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Gunther von Hagens kommt nach Guben

(ND, Andreas Fritsche) Zweimal besuchte Gun­ther von Hagens in den ver­gan­genen Wochen Guben. Erst schaute er sich die Stadt an und über­legte, ob sich hier eine Werk­statt für die Plas­ti­na­tion von Leichen­teilen ein­richt­en ließe, dann sprach er mit Bürg­er­meis­ter Klaus-Dieter Hüb­n­er (FDP) über dieses Projekt.
Der Plan, über den auf bei­den Seit­en noch keine Entschei­dung fiel, sorgte für Aufruhr. Deshalb einigte sich die Stadtverord­neten­ver­samm­lung bei ein­er Son­der­sitzung darauf, dass es möglichst schon im Jan­u­ar eine Ein­wohn­erver­samm­lung geben sollte, in der von Hagens sein Vorhaben vorstellt und Fra­gen beant­wortet. Der Medi­zin­er ist ein­ver­standen. Schon in einem Offe­nen Brief an das Stadt­par­la­ment schrieb er: »Gern bin ich bere­it, der inter­essierten Guben­er Bevölkerung mein Vorhaben in einem aus­führlich bebilderten Vor­trag zu erläutern.« Die Ein­ladung an Gun­ther von Hagens ist her­aus, heißt es nun aus der Stadtver­wal­tung. Ein Ter­min ste­he allerd­ings noch nicht fest. Gun­ther von Hagens wolle kom­men, bestätigt man in seinem Hei­del­berg­er Insti­tut für Plas­ti­na­tion (IfP).
Ursprünglich plante Hagens eine Werk­statt für die Plas­ti­na­tion im benach­barten Polen, wo ihm schon ein Lager für die bei­den »Körperwelten«-Ausstellungen gehört, die derzeit in Philadel­phia (USA) und Toron­to (Kana­da) zu sehen sind. Anschließend ziehen die Ausstel­lun­gen nach Den­ver bzw. St. Paul (bei­de USA) weit­er, wo sie jew­eils bis weit in das Jahr 2006 hinein bleiben. 

Wer sich hierzu­lande über Gun­ther von Hagens und sein Werk informieren möchte, ist im Moment auf Lit­er­atur angewiesen – zum Beispiel auf den groß­for­mati­gen Ausstel­lungskat­a­log, der auf knapp 300 Seit­en vollgestopft ist mit pop­ulär­wis­senschaftlich darge­bote­nen Infor­ma­tio­nen über die men­schliche Anatomie. Wenn von Hagens ver­sichert, ihm liege auch an der Aufk­lärung von Laien, so muss ihm min­destens bescheinigt wer­den, dass dies anhand des Kat­a­logs möglich ist. Kri­tik­er unter­stellen dem Plas­ti­na­tor immer wieder, es gehe ihm nur um Sen­sa­tion und Profit. 

Für Stre­it sorgt zudem die Frage, woher die Leichen stam­men. Gun­ther von Hagens ver­weist auf Kör­per­spender, die ihm ihre sterblichen Über­reste hin­ter­lassen. »Das Insti­tut für Plas­ti­na­tion nimmt auch Kör­per­spenden ent­ge­gen, die dem Insti­tut durch Ange­hörige anver­traut wer­den. Auch kann es her­ren­lose Leichen von Behör­den wie dem Sozialamt erhal­ten«, erläuterte von Hagens in der 9. Auflage des Ausstel­lungskat­a­logs. Dage­gen beschreiben die Jour­nal­is­ten Torsten Peuk­er und Chris­t­ian Schulz einen Fall, der sich ange­blich im rus­sis­chen Nowosi­birsk zutrug. Dort soll eine Leiche ohne Ver­mächt­nis des Mannes und ohne Wis­sen der Tochter plas­tiniert wor­den sein. Der als Enthül­lungs­buch geschriebene und 2004 im Berlin­er Ch. Links Ver­lag erschienene Band »Der über Leichen geht – Gun­ther von Hagens und seine ›Kör­per­wel­ten‹« ist aufwändig recher­chiert, weist allerd­ings einen entschei­den­den Man­gel auf. Die Kro­nzeu­gen gegen den Plas­ti­na­tor sind alle­samt ehe­ma­lige Mitar­beit­er, die sich im Stre­it von ihm trennten. 

Der IfP-Ver­sion zu wider­sprechen, kann unter Umstän­den teuer wer­den. Das Nachricht­en­magazin »Der Spiegel« sei von einem Gericht dazu verurteilt, 25 000 Euro zu zahlen, falls es die Behaup­tung wieder­hole, »es seien chi­ne­sis­che Hin­rich­tung­sopfer plas­tiniert wor­den«, informierte von Hagens die Guben­er Stadtverordneten.
Bedenken der Kirche, geäußert unter anderen von dem evan­ge­lis­chen Bischof Wolf­gang Huber, über­raschen den Plas­ti­na­tor inzwis­chen nicht mehr. Die ablehnende Hal­tung der Kirchen gegenüber der Forschung führte bekan­ntlich im Mit­te­lal­ter dazu, dass Ärzte Leichen von Fried­höfen stehlen mussten, um den men­schlichen Kör­p­er zu erforschen. Gun­ther von Hagens ver­wies jedoch schon früher auf ein »bemerkenswertes Beispiel für die Anatomiefre­undlichkeit der Kirche« – die Sek­tion der Leiche von Papst Alexan­der V. im Jahre 1410. 

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Aus Belzig in eine Bretterbude in Bijelopolje

(ND, Ralf Fischer) 
Nach der Abschiebung ein­er Roma-Fam­i­lie nach Mon­tene­gro sam­melt eine Frau
Spenden für die Leute

Vor einem Jahr ver­brachte die Roma-Fam­i­lie Selimovic den Win­ter noch in einem
Haus aus Stein mit Strom und fließend Wass­er in Belzig. Gemein­sam mit ihren zehn
Kindern hat­ten sich Vater und Mut­ter hier ein neues Leben aufge­baut. Seit Anfang
der 90er Jahre lebten die Selimovics in Belzig und sie woll­ten bleiben.
Doch die Aus­län­der­be­hörde des Kreis­es Pots­dam-Mit­tel­mark spielte da nicht mit.
Im Som­mer 2004 forderte die Behörde die Eltern auf, mit den drei Kindern Dragan
(18), Dar­ka (15) und Sabi­na (13) Deutsch­land zu ver­lassen. Andern­falls wollte
man die Selimovics nach Jugoslaw­ien abschieben, obwohl sie kaum ein Wort
Ser­bisch ver­ste­hen. Bevor die Behörde sie weg­ja­gen ließ, macht­en sich die fünf
allein auf den Weg (ND berichtete). 

Die übri­gen Geschwis­ter warten noch, wie es mit ihnen weit­erge­ht. Da sie damals
schon volljährig waren, stell­ten sie einst eigene Asy­lanträge, die aber schon
abgelehnt sind. In Belzig sind die Geschwis­ter seit­dem nur geduldet. Fest steht,
noch in diesem Monat müssen Susan­na (19), die noch im Dezem­ber als Tänz­erin im
Pro­jekt »Brück­en bauen zwis­chen den Kul­turen« auf der Bühne stand, und Bruder
Nehnad (20) das Land ver­lassen. Ihre Geschwis­ter Mio (26) und Swet­lana (33)
wer­den ihnen wohl in abse­hbar­er Zeit folgen. 

