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Gedenken der Opfer des Krieges

(MOZ, 9.5.) Schwedt (MOZ) Gestern jährte sich zum 60. Mal der Tag, an dem der Zweite
Weltkrieg in Deutsch­land endete. In der Uck­er­mark fan­den aus diesem Anlass
in Schwedt, Anger­münde, Pren­zlau, Gartz und Wartin Gedenkver­anstal­tun­gen mit
Kranznieder­legun­gen statt. 

Von Antje Scherer 

“Meine Gen­er­a­tion trägt dafür die volle Ver­ant­wor­tung. Ich schäme mich, an
Mord und Zer­störung beteiligt gewe­sen zu sein” sagte Friedrich Selinger, den
viele in Schwedt Fritz nen­nen. Er hat zehn Jahre seines Lebens an den Krieg
ver­loren, fünf davon in der Wehrma­cht, fünf in rus­sis­ch­er Gefangenschaft.
“Da hat­te ich Zeit nachzu­denken” sagt er. Von den 160 Kam­er­aden seiner
Kom­panie sind am Ende sieben übrig geblieben, drei davon verkrüppelt. 

Was im Zweit­en Weltkrieg geschah, “sei durch keine Entschuldigung aus der
Welt zu schaf­fen”. Unsere Ver­ant­wor­tung beste­he aber darin, die Erinnerung
wach zu hal­ten, sagte Selinger gestern am sow­jetis­chen Mah­n­mal auf dem Neuen
Fried­hof in Schwedt. Etwa 80 Bürg­er Schwedts und Vertreter von PDSSPD,
BfS, Attac, DGB und weit­ere hat­ten sich ver­sam­melt. Unter ihnen auch Mike
Bischoff, Land­tagsab­ge­ord­neter der SPD und Dez­er­nent Lutz Herrmann. 

Auch die jün­gere Gen­er­a­tion war durch einen Schüler des Gauß-Gymnasiums
vertreten, der über die Toten von Cho­j­na sprach. “Ihr Men­schen pflanzt in
eure See­len den Namen des Friedens”, endete seine Ansprache. Drei Trompeter
der Musikschule Schwedt begleit­eten das Gedenken. 

Sehr berührend sprach anschließend Inge Heine­mann über ihren bereits
ver­stor­be­nen Mann, der seines jüdis­chen Vaters wegen ver­fol­gt wurde. “Das
darf sich niemals wieder­holen” sagte die 85-Jährige. 

Auch in Anger­münde fan­den sich an diesem Tag Vertreter von PDS und SPD und
Bürg­er der Stadt zusam­men, um im Friedenspark der gefal­l­enen sowjetischen
Sol­dat­en zu gedenken. Sie legten auch am Mah­n­mal für alle Opfer des zweiten
Weltkrieges Blu­men nieder. 

Außer­dem fan­den in Pren­zlau, Gartz und Wartin Gedenkver­anstal­tun­gen mit
Kranznieder­legun­gen statt. In Pren­zlau hat­te ein bre­ites Bünd­nis aus
Stadtver­wal­tung, Mit­gliedern aller Parteien, der Kirche, Lehrern,
Jugendlichen und anderen den Aufruf zum 60. Jahrestag der Befreiung
unter­schrieben. Es wur­den am Sow­jetis­chen Ehren­mal, am VVN-Ehren­mal und am
Jüdis­chen Fried­hof Kränze niedergelegt. In Gartz legte dage­gen nur die PDS
Blu­men an den Denkmälern für die sow­jetis­chen und die deutschen Soldaten
nieder.

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Der Toten des Weltkriegs gedacht

(MAZ, 9.5.) JÜTERBOG “Ruhm und Ehre den Helden der Sow­je­tarmee 1941 — 1945” ste­ht auf
der Mauer des Sol­daten­fried­hofs am Jüter­boger Dammtor. 

Dort ver­sam­melten sich gestern knapp zwei Dutzend Leute, vorwiegend
PDS-Mit­glieder, um der toten Sol­dat­en des Zweit­en Weltkriegs zu gedenken. 

