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Workcamp zum Aufbau einer internationalen Geschichtswerkstatt

Der Vere­in zur Förderung inno­v­a­tiv­er Wohn- und Lebens­for­men e.V. möchte in seinem Sozialen Zen­trum dieses Jahr seine erste Inter­na­tionale Begeg­nung (bzw. Work­camp mit the­ma­tis­chen Schw­er­punkt) durch­führen. Teil­nehmerIn­nen aus Polen, Frankre­ich, Rus­s­land und Deutsch­land sollen anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges gemein­sam eine Geschichtswerk­statt im Haus ein­richt­en und Recherchen vor Ort zu diesem The­ma durchführen. 

Titel:

„Inter­na­tionale Geschichtswerkstatt“

Zeitraum:

06.- 25.08.2005

Ort:

Soziales Zen­trum „Pfef­fer­kuchen­haus“ in Pots­dam- Babelsberg

Zielgruppe:

Jugendliche über 16 Jahre aus Deutsch­land, Polen, Frankreich

Ergebnis:

Auf­bau ein­er Geschichtswerk­statt, Beschäf­ti­gung mit der lokalen Geschichte anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges 

Was ist eine Geschichtswerkstatt?

Geschichtswerk­stät­ten wur­den in Deutsch­land und anderen Län­dern in den sechziger und siebziger Jahren entwick­elt. Sie basieren darauf, Men­schen lokale geschichtliche Ereignisse und Zusam­men­hänge sehr prak­tisch nahe zu brin­gen und sie zu motivieren, selb­st aktiv zu wer­den. Ein wichtiges Merk­mal von Geschichtswerk­stät­ten ist das Ziel, Schlussfol­gerun­gen aus der Geschichte zu ziehen und sich bewusst und aktiv in aktuelle poli­tis­che Debat­ten einzu­mis­chen. Men­schen sind mitver­ant­wortlich für die his­torische Sit­u­a­tion, in der sie leben. 

Sehr aktuell ist der 60. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges. Über­all in Europa wird über Ver­ant­wor­tun­gen, Ver­brechen, Schlussfol­gerun­gen und aktuelle Bew­er­tun­gen disku­tiert. Einige wichtige Kon­flik­te sind Teil €päis­ch­er Poli­tik und gle­ichzeit­ig lokal spür­bar. Wir denken, dass es sehr span­nend sein wird, an diesem The­ma gemein­sam mit rus­sis­chen, pol­nis­chen, franzö­sis­chen und deutschen Teil­nehmerIn­nen zu arbeiten. 

Was wollen wir mit dem Work­camp erreichen?

Wir wollen in unserem „Sozialen Zen­trum“ in Pots­dam Räume, Arbeitsstruk­turen und Mate­ri­alien für eine „Geschichtswerk­statt“ ins­ge­samt schaf­fen. Diese sollen inter­na­tion­al nutzbar sein! 

Wir wollen in den 18 Tagen des geplanten Pro­jek­tes mit Hil­fe des Pro­gramm­schw­er­punk­tes „60. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges“ des Deutsch-Franzö­sis­chen Jugendw­erkes einen Anfang machen, ein wichtiges his­torisches Ereig­nis aufzuar­beit­en, zu recher­chieren und in die Geschichtswerk­statt zu integrieren.
Außer­dem ist es uns wichtig, uns in der Bran­den­burg­er Lan­deshaupt­stadt in die öffentliche Diskus­sion zum The­ma einzubrin­gen. Zu diesem Zweck sollen die Rechercheergeb­nisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. 

The­ma­tisch wollen wir drei spezielle his­torische Fra­gen in den Vorder­grund stellen:
Die Erforschung der Sit­u­a­tion von Zwangsar­bei­t­erIn­nen, die in Pots­dam während des 2. Weltkrieges arbeit­en und leben mussten.
Wir wollen über Zeitzeu­gen­be­fra­gun­gen die Sicht der­jeni­gen erforschen, die das Kriegsende und die Pots­damer Kon­ferenz hier erlebt haben. Dabei ist uns vor allem wichtig, zu erfassen und zu doku­men­tieren, welchen Blick die Men­schen heute auf ihre eigene per­sön­liche Ver­ant­wor­tung zu dieser Zeit hatten.
Und natür­lich ist es sehr inter­es­sant nach Men­schen franzö­sis­ch­er und pol­nis­ch­er Herkun­ft zu forschen, die den Krieg und / oder die Pots­damer Kon­ferenz hier in der Stadt beziehungsweise der Region erlebt haben. 

Organ­isatorisches

Die Arbeit

Für die 18 Tage gemein­samen Arbeit­ens am Auf­bau der Geschichtswerk­statt ist es wichtig, an alle drei Ziele des Pro­jek­tes zu denken. Also wer­den wir gemein­sam bauen, um die Räume instand zu set­zen, die lokalen his­torischen Ereignisse im Bezug auf den Schw­er­punkt 2. Weltkrieg recher­chieren und die öffentliche Präsen­ta­tion vorbereiten.
Als Teil­nehmerIn benötigst Du keine speziellen Vorken­nt­nisse: Die Arbeit ist so gewählt, dass sie mit ein­fach­er Arbeit­sklei­dung sowie mit viel Engage­ment, Inter­esse, Lust und Laune zu schaf­fen ist. 

Die Gruppe und der Campalltag

Die Gruppe wird sich aus jew­eils 5 Teil­nehmerIn­nen aus Frankre­ich, Polen und Deutsch­land sowie 4 jun­gen Men­schen aus Rus­s­land und zwei Team­erIn­nen zusam­menset­zen. Die Team­erIn­nen ver­ste­hen sich als Teil der Gruppe, die dieser für bes­timmte Auf­gaben wie viele for­male Dinge, das Ingang­brin­gen eines selb­stor­gan­isierten Grup­pen­lebens etc. zur Seite zu stehen.
Selb­stor­gan­i­sa­tion wird bei uns großgeschrieben. Wir verzicht­en bewusst auf einen lück­en­los dur­chor­gan­isierten Cam­pall­t­ag und erwarten vielmehr von allen Teil­nehmerIn­nen die Bere­itschaft zur aktiv­en Mit­gestal­tung und Mitbes­tim­mung des Gruppenlebens.
Selb­stver­ständlich gehören zum Camp auch gemein­same Freizeitak­tiv­itäten, für welche in der Region Berlin/ Pots­dam beson­ders viele Möglichkeit­en bestehen. 

