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Der Fall Ziegenhals und kein Ende

(15.04.05) POTSDAM Eigentlich hat­te sich das Lan­drat­samt Dahme-Spree­wald im Fall
Ziegen­hals Diskre­tion verord­net. “Wir haben uns mit öffentlichen Äußerungen
zurück­ge­hal­ten, weil die Gerichte über die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte
entschei­den wer­den”, erk­lärte Lan­drat Mar­tin Wille (SPD) gestern auf einer
Pressekon­ferenz, mit der er jen­er Zurück­hal­tung nun ein Ende setzte. 

Gemein­sam mit Baudez­er­nent Stephan Loge und dem Leit­er des Amtes für
Denkmalschutz, Jörg Schrager, wollte Wille die Umstände erläutern, die am
23. Feb­ru­ar zur umstrit­te­nen Abriss­genehmi­gung für die Gedenkstätte in
Ziegen­hals geführt haben. Wille betonte, dass es sich dabei nicht um eine
poli­tis­che Entschei­dung han­dle, son­dern um einen Ver­wal­tungsakt, dem “keine
per­sön­lichen Sym­pa­thien oder Antipathien gegenüber dem Eigen­tümer” zugrunde
liegen. Man habe lediglich die Bes­tim­mungen des im August 2004 novellierten
Denkmalschutzrechts ange­wandt. Mit dem neuen Gesetz ging die Erteilung von
Abriss­genehmi­gun­gen vom Land auf die Kreise über. 

“Wir kan­nten den Ort und wir kan­nten die Befind­lichkeit­en”, begrün­dete Wille
seine Entschei­dung. Er hat­te die Abriss­genehmi­gung mit der Auflage
ver­bun­den, das denkmal­w­erte Inven­tar zu doku­men­tieren und einzu­lagern. Der
Eigen­tümer des Grund­stücks, auf dem die Gedenkstätte liegt, hat­te daraufhin
Klage gegen diese Forderun­gen ein­gere­icht. Auss­chlaggebende für die
Abriss­genehmi­gung sei der Nach­weis des Eigen­tümers gewe­sen, dass die
öffentliche Nutzung der Gedenkstätte für ihn wirtschaftlich unzu­mut­bar sei,
so der Landrat. 

Zur gle­ichen Zeit beschäftigte sich gestern auch der Land­tag in Pots­dam mit
dem The­ma Ziegen­hals. Die PDS-Abge­ord­nete Ker­stin Osten hat­te eine
Stel­lung­nahme der Ober­sten Denkmalschutzbe­hörde ver­langt. In ihrer Antwort
bemerk­te Kul­tur­min­is­terin Johan­na Wan­ka (CDU) zunächst, dass der Abbruch
eines Denkmals immer ein gravieren­der Vor­gang sei, bei dem öffentlich­es und
pri­vates Inter­esse abzuwä­gen seien. Wan­ka vertei­digte das Vorge­hen der
Behör­den mit dem Hin­weis, dass diese Abwä­gung unter Beteili­gung des
Lan­desamtes für Denkmalpflege erfol­gt sei. 

Für weit­ere par­la­men­tarische Nach­fra­gen sorgten dann ange­bliche Äußerungen
des Grund­stück­seigen­tümers und Refer­at­sleit­ers im Bau­min­is­teri­um, Gerd
Gröger. Der Par­la­men­tarische Geschäfts­führer der PDS-Frak­tion, Heinz Vietze,
zitierte aus einem Beitrag des ZDF, in dem Gröger seinem Unmut über die
Vorgänge in Ziegen­hals mit den Worten “in diesem Scheiß­land wun­dert mich gar
nichts mehr” Aus­druck ver­liehen haben soll. Wed­er die Kul­tur­min­is­terin Wanka
noch das Bau­min­is­teri­um woll­ten sich dazu gestern äußern. 

Neben der Unteren und der Oberen Denkmalschutzbe­hörde nahm in dieser Woche
auch der Leit­er des Amtes für Denkmalpflege, Detlef Karg, Stel­lung zum
geplanten Abriss. Er habe der Entschei­dung nichts mehr entgegenzusetzen,
sagte Karg der MAZ. Ihm gehe es nicht um den Ort, son­dern um die Darstellung
von Geschichte. Jet­zt sei das Gemein­we­sen in der Pflicht, die
Ausstel­lungsstücke zu erhal­ten. “Wenn wir diese ein­fach von der Bildfläche
ver­schwinden lassen, wird das auf uns zurück­fall­en”, so Karg. 

