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(Anti-)Rassismus Sonstiges

Wahlprüfsteine

Die „Antidiskri­m­inierun­sg­ber­atung Bran­den­burg“ im Vere­in Opfer­per­spek­tive hat die im Land­tag vertrete­nen Parteien mittels
soge­nan­nter Wahl­prüf­steine nach ihrem Konzept für die Über­win­dung ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung befragt. Dabei ging es weniger darum, Bürger_innen eine Wahlempfehlung zu geben, son­dern vielmehr darum, einen Überblick über die Konzepte und Hal­tun­gen der bran­den­bur­gis­chen Parteien zum The­ma ras­sis­tis­che Diskri­m­inierung zu gewin­nen und Impulse für fach­liche Diskus­sio­nen und die zukün­ftige Poli­tiken­twick­lung zu geben. Eine Auswer­tung, wie auch die einzel­nen Antworten der Parteien, sind auf der Home­page der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg (www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de) veröf­fentlicht.
Die meis­ten der befragten Parteien haben die Wahl­prüf­steine aus­führlich beant­wortet und gezeigt, dass sie sich des The­mas annehmen wollen. Es zeigt sich aber auch, dass die Auseinan­der­set­zung über eine effek­tive Poli­tik gegen ras­sis­tis­che Diskri­m­inierung in Bran­den­burg trotz Anti­ras­sis­musklausel in der Lan­desver­fas­sung erst begonnen hat. Die Auswer­tung verdeut­licht: In den Parteien ist wenig Exper­tise zum The­ma vorhan­den. So wird zum Beispiel auf Konzepte zur Bekämp­fung des
Recht­sex­trem­is­mus ver­wiesen, die aber dem Phänomen ras­sis­tis­che Diskri­m­inierung auf dem Arbeits- oder Woh­nungs­markt, in der Schule oder durch Behör­den­per­son­al nicht ent­ge­gen­wirken können.
Die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg im Vere­in Opfer­per­spek­tive bear­beit­et seit nun­mehr fast 6 Jahren bran­den­burg­weit Fälle von ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung. Sie unter­stützt Betrof­fene und inter­ve­niert in Diskri­m­inierungs­fällen. In der täglichen Arbeit wer­den wir immer wieder mit Fällen von ras­sis­tis­chen Belei­di­gun­gen aber auch mit struk­turellen For­men ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung kon­fron­tiert: Betrof­fene wer­den ohne Anfangsver­dacht, nur auf­grund ihres migrantis­chen Ausse­hens, von Laden­de­tek­tiv­en kon­trol­liert. Men­schen mit nicht-deutsch-klin­gen­den Namen bekom­men keine Woh­nun­gen ver­mi­etet, Frauen mit mus­lim­is­ch­er Kopf­be­deck­ung erhal­ten keine Arbeitsstelle, um nur einige wenige Beispiele zu nen­nen. Unseren Erfahrun­gen nach braucht das Land Bran­den­burg dringend:
ein Lan­desan­tidiskri­m­inierungs­ge­setz (LADG), dass die Leer­stellen des All­ge­meinen Gle­ich­be­hand­lungs­ge­set­zes (AGG) schließt und darüber hinausgeht;
eine umfassend aus­ges­tat­tete Lan­des-Antidiskri­m­inierungsstelle, die als bran­den­burg­weite Beschw­erdestelle fungiert und weitre­ichende Befug­nisse hat, wie ein Auskun­fts- und Anhörungsrecht;
Maß­nah­men gegen Diskri­m­inierung und Aufklärungskampagnen;
eine lan­desweite Informationskampagne;
umfassend aus­ges­tat­tete, unab­hängige und spezial­isierte Beratungsstellen für Betroffene.

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25.08.–27.08. 2014: Brandenburger Flüchtlingsfrauengruppe ‘Women In Exile’ kommt nach sieben Wo­chen nach Hause

 
Die Reise auf Flößen soll auf die Sit­u­a­tion von geflüchteter Frauen und Kinder auf­merksam machen. Im Rah­men eines Begleit­pro­gramms sprechen die Frauen in Unterkün­ften für Asyl­suchende mit den Bewohner­in­nen über ihre Prob­leme und bericht­en darüber auf einem für diese Tour ein­gerichteten Blog:www.refugee-women-tour.net http://www.refugee-women-tour.net
 
Die Tour­dat­en in Bran­den­burg + Berlin:
Bran­den­burg a.H. ‚25.08.2014:
ca 20:00 Ankun­ft der Flöße
Neu­rup­pin, 25.08.2014:
20:00 Uhr Konz­ert: Strom & Wass­er und die Flüchtlings­frauen, JFZ, Fehrbelliner Str. 135

Pots­dam, 26.08.2014:

ca 17:00 Uhr Ankun­ft und Begrüßung der Flöße, Anlegestelle Schiffbauergasse
17:30 Uhr Pressege­spräch mit ‘Women in Exile & Friends’, (auf der Wiese vor dem Frauen­zen­trum “Pri­maDon­na”, Schiff­bauer­gasse 4)
19:00 Uhr Buntes Pro­gramm mit und für Flüchtlings­frauen und FreundInnen,
21:00 Uhr Konz­ert: Strom & Wass­er und die Flüchtlings­frauen (im Waschhaus <http://www.waschhaus.de/>)
Berlin, 27.08.2014
ca 17:00 Uhr Ankun­ft und Begrüßung der Flöße (Der Ort und das genau Begrüßung­spro­gramm ste­ht noch nicht fest, bitte acht­en Sie auf aktuelle Ankündigungen!)
20:00 Konz­ert: Strom & Wass­er und die Flüchtlings­frauen im SO36 <http://so36.de/events/strom-wasser-fluchtlingsflostour-2014/>, Berlin-Kreuzberg
 
