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1. Abendspaziergang — 3. Versuch: Potsdams Pegida-Ableger marschiert ein bisschen

Der Wille des Podi­ga-Gesicht­es Chris­t­ian Müller ist offen­bar nicht zu brechen. Das selb­stge­drehte Video min­der­er Qual­ität, in dem er vor ein­er Deutsch­land-Fahne mit Schlange um den Hals die Welt an sein­er Mega­lo­manie teil­haben lies, ist zig­fach belächelt wor­den. Am heuti­gen Mittwoch hat­te sich diese Hart­näck­igkeit gelohnt. Ein Großaufge­bot der Polizei set­zte den nicht mal 1 km lan­gen Pogi­da-Auf­marsch im drit­ten Anlauf durch.
Polizei riegelte alles ab
Bere­its am frühen Abend glich der Bere­ich in und um den Pots­damer Haupt­bahn­hof ein­er Fes­tung. Die Polizei kon­trol­lierte Passant_innen (und deren Taschen), suchte in und um den Bahn­hof nach „gefährlichen Gegen­stän­den“, riegelte die lange Brücke, die Fre­und­schaftsin­sel sowie den Lust­garten kom­plett ab. 1000 Beamt_innen aus drei Bun­deslän­dern, Hun­destaffeln und ein Helikopter waren ständig im Ein­satz, Wasser­w­er­fer standen bereit.
Diese Tak­tik machte es unmöglich, trotz divers­er Ver­suche Block­aden zu stellen oder zu den Pogi­das vorzudringen.
Des Weit­eren kam es zu eini­gen gewalt­täti­gen und frag­würdi­gen Vor­fällen. Augenzeug_innen zufolge prügel­ten dutzende Polizist_innen auf einen einzel­nen Demon­stran­ten ein, der ein Ei gewor­fen haben soll. Es wur­den Journalist_innen und Santitäer_innen an ihrer Arbeit gehin­dert. Am Haupt­bahn­hof wurde am Rande des Pogia-Aufzuges eine ras­sis­tis­che Polizeikon­trolle mit Fes­t­nahme. Genaueres ist noch unbekannt.
POGIDA — ein krud­er Haufen mit kru­den Inhalten
Rel­a­tiv pünk­tlich kon­nten die 100 Pogi­da-Anhänger_in­nen, die sich am Nor­daus­gang des Haupt­bahn­hof ver­sam­melt hat­ten, losziehen. Während des Aufzuges wurde sowohl die deutsche, als auch die rus­sis­che Nation­al­hymne gespielt, gegen Linke und die etablierte Poli­tik, z.B. mit der Parole „Merkel nach Sibirien! Putin nach Berlin!“ gehet­zt. Außer­dem stimmten Pogi­da-Teil­nehmer_in­nen die 3. Stro­phe der Deutsch­land­hymne an, später wurde die Rede von Char­lie Chap­lin aus großem Dik­ta­tor abge­spielt. Der Auf­marsch lief vom Haupt­bahn­hof über die Lange Brücke zum Film­mu­se­um, drehte dort und lief wieder zurück zum Anfangsort.
Nach­dem die Ver­anstal­tung been­det war, verteil­ten sich die Teilnehmer_innen unkon­trol­liert, es wan­derten kleinere grölende Pogi­da-Grüp­pchen in ver­schiede­nen Stadtteilen.
Viel Gegen­protest, mehr als Präsenz zeigen ging lei­der nicht
Rund 1000 Gegendemonstrant_innen hat­ten sich einge­fun­den. Die Kundge­bun­gen des bürg­er­lichen Bünd­niss­es „Pots­dam beken­nt Farbe“ zählte etwa 700 Teilnehmer_innen und war mit zweirei­higem Ham­burg­er Git­ter „gesichert“. Sie kon­nten nur laut­stark den vor­beiziehen­den Pogi­da-Aufzug ihre Hal­tung ent­ge­gen­stellen. Daneben bewegten sich weit­ere 300 Per­so­n­en dezen­tral, kon­nten jedoch wenig ausrichten.
Ger­ade jet­zt: 71 Jahre Auschwitzbe­freiung gedenken
Trotz, oder ger­ade auf­grund, des Pogi­da-Auf­marsches ver­gaßen viele nicht, dass sich am 27. Jan­u­ar der Tag der Befreiung des Ver­nich­tungslagers Auschwitz jährt. Vor und auch nach den Protesten gedacht­en Antifaschist_innen am Mah­n­mal für die Opfer des Faschis­mus. Eine kraftvolle Spon­tandemon­stra­tion führte Aktivist_innen zum Platz der Ein­heit, wo zeit­gle­ich zur Pogi­da-Abschlusskundge­bung eine Schweigeminute gehal­ten wurde.
Ohne den Schutz des Staat­sap­pa­rates wäre das Aufmärschchen niemals möglich gewe­sen. Der 11. Jan­u­ar scheint sich Pots­dams Image verän­dert zu haben, das Medi­en­in­ter­esse war auch dies­mal wieder imens. Es bleibt abzuwarten, wie viele Wochen diese mas­sive Polizeipräsenz noch jegliche Aktiv­itäten im Keim erstick­en und Pogi­da ihren Weg freis­chaufeln kann.
Wir blick­en den­noch zufrieden auf einen Abend voller motiviert­er Men­schen, wichtiger Zeichen und Inhalte und hof­fen auf mehr Erfolg beim unver­mei­d­baren näch­sten Mal.
Wie es aussieht, ist lei­der kein Ende in Sicht: auf der Abschlusskundge­bung vor dem Haupt­bahn­hof kündigte Chris­t­ian Müller den näch­sten Pogi­da-Auf­marsch gemein­sam mit Bärgi­da und Pegi­da Havel­land für den 6. Feb­ru­ar 2016 an. Der genaue Ort ist noch nicht bekannt.