Im Gasthaus Ziegen­hals hat­ten sich im Feb­ru­ar 1933, kurz nach Hitlers
Machtüber­nahme, 40 KPD-Funk­tionäre, darunter Ernst Thäl­mann, Wil­helm Pieck,
Wal­ter Ulbricht und Her­bert Wehn­er, ver­sam­melt. Kurz bevor die Polizei das
geheime Tre­f­fen auflösen kon­nte, gelang den Teil­nehmern die Flucht. In
Erin­nerung an dieses Ereig­nis ent­stand 1958 an gle­ich­er Stelle eine
Gedenkstätte, die zu DDR-Zeit­en jährlich viele tausend Besuch­er zählte.

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Gedenken an das Kriegsende vor 60 Jahren

(15.04.05)Potsdam — In Bran­den­burg wird an diesem Woch­enende mit mehreren
Ver­anstal­tun­gen des Kriegsendes vor 60 Jahren und der Befreiung Deutschlands
von der Nazi-Dik­tatur gedacht. Rund 850 Über­lebende der Konzentrationslager
Sach­sen­hausen und Ravens­brück sowie 440 Ange­hörige nehmen als Gäste der
Lan­desregierung Bran­den­burg und der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstätten
an den Ver­anstal­tun­gen teil. 

Die Gäste wer­den bis zum 19. April in der Gedenkstätte und dem Museum
Sach­sen­hausen in Oranien­burg sowie in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
in Fürstenberg/H. erwartet. In diesen Tagen erin­nern die Gedenkstät­ten mit
Ausstel­lun­gen, Buch­premieren, Filmvor­führun­gen, Konz­erten und Begeg­nun­gen an
die Befreiung der Häftlinge in den Konzen­tra­tionslagern im April 1945. 

In Seelow wird am Sonnabend im Rah­men ein­er Gedenkver­anstal­tung an die
Schlacht um die Seelow­er Höhen erin­nert, bei der im April 1945 die Rote
Armee nach tage­lan­gen Angrif­f­en den Durch­bruch in Rich­tung Berlin erzielte. 

Bere­its gestern sind in der bran­den­bur­gis­chen Kriegs­gräber­stätte in Halbe 38
gefal­l­ene Sol­dat­en beige­set­zt wor­den. Die Über­reste der Kriegstoten wurden
in den ver­gan­genen drei Monat­en gefunden.

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Gedenkstein für KZ-Außenlager

(15.04.05)KÖNIGS WUSTERHAUSEN Anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des KZ
Sach­sen­hausen find­et am Mon­tag in Königs Wuster­hausen ein “Tag der
Erin­nerung” statt. 

In der Stadt befand sich vom Sep­tem­ber / Okto­ber 1944 bis zum Kriegsende ein
Außen­lager des KZ Sach­sen­hausen, in dem jüdis­che Häftlinge so genannte
Behelf­sheime für Aus­ge­bombte bauen mussten. Diese Häftlinge wur­den vom
let­zten noch auf pol­nis­chem Gebi­et befind­lichen Ghet­to in Lodz im Herbst
1944 nach Königs Wuster­hausen trans­portiert. Etwa 600 dieser Schick­sale sind
Bürg­er­meis­ter Ste­fan Lud­wig zufolge his­torisch belegt. 

Ein­er von ihnen war David Grien­stein, den die Stadt am Mon­tag eben­so wie
einen schwedis­chen und einen pol­nis­chen Staats­bürg­er als Gast erwartet. 

Am ehe­ma­li­gen Ort des Außen­lagers vor der EWE-Bezirksmeis­terei im Fliederweg
wer­den die Über­leben­den gemein­sam mit dem Bürg­er­meis­ter um 14 Uhr eine
Gedenk­tafel enthüllen. Sie trägt die Inschrift: “1944–1945 Außen­lager des
Konzen­tra­tionslagers Sach­sen­hausen. Auf diesem Gelände zwis­chen ehemaliger
Sen­ziger Land­straße und Priester­graben befand sich das KZ Außen­lager Königs
Wuster­hausen. In diesem Lager mussten jüdis­che KZ-Häftlinge pol­nis­ch­er und
ungarisch­er Nation­al­ität Zwangsar­beit leisten.” 

