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Schwarzfahrt mit der Bahn

Am Sam­stag vor ein­er Woche wollte der 29-jährige Kameruner mit einem Woch­enendtick­et von Frank­furt (Oder) zurück nach Berlin fahren. Das Tick­et war auf der Hin­fahrt abgestem­pelt wor­den. Auf dem Rück­weg wurde er vom Zug­be­gleit­er auf die fehlende Unter­schrift hingewiesen und am Ost­bahn­hof von Bun­de­spolizis­ten aus dem Zug geholt. Dabei kamen Hand­schellen und Reiz­gas zum Ein­satz. Bran­den­burg aktuell fragte nach, welche Motive zu diesen drastis­chen Maß­nah­men geführt haben. 

Den RBB-Beitrag gibt´s hier.

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Jugendhilfeausschuss erfüllt die Forderungen von Jugendlichen

Der Jugend­hil­feauss­chuss ist in sein­er heuti­gen Sitzung den Forderungen
der jugendlichen Nutzerin­nen und Nutzer des Freizeitzen­trums KLAB und
seines Trägers nachgekom­men. Mit großer Mehrheit wurde beschlossen die
Per­son­al­stel­len­förderung für den KLAB unverän­dert fortzuset­zen. Damit
ist der Bestand der Ein­rich­tung auch im Jahr 2006 gesichert. 

„Wir freuen uns, dass Jugen­damt und Jugend­hil­feauss­chuss schlussendlich
doch unser­er Argu­men­ta­tion gefol­gt sind und uns die Weit­er­ar­beit auf dem
Niveau des laufend­en Jahres ermöglichen.“, so Robert Sprinzl,
Geschäfts­führer des Trägers. Das Jugen­damt hat in der Ausschusssitzung
aus­drück­lich fest­ge­hal­ten, dass der Bedarf für die Jugen­dar­beit des KLAB
gegeben ist. 

Der Träger wie auch die Nutzerin­nen und Nutzer der Ein­rich­tung hat­ten in
den ver­gan­genen Wochen immer wieder davor gewarnt, die Bedin­gun­gen für
demokratis­che Jugen­dar­beit in Luck­en­walde zu ver­schlechtern und über die
Spar­vor­gaben der Lan­desregierung hin­auszuge­hen. Die Bedarfsfeststellung
sah vor, lediglich die Mit­tel für 31,5 Per­son­al­stellen auszureichen,
obgle­ich das Land Mit­tel für 35 Per­son­al­stellen zur Ver­fü­gung gestellt
hat. 

„Dass von den bish­eri­gen Pla­nun­gen Abstand genom­men wurde, ist in erster
Lin­ie dem Druck der protestieren­den Jugendlichen zu ver­danken. Sie haben
ein­mal mehr deut­lich gemacht, dass sie es nicht widerspruchslos
hin­nehmen, wenn über ihre Inter­essen hin­weg gegan­gen wird.“, so Sprinzl.

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Keine Demonstration von Rechtsextremisten in Potsdam

Pots­dam — Am Sam­stag, dem 12. Novem­ber 2005, kam es im Stadt­ge­bi­et Pots­dam, ins­beson­dere im Haupt­bahn­hofs­bere­ich zu polizeilichen Ein­satz­maß­nah­men. Unter anderem war im Inter­net ver­bre­it­et wor­den, dass am heuti­gen Tag in Pots­dam eine Demon­stra­tion des Ham­burg­er Recht­sex­trem­is­ten Chris­t­ian Worch, stat­tfind­en würde. Es sollte sich hier­bei um eine Auswe­ichver­anstal­tung für den Aufzug in Halbe han­deln, falls dieser dort nicht zu Stande gekom­men wäre. Der Polizei in Pots­dam lag eine Ver­samm­lungsan­mel­dung aus dem recht­en Spek­trum für den 12.11.2005 in Pots­dam vor, die jedoch am Fre­itag, dem 11.11.2005, zurück­ge­zo­gen wor­den war. Am heuti­gen Sam­stag waren dann drei Ver­samm­lun­gen gegen „Rechts“ an ver­schiede­nen Orten im Innen­stadt­bere­ich Pots­dam angemeldet worden.

