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Erklärung der BesetzerInnen der Gutenbergstraße 67

Mit der Beset­zung der Guten­bergstr. 67 am Abend des 21.09.2018 gelang es uns als Beset­zerIn­nen des Haus­es kurz vor der Bürg­er­meis­ter­wahl ein The­ma auf die Tage­sor­d­nung zu brin­gen, dass in Pots­dam gerne bei­seit­egeschoben wird.
Die am Tag darauf stattge­fun­dene Demon­stra­tion mit um die Tausend Teil­nehmerIn­nen hat ein­drucksvoll gezeigt, dass es einen klaren Wider­spruch zur Stadt­poli­tik gibt, der sich let­z­tendlich am Wahlson­ntag durch das gute Abschnei­den Lutz Boedes als Ober­bürg­er­meis­terkan­di­dat der Frak­tion „Die Andere“ gezeigt hat.
Der jahre­lange Ausverkauf öffentlichen Eigen­tums, ist genau­so wenig akzept­abel, wie die unter­schiedliche Behand­lung kul­tureller Ein­rich­tun­gen und das Rum­tak­tieren, wenn es um Pres­tige­pro­jek­te, wie der Umgestal­tung der Innen­stadt und den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirchenkopie geht. Diesen Wider­spruch auf der einen Seite seit Jahren abzu­tun und kleinzure­den, und auf der anderen Seite Pleit­epro­jek­te, wie den Wieder­auf­bau durch direk­te und indi­rek­te öffentliche Förderung möglich zu machen, zeigt sehr gut den Schw­er­punkt der Stadtpolitik.
Inhaltlich treibt die Men­schen eher die Sorge um, ob sie in eini­gen Jahren noch in Pots­dam leben kön­nen, als eine Stadt­sil­hou­ette aus dem Beginn des zwanzig­sten Jahrhun­derts wiederherzustellen.
Wenn es um die Rekon­struk­tion geht, sitzt das Geld sehr lock­er… Das auf der anderen Seite in städtis­chen Betrieben z. T. keine Tar­i­flöhne bezahlt wer­den, das unsere über­teuerten Mieten bei der ProPots­dam und der Gewinn aus Stadteige­nen Betrieben genutzt wer­den, um komis­che Träume eines Bürg­er­meis­ters und seinem Klien­tel zu finanzieren, macht uns mehr als wütend. Bei all diesen Pro­jek­ten wird kom­mu­nales Eigen­tum pri­vatisiert und z.T. mit Höch­stren­dite ver­mark­tet. Wer, wie am Brauhaus­berg ein Grund­stück für 27 Mil­lio­nen Euro verkaufen will, legt fest welche soziale Gruppe dort wohnen wird. Das ist ein weit­er­er klar­er Ver­such der Vertrei­bung alteinge­sessen­er MieterIn­nen. Neben­bei weiß nie­mand, wer der „Investor“ ist und was er dort bauen will.
Der Höch­st­preis wird in diesem Zusam­men­hang disku­tiert, als müsse das Are­al so ver­mark­tet wer­den, um die Stadtwerke als Besitzer vor der dro­hen­den Pleite zu schützen. Das angesichts dieser Argu­men­ta­tion ern­sthaft darüber disku­tiert wurde und wird, das Mer­cure Hotel für ca. 20 Mil­lio­nen Euro zu kaufen und abzureißen, um eine Wiese anzule­gen, zeigt den Wahnsinn und die Tak­tier­erei der Stadtver­wal­tung und des Rathaus­es. Jedes Argu­ment ist recht um die eige­nen Ziele durchzusetzen.
Dass wir Haus­be­set­zen als Mit­tel der poli­tis­chen Inter­ven­tion nutzen, liegt auch daran, dass poli­tis­che Struk­turen so gestal­tet wer­den, dass Ein­flussnahme fast nicht möglich ist. In den let­zten Jahren hat es eine Rei­he von Bürg­er­beteili­gungs- und Werk­stattver­fahren gegeben, bei denen offen­sichtlich war, dass das Ergeb­nis im Vorhinein schon fest­stand. Dabei wer­den gut­bezahlte Ver­wal­tung­sprofis gegen Bürg­erI­nis und Proteste in Stel­lung gebracht, deren Mit­glieder unbezahlt neben ihrer