Anschließend erhal­ten Schüler aus allen weit­er­führen­den Schulen der Stadt
die Möglichkeit, ab 15 Uhr im Bürg­er­haus “Hanns Eisler” mit den ehemaligen
Häftlin­gen über den Nation­al­sozial­is­mus, den Holo­caust sowie die
Zwangsar­beit ins Gespräch zu kommen. 

Die Gedenk­tafel wurde über die EWE-Stiftung finanziert. Die Stadt trägt die
Kosten für Auf­stel­lung und Pflege.

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Von Spremberg in den Kessel von Kausche

Flucht und sinnloses
Ster­ben / Tausende tote Sol­dat­en und Zivilisten

Sprem­berg war wie viele andere Städte in der Lausitz im Früh­jahr 1945 zur
“Fes­tung” erk­lärt wor­den. Die Vertei­di­ger waren jedoch zum großen Teil
Volksstur­m­män­ner und hastig einge­zo­gene Halb­wüch­sige ohne militärische
Ausbildung. 

Viele Zivilis­ten hat­ten die Stadt bis zum Angriff am 16. April schon
ver­lassen. Am näch­sten Mor­gen flo­hen weit­ere Men­schen, nur etwa 700
Zivilis­ten blieben in der dann schon bren­nen­den Stadt zurück. Am Abend des
18. April erre­icht­en rus­sis­che Sol­dat­en der 1. Ukrainis­chen Front unter
Gen­er­al Iwan S. Konew das Kraftwerk Trat­ten­dorf, zwei Tage später war ganz
Sprem­berg in ihrer Hand. 

Einen Tag später, am 21. April, wur­den drei deutsche Ein­heit­en, darunter die
Waf­fen-SS-Divi­sion “Frunds­berg” und die Führer-Begleit­di­vi­sion, west­lich der
Stadt eingeschlossen. Sie brachen Rich­tung Kausche aus. Ihr Ziel war es
offen­bar, sich von Süden zur Armee Wenck durchzuschla­gen, auf deren Hilfe
Adolf Hitler in seinem Berlin­er Führerbunker verge­blich wartete. Doch die
Rotarmis­ten schlossen erneut den Umk­lam­merungsring um die sich von Spremberg
zurückziehen­den deutschen Trup­pen bei Kausche. Etwa 15 000 Sol­dat­en und
zahlre­iche fliehende Zivilis­ten geri­eten in diesen Kessel. Das Dorf selbst
wurde erbit­tert umkämpft, von der Roten Armee ein­genom­men und für Stunden
von den Deutschen zurückerobert. 

Am 22. April unter­nah­men die bei Kausche eingeschlosse­nen deutschen Truppen
einen Aus­bruch aus dem Kessel in Rich­tung West­en. Bei den Sol­dat­en befanden
sich auch Zivilis­ten, die zwis­chen die Fron­ten ger­at­en waren, aber den
sow­jetis­chen Sol­dat­en um keinen Preis in die Hände fall­en woll­ten. Etwa 5000
deutsche Sol­dat­en und etwa 600 Sol­dat­en und Offiziere der Roten Armee fanden
bei der Kesselschlacht den Tod. Wie viele Zivilis­ten bei den Kämpfen
zwis­chen Sprem­berg und Kausche ums Leben kamen, ist ungewiss. Die
Zer­störun­gen in den umliegen­den Dör­fern waren groß. 

Über einen Teil des dama­li­gen Schlacht­feldes bei Kausche ist inzwis­chen der
Tage­bau Wel­zow-Süd hin­wegge­zo­gen. Kausche selb­st wurde umge­siedelt. Gebeine
von Kriegstoten wer­den immer wieder durch den Berg­bau freigelegt. Sie werden
auf dem Sprem­berg­er Geor­gen­berg beige­set­zt. Dort fan­den nach dem Krieg
bere­its tote Rotarmis­ten ihre let­zte Ruhe.

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250 Polizisten zur Grundsteinlegung im Einsatz

(14.04.05)POTSDAM Anlässlich der Grund­stein­le­gung für den Wieder­auf­bau der Potsdamer
Gar­nisonkirche, die am Don­ner­stag als öffentliche Ver­anstal­tung in der
Bre­it­en Straße mit etwa 1.000 Teil­nehmern stat­tfand, waren ca. 250
Polizeibeamte des Schutzbere­ich Pots­dam sowie der Lan­de­sein­satzein­heit im
Einsatz. 