Wie die in Belzig Aushar­ren­den bericht­en, lebte der Rest der Fam­i­lie auch ein
halbes Jahr nach dem Weg­gang aus Deutsch­land– also bin in den Win­ter hinein– in
einem Flüchtlingscamp nahe der mon­tene­grinis­chen Stadt Bijelopol­je– in Zelten
auf blankem Boden, an einem Brun­nen, ohne san­itäre Anla­gen, Koch- oder
Heizgele­gen­heit. Auch seien die Roma gewalt­täti­gen Über­grif­f­en ausgesetzt.
Seit kurzem hausen die Selimovics in ein­er not­dürftig gezimmerten
Bret­ter­baracke. Nachts schlafen sie in einem Klein­bus, mit dem die älteste
Tochter samt Mann und fünf Kindern nach ihrer Abschiebung aus Belzig zu ihnen
stieß. Sie gel­ten bei den Behör­den vor Ort jedoch weit­er­hin als nicht dort
ansäs­sig. Deswe­gen haben sie keinen Anspruch auf eine anständi­ge Unterkun­ft, auf
Rente, Sozialver­sicherung oder Arbeit­slosen­geld. Deshalb erbet­teln die Mädchen
und die Mut­ter den täglichen Leben­sun­ter­halt sowie die notwendi­gen Medikamente
für die herzkranke 55-Jährige. 

Damit die Fam­i­lien­ange­höri­gen, die derzeit noch in Belzig wohnen, nicht mit
leeren Hän­den gehen müssen, rief Karin Ritzert eine Spende­nak­tion ins Leben. Mit
dem Geld soll ein Klein­bus gekauft wer­den, der als fahrbar­er Unter­satz, aber
auch als Schlafquarti­er dienen kann. Außer­dem fehle es an Werkzeu­gen für den
Vater sowie Matratzen, erzählt Ritzert, die sich unter anderem im Info­cafè »Der
Winkel« für die in Belzig leben­den Aus­län­der engagiert. 

Spendenkon­to: Karin Ritzert, Kto.: 4651047250, BLZ: 16050000,
Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse, Ver­wen­dungszweck: Selimovic

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Von Nazis fürs Leben gezeichnet

(Ralf Fis­ch­er) Der Stu­dent Tamás Blé­nessy ist Neben­kläger im Prozess gegen rechte Schläger 

ND: Am 20. Dezem­ber begin­nt der Prozess gegen die Recht­sex­trem­is­ten, die Sie und einen weit­eren Linken in der Nacht zum 3. Juli angrif­f­en und ver­let­zten. Was erhof­fen Sie sich von dem Prozess? 


Blé­nessy: Zuerst erhoffe ich mir natür­lich eine Bestra­fung der Täter – wegen ver­sucht­en Mordes. Das war keine harm­lose Schlägerei. 


Ihr Begleit­er erlitt Schnittver­let­zun­gen. Wie ist sein Zustand?

Gesund­heitlich geht es ihm gut. Er wird wohl für sein Leben durch die zahlre­ichen Nar­ben im Gesicht geze­ich­net sein. Wir wer­den vom Vere­in »Jugend engagiert in Pots­dam« sehr gut betreut, mein Begleit­er war zwis­chen­zeitlich auch in psy­chol­o­gis­ch­er Behandlung. 


Die Attacke wird in vie­len Medi­en in eine Rei­he gewalt­tätiger Auseinan­der­set­zun­gen rechter und link­er Jugendlich­er gestellt.

Die Einord­nung in eine so genan­nte »Gewalt­spi­rale« tut einem als Opfer ein­fach nur weh. Die Sta­tis­tiken der Polizeibehör­den sowie Chronolo­gien von Opfer­ber­atungsstellen sprechen Bände. Es gab in diesem Jahr in Pots­dam nur einen ver­meintlichen Über­griff von Linken auf Recht­sex­treme, auf der anderen Seite einzelne Wochen mit bis zu zwölf Vor­fällen, in denen Neon­azis zuschlugen. 


Haben Sie nun Angst?

Natür­lich lasse ich mich nicht ein­schüchtern. Ich bin nicht das erste Mal Opfer von Neon­azis gewor­den. Ich engagiere mich zurzeit vor allem im bun­desweit­en stu­den­tis­chen Dachver­band fzs auf dem Gebi­et des Antifaschis­mus und schaue natür­lich in Pots­dam weit­er­hin nicht weg. 

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Spendenaktion für Opfer rechter Gewalt

Pots­dam — Wie in den ver­gan­genen Jahren spenden auch dies­mal Leser des Tagesspiegels für den schw­er behin­derten Italiener 

Orazio Giamblan­co. Für den 1996 von einem Skin­head mit ein­er Base­bal­lkeule lebens­ge­fährlich ver­let­zten Giamblan­co sind jetzt 

bere­its 500 Euro einge­gan­gen. Der Tagesspiegel hat­te am Son­ntag, wie schon Jahr für Jahr seit 1997, über das Befind­en des in 

Biele­feld leben­den Ital­ieners, sein­er Lebens­ge­fährtin und ihrer Tochter berichtet. Giamblan­co lei­det an spastischen 

Läh­mungen, Sprach­störun­gen, Depres­sio­nen und häu­figer Bron­chi­tis. Seine Lebens­ge­fährtin ist auf Beruhi­gungsmit­tel und 

psy­chi­a­trische Betreu­ung angewiesen. Die finanziellen Ver­hält­nisse Giamblan­cos und der bei­den Frauen sind bescheiden.

Der Bran­den­burg­er Vere­in Opfer­per­spek­tive stellt nun sein Kon­to für Spenden zur Ver­fü­gung. Unter dem Stich­wort „Orazio“ kann 

bei der Mit­tel­bran­den­bur­gis­chen Sparkasse Pots­dam Geld auf das Kon­to mit der Num­mer 350 202 3041 eingezahlt wer­den. Die 

Ban­kleitzahl lautet 160 500 00. Der Tagesspiegel dankt allen Leserin­nen und Lesern, die Orazio Giamblan­co helfen.

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Die Juden sind selbst Schuld an ihrer Vernichtung”

(Infori­ot) Wir doku­men­tieren im Fol­gen­den eine Beschw­erde der ÖkoLinX-ARL (Stadt­frak­tion in Frankfurt/Main) an den RBB-Rund­funkrat. Der RBB soll, so Jut­ta Dit­furth, in ein­er von ihm pro­duzierten Sendung für “Poly­lux” für den Anti­semiten Trutz Har­do gewor­ben haben.