Elis­a­beth Ngari, Mit­be­grün­derin von Women in Exile: “Wir sind jet­zt seit sieben Wo­chen unter­wegs und viele Gespräche mit Flüchtlings­frauen in den bereis­ten Bun­deslän­dern bestäti­gen unsere Erfahrungen:
Flüchtlings­frauen sind dop­pelt Opfer von Diskri­m­inierung: Sie wer­den als Asylbe­werberinnen durch ras­sis­tis­che Geset­ze aus­ge­gren­zt und als Frauen diskriminiert.
Wir haben viele men­sche­nun­würdi­ge Lager gese­hen, in denen es am Notwendig­sten fehlt: An Platz für ein Baby­bett, an aus­re­ichen­den Waschmaschi­nen, an Platz für Kinder zum Spie­len, an warmem Was­ser, an abschließbaren Duschen… Frauen müssen Höfe durch­queren oder ein bis zwei Stock­w­erke durchs Trep­pen­haus gehen, um zu kochen oder zur Toi­lette zu gehen. Sie haben in Lagern keine Pri­vatsphäre und sind deshalb Gewalt und sex­ueller Beläs­ti­gung aus­ge­set­zt, ohne dass sich jemand für ihren Schutz ver­ant­wortlich fühlt.
In dieser Sit­u­a­tion müssen Frauen oft Jahre auf die Entschei­dung über ihr Asylver­fahren warten.
Flüchtlings­frauen berichteten uns wie ent­mündi­gend und entwürdi­gend das Leben mit Essenspake­ten oder Gutscheinen ist. Viele Frauen lei­den sehr darunter, um jede Kranken­be­hand­lung für sich oder ihre Kinder beim Sozialamt bet­teln zu müssen.
Auch durch Arbeitsver­bote, man­gel­nde Möglichkeit­en Deutsch zu ler­nen und die Res­i­den­zpflicht wer­den asyl­suchende Frauen schikaniert, aus­ge­gren­zt und ans Haus gefesselt.
Elis­a­beth Ngari: “Meis­tens sind es Frauen, die sich ver­ant­wortlich fühlen, unter solchen Bedin­gun­gen den All­t­ag für ihre Kin­der und Fam­i­lien zu organ­isieren. Deshalb fordern wir:
Asylbewerberleistungsge­setz, Arbeitsver­bote, Res­i­den­zpflicht und Sam­melun­terkün­fte abschaf­fen! Mit anderen Worten: Gle­iche Rechte für Alle!”

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Mittwoch: NPD Kundgebung in Wandlitz

Am kom­menden Mittwoch, den 20. August, plant die Bran­den­burg­er NPD eine Kundge­bung in der Stadt Wan­dlitz (Land­kreis Barn­im). Angemeldet ist die Ver­anstal­tung ab 11.45 Uhr vor dem Bahn­hofsvor­platz Wan­dl­itzsee. Die Wahlkampfkundge­bung ste­ht unter dem Mot­to: „Land­tagswahl 2014: Wir erhöhen die Sicher­heit — Rot-Rot nur die Steuern!“. Anwohner_innen und der Runde Tisch Wan­dlitz rufen zu bun­tem Gegen­protest auf.
Bernau_Toleranz
Im Mai let­zten Jahres hat­te die NPD eine Kundge­bungs­tour an drei Orten bin­nen weniger Stun­den absolviert: In Bernau, Am Bahn­hof Wan­dl­itzsee und vor dem Über­gangswohn­heim in Wan­dlitz. Die Kundge­bun­gen wur­den laut­stark durch Anwohner_innen gestört.
Neon­azis in der Parlamenten
Seit Mai diesen Jahres sitzen mehrere NPD-Vertreter_in­nen in Barn­imer Kom­mu­nal­par­la­menten: Im Land­kreis trat die NPD, auf gemein­samer Liste mit der Partei “Die Rechte”, an. Drei Nazis sind in vier Par­la­menten gewählt wor­den: Mar­cel Zech in die Gemein­de­v­ertre­tung Pan­ke­tal und in den Kreistag Barn­im, Aileen Rokohl in die Stadtverord­neten­ver­samm­lung Bernau) und Thomas Haber­land in die Stadtverord­neten­ver­samm­lung Joachimsthal.

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Forst: Solidarität und Freiheit für Menschen auf der Flucht

22.8., ab 14 Uhr
Max-?Sey­de­witz-?Platz, Forst
Kund­ge­bung mit Li­vemu­sik: Reg­gae, Folk, Liedermacher

Täg­lich wer­den Men­schen zur Flucht aus ihren Hei­mat­län­dern ge­zwun­gen. Krie­ge, Hun­ger, Ver­fol­gung und an­de­re exis­ten­zi­el­le Nöte ver­an­las­sen sie, Schutz in ver­meint­lich si­che­ren Staa­ten der Erde zu su­chen. Die Über­win­dung der eu­ro­päi­schen Au­ßen­gren­zen wird je­doch immer schwie­ri­ger. Haben sie die oft­mals le­bens­ge­fähr­li­che Flucht über­stan­den und sind in einem eu­ro­päi­schen Land wie der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land an­ge­kom­men, er­war­tet sie keine At­mo­sphä­re des Willkommenseins.
Ar­beits­ver­bo­te, Heim­un­ter­brin­gung und Re­si­denz­pflicht neh­men ihnen die Mög­lich­keit sich voll­wer­tig in die Ge­sell­schaft ein­zu­brin­gen. Die per­ma­nen­te Angst ab­ge­scho­ben zu wer­den und ihre sys­te­ma­ti­sche Ent­rech­tung auf Äm­tern und im All­tag zer­stört Schritt für Schritt die Würde die­ser Menschen.
Von oben nach unten treten
„Ver­pisst euch!“, „Geht dahin wo ihr her ge­kom­men seid!“ und „Euch will hier kei­ner haben“ – all das sind Pa­ro­len die an der Ta­ges­ord­nung sind. Täter? Dafür braucht es keine Neo­na­zis. Es sind Men­schen, die oft selb­st von der Angst vor dem ei­ge­nen so­zia­len Ab­stieg be­trof­fen sind und sich stark füh­len, wenn sie sich über so­zi­al noch Schwä­che­re stel­len kön­nen. Be­flü­gelt durch die Wahl­er­fol­ge rech­ter Par­tei­en kom­men An­fein­dun­gen und Ge­walt aus der „Mitte der Gesellschaft“.
Stop­pen wir die Ge­walt gegen Flücht­lin­ge in Forst!
In Forst leben Flücht­lin­ge aus den un­ter­schied­lichs­ten Län­dern. In den letz­ten Jahr­zehn­ten haben sich viele Freund­schaf­ten ge­bil­det, Netz­wer­ke der ge­gen­sei­ti­gen Un­ter­stüt­zung wur­den ge­knüpft. Trotz­dem kommt es in den ver­gan­ge­nen Wo­chen wie­der ver­stärkt zu Ge­walt gegen Flücht­lin­ge. Sie wer­den auf der Stra­ße an­ge­pö­belt und zum Teil sog­ar aus fah­ren­den Autos mit Fla­schen be­wor­fen. Die ge­nau­en Täter wur­den bis­her nicht ermittelt.
Zeigt mit uns eure So­li­da­ri­tät gegen die frem­den­feind­li­che Gewalt!
Zeigt Zi­vil­cou­ra­ge, wenn Men­schen an­ge­grif­fen werden!

