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350 gegen Rechts

Etwa 350 Men­schen demon­stri­erten am ver­gan­genen Fre­itag in Hen­nigs­dorf nördlich von Berlin gegen Neon­azis und Ras­sis­mus. Aufgerufen hierzu hat­ten die
Anti­ras­sis­mus­lob­by, der Hen­nigs­dor­fer Ratschlag sowie einige andere Organisationen.
Neben der Asylpoli­tik wur­den die lokale Naziszene um dem Laden “On the streets”
sowie recht­sradikale Über­griffe der jüng­sten Ver­gan­gen­heit the­ma­tisiert. Die
Ver­anstal­ter werteten die Demon­stra­tion als Erfolg. Beson­ders erfreulich sei die
rege Beteili­gung von Jugendlichen, berichtet Ste­fan Tschir­switz, ein­er der
Organ­isatoren. Er bedau­re jedoch dass sich kaum Ältere beiligten. Auch den
Bürg­er­meis­ter, der let­ztes Jahr noch mit­demon­stri­erte, habe er beson­ders in Hinblick
auf die Über­griffe der let­zten Wochen ver­misst. Die Demon­stra­tion ver­lief ohne
Zwis­chen­fälle. Im Anschluss fand ein anti­ras­sis­tis­ches Rock­konz­ert im örtlichen
Jugend­klub “Con­ny Island” mit den Bands “The Hash”, “Ulti­ma Fron­tiero” und “Scheuch”
statt.

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80 Menschen auf Hartz IV-Kundgebung in Bernau

Etwa 80 Men­schen fan­den sich heute auf dem Bernauer Mark­t­platz ein um gegen Hartz IV zu demon­stri­eren. Aufgerufen hat­te ein Bünd­nis aus Gew­erkschaften, PDS, DKP, Arbeit­er­ma­cht, Rev­o­lu­tion, Die Grauen, Volkssol­i­dar­ität. Mobil­isiert wurde allerd­ings kaum. Der Alters­durch­schnitt war real­tiv hoch. Am Rande stand eine kleine Gruppe Recht­spop­ulis­ten der Wahlini­tia­tive “Bürg­er ret­tet Bran­den­burg”. Fast alle Red­ner­In­nen dis­tanzierten sich von diesen und forderten sie auf die Kundge­bung zu ver­lassen. Diesen Auf­forderun­gen kamen sie aber nicht nach, stattdessen gab es Wort­ge­fechte mit jun­gen Antifas. 

Alle Red­ner­In­nen riefen zur Kundge­bung am kom­menden Mon­tag auf, um gegen die Nazi­aufmärsche in der Stadt zu protestieren. Viele Medi­en­vertreterIn­nen waren präsent, weil auch die Spitzenkan­di­datin der PDS für den Bran­den­burg­er Land­tag Frau Dr. Enkel­mann unter den Red­ner­In­nen war.

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Mühsame Aufklärungsarbeit vor Ort

Mit Eisen­hüt­ten­stadt erre­ichte die »Anti-Lager-action-Tour« am Woch­enende die letzte
Sta­tion der Protestreise gegen Abschiebe­lager und ‑gefäng­nisse, die seit dem 20.
August quer durch die Bun­desre­pub­lik führte. Den Höhep­unkt des Abschluß­camps bildete
eine Demon­stra­tion zum Abschiebege­fäng­nis und durch das Zen­trum der Stadt im
Südosten Bran­den­burgs. In Eisen­hüt­ten­stadt befind­en sich die »Zen­trale
Auf­nahmestelle für Asylbewerber/innen« (ZAst) und die »Zen­trale
Abschiebe­haf­tanstalt« des Lan­des Bran­den­burg (ZABH) auf dem Gelände ein­er alten
Kaserne. 

