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Jugendliche zeigen Hitlergruß

Beeskow (aki/GMD) Sie gröl­ten und zeigten den Hit­ler­gruß, als ein Beeskower
vor­bei­fuhr. Am Don­ner­stagabend haben Beamte im Park an der Breitscheidstraße
fünf Jugendliche sowie einen 44-jähri­gen Mann fest­gestellt. Let­zter­er wurde
als Tatverdächtiger ermit­telt. Die Polizis­ten nah­men ihn mit auf die Wache.
Ein Alko­holtest ergab 1,96 Promille. 

Zudem fiel den Beamten ein 19-Jähriger auf, der einen Pullover mit dem
ver­bote­nen Sym­bol “Thor Steinar” trug. Er war schon ein­mal vor zwei Wochen
in Polizeige­wahrsam. Damals hat­te er den Polizis­ten nach einer
Sachbeschädi­gung Wider­stand geleistet.

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Wriezen erhält eine Bürgerwacht

Von Mon­tag an wird es in Wriezen (Märkisch-Oder­land) eine Bürg­erwacht geben.
Sechs pri­vate Sicher­heits­beauf­tragte sollen für zunächst ein halbes Jahr auf
den Straßen der Kle­in­stadt für mehr Sicher­heit sor­gen, heißt es in einem
Pressebeitrag. 

Im Mit­telpunkt ste­he dabei das Ver­hin­dern von Straftat­en oder
Graf­fi­ti-Schmier­ereien. Die Bun­de­sagen­tur für Arbeit finanziere das
Vorhaben. Die Wach­män­ner erhal­ten 1,20 Eu ro je Stunde zusät­zlich zum
Arbeit­slosen­geld II.

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Weniger Asylbewerber

Die Zahl der Asyl­be­wer­ber in Deutsch­land wird immer geringer. Wie das
Bun­desin­nen­min­is­teri­um mit­teilte, waren es im ersten Quar­tal ein Drittel
weniger als im Jahr zuvor. In den ersten drei Monat­en beantragten 6899
Men­schen Asyl, das sind 32,2 Prozent weniger als 2004. Die Anerkennungsquote
lag bei nur 0,9 Prozent: Von 11 221 Fällen, über die das Bun­de­samt für
Migra­tion im ersten Quar­tal entsch­ied, erhiel­ten 104 Bewer­ber Asyl.

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Gedenkstätte auf die lange Bank geschoben

Der Inter­na­tionale Beirat der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten wird
möglicher­weise die Gedenkver­anstal­tung zum 60. Jahrestag der Befreiung vom
NS-Regime boykot­tieren. Grund: Die Ver­wal­tung schiebe das Bemühen, in der
Stadt eine Doku­men­ta­tion­sstätte einzuricht­en, “auf die lange Bank”. 

“Wir ver­suchen seit mehr als zehn Jahren, ein geeignetes Gebäude zu finden,
uns reicht es jet­zt”, sagte der Vor­sitzende Thomas Lutz gestern dem
Stadtkuri­er. Aus­lös­er des Unmuts ist eine Tagung der
Friedrich-Nau­mann-Stiftung am kom­menden Mon­tag im Bran­den­burg­er Theater.
Unter dem Mot­to “Schlanke Ver­wal­tung, üppige Kul­tur?” soll die Kulturpolitik
in der Stadt öffentlich disku­tiert wer­den. Dass das The­ma Gedenkstätte in
dieser Ver­anstal­tung zwei Wochen vor dem 60. Jahrestag “in kein­er Weise”
aufge­grif­f­en wird, “ver­stärkt den Ein­druck ein weit­eres Mal, dass es keine
nach­haltige Bere­itschaft gibt, sich in Bran­den­burg mit der Geschichte der
NS-Ver­fol­gung auseinan­der zu set­zen”, so Lutz und spricht von Brüskierung,
zumal der Beirat nicht ein­ge­laden wurde. 

Eine Gedenkstätte sei für die Stadt eine kul­tur­poli­tis­che Auf­gabe, etwa weil
in Bran­den­burg die erste Gaskam­mer stand. Zudem sei das Zuchthaus nach dem
Krieg und zur DDR-Zeit ein wichtiger Haftort gewesen. 

