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Streitfall Teltow-Seehof abgeschlossen

Berlin/Teltow — Nach fast 15 Jahren haben das Bun­de­samt zur Regelung offen­er Ver­mö­gens­fra­gen und die Erbenge­mein­schaft Saber­sky einen Schlußstrich unter den Stre­it um Grund­stücke in Tel­tow-See­hof (Pots­dam-Mit­tel­mark) gezo­gen, die einst jüdis­ches Eigen­tum waren. Damit sind die restlichen 600 anhängi­gen Ver­fahren erledigt. Die Berechtigung
der Saber­sky-Erben wurde anerkannt.

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Massengrab wird nicht geöffnet

FRANKFURT (ODER). Auf einem schäbi­gen Gelände unweit des Polizeipräsidiums
von Frank­furt (Oder) wer­den die Gebeine von min­destens 1 300 deutschen
Wehrma­chtssol­dat­en ver­mutet — begraben unter Asphalt, Beton­plat­ten und
Unkraut. Das ver­bor­gene Mas­sen­grab haben der Stadthis­torik­er Joachim
Schnei­der und Rolf Hüb­n­er vom Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge anhand
sow­jetis­ch­er Akten nachgewiesen. Nie­mand zweifelt dies an, doch der Umgang
mit dem Fund stürzt Frank­furt (Oder) in einige Nöte. 

Ober­bürg­er­meis­ter Mar­tin Patztelt (CDU) hat jet­zt vorgeschla­gen, “die Toten
in Frieden ruhen zu lassen”. Zuord­nen ließen sie sich ohne­hin kaum noch. Der
gläu­bige Katho­lik schlug weit­er vor, eine Gedenkplat­te auf dem Ödland
anzubrin­gen. Außer­dem plant er, die zen­trale Frank­furter Gedenk­feier zum
Volk­strauertag dieses Jahr dort stat­tfind­en zu lassen. So will die Stadt
ver­mei­den, das Mas­sen­grab zu öff­nen. Nicht zulet­zt wohl, weil eine
umfassende Suchak­tion nach Schätzun­gen über eine Mil­lion Euro kosten würde.
Dage­gen protestiert nun Rolf Hüb­n­er von der Kriegs­gräber­für­sorge: “Das ist
Bauland. Da kann man doch keine Kriegstoten liegen lassen”, sagt Hübner
empört. “Wir sind doch ein Kulturstaat .” 

Die deutschen Sol­dat­en waren zumeist während des stra­paz­iösen Rücktransports
aus sow­jetis­ch­er Gefan­gen­schaft gestor­ben oder im dama­li­gen Frankfurter
Auf­fanglager umgekom­men. Sie waren in den Jahren 1946 bis 1950 eilig
ver­schar­rt wor­den. Bei der Auflö­sung des Fried­hofes zu Beginn der 70er-Jahre
hat­ten es die DDR-Behör­den dann schlicht ver­säumt, auch diese Gebeine auf
den Frank­furter Haupt­fried­hof umzu­bet­ten. Nach der Wende über­nahm eine
Ham­burg­er Fir­ma das Gelände, das zulet­zt als Lager­fläche genutzt wor­den war.
Schon Anfang der 90er-Jahre sollen Kanalar­beit­er dann bei Grabungsarbeiten
auf men­schliche Skelett­teile gestoßen sein. Die Fir­ma ist inzwischen
insol­vent. Doch eine Skizze mit Lage­plan, in dem die Knochenfunde
eingeze­ich­net waren, erre­ichte den His­torik­er Joachim Schnei­der schon vor
Jahren. Eine anonyme Zuschrift ohne Absender. 

Noch keine Suchanfragen 

“Das war der Aus­lös­er für unsere Unter­suchun­gen”, sagt Schnei­der. Mit Hilfe
der Namenslis­ten aus dem Moskauer Mil­itärhauptarchiv kon­nten Schnei­der und
seine Mit­stre­it­er nach­weisen, dass über 3 000 deutsche Kriegsheimkehrer in
den ersten Nachkriegs­jahren auf dem Fried­hof an der Liecht­en­berg­er Straße
begraben wur­den. Umge­bet­tet wur­den aber nur die Gebeine von etwa 1 800
Heimkehrern. Nach den Berech­nun­gen von Schnei­der liegen die Gebeine von
genau 1 377 deutschen Sol­dat­en unter der Brache. Eigentlich rechnet
Schnei­der sog­ar mit ein­er noch höheren Zahl. “Für das Jahr 1945 fehlen uns
die Akten, obwohl ger­ade in dieser Zeit viele Heimkehrer ver­stor­ben sein
müssten”, sagt Schnei­der. Denn die Sow­jets haben zunächst die schwer
kranken, arbeit­sun­fähi­gen Wehrma­chtssol­dat­en ent­lassen. Genau diese Menschen
aber hät­ten den Trans­port häu­fig nicht überlebt. 

