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Imbiss mit Hakenkreuz beschmiert

Beelitz (Pots­dam-Mit­tel­mark) Am Mon­tag­mor­gen stell­ten Polizeibeamte der Wache Beelitz in der Karl-Marx-Straße an einem dor­ti­gen Ver­braucher­markt mehrere Farb­schmier­ereien fest. Darüber hin­aus hat­ten unbekan­nte Täter einen Imbis­s­wa­gen mit einem ver­fas­sungswidri­gen Sym­bol beschmiert. Der Imbis­s­wa­gen befind­et sich auf dem Park­platz vor dem Ver­braucher­markt. Auf die Verkauf­sklappe des Imbis­s­wa­gens wurde in der Mitte mit schwarz­er Farbe ein Hak­enkreuz in ein­er Größe von 1,80 x 1,20 Meter geschmiert. 

Die Polizei hat bere­its die Besei­t­i­gung des ver­fas­sungswidri­gen Sym­bols ver­an­lasst. Hierzu hat die Kripo in Beelitz die weit­eren Ermit­tlun­gen aufgenom­men und prüft derzeit einen frem­den­feindlichen Hin­ter­grund. Zum ent­stande­nen Sach­schaden kön­nen zum jet­zi­gen Zeit­punkt keine Angaben gemacht werden. 

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Schleuser und Geschleuste aufgegriffen

Schwedt/Oder (Uck­er­mark) Am frühen Sam­stag­mor­gen kon­trol­lierte eine Streife der Bun­de­spolizei­in­spek­tion Gartz in
Tan­tow einen pol­nis­chen Pkw mit Kas­te­nauf­bau. Darin befan­den sich neben dem pol­nis­chen Fahrer noch drei Män­ner und vier Frauen aus der Ukraine. Die sieben ukrainischen
Staat­sange­höri­gen hat­ten zwar gültige Reisepässe dabei, doch fehlten darin die erforder­lichen Aufen­thalt­sti­tel für Deutschland. 

Um die Herkun­ft der Ukrain­er zu klären, nah­men sie die Bun­de­spolizis­ten gemein­sam mit dem pol­nis­chen Fahrer zur Garz­er Dien­st­stelle mit. 

Die Bun­de­spolizis­ten ermit­tel­ten, dass die sieben Ukrain­er in einem Schlauch­boot die Oder
über­querten. Der 27-jährige Pole hat­te sie danach aufgenom­men, um sie weit­er ins
Lan­desin­nere zu transportieren. 

Die Ukrain­er wur­den wegen des Ver­dacht­es der uner­laubten Ein­reise und des uner­laubten Aufen­thaltes beanzeigt. Nach Abschluss aller Maß­nah­men wur­den sie am 2. Juli nach Polen
zurückgeschoben. 

Der pol­nis­che Fahrer bekam eine Anzeige wegen des Ver­dacht­es der Ein­schleusung und
wurde am Son­ntag dem zuständi­gen Amts­gericht in Schwedt (Oder) vorge­führt. Nach der
Verkün­dung des Unter­suchung­shaft­be­fehls, erfol­gte die Ein­liefer­ung in die Justizvollzugsanstalt
Wulkow.

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90 Minuten… in einer “No-go-Area”

(Astrid Geisler) Grau ist der Him­mel über Cot­tbus, und das Vor­pro­gramm hil­ft auch nicht gegen die trübe Atmo­sphäre. Erst schwärmt der TV-Kom­men­ta­tor vom deutschen Team-DJ Ger­ald Asamoah. Dann haucht Soul­sänger Xavier Naidoo “Peace!” hin­aus ins Fernse­hdeutsch­land. Ein Kneipen­gast mault: “Singt hier jet­zt schon ein Bim­bo für den anderen?” 

Es ist kurz vor Fünf, kurz vor Argen­tinien gegen Deutsch­land. Die Besuch­er star­ren auf den Fernse­her, der über einem Spielau­to­mat­en unter der Kneipen­decke hängt. “Jet­zt soll´n wir wohl schon auf die Schwarzen stolz sein”, wirft ein Mann in Jeans und Freizei­themd ein. “Schwarz — wenn die wenig­stens Grün wären!” Im Sta­dion ver­li­est Bal­lack eine Erk­lärung gegen Ras­sis­mus. Applaus bran­det in die Kneipe. Der Mann im Freizei­themd jault auf. “Der kriegt Applaus für den Mist!” 

Der Fußbal­labend kann begin­nen im “Bistro an der Zusch­ka”, ein­er kleinen Sportkneipe im Cot­tbusser Stadt­teil Neu Schmell­witz. Vor dem Fen­ster liegt der Park­platz eines Super­mark­ts. Dahin­ter blickt man auf Plattenbauten. 

Glaubt man der Pro­pa­gan­da bran­den­bur­gis­ch­er Neon­azis, dann ist die Uni­ver­sitätsstadt Cot­tbus eine Zone, in der sich die Welt auch zur Fußball-WM nicht zu Gast bei Fre­un­den fühlen sollte. Jeden­falls taucht­en nach Auskun­ft des Innen­min­is­teri­ums unter anderem in Cot­tbus von Recht­sex­tremen gedruck­te Fly­er mit unmissver­ständlich­er War­nung auf: “No-go-Area!” Eine zynis­che Antwort auf die von Exregierungssprech­er Uwe-Karsten Heye aus­gelöste Debat­te um Gefahren­zo­nen in Ost­deutsch­land — eine Debat­te, die inzwis­chen längst im WM-Taumel versank. 