Alle drei Ver­samm­lun­gen fan­den nicht statt. Auf­grund der Gerüchte hat­ten sich im Laufe des Nach­mit­tages bis in die Abend­stun­den Per­so­n­en des linken Spek­trums im Bahn­hofs­bere­ich zusam­menge­fun­den, jedoch keine Ver­samm­lung oder Demon­stra­tion abgehalten.

Auf­grund dieser Lage wur­den im Stadt­ge­bi­et Pots­dam eine Vielzahl von Ein­satzkräften, auch aus anderen Bun­deslän­dern, einge­set­zt. Darüber hin­aus waren in Pots­dam Polizeibeamte und Tech­nik für den Ein­satz in Halbe untergebracht.

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HALBE: Friedlicher Protest gegen Neonaziaufmarsch

Halbe — Demon­stran­ten ver­schieden­er Aktions­bünd­nisse, Kün­stler und Poli­tik­er haben am Sam­stag in Halbe einen Auf­marsch von Neon­azis zum größten Sol­daten­fried­hof in Deutsch­land ver­hin­dert. Nach der zen­tralen Gedenk­feier in Bran­den­burg zum Volk­strauertag block­ierten die Demokrat­en ab 13.30 Uhr bis zum Abend stun­den­lang den Weg zum Wald­fried­hof. Auf dem Fried­hofsvor­platz woll­ten die Recht­sex­trem­is­ten ihr jährlich­es «Heldenge­denken» ver­anstal­ten. Die Polizei hielt bei­de Grup­pierun­gen mit Absper­run­gen etwa 500 m voneinan­der ent­fer­nt in der Lin­den­straße auseinan­der, bis zum späten Sam­sta­gnach­mit­tag gab es keine ern­sten Zwischenfälle.

Linke Grup­pen haben am Sam­stag in Königs Wuster­hausen protestiert. Die Ver­anstal­tung ver­lief bis­lang friedlich. Die Protestier­er forderten unter dem Mot­to “NS-Ver­her­rlichung stop­pen! Weg mit Thor Steinar! Explo­siv dicht machen!” das Schließen eines Geschäfts, in dem Bek­lei­dung mit dem Runen-Logo der Marke «Thor Steinar» verkauft wer­den soll.

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Eindrücke vom “Tag der Demokraten” in Halbe

Am 12. Novem­ber 2005 hat Chris­t­ian Worsch rund 1500 Nazis nach Halbe gebeten, um dort am Sol­daten­fried­hof ein “Heldenge­denken” zu zele­bri­eren. Doch mehrere hun­dert Bürg­er, von CDU bis Linkspartei, von Grü­nen bis zur autonomen Antifa, haben ihnen einen Strich durch die Rech­nung gemacht. Die Lan­desregierung spon­sorte Stände und Shut­tle-Busse vom Park­platz zum Demo-Ort, eine all-inklu­sive Demo sozusagen. Und die Polizei half auch gerne mit. Denn die dachte gar nicht daran, die entschei­dende Kreuzung zu räu­men, son­dern ließ die Nazis in der Kälte frieren. Bis denen die Geduld aus­ging und sie sich ein Schar­mützel mit der Polizei lieferten.

Es ist auf jeden Fall ein neues Gefühl, wenn die Polizei bei der Vorkon­trolle nur fre­undlich fragt: “Sie wollen parken? Fahren sie da vorne runter und dann links, dann weisen sie die Kol­le­gen ein.” Und dann weisen einem tat­säch­lich ein paar Polizis­ten einen net­ten Park­platz zu — und an der Straße fahren kosten­los Busse in den Ort hin­unter, direkt hinein zum “Tag der Demokrat­en”. Staat­san­tifa at it´s best.

Die Stände sind die üblichen, von Linkspartei, Grü­nen und SPD über Parteis­tiftun­gen zu Bratwurst­stän­den bis zu CDU (mit Deutsch­land­fahne an der Wand), der Polizeigew­erkschaft und dicht daneben die “echte” Antifa.

Doch die meis­ten Leute inter­essierten sich weniger für diese Ange­bote, son­dern standen sich auf der entschei­den­den Kreuzung an der Lin­den­straße die Beine in den Bauch. Denn hier hät­ten die Nazis vor­bei gemusst, wenn sie denn kom­men hät­ten dür­fen, um zum Wald­fried­hof zu gehen.