Arbeit und oft Fam­i­lie Zeit auf­brin­gen, um sich einzu­mis­chen. Im Ergeb­nis bleiben diese Ver­fahren alle­samt nur Ali­biver­anstal­tun­gen für die Lin­ie der Stadt­poli­tik. Als Beispiel stand im Werk­stattver­fahren zum Rechen­zen­trum nie zur Debat­te, das Haus nicht abzureißen, obwohl es die nahe liegend­ste Vari­ante wäre, auch wollte aus Jakobs Umfeld nie jemand darüber disku­tieren, ob der Bau des Gar­nisonkirchen­turms angesichts des Wider­stands gestoppt wer­den müsse. usw. usw
Unsere Mit­tel bleiben Demon­stra­tio­nen, Besuche bei Pres­tigev­er­anstal­tun­gen und Beset­zun­gen. Unser Wider­spruch würde son­st unterge­hen und wir haben neben­bei keine Lust uns in Laber­foren und Ali­bi­gremien an ein­er Stadt­poli­tik abzuar­beit­en, die wir kom­plett ablehnen. Wir wis­sen, dass diese Ablehnung der Stadt­poli­tik in der Bevölkerung präsent ist, ver­schiedene Bürg­er­begehren haben das deut­lich gezeigt. Wir gehören nicht zum reicheren Teil der Stadt­ge­sellschaft und wenn wir es objek­tiv zu betra­cht­en ver­suchen, entspricht der Ausverkauf des öffentlichen Eigen­tums nicht unserem Inter­esse, denn es wird etwas pri­vatisiert, um Mieten möglich zu machen, die wir uns nicht leis­ten wer­den kön­nen. Mit dem Gewinn soll u.A. eine Kirchenkopie wieder­aufge­baut wer­den, die geschichtlich so ein­deutig erzkon­ser­v­a­tiv, mil­i­taris­tisch und nation­al­sozial­is­tisch geprägt ist, dass wir das als AntifaschistIn­nen nur ablehnen können.
Statt das städtis­che Eigen­tum zu ver­zock­en und Fan­tasiepro­jek­te durchzu­drück­en, sollte der städtis­che Woh­nungs­be­stand genutzt wer­den, um die Mieten auf real­is­tis­ches Niveau zu drück­en. Statt Häuser und Grund­stücke an immer diesel­ben Immo­bilien­haie zu verkaufen, müssen in Zukun­ft MieterIn­nen oder Genossen­schaften bevorzugt wer­den. Anstatt den Brauhaus­berg und jede Ein­flussnahme an den näch­sten Inve­storen abzugeben, sollte die Gewo­ba dazu verpflichtet wer­den dort ein lebendi­ges Vier­tel mit bezahlbaren Mieten zu erricht­en. Das Min­sk kön­nen wir uns dort sehr gut als Stadt­teilzen­trum und Kinder­garten vorstellen. Die Stadt muss den Bedürfnis­sen der sie bewohnen­den Men­schen nachkom­men und öffentliche Räume zur Ver­fü­gung stellen, anstatt immer wieder leere Ver­sprechun­gen zu machen, wie beispiel­sweise nach der Schließung der Skate­halle, den mehrma­li­gen Zugeständ­nis­sen für Proberäume, etc. und allen voran, der zulet­zt im Rah­men der Wahl zum neuen Stad­to­ber­haupt plöt­zlich viel propagierten ‚Stadt für alle‘.
Wir sind nicht aus der Welt! Wir wer­den die evtl. anste­hen­den Prozesse wegen der Beset­zung nutzen, um der Stadt­poli­tik weit­er auf den Füßen rumzuste­hen. Auch das Beset­zen sehen wir als adäquates Mit­tel um in den neolib­eralen Ausverkauf zu inter­ve­nieren und Räume zu schaf­fen, in denen wir ergeb­nisof­fen mit allen die es wollen Alter­na­tiv­en disku­tieren und schaf­fen. Wir möcht­en zulet­zt noch allen Unter­stützerIn­nen Vorort und den so zahlre­ich erschiene­nen Teil­nehmerIn­nen der Demo Danke sagen für ihr Engage­ment und ihre Solidarität.
GEGEN DEN WEITEREN AUSVERKAUF DER STADT!
SOFORTIGER STOPP DER PRIVATISIERUNG ÖFFENTLICHEN EIGENTUMS!
WIR WERDEN UNS NEHMEN WAS UNS ALLEN GEHÖRT!
ANTIKAPITALISTISCHE FREIRÄUME ERKÄMPFEN!

