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Antifaschismus

Neonazis blieben im abseits

Infori­ot — Anknüpfend an ähn­liche Aufmärsche der Vor­jahre, ver­anstal­tete der Nauen­er NPD Ortsver­band auch am heuti­gen Vor­mit­tag eine Pro­pa­gan­daak­tion im Stadt­ge­bi­et der osthavel­ländis­chen Kle­in­stadt. Anders als in den ver­gan­genen Jahren kamen dies­mal jedoch deut­lich weniger Teilnehmer_innen zusam­men. Weniger als 20 Sympathisant_innen kon­nten die lokalen Partei­funk­tionäre Maik Schnei­der und Dave Trick ger­ade ein­mal – abseits der ver­gle­ich­sweise stark fre­quen­tierten Innen­stadt, in ein­er abseit­i­gen Parkan­lage ‑zusam­men­trom­meln.

Der­art schlecht aufgestellt blieb die pro­pa­gan­dis­tis­che Außen­wirkung denkbar ger­ing. Drei Fah­nen, zwei Ban­ner und ein Papp­schild wur­den ver­sucht in Szene zuset­zen. Bis auf ein paar passierende Autofahrer_innen und ein paar Gäste ein­er nebe­nan stat­tfind­en­den Beerdi­gung nahm dies jedoch nie­mand wahr. Eine Ton­ban­dansage und Wag­n­ers Wal­lküren­ritt gin­gen zudem im Motoren­lärm des Pkw-Verkehrs unter.

Der­weil traf sich die Nauen­er Zivilge­sellschaft zu einem Geschichtswork­shop im Nauen­er Rathaus sowie zu einem Kle­in­feld­fußball­turnier am Haus der Begeg­nung. Eine direk­te Gegen­ver­anstal­tung war offen­bar nicht geplant. Trotz­dem ver­sucht­en Antifaschist_innen bis zur NPD Kundge­bung vorzu­drin­gen, wur­den jedoch von der Polizei aufge­hal­ten und in die Innen­stadt zurückgeschickt.

Dort fand dann ab 13.00 Uhr ein großes Tol­er­anzfest statt. Organ­isiert vom Human­is­tis­chen Frei­denker Bund und von MIKADO waren mehrere Stände von zivilge­sellschaftlichen Vere­inen und Parteien aufge­baut wor­den. Des weit­eren trat­en am Abend mehrere Bands auf.

Presse­fo­tos:

http://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157633288796710/

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(Anti-)Rassismus

WER UM ASYL NACHSUCHT, WIRD KRIMINALISIERT?

 