Vor einiger Zeit war der Stiftung das Gebäude der Ver­wal­tung Neuendorfer
Straße 90 ange­boten wor­den. Im Früh­jahr 2004 wurde der Plan aber fallen
gelassen, weil kein neues Ver­wal­tung­shaus auf dem Neustadt Markt gebaut
wird. “Dann hat uns die Ober­bürg­er­meis­terin die Brennaborhöfe
vorgeschla­gen”, sagt der Beiratschef, “damit hät­ten wir leben kön­nen, aber
Ende 2004 sagte uns Herr von Kekulé, das gin­ge nicht. Sei­ther haben wir
nichts mehr von der Stadt gehört.” Der Beirat habe mehrfach ver­sucht, mit
der Stadt­spitze zu sprechen. “Frau Tie­mann schickt aber immer nur
liebenswürdi­ge Briefe, in denen sie mit­teilt, dass sie ger­ade keine Zeit
hat. Zulet­zt hat sie uns einen Ter­min im Herb­st vorgeschla­gen”, sagt Lutz. 

Dietlind Tie­mann (CDU) war gestern Nach­mit­tag außer­halb der Stadt unterwegs
und kan­nte deshalb nach Auskun­ft von Stadt­sprech­er Nor­bert Plaul den erst
nach­mit­tags einge­gan­genen Brief der Stiftung nicht. Sie ließ aus­richt­en, die
Ver­wal­tung habe der Stiftung Ange­bote unter­bre­it­et. “Und die Aufarbeitung
der Geschichte in der Stadt als solche in Abrede zu stellen, ist nicht
nachvol­lziehbar”, so Plaul. 

Auch die Nau­mann-Stiftung zeigt sich irri­tiert. “Ich ver­ste­he diesen Brief
nicht. Wir haben vor, etwas Gutes zu machen, ohne in die Entschei­dun­gen der
Ver­wal­tung einzu­greifen”, sagt Wolf­gang Glaeser, Leit­er des Regionalbüros
Bran­den­burg. Der Beirat sei verse­hentlich nicht ein­ge­laden wor­den. “Das habe
ich inzwis­chen nachge­holt und mich entschuldigt. Und Herr Lutz darf bei der
Tagung selb­stver­ständlich reden”, sagt Glaeser. 

Der Beiratschef will zwar zur Tagung kom­men, beim 60. Jahrestag aber bleibt
er hart­näck­ig. “Wenn uns die Stadt keine Per­spek­tive für eine Gedenkstätte
gibt, nehmen wir nicht an der Ver­anstal­tung teil”, sagt er, “die
Über­leben­den wür­den die Gedenkstätte gern noch erleben, uns läuft die Zeit
weg.”

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Festplatten-Skandal hat Nachspiel im Landtag

(LR)Brandenburgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat Kri­tik aus dem
Innenauss­chuss zurück­gewiesen, er habe Infor­ma­tio­nen über die verschwundenen
Polizei-Fest­plat­ten verschwiegen. 

Min­is­teri­umssprecherin Dorothee Stacke sagte gestern, bei seinem Bericht im
Auss­chuss habe der Min­is­ter am Vortag betont, dass die eine im Inter­net ver
steigerte Fest­plat­te “nur die Spitze des Eis­bergs” sei. Nach­fra­gen habe es
nicht gegeben. Vor der Presse hat­te Schön­bohm anschließend von sieben
Fest­plat­ten gesprochen (die RUNDSCHAU berichtete). 

Am Vortag hat­te Schön­bohm den Auss­chuss über die Ermit­tlun­gen unterrichtet.
Dem­nach hat ein 45-jähriger Polizei-Angestell­ter ges­tanden, den
aus­rang­ierten Spe­ich­er unberechtigt über das Inter­net-Auk­tion­shaus Ebay
ver­steigert zu haben. Der ehe­ma­lige Volk­spolizist sei ent­lassen wor­den. Vor
Jour­nal­is­ten räumte Schön­bohm später auf Nach­fra­gen ein, dass der Mann
ins­ge­samt sieben Fest­plat­ten veräußert habe. Für die erste hat­te der Mann
18,50 Euro bekommen. 