Kosten

Das Deutsch- Franzö­sis­che Jugendw­erk fördert dieses Work­camp. Dadurch wer­den wir einen großen Teil der Unkosten für Verpfle­gung, Unterkun­ft, Freizeit etc. abdeck­en kön­nen. So bleibt für die Teil­nehmerIn­nen ein Unkosten­beitrag von 100,- ?/ gegebe­nen­falls gestaffelt für sozial Schwächere für die drei Wochen. Fahrtkosten­zuschüsse kön­nen gewährleis­tet werden. 

Kon­takt

Vere­in zur Förderung inno­v­a­tiv­er Wohn- und Lebens­for­men e.V.

Post­fach 60 12 26 

14412 Potsdam

Germany

Tel.: 0049- (0)172- 3942147

Fax: 0049 – (0)331 – 70 48 284

Inter­net: www.foerderverein-inwole.de

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Helfende Hand bleibt ausgestreckt

(MAZ, 23.7.) KYRITZ Ord­nung und Sicher­heit in der Stadt waren ein The­ma beim Tre­f­fen des
Arbeit­skreis­es Net­zw­erk Spä­taussiedler am Don­ner­stag in der Alten Feuerwache
von Kyritz. Ord­nungsamt­slei­t­erin Sigrid Schu­mach­er informierte über die Zahl
der Aus­län­der und Spä­taussiedler, die in Kyritz leben. Derzeit gibt es 210
Spä­taussiedler, die sich auf 13 Straßen verteilen. Zudem seien 110 Einwohner
gemeldet, die aus 22 Natio­nen kom­men. Sigrid Schu­mach­er sprach davon, dass
sich der über­wiegende Teil der Leute in die Stadt inte­gri­ert hätte. Das
wür­den z. B. gute Leis­tun­gen von Schülern am Gym­na­si­um zeigen. Die Frau vom
Amt wollte aber auch nicht vergessen, dass es mit eini­gen ausländischen
Mit­bürg­ern Prob­leme gibt. Zahlen hat­te Ingo Weich­muth, Leit­er der Kyritzer
Polizei­wache. Er ging zunächst auf das Alt­stadt­fest Anfang Juli ein. 

Spä­taussiedler waren nicht der Auslöser 

Gerücht­en zufolge sollen Spä­taussiedler der Aus­lös­er für eine Schlägerei
gewe­sen sein. Weich­muth bestätigte, dass es zu Auseinan­der­set­zun­gen gekommen
war. Jedoch seien besagte Per­so­n­en nicht beteiligt gewe­sen. Vielmehr hätte
die Polizei bis zu 56 Per­so­n­en der recht­en Szene in Witt­stock gezählt. Der
Wachen­leit­er hat­te die Straftat­en im ersten Hal­b­jahr 2005 zusammengefasst
und kam auf 989, reg­istri­ert in Kyritz, Neustadt und Wuster­hausen. Auf
Kyritz allein wür­den 502 Straftat­en ent­fall­en. 213 Täter seien ermittelt
wor­den, so Weich­muth. Neun davon waren nicht­deutsche Tatverdächtige,
erk­lärte er und sagte, dass dazu nicht nur Spä­taussiedler zählen. Dennoch
gebe es in dieser Gruppe einen Per­so­n­enkreis, der seit Jahren immer wieder
auf­falle. Dazu gehören sechs Per­so­n­en zwis­chen 18 und 22 Jahren sowie ein
29-Jähriger. Sie seien durch Raub, Erpres­sung und Körperverletzung
aktenkundig. Weich­muth ver­mutet, dass die jun­gen Leute Prob­leme mit der
Recht­sor­dung haben, sich damit ein­fach nicht iden­ti­fizieren kön­nen. Zudem
wür­den diese Spä­taussiedler auch keinen Wert auf eine Inte­gra­tion legen.
Tre­ff­punk­te der Per­so­n­en seien ihre Bun­ga­lows im Rehfelder Weg, aber auch
der Park­platz vom “Prig­nitz-Cen­ter”, so Weich­muth. Er sagte auch, dass die
Jugendlichen fast nur in der Gruppe und nach erhe­blichem Alkoholkonsum
auf­fäl­lig wer­den. “Trifft man sie einzeln und nüchtern, sind sie freundlich
und zuvork­om­mend”, erk­lärte Weichmuth. 

Das bestätigte auch Sigrid Schu­mach­er. Sie will gemein­sam mit dem
Arbeit­skreis Lösun­gen find­en, diesen jun­gen Leuten bei der Inte­gra­tion zu
helfen. Dafür gab es am Don­ner­stag bere­its mehrere Vorschläge. Man war sich
einig, dass die Per­so­n­en von der Straße geholt wer­den müssen. Deshalb hat
sich der Arbeit­skreis gemein­sam mit dem “Stat­twerke e. V.” für das Projekt
“Lisa” von der Robert-Bosch-Stiftung bewor­ben. Dabei geht es um lokale
Ini­tia­tiv­en zur Inte­gra­tion junger Spätaussiedler. 

Andere Jugendliche mit einbeziehen 

Daran sollen sich aber nicht nur sie beteili­gen, son­dern Jugendliche aller
Nation­al­itäten, so Sigrid Schu­mach­er. Sie möchte klargestellt wis­sen, dass
die Stadt nicht nur Prob­leme mit Spä­taussiedlern oder anderen ausländischen
Per­so­n­en hat. Auch deutsche Jugendliche seien in der Kriminalitätsstatistik
reg­istri­ert. Das Ver­hält­nis halte sich die Waage, rel­a­tivierte die
Ord­nungsamt­slei­t­erin. Den­noch müsse man der Entwick­lung entgegensteuern. 

Ein Anfang soll mit der Ein­ladung der sieben Per­so­n­en gemacht wer­den. “Wir
wollen Hil­fe anbi­eten und mit ihnen disku­tieren”, sagte Sigrid Schumacher.
Zudem wird sich die Jugendgericht­shil­fe in den Arbeit­skreis mit einbringen.
Einen weit­eren Vorschlag haben Spä­taussiedler bei Bürg­er­meis­ter Hans-Joachim
Win­ter vorge­bracht. Sie wollen eine Begeg­nungsstätte auf­bauen. Das Konzept
dafür liege bere­its vor, so die Ord­nungsamt­slei­t­erin. Win­ter habe den
Vorschlag begrüßt und wolle zudem die Prob­leme in der Stadt offensiv
angehen.