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Pu­blic Ral­ly: So­li­da­ri­ty and free­dom for peop­le on the run
Forst: 22.?08.?14, 2 pm, Max-?Sey­de­witz-?Platz

Fort­ress Europe
Ever­y­day, peop­le are forced to leave their home coun­tri­es. War, hun­ger, per­se­cu­ti­on and oth­er exis­ten­ti­al mi­se­ries cause them to seek re­fu­ge in al­le­gedly safe sta­tes. Howe­ver, cros­sing the Eu­ropean ex­ter­nal bor­ders is get­ting more and more dif­fi­cult. If they sur­vi­ve this often life threa­te­ning jour­ney and reach a Eu­ropean coun­try like the Fe­deral Re­pu­blic of Ger­ma­ny, there is no wel­co­ming at­mo­s­phe­re wait­ing for them.
Work ban, collec­tive ac­com­mo­da­ti­on and Re­si­denz­pflicht take away the pos­si­bi­li­ty to ful­ly take part in the so­cie­ty. The con­stant fear of de­por­ta­ti­on and the sys­te­ma­tic de­pri­va­ti­on of rights in ad­mi­nis­tra­ti­ve bo­dies and their ever­y­day life de­s­troys the di­gni­ty of these people.
Ki­cking down
“Piss off!”, “Go back to where you came from!” and “No­bo­dy wants you here!” – slo­gans like that are on the ever­y­day agen­da. Of­fen­ders? Not ne­ces­sa­ri­ly neo-?Na­zis. They are peop­le, that are very often af­raid of their own so­ci­al de­cli­ne. They feel strong if they are su­pe­ri­or to so­ci­al­ly even wea­ker peop­le. Spur­red by the elec­to­ral suc­ces­ses of right-?wing par­ties, of­fen­ses and vio­lence ori­gi­na­te from the “midd­le of society”.
Let‘s stop the vio­lence against re­fu­gees in Forst!
Re­fu­gees from va­rious coun­tri­es live in Forst. In the last deca­des, many fri­endships have been built. Net­works of mu­tu­al sup­port have been es­ta­blis­hed. Ne­ver­the­l­ess, vio­lence against re­fu­gees has in­crea­sed in the past few weeks. They are mo­lested on the streets and so­me­ti­mes even bott­les are thrown at them out of mo­ving ve­hi­cles. The per­pe­tra­tors have not been iden­ti­fied until now.
We will not let the re­fu­gees down!
Let‘s show our so­li­da­ri­ty against xen­o­pho­bic violence! 

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Steinwürfe auf linkes Hausprojekt in Potsdam

In der Nacht vom 1. zum 2. August 2014 gab es zwis­chen 1 und 2 Uhr mehrere Stein­würfe auf die linken Haus­pro­jek­te in der Zep­pelin­straße 25 und 26 in Pots­dam. Beschädigt wur­den dabei zwei Dop­pelfen­ster. Ver­let­zt wurde glück­er­licher­weise jedoch nie­mand. Außer­dem wur­den „White Power“-Rufe ver­nom­men und eine hand­voll sportlich­er Leute gese­hen, die nach dem Angriff in eine Seit­en­straße flüchteten.
Ob es ein geplanter oder spon­tan­er Angriff war sowie wer die Täter_innen waren, ist bis zum jet­zi­gen Zeit­punkt unklar. Die poli­tis­che Moti­va­tion dahin­ter liegt jedoch auf der Hand.
Bere­its Feb­ru­ar let­zten Jahres kam es zu ver­sucht­en Bran­dan­schlä­gen auf zwei linke Pro­jek­te. Bei­de Male wurde ein recht­spoli­tis­ches Motiv seit­ens der Polizei trotz neon­azis­tis­ch­er Stick­er, die im Umkreis verklebt wur­den, herun­terge­spielt. Im April kam es erneut zu einem Anschlag, bei dem die Schaufen­ster ein­er alter­na­tiv­en Kneipe zer­stört und zwei Dieselka­nis­ter in deren Innen­raum zurück­ge­lassen wur­den. Im gle­ichen Monat wur­den vor dem jet­zt betrof­fe­nen Haus Men­schen mit Paint­ballpis­tolen beschossen. Ein paar Monate später wur­den eben­dort Besucher_innen der Kneipe aus einem vor­beifahren­den Auto mit „Ver­pisst euch, scheiß Zeck­en!“ beschimpft. Immer wieder kam es zu ver­balen, teils auch kör­per­lichen Angrif­f­en durch Neon­azis sowie ver­schiede­nen Propagandaaktionen.

  • Wir lassen uns nicht einschüchtern!
  • Stay rude and rebel! Stay antifascist!
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Gaby braucht dich! Crowdfounding für Punkrocktheater in Eberswalde