Der Auss­chussvor­sitzende Hans-Jür­gen Schar­fen­berg (PDS) und die
SPD-Innen­ex­per­tin Brit­ta Stark äußerten sich verärg­ert. Am kommenden
Dien­stag werde Schön­bohm auf der Son­der­sitzung des Auss­chuss­es nochmals
aus­führlich Bericht erstat­ten, kündigte Stacke an. Bis dahin soll­ten die
Fest­plat­ten unter­sucht wer­den. Drei davon hät­ten sich bere­its als kaputt
oder gelöscht erwiesen. Drei weit­ere seien noch auf dem Weg nach Potsdam. 

Nichts ver­schwiegen

Schön­bohm weist Kri­tik zurück

(MAZ)POTSDAM Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat Kri­tik aus dem Innenausschuss
zurück­gewiesen, er habe Infor­ma­tio­nen über die verschwundenen
Polizei-Fest­plat­ten ver­schwiegen. Min­is­teri­umssprecherin Dorothee Stacke
sagte gestern, bei seinem Bericht im Auss­chuss habe der Min­is­ter betont,
dass die eine im Inter­net ver­steigerte Fest­plat­te “nur die Spitze des
Eis­bergs” sei. Vor der Presse hat­te er anschließend von sieben Festplatten
berichtet. 

Am Vortag hat­te Schön­bohm den Auss­chuss über die Ermit­tlun­gen unterrichtet.
Dem­nach hat ein 45-jähriger Polizei-Angestell­ter ges­tanden, den
aus­rang­ierten Spe­ich­er unberechtigt über das Inter­net- Auk­tion­shaus Ebay
ver­steigert zu haben. Der ehe­ma­lige Volk­spolizist sei ent­lassen wor­den. Vor
Jour­nal­is­ten räumte Schön­bohm später auf Nach­fra­gen ein, dass der Mann
ins­ge­samt sieben Fest­plat­ten veräußert habe. 

Der Auss­chussvor­sitzende Hans-Jür­gen Schar­fen­berg (PDS) und die
SPD-Innen­ex­per­tin Brit­ta Stark äußerten sich verärg­ert. Am näch­sten Dienstag
werde Schön­bohm auf der Son­der­sitzung des Auss­chuss­es nochmals ausführlich
Bericht erstat­ten, kündigte Stacke an. Bish­er seien keine Fehler bei der
Polizei im Umgang mit aus­rang­ierten Fest­plat­ten erkennbar, sagte Stacke.
“Wir sehen keine Sicherheitslücke.”

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Grundstein für Garnisonkirche

POTSDAM Am kom­menden Don­ner­stag wird der Grund­stein zum Wieder­auf­bau der
Pots­damer Gar­nisonkirche gelegt. Für den Bau seien rund 65 Mil­lio­nen Euro
ver­an­schlagt, sagte der Vor­sitzende der Förderge­sellschaft zum Wiederaufbau
der Gar­nisonkirche, Hans-Peter Rhein­heimer, gestern. Bis zum 500. Jahrestag
der Ref­or­ma­tion am 31. Okto­ber 2017 sollen die Bauar­beit­en been­det sein. Die
Gar­nisonkirche soll dann als offene Stadtkirche, Sym­bol­kirche und
inter­na­tionales Ver­söh­nungszen­trum dienen. 

Zu dem Fes­takt wer­den die drei Schirmher­ren des Wieder­auf­baus, der
EKD-Ratsvor­sitzende Wolf­gang Huber, Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias
Platzeck (SPD) und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) sowie der ehemalige
Bun­de­spräsi­dent Richard von Weizsäck­er (CDU) erwartet. Die Kirche war bei
einem alli­ierten Luftan­griff am 14. April 1945 aus­ge­bran­nt. 1968 ließ die
DDR-Führung den 88 Meter hohen Turm sprengen. 

Das Nutzungskonzept des Baus war lange umstrit­ten. Das kirch­liche Konzept
verbindet laut Stadtkirch­p­far­rer Markus Schütte tra­di­tionelle und neue
Ele­mente. Als neues Ele­ment sei ein Nagelkreuz aus dem englis­chen Coventry
auf dem Kirch­turm geplant. Dieses soll auch die spätere Nutzung der Kirche
für die weltweite Friedens- und Ver­söh­nungsar­beit der Internationalen
Nagelkreuz-Gemein­schaft von Coven­try symbolisieren. 