Marit­ta Böttch­er, Vor­sitzende der Jüter­boger PDS-Frak­tion der
Stadtverord­neten­ver­samm­lung, hielt eine kurze Rede. Darin ging sie auf die
Debat­te ein, ob der 8. Mai der Tag der Nieder­lage oder der Tag der Befreiung
ist. “Für die PDS ist es der Tag der Befreiung”, stellte sie klar. Denn
viele seien aus Zuchthäusern, Gefäng­nis­sen und Ver­nich­tungslagern befreit
wor­den. “Zur Befreiung gibt es kein sowohl als auch”, sagte sie. 

Den­noch nahm sie Bezug auf die Hoff­nun­gen und Äng­ste, auf Flucht und
Neube­ginn, die für das Kriegsende eben auch prä­gend waren. “Wer über 1945
spricht, darf über 1933 nicht schweigen”, so Marit­ta Böttch­er, die lobte,
dass der ehe­ma­lige Bun­de­spräsi­dent Richard von Weizsäck­er diese Auffassung
öffentlich vertreten habe. 

Damit kam die Genossin auf die aktuelle Poli­tik zu sprechen. In der dürfe es
keine gemein­samen Auftritte mit Recht­sradikalen geben. Denn Faschis­mus sei
keine Mei­n­ung, “Faschis­mus ist ein Ver­brechen. Deutsch­land braucht keinen
starken Führer. Deutsch­land braucht eine starke Demokratie”, schloss sie. 

Gemein­sam mit Rein­hard Fromm legte sie ein rotweißes Blu­menge­binde nieder.
Ein Strauß lag bere­its am Denkmal, ein zweit­er kam noch hinzu.

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Ein Kreis um die Friedenseiche

(MAZ, 9.5.) KYRITZ “Wir gegen rechts” — unter dieser Losung haben sich gestern etwa 100
Demon­stran­ten auf dem Kyritzer Mark­t­platz ver­sam­melt. Zu ihnen sprach Carmen
Lange, Lei­t­erin des Todes­marschmu­se­ums im Below­er Wald bei Witt­stock. Sie
erin­nerte an den Tag der Befreiung vom Nation­al­sozial­is­mus vor 60 Jahren, an
das Ende des Krieges und an die Mil­lio­nen Toten. Man sollte auch der
Über­leben­den gedenken, deren Leben nie wieder so war wie es vorher war,
meinte Car­men Lange. 

Die Lei­t­erin des Todes­marschmu­se­ums erin­nerte dann an den Todes­marsch der
KZ-Häftlinge von Sach­sen­hausen, an ihr Schick­sal im Below­er Wald. Die
Häftlinge seien durch viele Dör­fer gezo­gen. Sie wur­den von tausenden
Men­schen gese­hen. Einige halfen, indem sie ihnen zu trinken gaben, andere
bespuck­ten die Häftlinge. Doch die meis­ten Leute sahen weg, Das sollte man
heute, angesichts neon­azis­tis­ch­er Ten­den­zen, auf keinen Fall mehr tun. 

“Die Gle­ichgültigkeit, die damals viele Leute ausstrahlten, darf nie mehr
zuge­lassen wer­den”, sagte Car­men Lange. Das Wort ergriff auch die Stadt- und
Kreistagsab­ge­ord­nete Rita Büch­n­er (PDS). Antifaschis­mus müsse man leben, das
könne man auch mit der Teil­nahme an dieser Demon­stra­tion, so ihr Resümee.
Die Demon­stran­ten zogen dann durch die Stadt. Anschließend bildete man einen
Kreis um die Frieden­se­iche und ließ Tauben fliegen.

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Holzschuh-Klappern

(MAZ, 9.5.) NASSENHEIDE “Ich erin­nere mich genau an das Trip­peln und das eintönige
Gesumme. Dann gab es einen peitschen­den Knall, ein Häftling ist erschossen
wor­den”, erzählt Eri­ka Rose. Als Elfjährige hat­te sie den Zug der
KZ-Häftlinge Ende April 1945 auf dem so genan­nten Todes­marsch durch ihren
Ort Nassen­hei­de miter­lebt. Auch Otto Handw­erg, ein neun­jähriger Bub damals,
der am Ort­sein­gang von Nassen­hei­de wohnte, hat noch das Geklap­per der
Holzschuhe im Ohr, als die Kolon­nen der Häftlinge vom KZ Sach­sen­hausen nach
Nor­den zogen. “Es hat kein Ende genom­men. Meine Mut­ter ist mit uns Kindern
auch bis nach Net­ze­band geflo­hen. Da haben wir über­all in den Straßengräben
Tote gese­hen”, berichtet der Nassenheider. 