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Antifaschismus

Rathenow: Interesse an rechtsoffenen „Bürgerbündnis“ lässt nach

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Das Inter­esse an den kon­tinuier­lichen Ver­samm­lun­gen des recht­sof­fe­nen „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ bzw. „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ lässt langsam nach. An der Ver­anstal­tung beteiligten sich zwar noch bis zu 400 Teilnehmer_innen, aber immer­hin min­destens 150 weniger als beim let­zten Aufzug vor zwei Wochen. Nach wie vor wenig Men­schen nah­men allerd­ings auch auf der zivilge­sellschaftlichen Ver­samm­lung mit dem Mot­to: „Mein Rathenow: Mit Herz statt Het­ze“ teil. Dafür sorgte eine anonyme Künstler_innengruppe wieder für eine spek­takuläre Aktion.
Bürg­er­bünd­nis zieht weniger Bürger_innen
Die nun­mehr im Zwei-Wochen-Rhyth­mus stat­tfind­en­den Het­zkundge­bun­gen des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ bzw. „Deutsch­land“ zieht, nach dem immer offen­er wer­den recht­sradikalen Geist der Ver­anstal­tung, anscheinend immer weniger Bürger_innen, ins­beson­dere aus der Stadt Rathenow. Dafür sind immer öfter mit den Bündler_innen engver­net­zte Vertreter_innen von ähn­lich gesin­nten Ini­tia­tiv­en aus Sten­dal, Gen­thin, Nauen, Ketzin/Havel und Schön­walde-Glien anwe­send. Viele dieser Grup­pen haben Kon­tak­te zu organ­isierten Neon­azis bzw. der­ar­tige Per­so­n­en in ihre Zusam­menkun­ft inte­gri­ert. Bekan­nte Gesichter der „Bürg­er­be­we­gung Gen­thin / Gen­thin wach auf“ zeigten heute beispiel­sweise mehrere Plakate der neon­azis­tis­chen Partei „Der dritte Weg“. Des Weit­eren war die Ini­tia­tive „Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste knick­en 2.0“, hin­ter der sich Teile der Vere­ini­gung „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ ver­ber­gen, wieder mit einem Ban­ner präsent. Weit­ere bekan­nte Neon­azis kon­nte den Szenen aus Rathenow, Prem­nitz und Pots­dam zuge­ord­net wer­den. Aus Pots­dam war darüber hin­aus auch der Chef der örtlichen PEGI­DA-Bewe­gung „POGIDA“ angereist. Gemein­sam mit ein­er Sym­pa­thisan­tin zeigte er ein Ban­ner des PI-News-Blogs, ein­er PEGI­DA-nahen, flüchtlings- und islam­feindlichen Internetpräsenz.
Eine Änderung in der Ver­anstal­tungs­gestal­tung gab es hinge­gen nicht. Lediglich das Redner_innenprogramm wurde ein wenig aufge­stockt. U.a. ein in säch­sis­chem Dialekt sprechen­der Red­ner für die so genan­nte 1,00 % Kam­pagne, mit der Pro­tag­o­nis­ten der extremen Recht­en u.a. einen pro­fes­sionellen Pro­pa­gandafeldzug gegen die derzeit­ige Flüchtlingspoli­tik planen.
Anson­sten blieben die Reden weit­ge­hend auf Stammtis­chniveau. Auch die Ein­gangsrede von Chris­t­ian Kaiser, presserechtlich Ver­ant­wortlich­er des „Bürg­er­bünd­niss­es“, blieb banal. Bemerkenswert an seinem Auftreten war lediglich ein bil­lig wirk­ender Anzug, der anscheinend Ser­iösität ausstrahlen sollte. Eine Einge­bung nach dem let­zten Besuch bei AfD-recht­saußen Björn Höcke?
Über­forderte Zivilgesellschaft
Während die Rathenow­er Zivilge­sellschaft bei der Unter­stützung von Flüchtlin­gen durch Willkom­mensini­tia­tiv­en und pri­vatem Engage­ment, aus deren Blick­winkel, dur­chaus pos­i­tive Akzente set­zt, wird die Frage des richti­gen Umgangs mit den regelmäßi­gen Stammtisch-Eska­paden auf dem Märkischen Platz noch immer kon­tro­vers disku­tiert. Die offen­sichtliche Uneinigkeit über den richti­gen Kurs in der Debat­te inner­halb der Stadt schwächt anscheinend immer noch die Proteste, insofern die regelmäßi­gen Ver­samm­lun­gen auf dem August-Bebel-Platz über­haupt als angemessene Gegen­ver­anstal­tung beze­ich­net wer­den dürfen.
Auch heute fan­den sich lediglich 120 Men­schen zusam­men, um im „Stillen“ zumin­d­est Präsenz zu zeigen. Für beson­dere Aufmerk­samkeit sorgte da nur eine spek­takuläre Aktion von Kul­turschaf­fend­en, die eine sym­bol­is­che Mauer aus Papp­kar­tons errichteten, um die Forderung des Bürg­er­bünd­niss­es nach nationaler Isolierung zu persiflieren.
Das Aktions­bünd­nis, dass sich in besseren Tagen ein­mal selb­st­be­wusst „Rathenow zeigt Flagge“ nan­nte, scheint hinge­gen eben­falls zwis­chen selb­st gebaut­en Mauern gefan­gen. Manche Men­schen, so ist es zu hören, wür­den dem „Bürg­er­bünd­nis“ und seinen Sympathisant_innen aus der extremen Recht­en gern deut­lich­er wider­sprechen, andere dage­gen inten­siv­er den Dia­log mit ver­meintlichen Mitläufer_innen der Bündler suchen wollen. Einigkeit scheint momen­tan nur darin zu beste­hen, dass die Het­ze der führen­den Köpfes des „Bürg­er­bünd­niss­es“ nicht nur von mal zu mal unser­iös­er und aggres­siv­er wird, son­dern das sich diese auch poli­tisch radikalisieren, wie eben deren auswär­tige Auftritte am 17. Jan­u­ar 2016 in Gen­thin, am 22. Jan­u­ar 2016 in Pots­dam und am 23. Jan­u­ar 2016 Schön­walde-Glien beweisen.
Fotos:
Press­eser­vice Rathenow
Sören Kohlhu­ber

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Antifaschismus

Support your local Antifa – don’t move to Berlin!