Begleit­et von einem enor­men Polizeiaufge­bot, protestierten rund 300 Aktivis­ten aus
allen Teilen Deutsch­lands friedlich für die Abschaf­fung aller Lager und gegen die
ras­sis­tis­che Behand­lung der Asyl­be­wer­ber. Vor dem Abschiebege­fäng­nis brachten
Teil­nehmer der Tour eine Gedenk­tafel für die Todes­opfer von Folterung und
Abschiebung an. 

Reak­tio­nen auf die Demon­stra­tio­nen und Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen zur Lage der
Flüchtlinge von seit­en der Eisen­hüt­ten­städter gab es indes kaum. Zwar kam vereinzelt
Zus­pruch, jedoch beteiligte sich kaum ein Ort­san­säs­siger an der Demon­stra­tion. »Wir
arbeit­en dafür, daß die Lage der Aus­län­der stärk­er ins gesellschaftliche Bewußtsein
dringt«, sagt Sabine Kern, die sich seit dem ersten soge­nan­nten Gren­z­camp 1998 in
Rothen­burg bei Gör­litz für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten engagiert. Als
einen Teil­er­folg sieht sie die inten­sive Zusam­me­nar­beit von deutschen Aktivis­ten und
Flüchtlin­gen. Zum ersten Mal hät­ten auch Asyl­be­wer­ber die Veranstaltungen
mitorganisiert. 

Am Son­ntag fan­den zum Abschluß der Reise Aktio­nen und Ver­anstal­tun­gen in
Eisen­hüt­ten­stadt und Frankfurt/Oder statt. Christo­pher Nsoh von der
Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsini­tia­tive und Hel­mut Diet­rich von der
Forschungs­ge­sellschaft für Flucht und Migra­tion berichteten von den €päis­chen
Plä­nen, Flüchtlingslager im Umfeld von Krisen­ge­bi­eten einzuricht­en und über die
aktuellen Entwick­lun­gen in der Migra­tionspoli­tik in Deutsch­land und Europa. Außerdem
stell­ten Heike Her­zog und Eva Wälde ihr Buch »Sie sucht­en das Leben« vor, in dem
aufgezeigt wird, daß viele Selb­st­morde von Flüchtlin­gen direk­te Folge der deutschen
Abschiebe­poli­tik sind.

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Rechtsextremisten auf Wählersuche

Der Erfolg sollte bin­nen kürzester Zeit zum Absturz führen: Kaum war die
recht­sradikale DVU 1998 in den Magde­burg­er Land­tag einge­zo­gen, zerlegte
und zer­lumpte sich die 16-köp­fige Frak­tion selb­st: Die ahnungslosen
Volksvertreter fie­len nicht nur durch dubiose Abspal­tun­gen und peinliche
Rück­tritts­forderun­gen gegen ihren Münch­n­er Parte­ichef Ger­hard Frey auf.
Hinzu kamen Berichte über Dieb­stahl aus der Frak­tion­skasse, Kinderpornos
auf dem Dien­st­com­put­er und Strafanzeigen wegen Tierquälerei. Die Wähler,
die der DVU ihr Ver­trauen schenk­ten, sahen ihre Stim­men rasch vergeudet. 

Diese Erfahrun­gen mit recht­sex­trem­istis­chen Parteien schreck­en jedoch
offen­bar nicht. So ist die NPD bei der Saar­land-Wahl auf vier Prozent
gekom­men. Sie habe sich an die Anti-Hartz-Kam­pagne der PDS gehängt und
prof­i­tiere mächtig davon, sagt der Dres­d­ner Parteien­forsch­er Werner
Patzelt. Ein Erfolg der NPD bei der Land­tagswahl in Sach­sen am 19.
Sep­tem­ber sei daher wahrschein­lich. Dass am sel­ben Tag beim Urnen­gang in
Bran­den­burg die DVU erneut ins Pots­damer Par­la­ment einziehen könnte –
diese Befürch­tung ver­stärkt sich bei den demokratis­chen Parteien in
Brandenburg. 