Doch die Nazis standen stun­den­lang rund 500 Meter weit­er die Straße runter, hörten Lieder, die einem die Zehen­nägel ver­biegen, und rede­ten sich zu, dass die deutschen Sol­dat­en nun mal die besten der Welt gewe­sen seien, und man ihnen deshalb zu gedenken habe.

Doch mehr als eine Auf­stel­lung einzunehmen war nicht drin. Dann ließ die Polizei die Möchte­gern-Gedenker wieder warten, warten und warten — bis ihnen die Geduld aus­ging und ein großer Teil unter “die Straße frei der deutschen Jugend”-Rufen durch die ziem­lich dünne Polizeikette brach. Doch nach knapp 50 Metern war schon Schluss. Die Ord­ner brem­sten ihre Teil­nehmer eben­so wie die hinzugekommene Polizei-Ver­stärkung. Ein biss­chen Gedrän­gel, ein biss­chen Schieben, ein biss­chen Schla­gen — und dann war´s das.

Der “Recht­san­walt” Rieger erk­lärte dann den armen Nazis noch, dass dies natür­lich ein Ver­brechen des bösen Staates gewe­sen sei und die Polizis­ten vor Ort sich mal über­legen soll­ten, dass 1945 auch Men­schen bei den Nürn­berg­er Prozessen aufgeknüpft wor­den seien, die angegeben hat­ten, “nur ihre Pflicht” getan zu haben. Nach der abso­lut pein­lich­sten Intonierung aller drei Stro­phen der Nation­al­hymne von einem Möchte­gern-Sänger auf der Bühne war der Spuk dann auch vor­bei — und der Mob zog mit “Ruhm und Ehre der deutschen Wehrmacht”-Rufen gen Bahn­hof. Mal sehen, ob angesichts dieser gewalt­täti­gen Auss­chre­itun­gen von Rechts die Gerichte näch­stes Jahr dieses Nazi-Gedenken zulassen werden…

Der fol­gende Bericht ist von Krasse Zeit­en. Die Bilder sind hier zu betrachten.

Weit­ere Bilder gibt es unter: Indy­media und unter www.adf-berlin.de

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Nazi-Spontankundgebung in Potsdam

+++Kurzmel­dung+++

Nach neuesten Infor­ma­tio­nen block­ieren mehrere hun­dert Bürg­er den Gedenkmarsch der Nazis durch Halbe, die Polizei hat angekündigt, den friedlichen Bürg­er­prostest NICHT zu räu­men. Chris­t­ian Worch, Anmelder der Nazi-Demo in Halbe, hat daraufhin einen Eilantrag für eine Kundge­bung um 16 Uhr am Pots­damer Haupt­bahn­hof gestellt. Die Nazis sind NOCH in Halbe, Worch drängt zur Zeit aber zur Abreise.

In der Pots­damer Innen­stadt fahren zwei Ein­satzhun­dertschaften der Polizei auf.

Zur Zeit gibt es noch keine weit­eren Neuigkeit­en oder weit­ere gesicherte Infor­ma­tio­nen, es scheint aber sehr wahrschein­lich, dass Worch die Schmach des let­zten Woch­enen­des durch diesen Spon­tanauf­marsch wieder aus­gle­ichen will, außer­dem deutet das erhöhte Polizeiaufkom­men in der Pots­damer Innen­stadt darauf hin, dass die Polizei die Spon­tankundge­bung wohl genehmi­gen wird.

Weit­ere Neuigkeit­en fol­gen, sobald es welche gibt.

Dieser Text wurde von Indy­media kopiert.

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Nazischmiererein auf dem Jüdischen Friedhof

In der Nacht zum Mittwoch beschmierten Nazis den Gedenkstein für die zur
Reich­sprogrom­nacht abge­bran­nte Syn­a­goge auf dem Jüdis­chen Fried­hof in der Straße der
Jugend mit einem Hakenkreuz.

Am darauf­fol­gen­dem Tag fand eine Kranznieder­legung der Jüdis­chen Gemeinde statt. In
Cot­tbus leben zur Zeit etwa 1000 Bürg­er jüdis­chen Glaubens.
Zur gle­ichen Zeit verteil­ten Nazis in der Sprem Fly­er auf denen für die
Halbe­demon­stra­tion am Sam­stag gewor­ben wurde. 