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Wohnen & Stadt

Wohnen als Grundrecht – vielleicht auch mal in Potsdam

Am 20. Sep­tem­ber fand in Berlin das Woh­nungspoli­tis­che Forum statt. Gegen die Inter­essen der Immo­bilien­lob­by, die man dur­chaus mit den Inter­essen der bun­des-regieren­den Parteien gle­ich­set­zen kann, wur­den hier Konzepte erar­beit­et, mit denen die Speku­la­tion eingedämmt und das Risiko des Woh­nungsver­lustes gemindert wer­den kann. Ger­ade für Pots­dam wären solche Konzepte hil­fre­ich. Hat sich hier der Effekt des „reichen Nor­dens“ und des „armen Südens“ für dessen Benen­nung sein­erzeit Ober­bürg­er­meis­ter Platzeck schon viel Kri­tik ein­steck­en mußte, unter seinem Nach­fol­ger Jakobs doch poli­tisch gewollt weit­er ver­stärkt und beschleunigt.
Natür­lich hängt vieles an der Geset­zes­lage der Bun­desre­pub­lik und deren kon­se­quenter Umset­zung. Daß Boden ein endlich­es Gut ist und damit nicht als unbe­gren­zte Ware zu behan­deln, wurde höch­strichter­lich bere­its in den 60er Jahren in West­deutsch­land erkan­nt und in den 90ern nochmal bestätigt. Es inter­essiert nur nie­man­den. (In der DDR war Boden kon­se­quent bil­lig, um Stadt­pla­nun­gen nicht an dieser Kom­po­nente auszurichten.)
Wo Preise für Mieten steigen, gibt es höhere Div­i­dende. Und wenn, wie poli­tisch befördert, hohe Mieten zum Hauskauf führen, freut sich auch die Kred­itwirtschaft. In den Jahren 2008/09 führte die geplatzte Immo­bilien­blase weltweit zur Krise in der Banken­wirtschaft. Deutsch­lands Mietwirtschaft war recht gut dage­gen gesichert. Die näch­ste Immo­bilien­blase wer­den wir auch in Deutsch­land spüren.
Nicht alle wollen Speku­la­tion und die Fol­gen als Naturge­setz akzep­tieren und fordern Lösun­gen, die Woh­nungswirtschaft aus dem Sys­tem der Gewin­n­max­imierung her­auszulösen. Was gar nicht so rev­o­lu­tionär ist, weil es das vor eini­gen Jahrzehn­ten in West­deutsch­land noch gab. Wichtig wären heute umfassende Konzepte. Der erkennbare Wille, eine Lösung her­beizuführen, die den Woh­nungs­markt und Mieter entlastet.
Heute kann ein Mietrück­stand durch über­zo­gene Miet­min­derung oder Zahlungsverzug bere­its ohne Mah­nung zur Kündi­gung führen. Gefordert wurde am 20. Sep­tem­ber daher, daß man dem Mieter (wieder!) die Möglichkeit geben muß, dem Kündi­gungs­grund abzuhelfen, wenn ein Gericht das in einem Urteil so bes­timmt. Ähn­lich­es gilt bei Mietverzug. Sind bish­er auch die Job­cen­ter mit ein­er Vorauszahlung einge­sprun­gen, um einen Woh­nungsver­lust zu ver­mei­den, ist diese Art Unter­stützung heute lange keine Garantie mehr, daß die Kündi­gung aufge­hoben wird.
Andere üble Geschicht­en durch weit­ere Teil­nehmer des alter­na­tiv­en Woh­nungs­fo­rums waren schnell zur Hand. Als einzel­ner Mieter ist man oft nur noch den Prof­it­in­ter­essen im Wege, die eine regelmäßige Neu­ver­mi­etung mit entsprechen­der „Mietan­pas­sung“ ermöglicht. Die Ahn­dung von Kleinigkeit­en und über­zo­gene juris­tis­che Prozesse gegen die Mieter wer­den dann zur wirtschaftlichen Notwendigkeit, zer­mür­ben aber den einzelnen.
Die Forderun­gen für poli­tis­che Besserun­gen wur­den in ver­schiede­nen Arbeits­grup­pen ver­faßt, um sie dann vor dem Woh­nungs­gipfel der Bun­desregierung am 21.09.18 als konkrete Vorschläge zu unter­bre­it­en. Natür­lich sind wed­er SPD noch CDU soziale Parteien, die so etwas in ihr Pro­gramm übernehmen wür­den. Doch kön­nte der Druck der Straße etwas gegen die mas­sive Lob­b­yarbeit der Immo­bilien­wirtschaft ausrichten?
Auch die Kom­munen kön­nen dur­chaus ihren Beitrag leis­ten, starke Fehlen­twick­lun­gen lokal zu ver­hin­dern. Hierzu gehört, daß städtis­ch­er Boden nur in Erb­pacht vergeben wird, auf keinen Fall aber verkauft. Es sind nur in dem Fall über­haupt die Grund­stücke der Kom­munen abzugeben, wenn darauf Auf­gaben erfüllt wer­den, zu welchen die Kom­mune sich selb­st nicht in der Lage sieht. Hierzu gehören vor allem soziale Ein­rich­tun­gen. Ein kom­mu­naler Ver­mi­eter hat dämpfend und nicht treibend auf den Miet­spiegel einzuwirken und auf keinen Fall Teile seines Bestandes zu verkaufen. Auch eine wert­er­hal­tende Sanierung, die nicht gle­ich Luxu­s­sanierung mit Luxu­s­preisen bedeutet, ist kom­mu­nalen Ver­mi­etern dur­chaus zuzu­muten. Die Mieter in kom­mu­nalen Ver­mi­etern müssen ein verbindlich­es Mitbes­tim­mungsrecht haben, gle­ichzeit­ig muß die Kom­mune als Eigen­tümer poli­tisch Ein­fluß auf ihr Unternehmen ausüben. Die Kom­mune hat außer­dem neue Grund­stücke, soweit es die Speku­la­tion­spreise sin­nvoll erscheinen lassen, wieder zu erwer­ben. Und wo schon Miet­spiegel sein müssen, sollen Woh­nun­gen aus dem Luxus-Seg­ment keinen Ein­fluß darauf nehmen. Auf die Weise ließen sich schon die größten Preistreiber ausklammern.
In Pots­dam läßt sich beobacht­en, wie es nicht zu sein hat. So gün­stig wie die städtis­chen Filet­grund­stücke am Jungfernsee und ander­swo abgegeben wur­den, wird man sie nicht mehr in die öffentliche Hand bekom­men. Statt dessen wird verkauft, was noch da ist, die Preiss­chraube für Mieter zieht weit­er an, die Spal­tung des Stadt­ge­bi­etes in Arm und Reich geht erkennbar weit­er. Auch in Pots­dam befind­en sich lei­der keine sozialen Parteien in der Regierungsverantwortung.
Was bleibt, sind Mieterini­tia­tiv­en. Und Stiftun­gen, welche die Woh­nun­gen aufkaufen, um sie gemein­sam mit den Mietern zu betreiben und der Prof­itwirtschaft zu entziehen. Auch deren Vertreter waren in Berlin anwe­send. Und auch diese sind bere­its in Pots­dam aktiv. Wo es die Rathausspitze nicht mehr schafft, bezahlbaren Wohn­raum zu erhal­ten, haben sich längst Ini­tia­tiv­en zusam­menge­fun­den, um genau das zu erstreiten.
Grund­sät­zlich wur­den beim alter­na­tiv­en Woh­nungs­fo­rum in Berlin auch die Woh­nungsgenossen­schaften her­vorge­hoben, deren Ziel satzungs­gemäß in der sozialen Pflege und dem Aus­bau ihres Bestandes liegt. Es ist natür­lich schon bekan­nt, daß das Man­age­ment manch­er Genossen­schaften das inzwis­chen anders sieht und dazu überge­ht, „unwirtschaftliche“ Langzeit­mi­eter zu ver­drän­gen. Die satzungs­gemäße Pflicht zur demokratis­chen Beteili­gung der Mieter­schaft in Woh­nungsgenossen­schaften kann bei entsprechen­der Sol­i­darisierung der Genossen­schaftsmit­glieder jedoch vieles verän­dern – auch das Man­age­ment selbst.