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Verdacht erwies sich als falsch

(MAZ, 22.7.) BELZIG Wie erst jet­zt bekan­nt und offiziell bestätigt wurde, durchsuchten
Beamte des Lan­deskrim­i­nalamtes (LKA) in der Nacht vom 8. zum 9. Juli gezielt
Räume des Über­gangswohn­heimes im Weitz­grun­der Weg nach Sprengstoff und
Dro­gen. Spe-zialkräfte des Son­dere­in­satz-kom­man­dos (SEK) sicherten die von
der Staat­san­waltschaft Pots­dam im Eilbeschluss ange­ord­nete Unter­suchung und
das Gelände weiträu­mig ab. 

Wie LKA-Press­esprech­er Toralf Rein­hardt auf Anfrage zu den Hintergründen
mit­teilte, hat­te ein Bürg­er aus­ländis­ch­er Herkun­ft am späten Abend des 7.
Juli, dem Tag des Sprengstof­fat­ten­tats von Lon­don, in der Belziger
Polizei­wache vorge­sprochen, um Angaben zu einem der möglichen Atten­täter zu
machen. Da er nicht gut Deutsch sprach, wurde ein Dol­metsch­er gerufen. Die
von ihm angegebe­nen zunächst zwei­deuti­gen Per­son­alien stimmten nach
Ermit­tlung des am Fol­ge­tag eingeschal­teten LKA mit denen eines in Belzig
leben­den Asyl­be­wer­bers übere­in. “Die zeitliche Nähe zum Atten­tat in London
und die sehr konkreten Beschuldigun­gen des Anzeigen­er­stat­ters haben einen
drin­gen­den Tatver­dacht ergeben.” 

Nach­dem tagsüber bere­its der Leit­er des Heimes ver­nom­men wor­den sei, habe
die Staat­san­waltschaft um 20.40 Uhr die Durch­suchung der Wohn­räume des
Betrof­fe­nen wegen des “Ver­dachts des Ver­stoßes gegen das Sprengstoffgesetz
und das Betäubungsmit­telge­setz” ange­ord­net, so Rein­hardt. Um 23.30 Uhr waren
die Ein­satzkräfte vor Ort. Augen­zeu­gen unter den noch immer verschreckten
Heim­be­wohn­ern berichteten, dass sie von mask­ierten Män­nern mit vorgehaltenen
Maschi­nen­pis­tolen in ihre Zim­mer gedrängt oder in diese zurückgestoßen
wur­den, die sie wegen des von Fußtrit­ten her­rühren­den plöt­zlichen Lärms im
Flur ver­lassen hatten. 

“Bere­its kurz nach Mit­ter­nacht war jedoch klar, dass die Angaben unwahr
sind. Die einge­set­zten Spürhunde hat­ten nichts gefun­den”, berichtet
Rein­hardt. Der Beschuldigte habe sich zudem sehr koop­er­a­tiv gezeigt und
vernehmen lassen. Den­noch war er dazu in Hand­schellen abge­führt und zu einem
sieben­stündi­gen Ver­hör in die Polizei­wache gebracht wor­den, das weit­ere ihn
ent­las­tende Beweise ergab. Der Mann, der anschließend um psychologische
Hil­fe nach­suchte, erstat­tete mit­tler­weile Anzeige gegen den ihm bekannten
Falschbezichtiger wegen Verleumdung. 

“Im Nach­hinein kann man sich bei dem Bürg­er nur entschuldigen, er hat aber
viel Ver­ständ­nis gezeigt und zur Aufk­lärung beige­tra­gen”, so Rein­hardt. “Das
Vorge­hen war angesichts der gegebe­nen Umstände aber gerechtfertigt.” 

Der Anzeigen­er­stat­ter muss nun mit einem Ver­fahren wegen “falsch­er
Verdäch­ti­gung” beziehungsweise “Vortäuschens ein­er Straftat” rech­nen. Beide
Tatbestände wer­den mit Geld­buße oder mit bis zu einem Jahr Freiheitsentzug
geahndet.

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Der Falsche auf der Anklagebank

(MAZ, 22.7.) Das Landgericht Pots­dam hat gestern einen viet­name­sis­chen Tex­til­händler vom
Vor­wurf des ver­sucht­en Totschlags freige­sprochen. Denn es sei ein anderer
gewe­sen, der am 9. Jan­u­ar in Bran­den­burg vor der Diskothek Castell einen
Mann mit einem Mess­er lebens­ge­fährlich ver­let­zt habe. 

Für schuldig befand das Schwurg­ericht den 33-Jähri­gen jedoch der
gemein­schaftlich began­genen schw­eren Kör­per­ver­let­zung. Der Angeklagte habe
mit zwei weit­eren Land­sleuten drei Deutsche durch Schläge verletzt,
begrün­dete der vor­sitzende Richter Frank Tie­mann das Urteil. 

Das Schwurg­ericht ver­hängte eine Frei­heitsstrafe von einem Jahr, ausgesetzt
zur Bewährung. Der Staat­san­walt hat­te eine Bewährungsstrafe von einem Jahr
und acht Monat­en gefordert. 

Den Vor­wurf des ver­sucht­en Totschlags hat­te auch die Anklage nach der
Beweisauf­nahme fall­en gelassen. Richter Tie­mann rügte Fehler der
Staat­san­waltschaft: “Meines Eracht­ens ist der Falsche angeklagt worden.” 

Der ver­mut­lich wahre Täter ist nach kurz­er Inhaftierung im April in Vietnam
unter­ge­taucht. In einem Brief an das Amts­gericht Bran­den­burg hat er den
Messer­stich ges­tanden. Er wird nun mit einem inter­na­tionalen Haftbefehl
gesucht. 

Die drei Beruf­s­richter und zwei Schöf­fen hat­ten vor ein­er schwierigen
Beweisauf­nahme ges­tanden. Gut 20 Zeu­gen waren geladen. Vertei­di­gerin Kerstin
Wow­eries beschreibt es so: “Eine Massen­schlägerei vor ein­er Diskothek bei
Nacht.” 