Ab 15.20 Uhr erfol­gte eine Sper­rung der Bre­it­en Straße zwischen
Friedrich-Ebert-Straße und Dor­tus­traße in Rich­tung Zep­pelin­straße für den
Fahrzeugverkehr. Dadurch kam es zu Staubil­dun­gen auf der Zep­pelin­straße bis
Geschwis­ter-Scholl-Straße und auf der Hein­rich-Mann-Allee sowie der
Friedrich-Engels-Straße bis jew­eils zur Fried­hof­s­gasse. Die Bre­ite Straße
wurde kurz nach 18 Uhr wieder für den Verkehr frei gegeben. 

Auf der gegenüber­liegen­den Seite der Bre­it­en Straße hat­ten sich ca. 100
Geg­n­er der Grund­stein­le­gung einge­fun­den, die mit laut­en Zwis­chen­rufen ihre
Mei­n­un­gen bekundeten.

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Beweismittelsicherung oder Sperrmüllaktion?

Am 13. April gegen 14:50 Uhr fuhren mehrere Ein­satzwa­gen der
Bran­den­burg­er Polizei vor dem Gelände des Jugend­clubs “Horte” in der Peter-Göring-Straße 25 vor, um die Vere­in­sräume zu durch­suchen. Hin­ter­grund war ein Durch­suchungs­beschluss des Amts­gerichts Straus­berg auf­grund eines recht­en Über­griffs auf das „Horte“ am 22. Jan­u­ar 2005. 

An diesem Tag drangen Mit­glieder der recht­sex­tremen Kam­er­ad­schaft “ANSDAPO” in die Vere­in­sräume des AJP 1260 e.V. ein. Nach­dem Ihnen ein Vor­standsmit­glied ein Hausver­bot aussprach, wurde dieses mit einem Notham­mer niedergeschla­gen. Daraufhin wur­den die Angreifer vertrieben.
(MOZ, Berlin­er Zeitung, Tagesspiegel berichteten). 

Es wurde Anzeige wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und
Haus­friedens­bruch gegen drei unbekan­nte und zwei bekannte
Recht­sex­trem­is­ten erstat­tet, von denen ein­er zur Zeit wegen
Kör­per­ver­let­zung in Haft sitzt.
Umso über­raschen­der war es für den Träger der freien Jugend­hil­fe, dass die Beamten fast drei Monate später die Räume des Vere­ins nach soge­nan­nten “knüp­pelähn­lichen Gegen­stän­den” durch­suchen wollten. 

Über 50 schwer­be­waffnete Polizis­ten woll­ten gegen 15:00 Uhr mit einem Ramm­bock in die Jugen­dein­rich­tung ein­drin­gen, welche an diesem Nach­mit­tag geschlossen hat­te. Ger­ade noch rechtzeit­ig kon­nte ihnen von einem Bewohn­er die Tür geöffnet und Koop­er­a­tion bekun­det wer­den, bevor größer­er Schaden entste­hen konnte. 

Die Durch­suchung war fast abgeschlossen, als gegen 16:30 Uhr die Recht­san­wältin des Vere­ins vor Ort erschien. Aus ihrer Sicht ließ der Durch­suchungs­beschluss in Verbindung mit der durchge­führten Maß­nahme viele Fra­gen offen. Schlussendlich wurde alles einge­sam­melt, was ansatzweise nach “Knüp­pel” aussah.

Beschlagnahmt wur­den unter anderem Gestänge für ein Garten­pavil­lon, Keulen aus einem Jonglier­work­shop, ein Zeitung­shal­ter für Tageszeitun­gen, eine Feile mit Holz­griff, kaputte Bil­lardqueues und weit­ere Reste von Möbel.

Es stellt sich die Frage, ob mit dieser Maß­nahme wieder mal eine Ruf­mord­kam­pagne gegen das poli­tisch manch­mal unbe­queme Pro­jekt ges­tartet wer­den soll?
Mit welch­er Moti­va­tion wird ein lokalpoli­tisch anerkan­nter Träger der freien Jugend­hil­fe in der öffentlichen Mei­n­ung kriminalisiert? 

Straus­berg, 14.04.2005

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Die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte soll abgerissen werden!