  1. Die große Stärke des alter­na­tiv­en Woh­nungs­fo­rums offen­barte auch gle­ichzeit­ig seine Schwächen. Es war eine Leis­tung, bun­desweite Akteure in ein Haus zu bekom­men, von Erfol­gen zu hören und Hand­lungsvorschläge zu erar­beit­en. – Und es ist betrüblich, wenn schon Vertreter der Kreuzberg­er Ini­tia­tive nicht von Pots­dam wis­sen und entsprechend Vorschläge mit auf den Heimweg gaben, die alle­samt schon längst ver­wirk­licht sind. (Ein­bindung von Kun­st, alter­na­tive Medi­en abseits der offiziellen Jubel­presse, inten­sive Ver­net­zung ver­schieden­ster stadt­poli­tis­ch­er Akteure etc.) Nicht über­all hat der öffentliche Druck den gle­ichen Erfolg. Und in Pots­dam bedarf es noch sehr viel mehr Anstren­gun­gen, um das zu erre­ichen, was gegen unbe­stre­it­bare Wider­stände in Ham­burg, München und Kreuzberg bere­its geglückt ist. So zeigte der 20. Sep­tem­ber in Berlin, was in Pots­dam eigentlich schon alles auf die Beine gestellt wurde. Und wie viel noch zu tun ist, um die berechtigten Belange der Bürg­er auf die Agen­da der Rathaus­poli­tik und der bei­den Tageszeitun­gen zu heben. Daß der Ober­bürg­er­meis­ter Jakobs nun nicht mehr Teil der Alther­ren­riege zusam­men mit Sem­mel­haack, dem GEWO­BA-Chef, dem Stadtwerkechef, dem Luftschiffhafen-Chef und ähn­lichen ist, die in Hin­terz­im­mern Demokratie simulieren, stimmt opti­mistisch. Tat­säch­lich fand zulet­zt nur noch die Gewo­ba dankbare Worte für den schei­den­den Ober­bürg­er­meis­ter. Sie hat ihn auf die Titel­seite ihrer Mieterzeitung geset­zt und sog­ar eigens für ihn den Jann-Jakobs-Preis erfun­den und ihm ver­liehen. Es bleibt jedoch auch ohne ihn noch harte Arbeit, aus Pots­dam eine Stadt zu machen, in der das Wohnen wieder Grun­drecht ist und kein teur­er Luxus-Artikel.
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Antifaschismus

Jugendliche in Ostdeutschland: Wir waren wie Brüder

Unser Autor ist vor Neon­azis wegge­laufen und er war mit Recht­en befre­un­det. In den Neun­zigern in Ost­deutsch­land ging das zusam­men. Und heute?
Die eigene Hässlichkeit kann ein Rausch sein. Wenn man sie umarmt und das Grauen in den Gesichtern der­er sieht, die einen beobacht­en und ver­acht­en, aber sich nicht an einen her­antrauen, dann strömt Macht durch die Adern wie elek­trisch­er Strom.
Als ich bei über hun­dert Kilo­me­tern pro Stunde einem BMW hin­ter uns auf die Motorhaube pisse, spüre ich diese Macht. Als ich da im Dachfen­ster ste­he, die Hose bis zu den Ober­schenkeln herun­terge­lassen, sehe ich das große weiße Gesicht des Fahrers: Die Augen geweit­et, vor Schreck, Entset­zen, Empörung, bläht es sich auf wie ein Bal­lon, ich würde gern mit ein­er Nadel hineinstechen.
Ich bin neun­zehn, ich bin zehn Meter groß und acht Meter bre­it, ich bin unverwundbar.
Als am 27. August 2018 Män­ner mein­er Gen­er­a­tion, so um die vierzig, in Chem­nitz einen „Trauer­marsch“ ver­anstal­ten und einige ihre nack­ten Hin­tern in die Kam­eras hal­ten, wie man es bei YouTube sehen kann, denke ich an meine Auto­bah­n­fahrt. Als schwere Män­ner Hit­ler­grüße zeigen und Men­schen angreifen, deren Haut­farbe ihnen nicht passt, als die Polizis­ten nicht ein­schre­it­en, bin ich paralysiert, als würde etwas Dun­kles hochkom­men, von dem ich dachte, ich hätte es hin­ter mir gelassen. Aber ich erin­nere mich auch an diesen Mach­trausch, den Kick, wenn du jeman­dem klar­ma­chst: Regeln? Und was, wenn ich auf deine Regeln scheiße, mein Fre­und? Was dann?
Ich sehe Chem­nitz und frage mich: Was habt ihr mit mir zu tun? Was ich mit euch?
Den Artikel weit­er­lesen auf http://www.taz.de/!5536453/