In den Fen­stern von Neu Schmell­witz hängt nur hier und da eine Deutsch­land­fahne. In der Tram­lin­ie 4 beken­nen zwar einige Fahrgäste Farbe, aber längst nicht nur mit neudeutschem WM-Plun­der. “Ger­man Trou­ble­mak­er” prangt in Runen­schrift auf dem Pul­li eines Glatzkopfs. Eben­falls an Bord: Jungs in T‑Shirts der ein­schlägi­gen Szen­e­marken “Londs­dale” und “Thor Steinar”. 

Solche Deutsch­land­fans kreuzen in der kleinen Sportkneipe an der “Zusch­ka” nicht auf. Auch von Euphorie für die Nationalelf ist nach 45 Minuten nichts zu sehen. Zigaret­ten­qualm trübt die Sicht. Die Stim­mung ist so ähnlich. 

Ein paar Türen weit­er gibt´s hinge­gen immer Grund zum Jubeln — beim 1:0 für Argen­tinien, genau­so wie beim Aus­gle­ich­str­e­f­fer. “Ibos Best Dön­er” ist bis auf den let­zten Platz beset­zt. Eine deutsche Frau fiebert für Argen­tinien. Wirt Ibo hält munter dage­gen: “Was soll das?”, ruft er. “Bist du Aus­län­der oder was?” An der Wand hän­gen Wim­pel von Galatasaray, vom FC Bay­ern, aller­hand Flaggen — und über Ibos Kopf ein schwarz-rot-gold­en­er Schal mit dem Schriftzug “Superdeutsch­land”. Ein Mann kommt here­in und begrüßt mit Hand­schlag drei Fans, die das Spiel auf Rus­sisch analysieren. “Thor Steinar” ste­ht auf seinem Pul­li. Der Wirt hinge­gen trägt zur Feier des Tages ein T‑Shirt mit den Flaggen aller WM-Län­der. “Jet­zt! Deutsch­land!”, skandiert Ibo immer wieder, wenn er ger­ade keine Teigtasche füllen muss. “Jet­zt! Deutschland!” 

Auch in der deutschen Sportkneipe geht es inzwis­chen lauter zu. Das Elfme­ter­schießen hat begonnen. Lehmann hält. Ein bul­liger Typ mit bestop­pel­tem Schädel springt auf, reckt den recht­en Arm in die Luft, die Hand flach nach vorn gestreckt. “Lii­i­iehmäään!!!”, brüllt er. Hat jemand etwas gesehen? 

Der Lehmann-Fan klappt den hit­ler­grüßen­den Arm hek­tisch weg, murmelt etwas, das eine Entschuldigung sein kön­nte. Der Jubel ring­sherum ver­schluckt seine Worte. Gegenüber im Super­markt wird hek­tisch Bier nachgekauft. Der Abend hat ger­ade erst begonnen. 

Am Cot­tbusser Haupt­bahn­hof sitzt ein Afrikan­er auf ein­er Bank und wartet. Neben ihm guckt ein bierseel­iger Deutsch­er aus schwarz-rot-gold­e­nen Stoff­bah­nen her­aus. Die bei­den kom­men ins Gespräch. Der Schwarze berichtet, er sei aus Ghana, studiere in Cot­tbus, lebe aber in Berlin. Das Spiel habe er auf dem Cam­pus angeschaut. Der Deutsche berichtet, auch er sei Stu­dent. “Most Ger­mans are real­ly nice peo­ple”, ver­sichert er dem Kom­mili­to­nen. “But there are some idiots. Racists. That is very, very sad.” “Ger­many played very well”, sagt der Ghanaer. “But Ghana also has a great team!”, erwidert der Deutsche. Sein Zug nach Zit­tau fährt ein. Er muss. “May be, we meet again at the uni­ver­si­ty!” Hin­ter ihm flat­tert die Deutschlandfahne.

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Reclaim the “No-Go Areas”

(von flex­id — 02.07.2006) Aktion in Rathenow: eine WM-Par­ty mit­ten in ein­er No-Go Area, gemein­sam mit Flüchtlin­gen und Antifas 

»No-Go Areas«, war da noch was? Mit dem Anpfiff der WM war die hek­tis­che Diskus­sion um »No-Go Areas« so gut wie vergessen. Deutsch­land, einig Party­land. Auch wenn die befürchteten ras­sis­tis­chen Auss­chre­itun­gen aus­blieben, für Migran­tInnen und Flüchtlinge geht das Leben unter der »nor­malen« ras­sis­tis­chen Bedro­hung weit­er. Die Racism Help Line hat vom 10. bis zum 24. Juni elf ras­sis­tis­che Angriffe in Berlin und Bran­den­burg gemeldet, darunter drei Fälle von Mis­shand­lung durch die Polizei. Nur wenige Tat­en ste­hen direkt mit der WM in Zusam­men­hang, was ihre Auswirkung auf die Betrof­fe­nen in kein­er Weise mindert. 