In den let­zten Wochen wur­den wir auf den Text der „Antifaschis­tis­chen Jugend Bran­den­burg“ mit dem Titel „Antifa in der Krise – Diskus­sions­beitrag der Antifa Jugend Bran­den­burg“ aufmerk­sam. Der Text the­ma­tisierte die Auflö­sung von Großstruk­turen in Berlin, der Regungslosigkeit der radikalen antifaschis­tis­chen Linken in den Großstädten und die Sit­u­a­tio­nen des Berlin­er Speck­gür­tels in Brandenburg.
Ein klein­er Rückblick
Vor ein paar Jahren, bevor sich der ras­sis­tis­che Mob in Gestalt von PEGIDA, AFD, NPD und Freie Kräfte mobil­isierte, lebte es sich gut in Bran­den­burg. Es gab kaum Neon­azidemon­stra­tio­nen, ‑kundge­bun­gen oder ‑mah­nwachen, die nicht von einem bre­it­en antifaschis­tis­chen Bünd­nis und ein­er gut organ­isierten Zivilge­sellschaft ver­hin­dert oder zumin­d­est mas­siv gestört wur­den. Neon­azistruk­turen in Cot­tbus, Frank­furt (Oder), Straus­berg, Pots­dam, Oranien­burg, Bad Belzig, Rathenow, Bran­den­burg an der Hav­el, Witt­stock und Neu­rup­pin hat­ten kaum Chan­cen ihre faschis­tis­chen Inhalte auf die Straßen zu tra­gen und wur­den in vie­len Orten bis aufs Let­zte zurückgedrängt.
Neu­rup­pin als Beispiel: 30.000 Einwohner*innen — eine Stunde mit der Region­al­bahn von Berlin entfernt.
In den Jahren 2007 bis 2012 hat­ten wir es jährlich mit Neon­azi­aufmärschen, organ­isiert von den Freien Kräften Neu­rup­pin / Osthavel­land, zu tun. Durch ein gutes Net­zw­erk aus bran­den­bur­gis­chen Ini­tia­tiv­en, Bran­den­burg­er und Berlin­er Antifa­grup­pen kon­nten die meis­ten der Demon­stra­tio­nen durch Sitzblock­aden ver­hin­dert, beziehungsweise stark verkürzt wer­den, so auch am 01. Mai 2012 in Witt­stock (Dosse) und am 05. April 2014 in Wittenberge.
Zwis­chen 2012 und 2014 trat die Neon­azi­gruppe kaum noch in Neu­rup­pin auf. Bis auf einzelne Kundge­bun­gen von 10 bis 15 Teilnehmer*innen fan­den kaum noch Aktio­nen statt – wenn ja, wur­den sie jedoch von einem großen zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis begleit­et und gestört.
Erst mit der Ankündi­gung zum TddZ am 06.06.2015 in Neu­rup­pin, wurde die Gruppe wieder aktiv. Sie grün­de­ten eine „Ini­tia­tive gegen Über­frem­dung“, taucht­en auf allen Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen zu Geflüchteten in den Kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin, Prig­nitz und Ober­hav­el auf und ver­sucht­en die Stim­mung zu bee­in­flussen, Flug­blat­tak­tio­nen und Kundge­bun­gen waren über das ganze Jahr verteilt – doch in ihre eigentliche „Home­base“ traut­en sie sich, über das Kam­pag­nen­jahr hin­weg, kaum. Nach unser­er Ein­schätzung sind sie heute eine der aktivsten Neon­azi­grup­pen in Brandenburg.
Schluss mit der schö­nen Zeit
Die Sit­u­a­tion hat sich in den let­zten Monat­en gewan­delt, Bran­den­burg zeigt sich erneut von sein­er dunkel­sten Seite. PEGIDA, NPD und Freie Kräfte fassen in fast allen größeren Städten in Bran­den­burg Fuß, sie etablieren sich in der bürg­er­lich, ras­sis­tis­chen Mitte, ste­hen und laufen wöchentlich mit mehreren Hun­dert Neon­azis und Rassist_innen durch Rathenow, Straus­berg, Vel­ten, Oranien­burg, Zehdenick und Wittstock.
Und wir… wir sind in der Real­ität angekom­men und blick­en sehn­süchtig auf den 06.06.2015 zurück, an dem ein­er der größten Neon­azi­aufmärsche deutsch­landweit, der TddZ mit mehren hun­dert Antifaschist*innen in Neu­rup­pin ver­hin­dert wer­den kon­nte – allein aus Berlin kamen 500 Antifaschist*innen. Von dieser gelebten Sol­i­dar­ität ist nichts mehr zu spüren. Anfänglich haben wir es noch ver­sucht, Antifaschist*innen über­re­gion­al zu mobil­isieren, um die wöchentlich stat­tfind­en­den Demon­stra­tio­nen in den Griff zu bekom­men – ohne Erfolg.
Alles was uns bleibt, ist unsere befre­un­de­ten Struk­turen zumin­d­est per­son­ell zu unter­stützen und uns darüber aufzure­gen mit welch­er Igno­ranz unsere Sit­u­a­tion, in Berlin betra­chtet wird.
Naja, was solls – noch ein Aufruf – ankack­en hat noch nie funktioniert.
Unsere Sicht auf die Berlin­er Situation
Für uns begann die Sit­u­a­tion sich zu zus­pitzen, als in Berlin-Marzah­n/ Berlin-Hellers­dorf wöchentlich mehrere 1000 Neon­azis und Rassist*innen aufge­laufen sind. Und obwohl wir kaum einen Bezug oder Kon­takt nach Marzahn pflegten, fuhren wir so gut wie jede Woche dor­thin um die lokalen Struk­turen bei den Protesten und Block­ade­v­er­suchen zu unter­stützen. Es ist ja nicht so, dass wir nicht gerne Proteste mit unseren Mit­teln unter­stützen, nur fehlt uns ein­fach die Kraft und Energie, um uns dann par­al­lel um Städte wie Witt­stock, Neu­rup­pin, Oranien­burg und Rathenow zu küm­mern, wo wir als Bran­den­burg­er Grup­pen zu 90 % auf uns alleine gestellt sind. Wenn in Witt­stock 300 Neon­azis & Rassist*innen auflaufen, inter­essiert das die ehe­ma­li­gen Groß­grup­pen in und um Berlin wenig. Oft­mals standen wir in den let­zten Monat­en mit 30 bis 50 Leuten, 200 bis 600 Rassist*innen gegenüber. Für uns ist diese Sit­u­a­tion keines­falls trag­bar – während die radikale Linke in Berlin in ihren Stammkneipen hockt und das ras­sis­tis­che All­t­ags­geschehen bei Bier und Kippe gelassen besprechen, ver­bren­nen wir unsere Struk­turen, lei­den unter den Repres­sio­nen und laufen jedes Mal Gefahr, auf die Fresse zu kriegen.
Obwohl wir es auch mal wieder schaf­fen wollen, in unseren Städten eigene Inhalte zu set­zen, bes­timmt der ras­sis­tis­che Mob unsere Arbeit und wir kom­men zu nichts anderem mehr.
Die let­zte Demon­stra­tion in Rathenow hat gezeigt, dass es doch noch gelebte Sol­i­dar­ität in Bran­den­burg und Berlin gibt. So fan­den sich cir­ca 200 Antifas in Rathenow ein und ver­sucht­en mit ein­er Demon­stra­tion, den Neon­azis vor Ort zumin­d­est irgen­det­was ent­ge­gen zu set­zen. Doch dabei kann es nicht bleiben. Es reicht nicht – wir sind trotz­dem immer noch viel zu wenige und es bleibt bei ver­balem Protest.
Die Radikale Linke Berlin rief neulich dazu auf, dass die Zeit der Sitzblock­aden vor­bei wäre – da geben wir ihnen Recht. Wenn man so was sagt, müssen jedoch auch Tat­en fol­gen. Auch wenn Sitzblock­aden in der Prov­inz ein gutes Mit­tel gewe­sen sind, um Neon­azi­aufmärsche zu ver­hin­dern, sehen wir ein, dass das ver­hält­nis­mäßig ger­ade zum Scheit­ern verurteilt ist. Wenn mil­i­tan­ter Protest eine Lösung für das Prob­lem sein kann, obwohl dieser unsere Struk­turen durch Repres­sion stark schwächen kön­nte, sind wir für alle Alter­na­tiv­en offen, doch für uns nicht umset­zbar – wir brauchen euch da draußen und nicht nur kluge Ratschläge.
Wir hof­fen, dass weit­ere Beiträge fol­gen werden!