In Sach­sen insze­niert die NPD eine Neuau­flage des Spek­takels von 1999.
Die Recht­sex­trem­is­ten wollen erst­mals den Dres­d­ner Land­tag erobern. Die
etablierten Parteien fürcht­en, dass es dies­mal klap­pen kön­nte und manche
Wäh­ler den Wahlschein zum Waf­fen­schein machen wollen. Denn schon bei den
Kom­mu­nal- und Europawahlen im Juni in Sach­sen hat­te die NPD in mehreren
Orten mehr als 20 Prozent der Stim­men geholt. Zwar lag das landesweite
Ergeb­nis nur bei 0,9 Prozent, doch im Mit­tel­w­ert der Hochbur­gen wie der
Säch­sis­chen Schweiz, dem Muldentalkreis sowie den Kreisen Riesa, Meißen
und Freiberg waren es durch­schnit­tlich 8,5 Prozent. Als ähn­lich hoch
gilt lan­desweit die Bere­itschaft, rechte Parteien zu wählen. 

Eigen­tüm­lich­es Verhalten

Ein­mal im Par­la­ment vertreten, bleiben Recht­sex­trem­is­ten jedoch
wirkungs­los. Ever­hard Holt­mann, Poli­tologe an der Uni Halle, erklärt:
„Protest­parteien des recht­en Ran­des zeigen, wenn sie ein­mal in
Par­la­mente gewählt sind, ein eigen­tüm­lich­es Ver­hal­ten.“ Sie versuchten
ein­er­seits, bei der Protesthal­tung zu bleiben, ander­er­seits gebe es eine
„Über­an­pas­sung“ an die par­la­men­tarischen Gepflo­gen­heit­en, weil sie den
Wäh­lern Ergeb­nisse vor­weisen müssen. Somit block­ieren sich die Parteien
selbst. 

Die Chan­cen der NPD für einen Einzug in den Land­tag stiegen dennoch,
weil die DVU nach ein­er Absprache auf den Freis­taat verzichtet und dafür
allein in Bran­den­burg antritt. Und auch die ehe­ma­lige Lan­des­führung der
heil­los zer­strit­te­nen Repub­likan­er, die bei der Kom­mu­nal­wahl in Chemnitz
10,3 Prozent beka­men, ruft wie die DVU zur Wahl der NPD auf. 

Ihre Wahlwer­bung betreiben die aus­län­der­feindlichen Extrem­is­ten mit
großem Mate­ri­alaufwand, müssen allerd­ings nachts zum Schutz ihrer
Plakate Wachen auf­stellen. Die Partei, die vom Verfassungsschutz
beobachtet wird, hält sich dafür durch inten­sive Kon­tak­te zur
gewalt­täti­gen Skin­head­szene das nötige Per­son­al. Die Parteigänger geben
sich als starke Sach­sen – auch wenn ihr Spitzenkan­di­dat Hol­ger Apfel aus
München stammt. 

Die CDU will sich nun bemühen, am recht­en Rand zu fis­chen und in
Vere­inen und Ver­bän­den vor Ort auf Stim­men­fang zu gehen.
Min­is­ter­präsi­dent Georg Mil­bradt warnt zugle­ich vor den Fol­gen einer
Wahl von Recht­sex­trem­is­ten: „Wir dür­fen das Land nicht den radikalen
Parteien über­lassen. Die ver­schreck­en die Inve­storen und schaf­fen keinen
einzi­gen neuen Arbeitsplatz.“ 

Unter­schätzte Rechtsextreme

Für den Bran­den­burg­er PDS-Lan­deschef Ralf Christof­fers wer­den die
Recht­sex­tremen bei der Land­tagswahl noch völ­lig unter­schätzt. Er ist
nicht der einzige Poli­tik­er, der befürchtet, dass die recht­sex­treme DVU
gegenüber der Land­tagswahl 1999 zule­gen kön­nte. Damals bekam sie 5,28
Prozent und zog mit fünf Abge­ord­neten in den Land­tag ein. Dies­mal könnte
der DVU, die das Land bere­its mit 100 000 Plakat­en über­schwemmt hat, der
Frust über Hartz IV zugute kom­men. „Geld spielt keine Rolle“, sagt der
DVU-Lan­deschef Sig­mar-Peter Schuldt. 