MONTAG, 22. APRIL
 09.00 UHR
 LANDGERICHT
FRANKFURT (ODER)
 MÜLLROSER CHAUSSEE 55
 Der unbehinderte Zugang zum
Asylverfahren ist ein fundamentaler Pfeiler des Flüchtlingsschutzes. Die
Praxis in Deutschland sieht jedoch anders aus. Immer wieder kommt es in
Brandenburg vor, dass die Bundespolizei Menschen ohne konkreten Verdacht
kontrolliert, nur auf Grundlage des Anscheins, sie seien nicht Deutsch.
Diese Praxis des „racial profiling" stellt für sich eine Diskriminierung
dar - doch damit nicht genug.
 Bei Frankfurt (Oder) kontrollierte die
Bundespolizei im Juli letzten Jahres einen Georgier, seine
Lebensgefährtin und deren zwei Kinder. Sie hatten zuvor in Polen einen
Asylantrag gestellt. Doch dort fühlte sich die Familie bedroht und
suchte nun in Deutschland um Asyl nach. Die Bundespolizei nahm sie
jedoch wegen „illegaler Einreise" fest und brachte sie nach
Eisenhüttenstadt in die Abschiebehaft. Dort wären sie nach einem
Schnellverfahren, ohne dass ihr Asylantrag geprüft worden wäre, nach
Polen abgeschoben worden, wenn nicht RechtsanwältInnen interveniert
hätten. Der Zugang zum Asylverfahren konnte gesichert werden. Inzwischen
lebt die Familie in Bayern.
 Die Geschichte hat jedoch kein
glückliches Ende. Das Strafverfahren wegen illegaler Einreise lief
weiter. Zwei Wochen später verurteilte das Amtsgericht Eisenhüttenstadt
die beiden Eltern zu jeweils einem Monat Haft auf Bewährung. Der
Richterin Petzoldt ging es um nichts weniger als um die „Verteidigung
der Rechtsordnung". Die beiden Asylsuchenden seien „Asyltouristen, deren
Zahl in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen ist", so Petzoldt in
der Urteilsbegründung. Dadurch würde das „Heer der Illegalen" zunehmen,
die ihren Lebensunterhalt in den Ballungsgebieten durch Straftaten
sichern. Das führe dazu, „dass es in diesen Ballungsgebieten immer mehr
zu Spannungen kommt, die sich dann in der Regel durch weitere Straftaten
entladen".
 Der Flüchtlingsrat Brandenburg weist solche rassistischen
Konstrukte mit Nachdruck zurück. „Es spricht dem Menschenrecht auf Asyl
Hohn, wenn Flüchtlinge, ohne dass ihr individuelles Schicksal
wahrgenommen wird, wegen ihres Schutzgesuches als 'Aslytouristen'
kriminalisiert werden und damit in die Hände rassistischer Tendenzen in
der Gesellschaft gespielt wird. Asylgesuche müssen im Einzelfall
sorgfältig geprüft und das individuelle Schicksal der Schutzsuchenden in
Betracht genommen werden", sagte Kay Wendel vom Flüchtlingsrat.
PRESSEKONTAKT:     KAY WENDEL 0170-9659042 

 

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Antifaschismus

Auflösungserklärung

Hier­mit geben wir, die An­ti­fa Grup­pe Ora­ni­en­burg, un­se­re Auf­lö­sung be­kannt. Unser Blog, die Face­book­sei­te und auch der Twit­ter wer­den nicht ge­löscht, aber auch nicht wei­ter be­dient.
Soll­ten es nach der Auf­lö­sung zu Ver­öf­fent­li­chun­gen oder ähn­li­chem mit dem Label „An­ti­fa Grup­pe Ora­ni­en­burg“ kom­men, so haben diese nichts mit der auf­ge­lös­ten Grup­pe zu tun.
Bil­det sich ein neuer an­ti­fa­schis­ti­scher Zu­sam­men­hang in Ora­ni­en­burg/Ober­ha­vel bit­ten wir dies bei der La­bel­su­che zu berücksichtigen.

Die E-?Mail-?Adres­se wird eben­falls nicht mehr be­dient. An­fra­gen zum The­ma Neo­na­zis in Ober­ha­vel kön­nen an die Ge­nos­s_in­nen und Kol­le­g_in­nen beim Apa­biz in Ber­lin, dem APAP in Pots­dam oder In­fo­ri­ot ge­rich­tet werden.

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Antifaschismus

DEMONSTRATION: SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE

 