Wegen dieser Entschei­dung hat­te sich die Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Potsdamer
Glock­en­spiel (TPG) kür­zlich von der Mitar­beit und Finanzierung des
Wieder­auf­baus zurück­ge­zo­gen. Die TPG hat­te bere­its mehrere Mil­lio­nen Euro
Spenden dafür gesam­melt und bestand auf einen orig­i­nal­ge­treuen Auf­bau der
Kirche mit dem Preuße­nadler auf der Spitze. 

Geg­n­er des Wieder­auf­baus reduzieren die Geschichte der Kirche auf den “Tag
von Pots­dam”. Am 21. März 1933 hat­te Adolf Hitler in der Garnisonkirche
seine Rede zur Eröff­nung des Reich­stages gehal­ten. Der Händ­e­druck Hitlers
und des Reich­spräsi­den­ten Paul von Hin­den­burg wurde als Schul­ter­schluss der
Nation­al­sozial­is­ten mit den kon­ser­v­a­tiv­en Kräften Deutsch­lands verstanden.

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Künstlerprotest als Verkehrsrisiko

POTSDAM Eine “Aktion­sper­for­mance” als Protest gegen den Wieder­auf­bau der
Gar­nisonkirche ist vom städtis­chen Ord­nungsamt aus verkehrstechnischen
Grün­den nicht genehmigt wor­den. Die Aktion sollte zeit­gle­ich zur
sym­bol­is­chen Grund­stein­le­gung am 14. April von 15 bis 17 Uhr stattfinden.
Die Kün­stler woll­ten für ihre “Grab­stein­le­gung” die Bürg­er­steige an den vier
Eck­en der benach­barten Kreuzung Bre­ite Straße/Dortustraße benutzen. Unter
anderem sollte eine Bomber­at­trappe aufgestellt und mit “the­ma­tisch passenden
Geräuschen” verse­hen werden. 

In ihrem Antrag auf “Son­der­nutzung des Straßen­raums” geben die Protestler
ihren Platzbe­darf mit 30 Quadrat­metern an. Die Ord­nungs­be­hörde argumentiert,
dass bere­its die offizielle Kundge­bung durch die geplante halbseitige
Sper­rung der Bre­it­en Straße eine “Gefahren­lage” her­beiführe. Die Performance
würde diese Sit­u­a­tion ver­schär­fen. Die Sicher­heit der Verkehrsteilnehmer
ste­he über dem Inter­esse an der Veranstaltung. 

Der Wieder­auf­bau der 1968 gesprengten Kirche soll zum 500. Jahrestag der
Ref­or­ma­tion am 31. Okto­ber 2017 abgeschlossen wer­den. Zur Grundsteinlegung
um 16 Uhr mit litur­gisch gestal­tetem Fes­takt wird Alt­bun­de­spräsi­dent Richard
von Weizsäck­er erwartet. Als Schirmher­ren des Wieder­auf­baus nehmen der
EKD-Ratsvor­sitzende, Bischof Wolf­gang Huber, Min­is­ter­präsi­dent Matthias
Platzeck und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm teil. Heute entschei­det der
Kirchenkreis Pots­dam über das Nutzungskonzept als Stadtkirche und
inter­na­tionales Ver­söh­nungszen­trum mit 3000 Plätzen.

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Asylbewerber zutiefst verunsichert

RATHENOW Das mit viel Mühe geflocht­ene Band zwis­chen der Arbeiterwohlfahrt
(Awo) Havel­land, Träger des Asyl­be­wer­ber­heimes am Rathenow­er Birken­weg und
den Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen des Lan­des Bran­den­burg scheint zerschnitten.
Wie berichtet, hat­te die Awo den engen Kon­takt mit der Flüchtlingsinitiative
Bran­den­burg, dem Lan­des­flüchtlingsrat und dem Vere­in Opferperspektive
gesucht. Am Don­ner­stag teil­ten die drei Ver­bände mit, die Gespräche mit der
Awo seien gescheit­ert. Sie beschuldigten die Awo, für das Asylbewerberheim
keine per­son­ellen Kon­se­quen­zen zu ziehen, obwohl das Ver­trauen der Bewohner
zur Heim­leitung zutief­st gestört sei. 

