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Antifaschismus

Antifas outen Neonazi-Kader

Am Sam­stag, den 07. März 2009, haben 12 AntifaschistIn­nen den Neon­azi-Kad­er Mar­cel Stechert in Bad Freien­walde aus sein­er nach­barschaftlichen Anonymität geris­sen. Am Nach­mit­tag gegen 16.00 Uhr wur­den Anwohner­In­nen vor dessen Haustür und in direk­ter Nach­barschaft via Megaphon, Trans­par­ent und per­so­n­en­be­zo­gen­em Flug­blatt über ihren Nach­barn aufgeklärt.

 

Lena Serath, Press­esprecherin der Antifa Bad Freien­walde äußert sich dazu wie fol­gt: “Nach­dem wir seit län­ger­er Zeit sein Treiben und Han­deln genauer beobachtet und ver­fol­gt haben, fühlen wir uns der Öffentlichkeit gegenüber verpflichtet, die Hin­ter­gründe seines Agierens zu pub­lizieren und ihn aus der Anonymität, in welch­er er sich so sich­er gewogen hat, zu reißen. Wir wer­den Neon­azis aus Freien­walde und Umge­bung weit­er­hin keine Ruhe lassen, Struk­turen offen leg­en, jew­eils zu sein­er Zeit.“

 

Text des Outing-Flyer:

 

Achtung: Neon­azi in Ihrer Nachbarschaft!

Liebe Anwohner­in­nen und Anwohner,

in Ihrer direk­ten Nach­barschaft (Wriezen­er Straße 30) wohnt ein­er der im Freien­walder Raum führen­den Nazikad­er Mar­cel Stechert. Er selb­st zählt sich zu den so genan­nten “Autonomen Nation­al­is­ten“ (AN).

Stechert ist erst­mals 2006 öffentlich aufge­fall­en und gehört der so genan­nten “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ (KMOB) an. Die KMOB ist für die in der let­zten Zeit weit­er ver­stärk­ten neon­azis­tis­chen Umtriebe im Freien­walder Raum, sowie für die steigende Anzahl von recht­sex­tremen Gewalt­tat­en ver­ant­wortlich. Als eine der führen­den Per­so­n­en der KMOB, ver­sucht Stechert neue Per­so­n­en mit­tels Ver­anstal­tun­gen so genan­nter “Kam­er­ad­schaftsabende“ für die oben genan­nte Organ­i­sa­tion anzuwer­ben. Des Weit­eren muss er sich am

Don­ner­stag, den 19.03.2009 um 9.00 Uhr vor dem Amts­gericht Bad Freien­walde wegen Brand­s­tiftung ver­ant­worten. Er legte, zusam­men mit Nach­wuchs-Nazi Mike Schmidt, in der Nacht vom 12.06.2008 zum 13.06.2008 im Alter­na­tiv­en Jugendzen­trum ”Maquis” einen Brand, sodass dieses voll­ständig zer­stört wurde. Am 30.06.2008 ges­tand er die Tat auf der Bad Freien­walder Polizei­wache, am darauf fol­gen­den Tag wurde er einem Haftrichter vorge­führt und wieder ent­lassen. Im sel­bi­gen Zusam­men­hang taucht­en hun­derte Aufk­le­ber auf, welche für die Kam­er­ad­schaft werben.

 

Zahlre­iche Recherchen ergaben das Stechert bei diversen Neon­azi-Ver­sän­den auf der Kun­den­liste ste­ht. Durch diese ver­sucht er das Klis­chee des Skin­head-Nazis Bad Freien­walde. abzulegen.

 

Nazis aus der Anonymität reißen, hier und über­all! Ihre Antifa Bad Freienwalde

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Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Neues aus dem Prignitzer Spukschloss

INFORIOT Für welche Ide­olo­gien die tra­gen­den Per­so­n­en im so genan­nten „Fürsten­tum Ger­ma­nia“ ein­ste­hen, tritt immer deut­lich­er zu Tage. Wie Infori­ot bere­its berichtete, wurde in der Prig­nitzer Ortschaft Krampfer am 15. Feb­ru­ar ein „Kirchen­staat“ gegrün­det, der den Namen „Fürsten­tum Ger­ma­nia“ trägt. Real han­delt es sich um ein ver­fal­l­enes Schloss, dass zum Jahre­san­fang eigens für die „Staats­grün­dung“ erwor­ben wurde, und von ein­er Hand voll Per­so­n­en bewohnt wird. Getra­gen wird der braune Spuk im Schloss allerd­ings von einem bun­desweit aktiv­en Unterstützungskreis.

Rund 100 Per­so­n­en beim „Pla­nungstr­e­f­fen“ des „Fürsten­tum“

Zu einem „Pla­nungstr­e­f­fen“ im „Fürsten­tum“ am ver­gan­genen Woch­enende reis­ten ins­ge­samt rund 100 Per­so­n­en aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et an. Dort wurde nicht nur an der „Ver­fas­sung“ des „Staates“ gefeilt. Laut einem MAZ-Bericht referierte unter anderem ein Vertreter der „Ger­man­is­chen Neuen Medi­zin“; es wurde gegen Imp­fun­gen gewet­tert und Anhän­gerIn­nen von „Kom­mis­sarischen Reich­sregierun­gen“ stell­ten ihre Ambi­tio­nen vor. Auf die Nach­frage, ob denn der Holo­caust stat­tfand, fiel einem der Fürsten­tüm­ler nur ein: „Das ist ein Tabuthe­ma in Deutsch­land. Wenn man hier sagt was man denkt, riskiert man, ins Gefäng­nis zu kom­men.“ Mit solchen Wen­dun­gen leugnet man den Holo­caust, ohne strafrechtlich in die Bre­douille zu kommen.