In 1 Woche ist Pre­miere +++ jet­zt Karten sich­ern +++ beim Crowd­fund­ing unter­stützen! +++ Die heilige Gaby des SVKE +++ Punkrock­the­ater — open air
Um das Spek­takel angemessen beleucht­en zu kön­nen, brauchen wir noch Unter­stützer unser­er Crowd­fund­ing-Kam­pagne: http://www.startnext.de/gaby Dort find­et sich auch wieder ein Film-Trail­er und Proben­fo­tos. Die Spender erwarten coole Dankeschöns!
Pre­miere: Fre­itag 15. August 2014, 20 Uhr
weit­ere Vorstel­lun­gen: Sa. 16.08., Fr. 22.08., Sa. 23.08., Do. 04.09., Fr. 05.09.2014, jew­eils 20 Uhr
Exil, Am Bahn­hof Eisenspal­terei, Eber­swalde (ca. 45 Minuten von Berlin Hbf)
Karten­re­servierung E‑mail: tolerantes_eberswalde@web.de
Karten­vorverkauf: Touris­ten­in­for­ma­tion im Muse­um Eber­swalde, Ste­in­str. 3
Gespräch­srun­den für ehe­ma­lige Mitarbeiter/innen des SVKE/ KFM und SZME und Inter­essierte: Mi. 06.08. und Mi. 20.08.2014 jew­eils 18.30 Uhr, mod­eriert von Sabine Schulz
Worum geht es in diesem Projekt?
Die in den 70er Jahren mit mod­ern­ster Tech­nik aufge­baute fleis­chver­ar­bei­t­ende Indus­trie in Eber­swalde zog tausende von Arbeit­skräften in die Stadt. Neubau­vier­tel, Kindergärten, Schulen, Kul­turhäuser wur­den errichtet, Schweine wur­den einge­flo­gen. Mit dem Schweine­mast- und ver­ar­beitungskom­plex (KFM, SZME, SVKE) brach ein neues Zeital­ter der indus­triellen Land­wirtschaft an.
Nach der Wende geri­eten alle drei Betriebe in die Tur­bu­len­zen gesellschaftlich­er Umwälzun­gen. Der größte Teil wurde let­z­tendlich geschlossen, die Mitarbeiter_innen entlassen.
Viele ehe­ma­lige Mitarbeiter_innen blieben in Eber­swalde. Mit ihnen haben wir zahlre­iche Inter­views über ihre Arbeit, die Zeit der Wende und ihr heutiges Leben geführt. Wie sehen sie all diese schwieri­gen Prozesse heute? Was ist ihnen wichtig zu erzählen und zu erinnern?
Der Autor Sascha Hargesheimer ver­legt diese Geschichte in die Welt von Son­nen­bad. Auf dieser idyl­lis­chen Insel mit reichen Fis­chgrün­den, ver­sucht die dor­tige Kurver­wal­tung weit ab von den sie umgeben­den Touris­musver­wal­tun­gen ganz eigene Wege zu gehen. Nach anfänglich­er Zus­tim­mung wehren sich die Insel­be­wohn­er, die obrigkeitliche Abschot­tung von der Außen­welt weit­er zu akzep­tieren. Das Gesellschaft­sex­per­i­ment ist zum Scheit­ern verurteilt, denn die steten Erfol­gsparolen der Kurver­wal­tung, die immer Recht haben will, erzür­nen die Fis­ch­er. Gaby, eine junge Mitar­bei­t­erin der Son­nen­sar­di­nen und Venus­muschel Kon­ser­ven­fab­rika­tions sowie Export-GmbH (kurz SVKE) vere­int die unzufriede­nen Bewohn­er und zieht mit ihnen gemein­sam vor die Kurver­wal­tung. Sie machen ihrem Wun­sch nach freier Selb­st­bes­tim­mung lau­thals Luft und fordern die Öff­nung von Son­nen­bad. Damit begin­nt ein neues Kapi­tel in ihrem Leben.
Warum “heilige Gaby”? Es sei nur soviel ver­rat­en: Es geschehen erstaunliche Dinge, die dem ein oder anderen bekan­nt vorkom­men kön­nten… In Schlagern der 70er blitzen ver­gan­gene Geschicht­en auf und ste­hen neben anar­chisch-lustvollem alle Begren­zun­gen spren­gen­der Punkmusik.
Was sind die Ziele und wer die Zielgruppe?
Ein Pro­jekt für alle Eberswalder_innen, die die DDR miter­lebt haben, um sich in der Geschichte wiederzufind­en. Für alle Eberswalder_innen, die nach der Wende geboren oder aufgewach­sen sind, um ein Stück Geschichte ihrer Eltern­gener­a­tion bess­er nachvol­lziehen zu kön­nen. Alle Zuge­zo­ge­nen und Besucher_innen, um ein Stück Eber­swalde bess­er zu ver­ste­hen. Alle gemein­sam, um einen unter­halt­samen und lustvollen The­at­er­abend zu erleben. Alle, die mehr erfahren wollen, als nur Klis­chees über das Land und seine Geschichte und Geschichten.

Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?