Hin­ter­grund der Auseinan­der­set­zung ist ein Urteil des Rathenower
Amts­gericht­es. es hat­te in einem Auf­se­hen erre­gen­den und für die Awo sowie
die Leitung des Asyl­be­wer­ber­heimes äußerst unan­genehmen Gerichtsverfahren
fest­gestellt, dass im Asyl­be­wer­ber­heim Post, die an die Flüchtlinge
gerichtet war, unberechtigt geöffnet wurde. 

Die Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen forderten nach dem Urteil die Abset­zung von
Awo-Geschäfts­führer Ralf Schröder und die Ent­las­sung oder Ver­set­zung von
Bär­bel Pagel, Lei­t­erin des Asyl­be­wer­ber­heimes. Fre­di Matthews,
Kreisvor­sitzen­der der Awo, erk­lärte die Angele­gen­heit im Jan­u­ar zur
Chef­sache und suchte das Gespräch mit den Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen. Er
ver­sprach, alles daran set­zen, um die Atmo­sphäre im Asyl­be­wer­ber­heim zu
verbessern. Zwis­chen­zeitlich hat­te die Kreisver­wal­tung, sie ist für die
Unter­bringung von Asyl­be­wer­bern laut Gesetz in der Ver­ant­wor­tung, der
Arbeit­er­wohlfahrt eine Abmah­nung geschickt mit dem Hin­weis, bei einer
weit­eren Abmah­nung könne der Ver­trag zum Asyl­be­wer­ber­heim gekündigt werden. 

Matthews richtete Sprech­stun­den für Asyl­be­wer­ber ein, ini­ti­ierte einen
Heim­beirat und lud zu großen Gespräch­srun­den mit Flüchtlin­gen und den
Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen ein. 

Diese forderten weit­er per­son­elle Kon­se­quen­zen. Die Flüchtlinge im
Asyl­be­wer­ber­heim seien tief verun­sichert, das Ver­hält­nis zur Heim­leitung sei
gestört. Es gebe kein Ver­trauen mehr nach dem Urteilsspruch. 

Eine Ent­las­sung der Heim­lei­t­erin sei aus arbeit­srechtlich­er Sicht nicht
möglich, hieß es beim Awo-Vor­stand. Aber auch eine innerbetriebliche
Ver­set­zung scheint die Awo nicht in Erwä­gung zu ziehen. Darum ging es bei
dem Gespräch am ver­gan­genen Don­ner­stag. Wie Vera Ever­hartz vom
Flüchtlingsrat Bran­den­burg mit­teilte, habe die Awo auf die Frage, ob in
Bezug auf die Heim­leitung kurzfristig mit per­son­ellen Kon­se­quen­zen zu
rech­nen sei, erk­lärt, dies gehe nicht. “Die Awo wollte sich aber auch
langfristig nicht fes­tle­gen”, sagte Vera Ever­hartz. “Vielmehr”, so Everhartz
weit­er, “sind sowohl Herr Matthews als auch andere Vor­standsmit­glieder der
Awo von früheren Posi­tio­nen abgerückt, die sie bere­its in
Entschuldigungsno­ti­zen eingeräumt hatten”. 

Für die Flüchtling­sor­gan­i­sa­tion habe es darum keinen Sinn, mit Fredi
Matthews weit­er zu sprechen. In ein­er Presseerk­lärung forderten sie die
Kreisver­wal­tung erneut auf, die Ver­gabe des Asyl­be­wer­ber­heimes an die Awo
kri­tisch zu prüfen. 

Fre­di Matthews wollte sich nicht weit­er zu dem Gespräch vom Donnerstag
äußern. Auf die Frage, ob die Heim­lei­t­erin mit Kon­se­quen­zen rech­nen müsse,
antwortete er auswe­ichend. Allerd­ings räumte er ein, “dass die
Gespräch­steil­nehmer vom ver­gan­genen Don­ner­stag schon erkan­nt haben sollten,
was wir mit der Heim­lei­t­erin machen oder nicht machen.” Matthews will weiter
mit den Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen sprechen: “Ich mache die Tür nicht zu.”

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Wie soll die Synagoge in Potsdam wieder aufgebaut werden?

