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Rockerkrieg zwischen Cottbus und Berlin droht

Ermit­tler: Lausitzer Motor­rad-Club “Gremi­um” denkt über Racheakt an den “Ban­di­dos” in der Haupt­stadt nach

Ihr Aufnäher ist ihr Marken­ze­ichen: Eine geballte Faust hin zur Sonne, die die Wolken durch­bricht. Für die Rock­er des “MC Gremi­um” scheint diese Sonne derzeit Berlin zu sein. Nach Erken­nt­nis­sen des Lan­deskrim­i­nalamtes wollen
sie dort einen Ableger ihres Clubs auf­bauen. Doch da sind ihre Rivalen vor: die “Ban­di­dos”. Deren Anhänger sollen den desig­nierten Berlin­er Präsi­den­ten vom “Gremi­um Motor­rad­club Cot­tbus” bewusst­los geschla­gen haben — als
War­nung. Die Polizei befürchtet nun einen Rockerkrieg. 

Die Bik­er des “MC Gremi­um” nen­nen sich die “Auser­wählten”. Mit Stolz tra­gen sie einen 1-%-Aufnäher: Erken­nungsze­ichen für die Raubeinig­sten in der Szene. Wie ein Netz hat sich die Organ­i­sa­tion, die in Süd­deutsch­land ihre Wurzeln hat, in den let­zten Jahren über ganz Deutsch­land aus­ge­bre­it­et. Auch in Thai­land, Griechen­land und Polen hat “Gremi­um” Ableger. Sieben Rats-Grup­pen leg­en die Marschrich­tung der etwa 400 Mit­glieder fest. 

Die Cot­tbuser haben sich offen­sichtlich inzwis­chen bewährt. Nach der Fusion mit dem “Berserk­er MC Sprem­berg” hat sich ihre Schlagkraft erhöht. Die Polizei zählt derzeit 30 bis 40 “Brüder” zu dem Club-Ableger, der von einem “Anwärter” zu einem Vollmit­glied der streng hier­ar­chisch organ­isierten Vere­ini­gung aufgestiegen ist. 

Bei der Cot­tbuser Polizei waren deren Mit­glieder lange Zeit ein völ­lig unbeschriebenes Blatt. Die meis­ten von ihnen sollen sich als Türste­her in ost­säch­sis­chen Dis­cotheken und Nacht­clubs verd­ingt haben. Das Bun­deskrim­i­nalamt rech­net “Gremi­um” indes den “geset­zlosen Motor­rad-Ban­den” zu. 

Kür­zlich sprengten Beamte des bran­den­bur­gis­chen Lan­deskrim­i­nalamtes bei ein­er Razz­ia im Sprem­berg­er Club-Heim offen­bar ein Deutsch­land-Tre­f­fen führen­der “Gremium”-Köpfe (die RUNDSCHAU berichtete). Dort soll es dem Vernehmen nach auch um Strate­gien und die Aufteilung kün­ftiger Reviere gegan­gen sein. Berlin­er Ermit­tler kamen zu der Erken­nt­nis, dass der Club einen Ableger in Berlin plant. 

Den ver­fein­de­ten, in der Haupt­stadt agieren­den “Ban­di­dos” passt diese neue Konkur­renz aber augen­schein­lich nicht. Was sie von ihr hal­ten, haben sie nach Ein­schätzung des Lan­deskrim­i­nalamtes schon einen Tag vor der Razz­ia deut­lich gemacht. Da sollen sie den desig­nierten Berlin­er Präsi­den­ten des “Gremi­um MC Cot­tbus” in dessen Tat­too-Stu­dio in Berlin-Reinick­endorf über­fall­en haben. Mask­ierte Män­ner hät­ten den 39-Jähri­gen bewusst­los geschla­gen, nach­dem sie ihm mit vorge­hal­tener Waffe ange­dro­ht haben sollen, ihn umzubrin­gen, falls es zur Grün­dung eines “Gremium”-Ablegers in Berlin komme, so die Ermittler. 

“Gremi­um” soll für diese Aktion Rache geschworen haben. Dem
Lan­deskrim­i­nalamt liegen Hin­weise vor, dass die Organ­i­sa­tion darüber nach­denkt, die “Ban­di­dos” zu bestrafen. Die Beamten nehmen diese Hin­weise ernst. 