Faz­it der MAZ-Repor­terin: Schien das „Fürsten­tum“ zunächst nur als ein etwas ver­sponnenes Eso­terik-Pro­jekt, sei nun deut­lich gewor­den, dass es  „doch nicht harm­los“ sei. Das RBB-Fernse­hen ord­nete das „Fürsten­tum“ gar als „Sek­te“ ein, die ein eigenes „Reich“ erricht­en wolle.


Reichs­bürg­er“ und Holocaust-Leugnung

 

Inzwis­chen gibt es einige Ergänzun­gen zu den – unter anderem vom Por­tal Esowatch sowie von Infori­ot – bere­its pub­lizierten Verbindun­gen des „Fürsten­tum“ in die recht­sex­treme Szene.

Der Berlin­er „Fürstentum“-Aktivist und „Reichs­bürg­er“ Christoph Kastius bewirbt beispiel­sweise auf sein­er pri­vat­en Home­page eine Flugschrift namens „Schmaz“ und stellt diese auch zum Down­load zur Ver­fü­gung. Das zwei­seit­ige Blatt strotzt vor anti­semi­tis­ch­er Het­ze. Pikantes Detail am Rande: Der Strich­code neben dem „Schmaz“-Logo ist aus dem  PDF-Down­load in andere Textpro­gramme ausles­bar. Als reg­ulär­er Text angezeigt, offen­bart sich so, dass dieser Strich­code für „Heil Hitler“ ste­ht. Die Flugschrift selb­st ist ein Pro­dukt des Zossen­er Holo­caust-Leugn­ers Rain­er Link.

 

Christoph Kastius selb­st ste­ht offen­bar schon länger mit dem  Recht­saußen-Eso­terik­er Jo Con­rad in Verbindung (ein­er der bei­den Haupt­fig­uren im „Fürsten­tum“). Ein nun pub­lik gewor­denes Foto zeigt Kastius und Con­rad auf ein­er „Reichsbürger“-Kundgebung im  Juni 2007 in Berlin. In einem Aufruf zu dieser Kundge­bung hat­te es in klas­sis­ch­er anti­semi­tis­ch­er Dik­tion geheißen: „Die ‘Nie­der­ma­chung’ und Aus­plün­derung Deutsch­lands hat Sys­tem. Sie ver­läuft unverkennbar nach einem Men­schen ver­ach­t­en­den Plan, der unter der Über­schrift ‚Pro­tokolle der Weisen von Zion‘ bekan­nt ist.“

Wie Infori­ot bere­its dargelegt hat, ist Jessie Mars­son (neben Jo Con­rad der zweite Haup­tak­teur im „Fürsten­tum“) eben­falls in die Holo­caustleugn­er-Szener­ie verstrickt.

 

Kri­tis­che Infover­anstal­tung am kom­menden Dienstag

Am kom­menden Dien­stag soll in Krampfer ein Infoabend über das „Fürsten­tum Ger­ma­nia“ stat­tfind­en. Kri­tis­che Anwohner­In­nen haben die Ver­anstal­tung organ­isiert und dazu unter anderem das „Mobile Beratung­steam“ (MBT) und die Polizei ein­ge­laden. Die „Fürstentum“-AnhängerInnen wollen, wie aus  einem ihrer Inter­net­foren zu erfahren ist, dort auf­tauchen um die Ver­anstal­tung möglichst zu einem Wer­beevent für sich selb­st umzufunktionieren.

Gabriele Schla­mann vom Neu­rup­pin­er Büro des „Mobilen Beratung­steam“ betonte gegenüber Infori­ot, dass man „das Fürsten­tum nicht auf einen Aspekt beschränken kann.“ Gle­ich­wohl han­dele sich um eine „Gemen­ge­lage von Alter­na­tiv­en, braunen Eso­terik­ern und Holo­caustleugn­ern bis hin zu Leuten, die Verbindun­gen zu ‚kom­mis­sarischen Reich­sregierun­gen‘ haben.“ Unter anderem bei der Ver­anstal­tung am kom­menden Dien­stag in Krampfer wolle sich das MBT „darauf konzen­tri­eren, den Bürg­erin­nen und Bürg­ern zu ermöglichen, sich ein angemessenes Bild der Lage zu machen und die Wirkung des ‚Fürsten­tum‘ auf das Gemein­we­sen zu diskutieren“.