Die heilige Gaby des SVKE zeigt, wie wichtig uns als Theatermacher_innen die All­t­ags-Geschicht­en einzel­ner Men­schen sind. All­t­ags­geschicht­en tre­f­fen auf die große Geschichte. All­t­ags­geschicht­en bilden unsere gemein­same Kul­tur. All­t­ags­geschicht­en geben den Stoff für die Bühne.… Die heilige Gaby des SVKE beste­ht aus All­t­ags­geschicht­en und wäre ohne diese nicht entstanden.
Was passiert mit dem Geld bei erfol­gre­ich­er Finanzierung?
Wir spie­len Open Air und benöti­gen drin­gend eure Unter­stützung für die Licht- und Ton­tech­nik. Ohne Licht und Ton geht’s nicht, wenn alle etwas sehen und hören sollen. Die Spiel­er brauchen Mikro­ports, damit alle Texte und Songs gut zu hören sind. Die Schein­wer­fer müssen zu jed­er Auf­führung neu instal­liert wer­den. Sie sollen “Die heilige Gaby des SVKE” aufleucht­en und die Mitspieler_innen im recht­en Licht erstrahlen lassen. Dafür brauchen wir eure Unterstützung!
Wer ste­ht hin­ter dem Projekt?
Punkrocker_innen aus Eber­swalde und ihre Kumpels, die ganze EXIL Crew, die den eige­nen Ver­anstal­tung­sort immer wieder mit neuen Aktio­nen bespielt. Und in diesem Jahr noch mehr Eber­swalderin­nen und Eberswalder.
Es spie­len: Buche, Mar­shall, Sophia Berndt, Franzi Brose, Cathrin Clift, Kai Jahns, Elis­a­beth Adler, Lars Kroll, Alexan­der Leifels, Christoph Lust, Patrick Mein­hardt, Tom­my Bot­tin, Paul Manske, Ron­ny Röck, Ange­li­ka Röder, Hen­drik Schmidt, Susan­na Schmidt, Anas­ta­sia Suvo­roff, Paula Thor­mann, Udo Wes­solek + die Kinder Elisa, Lea und Richard sowie Lara Sophia Mila­gro und Manuel Grosse
Text: Sascha Hargesheimer (aus Inter­views mit ehe­ma­li­gen Mitarbeiter_innen des SVKE + SZME — her­zlichen Dank an alle!)
Regie: Heike Scharpff
Dra­maturgie: Kat­ja Kettner
Ausstat­tung: Lea Wal­loschke + Sebas­t­ian König
Musik: Ans­gar Tap­pert + Anas­ta­sia Suvoroff
Chore­o­gra­phie: Howard Katz
Regieas­sis­tenz: Clau­dia Gerecke, Deb­o­ra Gerber
Pro­duk­tion­sleitung: Lars Kroll
Pro­jek­tleitung: Kai Jahns
Der Autor Sascha Hargesheimer studierte Szenis­ches Schreiben an der UdK Berlin und arbeit­et als freier Regis­seur u.a. auf Kamp­nagel Ham­burg, am Ball­haus Ost sowie mit Chris Kon­dek am mouson­turm Frank­furt und am HAU in Berlin. Sein Stück ALANS KRIEGDIE ERINNERUNGEN DES G ALAN COPE wurde 2011 im Rah­men des Fes­ti­vals „Real­i­ty Kills“ am Max­im Gor­ki The­ater Berlin, sein let­ztes Stück “Polen ist mein Ital­ien wurde im Juni 2014 an den Münch­en­er Kam­mer­spie­len uraufge­führt. Sascha Hargesheimer hat aus den Inter­views mit ehe­ma­li­gen Mitarbeiter/innen des SVKE + SZME das Stück “Die heilige Gaby des SVKE” geschrieben. Nach der Idee von Kai Jahns, Kat­ja Ket­tner und Heike Scharpff.
Heike Scharpff hat als Regis­seurin eine ganze Rei­he sozialer Chore­o­gra­phien entwick­elt: ‘besitznichtbe­sitz’ und ‘patch­work heimat’ in Frankfurt/ Main sowie ‘Attacke Alter!’ und ‘Jack­ie B.- ein Leben in Extremen’ in Ober­hausen. In ihnen beka­men Alt­ag­sex­perten einen Raum sich auf ein­er Bühne zu gesellschaftlichen Zustän­den zu äußern: “Denn jede Stimme zählt gle­ich viel in diesem Konz­ert, das ein genaueres Bild aktueller gesellschaftlich­er Befind­lichkeit­en liefert als jede Klas­sik­erin­sze­nierung, ohne dabei die nötige Dis­tanz, die das The­ater jed­er Art der Darstel­lung abver­langt, zu ver­lieren. (FAZ zu besitznichtbesitz).
Die heilige Gaby des SVKE ist nach „Punk a Gonny!“ (2013) die zweite Insze­nierung, die Heike Scharpff zusam­men mit dem Team des EXIL, dem Pro­jek­tleit­er Kai Jahns, der Dra­matur­gin Kat­ja Ket­tner und den Musiker_innen Ans­gar Tap­pert und Anas­ta­sia Suvo­roff real­isiert. In diesem Jahr neu dabei ist die Büh­nen- und Kostüm­bild­ner­in Lea Walloschke.
Mehr auf www.heikescharpff.de, www.toleranteseberswalde.de und www.facebook.com/exil.eberswalde
Ein Pro­jekt des Eber­swalder Zen­trum für demokratis­che Kul­tur, Jugen­dar­beit und Schule e.V.
Gefördert durch den FONDS SOZIOKULTUR, das Min­is­teri­um für Wis­senschaft, Forschung und Kul­tur des Lan­des Bran­den­burg, den Land­kreis Barn­im und die Stadt Eberswalde.

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Friesack: Frierock begeistert

INFORIOT — Im Frie­sack­er Sche­unen­vier­tel, fast am Ort­saus­gang, auf grün­er Ebene, umrahmt von bewalde­ten Höhen­zü­gen hat sich seit 16 Jahren ein kleines, alter­na­tives Fes­ti­val bewahrt, zu dem sich an zwei Tagen im Anfang August immer bis zu 500 Men­schen treffen.
Die Atmo­sphäre ist sehr familär, viele sehen sich hier nur ein­mal im Jahr. Entsprechend ist das Ambi­ente der Musikver­anstal­tung aus­gestal­tet. Ins­beson­dere die liebevoll in das tem­poräre Raumde­sign einge­fügten, dezent und warm leuch­t­en­den Lam­p­en­schirme spiegeln das gebor­gene Gefühl eines Wohnz­im­mers wieder.
Hier ist jed­er willkom­men, auch zahlre­ichende Asyl­suchende, die in diesem Jahr erst­mals dem Fes­ti­val bei­wohn­ten und sich bar­ri­ere­frei in die Tanz­com­munty einreiten.
Start­punkt des Frie­rocks war übri­gens gestern um 18 Uhr mit den Lokalmata­doren ?The Mil­wau­kee Mon­sters? aus Rathenow. Anschließend fol­gten Blues Baby Blues, Nape, Tricky Lob­sters und Blue Rockin.
Absolutes High­light war jedoch auch in diesem Jahr wieder die Ska-Band am Schluss. Mit SkaZ­ka Orches­tra war eine sehr kün­st­lerisch, avant­gardis­tis­che For­ma­tion des Gen­res verpflichtet wor­den, die trotz oder ger­ade wegen ihrer mitunter sehr exper­i­men­tal­en Musik­mis­chung, die Tan­zlei­den­schaft des Audi­to­ri­ums bis zum sieden brachte.
Das Pub­likum hat­te Feuer gefan­gen und zeigte dies auch sehr plas­tisch. Ben­gal­fack­eln wur­den gezün­det und so der emo­tionale Höhep­unkt der Tan­zlei­den­schaft symbolisiert.
Heute Abend geht das Frie­rock Fes­ti­val übri­gens mit Liq­uid Silk, The Dark Heinz, Siock Sico, Nar­co­lap­tic, Six Nation, Punch Up Pogos und Ofer­ta Espe­cial weit­er. Dazu gibs Wasser­rutsche, Flunky­ball und aus­re­ichend Stände für das leib­liche Wohl.
Fotos von gestern: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157646286155792/
Infos zu Anfahrt: http://www.frierock-festival.de/

Die Konzertbesucher*innen wie auch die Bands waren vom diesjährigen Frierock begeistert.
Die Konzertbesucher*innen wie auch die Bands waren vom diesjähri­gen Frie­rock begeistert.
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Elflein-Straßenfest — Feiern trotz Platzregen