Doch zurück zum Anfang: Anfang des Jahres am 23. Feb­ru­ar wur­den das Archiv in der Leipziger Straße sowie das Kon­text in der Her­mann-Elflein-Straße zur Zielscheibe von Anschlä­gen. Auf dem Hof des Archivs bran­nten Müll­ton­nen und es wur­den Brand­spuren an der Tür vorge­fun­den, doch von Poli­tik und Polizei wird davon aus­ge­gan­gen, dass lediglich verse­hentlich weggekippte heiße Asche der Aus­lös­er für den Brand war – die Brand­spuren an der Tür wer­den unter den Tep­pich gekehrt. Dem Kon­text wur­den – eben­so wie exakt vor ein­er Woche der Olga – die Fen­ster­scheiben einge­wor­fen. Im Inner­aum des alter­na­tiv­en Cafés “Olga” wurde zudem ein Dieselka­nis­ter ent­deckt, der als Auf­bau ein­er Dro­hge­lisse ver­standen wer­den kann. Bish­er ist noch nicht endgültig gek­lärt, ob es sich bei den Täter_innen tat­säch­lich um Neon­azis han­delt, jedoch kann man mit großer Wahrschein­lichkeit davon aus­ge­hen.
Um ein Zeichen der Sol­i­dar­ität mit den ange­grif­f­e­nen Pro­jek­ten zu set­zen und um klarzu­machen, dass die Angriffe nicht unbeant­worten bleiben wür­den, fand am heuti­gen Mittwoch eine Demon­stra­tion durch die Pots­damer Innen­stadt statt. Rund 250 Men­schen beteiligten sich an dieser und zogen vom Brauhaus­berg zur Olga in der Char­lot­ten­straße. Zwis­chen­durch gab es vor dem Kon­text einen Rede­beitrag des Antifaschis­tis­chen Pressearchiv Pots­dams, in dem noch ein­mal das Erstarken der Pots­damer Neon­aziszene the­ma­tisiert wurde. Direkt nach­dem die Demon­stra­tion auf die Char­lot­ten­straße ein­bog, zeigte sich ein volk­streuer Deutsch­er an seinem Fen­ster, belei­digte die Demonstrant_innen und gestikulierte wild mit seinen Mit­telfin­gern umher. Zum Schluss der Ver­samm­lung hielt der ak_antifa eine Rede und for­mulierte in dieser eine Kri­tik an der kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft, da diese neon­azis­tis­chem Gedankengut einen ide­alen Nährbo­den biete.
Die gesamte Aktion ver­lief trotz des über­triebe­nen Polizeiaufge­bots durch­weg friedlich und kon­nte ihren Zie­len gerecht werden.

alle Fotos auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/rene_strammber/sets/72157633270786588/

 