Kirch­lich­er Sek­ten­beauf­tragter inzwis­chen „Fürstentum“-Kritiker

Thomas Gandow, der Sek­ten­beauf­tragte der Evan­ge­lis­chen Kirche in der Region, hat seine ursprüngliche  Ein­schätzung des „Fürsten­tums“  inzwis­chen rev­i­diert. In ein­er ersten Stel­lung­nahme hat­te er davon gesprochen, dass er eher links ange­hauchte Anar­chis­ten am Werke sehe. Auf Nach­frage von Infori­ot äußerte sich Gandow nun fol­gen­der­maßen: „Es war ein Fehler von mir, dem ‚Fürsten­tum‘ einen Per­silschein auszustellen. Ich bedau­re das. Beim ‚Fürsten­tum‘ han­delt sich um einen gefährlichen Vere­in, der genau wegen sein­er ‚alter­na­tiv­en‘ und karneval­sar­ti­gen Tar­nung zu leicht genom­men wird. Genau dies ist mir auch erst passiert. In der Prig­nitz beste­ht die Gefahr, dass dort für Recht­sex­treme und braune Eso­terik eine ‚befre­ite Zone‘ entste­hen kön­nte.“ Die Rede von einem „Kirchen­staat“ sei, so Gandow weit­er, nicht angemessen – das „Fürsten­tum“ ver­folge keine religiösen Ziele.

 

Berechtigtes Unwohl­sein in der Region

Eine Mis­chung aus Anti­semitismus, Ver­schwörungs­the­o­rien und anderen recht­sex­tremen Posi­tio­nen dominiert im „Fürsten­tum“. Das Unwohl­sein viel­er Men­schen in der Region gegenüber ihren neuen Nach­barIn­nen ist also mehr als berechtigt. Die in einem eso­ter­ischen Jar­gon verkün­dete „Offen­heit“ manch­er Fürsten­tum-Anhän­gerIn­nen scheint vor diesem Hin­ter­grund nicht viel mehr als Bei­w­erk zu diesen Inhal­ten zu sein.

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Antifaschismus Law & Order

Kameradschaftler wegen Brandstiftung vor Gericht

Bad Freien­walde — Am Don­ner­stag den 19.03.2009 um 9.00 Uhr muss sich Mar­cel Stechert, Aktivist der so genan­nten “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ (KMOB), vor dem Amts­gericht Bad Freien­walde wegen Brand­s­tiftung verantworten.

Der ein­schlägig bekan­nte Neon­azi Stechert, der schon in der Ver­gan­gen­heit des Öfteren durch ras­sis­tis­che Gewalt­de­lik­te aufge­fall­en ist, legte in der Nacht vom 12.06.2008 zum 13.06.2008 im Alter­na­tiv­en Jugendzen­trum ”Maquis” einen Brand, sodass dieses voll­ständig zer­stört wurde. Am 30.06.2008 ges­tand er die Tat auf der Bad Freien­walder Polizei­wache, am darauf fol­gen­den Tag wurde er einem Haftrichter vorge­führt und wieder entlassen.


Die Brand­s­tiftung wird zwar als fahrläs­sig geah­n­det, was in den Augen der Betrof­fe­nen als ungerecht­fer­tigt emp­fun­den wird, doch ist der mas­sive Schaden, welch­er ent­standen ist, Grund genug ein nicht mildes Urteil zu erwarten. Inzwis­chen wurde das “Maquis“ vol­lkom­men abgeris­sen. Die Zer­störung der Räum­lichkeit­en war für alle alter­na­tiv­en, poli­tisch engagierten Jugendlichen ein schw­er­er Rückschlag, auf dem Weg der Poli­tisierung Gle­ichal­triger und Inter­essiert­er in Bad Freienwalde.

Der gesamte Hin­ter­grund des Vor­falls ist momen­tan noch rel­a­tiv untrans­par­ent. Zwar war der Täter geständig, aber zog die Aus­sage wenig später wieder zurück. Über den wirk­lichen Tather­gang soll die Gerichtsver­hand­lung Klarheit schaffen.

Lena Serath, Press­esprecherin der Antifa Bad Freien­walde, betont: “Auch fast 9 Monate nach der Tat, bezog Bürg­er­meis­ter Ralf Lehmann immer noch keine öffentliche Stel­lung zu dieser The­matik. Ange­blich sei der recht­sex­trem­istis­che Hin­ter­grund dieser Straftat noch nicht ersichtlich, doch das kon­se­quente Schweigen ist offen­sichtlich ein Ver­such diesen Vor­fall gewollt zu ver­tuschen, was wir nicht unbeant­wortet lassen wer­den. Seit län­ger­er Zeit ist zu beobacht­en, dass nicht nur eine zunehmende Organ­isierung, son­dern auch eine regel­rechte Gewalt­bere­itschaft gegenüber ver­meintlich poli­tis­chen Geg­n­ern existiert.“

Weit­er­hin erk­lärt sie: “Die örtliche Infor­ma­tion­spoli­tik der Stadt Bad Freien­walde zu diesem Fall ist keineswegs akzept­abel und stellt ein wesentlich­es Prob­lem dar.“

Wir rufen daher dazu auf, an dem öffentlichen Prozess teilzunehmen, um zu verdeut­lichen, dass es nicht egal ist, wenn ein linkes Jugendzen­trum niederge­bran­nt wird und solche Täter in Freien­walde nicht toleriert, geschweige denn akzep­tiert werden!