Mit zahlre­ichen Stän­den, die nicht nur über alter­na­tive Kuk­tur­pro­jek­te informierten, son­dern an eini­gen Stellen auch zum Mit­machen ani­mierten, kon­nte der ekze e.V. ein weit vielfältigeres Bild der Stadt zeigen als es viele von Pots­dam gewohnt sind. Hier ging es nicht darum, die Stadt für Tourist_innen attrak­tiv­er zu machen, son­dern für diejeni­gen Men­schen, die die Stadt aus­machen: ihre Bewohner_innen. “Gemein­sam mit der benach­barten Gas­tronomie und befre­un­de­ten Pro­jek­ten woll­ten wir zeigen, dass in Pots­dams Mitte mehr steckt als nur ein Abbild his­torisch­er Großpro­jek­te”, erk­lärt Sabine Prasse vom ekze e.V.
Der aus­ge­lasse­nen Stim­mung bei abwech­slungsre­ich­er Musik, leck­erem veg­a­nen Kuchenange­bot der BerTA und ein­er durch das konte[:x]t zubere­it­eten “Küche für Alle” kon­nte auch der gegen Abend ein­tre­tende Wolken­bruch nichts anhab­en. Die Ehre­namtlichen des ekze e.V. ver­lagerten das let­zte Konz­ert kurz­er­hand in den The­ater­saal des KuZe. In Erin­nerung wird den Besucher_innen wohl auch das mit­tler­weile schon tra­di­tionelle Kochdu­ell bleiben, bei dem inner­halb von 30 Minuten ein Haupt­gericht mit ein­er geheimen Zutat geza­ubert wer­den muss. “Alle drei Teams haben Köstlich­es kreiert, aber die Minz-Gemüsepuffer haben die Jury überzeugt”, schwärmte Kat­ja Zschipke.
Dank der ehre­namtlich­er Helfer_innen war es ein gelun­ge­nes Fest, das vor allem durch seine famil­iäre Atmo­sphäre und Vielfalt überzeugte. Den finanziellen Aufwand hätte der ekze e.V. alleine nicht stem­men kön­nen: “Wir bedanken uns ganz her­zlich beim Stu­den­ten­werk Pots­dam, beim AStA der Uni­ver­sität Pots­dam und beim AStA der FH Pots­dam für die finanzielle Unter­stützung. Ohne deren nun­mehr schon seit Jahren andauernde Förderung hätte das Straßen­fest in dieser Form nie stat­tfind­en kön­nen”, erk­lärt Matthias Lehrack, Vor­standsmit­glied des ekze e.V.

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R.A.S.H. Brandenburg Tour 2014 für eine starke antifaschistische Subkultur

Aber warum über­haupt, warum jet­zt und warum dort? Die meis­ten von uns wohnen in Berlin oder Pots­dam in Vierteln, in denen durch oft Jahrzehnte lange Kämpfe Nazis aus dem Stadt­bild gedrängt wur­den. Wir kön­nen uns aus­suchen, ob wir die Kon­fronta­tion mit Nazis suchen oder ob wir uns emanzi­pa­torischen Pro­jek­ten wid­men wollen, ohne dass wir uns dabei Sor­gen vor Naz­iüber­grif­f­en machen müssen. Einige von uns ken­nen aus ihrer Jugend aber ein Welt, in der es solche Schutzräume nicht gibt, sie erst aufge­baut oder ständig gegen mil­i­tante Nazis und die kon­ser­v­a­tive Lokalpoli­tik vertei­digt wer­den müssen.

Gebi­ete in denen „nor­mal“ feiern heißt, mit Nazikadern sich den Bier­wa­gen teilen zu müssen. Wo alle, die nicht „deutsch genug“ ausse­hen, auf die Fresse bekom­men. Wo allzu oft Nazis und ihre Ide­olo­gie ignori­ert und Prob­leme auf der Ebene von „rival­isieren­den Jugend­ban­den“ ent­poli­tisiert wer­den. Wo Sub­kul­tur nicht nur ein Chick ist, den man sich kauft und nach Belieben an- und wieder abgele­gen kann. Mit dieser Tour wollen wir einen Teil zu ein­er starken antifaschis­tis­chen Sub­kul­tur in ganz Bran­den­burg beitra­gen, die für Viele die einzige Alter­na­tive zur bürg­er­lichen Einöde oder der ver­meintlich „unpoli­tis­chen“ Rebel­lion ist.

Von „unpoli­tis­chen“ Rebellen, alten und neuen Nazis

Diese „unpoli­tis­chen“ Rebellen kauen gerne die staatliche Ide­olo­gie der zwei Extreme wieder, nach der Nazis und Antifas doch das gle­iche seien. Sie ignori­eren dabei die men­schen­ver­ach­t­en­den Ein­stel­lun­gen der Faschos. Mit dieser Igno­ranz kann dann auch ganz „unpoli­tisch“ gemein­sam Skrew­driv­er und Landser gehört wer­den. Nur wegen der Musik – ver­ste­ht sich – und vielle­icht auch noch, weil die mit den zu vie­len „Asy­lanten“ ja doch recht haben. Wir sind der Mei­n­ung, dass das, was man hört, auch mit einem etwas macht. Diese „Erleb­niswelt“ Recht­srock muss man sich in Bran­den­burg aber nicht nur aus der Kon­serve geben. Zwar ist das Blood & Hon­or Net­zw­erk im Jahr 2000 offiziell ver­boten wor­den, doch in Bran­den­burg gibt es weit­er­hin rund zwei Dutzend gut ver­net­zte Naz­ibands. Auftreten kön­nen diese regelmäßig auf dem Pri­vat­gelände des Die Rechte Lan­desvor­sitzen­den Klaus Mann in Finow­furt. Mit­tler­weile wird aber selb­st den staatlichen Insti­tu­tio­nen das Treiben dort zu bunt und es kam immer wieder zu Konz­ertab­brüchen, nach­dem indizierte Lieder gespielt wur­den. Im Umfeld der Cot­tbuser Band Frontalkraft gibt es mit Rebel Records und The Dev­ils Right Hand Store auch eine Geschäftsstruk­tur, die recht­es Gedankengut mit schlechtem Geschmack verbindet: Vom Nach Frankre­ichen fahren wir nur auf Ket­ten T‑Shirt von der Naz­i­marke Ans­gar Aryan, Thor­sham­mer mit Skrew­driv­er Gravur über Ku-Klux-Klan-But­ton bis zur Reichskriegsfahne.