Schon ein­mal hat­te “Gremi­um” auf eine Auseinan­der­set­zung mit ein­er ver­fein­de­ten Rock­er-Gruppe mit Gewalt geant­wortet. Damals hat­ten die Döbel­ner “High­way Wolves” (Auto­bahn-Wölfe) die Motor­rad­w­erk­statt eines “Gremium”-Bruders auseinan­dergenom­men. Etwa ein Dutzend Mask­iert­er marschierte daraufhin in das Club­heim der “Wölfe” und drosch mit Base­ball-Keulen auf die säch­sis­chen Prov­inzrock­er ein. Sechs schw­er Ver­let­zte und einen Toten ließen sie zurück. Der Dres­d­ner “Gremium”-Präsident Heiko R. hat­te dem “Wölfe”-Chef mit ein­er Schrot­flinte in den Bauch geschossen. Er verblutete. 

Das dama­lige Rol­lkom­man­do rekru­tierte sich aus ostdeutschen
“Gremium”-Ablegern. 25 Rock­er nahm die Polizei in Dres­den, Zwick­au, Bautzen, Cot­tbus und Neubran­den­burg fest. Zunächst sagten sie vor Gericht kein Wort — bis der Dres­d­ner Präsi­dent Heiko R. den Schuss­waf­fenge­brauch auf seine Kappe nahm. Immer wieder stoßen die Beamten bei ihren Ermit­tlun­gen in der Rock­er-Szene auf eine Mauer des Schweigens. 

Auch dem desig­nierten Berlin­er “Gremium”-Präsidenten soll bei der Vor­war­nung eingeprügelt wor­den sein, unter allen Umstän­den den Mund zu hal­ten. Er hielt sich eis­ern daran, als ihn die Polizei ver­hörte. Die Spuren seines Mar­tyri­ums an seinem Kopf und Kör­p­er waren aber unüberse­hbar. Und da die Rock­er-Experten des LKA schon bei der Razz­ia in Sprem­berg auf Hin­weise zu den “Ban­di­dos” gestoßen waren, ermit­tel­ten sie die Schläger schnell. 

Ende Jan­u­ar schlug das Son­dere­in­satzkom­man­do zu, durch­suchte elf Woh­nun­gen der “Ban­di­dos”, nahm fünf Mit­glieder, darunter den Präsi­den­ten und den Vize-Präsi­den­ten, fest. Beamte beschlagnahmten zudem Schlag- und Stich­waf­fen, eine Schreckschusspis­tole, Rauschgift, unver­zollte Zigaret­ten und einen Scan­ner zum Abhören des Polizei­funks. Die Behör­den hof­fen, einem Rock­erkrieg zwis­chen Berlin und Cot­tbus zuvorgekom­men zu sein. 

Ein Ermit­tler sagte indes der “Berlin­er Mor­gen­post”: “Die lassen das nicht auf sich beruhen, schließlich geht es darum, das Gesicht zu wahren und Stärke zu zeigen.” Vor allem soll aber auch die Vor­ma­cht­stel­lung im krim­inellen Milieu eine Rolle spielen. 

Nach Angaben der Polizei betäti­gen sich Ange­hörige von Rock­er­grup­pen inzwis­chen ver­stärkt als Schuldenein­treiber, im ille­galen Waf­fen- und Dro­gen­han­del, stellen Räum­lichkeit­en für Skin­head-Konz­erte zur Ver­fü­gung. Auch der “MC Gremi­um” ist schon mehrfach mit Recht­sex­tremen in Verbindung
gebracht worden. 

So ver­merkt der bran­den­bur­gis­che Ver­fas­sungss­chutz, dass im Sprem­berg­er Club­haus des “MC Berserk­er” vor dessen Fusion mit den “Gremium”-Rockern ver­schiedene NS-Met­al-Bands aufge­treten seien. Zum Abschluss sei auf vielfachen Wun­sch der Front­mann von “Frontalkraft” auf die Bühne getreten und habe gemein­sam mit anderen Band­mit­gliedern gespielt. “Bei dem Konz­ert waren 200 Ange­hörige der recht­sex­trem­istis­chen Szene anwe­send”, schreiben die Ver­fas­sungss­chützer. “Es wurde der Hit­ler­gruß gezeigt und Sieg Heil skandiert.” 

Insid­er bericht­en, der Club in Sprem­berg sei aus der Glatzen­szene der frühen 90er-Jahre ent­standen. Der Cot­tbuser und der Dres­d­ner “Gremium”-Ableger sollen Kon­tak­te pfle­gen. Und hin­ter dem Pseu­do­nym “Oswald” des amtieren­den Dres­d­ner Club-Präsi­den­ten soll kein Gerin­ger­er als Andreas Pohl stecken. 