Die »No-Go Area«-Debatte hat­te sich auf weit­en Streck­en in ein­er bloßen Beschrei­bung dieser Real­ität fest­ge­fahren, ohne konkrete Hand­lungsper­spek­tive. Dabei liegt diese auf der Hand: eine Verän­derung kann nur von der kollek­tiv­en Aktion der Betrof­fe­nen aus­ge­hen. Wenn es stimmt, dass die Macht der Ras­sis­ten im Wesentlichen auf der Ein­schüchterung der Betrof­fe­nen beruht, dann ist es an uns, gemein­sam mit diesen den öffentlichen Raum zurück­zuer­obern. Das haben wir getan, beispiel­haft in Rathenow, ein­er Hochburg der mil­i­tan­ten recht­en Szene in Bran­den­burg. Anlass war für uns das Viertel­fi­nale am 30. Juni. 

Es war in Rathenow, wo wieder ein­mal Ras­sis­ten einen Flüchtling angrif­f­en, am 22. Mai in der Nähe des Heims. Ismail A. aus Togo war an jen­em Abend mit seinem Fahrrad auf dem Rück­weg vom Super­markt, wo das Chip­karten-Sys­tem ihn zwang einzukaufen. Wie immer nahm er die Abkürzung über das Gelände des ehe­ma­li­gen Beton­werks, ein­er riesi­gen Indus­trieru­ine neben dem Heim. Drei Ras­sis­ten woll­ten ihn mit ihrem BMW über­fahren, Ismail kon­nte sich in let­zter Sekunde durch einen Sprung ins Gebüsch ret­ten. Er litt Todesäng­ste. Seit­dem mied er das Are­al, genau wie andere Flüchtlinge aus dem Heim. Das Beton­werk wurde zur »No-Go Area«. 

Der 30. Juni brachte die Wende. Auf dem Gelände des Beton­werks, in ein­er leer­ste­hen­den Halle, fand an diesem Abend eine WM-Par­ty statt, gemein­sam organ­isiert von der Antifa West­havel­land, der Opfer­per­spek­tive und den Heim­be­wohner­In­nen. Die Aktion war denkbar kurzfristig organ­isiert, die Entschei­dung fiel erst drei Tage vor dem Spiel. Den­noch gelang es in einem Kraftakt, die Aktion auf die Beine zu stellen. Am Nach­mit­tag waren noch zähe Ver­hand­lun­gen mit der Polizei durchzuste­hen, mit der Bauauf­sicht im Rück­en. Das kon­nte ger­ade noch abgewen­det wer­den. Als dann kurz vor Anpfiff des Spiels Argen­tinien-Deutsch­land der DVBT-Receiv­er in der abgeschirmten Stahlbe­ton­halle noch nicht sendete, wurde die Par­ty kurz­er­hand auf das Gelände des Heims ver­lagert, hier spiel­ten sich begeis­terte Szenen ab. Nach dem Elfme­ter­schießen Rück­kehr in die Halle, in der mit­tler­weile ein bril­lantes Bild an die geweißte Wand gewor­fen wurde. Die Par­ty ging weit­er, auch wenn das Spiel der Ukraine und Ital­ien wenig Span­nung aufkom­men ließ. Über­all glück­liche Gesichter, die »No-Go Area«, sie wurde an diesem Abend tat­säch­lich zur Par­ty-Zone. Die Recht­en, sie existierten ein­fach nicht. 

Gewiss eine ein­ma­lige Aktion, die sich in ein­er anderen Sit­u­a­tion nur schw­er wieder­holen lässt. Sie zeigt den­noch das Poten­zial kollek­tiv­er Kreativ­ität, wie wir den öffentlichen Raum neu definieren kön­nen. Reclaim the No-Go Areas! 

Den Orig­i­nal-Artikel mit Fotos find­et Ihr hier>.

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Ermittlungen nach Unfall von Halbe

Nach dem Autoun­fall in Halbe (Dahme-Spree­wald), bei dem ein Linkspartei.PDS-Politiker getötet und ein Parteikol­lege schw­er ver­let­zt wurde, sucht die Polizei weit­er nach Beteiligten. 

Zwei Män­ner waren am Don­ner­stagabend vom Unglück­sort geflo­hen. Es gebe Ver­dachtsmo­mente gegen den Hal­ter des Berlin­er Fahrzeugs. Der Mann kon­nte jedoch bis­lang nicht angetrof­fen wer­den, sagte ein Polizeis­prech­er am Samstag. 

Bei dem Unfall hat­ten sich zwei Autos im Gegen­verkehr berührt und waren daraufhin gegen Bäume geprallt. Der 62 Jahre alte Beifahrer des einen Wagens starb, der Fahrer erlitt schwere Verletzungen. 

Bei­de waren nach nach Polizeiangaben aktiv im Aktions­bünd­nis gegen Nazi-Aufmärsche in Halbe. Einen Zusam­men­hang zwis­chen dieser poli­tis­chen Aktiv­ität und dem Unfall sehen die Ermit­tler jedoch nicht. 