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Antifaschismus

Pegida“-Potsdam – Rassist_innen und Neonazis

Der Neonazi Christian Müller am 24. Januar 2016 auf einer Aufführung der „Langen Kerls“ am Schloss Sanssouci
Der Neon­azi Chris­t­ian Müller am 24. Jan­u­ar 2016 auf ein­er Auf­führung der „Lan­gen Kerls“ am Schloss Sanssouci

Nun also Pots­dam. Früher oder später musste es den Ver­such geben, auch in Pots­dam die ras­sis­tis­che Stim­mungs­mache auf den Straßen zu forcieren. Nach­dem im Spätherb­st 2014 ein Ver­such scheit­erte, ist es nun eine lose Grup­pierung um den Neon­azi Chris­t­ian Müller, die mit dem Label „Pegi­da“ ver­sucht neon­azis­tis­chen, ras­sis­tis­chen und ver­schwörungside­oloigschen Inhal­ten in Form von „Abendspaziergän­gen“ eine Bühne zu geben.
Bere­its von Beginn an war klar, dass offen­sichtliche Verbindun­gen zu neon­azis­tis­chen Struk­turen beste­hen und diese zum Teil deck­ungs­gle­ich mit dem Organ­ista­tion­steam sind. 
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BraMM/Pegida am 29.01. in Senftenberg stoppen!