Pohl war ein­er der Anführer der später ver­bote­nen neon­azis­tis­chen Nation­al­is­tis­chen Front (NF). Seinen Tarn­na­men wählte er wohl nicht von unge­fähr: Oswald Pohl war ein SS-Offizier und Kriegsver­brech­er, den die Alli­ierten 1951 hinrichteten. 

Andreas Pohl soll aus Berlin­er Skin­head­kreisen stam­men, war Band­mit­glied bei “Kraft durch Froide” und tauchte spätestens Ende der 90er-Jahre beim “Clan MC” in Dres­den auf, aus dem der “Gremium”-Ableger her­vorge­gan­gen ist. Die Polizei hat­te die berüchtigten Clan-Rock­er damals schnell mit Rotlichtkrim­i­nal­ität, aber auch mit “Neon­azi-Konz­erten” in Verbindung
gebracht. 

Der Berlin­er Ver­fas­sungss­chutz warnt vor unheili­gen Allianzen, die durch diese Kon­tak­te entste­hen kön­nten. Mil­i­tante Recht­sex­treme kön­nten durch die Rock­er-Ban­den möglicher­weise leichter an Waf­fen kom­men, heißt es. Bei “Freien Kam­er­ad­schaften” sind in den let­zten Monat­en ver­mehrt Waf­fen und Sprengstoffe gefun­den worden. 

In Berlin soll “Gremi­um” der berüchtigten Rock­er­gruppe “Hells Angels” nahe ste­hen. Die “Ban­di­dos” hat­ten sich mit den “Höl­lenen­geln” in den 90er-Jahren schon ein­mal einen bluti­gen Krieg in Skan­di­navien geliefert: Selb­st Panz­er­faus­traketen set­zten sie dabei ein. Die Bilanz: Mehr als 80 Mor­dan­schläge mit elf Toten und 96 Verletzten.

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Messerstecherei im Jugendkulturhaus

(Tagesspiegel) Cot­tbus. Nach Stre­it­igkeit­en an der Bar hat ein 32-Jähriger im Cot­tbuser Jugend­kul­turzen­trum “Glade­house” drei junge Män­ner mit einem Mess­er niedergestochen. Die Tat ereignete sich nach einem so genan­nten Mul­ti­kul­ti-Konz­ert in der Nacht zum Don­ner­stag gegen 2.30 Uhr. Die drei Ver­let­zten mussten zur Behand­lung ins Kranken­haus, sie schweben nicht in
Lebens­ge­fahr. Der Messer­stech­er wurde festgenom­men. Ein Sprech­er des Polizeiprä­sid­i­ums Frank­furt (Oder) sagte, die Ermit­tler gin­gen bis­lang nicht von einem poli­tis­chen Hin­ter­grund der Tat aus. 

Cot­tbuser Ton­spielzeug­tage nach Messer­stecherei abgebrochen

(LR) Die Ton­spielzeug­tage im Cot­tbuser Glad-House sind nach schweren
Auseinan­der­set­zun­gen in der Nacht zum Don­ner­stag abge­brochen wor­den. Laut
Aus­sagen der Polizei kam es bei dem mehrtägi­gen DJ-Wet­tbe­werb gegen 2.30 Uhr
an der Bar zu ein­er Raufer­ei, bei der mehrere Män­ner im Alter zwis­chen 18
und 26 Jahren mit einem Mess­er ver­let­zt wurden. 

Drei Geschädigte befind­en sich zur Behand­lung im Kranken­haus. Lebensgefahr
beste­he nicht, hieß es von der Polizei. Ein 32 Jahre alter Tatverdächtiger
aus Cot­tbus ist festgenom­men worden. 

Zuvor war es zu Wort­ge­fecht­en zwis­chen den Kün­stlern des Abends gekommen.
Dabei hat­ten die Berlin­er Rap­per von “Bushi­do” dem Rund­funk-Mod­er­a­tor André
Lan­gen­feld von Jugen­dra­dio Fritz (RBB) auf der Bühne mit ein­er Schlägerei
gedro­ht und das Pub­likum provoziert. 

Später entwick­elte sich ein Handge­menge an der Bar des Klubs, in dessen
Ver­lauf Mess­er gezo­gen wur­den, hieß es vom Cot­tbuser Jugend-Kul­turhaus, das
seine Räume für die Ton­spielzeug­tage zur Ver­fü­gung stellte. Neben Leuten aus
dem Umfeld der Berlin­er Rap­per ist auch ein Ver­anstal­ter des Fes­ti­vals unter
den Verletzten. 