Kommt am 17.04. 2005, 10.00 Uhr zur Protest­demon­stra­tion in die Bahnhofstraße
Königs Wuster­hausen (am Brun­nen) und anschließend zur Kundge­bung um 11.30 Uhr in
Ziegen­hals. Bringt Fah­nen, Trans­par­ente und Flug­blät­ter mit. Jet­zt kommt es
darauf an. Es muß der machtvoll­ste Protest seit Beginn des Kampfes um die
“Ernst-Thäl­mann-Gedenkstätte” wer­den. Protestiert schon jet­zt bei allen zu
dieser mit Heuchelei betriebe­nen Untat beteiligten Poli­tik­ern, ver­bre­it­et die
Wahrheit über die geplante Schand­tat wo ihr nur könnt. 

Wir wollen zeigen, daß es uns ernst ist mit dem Antifaschis­mus und der
Zurück­drän­gung der Neon­azis. Wer die “Ernst-Thäl­mann-Gedenkstätte” in Ziegenhals
ver­nichtet, hil­ft objek­tiv nur ihnen! Auf zur gemein­samen Aktion! 

Verbindun­gen: Zur Demon­stra­tion am 17.04. 05 10.00 Uhr in Königs Wusterhausen
Direkt bis zum Bhf. Königs Wuster­hausen und von dort die Bahn­hof­s­traße bis zum
Brun­nen (200 m) Zur Gedenkkundge­bung am gle­ichen Tag um 11.30 in Ziegen­hals mit
dem Bus ab Hal­testelle Bahn­hof-Königs Wuster­hausen, Storkow­er Straße in Richtung
Schmöck­witz 11.10 bis zur Hal­testelle Sporthaus Ziegen­hals (Birken­weg in
Ziegenhals/Niederlehme) Park­plätze sind an bei­den Orten aus­re­ichend vorhanden. 

17.04 / 10.00 Uhr Protest­demon­stra­tion in Königs Wuster­hausen (am Brun­nen in der
Bhf-Str)

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Hitlergruß gezeigt

NEURUPPIN Am Mittwoch gegen 22 Uhr wurde der Polizei mit­geteilt, dass in Neuruppin,
Karl-Marx-Straße, Bern­hard-Brasch-Platz, aus ein­er Per­so­n­en­gruppe her­aus ein
Mann “Sieg Heil-Rufe” ver­laut­en ließ und den Hit­ler­gruß skandierte. Im
Rah­men der vor Ort ein­geleit­eten polizeilichen Maß­nah­men wurde der
Tatverdächtige ermit­telt. Bei dem offen­sichtlich stark alkoholisierten
24-jähri­gen Mann (1,78 Promille) wurde eine Blu­tent­nahme durchge­führt und
ein Strafver­fahren eingeleitet.

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Großaufgebot durchsucht Horte

(MOZ) STRAUSSBERG Mas­siv­er Polizeiein­satz gestern Nach­mit­tag in der
Peter-Göring-Straße: Klein­busse spuck­en vier Dutzend Bereitschaftspolizisten
in voller Mon­tur aus. Sie umstellen das Jugendzen­trum Horte gegenüber der
Anne-Frank-Gesamtschule, postieren sich an allen Eck­en und Eingän­gen des
zweistöck­i­gen Gebäudes. Ein blauer Polizeitrans­porter mit der Aufschrift
Krim­i­nalpolizei bringt fünf Krim­inal­tech­niker, zwei Durchsuchungsteams
ver­schaf­fen sich außer­dem Zugang zum Haus. Anwohn­er fra­gen sich, was diesen
Großein­satz aus­gelöst hat, Gesamtschüler spöt­teln und ver­ber­gen ihre
Sym­pa­thie für die jun­gen Leute vom Alter­na­tiv­en Jugend­pro­jekt 1260 nicht. 

Die Durch­suchung­steams konzen­tri­eren sich auf den Jugendtr­e­ff im Erdgeschoss
und die Büroräume. Die Woh­nun­gen im Obergeschoss lassen sie unversehrt.
Seine Ursache hat der mas­sive Ein­satz in einem Zwis­chen­fall in der Nacht zum
23. Jan­u­ar. Damals seien sechs stadt­bekan­nte Recht­sex­trem­is­ten in das
Jugend­pro­jekt einge­drun­gen, meldete danach das Demokratis­che Jugendforum
Bran­den­burg. Offenkundig wurde ihr Wun­sch nach Bier von den anwesenden
Jugendlichen als Pro­voka­tion emp­fun­den. Es kam zu einem Handge­menge, über
dessen Ver­lauf sich die Seit­en unter­schiedlich äußern. Für die Polizei, so
der Sprech­er des Frank­furter Prä­sid­i­ums Peter Sal­en­der zur MOZ, ergab sich
nach den fest­gestell­ten Ver­let­zun­gen eine Anzeige wegen Körperverletzung
gegen die Jugendlichen im Horte von Amts wegen. 