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Universität Potsdam hofiert studentische Verbindung

Pots­dam - Der AStA der Uni­ver­sität Pots­dam, die Arbeits­ge­mein­schaft Antifaschis­mus an der Uni sowie der freie zusam­men­schluss von stu­dentIn­nen­schaften (fzs), der bun­desweite Dachver­band von Studieren­den­schaften, haben mit
Besorg­nis den Artikel „Corp­shaupt­stadt“ in den Pots­damer Neuesten Nachricht­en (PNN) vom 07.11.2005 - hier nachzule­sen — zur Ken­nt­nis genom­men und verurteilen die unkri­tis­che Stel­lung der PNN und der Hochschulleitung zu der Pots­damer Stu­den­ten­verbindung „Corps Maso­via“ sowie ihrem Dachver­band dem „Kösen­er Senioren-Con­vents Ver­band (KSCV)“ aufs Schärfste.

Mit den Schlag­wörtern „Tol­er­anz und Lib­er­al­ität“ ver­sucht sich das „Corps Maso­via“ an der Uni­ver­sität Pots­dam zu etablieren und als „ganz nor­male“ stu­den­tis­che Vere­ini­gung salon­fähig zu wer­den. Dabei wer­den zen­trale Bestandteile des stu­den­tis­chen Verbindungswe­sens umgedeutet und ver­schwiegen: Das Knüpfen elitär­er Net­zw­erke wird als „Aus­tausch“ beze­ich­net, der Rück­griff auf die Tra­di­tio­nen rechtfertigt
frauen­feindliche, her­ab­würdi­gende und patri­ar­chale Ver­hal­tensweisen – Frauen wird dabei lediglich zuge­s­tanden „hüb­sches“ Bei­w­erk zu sein, welch­es dazu dient die Männlichkeit der Verbindungsstu­den­ten noch zu unter­stre­ichen. Frauen sind – wie bei vie­len anderen Verbindun­gen auch – als Mit­glieder und auf vie­len Ver­anstal­tun­gen des Corps ausgeschlossen.

Unaus­ge­sprochen bleibt dabei, dass sich auch das Corps Maso­via tra­di­tionell als „Män­ner­bund“ ver­ste­ht, in dem bes­timmte Vorstel­lun­gen von „Männlichkeit“ wie Härte, Wehrhaftigkeit und Unterord­nung unter die Gemein­schaft ver­mit­telt wer­den sollen. Dazu zählt beim Corps Maso­via als
„schla­gende Verbindung“ auch die Tra­di­tion der Men­sur: Sie ist rit­ueller Bestandteil und wird auch als vorzeig­bar­er Beweis gew­ertet, gewil­lt und in der Lage zu sein, im wörtlichen Sinne den Kopf für die Verbindung, das Vater­land oder andere über­ge­ord­nete Ziele hinzuhalten.

Beson­ders pikant sind Details, welche das Corp­sleben in Pots­dam betr­e­f­fen: Bei ein­er Feier Mitte Juni bemerk­ten die Corpsstu­den­ten offen­bar nicht, dass sich im sel­ben Haus Berlin­er und Pots­damer Recht­sex­treme aufhiel­ten. Im Nach­hinein dis­tanzierte sich das Corps von dem Vor­wurf, Neon­azis auf ihren Ver­anstal­tun­gen zu dulden. Doch kam es
wenige Wochen später zu einem erneuten frag­würdi­gen Vor­fall: Auf ein­er öffentlichen Semes­ter­an­fangspar­ty im Okto­ber schlug ein junger Pots­damer Neon­azi im Haus der Verbindung alter­na­tive Jugendliche – die Polizei musste eine Eskala­tion verhindern.

Geschichtlich gese­hen beruft sich das Corps Maso­via auf sein­er Home­page auf seine Königs­berg­er Wurzeln und ver­sucht diese auch in der Gegen­wart wach zu hal­ten – der Bezug zum Deutschen Reich und den alten Reichs­gren­zen wird unkom­men­tiert hergestellt. Das an der Home­page des Corps auch Stu­den­ten der Geschichtswis­senschaft an der Uni Potsdam
mit­gewirkt haben, spricht für sich. Eben­so fehlen in der Geschichte des Corps Maso­via einige kom­plette Jahrzehnte – so wird ganz offen­sichtlich ver­schwiegen, dass der Dachver­band des Corps Maso­via, der Kösen­er Senioren Con­vents-Ver­band (KSCV) als ein­er der ersten Ver­bände Juden
auss­chloss. Bere­its 1921 präzisierte der KSCV durch Statutenän­derung seine Def­i­n­i­tion dahinge­hend: „Ein Mis­chling soll als Jude gel­ten, wenn ein Teil sein­er Großel­tern getaufter Jude war oder son­st sich her­ausstellt, dass er jüdis­ch­er Abkun­ft ist.“ In ein­er Pro­tokoll­no­tiz wurde sog­ar expliz­it fest­ge­hal­ten, „nicht auf die Reli­gion, son­dern auf die Rasse abzustellen“.