Hin­terbliebene haben wegen des wahrschein­lichen Mas­sen­grabes aber noch keine
neue Ver­mis­sten-Suchan­fra­gen gestellt. Wed­er beim Such­di­enst des Deutschen
Roten Kreuzes in München noch beim Volks­bund. “Es gab nur vereinzelte
Nach­fra­gen”, sagt Hein­rich Rehberg vom DRK-Such­di­enst. “Die direkten
Ver­wandten inter­essiert meist, wie der Ver­mis­ste zu Tode gekom­men ist.” Im
Falle der Kriegsheimkehrer, die in Frank­furt (Oder) star­ben, habe man die
Todesum­stände meist schon in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten rel­a­tiv genau
beschreiben können. 

Nach bald sechzig Jahren lassen sich die Gebeine nur noch schw­er zuordnen,
zumal die Heimkehrer keine Erken­nungs­marken mehr gehabt haben. Und
DNA-Ver­gle­iche mit Men­schen­knochen sind beson­ders aufwändig und kostspielig,
sagen Experten. Das Bauland indes ist mit einem ver­muteten Massengrab
prak­tisch wert­los geworden.

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Kündigung: Döner-Imbiss muss ausziehen

Pan­ke­tal (MOZ) Die Entschei­dung fiel nicht öffentlich und mit klar­er Mehrheit: Die Pan­ke­taler Gemein­de­v­ertre­tung kündigt zum Jahre­sende dem Dön­er-Imbiss an der Stirn­seite des Rathaus­es. Dort war im März ein 13-jähriges Mäd­chen vom Inhab­er sex­uell miss­braucht worden.

Statt Salat, Dön­er und türkischen Spezial­itäten soll es ab dem kom­menden Jahr Eis, Kaf­fee und Schlagsahne geben, denn ein Inter­essent für die attrak­tive Geschäft­slage ste­ht eben­falls schon vor der Tür. “Wir haben eine Anfrage von den Betreibern des Eis­cafés Madlen, sie sind sehr inter­essiert”, bestätigte der Pan­ke­taler Bürg­er­meis­ter Rain­er Fornell.

Wie er aus­drück­lich betonte, habe die Kündi­gung nichts mit der Straftat zu tun, die sich im März im Bistro ereignet hat­te. “Die Straftat spielte keine Rolle bei der Entschei­dung”, so For­nell wörtlich.

Der Inhab­er des Bistros hat­te im März ein 13-jähriges Mäd­chen aus Zeper­nick mehrfach sex­uell miss­braucht. Das Amts­gericht Bernau verurteilte ihn dafür Ende April zu zwei Jahren und sechs Monat­en Haft. Allerd­ings ste­ht die Voll­streck­ung des Urteils noch aus, da der Angeklagte mit seinem Anwalt Wider­spruch ein­gelegt hat­te. Nach MOZ-Infor­ma­tio­nen habe der Bistro-Besitzer ein Aufen­thaltsver­bot für Pan­ke­tal bekom­men, auch das erschwere ihm die Geschäfts­führung im Döner-Imbiss.

Weit­ere Schlagzeilen machte der Zeper­nick­er Imbiss am Rathaus nach einem Bran­dan­schlag, der vier Wochen nach den sex­uellen Über­grif­f­en auf die Ein­rich­tung verübt wurde. Unbekan­nte hat­ten in Zeper­nick bis zu drei Meter bre­ite Hak­enkreuze geschmiert, die Scheiben der Ein­rich­tung besprüht und ver­sucht, einen Molo­tow-Cock­tail durch die Scheiben zu wer­fen. Ver­let­zt wurde dabei nie­mand, jedoch betrug der materielle Schaden mehrere tausend Euro.

Bere­its Ende Mai hat­ten sich die Pan­ke­taler Gemein­de­v­ertreter in ein­er län­geren Debat­te mit der beab­sichtigten Kündi­gung beschäftigt. Deut­lich wurde in der nicht öffentlichen Debat­te die Sorge der Gemein­de­v­ertreter vor möglichen Wieder­hol­un­gen. Bürg­er­meis­ter For­nell ver­wies in dieser Diskus­sion jedoch darauf, dass die beab­sichtigte Kündi­gung nicht im Zusam­men­hang mit der Straftat ste­he, zumal bis zum Entscheid über den Wider­spruch von der Unschuld des türkischen Betreibers auszuge­hen sei.