Finanziert wird die Kam­pagne laut Ver­fas­sungss­chutz vom schwerreichen
Münch­n­er Ver­leger der Nation­al-Zeitung Ger­hard Frey. „Er gibt das Geld“,
erk­lärt Ver­fas­sungss­chutz-Chef Hein­er Wegesin. Zwar liegt die DVU in
Umfra­gen zurzeit unter fünf Prozent. Doch beto­nen Mei­n­ungs­forsch­er, dass
sich viele in Tele­fon­um­fra­gen nicht als Wäh­ler recht­sex­tremer Parteien
out­en. Sollte die DVU tat­säch­lich deut­lich zule­gen, kön­nte bei einem
Wahlsieg der PDS sog­ar die absolute Mehrheit für die große Koalition
gefährdet sein. 

Allerd­ings gibt es noch eine zweite recht­sex­treme Grup-pierung, die in
den Pots­damer Land­tag will: „Ja zu Bran­den­burg“. Mario Schulz, der sie
ins Leben rief, ist für den Ver­fas-sungss­chutz ein alter Bekan­nter. Er
war NPD-Lan­desvor­sitzen­der. Laut Wegesin hat er sich von der NPD
getren­nt, weil sie ihm „nicht mehr völkisch genug war“, nach­dem sie bei
der Europawahl einen Bosnier kan­di­dieren ließ. Mit Schulz ver­ließen vor
allem junge Neon­azis die NPD. „Ja zu Bran­den­burg“ sei „klar
recht­sex­trem­istisch, ihr Pro­gramm geht auf das der NSDAP von 1920 zurück“. 

Alle großen Parteien fordern die Wäh­ler unter­dessen inständig auf, an
die Urnen zu gehen. Denn eine geringe Wahlbeteili­gung kön­nte den
recht­sex­tremen Parteien rech­ner­isch zum Sprung in die Land­tage von
Dres­den und Pots­dam verhelfen.

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Forst: Hitlerbilder im Kofferraum

Forst (dpa) Bei der Aus­reise aus Polen sind zwei Deutsche vom
Gren­zschutz des Nach­bar­lan­des festgenom­men wor­den. Sie hat­ten im
Kof­fer­raum ihres Autos ein Album mit Hitler­bildern, zwölf
Wehrma­cht­shelme, zwei Granaten­hülsen und Büch­er aus der Weltkriegszeit
mit­ge­führt. Der Vor­fall habe sich bere­its am Son­ntag am Grenzübergang
Forst (Spree-Neiße) zuge­tra­gen, berichtet die “Märkische Oderzeitung”
unter Beru­fung auf den Bundesgrenzschutz. 

“Die Aufmerk­samkeit unser­er Beamten hat­ten zunächst die Granaten
her­vorgerufen”, sagte der Sprech­er. Eine Über­prü­fung durch Experten habe
aber ergeben, dass die Hülsen keinen Sprengstoff enthiel­ten. Der
Sprech­er wies jedoch in diesem Zusam­men­hang darauf hin, dass auch die
Aus­fuhr von Kunst­werken, Antiq­ui­täten, Büch­ern und anderen Gegenständen,
die vor dem 9. Mai 1945 hergestellt wur­den, nur mit Genehmi­gung des
Denkmal­beauf­tragten der jew­eili­gen Woi­wod­schaft beziehungsweise der
Warschauer Nation­al­bib­lio­thek möglich sei. Die bei­den Deutschen, die
pol­nis­ch­er Abstim­mung sind und erk­lärt hat­ten, dass sie die Gegenstände
auf einem Basar gekauft hat­ten, seien deshalb ver­haftet und gestern dem
Staat­san­walt vorge­führt wor­den. Dieser habe die Freilas­sung gegen
Kau­tion ange­boten und ein Ermit­tlungsver­fahren eingeleitet.