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Antifaschismus

Potzlowmörder Marcel S. wird nicht vorzeitig entlassen

Pin­now — Der zu achtein­halb Jahren Jugend­strafe verurteilte Pot­zlow-Täter Mar­cel S. kommt vor­erst nicht früher aus der Haft frei. Das meldete am Mittwoch dieser Woche die Deutsche Presse-Agen­tur (dpa). Ob dabei ein neu zu erstel­len­des Prog­nose- bzw. Gefährlichkeits-Gutacht­en eine Rolle spielte, das vom zuständi­gen Gericht im August let­zten Jahres in Auf­trag gegeben wor­den war, war vom Sprech­er des Amts­gerichts Bad Freien­walde auf Nach­frage von gegenrede.info nicht zu erfahren.

Das Ver­fahren sei nicht öffentlich und nach Jugend­strafrecht zu beurteilen, erläuterte der Gerichtssprech­er, er habe gar nicht erst in die Akte geschaut. Der 23-Jährige Mar­cel S. habe seinen Antrag auf vorzeit­ige Haf­tent­las­sung in der ver­gan­genen Woche zurückgenom­men. Im let­zten Som­mer war Mar­cel S. anstaltsin­tern noch eine “pos­i­tive Entwick­lung” bescheinigt wor­den, was in der Regel zur Folge hat, dass die Rest­strafe zur Bewährung aus­ge­set­zt wird.

Mar­cel S. war 2003 wegen Mordes und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu achtein­halb Jahren Jugend­haft verurteilt wor­den. Er hat­te als Haupt­täter mit seinem älteren Brud­er Mar­co und einem weit­eren Kom­plizen, Sebas­t­ian F., 2002 den 16-jähri­gen Schüler Mar­i­nus Schöberl in Pot­zlow gequält und getötet. Danach versenk­ten die drei Recht­sex­trem­is­ten die Leiche in ein­er Jauchegrube.

Mar­co S. ver­büßt wegen ver­sucht­en Mordes und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung eine Haft­strafe von 15 Jahren.

Sebas­t­ian F. , der damals wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu drei Jahren Jugend­strafe verurteilte und nach zwei Jahren zur Bewährung ent­lassene dritte Täter, sitzt seit März 2008 erneut im Gefäng­nis. Im August 2008 wurde er wegen zwei Kör­per­ver­let­zun­gen und des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungs­feindlich­er Organ­i­sa­tion zu weit­eren Haft­strafen von ins­ge­samt zwei Jahren und fünf Monat­en verurteilt. Dazu muss er noch das eine Jahr nach­sitzen, da seine Bewährung aufge­hoben wurde.

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Antifaschismus

Im Visier der „Anti Antifa“

Anknüpfend an die gle­ich­namige und gle­ich­gesin­nte britis­che Print — und Onlinepub­lika­tion haben offen­bar (Neo)nazis aus dem West­havel­land die Namen und Porträt­fo­tos von 57 Per­so­n­en aus Rathenow und Prem­nitz  auf ein­er mit „Red­watch“ betitel­ten Inter­net­seite veröf­fentlicht, um diese als „local“ Antifas zu „out­en“.

 

Zwar wirkt die Web­seite beim ersten  Blick eher harm­los und naiv, ent­fal­tet jedoch ein erhe­blich­es Droh­po­ten­tial beim Abruf von Seit­en mit ver­gle­ich­barem Inhalt. So sind beispiel­sweise auf Youtube eben­falls mit „Red­watch“ betitelte Videos abruf­bar, auf denen deut­lich zu bru­taler Gewalt gegen die zu Fein­den erk­lärten „Reds“ und „Antifas“  aufgerufen wird. Insofern ist der Begriff „Red­watch“, der lediglich  auf eine  „Überwachung der Roten“ hin­deutet, noch eine Ver­harm­lo­sung dessen, was den dort erfassten Per­so­n­en tat­säch­lich erwarten soll.

Bere­its Anfang der 1990er Jahre ini­ti­ierten (Neo)nazis in der Bun­desre­pub­lik eine bun­desweite Anti Antifa Kam­pagne mit dem Ziel,  „möglichst viele per­so­n­en­be­zo­gene Dat­en über die antifaschis­tis­chen Gewalt­täter sowie deren Unter­stützer bis hin ins bürg­er­liche Lager zu sam­meln und abruf­bar zu doku­men­tieren.” Ergeb­nis der dama­li­gen „Anti Antifa“ war die Pub­lika­tion „Der Ein­blick“, in dem den unge­fähr 250 als „Antifa“ erfassten Per­so­n­en und Objek­te, darunter auch die Adressen von Bun­destagsab­ge­ord­neten und von jüdis­chen Gemein­den, „unruhige Nächte“ ange­dro­ht wurden.

Auch im West­havel­land gibt es seit ger­aumer Zeit eine der­ar­tige Plat­tform inner­halb des (neo)nazistischen Milieus. Diese rekru­tiert sich aus Mit­gliedern der so genan­nten „Nationale Sozial­is­ten Prem­nitz“ und tritt als „Anti Antifa Sek­tion Prem­nitz“ in Erschei­n­ung. Bere­its im let­zten Jahr veröf­fentlicht­en mut­maßliche Mit­glieder dieser Gruppe,  die nicht dulden wollen, dass „in Prem­nitz oder ander­swo Mei­n­un­gen ver­bre­it­et wer­den, die die Exis­tenz unseres Volkes schlecht machen oder dieses ver­suchen“, eine Inter­net­seite, auf der 18 Per­so­n­en aus Rathenow und Prem­nitz als “Antifaschis­ten” und somit im Sinne der (Neo)nazis als “Volks­feinde” geoutet wurden.