In Finow­furt kon­nte die NPD in der Ver­gan­gen­heit auch ihre Preußen­t­age ver­anstal­ten, 2012 kamen dor­thin rund 600 Nazis. Manns Partei Die Rechte ist mit der NPD gemein­sam zur Kom­mu­nal­wahl im Mai 2014 ange­treten. Zur Land­tagswahl am 14. Sep­tem­ber 2014 gibt die NPD sich bürg­er­nah und greift das vir­u­lente The­ma der Polizeire­form auf und fordert mehr Polizei­wachen. Bei der Schaf­fung ihrer „nation­al befre­it­en Zonen“ ist es ihnen jedoch eigentlich lieber, nicht von den Bullen gestört zu wer­den. Das alte Märchen von den „Aus­län­dern“, die den „Deutschen“ die Arbeit­splätze weg­nehmen, wird auch mal wieder aufgewärmt. Verkan­nt wird dabei wie immer, dass es z.B. nicht die „heimtück­ischen“ Saisonarbeiter_innen sind, die unbe­d­ingt für unter 3 € die Stunde arbeit­en wollen. Es ist der gren­zenüber­greifende Kap­i­tal­is­mus, der die beschissene Sit­u­a­tion dieser Leute aus­nutzt und sie knechtet, damit „wir“ bil­lig unsere Deutschen Erd­beeren in den Super­märk­ten bekom­men. In der par­la­men­tarischen Land­schaft mis­cht nun ein weit­er­er Koch mit, der die alte NPD-Suppe Zurück zur D‑Mark wieder aufwärmt. Nur kön­nen sich die gut­bürg­er­lichen mehr oder weniger Neupoli­tik­er der selb­ster­nan­nten Alter­na­tive für Deutschland(AfD) schickere Anzüge leis­ten. Auch ihre Aus­druck­sweise ist gehoben­er als die der Holo­caustleugn­er von der NPD. Die AfD mit ihren alten und neuen Recht­en, ver­schiebt das von der „bürg­er­lichen Mitte“ noch sag­bare nach rechts. Im Gegen­satz zum ein­stiegen CSU Patri­archen Strauß, ebnet die CDU in Bran­den­burg den Weg für eine Partei rechts von der CDU indem sie im Elbe-Elster Kreistag eine gemein­same Frak­tion gebildet haben und auch der Spitzenkan­di­dat im CDU Lan­tagswahlkampf Michael Schier­ack die Möglichkeit zur Koali­tion mit der AfD offen hält. Bei der AfD Klien­tel han­delt es sich nicht um mil­i­tante Nazis, inhaltlich schließen sie aber direkt an diese an. Ihre Panik vor ein­er „Ein­wan­derung in deutsche Sozial­sys­teme“ geht davon aus, dass jed­er „Kul­turkreis“ seinen Platz auf der Welt hat und die Leute ihr Prob­leme dort doch sel­ber lösen sollen. Wenn irgend­wo auf der Welt Krieg herrscht, dann sind da bes­timmt keine deutschen Waf­fen im Spiel und bes­timmt auch keine wirtschaftlichen Inter­essen deutsch­er Unternehmen. Die Welt ist auch nicht durch Kolo­nial­is­mus, Impe­ri­al­is­mus und Kriege in ein ungle­ich­es Gefüge ver­schoben wor­den. Außer­dem ist Deutsch­lands Vor­ma­cht­stel­lung in der EU natür­lich nur dadurch begrün­det, dass hier alle so hart arbeit­en und ander­swo eben nicht.

Ja, ne – is klar!

Wir heißen Refugees willkom­men, wo auch immer sie herkom­men in der Hoff­nung auf ein besseres Leben. Hier wer­den sie in Lager gesteckt und kön­nen noch nicht mal arbeit­en, wenn sie es wollen – was man ihnen dann als Faul­heit vor­wirft. Wir hal­ten es mit dem Beispiel unser­er Genoss_innen aus Ham­burg, die nachts die St. Pauli Kirche bewacht haben, damit drin­nen die trau­ma­tisierten Geflüchteten endlich ein­mal pen­nen kon­nten. Die Wurzeln unser­er Sub­kul­tur spren­gen von sich aus die (neu-)rechte Schönred­erei von „Kul­turkreisen“. Reg­gae und Ska und alles was daraus ent­standen ist, kann man nicht mit einem Volk oder ein­er Nation verknüpfen.

Uns ist es egal, ob Bul­len­re­viere dicht gemacht wer­den, weil die allzu oft bei Nazige­walt weg schauen – was nicht zulet­zt der soge­nan­nte „NSU“ gezeigt hat. Antifaschis­tis­ch­er Selb­stschutz musste schon immer ohne staatliche Insti­tu­tio­nen oder sog­ar gegen den Wider­stand dieser organ­isiert wer­den. Dafür brauchen wir selb­stver­wal­tete Räume als Möglichkeit, uns über­haupt organ­isieren zu kön­nen. Wenn in Frank­furt (Oder) die Ger­age zum Okto­ber schließen muss und damit der einzige selb­stor­gan­isierte Club in dieser größeren Stadt ver­schwindet, zeigt uns das einaml mehr auf welchem dün­nen Eis wir uns bewe­gen. Deshalb ist es aber beson­ders wichtig uns gegen­seit­ig zu ver­net­zen und zu unter­stützen und eben auch mal an Orte zu fahren an denen es etwas unan­genehmer wer­den kann! Deshalb unter­stützt uns im August- und Sep­tem­ber bei unser­er kleinen Konz­ert- und Ver­anstal­tungs­tour durch Bran­den­burg und sup­port­et Eure lokalen antifaschis­tis­chen Struk­turen oder werdet ein­fach selb­st aktiv!