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Flucht & Migration Law & Order Parlamentarismus

Nein zum neuen Brandenburger Polizeigesetz!

Umstrittenes Bay­erisches Polizeiauf­gabenge­setz als Blaupause

Die Lan­desregierung in Bay­ern hat vorgemacht, wie schnell Grun­drechte mit einem Polizeige­setz grundle­gend in Frage gestellt wer­den kön­nen. Nun plant neben anderen Lan­desregierun­gen auch in Bran­den­burg der Innen­min­is­ter Karl-Heinz Schröter (SPD) ein neues Lan­despolizeige­setz, das rechtsstaatliche Prinzip­i­en wie die Unschuldsver­mu­tung und die Gewal­tenteilung angreift.

Polizei oder schon Geheimdienst?

Der mit dem Ref­er­ente­nen­twurf im Juli veröf­fentlichte Duk­tus der Geset­zes­nov­el­le ist ein­deutig: im Gewand der Ter­rorab­wehr soll die Polizei neue Befug­nisse bekom­men, die eine lange Liste von Grun­drecht­sein­schränkun­gen bein­hal­ten. Das als Lehre aus dem Faschis­mus einge­führte ver­fas­sungsrechtliche Tren­nungs­ge­bot für geheim­di­en­stliche und polizeiliche Meth­o­d­en wird immer weit­er ad absur­dum geführt. Mit der „Online-Durch­suchung“ kön­nen Ermittler*innen voll­ständig auf die elek­tro­n­is­che Kom­mu­nika­tion eines Men­schen (und dessen Mit­men­schen), die Aufen­thalt­sorte, die Fotos, die Noti­zen und weit­ere gespe­icherte Dat­en zugreifen. Weit­er­hin soll die Polizei mit Spi­onage­soft­ware, auch Staat­stro­jan­er genan­nt, ver­schlüs­selte Kom­mu­nika­tion überwachen kön­nen („Quellen-TKÜ“). Diese geplanten polizeilichen Befug­nisse gehen weit über bere­its legal­isierte Angriffe auf die Per­sön­lichkeit­srechte wie z. B. Haus­durch­suchun­gen oder Lauschangriffe auf Woh­nun­gen hin­aus und bedro­hen unsere Pri­vat­sphäre auch im dig­i­tal­en Bereich.

Straftaten­wahrsagerei statt Unschuldsvermutung

Die neue Qual­ität des Bran­den­bur­gis­chen Polizeige­set­zes spiegelt sich nicht nur in den neuen Überwachungs- und Repres­sion­s­meth­o­d­en wider. Ähn­lich wie der von der bay­erischen Geset­zesini­tia­tive bekan­nt gemachte Begriff der „dro­hen­den Gefahr“ führt das neue Polizeige­setz mit­tels dif­fusen und unbes­timmten Begrif­f­en eine Gefahren­ab­schätzung durch die Polizei ein. Danach kön­nen Men­schen überwacht wer­den, in Präven­tivhaft genom­men oder Fußfes­seln angelegt bekom­men, auch wenn diese Men­schen noch nicht konkret verdächtig sind. Der Begriff ein­er „dro­hen­den Gefahr“ unter­gräbt das rechtsstaatliche Prinzip der Unschuldsver­mu­tung und eröffnet der Polizei eine „Straftaten­wahrsagerei“, die ein­er demokratis­chen Gesellschaft unwürdig und somit in kein­er Weise akzept­abel ist.

Von der „Ter­ror­is­mus­ab­wehr“ zur Ufer­losigkeit von Grundrechtseinschränkungen

Dass die geplanten weit­ge­hen­den Grun­drecht­sein­schränkun­gen nicht im Feld der Bekämp­fung von „Terrorist*innen“ verbleiben, ist schon jet­zt eine Frage der poli­tis­chen Def­i­n­i­tion­s­macht, die sich mit der Zeit und anderen poli­tis­chen Kräftev­er­hält­nis­sen schnell verän­dern kann.