Die aktuelle “Red­watch” — Seite erset­zt bzw. ergänzt diese “Out­ing” Seite, wobei jedoch unklar bleibt, warum ein großer Teil der erfassten Per­so­n­en über­haupt als “local Antifa(s)” geoutet werden.

Da inzwis­chen wohl auch polizeilich ermit­telt wird, beste­ht dur­chaus die Möglichkeit, dass sich irgend­wann vor allem Alexan­der Kneschke von der Prem­nitzer “Anti Antifa” zu dieser und weit­eren Fra­gen, Rede und Antwort ste­hen muss. Kneschke gilt als ein­er der Drahtzieher der “Red­watch” — Seite, hat pri­vate Fotos aus Onlinenet­zw­erk­grup­pen beschafft und zumin­d­est im Fall der Vorgänger­seite ins Inter­net gestellt. Seine offen­bar tiefe Abnei­gung gegen “Antifaschis­ten” lebt Kneschke auch immer wieder gemein­sam mit seinen (neo)nazistischen Gesin­nungsgenossen aus und war so bere­its im Juni 2005 an einem ver­sucht­en Bran­dan­schlag auf den als “Zeck­en­club” ange­fein­de­ten Jugend­club in Prem­nitz beteiligt. Weit­er­hin beteiligte er sich im ver­gan­genen Jahr an einem Über­griff auf einen Prem­nitzer Stadtverord­neten, der aktuell auch wieder bei “Red­watch” porträtiert wird.

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Antifaschismus

FC Einheit 06” distanziert sich und darf weiter mitspielen

Pren­zlau (ipr) Der Pren­zlauer Kle­in­feld­fußbal­lk­lub “FC Ein­heit 06”, der wegen seines Beken­nt­niss­es zum recht­sex­trem­istis­chen “Bünd­nis Uck­er­mark” und eines nazi-affinen Logos in die Kri­tik ger­at­en war und dadurch die Exis­tenz der Kle­in­feldli­gen Pren­zlaus gefährdete, hat gestern in einem Gespräch mit Ver­ant­wortlichen der Stadt Pren­zlau Fehler einge­s­tanden und Besserung gelobt.

 

In dem Gespräch mit dem Leit­er des Amtes für Bil­dung, Kul­tur und Soziales, Dr. Eck­hard Blohm, räumten die vier anwe­senden Club­ver­ant­wortlichen ein, dass die unüber­legte Tolerierung recht­en Gedankenguts einiger Mit­glieder dem Ruf des Clubs geschadet habe. Darüber hin­aus ver­sprachen die Vertreter des Clubs, sich in dieser Angele­gen­heit in der “Pren­zlauer Zeitung” öffentlich zu dis­tanzieren. Darauf hin erk­lärte Herr Dr. Blohm, dass nach ein­er solchen öffentlichen Dis­tanzierung keine rechtlichen Mit­tel mehr vor­lä­gen, den Club aus dem Spiel- und Wet­tkampf­be­trieb auszuschließen. Er würde jedoch weit­er unter Beobach­tung ste­hen, was den Club­mit­gliedern auch bewusst ist.

 

Das Logo des Clubs und die Wer­bung für die Fir­ma des Ex-Märkischen Heimatschützers Gor­don Rein­holz sollen von den Trikots ver­schwinden. Das kreis­runde Logo stellte zu ein­er Hälfte einen Reich­sadler aus der Zeit des Nation­al­sozial­is­mus dar. Allerd­ings fehlt aus strafrechtlichen Grün­den das Hak­enkreuz im Eichenkranz, der sich in den Fän­gen des Adlers befind­et. Den Eichenkranz in den Fän­gen des Adlers gab es aber nur in den Jahren 1935 bis 1945 als Staatssymbol.

 

Club – kein Verein

 

Der “FC Ein­heit 06” ist ein Club, jedoch kein einge­tra­gen­er Vere­in. Er spielt seit 2006 im Pren­zlauer Kle­in­feld­fußball. Die Spiel­er kom­men nach eige­nen Angaben im Wesentlichen vom FCV Rot-Weiß Pren­zlau e.V. Die Club­stärke beläuft sich auf ca. 20 Personen.

 

Stadt nimmt Sport in die Pflicht

 

Der Sport­beirat muss sich grund­sät­zlich mit der Frage beschäfti­gen, wie man der­ar­ti­gen Ten­den­zen im Sport kün­ftig begeg­nen sollte”, ver­langt der Bürg­er­meis­ters der Stadt Pren­zlau, Hans-Peter Moser (Die Linke). “Allein die Tat­sache, dass bish­er nie­mand auf das Vere­inssym­bol reagiert hat, belegt, dass zu der The­matik rechter Gesin­nung und Sym­bo­l­ik in den Sportvere­inen kün­ftig eine offen­si­vere Auseinan­der­set­zung geführt wer­den muss.” Außer­dem kri­tisiert er, dass die Organ­isatoren der Stadtli­ga sich offen­sichtlich vor ein­er klaren Posi­tion­ierung gegenüber dem “FC Ein­heit 06” scheuen und stattdessen die Stadt vorschieben. Die müsse dann erst damit dro­hen, gegebe­nen­falls die Spiel­stät­ten nicht mehr zur Ver­fü­gung stellen.