Mehrere Zeitzeu­gen, 1945 waren sie Kinder, und engagierte Bürg­er trafen sich
am Sonnabend zu ein­er Gedenkver­anstal­tung im Ort, organ­isiert vom Verein
“Pro Nassen­hei­de”. Car­men Lange, Lei­t­erin des “Muse­ums des Todes­marsches im
Below­er Wald”, erin­nerte in einem Vor­trag an die let­zten schreck­lichen Tage
vor 60 Jahren, als am 21. April 1945 etwa 30 000 Häftlinge das KZ
Sach­sen­hausen ver­lassen mussten. Der Marsch führte durch Nassen­hei­de über
Löwen­berg, Lin­dow und Rheins­berg nach Witt­stock. Eine andere Strecke bog
nach Herzberg ab. Auf den Fried­höfen der Dör­fer und kleinen Gemein­den wurden
die erschosse­nen und durch Entkräf­tung gestor­be­nen Häftlinge, die ein­fach an
der Straße liegen gelassen wur­den, dann von der Bevölkerung begraben. Auch
auf dem Fried­hof von Nassen­hei­de liegen elf unbekan­nte KZ-Opfer aus dem
Lager Sach­sen­hausen. “Die his­torischen Doku­mente dazu sind lück­en­haft. Es
ist an der Zeit, alle Fried­höfe an den Streck­en­ver­läufen der Todesmärsche zu
erfassen und Aus­sagen von Zeitzeu­gen festzuhal­ten”, sagt Car­men Lange. Nach
neuesten Erken­nt­nis­sen hät­ten etwa 500 bis 1500 KZ-Häftlinge die
Todesmärsche kurz vor Kriegsende nicht über­lebt. Zu DDR-Zeit­en war von 6000
Opfern die Rede gewesen. 

Blu­men wur­den am Sonnabend auf dem Fried­hof von Bürg­ern und im Namen des
Orts­beirates auf dem unbekan­nten Grab mit der Auf­schrift “Den unsterblichen
Opfern des Faschis­mus — April 1945” abgelegt. Anschließend ging es zum
Kirchvor­platz, wo ein neues Todes­marsch-Schild aufgestellt wor­den ist. Das
bish­erige sei ver­wit­tert und schlecht platziert gewe­sen, so Kerstin
Spieck­er­mann, Vere­insvor­sitzende von “Pro Nassen­hei­de”. Zum Glück hat­te das
Below­er Muse­um noch ein Schild und stellte es den Nassen­hei­dern zur
Ver­fü­gung. Die 19-jährige Sina Schulze las die Worte, die ihre Großmutter
1961 einst zur Ein­wei­hung des Gedenksteines im ehe­ma­li­gen KZ Sachenhausen
gesagt hat­te: Zur Mah­nung und Verpflich­tung, dass so etwas nie wieder
passieren darf.

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Naziplakate zum 8. Mai in Bernau

In der Nacht vom 7. zum 8. Mai klebten in Bernau Nazis des “Nationalen Bünd­nis Preussen” Plakate gegen die soge­nan­nte “Befreiungslüge” an Stromkästen und Lit­faßsäulen. Ein aufmerk­samer Antifaschist beobachtete die Nazis und informierte sofort die Polizei. Diese kon­nte die Täter kurze Zeit später in der Bernauer Innen­stadt stellen. Die Kam­er­ad­schaft “Nationales Bünd­nis Preussen” ist vor allem in Schwedt und in Bernau aktiv.

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8. Mai in Bernau

Mit Blu­men der Opfer gedacht

Bernau (rn/MOZ) Am 8. Mai 1945 hat Deutsch­land die Kapit­u­la­tion­surkunde unterze­ich­net. Der Zweite Weltkrieg war zu Ende, Hitler besiegt. 60 Jahre danach gedacht­en gestern die Men­schen nicht nur in Bernau, son­dern auch in Pan­ke­tal, Werneuchen, Biesen­thal und anderen Orten der Befreiung von einem unmen­schlichen Regime.

In Bernau führte der Weg des Gedenkens über drei Sta­tio­nen — das Ehren­mal am Bahn­hof Bernau, das Denkmal für die Gefal­l­enen der Roten Armee und die Friedenssäule vor dem Paulus-Prae­to­rius-Gym­na­si­um. Nahezu 300 Men­schen waren gekom­men, um der Opfern des Krieges zu gedenken, aber auch um Zeichen gegen Rech­tex­trem­is­mus zu setzen.