Andere Neuerun­gen im Bran­den­bur­gis­chen Polizeige­setz zeigen, dass schon mit dem jet­zi­gen Entwurf nicht nur der „Ter­ror­is­mus“ im Fokus von präven­tiv­er Überwachung und Repres­sion ist. Die mit der Geset­zesver­schär­fung geplanten Meldeau­fla­gen ermöglichen der Polizei allein zu entschei­den, wer sich bis zu einem Monat regelmäßig bei ein­er Polizeis­ta­tion melden muss. Die Meldeau­fla­gen wer­den expliz­it im Rah­men des Ver­samm­lungs­ge­set­zes. vor allem­für poli­tisch aktive Men­schen, vorgesehen.

Grun­drechte: Opfer eines ver­meintlichen Sicherheitsgefühls

Die Ver­schär­fung der Lan­des­ge­set­ze rei­ht sich ein in einen Sicher­heits­diskurs, der jegliche Fak­ten und Analy­sen über Krim­i­nal­ität oder „Ter­ror­is­mus“ außer Acht lässt. Auch eignet sich das neue Polizeige­setz nicht zur Straftaten­präven­tion. Vielmehr soll mit der rigi­den Geset­zesver­schär­fung die ver­meintliche Erhöhung eines dif­fusen Sicher­heits­ge­fühls erzeugt werden.

Neues Polizeige­setz: Gefahr für die Sicher­heit ganz­er Bevölkerungsgruppen

Nicht nur das Sicher­heits­ge­fühl, son­dern auch die Sicher­heit­slage der­jeni­gen Men­schen wird mas­siv gestört, die schon jet­zt häu­fig im Fokus der Polizei ste­hen. Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund sind beson­ders betrof­fen von ras­sis­tis­chen Sicher­heits­diskursen, die Flucht und Migra­tion in einem Atemzug in den Zusam­men­hang mit Krim­i­nal­ität und „Ter­ror­is­mus“ stellen. Das ver­fas­sungswidrige „Racial Pro­fil­ing“, also die anlas­sun­ab­hängige Polizeikon­trolle und Verdäch­ti­gun­gen von beispiel­sweise als Migrant*innen wahrgenomme­nen Men­schen, ist eine Vorstufe der neuen geplanten geset­zlichen Maß­nah­men. Die von Schröter und seinen Innen­min­is­terkol­le­gen geplanten Ver­schär­fun­gen der Polizeige­set­ze gehen uns jedoch alle an. Egal ob poli­tis­che Aktivist*innen, Fußball­fans, Gewerkschafter*innen, Woh­nungslose, Men­schen mit psy­chis­ch­er Erkrankung oder auch ein­fach nur Kapuzenpulli-Träger*innen: die vorgeschla­ge­nen polizeilichen Maß­nah­men kön­nen und wer­den bei allen zur Anwen­dung kommen.
Wir sind ein bre­ites, weltof­fenes Bünd­nis: Wir ste­hen ein für Grun­drechte und Freiheit!
In Bay­ern, NRW und Nieder­sach­sen wen­den sich bre­ite, zivilge­sellschaftliche Bünd­nisse gegen die Ver­schär­fun­gen der Lan­despolizeige­set­ze. Zehn­tausende demon­stri­erten gegen den Angriff auf grundle­gende rechtsstaatliche Prinzip­i­en wie die Unschuldsver­mu­tung und die Gewaltenteilung.

Auch in Bran­den­burg gilt es, unsere Frei­heits- und Grun­drechte gegen die geplante Geset­zesver­schär­fung zu verteidigen:

- Wir wollen über die geplanten Maß­nah­men aufk­lären und eine Gegenöf­fentlichkeit schaffen!

- Wir wollen die Ver­schär­fung im Rah­men des neuen Polizeige­set­zes in Bran­den­burg ver­hin­dern! Auch punk­tuelle Ver­schär­fun­gen des Polizeige­set­zes lehnen wir ab!

- Wir sind ein bre­ites Bünd­nis von demokratis­chen Einzelper­so­n­en, Ini­tia­tiv­en, Organ­i­sa­tio­nen und Parteien, deren Anliegen es ist, die Grund- und Frei­heit­srechte zu schützen. Ras­sis­mus und rechte Het­ze haben bei uns keinen Platz.

- Wir ver­ste­hen uns als Teil des bun­desweit­en Wider­stands gegen die Polizeige­set­zesver­schär­fun­gen. Wir sind sol­i­darisch mit anderen Ini­tia­tiv­en, die es sich zum Ziel geset­zt haben, die neuen Polizeige­set­ze in den Bun­deslän­dern zu verhindern.
Wir zeigen Wider­stand gegen das neue Bran­den­bur­gis­che Polizeige­setz – Über­all und solange, bis das Gesetz vom Tisch ist!
Wenn ihr den Aufruf unterze­ich­nen wollt müsst ihr ein­fach eine Mail an kontakt@nopolgbbg.de schick­en und wir nehmen euch auf die Unterstützer_innenliste! Wir haben uns aus Daten­er­he­bungs- und schutz­grün­den entschlossen kein Online­for­mu­lar bere­it zu stellen.