Der Chef des Cot­tbuser Jugend­kul­turhaus­es, Jür­gen Dulitz, wün­scht sich nach
den Vor­fällen während der Ton­spielzeug­tage eine Diskus­sion­srunde zum Thema
Jugend­kul­tur und Gewalt: “Beson­ders wichtig ist es uns, die Ereignisse
dieses Abends nicht auf sich beruhen zu lassen, son­dern bald­möglichst eine
öffentliche Diskus­sion zur Prob­lematik HipHop und Gewalt zu initiieren”. 

Messer­stecherei im Glad-House

Drei Ver­let­zte / 32-Jähriger festgenom­men / «Ton­spielzeug­tage» abgesagt

(LR) Bei ein­er Messer­stecherei im Glad-House wur­den gestern gegen 2.30 Uhr drei
Män­ner im Alter von 18 bis 26 Jahren ver­let­zt. Alle drei Geschädigten
befind­en sich zur Behand­lung im Kranken­haus, Lebens­ge­fahr beste­ht nach
Polizeiangaben jedoch nicht. 

Die Beamten nah­men einen 32-jähri­gen Cot­tbuser fest, er soll gestern
zugestochen haben. 

Die Gewalt­tat ereignete sich auf der Hip-Hop-Veranstaltung
«Ton­spielzeug­tage — Ein Klang Par­ty» . Nach Angaben der Kulturhausleitung
kam es während des äußerst pro­voka­tiv­en Auftritts der Berlin­er Rapper
«Bushi­do» zu harten Auseinan­der­set­zun­gen im Pub­likum, die dann in einer
Messer­stecherei an der Bar ende­ten. Unter den drei Ver­let­zten befind­et sich
auch ein­er der Ver­anstal­ter. «Er wollte den Stre­it schlicht­en und bekam
dabei ein Mess­er in den Bauch» , sagte Ulf Hen­nicke, Leit­er des
Ver­anstal­tungs­büros. Wie es zu der schw­eren Auseinan­der­set­zung kam, ist noch
unklar. Um den Tather­gang zu klären, wer­den die drei Ver­let­zten heute von
der Polizei verhört. 

Als Reak­tion auf die Gewalt­tat wur­den gestern alle weit­eren Veranstaltungen
im Rah­men der «Ton­spielzeug­tage» , die als offizieller Auf­takt für die neue
Cot­tbuser DJ-Musikschule «Zum Ton­spielzeug» geplant waren, abge­sagt. Jürgen
Dulitz, Leit­er des Glad-Hous­es: «Mit der Ver­anstal­tung, die wir unterstützt
haben, soll­ten Tol­er­anz und Gewalt­frei­heit demon­stri­ert wer­den. Dieses
Ansin­nen wurde kon­terkari­ert.» Er sei froh, dass das Sicherheitspersonal
vehe­ment ein­ger­if­f­en und damit Schlim­meres ver­hin­dert habe. Den­noch wolle
man nach diesem tragis­chen Ereig­nis nicht zur Tage­sor­d­nung überge­hen und
deshalb alle beteiligten Musik­er, Ver­anstal­ter, Medi­en, die Polizei und auch
die Hip-Hop-Fans zu ein­er öffentlichen Diskus­sion­srunde im März einladen.

Auch die Stadt Cot­tbus will sich an diesem Forum beteiligen.
Kul­tur­amt­sleit­er Bernd War­chold: «Ich bin erschüt­tert über diesen Vorfall.
Das muss Kon­se­quen­zen nach sich ziehen. Es ist daher drin­gend notwendig,
dass Gewalt im Zusam­men­hang mit dieser Musik-Szene zum The­ma gemacht wird.»

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Brück (PM): Brandanschlag auf türkischen Imbiss

Nach einem ras­sis­tisch motivierten Bran­dan­schlag auf einen türkischen Imbiss in Brück hat die Polizei am Fre­itagvor­mit­tag drei Tatverdächtige festgenom­men. Die Staat­san­waltschaft stufe die Tat in der Nacht zum Freitag
als ver­sucht­es Tötungs­de­likt ein, da sich der Inhab­er in dem Imbiss befun­den habe, sagte Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) am Fre­itag vor Jour­nal­is­ten in Pots­dam. Die drei Män­ner aus der Region seien bere­its durch
andere poli­tisch motivierte Straftat­en bekan­nt und gehörten ein­er gewalt­bere­it­en recht­sex­tremen Grup­pierung an.