Am 29.01.2016 will der Bran­den­burg­er Pegi­daableger „BraMM“ zum drit­ten Mal mit ihrer ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion durch die süd­bran­den­bur­gis­che Kle­in­stadt Sen­ften­berg ziehen! Bei den let­zten bei­den Demos in Sen­ften­berg ver­sam­melten sich mehrere hun­dert Men­schen auf dem Mark­t­platz, neben den „besorgten Bürg­ern“ und den soge­nan­nten „Reichs­bürg­ern“ trafen sich dort auch mehrere autonome Nation­al­is­ten und Hools. Nach­dem die Ras­sis­ten dort ihre Anfangskundge­bung abhiel­ten liefen sie durch die Sen­ften­berg­er Innen­stadt. Bei der ersten Demon­stra­tion gelang es mehreren Antifaschis­ten die Demor­oute zu block­ieren, dadurch musste der Auf­marsch zum Mark­t­platz umkehren. Bei der zweit­en BraMM Demon­stra­tion in Sen­ften­berg ging die Polizei mit äußer­ster Härte vor. Alle Men­schen die die Polizei als ver­meintliche Gegen­demon­stran­ten ver­muteten, erhiel­ten sofort einen Platzver­weis für den gesamten Raum rund um den Markt. Desweit­eren stürmte die Polizei das Gelände eines dort befind­lichen Jugend­clubs. Auf dem Park­platz eines Super­mark­tes kam es zur gle­ichen­Zeit zu bru­tal­en Über­grif­f­en auf sich dort befind­liche Gegen­demon­stran­ten. Die restlichen in der Stadt befind­lichen Antifas wur­den den restlichen Abend durch die gesamte Stadt gejagt und mit Repres­salien über­zo­gen. Die genaue Demor­oute wird jedes­mal geheimge­hal­ten damit sich keine geplanten Block­aden erricht­en können.
Wir gehen davon aus das die Bullen am 29.10. wie beim let­zten mal äußerst bru­tal vorge­hen um den faschis­tis­chen Auf­marsch durchzuset­zen. Auf­grund von fehlen­den antifaschis­tis­chen Struk­turen in den meis­ten Städten Süd­bran­den­burgs sind wir auf Unter­stützung von außer­halb angewiesen! Wir rufen euch alle auf am 29.01.2016 mit nach Sen­ften­berg zukom­men um den Nazis auch in den Kleinen Städten zu zeigen das sie hier nichts ver­loren haben! Bis jet­zt gibt es keinen angemelde­ten Gegen­protest! Hal­tet euch deshalb dezen­tral in dem Bere­ich um den Mark­t­platz auf um spon­tan den Auf­marsch zu stop­pen oder kommt um 18:30 Uhr zum linksalter­na­tiv­en Jugend­club „JAM“, dieser befind­et sich in der Nähe vom Sen­ften­berg­er Bahnhof.
Am 29.01.2016 heißt es in Sen­ften­berg BraMM/Pegida mit allen Mit­teln zu stop­pen! Es gibt kein ruhiges Hin­ter­land – faschis­tis­che Struk­turen aufdeck­en und vernichten!
AntifaCrewFin­ster­walde

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Antirassistisches Fussballturnier

Am 6. Feb­ru­ar 2016 um 11.00 Uhr find­et in Cot­tbus ein Fußball­turnier gegen die ras­sis­tis­chen Zustände in unser­er Gesellschaft und für ein sol­i­darisches Miteinan­der von Men­schen jeglich­er Herkun­ft statt.
Deutsch­land hat ein Prob­lem mit Flüchtlin­gen, denn das Boot ist voll mit Rassist*innen. Die Flüch­t­en­den, die Elend und Gewalt entkom­men sind, sehen sich in Deutsch­land zur Zeit mas­siv Beschimp­fun­gen und Gewalt aus­ge­set­zt. Offene Neon­azis, nation­al­is­tis­che Bürg­er­wehren und ras­sis­tis­che Politiker*innen tun ihr Möglich­stes, um die Sit­u­a­tion für sich auszunutzen. Doch nicht nur offene Gewalt ist das Prob­lem. Rassist*innen ver­bre­it­en abscheuliche Gerüchte über fin­stere Absicht­en und krim­inelle Energien der Refugees und ver­suchen so ihre nation­al­is­tis­che Agen­da zu unter­mauern. Skep­sis und Vorurteile gegenüber den ver­meintlich „Frem­den“ greifen immer weit­er um sich.
Wir machen uns stattdessen selb­st ein Bild und ler­nen die Men­schen ken­nen, die bei uns Zuflucht suchen. Weil wir wis­sen, dass Men­schen aus aller Welt ganz fan­tastis­che Nachbar*innen, Kolleg*innen und Freund*innen sein kön­nen und weil wir wis­sen, dass die Flüch­t­en­den nicht allein gelassen wer­den dür­fen, laden wir euch dazu ein, bei einem anti­ras­sis­tis­chen Fußball­turnier mit Refugees aus Cot­tbus und Umge­bung zusam­men zu zocken.
Wir fordern Fair­play und Bleiberecht für alle!
Cot­tbus braucht Vielfalt und Ver­stand statt rechter Propaganda.

Kommt am 6. Feb­ru­ar 2016 um 11.00 Uhr zur Turn­halle der Sach­sendor­fer Ober­schule (Schwarzhei­der Straße 7, 03048 Cot­tbus) und spielt mit uns ein paar Run­den oder informiert euch zu den Aktio­nen gegen den bevorste­hen­den Nazi­auf­marsch am 15.02.
Kein Heim­spiel für Nazis in Cot­tbus! Kein Men­sch ist illegal! 