An den

Rund­funkrat des Rund­funks Berlin-Bran­den­burg (RBB)

Masure­nallee 8–14

14046 Berlin

BESCHWERDE AN DEN RBB-RUNDFUNKRAT 

“Die Juden sind selb­st Schuld an ihrer Vernichtung”

“Poly­lux” (ARD/RBB) wirbt für den verurteil­ten Anti­semiten Trutz Hardo 

Guten Tag,

ARD bzw. RBB haben im Mag­a­zin »Poly­lux« am 8.12.2005 für den verurteil­ten Antisemiten
Trutz Har­do alias Tom Hock­e­mey­er gewor­ben. Die Sendung wurde am Fre­itag 9.12., 23.45
Uhr (RBB) und am Sam­stag, 10.12. 11.45 Uhr, (3sat) wieder­holt. Es wurde verschwiegen,
dass Trutz Har­do ein verurteil­ter Anti­semit ist. Der eso­ter­ische Anti­semit Har­do durfte sich als
erfol­gre­ich­er »Rück­führung­sex­perte« präsen­tieren. Auch nach­dem die Kri­tik der Redak­tion mit­geteilt wurde, wur­den die Wieder­hol­un­gen nicht abge­set­zt, der Beitrag nicht herausgenommen
oder verändert. 

Es entzieht sich mein­er Kenntnis,

• ob Autorin (Haike Stuck­mann), Redak­tion (Poly­lux) und Pro­duk­tions­fir­ma (Kobalt)
schlampig recher­chiert haben,

• ob Poly­lux unter ver­ant­wor­tungslos­er Aus­blendung des Har­doschen Anti­semitismus einen
wer­ben­den Beitrag über eine eso­ter­ische Psy­choma­nip­u­la­tion ver­fassen wollten,

• ob die ganze Sache also ganz oder teil­weise Absicht und Überzeu­gung oder Dummheit
war. 

Tat­sache ist: die ARD-Sendung hat einem aggres­siv­en Anti­semiten ein großes Forum
gegeben. Wie kon­nte dieser Beitrag abgenom­men werden? 

Poly­lux kündigte den Beitrag auf der web­site lax an:
“Endlich kann man ohne viel Aufwand in Kon­takt mit seinem früheren Leben treten. Für
etwa ein Drit­tel der Men­schheit ist es eine ganz klare Sache, dass sie nach ihrem Tod
wiederge­boren wer­den. Lei­der ver­gisst man meis­tens total, wer man vorher war. Gut,
dass es Men­schen wie Trutz Har­do gibt, die einem helfen sich zu erin­nern. Er macht
Rück­führun­gen in vorherige Exis­ten­zen und Poly­lux war natür­lich dabei.”

Ist solch plap­pern­des Geschwätz öffentlich-rechtliche Aufk­lärung? Jede kri­tis­che Psychologin,
jed­er Psy­chologe, die/der sich mit den Opfern von Sek­ten und eso­ter­ischen »Ther­a­pi­en« wie
der »Rück­führung« befasst, ken­nt die Schä­den, die eine der­ar­tige Manip­u­la­tion bei psychisch
kranken Men­schen anricht­en kann. Der dis­tan­zlose und voll­ständig satire­freie Beitrag von
Poly­lux führte dem Schar­la­tan Har­do neue Opfer und zahlende Klien­ten zu. 

Das ist noch nicht das Schlimm­ste. Autorin und Redak­tion ver­schleierten, wer Trutz Har­do ist,
der eigentlich Tom Hock­e­mey­er heißt: ein verurteil­ter Anti­semit! Eine banale Google-Suche,
die jed­er jour­nal­is­tis­che Ama­teur aufrufen kann, hätte bin­nen Sekun­den erste Anhaltspunkte
für fol­gende Fak­ten ergeben: 


Der “Rück­führung­sex­perte” von Poly­lux, Trutz Har­do, nen­nt die Shoa, die
Ermor­dung von Mil­lio­nen €päis­ch­er Juden, die Erfül­lung eines ´notwendi­gen
Kar­ma´. Der qualvolle Tod in den Gaskam­mern ist für ihn der Juden
vorbes­timmtes Schick­sal, mit dem sie ver­meintliche Ver­brechen aus früheren
Leben bezahlen. Nicht Hitler und das NS-Regime haben jüdis­che Men­schen in
den Tod gezwun­gen, son­dern die Juden haben es sich aus­ge­sucht, ´denn
nichts geschah gegen ihren Wun­sch und freien Willen´.”

Har­do nan­nte eines sein­er Büch­er “Jedem das Seine”, die Inschrift des Lager­tors von
Buchen­wald. “Jedem das Seine” – also den Juden das ihre. 1998 verurteilte das Amtsgericht
Neuwied Har­do. Das (in der Beru­fung im Mai 2000 vom Landgericht Koblenz bestätigte)
Urteil lautete:


“Der Angeklagte wird wegen Volksver­het­zung in Tatein­heit mit Belei­di­gung und der
Verunglimp­fung des Andenkens Ver­stor­ben­er kostenpflichtig zu ein­er Geld­strafe von 100
Tagessätzen zu je 40,- DM verurteilt. Die all­ge­meine Einziehung der Druckschrift ´Jedem
das Seine´ (…) wird ange­ord­net.”
(Akten­ze­ichen 2101 Js 54963/96 — 12 Ls). 

Das Gericht fasste zusammen:


“Der Angeklagte macht im Ergeb­nis die Opfer des Holo­caust zu Tätern (eines früheren
Lebens) und ver­harm­lost auf diese Weise die grausame Ver­ga­sung von Mil­lio­nen jüdischer
Mit­bürg­er unter der Herrschaft des Nation­al­sozial­is­mus (…) Wenn man, was unserer
Recht­sor­d­nung entspricht, den Men­schen als selb­stver­ant­wortlich­es Individuum
ansieht, muss man daraus den Schluß ziehen, dass die Juden nach der Erk­lärung des
Angeklagten ´selb­st schuld´ sind (…) [Har­do] beschreibt in seinem Buch das Gesetz des
Kar­mas (…) Es han­dele sich (dabei) um ein aus­nahm­s­los wirk­endes Gesetz des schikksalhaften
Ausgleichs”.

Hardo:


“Warum mussten so viele Men­schen über­haupt ver­gast wer­den? Die meis­ten, die vergast
wur­den, musste durch diesen Gewalt­tod noch nicht aus­geglich­enes Kar­ma abtragen.
Die hat­ten früher andere Men­schen getötet oder zuges­timmt, dass andere
Erden­be­wohn­er, meist Juden und Min­der­heit­en, mit ihren Kindern dem (…) Mob einer
blutrün­sti­gen Menge zum Opfer fie­len (…) Dann ist jenes €päis­che Schick­sal unter
dem Namen ´Auschwitz´ im Grunde genom­men ein welth­is­torisches Aus­gle­ichen vorvergangener
Verge­hen? (…) Hat Hitler eine nur wenig entwick­elte Seele, da er solch grauenvolle
Urteile aussprechen kann? (…) Im Ver­gle­ich zur unendlichen Liebe Gottes sind
wir alle noch weit unter­en­twick­elt. Wo oder wie Du Hitler nach sein­er seel­is­chen Reife
einzustufen ver­magst, soll Dir selb­st über­lassen bleiben. Doch bedenke, nicht er hat den
Juden das Schick­sal der Gaskam­mern zuerteilt, son­dern jene haben es sich selb­st ausgesucht,
denn nichts geschah gegen ihren Wun­sch und ihren Willen. Hitler ist nur der
Voll­streck­er ihres Wil­lens!”
(zit. nach der Urteils­be­grün­dung des Amts­gerichts Neuwied) 

Über eine fik­tive Jüdin schreibt Har­do beispielsweise:


“Sie hat­te vor eini­gen hun­dert Jahren Juden, die aus Unrecht am Pranger standen,
bespuckt, bespöt­telt und auch gesteinigt. Somit erre­icht sie nun den ver­schärften Beginn
der für sie gerecht­en und aus­gle­ichen­den Gerechtigkeit (…) Alles was den Menschen
geschieht, geht auf eine höhere Ord­nung zurück. Aber selb­st das bit­ter­ste Leid dient
immer nur zu der allen Men­schen notwendi­gen seel­is­chen Auf­besserung und Reifung.”