Nein, Tausende waren es nicht, die zur Gedenkstunde zum 8. Mai nach Bernau gekom­men waren. Aber der Zug schwoll immer mehr an. Wenn das Gedenken am Mah­n­mal für die Opfer des Faschis­mus mit vielle­icht 100 bis 150 Men­schen begonnen hat­te, wur­den am Ehren­mal für die Gefal­l­enen der Roten Armee schon mehr als 200 gezählt. Viele von ihnen hat­ten einzelne Rosen oder auch ganze Blu­men­sträuße mit­ge­bracht. “Ein ganz Teil Men­schen sind hier”, raunte man sich zu. Und an der Friedenssäule in Bernau hat­ten sich schließlich nahezu 300 Teil­nehmer eingefunden.

Es ist schon schön, vor allem, dass alle aus eigen­em Antrieb gekom­men sind und nie­mand dazu gezwun­gen wurde. Und das ist ermuti­gend”, sagte Eva Maria Rebs vom Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit. Und Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke (CDU) pflichtete ihr bei: “Je mehr wir sind, um so besser”.

Gekom­men waren vor allem viele, die den Krieg noch erlebt hat­ten oder die unmit­tel­baren Auswirkun­gen zu spüren beka­men. Doch auch junge Men­schen waren zu sehen.

Zum Auf­takt an der ersten Sta­tion, dem Denkmal für die Opfer des Faschis­mus, erin­nerte Eva Maria Rebs daran, dass die geschichtlichen Erfahrun­gen, die die Deutschen belas­ten, eine bleibende Mah­nung seien:“Hitler kam 1933 an die Macht, nicht weil die Nation­al­sozial­is­ten in der Weimar­er Repub­lik schon so zahlre­ich gewe­sen wäre, son­dern weil es nicht genug Men­schen gab, die den Wert der Demokratie erkan­nt hät­ten und sie zu vertei­di­gen bere­it gewe­sen wären.”

Das Gedenken an der näch­sten Sta­tion, dem Denkmal für die Gefal­l­enen der Roten Armee, wurde mit dem getra­ge­nen rus­sis­chen Gesang des Chores Kalin­ka ein­geleit­et, mit Liedern voller Sehn­sucht nach Frieden und der unendlichen Trauer über die Opfer des Krieges. An dem Denkmal in der Bernauer Müh­len­straße erin­nerte Hand­ke an die dort begrabenen mehr als 500 rus­sis­chen Sol­dat­en, die in einem Krieg gefall­en sind, der “von unserem Land ini­ti­iert wurde”. Er fügte an: “Auch wenn sich der Ein­marsch der sow­jetis­chen Trup­pen für manchen dur­chaus auch mit schmer­zlichen Erin­nerun­gen verbindet, bleibt der 8. Mai ein klar­er Ter­min. Er markiert das Ende der nation­al­sozial­is­tis­chen Dik­tatur in Deutsch­land und das Ende des Krieges.”

An der Friedenssäule vor dem Paulus-Prae­to­rius-Gym­na­si­um, die versinnbildlicht, dass Gewalt niemals eine Lösung ist, ging die Gedenkstunde zum 8. Mai zu Ende. Der Bernauer Bürg­er­meis­ter schloss das Gedenken mit den Worten “Seien wir alle gemein­sam wach­sam, dass recht­sex­trem­istis­che Ideen nicht Fuß fassen bei uns, dass nie wieder ein Krieg von deutschem Boden aus­ge­ht und dass der Frieden gewahrt bleibt.”

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Fahrradtour zum Gentechnik-Feld

Das Aktions­bünd­nis Gen­tech­nikfreie Land­wirtschaft Bran­den­burg führt am 17.
Mai eine Fahhrad­tour zu dem Gen­tech­nikfeld in Golm durch. In Golm führt das
Max- Planck- Insti­tut für Moleku­lar­biolo­gie seit Jahren Ver­suche mit
gen­tech­nisch verän­derten Pflanzen durch. 

Am Max-Planck-Insti­tut wird die Fahhrad­tour von Prof. Dr. Müller-Röber,
Lehrstuh­lin­hab­er der Abeilung für Moleku­lar­biolo­gie emp­fan­gen. Herr
Müller-Röber wird nach einem kurzen Vor­trag für Fra­gen zur Gen­tech­nik und
der Freiset­zung in Golm zur Ver­fü­gung stehen. 