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Seelow: Betrug mit Chipkarten kommt vor Gericht

Seelow — Wegen Betruges mit Chip­karten des Sozialamtes hat die Berliner
Staat­san­waltschaft Anklage gegen zwei Män­ner erhoben. Beschuldigt werden
ein 26-jähriger Bewohn­er eines Aus­län­der­wohn­heimes und ein 56-jähriger
Leit­er eines Einkauf­s­mark­tes. Durch die betrügerische Ver­wen­dung der
Chip­karten sei ein Schaden von 95 000 Euro ent­standen, hieß es. Von
Jan­u­ar 2003 bis Feb­ru­ar 2004 soll der 26-Jährige mehrere Dutzend der vom
Sozialamt Seelow (Märkisch-Oder­land) an Bewohn­er des nahe gelegenen
Aus­län­der­wohn­heimes Kuners­dorf aus­gegebe­nen Chip­karten angekauft haben.
Die Chip­karten waren von der Behörde mit einem Betrag von 158,50 Euro
aufge­laden wor­den und soll­ten den Heim­be­wohn­ern zum bargeld­losen Einkauf
von Lebens­mit­teln dienen. Der 26-Jährige hat die Karten der Anklage
zufolge für 120 Euro in bar erwor­ben und in einem Einkauf­s­markt in
Wriezen “ein­gelöst”. Dabei habe er haupt­säch­lich Tele­fonkarten erworben. 

Der Mark­tleit­er soll die Chip­karten als Bezahlung für die Telefonkarten
akzep­tiert haben, um so den Umsatz sein­er Fil­iale und seinen eigenen
Gewinn zu steigern. 

Der jew­eils auf der Chip­karte ver­buchte Betrag wurde zum Nachteil des
Sozialamtes abge­bucht. ddp

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Biskys Büro von Neonazis demoliert

(ND) In der heißen Phase des Bran­den­burg­er Land­tagswahlkampfes ging der Wahlkampf­bus des
CDU-Wirtschaftsmin­is­ters in Flam­men auf und Recht­sex­treme attack­ierten das Potsdamer
Büro von Lothar Bisky.
Pots­dam (ND). Lothar Biskys Wahlkreis­büro im Pots­damer Vier­tel »Am Stern« ist am
Woch­enende bere­its zum zweit­en Mal ange­grif­f­en wor­den. Recht­sex­treme Täter
zer­schlu­gen die Scheiben und das Mobil­iar im Büro in der Galileis­traße 37–39. Das
bestätigte am Mon­tag Biskys Mitar­bei­t­erin Jana Schulze.
Einen ersten Über­fall hat­te es schon vor zwei Wochen gegeben, wie nun erst bekannt
wurde. Bisky berichtete gestern über die Vor­fälle. Er nan­nte es in diesem
Zusam­men­hang »unver­schämt«, wenn die Sozialdemokrat­en der PDS den Auftrieb für
recht­sex­treme Parteien zur Last leg­en. Auch die PDS hat laut Bisky kein Interesse
daran, dass Recht­sex­treme aus den Protesten gegen Hartz IV Vorteile ziehen. Wenn
soziale Äng­ste den Recht­en helfen, »dann ist das für uns schädlich«, stellte er
klar.
Bisky gewann bei der Land­tagswahl 1999 den von DDR-Neubauge­bi­eten geprägten
südlichen Pots­damer Wahlkreis. Beim Urnen­gang am 19. Sep­tem­ber bewirbt sich der
PDS-Vor­sitzende nicht wieder um ein Direk­t­man­dat. Er ste­ht lediglich auf Platz 2 der
Lan­desliste und will kün­ftig nicht mehr Chef, son­dern nur noch medienpolitischer
Sprech­er der Land­tags­frak­tion sein.
Indes steck­ten Unbekan­nte den Wahlkampf­bus des Bran­den­burg­er Wirtschaftsministers
Ulrich Jung­hanns (CDU) in Brand. Das Feuer wurde in der Nacht zum Mon­tag von
Wach­leuten ent­deckt. Das Fahrzeug stand auf dem Pri­vat­grund­stück des Poli­tik­ers in
Frank­furt (Oder). Es ent­stand ein Sach­schaden von mehreren zehn­tausend Euro. Nach
Angaben der Polizei legten die Täter im Vorder­raum und hin­ten im Bus Feuer. 