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Antifaschismus

Versuchter Brandanschlag auf die Charlottenstraße 28

Der gemein­nützige Vere­in “Neue Far­ben e.V.” ist Pächter und Betreiber des Haus­es Char­lot­ten­straße 28. In dem Haus befind­en sich das stark fre­quen­tierte Café “Olga”, der kri­tis­che Buch­laden “Sput­nik”, der beliebte Umson­st­laden “Umverteil­er” und eine linke Wohnge­mein­schaft. In der Nacht vom 09.04.2013 zum 10.04.2013 wurde zwis­chen 4:00 und 6:00 die mas­sive Scheibe im EG der Char­lot­ten­straße 28 von ver­mut­lich 2 Per­so­n­en einge­wor­fen, außer­dem wurde die Tür des Cafés demoliert. Im dahin­ter liegen­den Raum der OLGA wurde ein mit Diesel befüll­ter Kanis­ter platziert.** Die Täter flüchteten in Rich­tung Platz der Ein­heit. Nach momen­tanem Ken­nt­nis­stand ist aus dem Café nichts entwen­det wor­den. Es ist davon auszuge­hen, das die ent­standene Beschädi­gung und die Bedro­hung durch den angedeuteten Bran­dan­schlag vol­lkom­men in der Absicht der Täter liegen. Die dadurch ent­standene Bedro­hung der Kneipe und vor allem der über dem Freiraum befind­lichen Wohnge­mein­schaft, beste­hend aus Erwach­se­nen und Kindern, sollte durch Behör­den und Presse dementsprechend ernst genom­men wer­den. Die Char­lot­ten­straße 28 im All­ge­meinen und die “Olga” im Konkreten sind stadtweit als linksalter­na­tive Pro­jek­te sicht­bar. Ein ver­suchter Bran­dan­schlag auf die “Olga” lässt somit mit sehr hoher Wahrschein­lichkeit auf ein recht­sradikales Motiv schließen. Dieser Angriff ist kein Einzelfall. Am 23.09.2012 wurde bere­its eine Schaufen­ster­scheibe der Olga einge­wor­fen. Am 03.02.2013 gab es zwei weit­ere rechte Über­griffe auf linke Pro­jek­te in Pots­dam. Dabei wur­den im Mor­gen­grauen Scheiben des Chamäleon e.V. in der Her­mann-Elflein-Straße eingestoßen sowie Feuer am eben­so stadtweit bekan­nten “Archiv” gelegt. Darüber hin­aus sind an jen­em Tag mas­siv Aufk­le­ber mit neon­azis­tis­chen Parolen in der Char­lot­ten­straße verklebt wor­den. Zwei Wochen zuvor wur­den die Protest­trans­par­ente der Hei­desied­lung in der Großbeeren­straße abge­bran­nt. Weit­ere Vor­fälle hat das Antifaschis­tis­che Pressearchiv Pots­dam auf http://apap.blogsport.eu/ aufge­lis­tet. “Es ist notwendig, Ursachen, Weg­bere­it­er und Duldende rechter Gewalt und Ide­olo­gie aufzudeck­en und zu bekämpfen.” (Pressesprecher_in der Char­lot­ten­straße 28) Die Darstel­lung der­ar­tige rechter Gewalt­tat­en als “Auseinan­der­set­zung zwis­chen linken und recht­en Jugendlichen” in der Presse hat in der Stadt Pots­dam und im Land Bran­den­burg eben­so Tra­di­tion, wie das Unver­mö­gen der Ermit­tlung­sor­gane, Straftat­en mit recht­sradikalem Hin­ter­grund als solche wahrzunehmen. Hier han­delt es sich jedoch nicht um eine Auseinan­der­set­zung Jugendlich­er, son­dern um die Bedro­hung eines alter­na­tiv­en Haus­pro­jek­tes und sein­er Bewohnen­den durch die Beschädi­gung des Raumes eines Teil­pro­jek­tes und die Andeu­tung eines Bran­dan­schlages. Mit Demokraties­paziergän­gen und Lichter­ket­ten ist dem nicht beizukommen.

 

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Antifaschismus

KEIN RECHTSROCK-KONZERT IN COTTBUS

 

Auf sein­er Face­book-Seite warb der nation­al­is­tis­che Pop-Rock­er „Sacha Korn“ für ein Konz­ert am 6. April 2013 in Cot­tbus und bot gle­ichzeit­ig Karten­vorbestel­lun­gen an. Jedoch wurde nach einem Hin­weis bekan­nt, dass das Konz­ert nicht direkt in Cot­tbus stat­tfind­en soll, son­dern in dem 35km ent­fer­n­ten Lieberose (LDS) in dem Club­haus des „Sil­ver­tooth MC“ – Wo Korn schon Mitte 2012 einen Auftritt hat­te. Doch dies­mal kam es anders.

Der „Sil­ver­tooth MC“ ist ein klein­er, örtlich­er Motor­rad­club, der jen­seits von Schlagzeilen in der Kle­in­stadt Lieberose ange­siedelt ist. Der Motor­rad­club lud für den 6. April zu ein­er „Club­haus­par­ty mit Live­mugge“ ein.[1] Auf der Inter­net­präsenz des „Sil­ver­tooth MC“ befind­en sich Par­ty­bilder auf denen gezeigt wird, dass Sacha Korn bere­its im Okto­ber 2012 auf der „Rock­to­ber Par­ty“ im Club­haus auf­trat.[2] Was auch Korns Aus­sage auf sein­er Face­book-Seite, dass er sich auf ein Wieder­se­hen freue, erklärte.