Pots­dam (ddp) Die geplante Syn­a­goge in Pots­dam soll nach Ansicht von
Fach­leuten nicht orig­i­nal­ge­treu wieder aufge­baut wer­den. Er könne sich
allen­falls eine his­torische Fas­sade vorstellen, sagte der Vor­sitzende des
Mitte März gegrün­de­ten Bau­vere­ins Neue Syn­a­goge, Horst-Dieter Weyrauch, in
Pots­dam. Die Innengestal­tung sollte auf jeden Fall “ganz neu” ausfallen.
Zugle­ich kündigte Weyrauch die Grün­dung eines Experten-Beirats noch vor der
Som­mer­pause an, der das Nutzungskonzept auf­stelle. Ihm schwebe ein Lehrhaus
mit Ver­samm­lungsräu­men, der eigentlichen Syn­a­goge und einem Verwaltungstrakt
vor, betonte Weyrauch. 

Das Gebäude soll nach seinen Angaben “im besten religösen Sinne auf
jüdis­ches Gemein­deleben abgestellt wer­den” und für alle Juden offen sein.
Nach Weyrauchs Schätzun­gen wird der Wieder­auf­bau der Syn­a­goge drei Millionen
Euro kosten. Der Bau­vere­in wolle das Geld über pri­vate Spender aufbringen.
Damit diese wüssten, wofür sie spende­ten, sei das Nutzungskonzept wichtig,
unter­strich Weyrauch. Er wolle den Startschuss für den Bau der Syn­a­goge im
Zen­trum an der Schloßs­traße 1 erst dann geben, wenn abse­hbar sei, dass die
benötigten Mit­tel zusammenkommen. 

Für die Syn­a­goge muss der dor­tige Plat­ten­bau abgeris­sen wer­den. In dem
Gebäude sind die Jüdis­che Gemeinde und Bere­iche des Amtsgerichts
unterge­bracht. Ide­al wäre es, wenn im Novem­ber 2006 mit dem Abriss begonnen
wer­den könne, sagt Weyrauch. Er stelle sich vor, dass am 9. Novem­ber 2008,
70 Jahre nach der Reich­s­pogrom­nacht, ein “sicht­bares Zeichen” geset­zt werde.
Das kön­nten die Grund­stein­le­gung, das Richt­fest oder die Über­gabe der
fer­ti­gen Syn­a­goge sein.

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Gegen Ausweitung der DNA-Erfassung & Einführung des Brechmitteleinsatzes

Rote Hil­fe Pots­dam gegen Ausweitung der DNA-Erfas­sung & Ein­führung des Brech­mit­telein­satzes gegen ver­mut­liche Drogenhändler

Rück­blick­end auf das Jahr 2004 ließ der Bran­den­burg­er Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm eben noch verkün­den „die Aufk­lärungsquote sei noch nie so hoch gewe­sen“. Ganze Krim­i­nal­ität­srubriken seinen im zweis­tel­li­gen Prozent­bere­ich rück­läu­fig, darunter z.B. auch die Straßenkrim­i­nal­ität. Den­noch hat die SPD/CDU geführte Lan­desregierung zwei Vorschläge erar­beit­et, die der grundge­set­zlich ver­ankerten Men­schen­würde und Unschuldsver­mu­tung wider­sprechen und denen entsch­ieden ent­ge­gengewirkt wer­den muss. 

Genetis­ch­er „Fin­ger­ab­druck“

Dieser soll unter Weg­fall des richter­lichen Vor­be­halts dem alt­bekan­nten Fin­ger­ab­druck gle­ichge­set­zt wer­den. Langfristig läuft dies auf eine genetis­che Kom­plet­ter­fas­sung der Bevölkerung hin­aus. Diese zer­stört zwar das Recht auf infor­ma­tionelle Selb­st­bes­tim­mung, wird
aber keine einzige Straftat ver­hin­dern. Ermit­tlun­gen kön­nen erst stat­tfind­en, wenn eine Straftat geschehen ist. Erst dann, kann eine DNA-Erfas­sung durchge­führt wer­den. Bish­er sieht das Gesetz vor, dass bei Straftat­en erhe­blich­er Bedeu­tung ein genetis­ch­er Fin­ger­ab­druck gemacht und in ein­er Datei beim BKA gespe­ichert wer­den kann. Eine Gle­ich­set­zung zum herkömm­lichen Fin­ger­ab­druck ist eben­so unnötig wie abzulehnen. Die Polizei hätte bei Weg­fall der Richter­entschei­dung zum DNA-Test freie Hand den gläser­nen Bürg­er zuschaf­fen. Hinzu kommt, dass ein DNA-Test lediglich Auskun­ft darüber geben kann, dass jemand höchst­wahrschein­lich an einem Tatort war, nicht jedoch zu welchem Zeit­punkt. In der Prax­is gilt es dann für den Verdächti­gen oft den Beweis sein­er Unschuld zu erbrin­gen. Die Verkehrung des Unschuldsver­dachts (in dubio pro reo)! 