Dem nächtlichen bluti­gen Angriff um 3.30 Uhr war ein Stre­it zwis­chen drei
Deutschen und vier Viet­name­sen voraus­ge­gan­gen. Worte wie “Scheiß-Aus­län­der”
und “Kön­nt ihr nicht zu Hause bleiben?!” sollen dabei ange­blich gefallen
sein. Schließlich eskalierte die Situation. 

Plöt­zlich zück­te ein­er der Viet­name­sen ein Tranchier­mess­er. Die
20-Zen­time­ter-Klinge traf einen 26-jähri­gen Bran­den­burg­er zwis­chen der
elften und zwölften Rippe. Mit Ver­let­zun­gen an Lunge, Leber und Zwerchfell
musste der Mann notoperiert wer­den. Danach schwebte das Opfer des Angriffs
nicht mehr in Lebensgefahr. 

Ob tat­säch­lich Frem­den­feindlichkeit Aus­lös­er der Schlägerei war, kon­nte die
Beweisauf­nahme nicht zweifels­frei klären. Anwältin Wow­eries hat­te vor dem
gestri­gen Urteilsspruch Freis­pruch gefordert und für den Fall, dass das
Gericht dem nicht fol­gen würde, höch­stens eine Verurteilung wegen
gemein­schaftlich began­gener gefährlich­er Körperverletzung. 

“Es liegt klar auf der Hand, dass mein Man­dant keinen ver­sucht­en Totschlag
began­gen hat.” Die Beweisauf­nahme habe “ein­deutig ergeben, dass er es nicht
gewe­sen ist”. 

Tat­säch­lich hat auch die Haupt­be­las­tungszeu­g­in während des Prozess­es ihre
Aus­sage korrigiert.

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Polizei prüft Aktion von Gen-Gegnern

Hohen­stein (MOZ) Der Stre­it um die ange­dro­hte Zer­störung eines Mais-Feldes bei Hohen­stein (Märkisch-Oder­land) spitzt sich weit­er zu. Wie berichtet, ruft die Ini­tia­tive “Gen­dreck weg” aus Baden-Würt­tem­berg zur Ver­nich­tung der Pflanzen auf, weil sie gen­tech­nisch verän­dert sind. Zu der Aktion am näch­sten Woch­enende Ende Juli rech­net die Polizei mit max­i­mal 250 Teil­nehmern, sagte Polizeis­prech­er Thomas Wilde am Fre­itag. Die Behörde prüfe derzeit ein Ver­bot von Teilen der Ver­anstal­tung. Neben der Ver­nich­tung des Mais­feldes am Rand des Natur­parks Märkische Schweiz haben die Ver­anstal­ter auch Rad­touren und einen Gottes­di­enst geplant.

Unter­dessen hat die Staat­san­waltschaft Stuttgart ange­ord­net, dass Textpas­sagen auf der Inter­net-Seite der Ini­tia­tive unken­ntlich gemacht wer­den müssen. Hin­ter­grund sei eben­falls die Andro­hung ein­er Straftat. Gegen den Inhalt der Seite sei laut eines Behör­den­sprech­ers Strafanzeige erstat­tet wor­den. Zuvor wurde auf der Seite zur Zer­störung von Feldern aufgerufen.

Obwohl auch Land­wirte aus Märkisch-Oder­land die Aktion als klare Ankündi­gung zu ein­er Sachbeschädi­gung deuten, wer­den die Stadtver­wal­tun­gen in Seelow und Straus­berg die zahlre­ichen Plakate vor­erst nicht ver­bi­eten. “Es gibt keine ein­deuti­gen Hin­weise für einen Aufruf zur Sachbeschädi­gung”, hieß es am Fre­itag aus dem Seelow­er Rathaus. Auf den Plakat­en ist unter anderem als Karikatur ein Män­nchen abge­bildet, dass mit ein­er Schere einen Maishalm abschneidet. 

In jedem Fall wer­den wir nach dem Ver­samm­lungs­ge­setz ein­er­seit die Kundge­bung schützen, ander­er­seits aber mögliche Straftat­en zu ver­hin­dern wis­sen”, so Polizeis­prech­er Wilde. In Hohen­stein wur­den am 20. April auf rund 100000 Quadrat­metern Fläche Maispflanzen der gen­tech­nisch verän­derten Sorte MON 810 des Unternehmens Mon­san­to aus­gesät. Auf­tragge­ber ist die Agrargenossen­schaft Hohen­stein. Nach ein­er neuen geset­zlichen Regelung wer­den solche Anbau­flächen von der Bun­desregierung im Inter­net veröffentlicht.

Schlecht getarn­ter Radikalismus

Kom­men­tar von Beate Bias 

Der Aufruf ist ein­deutig. Geg­n­er der Gen­tech­nik wollen in der näch­sten Woche ein Feld mit Maispflanzen dem Erd­bo­den gle­ich machen. Kom­pro­misse sind bei den Aktivis­ten nicht gefragt. Gespräche mit dem Bauern aus Straus­berg haben sie abgelehnt. Ihr Ziel ist also offen­sichtlich: Zer­störung um jeden Preis.

Mit dieser radikalen Meth­ode kat­a­pul­tieren sich die Geg­n­er freilich selb­st ins Aus. Mit den gewalt­täti­gen Aktion unter­schei­den sie sich näm­lich nicht mehr von durch­schnit­tlichen Krim­inellen. Ähn­lich wie Ein­brech­er oder Diebe ver­greifen sie sich an frem­dem Eigen­tum — bege­hen also zur Durch­set­zung ihrer Inter­essen Straftat­en. Die bre­ite Öffentlichkeit lehnt solche kom­pro­miss­losen Lösun­gen ab — nicht nur, weil Radikalis­mus die Demokratie bedro­ht, son­dern weil die Men­schen in erster Lin­ie Gewalt ablehnen und an die Exis­tenz des Land­wirtes denken. Diese ste­ht bei der Aktion ganz klar auf dem Spiel. 

Um so unver­ständlich­er ist es, dass die Polizei die frag­würdi­ge Ver­anstal­tung nicht längst ver­boten hat. Eine Entschei­dung wird derzeit zwar geprüft, bis­lang jedoch ohne Ergeb­nis. Schwierig ist der Fall deshalb, weil die Geg­n­er ihre gewalt­tätige Aktion unter dem Deck­man­tel eines famil­iären Woch­enen­des mit Rad­touren und einem Gottes­di­enst getarnt haben. Fol­glich ist ein kom­plettes Ver­bot aus­geschlossen — aber die Zer­störung des Mais muss in jedem Fall von der Behörde unter­sagt werden. 