Weit­ere Infos unter: antirafussballcb.blogsport.de

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Antifaschismus

?Schönwalde?-Glien: Extrem rechte Zusammenkunft unter ?PEGIDA?-Label


Eine Ver­samm­lung der in Berlin ansäs­si­gen Bürg­erini­tia­tive „PEGIDA Havel­land“ in Schön­walde-Glien (Land­kreis Havel­land) hat sich am Sam­sta­gnach­mit­tag als Tre­f­fen extrem rechter Organ­i­sa­tio­nen ent­pup­pt. An der Ver­anstal­tung nah­men bis zu 200 Per­so­n­en teil, darunter viele Funk­tionäre und Sympathisant_innen der AfD, der „Iden­titären Bewe­gung“, POGIDA, der NPD, des drit­ten Weges sowie so genan­nter „Freier Kräfte“. Gegen die Ver­samm­lung protestierten unge­fähr 100 Men­schen, darunter viele Sympathisant_innen aus dem eher bürg­er­lich linken Parteis­pek­trum, wie den Grü­nen und der Linkspartei. Aber auch Bürg­er­meis­ter Bodo Oehme (CDU) gehörte zu den Protestierenden.
Auf­marsch der extremen Rechten
Die Ver­samm­lung der „PEGIDA Havel­land“ zog hinge­gen eher das bürg­er­lich rechte Spek­trum bis hin zu recht­skräftig verurteil­ten Neon­aziter­ror­is­ten. Ober­ster Schirmherr der Ver­anstal­tung war let­z­tendlich ein­mal mehr das u.a. durch Nico Tews aus Landin vertre­tende „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“, in dessen Net­zw­erk auch „PEGIDA Havel­land“ inte­gri­ert ist. Tews stellte zudem die Bühne und hielt selb­st auch einen Rede­beitrag. Hierin bekräftige er, dass es ihm mit­tler­weile egal wäre, wenn er als „Frem­den­has­s­er“ beze­ich­net würde, so lange er damit Deutsch­land diene. Dass diese Beze­ich­nung nicht aus der Luft gegrif­f­en ist, beweist die Zusam­menset­zung seines „Bürg­er­bünd­niss­es“ in dem sich Ini­tia­tiv­en tum­meln die ein­deutig der NPD, dem „drit­ten Weg“ oder Freien Kräften nah­este­hen. Eine dieser Ini­tia­tiv­en ist beispiel­sweise die Social­me­dia-Gruppe „Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste Knick­en 2.0“, die sich während der Ver­samm­lung durch Zeigen eines Ban­ners offen­barte. Das weiß-grüne Lak­en wur­den von zwei Aktivis­ten der „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ getra­gen. Auch weit­ere Köpfe dieser Vere­ini­gung waren vertreten, darunter der erst Anfang Jan­u­ar wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilte Neu­rup­pin­er Dave Trick, der im übri­gen auch für die NPD in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Neu­rup­pin sitzt. Die NPD war heute außer­dem noch mit den Gemein­deräten Burkhard Sah­n­er (Schön­walde-Glien) und Frank Kit­tler (Briese­lang) vertreten. Bei­de erschienen mit ein­er obskuren, in Hemd, Krawat­te und Man­tel gehüll­ten unge­fähr 20-köp­fi­gen Abor­d­nung, die von zwei, mit schwarz-weiß-roten Fah­nen aus­ges­tat­teten Fah­nen­trägern ange­führt wur­den. In dieser Gruppe bewegte sich übri­gens auch der verurteilte Neon­aziter­ror­ist Christo­pher Hart­ley. Er hat­te vor mehr als zehn Jahren mit Gesinnungsgenoss_innen als „Freiko­rps Havel­land“ mehrere Dön­er­stände und Asi­aim­bisse durch Bran­dan­schläge zer­stört. Auch mit diesem Her­ren hat­te die Ver­samm­lungsleitung, in Per­son: Detlef Rewald, offen­bar kein Prob­lem. Nach ein­er kurzen Diskus­sion durften diese Per­son der Ver­anstal­tung bei­wohnen und auch ihre Flaggen zeigen. Das gle­iche galt für Sympathisant_innen des „drit­ten Weges“ oder Abge­sandte des Nauen­er Neon­az­im­i­lieus, welch­es im Ver­dacht ste­ht eine als Notun­terkun­ft geplante Sporthalle angezün­det zu haben. Gegen diese rechts­gerichteten Schw­ergewichter wirk­ten die eben­falls durch einzelne Repräsentant_innen vertre­tende Reichs­bürg­er_inne-nahe „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“, der flug­blattverteilende POGI­DA-Chef Chris­t­ian Müller und die erst­mals bei ein­er Ver­anstal­tung in Bran­den­burg mas­siv präsente, ras­sis­tis­che „Iden­titäre Bewe­gung“ ger­ade zu harm­los. Den­noch wird wahrschein­lich in Zukun­ft auch ins­beson­dere mit let­zt genan­nter extrem recht­en Vere­ini­gung zu rech­nen sein. Auf ihrer Social­me­dia-Präsenz hat­te sie Anfang des Jahres zumin­d­est mehrere Aktio­nen in Bran­den­burg angekündigt. Insofern ver­wun­dert es auch nicht, das die „Iden­titäre Bewe­gung“ heute auch Red­erecht hat­te. Ihr Red­ner, der sich als Johann vorstellte, ver­suchte die PEGI­DA-Sym­pa­thisan­t_in­nen durch JN-ähn­liche Parolen, wie „Europa-Jugend-Recon­quista“, für sich zu gewinnen.
AfD und PEGIDA Havelland
Update: Der Text wurde auf der Quell­seite am 26.01.2016, 13.00 Uhr, über­ar­beit­et. Im fol­gen­den Abschnitt waren nicht aus­re­ichend belegte Angaben enthal­ten, die ent­fer­nt wur­den. Das zu den Sympthisant_innen des „Bürg­er­bünd­niss­es Deutsch­land“ bzw. sein­er lokalen Sek­tio­nen auch regionale AfD-Funk­tionäre gehören über­rascht Ken­ner der Szene mit­tler­weile wenig. Erst gestern nahm das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“, Kern­struk­tur des deutschen Bürg­er­bünd­niss­es, an ein­er Kundge­bung der „Alter­na­tive für Deutsch­land“ in Pots­dam teil. Dabei kam es auch zu einem kurzen Tre­f­fen von Vertretern des havel­ländis­chen Bürg­er­bünd­niss­es mit dem umstrit­te­nen AfD Funk­tionär Bernd Höcke aus Thürin­gen, der in Ver­gan­gen­heit wegen ras­sis­tis­ch­er Ressen­ti­ments auffiel. Aber auch „PEGIDA Havel­land“ scheint sehr eng mit der AfD ver­ban­delt zu sein. Ger­ald Hüb­n­er, der auf Fly­ern der havel­ländis­chen PEGIDA als presserechtlich ver­ant­wortlich­er genan­nt wird, war beispiel­sweise auch Press­esprech­er des AfD Kreisver­ban­des Havel­land. Der Mann aus Schön­walde-Glien fiel übri­gens bere­its am 16. Juni 2015 während ein­er Einwohner_innenversammlung zum Bau ein­er Flüchtling­sun­terkun­ft im Ort auf, als er latent ras­sis­tis­che Flug­blät­ter verteilte. An der heuti­gen Kundge­bung nahm Hüb­n­er eben­falls teil. Er war ein­er der ersten am Antreteplatz und hielt später auch einen Redebeitrag.
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Gender & Sexualität

Potsdam, 22.01.2016: FLTI*-Aktionen gegen die AfD.