Wenn jüdis­che Men­schen an ihrer Ver­nich­tung durch nichtjüdis­che Deutsche selb­st schuld
waren, – weil näm­lich sie selb­st in “früheren Leben” andere Juden ermordet haben, werden
die Massen­mörder ent­lastet. Aber Har­do legt noch eins drauf: Hitler ist das “Orakel
Deutsch­lands”, Himm­ler ein Werkzeug der Vorse­hung. Der NS-Faschis­mus nur ein unvermeidbares
Naturge­setz. Es gibt keine men­schengemachte Geschichte, keine Ver­ant­wor­tung, nur
selb­st ver­schuldetes Schick­sal – das der Opfer.
Recht­sex­treme lobten Trutz Har­dos Buch als den “mutig­sten Roman unseres Jahrhundert”.

Har­dos Vertei­di­ger im Prozess war der Koblenz­er Recht­san­walt Johannsen, der bekan­nt dafür
ist, Neon­azis zu vertreten. Als (nicht aufgerufe­nen) Zeu­gen hat­te Har­do z.B. Jochen Kirchhoff
benan­nt, der in einem sein­er Büch­er schreibt: Der Nation­al­sozial­is­mus musste scheit­ern, weil
der Mate­ri­al­is­mus damals zu stark gewe­sen sei. Die “spir­ituellen Tiefenkräfte” des
Nation­al­sozial­is­mus müssten heute her­vorge­holt und umge­polt wer­den, um diesen
Weltheilungsver­such fortzusetzen. 

In seinem Beitrag “Der Judenkom­plex der Deutschen” schrieb Trutz Hardo:


“Ich wage kaum, in Deutsch­land mit einem Sach­buch her­vorzutreten, in dem über jene
vie­len Fälle berichtet würde, in welchen die im voraus­ge­gan­genen Leben um
gekommenen
Juden heute wegen ihrer Symp­tome (z.B. Asth­ma, Klaus­tro­pho­bie, Adi­posi­tas) zum
Reinkar­na­tion­s­ther­a­peuten kom­men und nach ihrem dama­li­gen Tod im Jen­seits erfahren,
weshalb alles geschehen mußte. (Übri­gens sind viele der damals im
Holo­caust Umgekomme­nen heute wieder in Deutsch­land inkarniert!)”.

Sie “mußten” ster­ben, aber – so Har­do – die meis­ten ermorde­ten Kinder, Frauen und Männer
leben heute wieder – inkarniert, “rück­ge­führt” à la Poly­lux. Was für eine grausame
Ver­let­zung der über­leben­den Fre­unde und Verwandten.
Zum Prozeß gegen Har­do kam es, nach­dem ein linkes Bünd­nis Rhein-Main im November
1996 in Darm­stadt gegen einen Auftritt Trutz Har­dos demon­stri­ert hat­te. Auch die
Unterze­ich­ner­in klärte damals als Red­ner­in und Autorin über Trutz Har­do auf. Durch die
Demon­stra­tion wurde der hes­sis­che Lan­desver­band der jüdis­chen Gemein­den auf Har­do aufmerksam
und erstat­tete Anzeige. So kam es zum Neuwieder Urteil. Seit­dem war – nach jahrelanger,
ehre­namtlich­er Aufk­lärungsar­beit – Trutz Har­dos öffentlich­er Ein­fluss endlich gemindert.

– Bis zum Beitrag von Polylux.

Der Poly­lux-Beitrag der ARD ist ein Schlag ins Gesicht. Hirn­los, ken­nt­n­is­frei, leicht­fer­tig und
ver­ant­wor­tungs­los hat Poly­lux dem aggres­siv­en Anti­semiten Har­do, der die jüdis­chen Toten
ver­höh­nt, eine neue Bühne gebaut, die Schein­wer­fer auf ihn gerichtet und ihm neue Kreise
erschlossen. 

Ich habe selb­stver­ständlich ver­sucht, die Auseinan­der­set­zung mit der Redak­tion von Polylux
direkt zu führen und Frau von Hard­en­berg und ihrer Redak­tion die zen­tralen Argu­mente vorgetragen.

Noch in der Nacht, gle­ich nach der Sendung (9.12.2005, 0.19 Uhr) habe ich
erste Infor­ma­tio­nen an die Redak­tion geschickt, Stun­den später eine reg­uläre Stellungnahme.

Es war vol­lkom­men sinn­los. Ich doku­men­tiere Ihnen Tita von Hard­en­bergs voll­ständi­ge Antwort vom gle­ichen Tag. Sie
belegt, dass Frau von Hard­en­berg nicht ein­mal begreift, – oder begreifen will –, worum es
geht:


“Sehr geehrte Frau Dittfurt,
zunächst mal freue ich mich, Sie als Zuschauerin zu haben und hoffe, dass das trotz
Trutz auch weit­er­hin der Fall sein wird.
Ein Missver­ständ­nis möchte ich unbe­d­ingt aus­räu­men: wir ste­hen dem Her­rn genauso
kri­tisch gegenüber, wie Sie. Natür­lich ging es mit dem Beitrag nicht darum, einen
Anti­semiten salon­fähig zu machen.
Worüber sich in der Tat stre­it­en lässt, ist die Art, wie man sich solchen Zeitgenossen
nähert. Schweigt man ihn tot und lässt ihn in Ruhe weit­er vor sich hin wursteln? Macht
man ein empörtes Anklagestück über Har­do und seine Ses­sions ? (Das wäre wohl zu
viel der Ehre). Oder führt man ihn vor und damit ad acta, in dem man die Absurdität
seines Tuns wirken läßt, ?
Let­zteres ist die poly­lux­typ­is­che Meth­ode, Kri­tik zu üben. Ich per­sön­lich glaube, dass man Leuten wie Trutz Har­do am wirkungsvoll­sten beikommt, indem man sie dahin steckt,
wo sie hin gehören: in die Spinnerecke.