Nach­dem auch das Inter­esse für das Rech­srock-Konz­ert in der beschaulichen Kle­in­stadt bei einzel­nen Medi­en geweckt wurde, erschien ein Artikel im „Neues Deutsch­land“, welch­er ver­gle­ich­sweise poli­tisch sehr unre­flek­tiert dem recht­en Pop-Rock­er sowie dem „Sil­ver­tooth MC“ eine Plat­tform bot. Diese ver­sucht­en sich nach der Aus­sicht auf mögliche Proteste in Schaden­be­gren­zung. Korn demen­tierte den Ver­anstal­tung­sort und die Motor­rad­fans gaben an nichts prob­lema­tis­ches an den Tex­ten des Musik­ers vorzufind­en und ras­sis­tis­ches und men­schen­ver­ach­t­en­des Gedankengut wäre ihnen fremd.[3]

Mit dem Klang eines schlecht­en Scherzes und Ausre­den des Rock­er­clubs, meinte Korn es anfangs tat­säch­lich ernst. Aus Sorge um weit­ere The­ma­tisierung des Clubs und möglichen Protest, kündigte dieser Korns auftritt. Der rechte Musik­er ver­suchte jedoch im Raum Cot­tbus eine Alter­na­tive zu find­en und informierte ange­berisch, sein Konz­ert werde stat­tfind­en – aber nicht in Lieberose.

Doch das ist ihm nicht gelun­gen. Antifaschis­tis­che Struk­turen in Süd­bran­den­burg gehen lange Jahre gegen neon­azis­tis­che Lokalitäten vor und erschw­eren die Rah­menbe­di­enun­gen. Korn und sein Man­age­ment sagten allen poten­tiellen Besuch­ern des Konz­erts die Ver­anstal­tung ab und kündigten eine Wieder­hol­ung in der Region im Juni 2013 an.

Auch weit­er­hin heißt es – Kein Bock auf Recht­srock – Das Prob­lem heißt Nation­al­is­mus & Rassismus!

Zum Hin­ter­grund: Der in Pots­dam-Babels­berg geborene Sacha Korn ist ein umstrit­ten­er Rock-Musik­er und ein aktueller Bestandteil des neon­azis­tis­chen Musik-Reper­tu­ars und trat auch schon mit der bekan­nten recht­en Hooli­gan-Band „Kat­e­gorie C“ auf. Mehrmals wur­den seine Konz­erte in der Ver­gan­gen­heit erfol­gre­ich ver­hin­dert. Mit seinen The­men wie ein­er ver­meintlichen Islamisierung und Über­frem­dung und dem pos­i­tiv­en Bezug auf die eigene Nation und das Volk sowie deren Geschichte, bedi­ent Korn dabei völkische, ras­sis­tis­che und islam­o­phobe Ressen­ti­ments. So befand sich eines sein­er Lieder auf der „NPD–Schulhof-CD“ und ein NPD-Wahlwerbespot wurde mit einem weit­eren musikalisch unter­legt. Korn ist außer­dem in der recht­en Szene gefragt, so gab er Inter­views für die NPD-Pub­lika­tion „Hier und Jet­zt“ sowie einem recht­pop­ulis­tis­chen Mag­a­zin „Blaue Narzisse“.

[1] — http://www.silvertooth.de/neues/neues.html

[2] — http://www.silvertooth.de/Partybilder/Bilder_2012/Bilder_2012.htm

[3] — https://www.neues-deutschland.de/artikel/817661.deutschlandlied-alle-strophen.html?sstr=korn

 

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Sonstiges

Wir habens getan

 

Wir, das ist der JWP Mit­ten­Drin e.V. in Neu­rup­pin, ein linksalter­na­tives Haus­pro­jekt in ein­er Bran­den­burg­er Kle­in­stadt. Her­vorge­gan­gen ist dieses Pro­jekt im Som­mer 1993 aus dem Engage­ment von ca. 20 Jugendlichen im Alter von ca. 15–27 Jahren. Sie waren auf der Suche nach geeignetem und bezahlbarem Wohn­raum und einem Ort für ein Info-Café. Nach­dem monate­lang verge­blich bei den ver­schieden­sten Insti­tu­tio­nen ver­sucht wurde, diesem Anliegen Gehör zu ver­schaf­fen, wurde am Fre­itag, dem 30. Juli 1993 das Haus in der August-Bebel-Straße 66 beset­zt. Es sollte damit die Möglichkeit der Selb­sthil­fe und der Eigenini­tia­tive geschaf­fen wer­den. Ziel war, damals wie heute, eine alter­na­tive Lebensweise und ein Zusam­men­leben mit Men­schen, egal welch­er Haut­farbe, welchen Geschlechts oder welch­er Reli­gion zu praktizieren.