Das MPI in Golm forscht seit Jahren mit Frei­land­ver­suchen an der Erzeugung
von Stärke aus gen­ma­nip­ulierten Kartof­feln. Das Aktions­bünd­nis set­zt sich
für die sofor­tige Beendi­gung dieser Ver­suche ein. Das Bünd­nis hält die
Forschung für über­flüs­sig, da es auch natür­liche Meth­o­d­en zur
Stär­keerzeu­gung gibt und zudem für gefährlich, weil die Gefahren der
Gen­tech­nik nach ihrer Ansicht nicht ein­schätzbar sind. 

Im Anschluss an die Diskus­sion ist ein Pick­nick in freier Natur geplant. 

Start­punkt der Tour ist der Platz der Ein­heit in Pots­dam. Die Tour führt
durch den Park Sanssouci und wird einen kurzen Zwis­chen­stopp im Cam­pus Neuen
Palais ein­le­gen. Die Tour begin­nt um 16 Uhr. Das Aktions­bünd­nis sucht noch
weit­ere Unter­stützung und freut sich über spon­tane Beteili­gung vieler
Potsdamer. 

Die Ver­anstal­tung find­et im Rah­men ein­er Aktionswoche vom 16.–22. Mai statt.
Einen Überblick über alle Ver­anstal­tun­gen gibt es unter:
www.gentechnikfreies-brandenburg.de.

Das Aktions­bünd­nis ist ein Zusam­men­schluß von über 30 Organ­i­sa­tio­nen und
Einelper­so­n­en, darunter mehrere Bioan­bau­ver­bände, der BUND, der
Naturschutzbund und Greenpeace.

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8. Mai in Werneuchen

Erin­nerungsstätte im Rosen­park eingeweiht

Werneuchen (rn/MOZ) 60. Jahre nach dem Zweit­en Weltkrieges wurde im Werneuch­en­er Rosen­park eine Erin­nerungsstätte eingewei­ht. Ihr Zen­trum bildet ein Fin­d­ling, in den ein Spruch Richard von Weizsäck­ers vom 8. Mai 1985 einge­meißelt wurde “Ehren wird die Frei­heit. Arbeit­en wir für den Frieden. Hal­ten wir uns an das Recht. Dienen wir unseren inneren Maßstäben der Gerechtigkeit.”

Damit soll all jen­er gedacht wer­den, die den Mut zum Wider­stand gegen den Faschis­mus hat­ten, so Werneuchens Bürg­er­meis­ter Burkhard Horn (PDS), vor den nahezu 30 Teil­nehmern, die zur Ein­wei­hung gekom­men waren. Es solle ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden sein. Lange sei die Diskus­sion über den Text geführt wor­den, um sich nun auf den kle­in­sten gemein­samen Nen­ner zu eini­gen, wobei Horn zufolge die Mei­n­un­gen nicht so weit voneinan­der ent­fer­nt gewe­sen seien.

Dass ein bar­barisches Regime mit einem unvorstell­baren Aus­maß men­schlich­er Aggres­sion besiegt wor­den war, stellt Matthias Wie­gand (CDU) an den Anfang. Für viele war es die Befreiung. Es habe aber auch Flucht und Verge­wal­ti­gung bedeutet. Schließlich sei es zu ein­er zweit­en Dik­tatur gekom­men. Jet­zt müsse man für Frieden und Frei­heit kämpfen, richtete er den Blick in die Zukunft.

Hei­de-Marie Stet­tnisch (SPD) erin­nerte an die mehr als 55 Mil­lio­nen Toten des Zweit­en Weltkrieges. Klaus Springer (PDS) ver­wies darauf, dass der Krieg von den deutschen Faschis­ten angezettelt wor­den sei und die Aus­rot­tung der jüdis­chen Men­schen zum Ziel hat­te, dem sich die Alli­ierten ent­ge­gen stell­ten. Daran müsse heute erin­nert und keine Lügen oder Volksver­het­zung zuge­lassen werden.