Wie For­nell weit­er betonte, habe die Gemein­de­v­ertre­tung nun fest­gestellt, dass ein Café deut­lich bess­er zum Stan­dort passen würde. “Wir befind­en uns mit­ten in der Umstruk­turierung des Haus­es, denn mit der Pan­ke­taler Gemein­de­bib­lio­thek bekommt auch die gewerbliche Nutzung einen anderen Charak­ter. Weit­ere Gewer­be­treibende sind einge­zo­gen, der Geschichtsvere­in bekommt einen Raum, es verän­dert sich wirk­lich vieles”, so Fornell.

Ambi­ente, Ausstrahlung und Optik eines Cafés wür­den dem­nach bess­er zum Gebäude passen und seien laut For­nell deut­lich attrak­tiv­er als ein Imbiss. Zudem fehlten dem Imbiss tech­nis­che Voraus­set­zun­gen, ein Ölab­schei­der müsste instal­liert wer­den. Den braucht das Café beispiel­sweise nicht, da dort nicht gekocht wer­den müsste.

Die reg­uläre Kündi­gungs­frist des Ver­trages beträgt sechs Monate, damit soll der Dön­er-Imbiss zum Jahre­sende die Geschäft­sräume aufgeben.

Weit­eres zum The­ma unter:
Nazi-Angriff auf Dön­er-Lokal in Zepernick

Erneut Anschlag auf Imbiss

Imbiss­be­treiber beschimpft

Prozes­sauf­takt unter stren­gen Sicherheitsvorkehrungen

110 Nazis in Bernau

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Friedensritt 2005 Bernau > Potsdam

Pressemit­teilung

Ini­tia­tive Rei­t­erIn­nen für den Frieden

Frieden­sritt 2005 

„Den Deser­teuren zur Ehre, den Kriegern zur Mahnung“

Die Frieden­sre­it­er kommen!!

Zum nun­mehr 22. Mal reit­en und radeln die Frieden­sre­i­t­erIn­nen los.

Die diesjährige Tour der ca. 30 Teil­nehmer führt von Bernau nach Pots­dam. In bei­den Orten ste­hen Deser­teurs­denkmäler. In fast allen Orten an der Strecke wer­den wir auf Kriegerdenkmäler aus ver­schiede­nen Zeit­en tre­f­fen. In ein­er Zeit der zunehmenden (Re) Mil­itärisierung und ein­er (Rück)Besinnung auf preußis­che „Tra­di­tio­nen“ scheint es uns wichtig, auf die Gefahren hinzuweisen.

In Bernau wird am Sam­stag, den 9.7.05 um 12.00 Uhr eine Auf­tak­tver­anstal­tung am Denkmalensem­ble in der Müh­len­straße stat­tfind­en. Hier ste­hen ein Kriegerdenkmal, ein Mah­n­mal für die gefal­l­enen Sow­jet­sol­dat­en und ein Deser­teurs­denkmal auf eng­stem Raum.

Nach einem Straßenthe­ater wird der Bürg­er­meis­ter auf dem Mark­t­platz die Frieden­sre­it­er begrüßen. Gemein­sam soll eine Friedens­fahne gehisst werden.

Um 16.00 Uhr find­et auf dem Gelände des Pankeparks eine Nach­mit­tagskonz­ert mit Bandylegs statt. 

Am Dien­stag, 12.7.05 wer­den die Frieden­sre­i­t­erIn­nen Oranien­burg erreichen.

Hier wird an der Gedenkstätte Sach­sen­hausen gegen 11.00 Uhr eine Gedenkver­anstal­tung stat­tfind­en. Auch in Oranien­burg wur­den Deser­teure inhaftiert und ermordet.

Eine bunte Demo wird anschließend durch Oranien­burg ziehen.

Am Sam­stag 16.7.05 erre­ichen die Frieden­sre­i­t­erIn­nen die Lan­deshaupt­stadt. Hier wer­den wir das aktuelle Stre­it­the­ma „Wieder­auf­bau der his­torisch belasteten Gar­nisonkirche“ auf­greifen. Ab 12.00 Uhr wird eine „Preußen-Jubel-Demo“ gemein­sam mit der Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste & Mil­itär Pots­dam zum Grund­stein der Kirche und zum Glock­en­spiel stattfinden. 

Unter dem Mot­to „ Wenn Preußen, dann richtig! Für den pfer­degerecht­en Aus­bau der Pots­damer Innen­stadt! Vor­wärts in die Ver­gan­gen­heit!“ nehmen wir den mil­i­taris­tis­chen Preußen­wahn aufs Korn. Nach der bun­ten Demon­stra­tion find­et auf dem Platz der Ein­heit am Deser­teurs­denkmal eine Abschlusskundge­bung statt. 