 

Um das weit­ere Vorge­hen zu berat­en und den prinzip­iellen Umgang mit der­ar­ti­gen Vor­fällen zu klären, wird mor­gen ein Gespräch der Stadt, vertreten durch den Bürg­er­meis­ter und den zuständi­gen Amt­sleit­er, mit der Polizei und dem Stadt­sportring erfolgen.

 

Rück­zug im Netz

 

Bere­its let­zten Fre­itag war das Logo auf der Web­site des Clubs gelöscht und der Link zum Gäste­buch aus dem Inhaltsverze­ich­nis gestrichen wor­den. Das Gäste­buch war trotz­dem noch aufzu­rufen aber zu lesen gab es dort nichts mehr. Die Grußadressen recht­sex­tremer Kam­er­ad­schaften wie “Heimatschutz Ger­ma­nia”, “Märkisch­er Aktions­front”, “Nationaler Aktivis­ten Uck­er­mark” und des NPD Ortsver­bands Pren­zlau, den es zu diesem Zeit­punkt laut Erk­lärung der NPD BUM noch gar nicht gegeben haben soll, waren eben­falls gelöscht wor­den. Erhal­ten ist lediglich noch ein Gruß des Clubs im Gäste­buch der Web­site des “Heimatschutz Germania”.

 

Pren­zlaus Bürg­er­meis­ter Hans-Peter Moser betont gegenüber “gegenrede.info” noch ein­mal, dass für Vere­ine und Organ­i­sa­tio­nen, die sich in der Öffentlichkeit tar­nen, jedoch ein­deutig der recht­en Szene zuzuord­nen sind, in Pren­zlau kein Platz ist.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Erbgesundheitsgerichte in der Lindenstraße 54

Pots­dam — Am 19.01.09 wandte sich die VVN-BdA mit einem Brief an den Ober­bürg­er­meis­ter und informierte über unser Vorhaben, am Gebäude in der Lin­den­str. 54 eine Gedenk­tafel anzubrin­gen, die auf die Tätigkeit des Erbge­sund­heits­gericht­es Pots­dam an diesem Ort und die Rolle der Erbge­sund­heits­gerichte im Kon­text des ras­sis­tis­chen NS-Men­schen­bildes hinweist.

Da sich am 10.03.09 die erste Ver­hand­lung des Pots­damer Erbge­sund­heits­gericht­es zum 75. Male jährt, woll­ten wir die Tafel an diesem Tage gern einweihen.

Unser Anliegen wurde an die Gedenk­tafelkom­mis­sion weit­ergegeben. Lei­der wird sich dieses Gremi­um trotz unser­er Bitte erst wenige Tage nach dem 10.03.09 tre­f­fen. Daher kann eine Anbringung der Gedenk­tafel nicht zu dem von uns favorisierten Ter­min erfol­gen. Wir bedauern dies ausdrücklich.

Die VVN-BdA hält eine eigene Gedenk­tafel für die Opfer der Erbge­sund­heits­gerichte in Pots­dam für uner­lässlich. Nach unser­er Auf­fas­sung ist die Lin­den­straße 54 als zen­traler Ort der Ver­fol­gung der einzige Platz in der Stadt, der sich dafür anbietet.

Wir möcht­en daher am Mon­tag, dem 09.03.2009 11 Uhr an der Lin­den­straße 54 eine kleine Gedenkver­anstal­tung durch­führen, zu der wir alle inter­essierten Potsdamer/innen her­zlich ein­laden. In diesem Rah­men möcht­en wir dem Ober­bürg­er­meis­ter sym­bol­isch auch einen Textvorschlag für die Gedenk­tafel überreichen.

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Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Jüdische Gedenktafel beschmiert

Pren­zlau — In den Nach­mit­tagsstun­den des ver­gan­genen Son­ntages beschmierten unbekan­nte Täter die jüdis­che Gedenk­tafel an der Wasserp­forte mit einem schwarzen Stift. Die Polizei ermit­telt wegen des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen, berichtet der Press­esprech­er der Polizei des Schutzbere­ich­es Uck­er­mark, Ingo Heese.

In der Zeit von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr wur­den frem­den­feindliche Parolen mit einem Edding auf die Tafel geschrieben. Die Umge­hende Besei­t­i­gung der Schmier­ereien wurde über das Ord­nungsamt ver­an­lasst. Die Gedenk­tafel soll an die ein­stige jüdis­che Gemeinde in Pren­zlau erinnern.

Zu dieser Straftat sucht die Krim­i­nalpolizei nach Zeu­gen. Pas­san­ten, die zur fraglichen Zeit Beobach­tun­gen im Bere­ich der Wasserp­forte gemacht haben, wer­den gebeten sich umge­hend bei der Polizei Pren­zlau unter der Tele­fon­num­mer 03984/350 zu melden.