Nach Medi­en­bericht­en han­delt es sich bei dem Toten um den langjähri­gen PDS-Kreis­geschäfts­führer von Dahme-Spree­wald. Zur Klärung der Unfal­lur­sache wurde ein Gutacht­en in Auf­trag gegeben.

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Unschuldige auf Fahndungsplakat


Wie bere­its mehrfach berichtet, möcht­en Poli­tik­er von SPD und CDU die in einem
Mod­el­lver­such mehrere Jahre lang getestete Videoüberwachung öffentlich­er Plätze
fort­set­zen, möglichst sog­ar ausweit­en. Dage­gen spricht sich nicht nur die
Linkspartei aus… 

Überwachungskri­tik­er haben sich in der „Ini­tia­tive zur Stärkung der Grund- und
Bürg­er­rechte“, kurz Polizeikon­troll­stelle, organ­isiert. „Wir sind eine in Potsdam
ansäs­sige Bürg­er­recht­sor­gan­i­sa­tion, die getreu dem Mot­to Ver­trauen ist gut,
Kon­trolle ist bess­er die Innen- und Sicher­heit­spoli­tik und ihre Erscheinungsformen
auf allen Ebe­nen beobachtet, analysiert und wenn nötig kri­tisiert“, so ihre
Selbstdarstellung.
Sei sprechen sich in ein­er mehr­seit­i­gen an alle im Land­tag vertrete­nen Parteien
zuge­gan­genen Stel­lung­nahme für die Abschal­tung der Kam­eras und ein Ende der
Videoüberwachung in Bran­den­burg aus. In dem Text wird der Sicherheitsdiskurs
kri­tisiert, mit dem die Überwachungs­be­für­worter für ihre Ziele wer­ben. „Die
Videoüberwachung ste­ht für eine Poli­tik der inneren Sicher­heit, die sich über das
obrigkeitsstaatliche Ver­sprechen der autoritären Auflö­sung sozialer und politischer
Kon­flik­t­la­gen definiert“. Die Ini­tia­tive sieht dadurch das Grun­drecht auf
infor­ma­tionelle Selb­st­bes­tim­mung verletzt.
Ihre Kri­tik bele­gen die Überwachungs­geg­n­er mit konkreten Beispie­len. So sei eine
junge Frau, die am 30.10.2004 an ein­er Demon­stra­tion gegen Neon­azis teilgenommen
hat­te, ins Visi­er eines polizeilichen Doku­men­ta­tion­strup­ps ger­at­en. Wenig später
fand sich ihr Bild auf einem in hoher Auflage ver­bre­it­eten Fah­n­dungsplakat, auf
denen nach ange­blichen Gewalt­tätern gesucht wurde. Die Frau wurde später von der
Polizei freige­sprochen, trotz­dem ist sie durch ihr Bild auf dem Plakat
stig­ma­tisiert. Dabei mag in seinen drastis­chen Auswirkun­gen um einen Einzelfall
han­deln. Die Ini­tia­tive will aber damit deut­lich machen, dass der Spruch, wer sich
legal ver­hält, hat auch nichts zu befürcht­en, besten­falls naiv ist.
Den Kri­tik­ern ist allerd­ings auch klar, dass genau diese Argu­mente in weit­en Kreisen
der Bevölkerung auf Zus­tim­mung stoßen. Auch ein Großteil der veröffentlichten
Mei­n­ung ist schließlich für ihre Ein­wände nicht ger­ade offen. „Wir haben
ver­schiedene Sem­i­nare zur Videoüberwachung in Bran­den­burg organ­isiert und auch mit
anderen öffentlichen Aktio­nen Gege­naufk­lärung betrieben, meint Lutz Böde von der
Ini­tia­tive gegen Polizeige­walt gegenüber ND.
Weit­ere Aktio­nen seien vor der Som­mer­pause nicht geplant. „Wir warten jet­zt erst
ein­mal die konkreten Geset­zesini­tia­tiv­en der Lan­desregierung zur Fort­set­zung der
Überwachung und wer­den dann darauf reagieren“, so Böde.
Nach Pres­se­in­for­ma­tio­nen sieht der Ref­er­ente­nen­twurf aus dem Hause Schön­bohm unter
Anderem Rah­menbe­din­gun­gen für die Erfas­sung von Auto­kennze­ichen bei fließendem
Verkehr sowie bessere Voraus­set­zun­gen für die Handy­or­tung und die Videoüberwachung
vor.

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Wenn das Murmeltier grüßt…

Am Fre­itag, dem 24.06.06, rief der AK Antifa Pots­dam zusam­men mit der Soli­gruppe Pots­dam und der FAU Pots­dam auf, sich über den — schon seit ger­aumer Zeit veröf­fentlicht­en — Ver­fas­sungss­chutzbericht 2005 lustig zu machen. 

Den Start machte das Drehen an der Gewalt­spi­rale. Hin­ter­grund dafür ist die “Analyse” von Behör­den und zahlre­ichen Zeitun­gen. Sie hal­luzinierten immer wieder eine “Gewalt­spi­rale” her­bei, deren Aus­gangspunkt Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen linken und recht­en Jugendlichen seien. Die Real­ität sah und sieht jedoch anders aus. Neon­azis sehen Gewalt als legit­imes Mit­tel inner­halb poli­tis­ch­er Auseinan­der­set­zun­gen. Auch vor Mord schreck­en sie nicht zurück, wie der Angriff von 15 Neon­azis in der Nacht zum 3. Juli 2005 zeigte. 