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Kreis fordert Haftungsregelung bei Gen-Mais

Märkisch-Oder­land (dos/MOZ) In der ver­gan­genen Woche rück­te die Odere­gion in
den Blick­punkt des Green­peace-Protestes gegen den Anbau von Gen-Mais. Bei
Alt­lang­sow macht­en die Green­peace-Aktivis­ten auf einem Feld, auf dem solcher
Mais ange­baut wor­den ist, auf die The­matik aufmerk­sam. Wenig später waren die
Schilder wieder ver­schwun­den. Das The­ma Gen-Mais indes wird weit­er heftig
disku­tiert. Im Nach­gang der Protes­tak­tion hat der Land­kreis Regelungen
bezüglich der unbe­friedi­gen­den Haf­tungs­frage beim Anbau von Genmais
gefordert. Die Mei­n­un­gen der Land­wirte gehen beim The­ma Gen­tech­nik weit
auseinan­der. Die Befür­worter ver­weisen darauf, dass der weitgehend
insek­ten­re­sistente Gen­mais im Oder­bruch wirtschaftlich sei, weil der
Zünsler­be­fall im Mais hier beson­ders stark ist. Dem gegenüber stehen
Befürch­tun­gen der Fol­gen, die bish­er noch nicht erforscht sind. 30 Betriebe
zwis­chen Lebus, Seelow und Müncheberg mit etwa 16 000 ha haben eine
gen­tech­nikfreie Zone Märkisch-Oder­land gebildet. “Es hil­ft uns nicht weiter,
wenn sich Geg­n­er und Befür­worter des Gen­maisan­baus unver­söhn­lich gegenüber
ste­hen”, so der Press­esprech­er des Kreis­es Tobias Sey­far­th. Die vielfach
geäußerte Ablehnung gründe sich vor allem auf die Furcht vor Risiken, die mit
dem Ein­satz von gen­tech­nis­chen Meth­o­d­en ver­bun­den sein kön­nen. Der Landkreis
unter­stütze alle Bemühun­gen im Rah­men der Begleit­forschung zum
Erprobungsan­bau. “Nur so kön­nen die zu lösenden Fra­gen der Koexistenz
unter­schiedlich­er Anbau­for­men und die unbe­friedi­gende Haf­tungs­frage geregelt
wer­den”, so der Sprech­er. Denn durch die im Gesetz geregelte
“ver­schulden­sun­ab­hängige gesamtschuld­ner­ische Gefährdung­shaf­tung für
Land­wirte, die gen­tech­nisch verän­derte Pflanzen anbauen,” entste­he für
Betriebe ein so hohes wirtschaftlich­es Risiko, dass selb­st Versicherungen
wegen Unkalkulier­barkeit nicht ver­sich­ern. Über­legenswert sei deshalb die
Ein­rich­tung eines Fonds und die Hin­wen­dung zur klassischen
ver­schuldens­ab­hängi­gen Haf­tungsregelung. Sowohl der gentechniknutzende
Land­wirt als auch der benach­barte kon­ven­tionelle oder ökologisch
wirtschaf­tende Land­wirt benötigten Vor­gaben, um Vor­sorge zu tre­f­fen. “Diese
poli­tis­chen Prob­leme kön­nen nicht auf Land­kreisebene gelöst wer­den”, betont
Seyfarth.

Im Stan­dortreg­is­ter des Bun­de­samtes für Ver­brauch­er­schutz und
Lebens­mit­tel­sicher­heit sind aktuell sieben Betriebe aus Märkisch-Oderland
einge­tra­gen. Die Veröf­fentlichung im Stan­dortreg­is­ter ermögliche aus Sicht
des Kreis­es eine hohe Trans­parenz. So seien Absprachen zwis­chen benachbarten
Land­wirten möglich, um eventuelle gen­tech­nisch verän­derte Ein­träge in
kon­ven­tionelle Anpflanzun­gen zu ver­hin­dern. Auf einem Zehn­tel der Anbaufläche
im Land­kreis wird Mais ange­baut. “Der Mais mit seinem enor­men Flächenertrag
wird in der ener­getis­chen Ver­w­er­tung in Bio­gasan­la­gen weit­er an Bedeutung
gewin­nen”, sieht es Tobias Sey­far­th. Schon deshalb müsse die Diskussion
sach­lich fort­ge­set­zt werden.

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Keine Nazis in Berlins Zentrum — keine Nazis anderswo!