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Zeichen für ein solidarisches Miteinander in Cottbus

Nach Chem­nitz und Köthen hat der Zukun­ft Heimat e.V. für den „Tag der deutschen Ein­heit“ auch in Cot­tbus wieder eine Kundge­bung angemeldet. Dieser Vere­in ste­ht exem­plar­isch für den recht­sradikalen Eskala­tion­skurs von Teilen der AfD. Dage­gen wollen wir von Cot­tbus Naz­ifrei! ein Zeichen für ein offenes und sol­i­darisches Cot­tbus set­zen und ver­anstal­ten am Mittwoch den 3. Okto­ber ab 13.30 Uhr eine Kundge­bung an der Stadt­mauer Ecke Berlin­er Straße. Sie ste­ht unter dem Mot­to: “#Aus­ge­het­zt — Rechte Ein­heit aufbrechen”.
Wir wollen die Masker­ade des Zukun­ft Heimat e.V. been­den, denn diese saß ihnen ohne­hin nie gut. Egal ob Medi­en­crew, Ord­ner oder Demoteil­nehmende, über­all sind organ­isierte Neon­azis am Werk – darunter auch Mit­glieder der ver­bote­nen „Spreelichter“. Dazu meint Luise Mey­er: “Die Beteili­gung des Zukun­ft Heimat e.V an der Organ­i­sa­tion der ras­sis­tis­chen Aufmärsche in Chem­nitz und Köthen haben gezeigt, dass es sich hier nicht um einen harm­losen Heimatvere­in han­delt, son­dern um eine Auf­marscha­gen­tur, mit dem der völkische Flügel der AfD seine Urhe­ber­schaft ver­schleiern will.”
Luise Meier von Cot­tbus Naz­ifrei! sagt dazu weit­er: “Selb­st die Cot­tbuser Stadt­poli­tik lässt sich von der bürg­er­lichen Fas­sade des Zukun­ft Heimat e.V. blenden und treiben. Dadurch wer­den demokratis­che Grundw­erte über Bord gewor­fen. Asylpoli­tik und Krim­i­nal­ität­spräven­tion wer­den zunehmend miteinan­der vermengt.”
Wir wollen erre­ichen, dass die Cot­tbuser Zivilge­sellschaft aktiv­er wird und ein klares Zeichen gegen Ras­sis­mus, Aus­gren­zung und das Schüren von Hass setzt.
Cot­tbus Naz­ifrei! lädt Sie ein, unseren Protest zu dokumentieren.
#cb0310 #aus­ge­het­zt #rech­teein­heitauf­brechen #cot­tbus­fuer­alle #cot­tbus­naz­ifrei #unteil­bar

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

VERSCHOBEN: Prozess wegen rassistischem Übergriff in Diskothek

Am kom­menden Don­ner­stag, den 4. Okto­ber, sollte vor dem Amts­gericht Pren­zlau der ras­sis­tis­che Angriff auf drei Geflüchtete im März 2016 ver­han­delt wer­den. Der Ter­min ist auf den 30.10. verschoben.
Der Vere­in Opfer­per­spek­tive ruft auf, sich sol­i­darisch mit den Betrof­fe­nen zu zeigen und als Unter­stützung den Prozess zu besuchen.
Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung vor Gericht ste­ht Timm F., der in sozialen Net­zw­erken offen mit Schwarz­er Sonne-Tat­too und „Sturm­front Pom­mern“ Klei­dungsauf­druck­en posiert. Aus ein­er Gruppe von Neon­azis sollen er und ein weit­er­er Angeklagter die drei Geschädigten vor der Disk­tothek A20 geschla­gen haben. Zuvor sei es bere­its in der Diskothek unter den Augen der Türste­hern zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen gekom­men. Ein­er der drei Betrof­fe­nen musste im Kranken­haus ambu­lant ver­sorgt werden.
„Lei­der ist der ver­han­delte Fall ein­er von derzeit vie­len ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en in der Region“, erk­lärt Jen­nifer Zachert, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive e.V. „Umso wichtiger find­en wir es, dass das ras­sis­tis­che Tat­mo­tiv vom Gericht erkan­nt wird. Das wäre ein wichtiges Sig­nal für die Betrof­fe­nen und auch an die Täter, dass Ras­sis­mus nicht geduldet wird.“ Zachert ist Bera­terin für Betrof­fene rechter Gewalt der Opfer­per­spek­tive und begleit­et einen der Geschädigten im Prozess.
Der Prozess begin­nt am 09.10., um 9.30 Uhr am Amts­gericht Prenzlau.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Prozess wegen rassistischem Übergriff in Diskothek

Am kom­menden Don­ner­stag, den 4. Okto­ber, wird vor dem Amts­gericht Pren­zlau der ras­sis­tis­che Angriff auf drei Geflüchtete im März 2016 ver­han­delt. Der Vere­in Opfer­per­spek­tive ruft auf, sich sol­i­darisch mit den Betrof­fe­nen zu zeigen und als Unter­stützung den Prozess zu besuchen.
Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung vor Gericht ste­ht Timm F., der in sozialen Net­zw­erken offen mit Schwarz­er Sonne-Tat­too und „Sturm­front Pom­mern“ Klei­dungsauf­druck­en posiert. Aus ein­er Gruppe von Neon­azis sollen er und ein weit­er­er Angeklagter die drei Geschädigten vor der Disk­tothek A20 geschla­gen haben. Zuvor sei es bere­its in der Diskothek unter den Augen der Türste­hern zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen gekom­men. Ein­er der drei Betrof­fe­nen musste im Kranken­haus ambu­lant ver­sorgt werden.
„Lei­der ist der ver­han­delte Fall ein­er von derzeit vie­len ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en in der Region“, erk­lärt Jen­nifer Zachert, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive e.V. „Umso wichtiger find­en wir es, dass das ras­sis­tis­che Tat­mo­tiv vom Gericht erkan­nt wird. Das wäre ein wichtiges Sig­nal für die Betrof­fe­nen und auch an die Täter, dass Ras­sis­mus nicht geduldet wird.“ Zachert ist Bera­terin für Betrof­fene rechter Gewalt der Opfer­per­spek­tive und begleit­et einen der Geschädigten im Prozess.
Der Prozess begin­nt am 04.10., um 9 Uhr am Amts­gericht Prenzlau.