Doch gewalt­tätig sind auch die Pots­damer Linken. Kleine sil­berne Blech­büch­sen mussten den Hass auf Jörg Schön­bohm stand­hal­ten, wenn kraftvoll aber ele­gant Werfer_inn_en die Büch­sen aber­mals zu Fall bracht­en. Neben einem Quiz, welch­es für Szene-Ken­ner_in­n_en keine Hürde darstellte, war der End­losstreifen eines Hol­ly­wood-Films der absolute Höhep­unkt jedes kon­sum­ieren­den “Antifa-Kirmes”-Besuchers. Der Streifen han­delte von den Infor­ma­tion­slück­en im The­men­feld Recht­sex­trem­is­mus, dem kaum über­schaubaren “Aus­län­derex­trem­is­mus” in Bran­den­burg und den gewalt­täti­gen, Waf­fen lagern­den Linksextremisten. 

Doch nicht alles auf der Kirmes war spaßig. So durfte sich neben dem Antifa-Stand auch der Rev­o­lu­tionär Sozial­is­tis­che Bund (RSB) Pots­dam auf­stellen. Bekan­nt sind die Trotzk­isten durch anti­semi­tis­che und anti­amerikanis­che State­ments gewor­den. In Pots­dam sam­melten sie unter dem Auf­druck “Kein Blut für Öl” Spenden. Wir erah­nen nur, dass es sich dabei um eine Umschrei­bung der Kam­pagne “10 Euro für den irakischen Wider­stand” han­delt, die Spenden für irakische Ter­ror­is­ten sammelt. 

Jene haben bei emanzi­pa­torischem Protest eben­so wenig zu suchen wie Per­so­n­en, die “Böhse Onkelz”-Songs san­gen und “Forza Italia” schrien. Lei­der wurde sich nicht dazu durchgerun­gen, sie des Platzes zu verweisen.
Doch regres­siv ging es den Abend weit­er: Als der Tag zur Nacht wurde, durften drei unkri­tis­che “Kün­stler” noch ihren großen Auftritt feiern und 20 Minuten lang Feuer spuck­en und Fack­eln schwin­gen. Leni Riefen­stahl hätte an dem syn­chro­nen “Licht­spiel” und dessen faschis­tis­ch­er Ästhetik mörderischen Spaß gehabt. Die Masse der Besucher_inn_en ergötzten sich an der abendlichen Romantik. 

Die Masse, die da noch jubelte, ver­zog sich dann glück­licher­weise bis in die frühen Mor­gen­stun­den, so dass dem pro­gres­siv­en minimal_techno des DJ Ritschko nichts mehr im Wege stand. Doch selb­st sein guter Sound kon­nte eine let­zte Auseinan­der­set­zung mit Capoeira-tanzen­den Hip­pies nicht unterbinden. In Folge der Auseinan­der­set­zung wur­den Par­tygäste von einem Anhänger der Rasta­fari-Bewe­gung als “Fotze” tit­uliert. Die Sys­tem­atik ist hin­länglich bekan­nt. Es war der verzweifelte Ver­such, eine Per­son durch Tit­ulierung (ver­meintlich*) weib­lich­er Gen­i­tal­ien zu beleidigen. 

Juni 2006

* Wir denken es gibt keine biol­o­gis­chen Kat­e­gorien nach­dem jemand “Mann” oder “Frau” ist. Es zählt einzig das gefühlte, gewollte Geschlecht. 

Alle Fotos: Copy­right bei Juri Eber

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Gehen oder sterben


Noël Mar­tin, seit einem Angriff von Recht­sex­trem­is­ten vor zehn Jahren ­quer­schnitts­gelähmt, hat seinen Selb­st­mord angekündigt. Bis dahin kämpft er gegen Rassismus.

Zum zehn­ten Jahrestag des Über­falls auf ihn erhielt Noël Mar­tin noch ein­mal die Aufmerk­samkeit, die er ver­di­ent. Der Name des Briten stand in den Zeitun­gen, sog­ar in der Springer-Presse und im regionalen Fernse­hen wurde an seine Geschichte erin­nert. Vielle­icht war es zum vor­let­zten Mal, dass die deutsche Öffentlichkeit von Mar­tin Notiz nahm, einem der weni­gen Opfer deutsch­er Neon­azis, die größere Beach­tung fan­den. Zum let­zten Mal kön­nte man im Juli 2007 von ihm hören. Dann feiert er seinen 48. Geburt­stag, und an diesem Tag möchte er, das hat er Mitte Juni angekündigt, sein Leben beenden.