Während der Tour wird es in vie­len Dör­fern kleinere Aktio­nen an den Kriegerdenkmälern geben.

Mitradler und Mitre­it­er sind uns hochwillkommen.
„Wir hof­fen auf schönes Wet­ter und viele Begleiter“

Jahrtausende­lang eroberten Sol­dat­en hoch zu (Schlacht)Roß fremde Län­der und unter­drück­ten andere Men­schen. Wir aber sat­teln unsere Pferde für Frieden, Abrüs­tung, Umwelt und Menschenrechte.“

Kon­takt:

0171/9548915

www.friedensritt.net

friedensritt@mail36.net

Der Frieden­sritt wird unter­stützt von:

Jugendtr­e­ff DOSTO Bernau

Fördervere­in Panke-Park Bernau

Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste & Mil­itär Potsdam

Fördervere­in Inwole Potsdam

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«Viele Spätaussiedler in Finsterwalde kapseln sich ab»

Ein wenig ent­täuscht war Nina Haas, Lei­t­erin des Jugendmigrationsdienstes
des Land­kreis­es am Sonnabend schon. Aus den Erfahrun­gen der let­zten Jahre
her­aus hat­ten sie und viele fleißige Helfer mit etwa 400 Besuch­ern zum
Som­mer­fest für Spä­taussiedler und Ein­heimis­che im Garten des Haus­es der
Diakonie in Fin­ster­walde gehofft. Gekom­men sind let­z­tendlich etwa 150
Teil­nehmer. Viele hat­ten im Vor­feld zuge­sagt, doch der einsetzende
Pras­sel­re­gen hielt wahrschein­lich etliche ab. 

«Früher waren wir fünf Mitar­beit­er, doch durch die Kürzung der Mit­tel sind
wir jet­zt nur noch zwei Kol­le­gen, die in der Aussiedler­ber­atung tätig sind»
, erläutert Nina Haas. Dadurch sei es ein sehr großer Kraftaufwand gewesen,
wieder so ein Fest auf die Beine zu stellen. Viele Spä­taussiedler haben
mit­ge­holfen, Tis­che und Stüh­le aufgestellt, Kaf­fee gekocht und Getränke und
Kuchen aus­geteilt. Da der Land­kreis in diesem Jahr keine finanzielle
Unter­stützung geben kon­nte, ist das Diakonis­che Werk in die Bresche
gesprungen. 

Für das kul­turelle Pro­gramm sorgten vor allem die Kinder. Die Tanzgruppe
Regen­bo­gen, in der auss­chließlich Spä­taussiedler trainieren sowie andere
Mäd­chen und Jun­gen erhiel­ten viel Beifall für ihre Lieder und Tänze.
Allerd­ings machte der kräftige Regen und Hagelschauer den Auftritt teilweise
unmöglich. Schließlich flüchteten alle in die Räume. 

Das Som­mer­fest ist eigentlich als Begeg­nungsmöglichkeit für Spätaussiedler
und Ein­heimis­che gedacht. Doch mit der Inte­gra­tion ist das eine schwierige
Sache. «Die meis­ten Spä­taussiedler möcht­en sich inte­gri­eren. Doch wegen der
fehlen­den Sprachken­nt­nisse sind viele sehr zurück­hal­tend» , erk­lärt Nina
Haas. Vor allem in den let­zten Jahren seien sehr viele Spätaussiedler
gekom­men, die kein Wort deutsch sprachen. 600 Stun­den Sprachkurs werden
durch Bun­desmit­tel finanziert, danach müssen sich die Fam­i­lien selber
küm­mern. Da kaum ein­er Arbeit hat, fehlt auch das Geld für weitere
Sprachkurse. «Zum anderen fällt das Ler­nen vie­len Spä­taussiedlern sehr
schw­er. Die meis­ten haben kör­per­lich gear­beit­et und seit Jahrzehn­ten kein
Lehrbuch mehr in der Hand gehabt» , weiß Nina Haas aus ihrer Tätigkeit. Den
Kindern falle es dage­gen wesentlich leichter die Sprache zu erler­nen. Durch
Kon­tak­te in der Schule ist es für sie auch ein­fach­er, im dem frem­den Land
Fuß zu fassen. Trotz aller Prob­leme seien die meis­ten Spä­taussiedler froh,
nach Deutsch­land gekom­men zu sein. «Wir müssten viel mehr Aufklärungsarbeit
leis­ten. Neben der Berufs­ber­atung und der Erläuterung des Schul­we­sens gibt
es auch jede Menge ungeschriebene Geset­ze für das Miteinan­der in
Deutsch­land. Auch durch ihre Bek­lei­dung wer­den einige manch­mal schon optisch
aus­ge­gren­zt» , erk­lärt die Lei­t­erin des Jugend­mi­gra­tions­di­en­stes. Sie und
ihre Kol­le­gin führen in Herzberg, Fin­ster­walde und Elster­w­er­da Beratungen
durch. Etwa 40 Leute kom­men am Tag. Da bleibt nicht genü­gend Zeit für
aus­führliche Gespräche. «Wenn man in einem Dorf lebt, ist die Integration
viel ein­fach­er. Doch ger­ade in Fin­ster­walde wohnen fast alle Spätaussiedler
im Süd­kom­plex und kapseln sich ab» , meint Nina Haas. «Inte­gra­tion ist eine
Sache, die nicht aufgezwun­gen wer­den kann. Wir kön­nen lediglich Anregungen
ver­mit­teln» , fügt sie hinzu. 

