Hav­el. Während des Spazier­gangs wer­den ver­schiedene Orte (neo)nazistischer Ver­brechen aufge­sucht und Rede­beiträge gehal­ten. Fol­gende Orte wer­den dabei besucht: der Jüdis­che Fried­hof in der Geschwis­ter-Scholl-Straße, die alte Syn­a­goge in der Großen Münzen­straße, die Euthanasie- Gedenkstätte am Niko­laiplatz und der Gedenkstein für Sven Beuter in der Havelstraße.

Den Organistator_innen geht es darum aufzuzeigen, dass (neo)nazistische Ide­olo­gien das Leben in „wertes“ und „unwertes“ ein­teilen und zur Durch­set­zung ihrer Ziele auch Morde in Kauf nehmen. Alle vier Orte mah­nen zur Erin­nerung und zur inten­siv­en Auseinan­der­set­zung mit alten und neuen Nazis, mit Anti­semitismus und Faschis­mus und für eine gelebte Gedenkpoli­tik in Bran­den­burg an der Hav­el. Daher wer­den alle inter­essierten Bürger_innen der Stadt aufge­fordert, sich am 17. Feb­ru­ar um 14 Uhr am Jüdis­chen Fried­hof zu tre­f­fen und mit dem [AFN] und seinen Unterstützer_innen ein klares Zeichen gegen Ras­sis­mus, Faschis­mus und Anti­semitismus zu setzen.

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Antifaschismus Sonstiges

Unterstützt die Partizan Minsk-Tour 2013!

Pots­dam — Es gibt in Weißrus­s­land einen ganz beson­deren Fußball­club. Bis 2010 hieß er MTZ-Ripo. Der Vere­in erlangte inter­na­tionale Aufmerk­samkeit nicht so sehr durch seine sportlichen Erfolge, son­dern vor allem durch das anti­ras­sis­tis­che Engage­ment sein­er Fans und eine aktive antifaschis­tis­che Fankul­tur, die in Osteu­ropa einzi­gar­tig war und ist. Heute nen­nt sich der Club Par­ti­zan Min­sk und ist ein selb­stver­wal­teter Fußbal­lvere­in. Die Fans haben ihn nach der Insol­venz im Früh­jahr 2012 neu gegrün­det. Dabei wur­den sie durch eine inter­na­tionale Sol­i­dar­ität­skam­pagne unter­stützt, die zu Beginn des ver­gan­genen Jahres in zahlre­ichen Aktio­nen auf die Sit­u­a­tion von Par­ti­zan Min­sk aufmerk­sam machte und Geld für die Ret­tung sammelte.

Der Vere­in startete mit 24 Spiel­ern, zwei Train­ern, einem Arzt und neuem Per­son­al in der Geschäftsstelle in der vierten Liga, der Minsker Stadtli­ga. Alle Aktiv­en, bis auf die Train­er, engagieren sich ehre­namtlich. Die erste Sai­son wurde erfol­gre­ich abgeschlossen. Die neue Sai­son ste­ht schon in den Startlöch­ern. Zuvor stellt sich das Team von Par­ti­zan Min­sk vom 17. bis 22. März seinen Unterstützer_innen im Rah­men ein­er Sol­i­dar­ität­s­tour in Deutsch­land vor. Es find­en Fre­und­schaftsspiele gegen den SV Babels­berg 03, Vic­to­ria Ham­burg, St. Pauli, Rot­er Stern Leipzig und Ten­nis Borus­sia Berlin statt. Der junge Club Par­ti­zan Min­sk wird mit seinem kom­plet­ten Kad­er inklu­sive Vere­ins­führung und Fans nach Deutsch­land kom­men. Die Tour wird von Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen in Berlin, Ham­burg und Leipzig begleitet.

Wir, ein Bünd­nis aktiv­er Fans von Babels­berg 03 und St. Pauli, vom Roten Stern Leipzig sowie den Fußball­clubs Ten­nis Borus­sia Berlin und Vic­to­ria Ham­burg, möcht­en Euch das Team von Par­ti­zan Min­sk vorstellen und beweisen, dass die Idee von einem anderen Fußball auch im Osten Europas lebt. Dafür benöti­gen wir aber Eure finanzielle Hilfe.

Bitte unter­stützt uns und spendet auf fol­gen­des Konto:

Empfänger: Roter­Baum ev Leipzig
BLZ: 86020500 (Bank für Sozial­wirtschaft)
KTN: 3474500
Ver­wen­dungszweck: Bildungsreise

Empfänger: Roter­Baum ev Leipzig
IBAN: DE49850205000003474500
BIC: BFSWDE33DRE
Bank: Bank für Sozial­wirtschaft
Ver­wen­dungszweck: Bildungsreise

Im März heißt es dann Fußball guck­en, informieren und mit den Gästen Spaß haben. Kommt zu den Spie­len und besucht die Infover­anstal­tun­gen! Gemein­sam für Par­ti­zan Min­sk! Ein ander­er Fußball ist möglich! Weit­eres kön­nt ihr bald hier lesen.