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Radtour zu den Gen-Feldern in Brandenburg

Heute weck­te uns die Sonne und vere­inzelt blauer Him­mel. Die Klam­ot­ten waren weites­ge­hend trock­en. Nach einem aus­giebi­gen Früh­stück mussten wir noch die ver­dreck­ten Ket­ten­laufw­erke der Fahhräder putzen und fetten. 

Dann gings los. Auf ein­er wun­der­schö­nen kleinen Asphalt­straße ent­lang reifer, gel­ber Korn­felder, über kleine Hügel die uns mit weit­er Aus­sicht belohn­ten, fuhren wir nach Hein­ers­dorf. Vorher, an der Land­kreis­gren­ze hat­ten wir noch eine Bege­gung der drit­ten Art mit zwei älteren Polizis­ten aus dem Land­kreis-Oder Spree. Sie woll­ten uns gle­ich wieder irgendwelche Demoau­fla­gen in die Hand drück­en und fragten nach dem Anmelder. Wir woll­ten aber keine Demo oder sowas machen, son­dern nur mit dem Fahrrad durch die Gegend an den Gen­fel­ern vor­beiradeln. Und für eine ein­fache Rad­tour braucht nun men­sch bish­er noch keine Genehmi­gung im diesem Lande. Das sahen dann die bei­den schon etwas geset­zteren Uni­formierten auch ein und liessen uns ohne den amtlichen Wisch weit­er fahren. 

In Hein­ers­dorf standen an der Hofe­in­fahrt des Gen­bauern mehrere Polizeifahrzeuge, zum Schutz von was und vor wem? Wir fuhren durch den Ort in Rich­tung Regen­man­tel ( so heisst das nächte Kaff tatsächlich!)erstmal zum Gen­feld. Das ist auch dort wieder ein riesiges Teil. 84 ha hat der Gen­bauer dort rechts ent­lang des Feld­weges ange­baut, darin sind irgend­wo ver­steckt 10 ha Gen­mais. Unmit­tel­bar hin­ter den Gen­feld macht­en wir halt bei ein­er Bekan­nten, die uns mit ein­er köstlich­ern Lin­sen­suppe bewirtete. Glück­licher­weise fing es erst jet­zt an so richtig zu schütten. 

Drei von uns nutzen die Pause und fuhren mit Auto noch mal zu dem Gen­bauern zurück. Der war tat­säch­lich auf seinem Hof. Erst reich­lich unwirsch und rumpolternd, was wir über­haupt hier wollen, erk­lärten wir ihm, woher und von welch­er Gruppe wir kom­men. Wir blieben ruhig und gelassen und das übertrug sich ein wenig auch auf ihn und so kon­nten wir ihm zumin­d­est ent­lock­en, dass er den Gen­mais aus Prof­it­grün­den anbaut und weil er ja schließlich mit dem tech­nis­chen Fortschritt mithal­ten müsse. Auf Gegen­fra­gen von uns, dass doch aber davon zum Beispiel die Imk­er ein­schnei­dend betrof­fen sind, wußte er dann aber auch keine Antwort. Ein wenig pein­lich war ihm auch, dass er in Gespächen im Dorf vor ein paar Wochen die Leute auf deren Frage nach dem Gen­maisan­bau angel­o­gen hat­te und wir ihm das jet­zt vorhiel­ten. Sein­er Mei­n­ung nach inter­essiere das ja so und so keinen im Dorf. 

Bis heute war es den weni­gen Gen­tech­nikkriterk­erIn­nen im Dorf unklar, ob der Bauer tat­säch­lich Gen­mais anbaut. Wir haben jet­zt sein klares State­ment und kön­nen das weit­er­sagen. Es gibt in der Umge­bung von Hein­ers­dorf auch einige Biobauern, mal sehen ob der Gen­bauer die Bedenken sein­er Kol­le­gen auch so gelassen ver­sucht abzuwimmeln.
Wir fuhren weit­er. Über Falken­hagen und Döb­berin gings Rich­tung Schön­fließ. Hier liegt an einem schö­nen alten Feld­weg zwis­chen Alt-Zeschen­dorf und Schön­fließ auf der linken Seite das 2. Gen­feld des Tages. Das ist wieder ein riesiges Feld und der Mais ste­ht schon 2 Meter hoch. Einige von uns gin­gen rein und nah­men ein paar Pflanzen­proben mit. Dann gings weit­er über Schön­fließ zum nahegele­ge­nen Ökospe­ich­er Wulkow mit seinem spaci­gen Ufo-Holzhaus. Dort schlu­gen wir unsere Zelte auf und kocht­en die Abendsuppe. 

weit­ere Infor­ma­tio­nen und Fotos unter: www.dosto.de/gengruppe

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Videoüberwachung: Ausweitung kritisiert

Pots­dam (ddp) Bran­den­burg­er Josus sind gegen eine Ausweitung der Videoüberwachung. Sie sei eine „teure Spiel­erei“, sagte gestern der Lan­desvor­sitzende Tobias Mörike. Nach Erken­nt­nis­sen von Experten wür­den bun­desweit nur zwölf Prozent der aufgeze­ich­neten Straftat­en aufgek­lärt. Das Vorhaben koste Bran­den­burg jährlich aber rund 250.000 Euro.

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Dorfnazis und was dagegen tun?

Der fol­gende Text wurde von Indy­media kopiert. 


Immer wieder gibt es hier Berichte, dass sich Faschos in Kle­in­städten tum­meln, da offen rum­laufen und ihr Unwe­sen treiben. Wie ist nun damit umzuge­hen, welche Lösun­gen gibt es und wie ist all­ge­mein ein­er immer mehr in die Öffentlichkeit getra­gene Faschome­i­n­ung beizukommen. 

Mal ganz davon abge­se­hen, ob nun diese oder jene Geschichte stimmt, gibt es solche Sachen. Diese Vor­fälle passieren meist nicht in den linken Zen­tren der Großstädte, son­dern eben auf dem Dorf. 