Swet­lana Fren­zel traut sich anfangs gar nicht, ein paar Sätze deutsch zu
sprechen. Doch dann erzählt sie, dass sie vor drei Jahren mit ihren Eltern
und ihrem Brud­er von Kasach­stan nach Fin­ster­walde gekom­men ist. «Meine
Nach­barn sind sehr nett und fre­undlich. Manch­mal trinken wir zusam­men Kaffee
und sie helfen mir beim Erler­nen der Sprache. Ich bemühe mich deutsch zu
sprechen, doch manch­mal schäme ich mich, weil ich es nicht so gut kann» ,
sagt sie. Zu Hause in Kasach­stan war es nicht erwün­scht deutsch zu sprechen.
Die 42-Jährige ist Diplom-Inge­nieur für Elek­trotech­nik. Trotz der
Anerken­nung ihres Beruf­s­ab­schlusses find­et sie keinen Job. «Ich bin immer
Arbeit gewohnt. Wahrschein­lich werde ich jet­zt zu meinen Ver­wandten nach
Baden-Würt­tem­berg ziehen. Dort ist es vielle­icht etwas leichter Arbeit zu
find­en» , hofft sie.

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Randalierer am Obersee

Lanke. Die Polizei nahm am Mon­tag­mit­tag drei Bernauer im Alter von 19,21 und 26 Jahren und einen 31-Jähri­gen aus Rüd­nitz fest, die den „Hit­ler­gruß“ gezeigt hat­ten und recht­gerichtete Musik hörten. Zeu­gen hat­ten die Polizei alarmiert. Alle vier Per­so­n­en sind ein­schlägig polizeilich bekan­nt und standen zum Teil unter erhe­blichen Alko­holein­wirkun­gen. Das trag­bare CD-Radio, sechs CDs und eine Kam­era wur­den beschlagnahmt. Gegen die vier Män­ner wurde ein Platzver­weis aus­ge­sprochen. Die Polizei leit­ete ein Ermit­tlungsver­fahren ein.

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Video: “Vorsicht Genmais!”

Kaf­feefahrt mal anders. Lamadeck­en und Kochtöpfe, die selb­st kochen, gab es lei­der nicht für die Teil­nehmerIn­nen ein­er Bus­fahrt am 12. Juni 2005 des Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gen­tech­nik. Dafür gab es Felder zu bestaunen, auf denen im April gen­tech­nisch verän­dert­er Mais aus­ge­bracht wurde. Seit diesem Jahr dür­fen erst­mals gen­tech­nisch verän­derte Pflanzen kom­merziell in der BRD ange­baut wer­den. Hier­bei han­delt es sich bish­er um den Gen­mais BT810 der Fir­ma Mon­san­to. Der BT-Mais bildet ein Gift, dass den Maiszünsler, einen Maiss­chädling, tötet. Die Bedenken gegen diesen Anbau richt­en sich zunächst gegen die “gefährlichen Neben­wirkun­gen”: sowohl Tiere wie andere Pflanzen kön­nen unkalkulier­bar betrof­fen sein, “Sicher­heitsstu­di­en” bestärken eher Unsicher­heit­en. Außer­dem: es existieren weniger gefährliche Meth­o­d­en, den Fut­ter­mais zu schützen.
Eine Über­sicht­skarte der Gen­ma­is­felder in Bran­den­burg gibt es auf der Web­site des Barn­imer Aktions­bünd­nis, ein Video über die Bus­tour seht ihr hier: Umbruch-Bilder­ar­chiv