Durch unsere Lebensweise ver­suchen wir ein­er Alter­na­tive zur Kon­sumge­sellschaft Raum zu geben und die Vision ein­er besseren Welt zu ver­wirk­lichen, um zu kurz gekommene Poli­tik­in­halte (u.a. Umweltschutz, Tier­schutz), Arbeits­for­men, Poli­tik­stile (u.a. direk­te Par­tizipa­tion und Selb­stver­wal­tung, Basis­demokratie) und Lebensstile (Selb­stver­ant­wor­tung, Selb­sthil­fe) zu kom­mu­nizieren, einzuführen und selb­st zu leben. Natür­lich entwick­eln sich diese Inhalte immer weit­er und kön­nen daher nicht als fest und starr ange­se­hen wer­den. Nach zwei Umzü­gen war unser Vere­in im jet­zi­gen Gebäude angekom­men. Doch auch hier endet unser Mietver­trag Ende des Jahres 2015.

Mit dem Kauf des Bahn­hofs haben wir eine Zukun­ftsper­spek­tive für „danach“ geschaf­fen: Wir kön­nen nicht nur unseren Vere­in und die beste­hen­den Struk­turen erhal­ten, son­dern noch mehr leis­ten und erre­ichen. Wir wollen ein selb­stver­wal­tetes, soziokul­turelles und poli­tis­ches Zen­trum wer­den. Uns ist wichtig möglichst vie­len Men­schen die Möglichkeit zu geben, sich in diesem Pro­jekt zu ver­wirk­lichen. Es soll von den Bewohner_Innen getra­gen wer­den, aber auch von Jugendlichen aus der Stadt, Anwohner_Innen, Asyl­suchen­den, poli­tis­chen Grup­pen und kreativ­en Einzelper­so­n­en. Es soll ein Ort der “Hil­fe zur Selb­sthil­fe” und der Basis­demokratie wer­den. Außer­dem soll es als Schutzraum vor den Zumu­tun­gen dieser Gesellschaft dienen. Doch bis zur Real­isierung des Pro­jek­tes „soziokul­turelles Zen­trum Mit­ten­Drin im Bahn­hof“ ist es noch ein weit­er Weg für den wir viel Hil­fe, auch seit­ens der Stadt und ihrer Bürger_Innen brauchen wer­den: Um den Bankkred­it so ger­ing wie möglich zu hal­ten sind wir auf Direktkredite/Darlehen und Spenden angewiesen. Gle­ichzeit­ig müssen wir Sicher­heit­en in Form von Bürgschaften vor­weisen. Darüber hin­aus benöti­gen wir für die Sanierung des Bahn­hofs tatkräftige Hände und fleißige Helfer_Innen. Auch Sach­spenden sind natür­lich gern gese­hen. Unser Spenden­ziel liegt bei 75.000 € zur Sanierung des Haus­es und zur Umset­zung unser­er Ideen darin.

Nähere Infos zu Direk­tkred­iten, Bürgschaften und anderen inter­es­san­ten (und kri­tis­chen) Fra­gen gibt es auf unser­er Home­page unter http://jwp-mittendrin.de/blog/faq

Wer uns in Form eines Dar­lehens, eines Direk­tkred­its oder ein­er Spende unter­stützen kann, oder wer sich vorstellen kann eine Bürgschaft zu übernehmen, nutzt bitte die For­mu­la­re auf unser­er Home­page unter: http://jwp-mittendrin.de/blog/bahnhof/

 

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Antifaschismus

Solidarität ist eine Waffe!