Noël Mar­tins Biogra­phie ist geprägt von Erfahrun­gen mit Ras­sis­mus. Im Jahr 1959 in der dama­li­gen britis­chen Kolonie Jamai­ka geboren, machte er wegen sein­er dun­klen Haut schon bald üble Erfahrun­gen mit Ras­sis­ten. »Als ich vier Jahre alt war, wollte mich ein Weißer auf Jamai­ka mit einem Mess­er umbrin­gen«, erzählte er kür­zlich einem bran­den­bur­gis­chen Lokalblatt. Auch auf der britis­chen Insel, wohin er 1969 über­ge­siedelt war, habe er »immer wieder mit ras­sis­tis­chen Beschimp­fun­gen zu tun« gehabt, berichtete Mar­tin der Berlin­er Zeitung.

In den neun­ziger Jahren ging er nach Deutsch­land, um dort auf dem Bau zu arbeit­en. Es war am 16. Juni 1996, dem Tag, an dem das deutsche Team bei der Fußball-Europameis­ter­schaft in Großbri­tan­nien gegen Rus­s­land antrat. Mar­tin befand sich mit zwei Kol­le­gen auf der Fahrt nach Halle und legte einen Zwis­chen­stopp am S‑Bahnhof Mahlow ein. Dort wur­den die drei von recht­en Jugendlichen angepöbelt. 

Als die Män­ner ins Auto stiegen und los­fuhren, fol­gten ihnen zwei der Jugendlichen. Durch den Auf­prall des sechs Kilo schw­eren Feld­steins, den die bei­den Neon­azis in das Seit­en­fen­ster gewor­fen hat­ten, ver­lor Mar­tin die Kon­trolle über den Wagen, der in voller Fahrt gegen einen Baum prallte. Seine Kol­le­gen kamen mit einem Schock und leicht­en Ver­let­zun­gen davon. Mar­tin schwebte mehrere Tage in Lebens­ge­fahr, ver­brachte Wochen auf der Inten­sivs­ta­tion und fünf Monate in ein­er Reha­bil­i­ta­tion­sklinik. Bis heute ist er vom Kopf abwärts quer­schnitts­gelähmt. »Wenn ich auch zehn Jahre nach dem Über­fall nicht gehen kann, dann gehe ich«, hat­te er nach dem Angriff zu sein­er Frau ­Jacque­line gesagt. 

Noël Mar­tin, der seit dem Anschlag wieder in Birm­ing­ham lebt, ver­sucht nach wie vor, gegen Ras­sis­mus zu kämpfen. »Ver­anstal­tun­gen, die Jugendliche aus Bran­den­burg mit Jugendlichen aus anderen Län­dern zusam­men­brin­gen«, seien für ihn »das Wichtig­ste«, um ras­sis­tis­chen Anschau­un­gen vorzubeu­gen, sagte er kür­zlich der Märkischen All­ge­meinen. »Macht nicht nur ein inter­na­tionales Straßen­fußball-Turnier in Mahlow oder ander­swo in Bran­den­burg. Macht das drei‑, vier­mal im Jahr!« Zum fün­ften Jahrestag des Ver­brechens ini­ti­ierten Fre­undin­nen und Fre­unde Mar­tins einen Aktion­stag mit einem Gottes­di­enst und einem Rock­konz­ert in Mahlow, in diesem Jahr, zum zehn­ten, gab es einen Gedenkmarsch. Das hil­ft gegen das Vergessen. 

Auch Orazio Giamblan­co ist nicht völ­lig vergessen. Seit 1997 berichtet der Tagesspiegel Jahr für Jahr über den Bauar­beit­er aus Sizilien, der im sel­ben Jahr wie Noël Mar­tin Opfer deutsch­er Neon­azis wurde. Zwei rechte Schläger über­fie­len Giamblan­co und zwei ital­ienis­che Kol­le­gen am 30. Sep­tem­ber 1996 in Treb­bin, ein­er der bei­den hieb dem 55jährigen einen Base­ballschläger auf den Kopf. Mit Mühe und Not kon­nten die Ärzte sein Leben ret­ten. Doch auch er spürt die Fol­gen bis heute. Spastis­che Läh­mungen, Kopf­schmerzen, Sprach­störun­gen und Depres­sio­nen gehören zu den Nach­wirkun­gen, die Giamblan­co – inzwis­chen Mitte 60 – wohl nicht mehr loswer­den wird. 

Mar­tin, Giamblan­co – es kommt nicht häu­fig vor, dass man die Geschichte der Opfer ken­nt. Um die Namen der­jeni­gen, die das Zusam­men­tr­e­f­fen mit Neon­azis nicht über­lebten, bemüht sich die Wan­der­ausstel­lung »Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutsch­land«, die gegen­wär­tig in Blanken­felde-Mahlow gezeigt wird. 131 Men­schen wer­den dort genan­nt: von Mah­mud Azhar, den ein Ras­sist am 7. Jan­u­ar 1990 in der FU Berlin mit einem Feuer­lösch­er erschlug, über den Schwulen Klaus-Peter Beer, den zwei Naziskins am 7. Sep­tem­ber 1995 in der Vils ertränk­ten, bis zu Oleg V., einem Aussiedler, den drei Rechte am 21. Jan­u­ar 2004 in Gera erstachen. 