Gemein­sam und sol­i­darisch gegen staatlichen und alltäglichen Rassismus!
Für eine starke antifaschis­tis­che Sub­kul­tur – für die soziale Revolution!
red and anar­chist Skin­heads Berlin Brandenburg
August 2014
www.red-skins.de
Warm-up Konzi: 21. August: Schokoladen/ Berlin: 100. RASH-Jubiläums-Tre­sen mit Con­traReal & Kom­man­do Kronstadt
Anlässlich unseres gefühlten ein­hun­dert­sten RASH-Tre­sens im Ban­di­to Rosso (die North East Antifas­cists kamen erst später als Partner_Innen hinzu) möcht­en wir im Nahe gele­ge­nen Schoko­laden eine ordentliche Geburt­stagspar­ty schmeis­sen! Wir haben zwei sehr sym­pa­this­che Punkbands ein­ge­laden:  Con­traReal (Antifas­cist Riot­punk) aus Ham­burg und Kom­man­do Kro­n­stadt (Anar­chopolit­punk) aus Leipzig! Im Anschluss an das Konz­ert wer­den noch die großar­ti­gen Northko­re­an Rude­boys plus Gäste zum Tanze aufle­gen! Das Konz­ert ist ein Soli für von Repres­sion betrof­fene Genoss_Innen! Kommt zahlre­ich und lasst uns auf weit­ere ein­hun­dert RASH-/Nea-Tre­sen feiern! An dieser Stelle möcht­en wir uns auch noch ganz her­zlich bei der sehr liebevollen und manch­mal auch sehr stress­re­sisten­ten Hauscrew des Ban­di­to Rosso bedanken! Schön dass es Euch gibt & hof­fentlich existiert Euer wun­der­bares Haus­pro­jekt trotz der grassieren­den Edel­gen­tri­fizierung im Pren­zlauer Berg noch lange Zeit! Let´s party!
Ein­lass: 19.00 Uhr – Beginn: Pünk­tlich 20.00 Uhr! Ab 22.00 Uhr Aftershowparty!
www.schokoladen-mitte.de
Con­traReal: https://www.facebook.com/pages/ContraReal/234834016559445?sk=wall&filter=12
Kom­man­do Kro­n­stadt: http://kommandokronstadt.blogsport.de/
 
Infos­tände, Vorträge und Konzerte:
23.8.2014: Garage/Frankfurt (Oder) (http://garageffo.blogsport.de/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Konz­ert der Toylettes (Punk/Ber­lin-Pots­dam) https://de-de.facebook.com/Toylettes, Kira Kano (Antifas­cist HC-Punk aus Neu­rup­pin) und den P.I.T.S. (Vorschul-HC/Las Vegas-Pots­dam) http://fistfullofnothing.bandcamp.com/
11.9.2014: Qua­si Mono/Cottbus (http://www.quasimono.info/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert  des  Accoustic Pun­klie­der­ma­ch­ers Han­nez übern Zaun (http://uebernzaun.bandcamp.com/)
12.9.2014: Horte/Strausberg (http://www.horte-srb.de/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert von den Zeckenrapper*innen Ref­polk (https://de-de.facebook.com/Refpolk), Daisy Chain (https://el-gr.facebook.com/daisy.chain.731572) & Mis Zebra
13.9.2014: MittenDrinn/Neuruppin (http://jwp-mittendrin.de/blog/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert von Han­nez übern Zaun (http://uebernzaun.bandcamp.com/) und voraus­sichtlich den Zeckenrappern*innen Wav­ing the Guns (Rio­trap aus Ros­tock: http://wavingtheguns.blogsport.de/), Ref­polk (https://de-de.facebook.com/Refpolk), Daisy Chain (https://el-gr.facebook.com/daisy.chain.731572) & Mis Zebra
Die aktu­al­isierte Unterstützer_innenliste sowie aktuelle Infos und Berichte von Aktio­nen find­et Ihr auf red-skins.de. Wenn auch Ihr den Aufruf unter­stützen wollt, schickt ein­fach eine Mail an kontakt@red-skins.de
 
Unterstützer*innen (Stand: 4.8.2014):
JWP Mit­ten­drin Neu­rup­pin: http://jwp-mittendrin.de/blog/
Red & Anar­chist Skin­heads Süd­bran­den­burg: http://rashsb.blogsport.de/
Ultra­sh: http://ultrash.blogsport.eu/
Utopia. e.V.: http://utopiaffo.blogsport.de/
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Erneut Nazi-Sportfest in Finowfurt

INFORIOT — Am 26. Juli fand zum drit­ten Mal auf dem Grund­stück der Fam­i­lie Mann (Die Rechte) in Finow­furt ein Neon­azi-Sport­fest statt. Unter Auf­sicht der Bere­itschaft­spolizei kon­nte die Ver­anstal­tung außer­halb der Öffentlichkeit durchge­führt wer­den. 40 Per­so­n­en, darunter Kinder, sollen an dem Event in der kleinen Gemeinde im Land­kreis Barn­im teilgenom­men haben, hieß es auf der Face­book-Seite der NPD Ober­hav­el. Auch eine Hüpf­burg und Zuck­er­wat­te sollen bere­it­gestellt wor­den sein. Bere­its im let­zten Jahr ver­anstal­tete die Neon­azi-Kam­er­ad­schaft “Märkische Skin­heads 88” aus Ober­hav­el ein Sport­fest mit anschließen­dem Konz­ert auf dem Gelände im Finow­furt. Drahtzieher der Kam­er­ad­schaft ist der Vel­tener NPD-Stadtverod­nete Robert Wolinski.
Die Ver­anstal­tung wurde nicht wie üblich als eine öffentliche Ver­anstal­tung angemeldet, sodass die Behör­den und das lokale Bünd­nis “Finow­furt Naz­ifrei” im Vor­feld keine Ken­nt­nis hat­ten und so Gege­nak­tiv­itäten aus­blieben. In den let­zten Jahren formte sich gegen das Treiben auf den Gelände bre­it­er Protest. Erst­mals schafften es Demonstrant_innen bei einem Konz­ert 2013 die Zufahrt zum Gelände zu block­ieren, wodurch die anreisenden Neon­azis lange Umwege in Kauf nehmen mussten. Der öffentliche Druck gegen die Neon­azis brachte außer­dem die Behör­den zum Han­deln: Im Laufe der Zeit hat­ten diese Aufla­gen für Ver­anstal­tun­gen der­art hin­der­lich ange­set­zt, dass das Gelände der Manns als Ort für Groß-Events mit­tler­weile nicht mehr attrak­tiv ist.
Für das näch­ste Jahr haben die Veranstalter_innen ein weit­eres Sport­fest angekündigt.

Inforiot