Hier in mein­er unmit­tel­baren Umge­bung faengt das schon an. Ich kann mich an einen Artikel erin­nern, wo ca. 40km ent­fer­nt sich jeden Tag Nazis (20–30) in einem Freibad tum­meln. Sie stellen ihre faschis­toide Ein­stel­lung offen zur Schau, durch Tra­gen von Klam­ot­ten, Schwarz-weiß-rote Bade­tüch­er usw. Links oder “aus­ländisch” ausse­hende zumeist Jugendliche sind dann auch davon betrof­fen. Diese Leute machen eine Art Sicher­heits­di­enst in eigen­er Regie. Alle die nicht in ihr Welt­bild passen haben im Freibad nix zu suchen. Ob es Über­griffe gab weiß ich nicht; ist auch für die weit­ere Betra­ch­tung rel­a­tiv egal. 

Viele Kom­mentare auf Artikel dieser Art heißen dann, grün­det eine Antifa, oder haut die Spack­en um, oder irgen­deine andere idi­o­tis­che Theorie. 

Nun aber mal eine Frage… wie löst man als Linke auf solchen Dör­fern diese Situationen? 

Eine Demo ver­anstal­ten ist sicher­lich nicht verkehrt, ändert aber an der Lage nix. Es kom­men für einen Tag Antifas, Linke und andere aus der nahe gele­ge­nen Grosstadt ange­fahren und laufen da dann unter Bul­len­schutz etwas durch die Gegend. Aber selb­st, wenn sie einige der Nazis doch erwis­chen, wird auf diese Gewalt, wieder Gewalt kom­men. Nur diese wird dann an der lokalen Linken in diesem Dorf aus­ge­lassen. Nicht das ich mil­i­tante Aktio­nen mit ein­deutiger Wirkung ablehne, aber hier fehlt dann die Wirkung. 

Nun lungern die Faschos z.B. in der Badeanstalt rum, oder eben wie o.a. vor dem Bahn­hof. Eine klare Lösung, die Nazis von da zu vertreiben, ist meist nicht möglich. Und nun kommt etwas, was hier lei­der kein­er gerne ließt, oder sog­ar als Nazi-Pro­voka­tion aus­gelegt wird, teilweise: 

Wenn man nicht genü­gend linke antifaschis­tis­che Leute hat, kann man eben nicht die Faschos vor dem Bahn­hof vertreiben, son­dern diesen so gut es geht mei­den. Und das ist in vie­len kleinen Städten an der Tage­sor­d­nung. Es gibt fast in jed­er drit­ten Kle­in­stadt die ich kenne einen Naz­i­mob der sich rel­a­tiv frei bewegt. Diese sind — im Gegen­teil zu anders lau­t­en­den Bericht­en — doch gut organ­isiert. Dabei kommt ihnen zu Gute, das sie sich beson­ders gerne anleit­en, organ­isieren, befehli­gen usw. lassen. So kom­men in der o.a. Kle­in­stadt 25–30 lokale Nazis zusam­men. Diese treten auch in dieser Gruppe auf. Zumin­d­est sieht man diese Leute nicht unter 5–10 Leuten in der Stadt. Und nun mal zur Linken in dieser Stadt. Diese ist wahl­los organ­isiert, trifft sich meist in irgen­deinem Jugend­club. Aber selb­st da ist man nicht kom­plett sich­er vor den Faschos. So wurde z.b. 20km von hier ent­fer­nt in ein linkes JZ des öfteren einge­brochen, ein­deutige Parolen an die Wand geschmiert und eben so gut es geht alles zerstört. 

Nun möchte ich nicht jeden Nazi als Über­men­sch darstellen, aber meist sind diese viel “gewalt­geil­er” als eben wir. So laufen in manch­er Kle­in­stadt Schlägertrup­ps durch die Gegend um wahl­los “ver­meintliche Zeck­en oder Kanaken” zu schla­gen und nach ihrem Sprachge­brauch eine “Nation­al befre­ite Zone” einzuricht­en. Dabei gehen sie teil­weise mit äußer­ster Gewalt vor. Das sich in der Linken eben nicht so hirn­lose Schläger tum­meln, son­dern dur­chaus nach­denk­ende Leute, ist nicht nur ein Gerücht, son­dern die pure Wahrheit. Zumin­d­est kenne ich keine Stadt wo Linke sich in Schlägertrup­pen zusam­men­schließen und sinn­los “rechts ausse­hende” Jugendliche zusam­men­schla­gen usw. 

Also wie will die Kle­in­stadtlinke nun auf die Gewalt von rechter Seite reagieren. Sich wehren ist klar, nur lei­der funk­tion­iert das Kräftemessen in diesen Kle­in­städten nicht so wirk­lich. Erstens hat man als eigentlich friedlich­er Men­sch nicht so richtig Lust dauernd Gewalt auszuüben, zweit­ens ist das auch gefährlich, da (zumin­d­est in den mir bekan­nten Städten) die Faschos schlagfer­tiger sind. Das hören zwar viele nicht gerne, ist aber die Real­ität, fragt mal eure Genossen aus solchen Städten. Außer­dem ziehen Faschos gerne in Kle­in­städte, weil sie da anders als in Ham­burg, Berlin, Han­nover usw. die o.b. Vorteile haben. Während sie sich in Grosstädten ver­steck­en müssen auf Grund der schlagfer­ti­gen Antifa und ander­er Link­er Kräfte in großer Zahl kön­nen sie in Kle­in­städten ihr Unwe­sen treiben, und zwar meist völ­lig unge­hin­dert von Antifas, Wider­stand oder “Aus­län­der-Gangs”. Auch die Bullen in Kle­in­städten machen meist nicht viel. Die Faschos wer­den im Stadt­bild akzep­tiert. Die Städte ver­hal­ten sich als ob es diese gar nicht gibt, das schadet ja dem Ort nur. Und solange sich rechte und linke Jun­gendliche hauen, liegt es eben an bei­den. Das es ohne die Faschos gar keine der­ar­tige Gewalt­spi­rale geben würde ist allen Linken klar, wird aber von der Stadt nicht so gese­hen. Es wird auf Dorf­schlägereien ver­harm­lost. Die gab es immer und so schlimm ist das nicht, selb­st früher haben wir uns auch auf den Stadt­festen gehauen, so laut­en dann Kom­mentare der Buerg­er­meis­ter usw… 