Mit fre­undlichen Grüßen

Tita von Hardenberg”

Keine Erk­lärung, warum für einen Anti­semiten gewor­ben wurde. Keine Entschuldigung. Kein
Begreifen. Stattdessen eine Antwort auf flach­stem Niveau. Frau von Hard­en­berg ist offensichtlich
der Mei­n­ung, dass man Anti­semiten aus ihrer »Ruhe« an die Öffentlichkeit holen soll
ohne »anklägerisch« zu ver­rat­en, dass es sich um Anti­semiten han­delt und dass man nicht
den Fehler machen darf, ihnen durch Kri­tik »Ehre« anzu­tun, weil wir ja aus der Geschichte
gel­ernt haben, dass sich der Anti­semitismus am besten selb­st ent­larvt und Kri­tik so uncool ist
wie kri­tis­ches Denken. Außer­dem han­delt es sich bei deutschen Juden­has­sern in Wirklichkeit
nur um harm­lose »Spin­ner«, die – wie wir alle wis­sen –, niemals Schaden anrichten. 

Nach­dem es aber offen­sichtlich noch mehr Kri­tik gegeben hat, reagierte die Polylux-
Redak­tion drei Tage nach der Sendung am 12.12. mit ein­er laschen Ausrede:

“(…) um den Beitrag ‘Speed-Rück­führung für Eilige’ ist es offen­bar zu
Missver­ständ­nis­sen gekom­men. Wir glauben, eine ver­meintliche Rück­führung in ein früheres
Leben als Rep­til (und die dabei aufkeimende Freude über die Ech­senkinder, die
man einst hat­te), ist ein erheit­ern­der Beleg für die Frag­würdigkeit von Trutz Hardos
Machen­schaften. Wir sehen darin keine Wer­bung für die von ihm praktizierten
‘Rück­führun­gen’. An den Reak­tio­nen im Forum merken wir, dass dies nicht bei allen
Zuschauern so angekom­men ist. Darum dis­tanzieren wir uns an dieser Stelle klar von
den ver­w­er­flichen Anschau­un­gen Trutz Har­dos. Wir woll­ten ihm wed­er eine Bühne dafür
bieten, noch unsere Zuschauer dazu ani­mieren, sich auf die sinnlose Suche nach früheren
Iden­titäten zu begeben. Viele Grüße Volk­er Heimann CvD Poly­lux TV Mag­a­zin”(http://www.rbb-online.de/_/polylux/forum)

Nicht ein einziges Wort über Trutz Har­dos Anti­semitismus. Was sind die “ver­w­er­flichen
Anschau­un­gen” – der bis heute uner­wäh­nte Vor­wurfs Har­dos an die ermorde­ten Juden, dass
sie selb­st schuld an ihren Qualen waren? 

Zu Recht reagierten Zuschauer kritisch:
“(…) gut, dass Sie sich dazu entschlossen haben, sich von diesem miss­lun­genen Beitrag
zu dis­tanzieren. Ein wenig zu niedlich ist Ihre Dis­tanz den­noch. Natür­lich hat sich niemand
daran gestossen, dass ein Mann glaubt eine Echse zu sein. Auch nicht daran,
dass eine Frau an sich herun­ter­schaut und große Füsse vorfind­et. Aufre­gen tun sich ihre
Zuschauer über fol­gende Sätze ihrer Off-Mod­er­a­torin (!): ‘Wird eine Frau vergewaltigt,
hat sie als Mann dere­inst selb­st verge­waltigt’. Sie wis­sen vielle­icht, dass ihre nette
Kol­le­gin diese Mei­n­ung nicht teilt. Handw­erk­lich ist der Beitrag aber so schlecht
gemacht, dass bei aller Anstren­gung keine Satire zu erken­nen ist..

Und ein ander­er Disku­tant meint:


“Dass sie die anti­semi­tis­chen Aus­fälle (bewußt?) des Her­rn Har­do aus­ges­part hatten,
deutet auch nicht unbe­d­ingt auf eine grund­sät­zlich kri­tis­che Hal­tung, son­dern eine
Ver­harm­lo­sung, hin.”

Han­delte es sich bei dem Poly­lux-Beitrag um Satire, dann begänne hier eine Diskus­sion über
die Gren­zen der Satire. Aber darum geht es nicht, denn Satire ist (wenn sie gelingt: hohe)
Kunst. 

Aber nichts am Poly­lux-Beitrag ist Satire, nichts ist Kun­st. Nichts Aufk­lärung. Kein Schatten
von kri­tis­ch­er Anstrengung.

Offen ist, warum die Redak­tion Har­dos Anti­semitismus und seinen entset­zlichen Vor­wurf an
die jüdis­chen Opfer des NS-Faschis­mus ver­schwiegen hat und nach wie vor verschweigt
(siehe die Antworten von Tita von Hard­en­berg und Volk­er Heimann).

• Wurde über­haupt recherchiert?

• Falls ja: Wur­den die gefun­de­nen Fak­ten absichtlich verschwiegen? 

Auch das zu klären ist jet­zt Sache des Senders. 


Ich erwarte eine Stel­lung­nahme des Rund­funkrates spätestens auf seiner
näch­sten Sitzung.

Mit fre­undlichen Grüßen

Jut­ta Ditfurth

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Viel Rauch um Zigaretten im Korczak-Gymnasium

Das Gym­na­si­um an der Straße der Jugend 1 in Fin­ster­walde trägt den Namen des pol­nis­chen Kinder­arztes und Päd­a­gogen Janusz Kor­czak (1878–1942). Ver­mut­lich war es der 5. August im vierten Kriegs­jahr, als die faschis­tis­che SS Kinder aus dem Warschauer Ghet­to in die Gaskam­mer des Ver­nich­tungslagers Tre­blin­ka trieb und Kor­czak frei­willig mit­ging. Dem Päd­a­gogen sei es vor allem um das Recht jedes Kindes gegan­gen, »als eigene Per­sön­lichkeit anerkan­nt zu wer­den«, heißt es auf der Inter­net­seite des Gym­na­si­ums. Ob damit übere­in­stimmt, was sich am 29. Novem­ber 2005 am Kor­czak-Gym­na­si­um ereignete, ste­ht in Frage. Fünf Revier­polizis­ten und Mitar­beit­er des städtis­chen Ord­nungsamtes macht­en an diesem Tag eine Razz­ia. Sie kon­trol­lierten die Schulmap­pen und Hosen­taschen von 450 Schülern, ob diese Zigaret­ten oder Alko­hol bei sich hat­ten. Man stellte aber keine Ver­stöße fest. 