Der AStA der Uni Pots­dam und die Arbeits­ge­mein­schaft Antifaschis­mus an der Uni­ver­sität fordern die Hochschulleitung und die Leitung der Philosophis­chen Fakultät auf, umge­hend die Hofierung des Corps Masovia
zu been­den und sich von stu­den­tis­chen Verbindun­gen im All­ge­meinen zu distanzieren.

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Auflagenbescheid wird angefochten

Pressemit­teilung

Antifa — Demo am 12.11. in Königs Wusterhausen:

Aufla­genbescheid wird angefochten

Gegen den Aufla­genbescheid der Ver­samm­lungs­be­hörde vom 02.11. leg­en die Anmelder der
Demon­stra­tion gegen Nazistruk­turen und das von der recht­en Szene frequentierte
Bek­lei­dungs­geschäft “Explo­siv” in Königs Wuster­hausen Wider­spruch beim
Ver­wal­tungs­gericht Frank­furt (Oder) ein.

Geklagt wird darauf, die angemeldete Zeit der Demo (Beginn 16 Uhr, Ende 21 Uhr)
beizube­hal­ten. Die Polizei hat­te im ange­focht­e­nen Aufla­genbescheid eine Zeit von 14
bis 17 Uhr ver­fügt, da die Ver­samm­lung nicht in der Dunkel­heit stat­tfind­en solle. Es
wür­den Zusam­men­stöße mit heim­reisenden Teil­nehmern des Nazi­auf­marsches in Halbe
befürchtet.

Hierzu die Ver­anstal­ter der Demo in Königs Wuster­hausen: “Die Demon­stra­tion gegen
Nazistruk­turen in Königs Wuster­hausen wurde bewußt in die Abend­stun­den ver­legt, um
Teil­nehmern an Gegen­ver­anstal­tun­gen in Halbe die Möglichkeit zu geben, sich im
Anschluß auch an der Demo in KW zu beteili­gen”. Die Demon­stra­tion ist Teil der
Kam­pagne “we will rock you” gegen Nazilä­den, rechte Musik und recht­en lifestyle. Es
hat bere­its vier Demon­stra­tio­nen der Kam­pagne in Berlin und Bran­den­burg gegeben,
weit­ere wür­den geplant. Zudem seien Königs Wuster­hausen und Halbe 30 km von einander
ent­fer­nt, und es gebe direk­te Gege­nak­tiv­itäten in Halbe. 

Des Weit­eren wird das Ver­bot ange­focht­en, Laut­sprecher­an­la­gen nur zur Information
der Ver­samm­lung­steil­nehmer zu benutzen. Dies ver­stoße nach Auf­fas­sung des
Recht­san­walts der Kam­pagne “we will rock you” gegen die Artikel 5 (Mei­n­ungs­frei­heit)
und 8 (Ver­samm­lungs­frei­heit) des Grundge­set­zes, die eine Außen­wirkung der
Demon­stra­tion über den Kreis der Teil­nehmenden hin­aus gewährleisten.

Mit ein­er Entschei­dung des Ver­wal­tungs­gerichts Frank­furt (Oder) wird am Donnerstag
gerechnet. 

“We will rock you! — Weg mit Nazilä­den, rechter Musik & rechtem Lifestyle!” 

Eine Kam­pagne von Berlin­er und Bran­den­burg­er Antifa-Gruppen

Mail: werockyou@web.de

Web: www.we-will-rock-you.tk

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Alle sind verdächtig

Die Rote Hil­fe aus Frank­furt an der Oder erhebt schwere Vor­würfe gegen die Behör­den. »Hier geht es wohl darum, die Betrof­fe­nen einzuschüchtern und auf­grund der inzwis­chen ent­stande­nen Anwalt­skosten finanziell zu ruinieren.« Sie ver­mutet, dass die Antifas der Stadt mund­tot gemacht wer­den sollen.