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(Anti-)Rassismus

Wir sind Seebrücke”


Im Rah­men der Kam­pagne „See­brücke“ ver­anstal­tete das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis Frank­furt (Oder)“ am heuti­gen Son­ntag eine Kundge­bung unter dem Mot­to „Wir sind die See­brücke“ – für sichere Fluchtwege und ein offenes Europa.
Rund 120 Men­schen fol­gten dem Aufruf und sol­i­darisierten sich mit allen Men­schen auf der Flucht. Die Redner*innen auf der Ver­anstal­tung forderten von der deutschen und europäis­chen Poli­tik sichere Fluchtwege, eine Entkrim­i­nal­isierung der Seenotret­tung und eine men­schen­würdi­ge Auf­nahme der Men­schen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind. Des Weit­eren forderten sie die Bekämp­fung von Fluchtur­sachen. Eben­so kamen Redner*innen zu Wort, die über Flucht und Inte­gra­tion sprachen und über Erleb­nisse auf einem Seenotret­tungss­chiff, welch­es Flüchtlinge aus dem Mit­telmeer rettete.
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis Frank­furt (Oder)“ ging in sein­er Rede auf die ent­standen Sol­i­darisierungsef­fek­te in der Bevölkerung ein, „doch statt die Sol­i­dar­ität inner­halb der Bevölkerung anzuerken­nen, nutzen europäis­che Politiker*innen wie See­hofer, Salvi­ni und Kurz die Not der Men­schen aus, um ihre eige­nen Machtkämpfe auszu­tra­gen. Das Ster­ben von Men­schen auf den Fluchtwe­gen nach Europa ist von einem Teil der europäis­chen Poli­tik gewollt oder wird zumin­d­est bil­li­gend in Kauf genom­men,“ so Jan Augusty­ni­ak in der Rede für das Bünd­nis, in der er
abschließend forderte, dass diese unfass­bare human­itäre Katas­tro­phe gestoppt wer­den muss.

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(Anti-)Rassismus

Wir sind Seebrücke

Im Rah­men der Kam­pagne „See­brücke“ ver­anstal­tete das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis Frank­furt (Oder)“ am heuti­gen Son­ntag eine Kundge­bung unter dem Mot­to „Wir sind die See­brücke“ – für sichere Fluchtwege und ein offenes Europa. 

Rund 120 Men­schen fol­gten dem Aufruf und sol­i­darisierten sich mit allen Men­schen auf der Flucht. Die Redner*innen auf der Ver­anstal­tung forderten von der deutschen und europäis­chen Poli­tik sichere Fluchtwege, eine Entkrim­i­nal­isierung der Seenotret­tung und eine men­schen­würdi­ge Auf­nahme der Men­schen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind. Des Weit­eren forderten sie die Bekämp­fung von Fluchtur­sachen. Eben­so kamen Redner*innen zu Wort, die über Flucht und Inte­gra­tion sprachen und über Erleb­nisse auf einem Seenotret­tungss­chiff, welch­es Flüchtlinge aus dem Mit­telmeer rettete.
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis Frank­furt (Oder)“ ging in sein­er Rede auf die ent­standen Sol­i­darisierungsef­fek­te in der Bevölkerung ein, „doch statt die Sol­i­dar­ität inner­halb der Bevölkerung anzuerken­nen, nutzen europäis­che Politiker*innen wie See­hofer, Salvi­ni und Kurz die Not der Men­schen aus, um ihre eige­nen Machtkämpfe auszu­tra­gen. Das Ster­ben von Men­schen auf den Fluchtwe­gen nach Europa ist von einem Teil der europäis­chen Poli­tik gewollt oder wird zumin­d­est bil­li­gend in Kauf genom­men,“ so Jan Augusty­ni­ak in der Rede für das Bünd­nis, in der er
abschließend forderte, dass diese unfass­bare human­itäre Katas­tro­phe gestoppt wer­den muss.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Die neue Dynamik der Gewalt

Fünf Wochen sind ver­gan­gen, seit in Chem­nitz mil­i­tante Recht­sex­treme gemein­sam mit AfD-Funk­tionären auf die Straße gin­gen, seit Gewalt­täter dort Polizeiket­ten durch­brachen, Jour­nal­is­ten angrif­f­en und Men­schen jagten, die sie für Aus­län­der hiel­ten. Die öffentliche Aufmerk­samkeit für das The­ma Recht­sex­trem­is­mus ist seit­dem zurückgegangen.

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