Die Pri­vat­sphäre müsse geschützt wer­den, beschw­ert sich die Land­tagsab­ge­ord­nete Car­olin Stein­met­zer (Linkspartei), die 1980 in Fin­ster­walde zur Welt kam und hier ihr Wahlkreis­büro hat. Wenn sie eine der Schü­lerin­nen gewe­sen wäre, »ich hätte da nicht mit­gemacht«, sagt Stein­met­zer. Sie fragt sich, ob die Razz­ia angemessen war, und im Land­tag fragte sie dies am 14. Dezem­ber auch Innen­min­is­ter Jörg Schön-bohm (CDU).
Weil in der Frages­tunde des Par­la­ments keine Zeit mehr blieb, antwortete der Min­is­ter anschließend schriftlich. Er teilte mit, dass eine rechtliche Über­prü­fung der Angele­gen­heit Zweifel aufkom­men lasse, dass das Ord­nungsamt den Grund­satz der Ver­hält­nis­mäßigkeit beachtete. Er habe daher ver­an­lasst, dass der Land­kreis Elbe-Elster die Sache mit der Stadt Fin­ster­walde auswertet. Im Jan­u­ar möchte Stein­met­zer nach­fra­gen, was daraus gewor­den ist.
Man sei als Ord­nungsamt für den Jugend­schutz zuständig, recht­fer­tigt Amt­sleit­er Peter Rein­hard die Razz­ia. Es gab offen­sichtlich Hin­weise aus der Nach­barschaft. Auf dem Schul­hof sei das Rauchen unter­sagt, erin­nert Rein­hard. Jugendliche, die schon 16 Jahre alt sind, dür­fen in den Pausen zum Qual­men auf die Straße gehen. Vom optis­chen Ein­druck her sei jedoch schw­er einzuschätzen, ob ein Schüler noch nicht 16 sei. 

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»Aurich wäre angenehm!«

Pots­dam -Rund um das Nauen­er Tor in Pots­dam hat­ten sich am gestri­gen Dien­stag auf­fäl­lig viele Polizis­ten mit und ohne Uni­form grup­piert. Das lag daran, daß vor der 1. Strafkam­mer im Landgericht ein Prozeß begann, der großes öffentlich­es Inter­esse her­vorgerufen hat. Angeklagt sind Oliv­er Oe. (22), Michael G. (22), Mar­cus Sch. (32), Daniel Ko. (22), Oliv­er Ka. (22) und Mar­cell Sch. (23). Die Staat­san­waltschaft wirft den sechs jun­gen Neon­azis ver­sucht­en Mord und gefährliche Kör­per­ver­let­zung vor.

Die sechs Angeklagten waren am 3. Juli 2005 gegen halb zwei nachts zusam­men mit weit­eren Kumpa­nen nach ein­er Par­ty im Buga-Park mit der Straßen­bahn Lin­ie 92 in Rich­tung Haupt­bahn­hof unter­wegs, als sie in der Friedrich-Ebert-Straße auf Höhe Bran­den­burg­er Straße den 25jährigen Christoph Bl. als »Linken« erkan­nten, der zusam­men mit dem 24jährigen Tamàs Bi. von ein­er Ver­anstal­tung im »Waschhaus« kam. Nach den Ermit­tlun­gen der Staat­san­waltschaft zog Oliv­er Ka. die Not­bremse der Tram. Die Horde sprang aus der Bahn und bildete einen Kreis um ihre Opfer. Ein Mäd­chen, das noch im jugendlichen Alter ist und sich deshalb mit anderen jugendlichen Tätern in einem geson­derten Prozeß ver­ant­worten muß, soll Christoph Bl. eine hal­b­volle Bier­flasche auf den Kopf geschla­gen haben, worauf der zu Boden stürzte. Abwech­sel­nd sollen die etwa 15 Neon­azis dann auf ihn eingeschla­gen und ‑getreten haben, auf den Kopf und auf den Kör­p­er. Dabei stießen sie Dro­hun­gen aus; Oliv­er Oe. soll gerufen haben: »Scheiß Zecke, ich mach dich alle, ich mach dich platt!«

Tamás Bi. wagte die Frage: »Was soll das?«, woraufhin auch er gegen eine Wand gedrängt und zu Boden geschla­gen wurde. Die Peiniger sollen ihn so lange mit Bier­flaschen geschla­gen haben, bis diese zer­brachen. Zudem wur­den ihm mit einem abge­broch­enen Flaschen­hals mehrere, bis zu vier Zen­time­ter lange Schnitte im Gesicht zuge­fügt. Nach der Gewal­torgie gab ein­er der Neon­azis den Befehl »Abmarsch«, worauf die Gruppe geschlossen abrück­te und ihre Opfer ihrem Schick­sal überließ.

Bei ihrem Angriff sollen die Angeklagten den Tod von Bl. und Bi. zumin­d­est bil­li­gend in Kauf genom­men haben. Christoph Bl., der während des Tat­geschehens kurzzeit­ig bewußt­los gewe­sen sein soll, hat eine Gehirn­er­schüt­terung und mul­ti­ple Hämatome erlit­ten. Er war mehrere Wochen in ärztlich­er Behand­lung. Die Wun­den von Tamás Bi. mußten genäht wer­den, er lag drei Tage im Krankenhaus.

Soweit etwa der Tatver­lauf, wie ihn Staat­san­walt Peter Petersen in der Klageschrift schilderte. Zuvor hat­ten die Vertei­di­ger mit ein­er Rei­he von Anträ­gen ver­sucht, den Prozeß zu ver­hin­dern bzw. zu verzögern. Der absur­deste Antrag war, den Prozeß an einem anderen Ort außer­halb von Bran­den­burg weit­erzuführen, weil in Pots­dam die Öffentlichkeit gegen die Angeklagten vor­ein­genom­men sei. Nach der Frage des Vor­sitzen­den Richters, Dr. Frank Tie­mann, wo denn der geeignet­ste Ort sei, antwortete der Antrag­steller: »Aurich wäre angenehm«.

Zeu­gen und Beobachter kön­nten diesem Wun­sch vielle­icht sog­ar zus­tim­men. Denn die neubraunen Hor­den kön­nten dort in Ost­fries­land sicher­lich nicht die Zuschauer­ho­heit errin­gen wie in Pots­dam, wo sie gestern die spär­lichen 22 Pub­likum­splätze beherrscht­en. Und vielle­icht gibt es in Aurich auch mehr als acht Plätze für die Presse.

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Kriegsminister gegen SPD-Chef?

Der neue Kriegsmin­is­ter Franz Josef Jung (CDU) hält am geplanten Luft-Boden-Schieß­platz fest.

(Freie Hei­de NB) Das war zu erwarten. Die CDU hat nie ein Geheim­nis daraus gemacht, dass sie das Bom­bo­drom unter allen Umstän­den will. Und auch die Rot/Grüne Koali­tion hat­te in den let­zten Jahren stets die Unverzicht­barkeit des Bom­bo­drom unterstrichen. 

Nun erk­lärt der neue CDU-Vertei­di­gungsmin­is­ter let­zte Woche, gegenüber der Berlin­er Zeitung, „der Übungsplatz wird sog­ar drin­gen­der denn je gebraucht”. Denn wie es weit­er heißt, müsse Deutsch­land ab Jan­u­ar näch­sten Jahres “ erst­mals mit Tor­na­do-Kampf­flugzeu­gen in der schnellen Ein­greiftruppe der NATO Präsenz zeigen. Und für die Kampf­flugzeuge, die in der so genan­nten Nato Response Force einge­set­zt wer­den sollen, benötige man einen großen Übungsplatz.“ “Die anderen zwei Luft-Boden-Schieß­plätze in Deutsch­land reichen für solche Übun­gen nicht aus”. 