In der vorigen Woche wurde bekan­nt, dass gegen Per­so­n­en aus dem linksalter­na­tiv­en Milieu in Frank­furt an der Oder ein Ver­fahren nach Para­graf 129 a des Strafge­set­zbuch­es ein­geleit­et wer­den kön­nte. Den Hin­ter­grund bilden mehrere Sachbeschädi­gun­gen, die von der Abteilung Staatss­chutz des Lan­deskrim­i­nalamts (LKA) Bran­den­burg unter­sucht wer­den. So wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. Sep­tem­ber 2004 der Wahlkampf­bus des bran­den­bur­gis­chen Wirtschaftsmin­is­ters Ulrich Jung­hanns (CDU) angezün­det. Dabei han­dele es sich »um eine poli­tisch motivierte Straftat«, weswe­gen der Fall der Staat­san­waltschaft über­tra­gen wor­den sei, erläutert Toralf Rein­hard, der Sprech­er des LKA Brandenburg.

Die Strafver­fol­gungs­be­hörde sieht offen­bar einen Zusam­men­hang mit anderen Delik­ten. Im Jahr zuvor wur­den bei der örtlichen Aus­län­der­be­hörde die Scheiben eingeschla­gen und in ein­er Marineausstel­lung, die im Rathaus von Frank­furt an der Oder gezeigt wurde, Fäkalien aus­gekippt. Auch die Scheiben der Geschäftsstelle der CDU und eines Super­mark­ts wur­den eingeworfen.

Die jew­eili­gen Ermit­tlungsver­fahren wur­den mit­tler­weile zusam­menge­fasst. Die Strafver­fol­ger ver­muten offen­bar, dass die Täter ein­er Gruppe aus dem antifaschis­tis­chen Spek­trum von Frank­furt an der Oder ange­hören. Beweise für diese schw­er wiegen­den Anschuldigun­gen kön­nen sie jedoch nicht vor­weisen. Dabei habe das LKA Bran­den­burg keine Mühen und Kosten gescheut, willkür­lich und unter Rück­riff auf ver­schiedene Ermit­tlungsmeth­o­d­en gegen Per­so­n­en aus dem linken Spek­trum oder solche, die vom LKA dazugezählt wer­den, vorzuge­hen, moniert die Orts­gruppe der Rote Hil­fe. »Die Betrof­fe­nen sind immer die gle­ichen. Was diese Per­so­n­en verdächtig macht, bleibt bis heute ein Geheim­nis der Ermit­tlungs­be­hör­den«, kri­tisierte die linke Hil­f­sor­gan­i­sa­tion in ein­er Erk­lärung zu den seit einein­halb Jahren laufend­en Verfahren.

Zudem habe sich gezeigt, dass ein Großteil der Vor­würfe halt­los sei. Eine ganze Rei­he von Ver­fahren musste wegen der frag­würdi­gen Meth­o­d­en während des Som­mers eingestellt wer­den. Und zwar deshalb, weil die Ermit­tlungs­maß­nah­men selb­st von den zuständi­gen Lan­des- und Amts­gericht­en für rechtswidrig erk­lärt wur­den. Neben erken­nungs­di­en­stlichen Maß­nah­men und DNA-Ent­nah­men wur­den auch Haus­durch­suchun­gen vorgenom­men. Und dies, obwohl »Ver­gle­ichsspuren nicht vorhan­den waren«, betont die Rote Hil­fe. Man habe offen­bar gehofft, auf Zufalls­funde zu stoßen.

Zu den Ermit­tlungsmeth­o­d­en in Frank­furt an der Oder zählte auch, etliche Per­so­n­en zu Zeu­gen­vernehmungen vorzu­laden, ohne dass ersichtlich gewor­den wäre, was in den Gesprächen über­haupt bezeugt wer­den sollte. Die Behör­den seien offen­bar auf­grund von bloßen Speku­la­tio­nen und Verdäch­ti­gun­gen vorge­gan­gen, meint die Rote Hil­fe. Bis heute seien die betrof­fe­nen Per­so­n­en nicht offiziell über die gegen sie erhobe­nen Anschuldigun­gen informiert worden.