Unge­fragte Distanzierung

Auf der Web­site des NPD Kreisver­ban­des Barn­im-Uck­er­mark (BUM) äußert sich Kreis­chef-BUM­ler Mar­co Rohde zu den Schmier­ereien. Er zieht eine Verbindung zur Grün­dung des NPD Ortsvere­ins Pren­zlau vor ein­er Woche und sieht Linksradikale am Werk, die so etwas tun, um seine Partei in Ver­ruf zu brin­gen und sich noch etwas Geld für “Gegenrede und Atirecht­spro­jek­te” zu organ­isieren. Anson­sten dis­tanziert sich Rohde von der bemahlung der wie er es nen­nt “Judentafel”.

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Antifaschismus

Stress für die Spieler des Fußballvereins “SV Eintracht 06” Prenzlau

Pren­zlau (ipr) Aufre­gung herrscht im Pren­zlauer Kle­in­feld­fußball. Die Stadt Pren­zlau dro­ht den 18 Mannschaften, die in zwei Ligen um Pokal und Meis­ter­schaft spie­len, die Plätze zu sper­ren. Grund: Der Vere­in “SV Ein­tra­cht 06” beken­nt sich im Netz zum recht­sex­tremen “Bünd­nis Uck­er­mark” und ste­ht damit plöt­zlich im Abseits.

Auf der Web­site der NPD Barn­im-Uck­er­mark (BUM) wird dementsprechend mächtig vom Led­er gezo­gen. Ein Sportvere­in nation­al denk­ender sport­begeis­terte Pren­zlauer Bürg­er sei einem Gesin­nung­ster­ro­ran­griff aus­ge­set­zt, ist dort zu lesen. Das Logo des Klubs, seine Web­site und das Auftreten der Spiel­er in ihren Klub­far­ben sei ver­boten worden.

Tat­säch­lich wurde das Gäste­buch der Web­site des Vere­ins let­zten Fre­itag gelöscht und der Link aus dem Inhaltsverze­ich­nis gestrichen. Zu lesen gab es dort Grußadressen recht­sex­tremer Kam­er­ad- schaften und des NPD Ortsver­bands Pren­zlau, den es zu diesem Zeit­punkt laut Erk­lärung der NPD BUM noch gar nicht gegeben haben soll.

Unter der Web-Adresse logr.org/buendnisuckermark1 präsen­tiert sich seit Okto­ber let­zten Jahres das “Bünd­nis Uck­er­mark”. Bere­its bekan­nte Nazi Kam­er­ad­schaften wie “Heimatschutz Ger­ma­nia”, “Nationale Aktivis­ten Pren­zlau Uck­er­mark”, “Märkische Aktions­front” waren ein Webpräsen­ta­tions­bünd­nis mit der Web­site “Ger­man­is­che Vor­na­men” und dem Fußbal­lk­lub “FC Ein­tra­cht 06” einge­gan­gen. Der Vere­in spielt in der Pren­zlauer Stadtli­ga und Stadtk­lasse für Kle­in­feld­fußball­mannschaften gemein­sam mit Fußball­mannschaften wie “Feuer­wehr”, “Medi­zin”, “Preußen 02” und “Nette Enkelz” um Meis­ter­schaft und Pokal.

Zwei Mannschaften schickt der Vere­in ins Ren­nen, die mit Trikot-Wer­bung für eine Gast­stätte im Pren­zlauer Robert-Schulz-Ring und des “Tex­til­druck-Eber­swalde” auflaufen, der Fir­ma des Ex-Märkischen Heimatschützers und Patrons der recht­sex­trem­istis­chen Szene im Barn­im und der Uck­er­mark Gor­don Rein­holz. Gor­don Rein­holz betreibt im Web den “NMV-Ver­sand”, der vieles bietet, was das recht­sex­treme Herz an Klei­dung und Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al begehrt.

Das kreis­runde Vere­inssym­bol stellt zu ein­er Hälfte einen Reich­sadler aus der Zeit des Nation­al­sozial­is­mus dar. Allerd­ings fehlt aus strafrechtlichen Grün­den das Hak­enkreuz im Eichenkranz, der sich in den Fän­gen des Adlers befind­et. Den Eichenkranz in den Fän­gen des Adlers gab es aber nur in den Jahren 1935 bis 1945 als Staatssym­bol. Mit­tler­weile ist es eine beliebte Meth­ode bei Uck­er­märk­er Nazis, auf das Hak­enkreuz durch offen­sichtlich­es Weglassen hinzuweisen. Die Autonomen Nation­al­is­ten von den “Hate­core War­ri­ers Uck­er­mark” bedi­enen sich des Sel­ben Stilmit­tels bei ihren in Bangladesh gewebten T‑Hemden. Aus den roten Fah­nen ist der weiße Kreis mit dem Hak­enkreuz ausgestanzt.

Kay Plich­ta, Staffelleit­er der Stadtli­ga bestätigte gegenüber “gegenrede.info” die Vorkomm­nisse. Er sagte, dass es am kom­menden Dien­stag ein Gespräch zwis­chen Stadt und Vere­in geben werde, um die Vor­würfe zu klären. Auf Nach­frage wies er aus­drück­lich darauf hin, dass die Spiel­er des “FC Ein­heit 06” wed­er während der Spiele noch am Spielfel­drand mit Nazi-Pro­pa­gan­da aufge­fall­en seien.