Nun aber zurück zur Prob­lem­lö­sung. Schon als ich 1987 15 Jahre alt war, gab es diese Scheiße auch schon. In unser­er Kle­in­stadt trafen sich Faschos vor dem Bahn­hof. Da sich alle ken­nen, auch namentlich, kommt es eben drauf an, wie die Tages­form so ist, ob man ohne Prob­leme an denen vor­beig­ing. Natür­lich hätte ich diese am lieb­sten mal richtig da ver­trieben, was aber anhand kör­per­lich­er und zahlen­mäßiger Unter­legen­heit nicht ging. Auch habe ich viele Jugendliche gese­hen, die sich diesen Faschos anschlossen. Es ging damals nicht so sehr um Ide­olo­gie, son­dern darum sich mit der stärk­sten Gruppe im Dorf anzuschließen. Vielfach ist auch ein Anschluss von nicht so gefes­tigten Jugendlichen vorge­se­hen. Immer­hin ist es für viele eben bess­er sich auch vor den Bahn­hof zu stellen und zu den Starken zu gehören, als vielle­icht noch jeden Tag in die Fresse zu bekommen. 

Die Polizei ist meist unbeteiligt an der ganzen Sache. Wenn jemand den o.a. Artikel als unwahr verurteilt, weil keine Anzeigen erstat­tet wur­den, oder eben keine Presse davon weiß, kann er das gerne tun. Aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass vieles aus guten Grund nicht angezeigt wurde. Vielfach sieht man die Faschos jeden Tag, sie wohnen nebe­nan. Die Eltern arbeit­en in der sel­ben Fab­rik und die Schule ist der Platz eines Zusam­men­tr­e­f­fens. Hier aber entzieht sich auch vieles den Lehrern. Erstens weil sie es echt nicht sehen, was im Schul­bus oder auf dem Nach­hauseweg passiert und zweit­ens weil sie es auch nicht sehen wollen, denn es bedeutet eine Auseinan­der­set­zung mit diesem The­ma, was Lehrern auch schw­er fällt, viele wählen deshalb den ein­fachen Weg: wegse­hen. Damit rei­hen sie sich übri­gens nur in die Gesellschaft ein, diese schaut auch lieber weg, wenn sich die Faschos in der Stadt sam­meln: Die tun ja nix. 

Dann gibt es ein noch größeres Prob­lem. Es entse­ht eine Antifa in dieser Stadt, aber diese beste­ht dann nur aus Leuten im Alter von 14–18. Denn die anderen wer­den früher oder später in die Großs­tadt gehen zum Studieren, Aus­bil­dung machen, oder ein­fach nur zum Rumhän­gen. Da entste­hen wun­der­bare Nis­chen­stadt­teile in denen Nazi-Prob­lem beste­ht und auch ich mich — zugegeben — super wohl füh­le. Hier frö­nen wir nun unseren Linken Ide­olo­gien, Lebensweisen usw. Aber nach einiger Zeit hat man den Blick n
ach draußen ver­loren. Ich erwis­che mich oft dabei, das mir eigentlich egal ist, was da draußen so abge­ht, Haupt­sache mein link­er Stadt­teil ist und bleibt ein Biotop in dem ich mich sauwohl füh­le. So jubeln wir über unser nicht vorhan­denes Naziprob­lem. Es ist schon richtig, dass sich keine Nazis in unserem Kiez sehen lassen und sie eben nur 5 Minuten am Bahn­hof ste­hen wür­den. Hier gibt es auch viele ältere Antifas und Linke. Diese sind auch schlagkräftig. Aber was bringt uns die Gewis­sheit, dass sich hier keine sam­meln, wenn 10km weit­er im näch­sten Dorf jeden Tag Faschos ste­hen, weitest­ge­hend unbeobachtet von Stadt­teilan­tifas und Milieulinken (zu denen ich mich auch zäh­le, bevor jemand sich belei­digt fühlt). 

Das Prob­lem ist doch aber ein anderes, es gibt anscheinend ein ruhiges Hin­ter­land, auch wenn wir anderes ver­muten. Ich habe, weil es in der Linken eigentlich ein unaus­ge­sproch­enes The­ma ist, es auch lange ignori­ert, aber nun finde ich man muss es mal ansprechen, weil ein Ver­schweigen nichts bringt. 

Ich habe in den let­zten 2 Tagen mit 3 Leuten gesprochen, die alle aus einem Kaff kom­men. Ein­er davon ist 35, wird zwar in Ruhe gelassen, aber genau neben ihm wohnt ein Fascho, der die Nach­barschaft mit Mate­r­i­al ver­sorgt, seine Scheiß-Musik extra laut andreht, damit es den Genossen nervt. Aber was soll er machen, die Adresse ist nun bei der Antifa und die Bilder auch, aber was soll das brin­gen, wir sam­meln das erst mal nur. Welche wirk­liche Aktion würde denn etwas bringen? 

Flug­blat­tak­tio­nen sind zwar toll, aber erstens inter­essiert es keinen in dem Dorf, den der Fascho ist auch so schlau, dass er den alten Leuten viel hil­ft usw. sich in der Nach­barschaft beleibt macht. Und der passt da bess­er hin, als mein “schmud­deliger Langzeit­stu­den­ten­fre­und”. Dieser wird nun wegziehen, was ich per­sön­lich auch ver­ste­hen kann, aber dabei fiel mir auf, dass das ja keine Lösung ist. Wir fahren auf jede Demo und regen uns auf, dass wir wieder mal nicht an die Nazis ranka­men. Da leben sie ganz unge­niert und kein­er macht was. Ich habe zwar auch keine Lösung für dieses Prob­lem der “recht­en” Kle­in­städte, aber will mal eine Diskus­sion anstren­gen, wie man eben mit solchen Sachen umge­ht, diese sollte aber nicht hier erfol­gen, dass ist ja kein Forum, son­dern in euer­er Antifa, Organ­i­sa­tion, oder son­st was für Zusam­men­schlüssen. Aber genau hier finde ich müssen wir aktiv­er werden. 