Anschläge auf Biskys Büro

(TAZ) POTSDAM dpa Auf das Wahlkreis­büro des PDS-Vor­sitzen­den Lothar Bisky in
Pots­dam sind inner­halb ein­er Woche zwei Anschläge verübt wor­den. In der
Nacht zum ver­gan­genen Sonnabend wur­den an der Ter­rasse des Büros im
Stadt­teil Stern bei­de Fen­ster­scheiben eingeschla­gen, sagte eine
Polizeis­precherin am Mon­tag der dpa. Schon in der Nacht zum 29. August
hät­ten Unbekan­nte die Fen­ster des Wahlkreis­büros bewor­fen. Das
Sicher­heits­glas sei dabei zwar beschädigt wor­den, aber nicht zerbrochen.
In dem Haus, in dem auch ver­schiedene andere Ein­rich­tun­gen untergebracht
sind, hält Bisky als Land­tagsab­ge­ord­neter seine Bürg­er­sprech­stun­den. Die
Polizei ermit­telt in diesem Fall. In der PDS wird nach Angaben der
Sprecherin von einem recht­sex­trem­istis­chen Hin­ter­grund ausgegangen.
Bisky ist seit 1990 auch PDS-Frak­tion­schef im Pots­damer Landtag.

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Petke: In Potsdam wird Hass gepredigt

Zwei Moscheen gibt es in Pots­dam, bei­de sind baulich weit
unspek­takulär­er als das stolze Minarett an der Neustädter Havelbucht,
das bekan­ntlich nur ein Maschi­nen­haus für die Sanssouci-Fontäne krönt. 

Im Haus Wein­bergstraße 21 resi­diert das von deutschstäm­mi­gen Muslimen
gegrün­dete Weimar Insti­tut. Dessen Vor­sitzen­der war jahre­lang der
Kon­ver­tit und Pots­damer Recht­san­walt Andreas Abu Bakr Rieger. Er gibt
die nicht unum­strit­tene “Islamis­che Zeitung” her­aus, die man an gut
sortierten Kiosken erwer­ben kann. 

Die zweite Moschee “Mescid al Farouq” befind­et sich an der Leipziger
Straße gegenüber dem Wasser­w­erk. Beim Schaufen­ster des früheren
San­itärgeschäftes ver­hin­dern weiße Farbe und vergilbte Gar­di­nen den
Durch­blick, das Fen­ster im Hofge­bäude wird von Lamellen ver­dunkelt. Die
Tür ist abgeschlossen. Doch bei den Fre­itags­ge­beten tre­f­fen sich hier 50
und mehr Gläu­bige — Pots­damer und Berlin­er. Gegen ihren Vor­beter, einen
jun­gen Palästi­nenser, erhebt der CDU-Land­tagsab­ge­ord­nete Sven Petke den
Vor­wurf, er sei ein “Has­spredi­ger gegen den West­en, seine Lebensweise
und die Ungläu­bi­gen”. Petke nen­nt ihn den “Kaplan von Pots­dam”. Gegen
den Imam, der vor weni­gen Monat­en einen Älteren ablöste, werde auch
wegen ein­er Scheine­he ermit­telt, so Petke. 

Der innen­poli­tis­che Sprech­er sein­er Frak­tion und Ex-Verfassungsschützer
kann sich auf Kon­tak­te zu Sicher­heit­sex­perten stützen. Er fordert die
Gemeinde zu mehr Trans­parenz auf, Reli­gions­frei­heit ver­trage sich nicht
mit Abschot­tung. In Sicher­heit­skreisen wer­den seine Vor­würfe auf Anfrage
bestätigt. Man könne “nicht auss­chließen, dass man sich für die Vorgänge
in der Moschee bere­its inter­essiert”, heißt es. 