Die Erken­nt­nisse der Ermit­tler beruht­en vielmehr auf den Aus­sagen eines Infor­man­ten oder ein­er Infor­man­tin, die Zugang zur linken Szene habe, glaubt die Anwältin eines der beschuldigten Antifas. Dies habe sich aus der Aktenein­sicht ergeben. Eine Aus­sage des Spitzels habe für die strafrechtlichen Ver­fol­gun­gen gegen ihren Man­dan­ten aus­gere­icht und sei Grund für das Vorge­hen gegen drei weit­ere Beschuldigte gewe­sen, sagte die Anwältin der Jun­gle World. Der Spitzel habe über ihren Man­dan­ten gesagt: »Ich ver­mute, er kön­nte es gewe­sen sein.«

Die tat­säch­lichen Beweg­gründe für das Vorge­hen der Behör­den liegen nach Ansicht der Soli­gruppe Frank­furt, die sich als Reak­tion auf die laufend­en Ver­fahren gegrün­det hat, sowieso ganz woan­ders. »Offen­bar geht es den Behör­den um eine akribis­che Durch­leuch­tung und Dif­famierung der linken Szene Frank­furts«, meint Sebas­t­ian Fecht­ner, ein Sprech­er der Gruppe.

Die Bun­desstaat­san­waltschaft, die für ein Ver­fahren nach dem Para­grafen 129 a zuständig wäre, äußert sich indes sehr zurück­hal­tend über die Ermit­tlun­gen. »Es liegen keine Anhalt­spunk­te vor, die eine Über­nahme der Ermit­tlun­gen durch den Gen­er­al­bun­de­san­walt erforder­lich machen«, sagte die Ober­staat­san­wältin beim Bun­des­gericht­shof, Frauke-Katrin Scheuten, der Jun­gle World. Zudem sei zu keinem Zeit­punkt ein Ver­fahren ein­geleit­et worden.

Das sieht man beim Lan­deskrim­i­nalamt Bran­den­burg anders. Die Akten stün­den der Bun­de­san­waltschaft noch immer zur Ver­fü­gung, bestätigt der Sprech­er des LKA, Toralf Rein­hard. Es werde weit­er geprüft, ob ein »die Zuständigkeit des Gen­er­al­bun­de­san­walts tang­ieren­der Vor­fall« vorliege.

Ins­beson­dere im Osten der Bun­desre­pub­lik wird derzeit eifrig gegen Antifas und Linke ermit­telt. In Pots­dam sitzt zurzeit eine Antifa im Gefäng­nis, der vorge­wor­fen wird, Neon­azis ver­let­zt zu haben. Gegen andere Antifas aus der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt und aus Berlin laufen eben­falls strafrechtliche Unter­suchun­gen. In Sach­sen-Anhalt ermit­telte die Bun­de­san­waltschaft gegen drei Antifas eines ver­meintlichen »Autonomen Zusam­men­schlusses Magde­burg«, denen mehrere Brand­s­tiftun­gen ange­lastet wer­den. Zwis­chen­zeitlich wurde den drei Beschuldigten sog­ar vorge­wor­fen, eine Vere­ini­gung nach Para­graf 129 a des Strafge­set­zbuch­es gebildet zu haben.

Dieser Para­graf ermöglicht den Strafver­fol­gungs­be­hör­den, gegen Per­so­n­en zu ermit­teln, denen unter­stellt wird, eine ter­ror­is­tis­che Vere­ini­gung gegrün­det zu haben. Vor allem aber han­delt es sich dabei um einen »Ermit­tlungspara­grafen«, der den Ermit­tlern weitre­ichende Befug­nisse ein­räumt: von Tele­fonüberwachun­gen, Raster­fah­n­dung, Obser­va­tio­nen über Lauschangriffe und Durch­suchun­gen bis zum Ein­satz verdeck­ter Ermittler.

DNA-Unter­suchun­gen wer­den im übri­gen nicht nur von den Strafver­fol­gungs­be­hör­den in Frank­furt an der Oder in immer größerem Maße einge­set­zt. Kür­zlich wurde etwa bekan­nt, dass im nieder­säch­sis­chen Wend­land im Anschluss an eine Demon­stra­tion sämtliche von den Teil­nehmern ger­aucht­en Zigaret­ten von Polizis­ten einge­sam­melt wurden. 

Inforiot