Eine Lösung wäre schon mal, bei der Grün­dung von starken Linken Struk­turen in Kle­in­städten zu sor­gen. Gibt es Prob­leme soll­ten diese wenig­stens Kon­takt zu der näch­sten “schlagkräfti­gen” Antifa oder anderen Organ­i­sa­tio­nen haben. Meist wis­sen diese Jun­gendlichen gar nicht wo sie sich im Fall der Fälle Hil­fe holen kön­nen. Wir dür­fen die lokale Antifa in den Dör­fern nicht alleine lassen, was lei­der viel zu oft gemacht wird. Über die Organ­i­sa­tion der Nazis brauche ich ja nix zu sagen, aber es dürfte klar sein, dass diese eine bre­ite Unter­stützung im Umfeld haben, jemand ken­nt immer jemand bei ein­er Kam­er­ad­schaft und diese Faschos kom­men auch mal 50km gefahren um ihren “Kam­eradIn­nen” beizuste­hen. Dazu kommt noch, dass sie eh da wohnen und wir nicht. 

Ich habe nicht viele Lösun­gen parat, aber einen Hin­weis, die Dor­fan­tifas in die szen­emäßi­gen Antifas der Städte inte­gri­eren, so sind sie mit ihren Prob­le­men wenig­stens nicht ganz alleine. Aber ich muss auch sagen, dass dies nicht unbe­d­ingt nicht alle wollen. Auch hier lebt es sich in unserem Stadt­teil ruhig und gut. 

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Verhütungsaktion gegen Genmais

Am 17. Juni 2005 fand in Glad­ow­shöhe bei Hohen­stein eine
“Ver­hü­tungsak­tion” statt. Anlass war — und ist — der Anbau von
gen­tech­nisch verän­dertem Mais auf dem Ack­er von Jörg Piprek. Es
beteiligten sich etwa 25 Per­so­n­en aus Klos­ter­dorf, Bernau, Straussberg,
Berlin und anderen Orten der Umgebung. 

Wir stülpten Plas­tik­tüten über etwa hun­dert Maispflanzen, um damit unser
Mis­strauen gegenüber der so genan­nten Koex­is­tenz [ökol­o­gis­ch­er,
kon­ven­tioneller und gen­tech­nisch verän­dert­er Sorten] zum Aus­druck zu
brin­gen. Wir wollen keines­falls, dass sich der Pollen des Mais´ sich auf
andere Pflanzen überträgt oder von anderen Organ­is­men, mit negativen
Fol­gen, aufgenom­men wird. 

Wir leg­en Wert darauf, dass dies eine rein gewalt­lose Aktion war, bei
der nichts zu Schaden gekom­men ist. Wir woll­ten auf die Risiken und
Neben­wirkun­gen von MON 810, dem von Piprek aus­ge­bracht­en und vom Konzern
“Mon­san­to” ver­triebe­nen Gen­mais, aufmerk­sam machen. 

Diese Aktion haben wir mit einem kleinen Pick­nick ver­bun­den, um den
Teil­nehmern einen regen Aus­tausch beim Kaf­fee zu gön­nen. Diese
Gele­gen­heit wurde rege genutzt, bis die Polizei kam, für eine gewisse
“Ungemütlichkeit” sorgte und damit alles beendete.

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Kampagne unterstützt grünes Resozialisierungsprogramm

Am 06.08 bzw. 08.08. war­fen US-Bomber Atom­bomben auf die japanis­chen Städte Hiroshi­ma und Nagasa­ki. Bis heute fie­len diesem Men­schheitsver­brechen Hun­dert­tausende zum Opfer. Der Befehl zum Atom­bomben­ab­wurf wurde durch Tru­man in der Pots­damer Karl-Marx-Str.2 erteilt, in der sich die US-Del­e­ga­tion anläßlich der Pots­damer Kon­ferenz ein­quartiert hatte. 

Seit eini­gen Jahren hat in diesem als Lit­tle White House beze­ich­neten Gebäude die FDP-nahe Friedrich-Nau­mann-Stiftung ihren Sitz. Die Stiftung ver­suchte mehrfach, den anliegen­den Platz in „Tru­man­platz“ benen­nen zu lassen. Die Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste und Mil­itär hat­te sich von Beginn an gegen diese geschmack­lose Idee gewandt und am 06.08.2002 sym­bol­isch und öffentlichkeitswirk­sam die Tru­manvil­la in „Hiroshi­ma-Haus“ umbe­nan­nt und angeregt, den Platz nach den betrof­fe­nen Städten zu benennen. 

Wir begrüßen, daß die Pots­damer Bünd­nis­grü­nen Idee und Form der Kam­pag­ne­nak­tion nun über­nom­men haben. Nach­dem Bünd­nis 90 /Die Grü­nen am 60.Jahrestag der Befreiung keine Möglichkeit gefun­den hat­ten, auch nur eins ihrer ca. 100 Mit­glieder zur Teil­nahme an der offiziellen Gedenkver­anstal­tung zu bewe­gen, wertet die Kam­pagne das Engage­ment der Bünd­nis­grü­nen als einen ersten Akt tätiger Reue. 

Da wir angesichts des bevorste­hen­den Bun­destagswahlkampfes von ein­er weit­eren Pro­fil­ierung der Pots­damer Grü­nen in der poli­tis­chen Sphäre der Kam­pagne aus­ge­hen, schla­gen wir als Nach­fol­geak­tio­nen vor: 

— Dis­tanzierung vom geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Text des „Rufes aus Pots­dam“ zum Auf­bau ein­er Garnisonkirchenkopie 

— Durch­führung ein­er Demon­stra­tion zum Ein­satzführungskom­man­do der Bun­deswehr in Gel­tow (auch wenn auf­grund der Ter­min­pla­nung des Kan­zlers die Wahl vor dem näch­sten möglichen Oster­marsch stattfindet) 

— Block­aden und Umbe­nen­nun­gen von Kaser­nen und Kreiswehrersatzamt 

— öffentliche Ver­frem­dung des Vertriebenengedenksteins 

— Reini­gung des Deser­teurs­denkmals (bere­its in vorheri­gen Wahlkämpfen erprobt) 

— regelmäßige Mitar­beit im Beirat des Städtis­chen Aktion­s­planes gegen Rechtsextremismus 

— Antrag auf Stre­ichung Hitlers und Hin­den­burgs aus der Pots­damer Ehrenbürgerliste 

— immer gut: Her­aushän­gen von Bet­t­lak­en und Pace-Fah­nen bei allen Kriegen. 

Die Kam­pagne sichert schon jet­zt ihre volle Unter­stützung für alle Maß­nah­men des grü­nen Resozial­isierung­spro­grammes zu und verzichtet auf die Gel­tend-machung poli­tis­ch­er Markenschutzrechte.

Inforiot