Antifaschis­tis­che Demonstration

Aufruf des ak_antifa:

Der Angriff auf die linke Kul­turein­rich­tung „Olga“ in der Char­lot­ten­straße in der Nacht vom 9. auf den 10. April stellt den derzeit­i­gen Höhep­unkt ein­er Rei­he von Angrif­f­en auf linke Pro­jek­te dar.
Es wurde bere­its Anfang Feb­ru­ar ein Bran­dan­schlag auf das „Archiv“ verübt und Fen­ster­scheiben des „Chamäleon e.V.“ zer­schla­gen. Alle diese Pro­jek­te treten in der Öffentlichkeit als links auf und ste­hen somit in beson­der­er Weise im Blick­feld von Neon­azis. Diese offen­sichtliche Ähn­lichkeit jen­er Angriffe ver­wirrt den Blick des Polizeiap­pa­rats. Geübt am täglich Sudoku in der PNN, fühlt sich der polizeiliche Spürsinn ver­mut­lich von ein­er so sim­plen Auf­gabe unter­fordert und spekuliert auf einen höheren Zusam­men­hang, als den, dass Neon­azis schlicht keinen Bock auf Linke haben. Die Stadt­poli­tik ist ver­mut­lich die einzige Ver­bün­dete im Kampf gegen das mit­telschwere Sudoku und im gekon­nten Wegse­hen. Aus Angst vor schlecht­en Schlagzeilen und aus­bleiben­den Touris­ten­strö­men wird deshalb eilig Farbe bekan­nt. Dabei wird in total­i­taris­mus­the­o­retis­ch­er Natur nicht der Über­griff als solch­er oder gar die hin­ter ihm ste­hende Ide­olo­gie verurteilt, son­dern lediglich herumgeschwafelt: „Wir dulden keine gewalt­täti­gen Angriffe – von welch­er Seite und gegen wen auch immer“. Als ob es nicht offen­sichtlich wäre wer hier gegen wen Gewalt anwen­det.
Die offizielle Umgangsweise mit neon­azis­tis­ch­er Bedro­hung lässt sich so oder ähn­lich schon seit über einem Jahrzehnt beobacht­en. Ob nun Anfang der 2000er als die NPD ver­stärkt Aufmärsche durch­führte, das Jahr 2005 in welchem Neon­azis regelmäßig Über­griffe auf Linke verübten: es wird sug­geriert, nicht die Neon­azis seien das wirk­liche Prob­lem, son­dern Antifaschist_innen die sich dage­gen zur Wehr set­zen und somit die berühmte „Gewalt­spi­rale“ ankurbeln.
Linke Kul­tur ist nach wie vor der einzige Garant für den Kampf gegen kap­i­tal­is­tis­che Normierung, gesellschaftliche Unter­drück­ung und faschis­tis­che Bedro­hung. Sie möchte die Men­schen über die tat­säch­lichen Ver­hält­nisse in denen sie arbeit­en und leben aufk­lären und dem tris­ten All­t­ag ein freies und selb­st­bes­timmtes Leben ent­ge­genset­zen. Die Abwehr des staatlichen und gesamt­ge­sellschaftlichen Gewaltzusam­men­hangs ist dabei eine Grund­vo­raus­set­zung für Emanzi­pa­tion. Wir lassen uns wed­er von Neon­azis, der Polizei oder der Stadt­poli­tik davon abbringen.

Ange­grif­f­en wur­den einige, gemeint sind wir alle!
Für eine emanzi­pa­tive Gegenkultur!