Weit zahlre­ich­er sind die unbekan­nten Opfer, welche die Angriffe über­lebten und oft bis heute mit den Fol­gen zu kämpfen haben. 1 034 poli­tisch motivierte Gewalt­tat­en von Recht­en verze­ich­net die Sta­tis­tik des Bun­desin­nen­min­is­teri­ums allein für das Jahr 2005. Die Rubrik bein­hal­tet neben Kör­per­ver­let­zung auch Land­friedens­bruch und Raub, doch muss bezweifelt wer­den, dass sie alle gemelde­ten recht­en Attack­en umfasst. Von dem namen­losen Schwarzen, der Ende April in Wis­mar kranken­haus­reif geprügelt wurde, hieß es schon bald, er sei lediglich zum Opfer ein­er gewöhn­lichen Raufer­ei geworden.

Gibt man den Opfern ihre Geschichte zurück, dann wird schemen­haft das Gewalt­poten­zial deut­lich, das in der deutschen Gesellschaft steckt. Für die Todes­opfer der Jahre 1990 bis 2004 hat das Rebec­ca Forner aufzuzeigen ver­sucht, die Autorin der Wan­der­ausstel­lung »Opfer rechter Gewalt«. »Ohne viele Erk­lärun­gen oder Kom­mentare zeige ich mit der Doku­men­ta­tion die Real­ität, an der sich der Kampf gegen Rechts messen muss«, hat sie vor zwei Jahren über ihr Konzept gesagt.

Noël Mar­tin beteiligt sich selb­st an diesem Kampf. Er sam­melt Geld für den »Jacque­line und Noël Mar­tin Fonds«, der den deutsch-britis­chen Jugen­daus­tausch fördern und damit Vorurteile abbauen helfen soll. Ent­täuscht ist Mar­tin über die geringe Res­o­nanz, die sein Pro­jekt find­et, aber auch über die Entwick­lung in Deutsch­land ins­ge­samt. »Ich habe den Ein­druck, dass sich nicht viel geän­dert hat«, sagte er kür­zlich resigniert.

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Anti-Genmais-Bustour


35 Gen­tech­nikge­gener­In­nen protestierten im Rah­men ein­er Bus­tour an mehreren Gen­ma­is­feldern und vor dem Haus eines Gen­mais­bauern. Örtliche Aktive wur­den besucht.

Am Son­ntag dem 18. Juni 2006 beteiligten sich etwa 35 Gen­tech­nikgeg­ner­In­nen an ein­er mehrstündi­gen Bus­fahrt durch den bran­den­bur­gis­chen Land­kreis Märkisch-Oder­land. Märkisch-Oder­land ist das Haup­tan­bauge­bi­et für den Mon­san­to-Gen­mais. Anlass für die Tour waren die Feier­lichkeit­en zum 10. Jahrestag des „Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gentechnik“.
Bere­its am Start­punkt der Tour am Berlin­er Bus­bahn­hof begann die Polizei die Begleitung des Bus­es, hielt sich aber während der Tour auf­fal­l­end zurück und störte uns nicht weiter.

In Straus­berg stiegen dann die feiern­den Leute vom Barn­imer Aktions­bünd­nis und ihre Gäste hinzu, denn im dor­ti­gen Jugendtr­e­ff gab es am Sam­stag eine Infor­ma­tions- und Diskus­sionsver­anstal­tung zum G8-Gipfel in Heili­gen­damm und eine Par­ty mit Liveband.
Erster Höhep­unkt der Tour waren die Gen­ma­is­felder der Land­farm Hohen­stein. Hier kon­nten wir vom Bus aus einen „Wild­schaden“ begutacht­en (siehe Foto). Hohen­stein war im let­zten Jahr Schau­platz der Ern­teak­tion von „Gen­dreck-Weg“ ( <a href=“http://www.gendreck-weg.de).

>http://www.gendreck-weg.de).