In Bran­den­burg wird ca. 1/3 der Gesam­tan­bau­menge von Gen­mais ange­baut. Grund genug für uns, das mal genauer anzuschauen. Mit 35 Leuten war der Bus gut gefüllt, als er gegen 12.00 Uhr am Ost­bahn­hof los fuhr. Erste Sta­tion war Hohen­stein. Hier wird der Gen­mais inner­halb des Vogelschutzge­bi­etes Märkische-Schweiz ange­baut. Befürch­tun­gen beste­hen, dass das BT-Gift über Insek­ten auch die Vögel schädigt. Starke Proteste und die Ablehnung vor Ort hiel­ten Bauer Piprek nicht davon ab, trotz­dem auszusähen. Nach einem kurzen Stop ging es weit­er nach Neu­ran­ft, wo die Agrarpro­duk­te Altreetz e.G trotz mehrma­li­gen bekun­den keinen Gen­mais auszusäen, doch Gen­mais anbaut. Auch hier soll die ständi­ge Anre­icherung des BT-Giftes im Boden ange­blich kein Prob­lem sein. Die Maispflanze pro­duziert selb­st­ständig in ihrem ganzen Leben das Gift, welch­es den Maiszünsler töten soll. Danach ging es zu Kaf­fee und Kuchen in den Landgasthof Wil­helm­saue. Hier erwarteten uns nicht die oben erwäh­n­ten Deck­en und Töpfe, son­dern Bürg­er, die sich über die Polizeipräsenz an bes­timmten Feldern wun­derten. Wir nutzten den Stopp, um sie aufzuk­lären, was da bewacht wird. Let­zte Sta­tion für heute war Neu­treb­bin. Hier ist die TIBO Land­wirtschafts GmbH Neu­treb­bin dafür ver­ant­wortlich, dass der Gen­mais im Boden ist. Gen­mais ist äußer­lich von kon­ven­tionellem Mais nicht zu unter­schei­den. Um nachzuweisen, das es sich um Gen­mais han­delt, kann man einen Schnell­test machen, der vor Ort vorge­führt wurde. Unsere Anwe­sen­heit wurde arg­wöh­nisch durch Ver­ant­wortliche der TIBO beeugt.

Bleibt festzuhal­ten: Wet­ter war so lala, die Äck­er sind scheiße groß, wir sind gese­hen wor­den, Wider­stand kann Spaß machen. 

Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gentechnik

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Beratungsstelle für Opfer von Frauenhandel eröffnet

Frank­furt (Oder) (dpa) Eine Fach­ber­atungsstelle für Opfer von Men­schen­han­del und Zwang­spros­ti­tu­tion sowie für die Aids-Präven­tion ist am Mon­tag in Frank­furt (Oder) eröffnet wor­den. Der Trägervere­in Bel­ladon­na hat für den Betrieb der Ein­rich­tung 11 000 Euro vom Bran­den­burg­er Sozialmin­is­teri­um erhal­ten. “Wir wollen damit trotz schwieriger Haushalt­slage das Engage­ment des Vere­ins unter­stützen und Mut machen, diese schwierige und aufopfer­ungsvolle Arbeit fortzuset­zen”, sagte Sozialmin­is­terin Dag­mar Ziegler (SPD) bei der Übergabe. 

Die Frauen­ber­atungsstelle bezog im Frank­furter Luther­s­tift neue Räume. Sie wird von dort aus Frauen, Pros­ti­tu­ierte und Migran­tinnen berat­en und begleit­en, die von Heirats- oder Men­schen­han­del und Gewalt betrof­fen sind und in Bran­den­burg oder der pol­nis­chen Gren­zre­gion leben oder arbeit­en. Bel­ladon­na ver­mit­telt den betrof­fe­nen Frauen Recht­san­wälte und Psy­cholo­gen, begleit­et sie zu Ämtern und organ­isiert not­falls auch die Heimreise. 

Der Vere­in Bel­ladon­na existiert bere­its seit 15 Jahren in Frank­furt. Er wird seit 1995 vom Land unter­stützt. In diesem Jahr gab es ins­ge­samt 185 000 Euro für Pro­jek­te des Vere­ins. Er betreut jährlich durch­schnit­tlich 20 Betrof­fene inten­siv. Außer­dem sind Street­work­erin­nen von Bel­ladon­na zur Aid­saufk­lärung und Hil­fe im Umfeld von Pros­ti­tu­ierten ent­lang der Gren­ze im Ein­satz. Sie arbeit­en dabei mit pol­nis­chen und rus­sis­chen Part­nern zusammen.