Mittwoch 17.April // 17.30 Uhr // Pots­dam- Brauhausberg 

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

19.04.2013: Wittstock

 

In der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald wird am 19. April der
68. Jahrestag der Befreiung begangen. Ich freue mich besonders, dass
auch Überlebende des Todesmarsches aus Frankreich, Ungarn und
Deutschland, inzwischen hoch betagt, an der Gedenkfeier teilnehmen
werden. Unter den französischen Gästen werden außerdem zahlreiche
Angehörige ehemaliger Konzentrationslagerhäftlinge sein.
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 19.4. um 15.00 Uhr mit dem „Marsch
des Lebens“: französische und deutsche Jugendliche gehen gemeinsam mit
Todesmarsch-Überlebenden einen Teil der Todesmarschstrecke. Wenn sie am
Mahnmal angekommen sind, gegen 15.20, beginnt dort die Gedenkfeier: Nach
einer kurzen Begrüßung von mir werden zu den Gästen sprechen: Lucienne
Gouffault, Witwe des langjährigen Präsidenten des internationalen
Häftlingsverbandes „Amicale Internationale de Sachsenhausen“, und
Kirsten Tackmann, Mitglied des Deutschen Bundestages für die Partei „Die
Linke“ mit Wahlkreis in der Ostprignitz. Nach den Reden werden Kränze
und Blumen am Mahnmal nieder gelegt.
Im Anschluss laden wir die Besucherinnen und Besucher herzlich ein, die
Gedenkstätte besichtigen und mit den Gästen ins Gespräch kommen. Für
eine Schülergruppe und eine Konfirmandengruppe haben wir Begegnungen mit
Zeitzeugen organisiert, ein weiteres Zeitzeugengespräch findet bereits
am Mittag statt. Die Veranstaltung endet gegen 17.30 Uhr.
Ich lade Sie/Euch recht herzlich ein, an der Veranstaltung teilzunehmen.
Für Nachfragen stehe ich gern zur Verfügung.

 

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(Anti)militarismus Antifaschismus

PM zur Absage unseres Protestes am 14.04.2013

Wie der Presse zu ent­nehmen ist, fürchtet sich die Trauerge­mein­schaft vor ein­er linken Inter­ven­tion und bere­it­et
sich seel­isch und moralisch auf das Schreck­ge­spenst des linken Protestes vor. Hil­fe dazu wurde von der Polizei ange­boten und von der Pots­damer Bürg­erge­mein­schaft auch bere­itwillig angenom­men. Dazu möchte der Arbeit­skreis Antifaschis­mus Pots­dam anmerken: Während die Stadt sich mit ver­meintlichen Angrif­f­en auf ihre Gedenkkul­tur pressewirk­sam auseinan­der­set­zt, sehen sich linke Pro­jek­te in Pots­dam tat­säch­lichen Über­grif­f­en von Neon­azis aus­ge­set­zt. Einge­wor­fene Fen­ster­scheiben sind noch das kleinere übel. Eine völ­lig neue Dimen­sion bekommt dies durch die Dro­hung mit Bran­dan­schlä­gen. So wur­den im Feb­ru­ar im Archiv Müll­ton­nen angezün­det und bren­nen­des Mate­r­i­al vor dem Hau­sein­gang abgelegt und unlängst in der “Olga” ein Kanis­ter mit Diesel hinterlassen.

Die Reak­tion der Stadt beschränkt sich wie üblich auf Polemiken gegen Gewalt an sich, kein Wort über neon­azis­tis­che Bedro­hung, kein Gespräch mit den Betroffenen.

Angesichts des Droh­poten­zials wer­den wir die Veröf­fentlichung unser­er Broschüre ver­schieben. Dazu sagt die Press­esprecherin Alis­sa des ak_antifa_potsdam: “Während die evan­ge­lis­che Kirche am heuti­gen Tag gegen das Unrecht der Welt ‘ganz beson­ders das von den bösen Alli­ierten in Pots­dam verübte’ betet, sehen wir uns derzeit mit neon­azis­tis­ch­er Gewalt kon­fron­tiert. Wir kön­nen und wollen unsere Energie nicht zum X‑ten mal auf die
lächer­liche Pots­damer Gedenkpoli­tik verwenden.”

Inforiot