Im Zuge des Ermit­tlungsver­fahrens rück­te gestern das Großaufge­bot aus
Frank­furt (Oder) in Straus­berg an, um Beweise zu sich­ern. Speziell ging es
um “geeignete Holzge­gen­stände”, wie der Sprech­er sagte. Sein­erzeit war von
Base­ballschlägern die Rede, mit denen die Recht­en aus dem Horte geprügelt
wor­den seien.

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Baugrund für Garnisonkirche

(MAZ)POTSDAM Das Grund­stück für den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche ste­ht zur
Ver­fü­gung. Pünk­tlich zur heuti­gen sym­bol­is­chen Grund­stein­le­gung (16 Uhr)
ver­melden die Stadt und die Immo­bilienge­sellschaft der Arag den Abschluss
ein­er Vere­in­barung zur unent­geltlichen Über­tra­gung von 900 Quadrat­metern an
den von der Stadt beauf­tragten Sanierungsträger Pots­dam. Ab 1. Jan­u­ar 2006
werde man bere­its über den ehe­ma­li­gen Sozial­trakt des Rechenzentrums
ver­fü­gen, in dem zurzeit ein Fahrrad­laden ist, teilte Sanierungsträgerchef
Erich Jesse gestern mit. Der Abriss des Gebäude­teils ist Voraus­set­zung für
die Errich­tung des 88 Meter hohen Kirchturms. 

Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs und Arag-Vertreter äußerten sich “erle­ichtert,
das zwis­chen­zeitlich kon­tro­verse Prob­lem für alle Seit­en zufriedenstellend
gelöst” zu haben. 

Als die Arag das Grund­stück von der Treu­hand erwarb, verpflichtete sich der
Ver­sicherungskonz­ern im Kaufver­trag, es für den Fall eines Wiederaufbaus
kosten­los abzugeben. Wirtschaftlich trag­bar ist dieser Schritt erst dank
Mitwirkung des Innen­min­is­teri­ums. Es hat den Ende 2007 auslaufenden
Mietver­trag seines Lan­desamtes für Daten­ver­ar­beitung mit dem
Grund­stück­seigen­tümer Arag so weit ver­längert, dass der Bau des
Kirchen­schiffs gewährleis­tet bleibt. 

Die Sanierungsziele der Stadt gehen über die Kirchen­fun­da­mente hin­aus bis
zur Rück­gewin­nung der Plan­tage. Mit der Arag ist vere­in­bart, dass ein
Kaufver­trag über weit­ere etwa 13 000 Quadrat­meter geschlossen wird. Mit der
Grund­stein­le­gung will die Förderge­sellschaft für den Wieder­auf­bau heute die
Spenden­samm­lung forcieren. Zu den ersten Unter­stützern zählt die Familie
Joop. Mod­edesign­er Wolf­gang Joop und seine Eltern Char­lotte und Gerhard
wollen zum Fes­takt kom­men. Die Eltern haben ihre an die
Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel (TPG) gezahlte Spende von gut
2000 Euro jet­zt zurück­ge­fordert, um sie der Förderge­mein­schaft zur Verfügung
zu stellen. Das bestätigte Char­lotte Joop gestern. “Als alte Potsdamer
wollen wir wenig­stens den Beginn des Auf­baus noch erleben”, sagte die
90-Jährige. “Wir waren oft in der Kirche, und um unsere wun­der­schöne Stadt
wur­den wir damals auf Schu­laus­flü­gen und auf Reisen über­all beneidet.” 

Nur die Träume wach­sen in den Himmel

Heute wird in Pots­dam der Grund­stein für den umstrit­te­nen Wieder­auf­bau der
Gar­nisonkirche gelegt. Bis­lang fehlt dafür aber noch das Geld

(TAZ)Auf einem Bürg­er­steig am Rande der Pots­damer Innen­stadt wird heute der
Grund­stein für die Gar­nisonkirche gelegt, jenes Hauptwerk des Preußischen
Barock, über dessen Wieder­auf­bau seit Jahren gestrit­ten wird. 