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Mehr Gewalt – mehr Polizei

Pots­dam – Mit einem Pro­gramm der Deeskala­tion und ver­stärk­ter Polizeipräsenz will die Lan­deshaupt­stadt der zunehmenden Gewalt zwis­chen recht­en und linken Grup­pierun­gen begeg­nen. Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs (SPD) sagte gestern nach ein­er Son­der­sitzung des Beirats für Tol­er­anz und Demokratie in Pots­dam: „Die Entwick­lung erfüllt uns mit großer Sorge.“ Es dürfe nicht zuge­lassen wer­den, „dass die gewalt­samen Auseinan­der­set­zun­gen eskalieren“. 

Anlass des gestri­gen Tre­f­fens ist die laut Jakobs „besorgnis­er­re­gende Eskala­tion“ von poli­tisch motiviert­er Gewalt zwis­chen Jugendlichen in der Stadt. So hat­ten in der Neu­jahrsnacht 2003 rechte Schläger das alter­na­tive Pro­jekt Chamäleon in der Her­mann-Elflein-Straße über­fall­en. Ein Recht­sradikaler war wegen des Über­falls vor zwei Wochen zu einem Jahr und zwei Monat­en Haft und ein zweit­er zu ein­er Bewährungsstrafe von einem Jahr und fünf Monat­en verurteilt worden. 

In der ver­gan­genen Woche wur­den dann vier Jugendliche aus der linken Szene Pots­dams wegen ver­sucht­en Mordes ver­haftet. Sie sollen laut Staat­san­waltschaft vor dem „Café Hei­der“ einen 16-Jähri­gen aus der recht­en Szene bru­tal niedergeschla­gen, mehrfach mit einem so genan­nten Totschläger (einem Teleskop­schlag­stock) auf den Kopf geschla­gen und mit Füßen getreten haben. Nach einem weit­eren Tat­beteiligten wird noch gesucht. Die Täter sollen zum Umfeld des Chamäleon gehören. 

Die Mit­glieder des Beirats für die Umset­zung des Lokalen Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie hät­ten vere­in­bart, „entsprechend ihren Möglichkeit­en deeskalierend zu wirken und Ein­fluss auf die an den Kon­flik­ten Beteiligten zu nehmen“, hieß es gestern in ein­er Erk­lärung. Dazu gehöre auch ein „ver­stärk­ter und frühzeit­iger Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen“. Dem Beirat gehören unter anderem Vertreter der Poli­tik, des Aus­län­der­beirates, der Kirchen, der Gew­erkschaft, von Vere­inen und Ver­bän­den an. 

Jakobs betonte, dass in Pots­dam eine rechte Szene existiere, die auch von Berlin aus Unter­stützung erhalte. Den­noch dürfe auch keine Gewalt von linken Tätern akzep­tiert wer­den. „Selb­stjus­tiz ist nicht das richtige Mit­tel gegen Rechts.“ 

Nach Erken­nt­nis­sen von Polizei und Ver­fas­sungss­chutz, sind sowohl rechte als auch linke Grup­pen in Pots­dam zunehmend gewalt­bere­it. Bei­de Grup­pen seien eng mit der jew­eili­gen Szene ver­net­zt. „Die kön­nen sich leicht in kürzester Zeit ver­stärken und 40 bis 50 Leute aus ihrer Szene als Ver­stärkung her­bei­holen“, so ein Experte gegenüber PNN. Als zahlen­mäßig größer und gewalt­bere­it­er gilt beim Ver­fas­sungss­chutz die rechte Szene Potsdams. 

Seit dem Vor­fall in der Vor­woche sind in Pots­dam – vor allem an Woch­enen­den – ver­stärkt Polizis­ten unter­wegs. „Wir haben viel mehr Leute im Ein­satz – teils verdeckt, teils uni­formiert“, hieß es gestern bei der Polizei. So wer­den beson­ders die Bren­npunk­te wie etwa die Her­mann-Elflein-Straße und die Prob­lemkieze überwacht.

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Stalinismus-Opfer aus Werder geehrt

(Erhart Hohen­stein, PNN) Werder — Auf dem Moskauer Don­skoi-Fried­hof wird am 1. Juli ein Gedenkstein enthüllt, der erst­mals in Rus­s­land auch an deutsche Opfer des Stal­in­is­mus aus den Jahren 1951 bis 1953 erin­nert. In die Ehrung aufgenom­men wur­den sieben Werder­an­er Jugendliche. Gün­ter Beg­gerow, Johan­na und Karl-Heinz Kuh­fuß, Wil­helm Schwarz, Joachim Trübe, Heinz Unger und Inge Wolf waren wegen ihres Wider­standes gegen die SED-Dik­tatur und die Bolschewisierung Ost­deutsch­lands 1950 ver­haftet und 1952 bzw. 1954 in Moskau erschossen wor­den. Ihre Asche wurde wie die ungezählter ander­er Opfer auf dem ehe­ma­li­gen Kloster­fried­hof in Mas­sen­gräbern beige­set­zt. Für diese Opfer hat Werder im Vor­jahr an der Carl‑v.-Ossietzky-Schule eine Gedenk­tafel enthüllt. Ihr Schick­sal war durch die Pub­lizis­tik­stu­dentin Anja Spiegel erforscht und bekan­nt gemacht worden. 