Sagte es und ging damit auf Kon­fronta­tion­skurs zum neuen SPD-Chef und Min­is­ter­präsi­dent von Bran­den­burgs Matthias Platzeck (SPD). Der hat­te zulet­zt erk­lärt, dass sich auch als erster Mann der SPD gegen eine mil­itärische Nutzung der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de ein­set­zen werde. Wird das den ersten hand­festen Koali­tion­skrach her­auf­beschwören. Wohl eher nicht. Wahrschein­lich­er ist, dass Platzecks Aus­sagen zum Bom­bo­drom nur Lip­pen­beken­nt­nis bleiben und er sich darauf zurückziehen wird, dass er lei­der nicht der Bun­desregierung ange­hört und deshalb auch nicht hand­lung­sun­fähig ist. 

Und somit wer­den die erneuten Hoff­nun­gen und Forderun­gen, die von­seit­en der Bürg­erini­tia­tive (BI) Freie Hei­de an Platzeck und an die SPD herange­tra­gen wur­den, wohl wieder ein­mal uner­füllt bleiben. 

Bekan­ntlich stirbt die Hoff­nung zulet­zt. Und so set­zt die BI weit­er auf den Rechtsstaat, die Parteien und Gerichte. Doch es ist weit­er­hin zu befürcht­en, dass die BI die bet­ro­gene bleiben wird. Denn wenn der let­zte Gericht­stag vor­bei ist und die Bun­deswehr dann noch immer nicht in der Lage sein wird das Bobo­drom zu nutzen, wird der Staat sich sein Recht nehmen und ganz demokratisch und rechtsstaatlich Enteignen. Denn das darf er, laut Landbeschaffungsgesetz. 

Nach­trag: Der Bericht in der Berlin­er Zeitung löste einen Sturm­lauf der Entrüs­tung aus. Selb­st die Lan­desregierun­gen von Berlin, Bran­den­burg und Mecklenburg/Vorpommern fühlten sich auf den Schlips getreten. 

Am 17.12. dann legte das Vertei­di­gungsmin­is­teri­um erst ein­mal den Rück­wärts­gang ein. Jung ließ durch den Regierungssprech­er Thomas Braune demen­tierten. Die ” … ange­bliche Zitate in der Berlin­er Zeitung …” seien gar nicht von ihm. Jung wolle sich im Jan­u­ar mit Platzeck tre­f­fen und dann werde man weit­er sehen. Man darf also weit­er ges­pan­nt sein.

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Ort des Schreckens als Museum

Nauen­er Vorstadt — Die Gedenkstätte Ehe­ma­liges KGB-Gefäng­nis in der Pots­damer Leis­tikow­straße 1 scheint gerettet. Wie Kul­tur­min­is­terin Prof. Johan­na Wan­ka gestern bei ein­er Orts­besich­ti­gung mit­teilte, stellt das Land Bran­den­burg ab 2006 rund 800 000 Euro für die Sanierung des stark ver­fal­l­enen ein­sti­gen Pfar­rhaus­es und für einen Funk­tions­bau bere­it, in den die Besucher­be­treu­ung, Büro, Aufen­thalts- und San­itär­räume des Muse­ums ein­ge­ord­net wer­den. Gle­ichzeit­ig wurde Förder­antrag gestellt, aus dem Bun­des­ge­denkstät­ten­pro­gramm weit­ere Mit­tel für das Zwei-Mil­lio­nen-Pro­jekt zu bewil­li­gen. Die Arbeit­en sollen im näch­sten Jahr beginnen.

Johan­na Wan­ka unter­strich, dass das ehe­ma­lige KGB-Gefäng­nis deutsch­landweit als einziges weit­ge­hend orig­i­nal erhal­ten ist – bis hin zu den Todeszellen und anderen Teilen der Innenein­rich­tung. Es besitze deshalb nationale und inter­na­tionale Bedeu­tung. Als „Ler­nort“ könne es den jün­geren Gen­er­a­tio­nen die Zeit der stal­in­is­tis­chen Willkürherrschaft authen­tisch und emo­tion­al bewe­gend nahe brin­gen. So sehe dies auch die Zen­trale Kom­mis­sion, die gegen­wär­tig an einem Gedenkstät­tenkonzept für die Aufar­beitung des DDR-Unrechts arbeit­et. Mit großer Erle­ichterung nahm der Hau­seigen­tümer, der Evan­ge­lisch-Kirch­liche Hil­fsvere­in (EKH), die Ankündi­gung der Min­is­terin auf. Er hat­te nach Rück­über­tra­gung des Haus­es 1994 eine Sanierung finanziell nicht sich­ern kön­nen. Wegen des fortschre­i­t­en­de­nen Ver­falls musste sog­ar der wichtig­ste Teil der Gedenkstätte, die Todeszellen im Kel­lergeschoss, geschlossen wer­den. EKH-Vor­sitzen­der Pfar­rer Rein­hart Lange betonte, nach der Sanierung könne das Haus „in der Debat­te über Macht und Macht­miss­brauch, Schuld, Verge­bung und Ver­söh­nung, Erin­nern und Gedenken einen wichti­gen und unver­wech­sel­baren Beitrag“ leis­ten. Er wün­sche sich viele Part­ner und fördernde Fre­unde, um „ein dauer­haftes, fachkundi­ges und besucher­fre­undlich­es Betreiben der Gedenkstätte“ zu ermöglichen. Auf PNN-Nach­frage bestätigte Min­is­terin Wan­ka, dass dazu der vom Direk­tor der Sta­siopfer-Gedenkstätte in Berlin-Hohen­schön­hausen, Dr. Huber­tus Knabe, geleit­ete Vere­in gehören soll, der das Haus bish­er ehre­namtlich betrieben hat. Er war auf der gestri­gen Ver­anstal­tung über­raschend nicht vertreten und hat­te laut Auskun­ft des stel­lvertre­tenden Vor­sitzen­den Dr. Richard Buch­n­er auch keine Ein­ladung erhal­ten. Wie Wan­ka unter­strich, berät ein von Kul­tur­min­is­teri­um berufen­er Fach­beirat den EKH als Hau­seigen­tümer „zu gedenkstät­ten­päd­a­gogis­chen, muse­ol­o­gis­chen, baulichen, denkmalpflegerischen und finanziellen Aspek­ten“. Über Träger und Betreiber der Gedenkstätte sei noch nicht entschieden.

Lan­deskon­ser­va­tor Prof. Detlef Karg machte deut­lich, bei der notwendi­gen Sanierung des Gebäudes dürfe der Charak­ter als „Ort des Schreck­ens“ nicht beein­trächtigt wer­den. Die Authen­tiz­ität des ehe­ma­li­gen KGB-Gefäng­niss­es sei zu sich­ern. Der auf dem Gelände geplante Funk­tions­bau müsse so gestal­tet und ein­ge­ord­net wer­den, dass die Wirkung des Haupthaus­es nicht beschädigt wird.