Die AfD Bran­den­burg hat für Fre­itag, den 22.Januar um 17.30 Uhr zu “Kundge­bung für die Würde der Frau” aufgerufen. Unter einem schein­heili­gen Deck­man­tel wird hier ver­sucht “unsere Frauen” (gemeint sind natür­lich nur weiße cis-Frauen) zu schützen. Wie von der AfD gewohnt, wer­den hierzu ras­sis­tis­che Motive  erwen­det und die “Frau” als pas­sives Opfer instrumentalisiert.
Was aber wie immer “vergessen” wurde: Sex­u­al­isierte Gewalt und Sex­is­mus sind nicht Prob­leme der “Anderen” (im aktuellen Diskurs der Migrant*innen) son­dern Machtin­stru­mente des Patriarchats.
Wir ste­hen für einen kämpferischen, transna­tionalen Fem­i­nis­mus, der patri­ar­chale Struk­turen in Reli­gion, Gesellschaft und Staat kon­se­quent benen­nt, kri­tisiert und überwindet.
Dabei dis­tanzieren wir uns klar von jenen, die jet­zt Frauen­rechte vorschieben, um ras­sis­tis­che Het­ze voranzutreiben, Abschot­tung und Aufrüs­tung zu betreiben und weit­ere Asyl­rechtsver­schär­fun­gen zu fordern.
Also seid viele, kommt vor­bei und werdet laut!
Frauen*Lesben*Trans*Inter*-Kundgebung: 22. Jan­u­ar 2016, 17 Uhr, vor dem Bran­den­burg­er Land­tag, Am Alten Markt 1*
*jed­er Men­sch, der sich mit den Inhal­ten dieses Fly­ers iden­ti­fizieren kann, ist her­zlichst willkommen!
Sex­is­mus ist kein kul­turelles Missver­ständ­nis. Gewalt gegen Frauen ist vor allem über­all dort ver­bre­it­et, wo es ein kon­ser­v­a­tives Frauen­bild gibt. Dieses wird (nicht nur) in religiösen Gesellschaften propagiert — und in der AfD. So fordert die AfD immer wieder das Drei-Kind-Mod­ell und eine Ver­schär­fung des Abrtreibungsverbots.
Das Patri­ar­chat (verkürzt: die Vor­ma­cht­stel­lung des Mannes gegenüber anderen Geschlechtern) find­et sich in jed­er Reli­gion und in jed­er staatlichen Struk­tur wieder. Darum muss eine Kri­tik an sex­u­al­isiert­er Gewalt und Sex­is­mus auch deren ide­ol­o­gis­chen und materiellen Grund­la­gen in den Blick nehmen.
Sex­uelle Über­griffe wer­den in Deutsch­land kaum und wenn dann nur mit ein­er Verzögerung von 2 bis 3 Jahren ver­fol­gt. Es gibt offen­sichtlich keine Pri­or­ität und Inter­esse daran, Vor­fälle schnell aufzuklären.
Betrof­fene von sex­ueller Gewalt wer­den sel­ten ernst genom­men und Verge­wal­ti­gung wird immer wieder ver­harm­lost, da sich der betrof­fene Men­sch “nicht genug gewehrt hat.”
Gewalt in der Ehe und gegen Frauen* ist in Teilen jed­er Gesellschaft und Reli­gion akzep­tiert und fördert so die Unter­drück­ung der Frau*. Das bet­rifft sowohl die unter­schiedlichen Strö­mungen des Islams, aber auch die des Christentums.
Grund­lage ein­er jeden freien Gesellschaft sollte sein, dass jed­er Men­sch, unab­hängig von Geschlecht­si­den­tität, Sex­u­al­ität, aner­zo­gen­er Reli­gion (?) und Lebensweise selb­st­bes­timmt leben kann, egal wo. Hier­für ist es wichtig, dass jed­er Men­sch diese Grundw­erte von klein auf lernt.
Mal ganz neben­bei: Der AfD scheinen einige pseu­do­fem­i­nis­tis­che Ansätze gut in die Partei-Pro­pa­gan­da zu passen. Schließlich muss doch alles getan wer­den, damit “das Über­leben des eige­nen Volkes, der eige­nen Nation sichergestellt wird.“ Und falls ihr es noch nicht wusstet: “Mann und Frau sind nicht gle­ich, auch wenn die Gen­der­forschung das behauptet.“ (Frauke Petry)