Nach den Veröf­fentlichun­gen hat­te Hel­mut Domke dafür gesorgt, dass die sieben Werder­an­er in die Ehrung auf dem Don­skoi-Fried­hof ein­be­zo­gen wer­den. Der Refer­at­sleit­er für die GUS-Staat­en in der bran­den­bur­gis­chen Staatskan­zlei förderte das Vorhaben „von Amts wegen und aus innerem Engage­ment“. Er erwirk­te auch die Zus­tim­mung der rus­sis­chen Seite. Nicht zulet­zt ein im Dezem­ber 2003 veröf­fentlichter PNN-Beitrag führte zu ein­er Flut neuer Hin­weise von Opfer­ver­bän­den und Einzelper­so­n­en. Statt der zunächst bekan­nten 40 Namen, die in den Gedenkstein einge­meißelt wer­den soll­ten, sind jet­zt 950 Deutsche erfasst, die im Moskauer Butyr­ka-Gefäng­nis erschossen wur­den und deren Asche auf den Fried­hof ver­bracht wurde. 

Damit war es nicht mehr möglich, die einzel­nen Namen der Opfer auf der vom Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge finanzierten Stele zu nen­nen. Sie musste durch eine neue mit der all­ge­meineren Inschrift „In Erin­nerung an die Bürg­er Deutsch­lands – Opfer der poli­tis­chen Repres­sio­nen 1950 — 53“ erset­zt wer­den. In unmit­tel­bar­er Nähe wird jedoch ein Podest mit einem Namensverze­ich­nis aller Ermorde­ten aufgestellt. Außer­dem arbeit­et das His­torische Forschungsin­sti­tut „Facts & Files“ in Berlin gemein­sam mit dem deutsch-rus­sis­chen Opfer­ver­band Memo­r­i­al im Auf­trag der Bun­dess­tiftung zur Aufar­beitung der SED-Dik­tatur an einem Toten­buch, das im Herb­st erscheinen soll. Es wird nicht nur die Namen der Ermorde­ten nen­nen, son­dern auch jew­eils eine Kurzbi­ogra­phie anfügen. 

Bei der Enthül­lung des Steins in Moskau wird der Präsi­dent des Deutschen Bun­desrates, der bran­den­bur­gis­che Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck, die Gedenkansprache hal­ten. Der rus­sis­che Präsi­dent Putin entsendet den Leit­er der von ihm einge­set­zten Kom­mis­sion zur Aufar­beitung der Stal­in­schen Repres­sio­nen, Alexan­der Jakowlew. Als ehe­ma­liges KPdSU-Polit­büromit­glied und Ver­trauter Gor­batschows hat Jakowlew durch die scho­nungslose Abrech­nung mit dem Sow­jet­sys­tem in sein­er Auto­bi­ogra­phie „Die Abgründe meines Jahrhun­derts“ für Auf­se­hen gesorgt. 

Die Stadt Werder wird durch den 1. Beige­ord­neten Hart­mut Schröder, Pots­dam durch Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs vertreten sein. An der Feier wer­den 25 Nach­fahren der Stal­in­is­mus-Opfer teil­nehmen. Für sie spricht Jür­gen Köh­ler, der Sohn des Pots­damer Bürg­er­meis­ter-Ehep­aares Erwin und Char­lotte Köh­ler, die wegen ihres Wider­standes gegen die Sow­jetisierung der DDR vom Sow­jetis­chen Mil­itär­tri­bunal zum Tode verurteilt und 1951 im Moskauer Gefäng­nis Butyr­ka erschossen wor­den waren. Köh­ler, der als Gym­nasi­ast nach der Fes­t­nahme sein­er Eltern in den West­en geflo­hen war, hat­te sich jahrzehn­te­lang für deren Reha­bil­i­tierung einge­set­zt. „Für mich ist es eine hohe Ehre, in Moskau für die Opfer das Wort ergreifen zu dür­fen“, sagte er. Das RBB-Fernse­hen wird am 25. August eine Doku­men­ta­tion über das Schick­sal des Bürg­er­meis­ter-Ehep­aars ausstrahlen.

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