“Endlich haben wir eine Lösung gefun­den, die alle Beteiligten an einen Tisch
bringt”, freut sich Hans-Peter Rein­heimer, Vor­sitzen­der der
Förderge­sellschaft für den Auf­bau der Gar­nisonkirche. Er hat vor über einem
Jahr den “Ruf aus Pots­dam” ini­ti­iert, um nach Vor­bild der Dresdner
Frauenkirche die Spenden­mil­lio­nen für das Pro­jekt zu schef­feln. 65 Millionen
Euro wer­den benötigt — “kon­ser­v­a­tiv geschätzt”, sagt Rein­heimer. Eingenommen
hat er bis­lang kaum etwas: Zu zer­strit­ten waren die Beteiligten, zu unsicher
war die Grund­stücks­frage, zu unbes­timmt die Funk­tion des geplanten Gebäudes,
um an potente Geldge­ber her­antreten zu kön­nen. Den­noch soll die Kirche 2017
stehen. 

Auf ein Nutzungskonzept hat sich die Kreis­syn­ode der evan­ge­lis­chen Kirche am
ver­gan­genen Woch­enende immer­hin geeinigt: Entste­hen sollen eine “offene
Stadtkirche ohne eigene Gemeinde und ein internationales
Ver­söh­nungszen­trum”, erk­lärt Stadtkirchenp­far­rer Markus Schütte das Konzept,
das durch die Auf­nahme in die Inter­na­tionale Nagelkreuzge­mein­schaft von
Coven­try betont wird. Ihr Sym­bol, das Nagelkreuz, soll in den Kirchenneubau
einziehen. 

Auch die Grund­stücks­frage scheint sich zu klären: Der Eigen­tümer wird der
Stadt die benötigten 900 Quadrat­meter unent­geltlich über­tra­gen. Schon im
näch­sten Jahr soll ein Teil des Plat­ten­baus, in dem sich heute ein
Fahrrad­laden befind­et, dem Kirchen­neubau weichen. 

Doch von Einigkeit ist das Pro­jekt Gar­nisonkirche noch immer weit entfernt.
Anfang der Woche verkün­dete die recht­slastige Traditionsgemeinschaft
Pots­damer Glock­en­spiel (TPG) ihren endgülti­gen Ausstieg. 6,7 Mil­lio­nen Euro
hat ihr Vor­sitzen­der, der Bon­ner Max Klaar, nach eige­nen Angaben seit 1990
für den Wieder­auf­bau gesam­melt. Doch die TPG, die von der evangelischen
Kirche ver­langte, wed­er Seg­nun­gen von Homo­sex­uellen noch Beratung von
Wehr­di­en­stver­weigern anzu­bi­eten, war gegen das Nutzungskonzept. “Für einen
Poli­tik­tem­pel für Geschicht­sun­ter­richt aus Sicht der evan­ge­lis­chen Kirche
des 21. Jahrhun­derts” habe er kein Geld akquiri­ert, so Klaar. Am Montag
ver­schick­te er Briefe an seine Spender, die nun selb­st über ihre Gelder
entschei­den sollen. 

Auch die Kri­tik­er von links, etwa die Pots­damer Kam­pagne gegen Wehrpflicht,
bekämpfen den Neubau weit­er. “Sen­ti­men­tal­is­mus” und
“Geschicht­srel­a­tivierung” nen­nt ihn Kam­pag­nen­mit­glied Falk Richter. Die neue
Elite Pots­dams wieder­hole das Ver­hal­ten der SED, das Erbe der Vorgänger zu
vernichten. 

Die Mehrheit der Pots­damer betra­chtet den Willen zum Kirch­bau bislang
allerd­ings eher mit Desin­ter­esse. “Bran­den­burg­er sind keine Sach­sen”, sagt
Rein­heimer, “die brauchen etwas, um aus sich her­auszukom­men.” Es sei daher
wichtig, die Kirche sicht­bar zu machen. 

So wer­den heute Promi­nenz aus Poli­tik und Kirche, Min­is­ter­präsi­dent Mathias
Platzeck (SPD), Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) und der Berlin­er Bischof
Wolf­gang Huber, trotz aller Widrigkeit­en mit dem Bau begin­nen, wenn auch nur
sym­bol­isch. Das kün­ftige Ver­söh­nungszen­trum hat also schon jet­zt viel zu
tun, vor allem mit sich selbst.

Inforiot