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Antifaschismus

Kategorie C‑Konzert in Märkisch Buchholz

Die Band aus Bre­men, die auch unter dem Label „Hun­grige Wölfe” fir­miert, verortet sich selb­st im gewalt­bere­it­en Hooli­gansprek­trum und bestre­it­et in der Öffentlichkeit jede Verbindung ins neon­azis­tis­che Lager. Eine Strate­gie, die zu frucht­en scheint. Auf ihren Konz­erten kommt nicht sel­ten ein Gemisch aus bis zu 800 organ­isierten Neon­azis, Bone­heads, Rock­ern, Hooli­gans und jun­gen Fußball­fans zusam­men, um mit der Band „unendlichen Spaß und Zusam­men­halt” zu zele­bri­eren. Das Band­pro­jekt sei nach eigen­er Aus­sage „abso­lut poli­tisch neu­tral“ (sic!).

Daß Kat­e­gorie C in der radikalen Recht­en eine starke Anziehung besitzt, kommt nicht von unge­fähr. Obwohl die Band seit ihrer Grün­dung im Jahre 1997 ein Ver­wirrspiel um Gesin­nung und Aktiv­itäten betreibt, zeich­net ein Blick auf die Hin­ter­gründe der Band ein ein­deutiges Bild.

Das Grün­dungsmit­glied Hannes Osten­dorf fand schon als Teenag­er Anschluss an die recht­sradikale Szene. Neben einem Engage­ment als Sänger der offen neon­azis­tis­chen Band Nahkampf (1989 bis 2002) gipfelte dies 1991 in einem Bran­dan­schlag auf ein Bre­mer Flüchtlingsheim.

In der Geschichtss­chrei­bung der heuti­gen Band Kat­e­gorie C fällt dies unter die Rubrik „Ver­gan­gen­heit“ und „alte Vorurteile“. Nun möcht­en wir nicht abstre­it­en, dass Men­schen in der Lage sind, sich von neon­azis­tis­chen Weltan­schau­ungsmustern zu lösen. Davon kann bei Kat­e­gorie C jedoch keine Rede sein, solang die Band regelmäßig für Stoff sorgt, der jed­welche Dis­tanzierungsver­suche ins lächer­liche zieht! Die Liste ist lang:

1999 veröf­fentlichen Kat­e­gorie C einen Titel auf dem Sam­pler „Die Deutschen kom­men II” und begeben sich damit in Gesellschaft mit den Recht­srock­bands Landser, Stahlge­wit­ter, Kraftschlag und Hauptkampflinie.

Im März 2001 spie­len Kat­e­gorie C auf einem Konz­ert anläßlich des 20 Jubiläums der berüchtigten Neon­azi-Hooltruppe „Borussen­front”, um den Dort­munder Sig­gi Borchert, ein Geburt­stagsständ­chen. 2004 nehmen sie mit eini­gen Mit­gliedern der eben­falls aus Bre­men komme­nen Recht­srock­band End­stufe eine gemein­same CD auf.

Auch auf dem (mit­tler­weile indizierten) Sam­pler zur Fußball­welt­meis­ter­schaft 2006 „Zu Gast bei uns“ find­et sich Kat­e­gorie C („Deutsch­land dein Trikot“) zusam­men mit Recht­srock­bands wie Kraftschlag, Agi­ta­tor, Eugenik und dem Naz­ibar­den Michael Müller.

Mit „Deutsch­land dein Trikot“ beken­nt sich die Band zur Aus­nahme auch ein­mal offen zum nation­al­sozial­is­tis­chen Deutsch­land („Deutsch­land ist der Schlachtruf“ / „Für Deutsch­land ste­hen wir alle ein“ / „Doch Deutsch­land ist nicht die BRD“) und macht aus ihrer ras­sis­tis­chen Gesin­nung keinen Hehl: „Deutsch­land dein Trikot“ / „Das ist schwarz und weiß“ / „Doch lei­der auch die Farbe dein­er Spiel­er“ / „In München, Rom und Bern, da gab´s noch echte Deutsche“ / „Solche Jungs und diese Siege hät­ten wir jet­zt gerne wieder!

Im Okto­ber 2006 spielt Osten­dorf schließlich auf ein­er von der NPD organ­isierten Sol­i­dar­itäts-Demo für den damals inhaftierten Sänger der berüchtigten Recht­srock­band Landser, Micheal Regen­er, vor der JVA-Berlin-Tegel.

Das läßt nur einen Schluss zu: Ent­ge­gen allen Dis­tanzierun­gen ist Kat­e­gorie C eine ordinäre Neon­az­iband. Daher muss ihren Bestre­bun­gen, nicht-rechte Men­schen anzus­prechen und an ein recht­sradikales Umfeld her­an zu führen, durch kon­se­quente Aufk­lärung ent­ge­gen gewirkt werden.

Wer sich hinge­gen wissentlich mit Kat­e­gorie C gemein macht, muss die Kon­se­quen­zen spüren. Antifa heisst Angriff!

Sämtliche Zitate sind Lied­tex­ten und der Home­page der Band ent­nom­men.
Weit­ere Hin­ter­grund­in­fos zu Hannes Osten­dorf und KC auf bremen.antifa.net

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