Im Nach­bar­dorf Prädikow macht­en wir dann unsere erste Sta­tion am dor­ti­gen Gen­ma­is­feld. Mit Fly­ern und Trans­par­enten macht­en wir unseren Protest deut­lich. Schon nach kurz­er Zeit brauste dann der örtliche Gen­bauer Andreas Behnen an. Deut­lich spür­bar war an dieser Stelle das Unbe­ha­gen über die Veröf­fentlichung sein­er Aktiv­itäten. Die Land­wirte wür­den ihren Gen­mais lieber ganz im Stillen anbauen, um so eventuellen Diskus­sio­nen und Protesten in ihren Dör­fern zu umgehen.
Anschließend ging es dann ins Oder­bruch nach Neureetz. Hier betreibt die „Agrarpro­duk­te Altreetz e.G“ schon seit min­destens zwei Jahren Gen­ma­is­felder. Auch hier wur­den Fly­er über die Machen­schaften der Fir­ma verteilt. Anschließend trafen wir uns mit der einzi­gen aktiv­en Gen­tech­nikgeg­ner­In im Ort um ihr unsere Sol­i­dar­ität auszu­drück­en. Sie berichtete z.B., dass Unbekan­nte ein Protestschild gegen den Gen­maisan­bau von ihrem Grund­stück ent­fer­n­ten. Glück­licher­weise sind die Gen­tech­nikgeg­ner­In­nen im Land­kreis zahlre­ich, so dass es in Neureetz und Umge­bung bere­its mehrere Infor­ma­tions- und Protestver­anstal­tun­gen gab.
Unsere näch­ste Sta­tion war dann die kleine Stadt Bad Freien­walde. Hier ver­sam­melten wir uns für eine kurze Kundge­bung vor dem Haus in der Eber­swalder Str.3. Hier wohnt der Geschäfts­führer der Hohen­stein­er Land­farm Jörg Piprek. Die Nach­barschaft wurde über seine Aktiv­itäten informiert, so betreibt er z.B. in seinem Garten ein 1m² kleines Gen­mais­beet, nach eige­nen Angaben um so zu testen, ob es zu Auskreuzun­gen auf andere Mais­sorten kommt. Der sichtlich über­raschte Piprek stellte sich nach einiger Zeit dann der Diskus­sion mit den Gen­tech­nikgeg­ner­In­nen, ganz zur Freude der mitreisenden JournalistInnen.
Abschluss unser­er Bus­tour war des Dorf Wöl­sick­endorf. Hier trafen wir uns nach kurz­er Besich­ti­gung des Gen­feldes mit Aktiv­en der örtlichen Bürg­erIn­nenini­tia­tive „Gen­tech­nikfreie Höhe“ bei Kaf­fee und Kuchen. Die Bürg­erIn­nenini­tia­tive hat sich erst im diesen Jahr gegrün­det um gegen den Gen­maisan­bau in der Region vorzuge­hen. Erfol­gre­ich waren sie dabei in Dan­nen­berg, nach eini­gen Diskus­sio­nen zog das dor­tige Land­wirtschaft­sun­ternehmen die Anbau­pläne wieder zurück. Nicht so ein­sichtig zeigt sich dage­gen bish­er die „Agrargenossen­schaft Höhe eG“. Mit unserem Besuch haben wir aber vielle­icht einen kleinen Beitrag zum Erfolg der Bürg­erIn­nenini­tia­tive geleis­tet, in der sich auch Land­wirtIn­nen und Imk­erIn­nen der Region engagieren.
Die Zeit im Bus wurde natür­lich aus­giebig genutzt, um über die Machen­schaften der Gen­tech­nikkonz­erne und den Wider­stand dage­gen zu informieren. Die Stim­mung im Bus war aus­geze­ich­net und wir haben sich­er einiges an Staub aufgewirbelt. Machen wir es den Gen­tech­nikkonz­er­nen weit­er­hin schwer! 

Den Text mit Bildern gibt es auf Indy­media.

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Gegen rechte Schläger eingegriffen — und nun auf der Anklagebank

Am Amts­gericht Rathenow find­et am Dien­stag, den 27. Juni, um 13:00 Uhr eine Ver­hand­lung wegen ein­er Auseinan­der­set­zung zwis­chen Linken und Recht­en statt. Angeklagt ist der Rechte Chris­t­ian Sch. und der Linke Flo­ri­an E., am 10. Dezem­ber 2005 Pfef­fer­spray einge­set­zt zu haben. 

Gegen 4 Uhr erhielt Flo­ri­an E. einen tele­fonis­chen Hil­fer­uf eines linken Jugendlichen, der ger­ade eine Begeg­nung mit zwei Recht­en hin­ter sich hat­te, bei der ihm ohne Grund Pfef­fer­spray in die Augen gesprüht wurde. Der Jugendliche hat­te Angst um seinen Fre­und, der den Recht­en nicht entkom­men war. Flo­ri­an E. kam sofort, und zusam­men gin­gen sie zum Ort der Auseinan­der­set­zung zurück. Kaum war Flo­ri­an E. auf die bei­den Recht­en hinzuge­treten, sprühte Chris­t­ian Sch. ihm Pfef­fer­spray in die Augen. Flo­ri­an E. vertei­digte sich sein­er­seits eben­falls mit Pfef­fer­spray, das jedoch bei dem angetrunk­e­nen Recht­en keine Wirkung zeigte. Als sich von der Seite der zweite Rechte Flo­ri­an plöt­zlich bedrohlich näherte, zog Flo­ri­an zur Abwehr ein Mess­er. Die tätliche Auseinan­der­set­zung war damit been­det, der Stre­it wurde ver­bal weitergeführt. 

Auseinan­der­set­zun­gen wie diese sind typ­isch für Rathenow, ein­er Hochburg der recht­sex­tremen Szene. Linke Jugendliche, Punks, Afrodeutsche und Flüchtlinge müssen täglich mit der Begeg­nung mit gewalt­bere­it­en Recht­en rech­nen. Die Begeg­nung im Dezem­ber let­zten Jahres ging glimpflich aus, oft kommt es jedoch zu schw­eren Ver­let­zun­gen. Nur zu ver­ständlich ist es, wenn die Betrof­fe­nen sich gegen diese alltägliche Bedro­hung zur Wehr set­zen. Unver­ständlich ist es allerd­ings, wenn jet­zt jemand, der Nothil­fe leis­ten wollte und selb­st ange­grif­f­en wurde, für dieses couragierte Ein­greifen angeklagt wird. Zu hof­fen ist, dass das Gericht diesen Irrtum korrigiert. 

Inforiot