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Antifaschismus

Rechte Überfälle auf alternative Projekte in Potsdam

 

Auf dem Gelände des Archivs wurden ca. 4:30 Uhr die direkt unter Fenstern stehenden Mülltonnen angezündet, woraufhin sie vollständig abbrannten. Des Weiteren wurde versucht ein Feuer an der Eingangstür zu legen.  Fünfundvierzig Minuten später schlug ein Mann Fensterscheiben der Räumlichkeiten des Chamäleon e.V. in der Hermann-Elflein-Straße 32 ein und flüchtete in einem schwarzen Auto.
In der gleichen Nacht wurden massiv Aufkleber mit rechtsradikalen Parolen in der Charlottenstraße geklebt. Während hierbei alles auf eine konzertierte Aktion von Neonazis deutet, sieht die Polizei darin nur einen falsch entsorgten Ascheeimer.
Ähnlich agierte die Polizei vor zwei Wochen als die Protesttransparente der Heidesiedlung in der Großbeerenstrasse brannten. Kurzerhand war der Vorfall ein reiner Zufall, der mit der trockenen Luft zu erklären sei. Die Pressesprecherin des ak_antifa_potsdam sagt dazu: „Die vorherrschende Ermittlungsstrategie der Polizei, rechte Delikte herunter zu spielen, zeigt, dass das Engagement der Stadtoberen gegen Rechts ein reines Lippenbekenntnis ist. Denn außer der jährlichen Spaziergänge durch Waldstadt oder der Toleranzfeste des städtischen Bündnisses 'Potsdam bekennt Farbe', deren Wirkungsmächtigkeit sowieso in Frage zu stellen sind, ist nichts passiert im Kampf gegen rechte Strukturen.“
Die Gemeinsamkeit dieser drei Orte ist, dass sie sich im Konflikt mit der Stadt Potsdam befinden und sie zum Teil in ihrer Existenz bedroht sind. So ist das Kulturzentrum Archiv seit Silvester aufgrund von Auflagen der Stadt auf weiteres geschlossen. Der Chamäleon e.V. und weitere Hausprojekte in Potsdam müssen sich gegen eine enorme Pachterhöhung und die Bewohner_innen der Heidesiedlung gegen die Privatisierung ihres Blocks und den damit verbundenen Wohnungsverlust wehren. Vertreter_innen des Häuserplenums Potsdam ein Zusammenschluss der Hausprojekte) meinen hierzu: „Die Bedrohung linker und sozial partizipativer Projekte durch die Stadt gibt Nazis, die sich gemeinhin als Vollstrecker des 'Volkswillens' begreifen, zusätzlichen Aufwind solche Projekte anzugreifen. Dass die Stadtpolitik im Moment rechten Gruppen mit ihrer Politik in die Hände spielt, ist für uns völlig offensichtlich. Denn nur eine starke antifaschistische Jugendkultur, für welche linke Einrichtungen wie das Archiv und der Chamäleon e.V. Garanten sind, ist ein effektives Mittel gegen das Erstarken der rechten Szene in Potsdam.“
Solidarität mit den linken Projekten in Potsdam! Kein Fußbreit den Neonazis!
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Antifaschismus

In die Höhle des Löwen gewagt

INFORIOT Am Sonnabend, dem 2. Feb­ru­ar, nah­men knapp 60 Per­so­n­en am antifaschis­tis­chen Spazier­gang in Witt­stock (Dosse) teil. Zu der Ver­anstal­tung hat­te die Antifa West­bran­den­burg aufgerufen.

Nazipro­pa­gan­da entfernt

Der Aufzug startete mit Trans­par­enten und musikalis­ch­er Begleitung am Bahn­hof Witt­stock und ging durch die Alt­stadt über den Mark­platz hin zum Plat­ten­bauge­bi­et im Nor­den. Unter­wegs wurde Neon­azipro­pa­gan­da ent­fer­nt. Im Neubauge­bi­et wurde eine Schweigeminute für den 2002 von Neon­azis ermorde­ten Rus­s­land­deutschen Kajrat Batesov abge­hal­ten. Von dort aus ging es dann über einen län­geren Umweg an der Stadthalle vor­bei zurück zum Bahnhof.

30 Neon­azis provozierten, ver­sucht­en Antifa-Spazier­gang zu stürmen

Zur Gege­nak­tio­nen hat­ten Neon­azis im Vor­feld des Spazier­gangs im Inter­net mobil­isiert. Schon zum Beginn des Spazier­gangs um 13 Uhr sam­melten sich immer wieder Neon­azi­grup­pen von 10 bis 20 Per­so­n­en im Stadt­ge­bi­et. Zum Auf­takt der Kundge­bung ver­sucht­en etwa 30 Neon­azis, darunter Ange­hörige der “Weißen Wölfe Ter­ror­crew” und der “Freien Kräfte Ost” bzw. “Autonome Nation­al­is­ten Ost”, an den Aufzug ranzukom­men. Sie wur­den dabei allerd­ings durch die Bun­de­spolizei gehin­dert — und zum Gedenkstein für Kajrat Batesov gedrängt.