Eigen­tümer des Haus­es ist die Gewo­ba. Geschäfts­führer Horst
Müller-Zin­sius zeigte sich gestern von Petkes Infor­ma­tio­nen überrascht.
Man habe den 79 Quadrat­meter großen Laden auf Bitte der
Aus­län­der­beauf­tragten an einen Vere­in Pots­damer Mus­lime auf den Namen
Kamal Abdal­lah ver­mi­etet. Der Vere­in habe wegen Sanierung der
Guten­bergstraße 71 ein neues Dom­izil gesucht. 

Hala Kindel­berg­er vom Deutsch-Ara­bis­chen Län­derkreis der
Berlin-Bran­den­bur­gis­chen Aus­lands­ge­sellschaft beze­ich­net Petke als
“igno­rant”. Die Ägypterin sagte, sie habe selb­st Fre­unde, die regelmäßig
in die Moschee gin­gen. Von Has­spredigten könne keine Rede sein.
Natür­lich ver­sucht­en Mus­lime, den Islam im Herzen zu bewahren in einer
unis­lamis­chen Welt. Vielle­icht habe es auch “zornige Äußerungen”
gegeben, weil man weniger Hil­fe als andere Glaubensgemeinschaften
bekomme. Sie werde ver­suchen, ein Gespräch Petkes mit dem Imam zu
ermöglichen. V.Kl.

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Brandanschlag, Eierwürfe, kaputte Scheiben

Pots­dam — Mit dem Eier­wurf auf den Kan­zler in Wit­ten­berge fing es an, mit­tler­weile gehören Auseinan­der­set­zun­gen jen­seits der poli­tis­chen Debat­te im Land­tagswahlkampf schon fast zur Tage­sor­d­nung. Jüng­stes Opfer ist der CDU-Wirtschaftsmin­is­ter Ulrich Jung­hanns. Dessen Wahlkampf­bus wurde am Mon­tag früh von Unbekan­nten vor seinem Pri­vathaus angezün­det und voll­ständig zer­stört. Das Lan­deskrim­i­nalamt hat die Ermit­tlun­gen über­nom­men. Vor dem Hin­ter­grund der Proteste gegen die Hartz-Refor­men waren bish­er vor allem SPD-Poli­tik­er Ziel auch tätlich­er Angriffe. Regelmäßig wird der Parte­ichef und Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck auf Kundge­bun­gen aus­gep­fif­f­en. “Bei seinen Wahlkamp­fauftrit­ten in Schwedt, Sprem­berg und Sen­ften­berg wur­den Eier gewor­fen”, sagt SPD-Lan­des­geschäfts­führer Klaus Ness. Platzeck sah sich sog­ar genötigt, die Bürg­er in Sen­ften­berg per offen­em Brief zu ermah­nen. “Wir haben Prob­leme an den Orten, wo auf Mon­tags­demon­stra­tio­nen aggres­siv dazu aufgerufen wird, unsere Kundge­bun­gen zu stören”, berichtet Ness. Oft­mals seien Neon­azis von der NPD oder der recht­sex­trem­istis­chen Wehrsport­gruppe “Märkisch­er Heimatschutz” am Rande der Ver­anstal­tung präsent. “Das habe ich in früheren Jahren nicht erlebt”, so Ness, der seit 1994 alle Bran­den­burg­er SPD-Wahlkämpfe leit­et. Beson­ders sauer sind die märkischen Sozialdemokrat­en jedoch über die PDS, der die Proteste gegen Hartz IV unver­hofften Zulauf beschert haben. “In mehreren Städten haben PDS-Kan­di­dat­en zu Störak­tio­nen auf unseren Kundge­bun­gen aufgerufen”, sagt Ness. “Mit­tler­weile sind sie wohl selb­st erschrock­en über die Fol­gen und haben sich etwas zurückgenommen.” 