Dass der Faschis­mus nach­lebt; dass die vielz­i­tierte Aufar­beitung der
Ver­gan­gen­heit bis heute nicht gelang und zu ihrem Zer­rbild, dem leeren und
kalten Vergessen, ausartete, rührt daher, dass die objektiven
gesellschaftlichen Voraus­set­zun­gen fortbeste­hen, die den Faschismus
zeit­igten.” (Theodor W. Adorno) 

Immer wieder wird nicht nur von Recht­sex­tremen der Ver­such unternommnen,
den Tag der Befreiung durch die ein­seit­ige Darstel­lung oder Erfindung
his­torisch­er Details umzudeuten oder in sein­er Bedeu­tung gar umzukehren.
Bei ein­er von der Redak­tion des Inter­net­por­tals www.solid-brandenburg.de
durchge­führten Umfrage zum 8. Mai erk­lärten mehr als 85% aller
Teil­nehmenden, dass das Datum für sie nach wie vor der Jahrestag der
Befreiung sei und bleibe. 

Hierzu erk­lärt KATHARINA DAHME, Lan­desvor­sitzende des PDS-nahen
Jugend­ver­ban­des [′sol­id] — die sozial­is­tis­che jugend: 

“Vor 60 Jahren endete in Europa der Zweite Weltkrieg und das
men­schen­ver­ach­t­ende Ter­ror­regime des Nation­al­sozial­is­mus. Das Datum wird
in vie­len Län­dern als Feiertag began­gen und bietet in jedem Jahr Anlass,
all jenen zu danken, die gegen Hitler und den Rassen­wahn seiner
Volks­ge­mein­schaft kämpften. Viele von ihnen mussten in diesem Kampf ihr
Leben lassen. Alle Ver­suche die deutschen Opfer gegen sie aufzurechnen
sind absurd und entsprin­gen den Nach­we­hen jenes Geistes, der den Wahnsinn
des Faschis­mus hervorbrachte. 

Die Berichter­stat­tung anlässlich des 60. Jahrestages konzen­tri­ert sich
vornehm­lich auf die Opfer und Ver­luste auf deutsch­er Seite. Der
his­torische Kon­text ein­er anfangs bre­it­en Zus­tim­mung und Begeis­terung für
den Krieg wird dabei eben­so ver­nach­läs­sigt und allen­falls am Rande erwähnt
wie mil­lio­nen­fach­er indus­trieller Mord und unzäh­lige Opfer eines
ver­brecherischen Krieges, der im Streben nach dem deutschen End­sieg die
ganze Welt in Brand set­ze. Diese deutsche Nabelschau ist nicht hinnehmbar
und bietet den Nazis von heute die Grund­lage ihrer revi­sion­is­tis­chen und
offen ras­sis­tis­chen Propaganda. 

In diesen Trend des fahrläs­si­gen Umgangs mit der deutschen Vergangenheit
rei­ht sich Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck ein, wenn er
drei Tage nach der pom­pösen Grund­stein­le­gung für den Wieder­auf­bau der
Pots­damer Gar­nisonkirche vor den Über­leben­den von Ravens­brück über die
Notwendigkeit eines sen­si­blen Umganges mit der eige­nen Geschichte
fab­u­liert. Denn sen­si­bler Umgang bedeutet mit Sicher­heit nicht, für
Mil­lio­nen eine über­flüs­sige Kriegskirche nachzubauen, in der Adolf Hitler
sein­erzeit das Bünd­nis des deutschen Faschis­mus mit den Kon­ser­v­a­tiv­en per
Hand­schlag besiegelte.” 

[′sol­id] Bran­den­burg ruft alle und jeden dazu auf, sich am kommenden
Son­ntag um 10:00 auf dem Bertolt-Brecht-Platz in Berlin einzufind­en um
sich der großen Demon­stra­tion gegen den von Neon­azis geplanten Aufmarsch
anzuschließen. Als Teil des Aktions­bünd­niss­es [SPASIBO] schließt sich
[′sol­id] Bran­den­burg dessen Aufruf “Gegen Faschis­mus, Mil­i­tarisierung und
deutsche Opfermythen” an und wird im Geiste des Buchen­wald­schwurs seinen
Teil dazu beitra­gen, der NPD und ihren Vor­fel­dor­gan­i­sa­tio­nen nicht das
Feld zu über­lassen. Auch und ger­ade nach 60 Jahren bleibt die Losung
aktuell: 

“Kein Fußbre­it den neuen und alten Faschisten”

Inforiot