Später gab es erneut Begeg­nun­gen am Mark­t­platz und am Friedrich-Ebert-Park, sodass es zu mehreren ver­balen Gefecht­en zwis­chen den Neon­azis und den Antifaschist_innen kam. Zum Ende des Spazier­gangs lauerten vere­inzelte “Weiße Wölfe Terrorcrew”-Mitglieder hin­ter dem Bahn­hof­s­gelände — darunter Sandy „Lui“ L. und Oliv­er M..

Schon im Novem­ber Angriff auf Jugendgottesdienst

Seit Monat­en mehren sich Berichte über gewalt­tätige Über­griffe und Pro­pa­gan­dade­lik­te durch Neon­azis in Witt­stock. Erst im Novem­ber 2012 grif­f­en Mit­glieder der “Freien Kräfte Ost” bzw. “Autonome Nation­al­is­ten Ost” einen Jugend­gottes­di­enst von nicht-deutschen und deutschen Jugendlichen im „Haus der Begeg­nung“ an und zer­störten Teile des Mobiliars.

Weit­ere Bilder hier, hier und hier.

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(Neo)nazis provozieren bei Antifa-Spaziergang in Wittstock/Dosse

An einem antifaschis­tis­chen Rundgang durch die nord­bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Wittstock/Dosse haben heute 60 Antifaschist_innen gegen (Neo)nazis protestiert und deren Pro­pa­gan­da entfernt. 

Mit der Aktion sollte verdeut­licht wer­den, dass ein engagiertes Engage­ment gegen (Neo)nazismus auch in den Regio­nen möglich, in denen das (neo)nazistische Milieu bestrebt ist als dominierende Kraft aufzutreten. Bere­its am 1. Mai 2012 waren die (Neo)nazis in ihrer „Home­zone“ gescheit­ert, wirkungsvoll aufzu­marschieren. Mehrere Block­aden von Antifaschist_innen hat­ten damals einen Aufzug durch die Stadt verhindert. 

Im Witt­stock­er All­t­ag bleibt das (neo)nazistische Milieu jedoch ein Prob­lem­fall. Im Novem­ber 2012 wurde ein evan­ge­lis­ches Jugend­haus von (Neo)nazis attack­iert, im Jan­u­ar 2013 sich eine Auseinan­der­set­zung mit der Polizei geliefert. Mehrere Vere­ini­gun­gen mit ein­deutig (neo)nationalsozialistischen Charak­ter sor­gen zudem nach wie vor für Verun­sicherung in der Stadt. Inzwis­chen suchen diese Organ­i­sa­tio­nen auch den Kon­takt zu über­re­gionalen Net­zw­erken des Milieus und marschierten in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit beispiel­sweise auch bei Aufmärschen in Sten­dal (Sach­sen-Anhalt) und Wis­mar (Meck­len­burg-Vor­pom­mern) mit. 

Beson­ders aktiv sind die „Weisse Wölfe Ter­rorchrew“ (Sek­tion Witt­stock) und die so genan­nten „Freien Kräfte Ost“ (FKO), alias „Autonome Nation­al­is­ten Ost“ (ANO). Let­zt genan­nte bilden schon für sich ein kleines Net­zw­erk und vere­ini­gen (Neo)naziaktivist_innen aus Wittstock/Dosse, Neu­rup­pin, Oranien­burg, Gransee und Waren (Müritz).

Ein (Neo)naziaktivist aus Waren (Müritz) rief in ein­er sozialen Net­zw­erk­gruppe mit dem beze­ich­nen­den Titel „Anti-Antifa bun­desweit“ zur Störung des antifaschis­tis­chen Rundgangs in Wittstock/Dosse auf. Tat­säch­lich fan­den sich auch unge­fähr 30 (Neo)nazis ein, die mehrfach ver­sucht­en an den Rundgang her­anzukom­men. Am Markt war diese Gruppe sog­ar auf direk­te Kon­fronta­tion aus, wurde aber von der Polizei zurück­ge­hal­ten.
Let­z­tendlich war aber genau diese Aktion der (Neo)nazis ein Beleg für das Prob­lem in Wittstock/Dosse.

Ein­schüchtern ließ sich davon jedoch nie­mand, so dass auch in Zukun­ft weit­ere Stadtspaziergänge fol­gen werden. 

Presse­fo­tos:

http://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157632674044156/
http://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157632669766019/
http://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/sets/72157632673825886/

Inforiot