Ein Vor­wurf, den die Linkssozial­is­ten entsch­ieden zurück­weisen. “Es gibt keinen Aufruf eines PDS-Gremi­ums zu irgendwelchen Störun­gen”, sagt Parteis­precherin Maria Strauß. Mit­tler­weile sind die Postkom­mu­nis­ten auch selb­st Ziel von Attack­en gewor­den. Bere­its zweimal wur­den im Bürg­er­büro des Parte­ichefs Lothar Bisky in einem Pots­damer Plat­ten­bau­vier­tel die Scheiben einge­wor­fen. Auch Möbel seien zertrüm­mert wor­den, teilte Bisky mit. Der Frak­tionsvor­sitzende im Land­tag ver­mutet Recht­sex­trem­is­ten als Täter. “Wir ermit­teln in alle Rich­tun­gen”, sagt dage­gen Kathrin Frede von der Pots­damer Polizei. Die CDU hat eben­falls ein­schlägige Erfahrun­gen mit Neon­azis gemacht. “Zum Wahlkamp­fauf­takt mit der Parteivor­sitzen­den Angela Merkel in Cot­tbus haben mehrere Rechte mit dem Mega­fon immer wieder dazwis­chen geblökt”, berichtet CDU-Sprech­er Rüdi­ger Scholz. Davon dürfe man sich nicht abschreck­en lassen. Wirtschaftsmin­is­ter Jung­hanns erstat­tete wegen des Bran­dan­schlages auf seinen Wahlkampf­bus Strafanzeige. Anson­sten will er sich aber nicht beein­druck­en lassen. 

Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) verurteilte die Tat eben­so wie Regierungssprech­er Thomas Braune als krim­inellen Akt. Über beschmierte Wahlplakate will sich angesichts der Radikalisierung im Wahlkampf kaum ein Poli­tik­er mehr erre­gen. “Davon sind alle Parteien betrof­fen. Wir haben unzäh­lige Fälle von Dieb­stahl, Zer­störung oder Beschädi­gung fest­gestellt”, so Toralf Rein­hardt vom Landeskriminalamt.

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Rechtsextreme angelockt

Bernau. In die rechte Ecke möcht­en sich die Land­tagskan­di­dat­en von “PRO
Bran­den­burg”, Dirk Wess­lau und Thomas Strese, nicht gestellt sehen.
Doch ihrem Aufruf zu ein­er Demostra­tion gestern auf dem Mark­t­platz folgte
einzig der “Märkische Heimatschutz”, eine abso­lut rechtsextreme
Grup­pierung. Strese sagte dann zwar seine Demo ab, aber die Rechtsetremen
zogen mit Trans­par­enten durch Bernau. Die Polizei musste mit einem
großen Aufge­bot vor Ort sein. 

Recht­sex­tremes Konz­ert wurde verhindert

Bernau. Die Polizei löste am späten Sonnabend­abend in Schönow eine
geplante Ver­anstal­tung auf. Vor der Gast­stätte “Alter Dor­fkrug” hatten
sich etwa 80 Aktivis­ten und Sym­pa­thisan­ten der Szene aus dem ganzen
Bun­des­ge­bi­et ver­sam­melt. Dort sollte eigentlich der rechtsextrem
Lie­der­ma­ch­er Michael Müller auftreten. Nach­dem klar wurde, welchen
Charak­ter die Ver­anstal­tung haben sollte, wurde den Leuten von der Polizei der Zutritt zu dem Räum­lichkeit­en ver­wehrt. Bei Kon­rollen stellte die Polizei viele bere­its aktenkundi­ge Per­so­n­en fest. Die Jugendlichen fuhren dann Rich­tung Heck­el­berg (MOL), wo ihnen auch ein Platzver­weis erteilt wurde. Die Polizei war mit mehreren Fahrzeu­gen im Einsatz.

Inforiot