Ver­fall ab 2006 gestoppt

800 000 Euro vom Kul­tur­min­is­teri­um für Sicherung des KGB-Gefängnisses

(MAZ) NAUENER VORSTADT 2006 kann die Sicherung des vom Ver­fall bedro­ht­en ehe­ma­li­gen KGB-Gefäng­niss­es in der Leis­tikow­straße begin­nen. Dafür sagte Min­is­terin Johan­na Wan­ka gestern 800 000 Euro aus dem Kul­tur­in­vesti­tion­spro­gramm des Lan­des zu. Die einzige authen­tis­che, weil weit­ge­hend im Orig­i­nalzu­s­tand erhal­tene sow­jetis­che Haftein­rich­tung Deutsch­lands soll “zen­trales Exponat” ein­er Gedenk- und Begeg­nungsstätte wer­den, die Macht, Macht­miss­brauch, Schuld und Ver­söh­nung the­ma­tisiert. Neben der denkmal­gerecht­en Sanierung des Alt­baus ist auf dem Grund­stück ein “zurück­hal­tender” Neubau als Besucherzen­trum geplant. Gesamtkosten: zir­ka zwei Mil­lio­nen Euro. Laut Wan­ka gibt es dem­nächst ein Gespräch mit dem neuen Kul­turstaatsmin­is­ter der Bun­desregierung, Bernd Neu­mann. Auch rechne sie mit stärk­er­er Unter­stützung der Stadt Pots­dam, die sich derzeit “außer Stande sieht, sich finanziell zu beteili­gen”, so die Ministerin.

Der Weg zu einem “poli­tis­chen Ler­nort” werde “nicht leicht und auch nicht kurz sein”, sagte Pfar­rer Rein­hart Lange vom Evan­ge­lisch-Kirch­lichen Hil­fsvere­in (EKH), der seit 1994 wieder Eigen­tümer des Are­als ist. 1945 war das Pfar­rhaus, das die Zen­trale des 1888 gegrün­de­ten EKH beherbergte, von der Roten Armee kon­fisziert und zu Folterkam­mern umge­baut wor­den. Wie viele Häftlinge — es sollen mehr als 1000 sein — gequält und sog­ar getötet wur­den, ist wis­senschaftlich noch nicht aufgear­beit­et. Auch Träger- und Betreiberkonzept seien unklar, so Lange. Den­noch habe der Vere­in einen Antrag auf ergänzende Förderung aus dem Gedenkstät­ten­pro­gramm des Bun­des gestellt.

Um die Aura des Schreck­ens zu bewahren, wie es das Konzept des 2004 berufe­nen Berater­gremi­ums fordert, ist laut Lan­deskon­ser­va­tor Detlef Karg in diesem Fall lediglich “Kon­servieren ange­sagt”. Um Inschriften und andere Arte­fak­te zu doku­men­tieren müsse es in der Bauphase eine “enge Koop­er­a­tion zwis­chen Restau­ra­toren und His­torik­ern” geben, sagte Ines Reich von der Bran­den­bur­gis­chen Gedenkstättenstiftung.

Wan­ka dank­te dem EKH und dem Fördervere­in für das Engage­ment seit Öff­nung des KGB-Gefäng­niss­es. Bish­er kamen alljährlich etwa 6000 Besuch­er, man rechne kün­ftig mit 25 000, so EKH-Geschäfts­führer Peter Leinemann.

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Medien-Kampagne bringt Erfolg

Die Staat­san­waltschaft Pots­dam hat
das Ermit­tlungsver­fahren gegen eine Anti-Nazi-Aktivistin,
die am Tag der Deutschen Ein­heit von einem
Polizeiober­meis­ter wegen Zeigens von Zeichen
ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen (§ 86a StGB)
festgenom­men und verzeigt wor­den war,
ange­blich gar nicht aufgenom­men und der Aktivistin
die beschlagnahmten Plakate zurückgeschickt.
Das ist der Erfolg ein­er Medien-Kampagne,
die durch einen Indy­media-Artikel ausgelöst
wurde.

Was am 15. Tag der Deutschen Ein­heit in Pots­dam geschah, steht

hier.

Dieser Artikel set­zte eine verblüf­fende Medi­en-Kam­pagne in Gang.
Erst kamen die Reporter von ARD-Mon­i­tor zu Irmela Mensah-Schramm
und macht­en über sie und zwei andere mit ähn­lichen Problemen
einen Bericht: 

WDR Beitrag
Die Mon­i­tor-Reporter haben IMS gesagt,
dass sie über den Indy­media-Artikel auf sie gekom­men sind. 

Dann zog die Süd­deutsche Zeitung nach 

Süd­deutsche Zeitung.…

und die Berlin­er Morgenpost 

Berlin­er Morgenpost.…

Schließlich kam sog­ar das bran­den­bur­gis­che Staats­fernse­hen RBB.
Dessen Bericht soll zwis­chen Wei­h­nacht­en und Neujahr
gesendet werden.

Alle Journos haben die Pots­damer Polizei gen­ervt, weil diese
schon wegen der soge­nan­nten Aus­ge­wogen­heit befragt wer­den musste.
Der Polizeis­prech­er wurde von Mal zu Mal unsicher­er und hat gesagt,
das Ver­fahren gegen IMS werde eingestellt. 

<br<
Am 12.12.2005 bekam IMS einen Brief von der Staatsanwaltschaft
Pots­dam, in dem die beschlagnahmten Plakate lagen, mit einem
Schreiben datiert auf den 6.12.2005:

— Asservaten-Ausgaben-Anweisung- 

Der unter Ass.-Liste 4337/05 (Bl 1. a d.A.) aufge­führte Gegenstand

1 Plakat

ist an
Frau xxx, xxx, xxxxx Berlin
herauszugeben. 

Es wird mit­geteilt, dass gemäß §§ 152, 170 Absatz 2 StPO von der Ein­leitung eines
Ermit­tlungsver­fahrens abge­se­hen wurde. 

(Petersen)
Staatsanwalt 

(Petersen ist der Staatss­chutz-Dez­er­nent in der
Staat­san­waltschaft Potsdam.)

Petersens Lösung des Prob­lems dürfte
die vernün­ftig­ste sein, und zwar vom juris­tis­chen wie vom politischen
Stand­punkt aus. Die ganze Affäre erscheint jet­zt nur als Missgriff
eines übereifrigen und schlecht berate­nen Polizeibeamten. 

Es darf aber nicht vergessen wer­den, dass die meis­ten Justizangehörigen
weniger ein­sichtig sind. Die Nazi-Geg­n­er, die in Baden-Württemberg
wegen ange­blichen Zeigens ver­fas­sungswidriger Zeichen verurteilt worden
sind, wer­den schw­er kämpfen müssen. Es ist fraglich, ob sie ihre
Verurteilun­gen je wieder loswer­den. In Hes­sen ist es mein­er Meinung
nach noch übler. 

Viele deutsche Jus­ti­zange­hörige machen sich einen Hauptspaß,
Linke oder Leute, die sie dafür hal­ten, in die Pfanne zu hauen.
Und dabei scheren sie sich einen Dreck um Tat­sachen und Gesetze.
Es ist wie in der Weimar­er Repub­lik. Man sollte allmählich
in Betra­cht ziehen, dass die gefährlich­ste Organ­i­sa­tion zur
Reak­tivierung des Faschis­mus nicht die NPD oder die Kameradschaften,
son­dern die deutsche Jus­tiz ist.
geknickt zurückgegeben
geknickt zurückgegeben

Inforiot