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Antifaschismus

Potsdam?: ??POGIDA?-Marsch abermals verhindert


Weit über tausend Men­schen haben am Mittwochabend wieder gegen einen Auf­marsch der „Pots­damer gegen die Islamisierung des Abend­lan­des“ (POGIDA) protestiert. Die Anhänger_innen des lokalen PEGI­DA-Ablegers hat­ten sich, ähn­lich wie am Mon­tag in der ver­gan­genen Woche, wieder am Bass­in­platz ver­sam­melt. Nach der deut­lichen Abfuhr beim ersten Auf­marschver­such hat­te Anmelder Chris­t­ian Müller Ver­stärkung für seine Ver­samm­lung angekündigt. Mit bis zu 1.000 Teilnehmer_innen, vor allem Hooli­gans zweier Berlin­er Fußball­clubs, wurde zeitweise spekuliert. Tat­säch­lich kamen allerd­ings lediglich 200–250 Per­so­n­en. Diese trat­en, ins­beson­dere der Presse gegenüber, auch deut­lich aggres­siv­er auf, als während der Ver­anstal­tung in der ver­gan­genen Woche. Einige dieser Per­so­n­en kon­nten dabei tat­säch­lich einen für Hooli­ganak­tiv­itäten berüchtigten Ost­ber­lin­er Fußbal­lvere­in zuge­ord­net wer­den. Des Weit­eren zeigten sich einige bekan­nte Einzelper­so­n­en aus neon­azis­tis­chen Zusam­men­hän­gen im Havel­land, in Pots­dam-Mit­tel­mark und Bran­den­burg an der Hav­el. Dabei han­delte es sich u.a. um den Nauen­er NPD Stadtverord­neten Maik Schnei­der sowie einen Aktivis­ten des „drit­ten Weges“ aus der Umge­bung von Werder (Hav­el). Weit­er­hin wur­den Ban­ner NPD-naher „Abendspaziergänge“ aus dem Land­kreis Ober­hav­el gezeigt.
Anmelder löst auf
Eine geord­nete Ver­samm­lung gelang Anmelder Chris­t­ian Müller jedoch nicht. Immer wieder musste er seine Sympathisant_innen, die sich anscheinend lieber mit Gegendemonstrant_innen anle­gen woll­ten oder Pressevertreter_innen abfo­tografierten, zurück auf die Mitte seines Antreteplatzes bewe­gen. Ungeduld und Angriff­s­lustigkeit prägten in dieser Phase die POGI­DA-Ver­samm­lung. Dann formierte sich plöt­zlich, offen­bar ohne Absprache mit dem Anmelder, ein Marsch und hielt auf die zahlre­ich vertre­tenden Gegendemonstrant_innen an der östlichen Flanke des Bass­in­platzes zu. Als Antwort flo­gen einzel­ner Böller und Nebeltöpfe aus den Rei­hen der Protestier_innen. Die Polizei stoppte schließlich den POGI­DA-Marsch nach weni­gen Metern und Anmelder Müller beorderte seine Anhänger_innen zum Antreteplatz zurück. Wenig später löste er die Ver­samm­lung sog­ar auf, da die Polizei, trotz mas­siv­er Ver­stärkung, die Sicher­heit sein­er Ver­anstal­tung nicht mehr gewährleis­ten kon­nte. Denn größere Grup­pen von Gegendemonstrant_innen waren längst im gesamten poten­tiellen Auf­marschge­bi­et von POGIDA präsent. Die für den Marsch strate­gisch wichtige Hum­boldt­brücke wurde zu dem von Antifas block­iert. Dort waren auch zwei aus Ham­burg herange­führte Wasser­w­er­fer präsent.
Schar­mützel nach Auflösung
Einige der aufgeputscht­en POGI­DA-Anhänger_in­nen, es mögen unge­fähr 100 gewe­sen sein, woll­ten sich jedoch nicht mit ihrer erneuten Nieder­lage abfind­en. Auf eigene Faust bzw. augen­schein­lich unter der Führung von Maik Schnei­der ver­sucht­en sie vom Bass­in­platz aus, über die Guten­bergstraße, auf ihre angemeldete Route Rich­tung Nauen­er Tor zu gelan­gen. Kurz vor dem Erre­ichen der Friedrich Ebert Straße wur­den sie jedoch von der Polizei gestoppt. Wenig später block­ierten auch Gegendemonstrant_innen die Kreuzung Friedrich Ebert Straße / Guten­bergstraße. Dabei flo­gen wieder auch einzelne Böller Rich­tung POGIDA. An einem Spon­tan­marsch war also nicht mehr zu denken. Die Polizei leit­ete die POGI­DA-Anhänger_in­nen schließlich zurück zum Bass­in­platz. Dort zer­streute sich POGIDA dann endgültig in einzelne, durch die Stadt ziehende Trüp­pchen. Vere­inzelt sucht­en diese dann die Kon­fronta­tion mit Gegendemonstrant_innen. In der Char­lot­ten­straße kam es beispiel­weise zu ein­er Auseinan­der­set­zung zwis­chen ein­er etwa zwanzigköp­fi­gen Grup­pen Neon­azis und Hooli­gans aus Berlin und Bran­den­burg auf der einen Seite und Antifas auf der anderen Seite. Dabei flo­gen aber­mals Böller und Nebeltöpfe. Let­z­tendlich blieb den Neon­azis und Hooli­gans keine andere Möglichkeit als sich wieder Rich­tung Bass­in­platz zurück­zuziehen. Dort wur­den sie dann von der Polizei in Emp­fang genom­men und über die Berlin­er Straße, die Hum­boldt­brücke und Zen­trum-Ost zum Haupt­bahn­hof geleit­et. Dort angekom­men erwarteten sie bere­its wiederum um die 100 protestierende Gegendemonstrant_innen, die seit­ens der Polizeikräfte u.a. mit zwei eiligst her­an­be­orderten Wasser­w­er­fern und einem Räumpanz­er auf Dis­tanz gehal­ten wer­den mussten. Zum Ein­satz kamen die Kampf­maschi­nen jedoch nicht. Die Protestier_innen set­zten auf eine friedliche Men­schen­block­ade der Babels­berg­er Straße.
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

2 Asylbewerberinnen mit Pistole bedroht — Kundgebung am 5.2.

Hen­nigs­dorf: 2 Asyl­be­wer­berin­nen mit Pis­tole bedroht!
Der ras­sis­tis­che Nor­malzu­s­tand spitzt sich seit der aufhet­zen­den Berichter­stat­tung zur Köl­ner Sylvester­nacht und den Anschlä­gen in Paris deut­lich zu. Diese Erfahrun­gen machen viele aus unser­er Gruppe täglich. In Hen­nigs­dorf mussten zwei Bekan­nte und z.T. Mit­be­wohner­in­nen von uns Tode­sangst erlei­den. Als sie im Super­markt einkaufen waren, hielt ihnen ein Mann eine Pis­tole an den Kopf und beschimpfte sie ras­sis­tisch. Beim Ver­lassen des Super­makrtes zeigte er den Hit­ler­gruß. Die Angst sich allein von der abseits gele­gen­den Unterkun­ft in die Stadt zu bewe­gen ist steigt zunehmend.
Wir wollen das nicht hin­nehmen! Am Fre­itag den 5.2. rufen wir um 16 Uhr zu ein­er Kundge­bung am Post­platz in Hen­nigs­dorf auf!
Infos zu weit­eren Aktio­nen: corasol.blogsport.de/

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