Im Bun­desrat ist vor­erst ein Vorstoß mehrerer Län­der zum Weg­fall des richter­lichen Vor­be­halts und zur Gle­ich­set­zung mit dem Fin­ger­ab­druck gescheit­ert. Das sollte jedoch keineswegs beruhi­gen — es bleiben Spiel­räume in der Landesgesetzgebung. 

Brechmitteleinsatz 

Die Lan­desregierung plant die Ein­führung der „Brech­mit­telver­gabe“ an Men­schen, die des Dro­gen­han­dels verdächtigt wer­den. Diese Meth­ode stellt kein ermit­tlung­stech­nisch zu recht­fer­ti­gen­des Beweis­mit­tel dar: ver­schluck­te Dro­gen wer­den inner­halb von 24 Stun­den auf natür­lichem Wege aus­geschieden, der Beweis des Dro­genbe­sitzes lässt sich also leicht ohne Gefährdung von Leib und Leben erbrin­gen. Denn die Meth­ode der Brech­mit­telver­gabe ist hochgr­a­dig gefährlich, in den let­zten Jahren sind mehrmals Men­schen (auch Unschuldige) nach und auf­grund der Brech­mit­telver­gabe gestor­ben (bspw. in Ham­burg, zulet­zt in Bre­men). Es han­delt sich, angesichts der unge­fährlichen Alter­na­tive, das Auss­chei­den der Dro­gen abzuwarten und angesichts der Gefahr, die die Brech­mit­telver­gabe für die Verdächti­gen bedeutet um eine Form der Bestra­fung möglich­er Dro­gen­händler, die durch ihre Bru­tal­ität abschreck­en soll. Mehr noch, die Meth­ode hat eine deut­lich ras­sis­tis­che Kom­po­nente, richtete sie sich min­destens in der Ver­gan­gen­heit über­häu­fig mehrheitlich gegen so genan­nte „Aus­län­der“.

Ein weit­er­er kaum zu ver­nach­läs­si­gen­der Fakt spricht gegen den Ein­satz von Brech­mit­teln in Bran­den­burg. Deal­er im Straßen­han­del ver­schluck­en manch­mal kleine abgepack­te Por­tio­nen Hero­in wenn sie ver­haftet wer­den, um der Über­führung zu ent­ge­hen. In Bran­den­burg jedoch ist, wie von Schön­bohm selb­st verkün­det, die Straßenkrim­i­nal­ität rück­läu­fig und eine Hero­in­szene nicht vorhanden. 

Die Brech­mit­telver­gabe ist als Folter anzuse­hen. Ärzte, die sich an der Brech­mit­telver­gabe beteili­gen, ver­stoßen gegen sämtliche ethis­chen Kodizes, die die Beteili­gung von Medi­zin­ern an grausamen und inhu­ma­nen Hand­lun­gen von Sicher­heit­sor­ga­nen ver­bi­eten. Die Brech­mit­telver­gabe ist eine Maß­nahme die durch Härte und Repres­sion Dro­gen­prob­leme beseit­i­gen will, anstatt sich mit den sozialen Ursachen für Dro­gen­miss­brauch auseinanderzusetzen. 

Medi­zin­er im Land Bran­den­burg sind aufge­fordert, sich nicht für diese Folter­maß­nahme zur Ver­fü­gung zu stellen und laut und deut­lich im Namen der Men­schlichkeit Wider­spruch gegen dieses Vorhaben anzumelden. 

Auch die DNA-Ent­nahme muss im Übri­gen durch einen Arzt erfolgen! 

Die Rote Hil­fe e.V. Pots­dam lehnt die Ausweitung der genetis­chen Erfas­sung der Bevölkerung und erst Recht die Ein­führung des Brech­mit­telein­satzes entsch­ieden ab. Bei­de Maß­nah­men gefährden den demokratis­chen Rechtsstaat.

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