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Mehr politisch motivierte Straftaten in Brandenburg

(MAZ) Pots­dam — In Bran­den­burg sind im ver­gan­genen Jahr 1571 poli­tisch motivierte
Straftat­en verübt wor­den, 41 mehr als im Vor­jahr. Das gab Innen­min­is­ter Jörg
Schön­bohm (CDU) am Fre­itag in Pots­dam bekan­nt. Zugle­ich sei die
Aufk­lärungsquote um drei auf 42 Prozent gestiegen, so Schönbohm. 

Nach Angaben des Min­is­ters sind es haupt­säch­lich Schmier­ereien, die den
Anstieg der Krim­i­nal­ität aus­machen. Poli­tisch motivierte Gewalt­tat­en haben
im Ver­gle­ich zum Vor­jahr nicht zugenom­men, es sind 104. Hier­bei ging es
haupt­säch­lich um Kör­per­ver­let­zun­gen, allerd­ings wur­den auch drei versuchte
Tötungs­de­lik­te gemeldet. Dazu zählen die zwei Brand­s­tiftun­gen auf
aus­ländis­che Imbiss­be­treiber am 3.9.2003 in Hen­nigs­dorf und am 7.11.2003 in
Pritzwalk. 

Beson­ders bei recht­sex­trem motivierten Gewalt­tat­en kon­nte die
bran­den­bur­gis­che Polizei ihre Aufk­lärungsquote erhöhen. Die verstärkte
Arbeit der MEGA (Mobile Ein­satzein­heit gegen Gewalt und
Aus­län­der­feindlichkeit) und das TOMEG-Pro­gramm (Täteror­i­en­tierte Maßnahmen
gegen extrem­istis­che Gewalt) wür­den sich damit auszahlen. Die Anstrengungen,
poli­tisch motivierte Krim­i­nal­ität aufzuk­lären, dürfe nicht nach­lassen, so
Schön­bohm. Es han­dele sich nicht um gewöhn­liche Krim­i­nal­ität. “Von ihr gehen
immer neg­a­tive Sig­nale aus, was die Außen­wirkung Bran­den­burgs belastet.” 

Erst in der Nacht zu Fre­itag ist ein Bran­dan­schlag auf einen türkischen
Imbiss in Brück (Pots­dam-Mit­tel­mark) verübt wor­den. Der Inhab­er hat­te sich
zu der Zeit im Imbiss befun­den. Bere­its Fre­itagvor­mit­tag kon­nte die Polizei
drei Tatverdächtige festnehmen. 

Poli­tisch motivierte Krim­i­nal­ität leicht gesunken

(MOZ) Pots­dam (dpa) Die Fälle von poli­tisch motiviert­er Krim­i­nal­ität in
Bran­den­burg haben im ver­gan­genen Jahr ger­ingfügig zugenom­men. Ihre Zahl
stieg im Ver­gle­ich zu 2002 um 41 auf 1571 Fälle, wie Innen­min­is­ter Jörg
Schön­bohm (CDU) am Fre­itag in Pots­dam mit­teilte. Das sind 2,6 Prozent.
Zugle­ich sei die Aufk­lärungsquote um 3 auf etwa 42 Prozent verbessert
wor­den. Bei Gewalt­straftat­en in diesem Bere­ich wuchs die Quote sog­ar um 10
auf 82 Prozent. 

Gegen die poli­tisch motivierte Krim­i­nal­ität werde weit­er energisch
ange­gan­gen, betonte Schön­bohm. Ihre erfol­gre­iche Bekämp­fung sei nicht nur
ein wesentlich­er Beitrag zur inneren Sicher­heit, son­dern auch zur
wirtschaftlichen Stan­dort­poli­tik des Lan­des. Der leichte Anstieg der
Fal­lzahlen wurde Schön­bohm zufolge im Wesentlichen durch eine Zunahme von
Schmier­ereien verur­sacht (plus 49). 

Im Bere­ich Ter­ror­is­mus wurde mit einem link­sex­trem­istis­chen Brandanschlag
auf Bun­deswehrfahrzeuge in Straus­berg (Märkisch-Oder­land) im Feb­ru­ar nur
eine Straftat im Land verze­ich­net. Wegen der nach wie vor herrschenden
Bedro­hung durch islamistis­chen Ter­ror­is­mus schützt die Polizei laut
Schön­bohm 60 gefährdete Objek­te mit konkreten Maß­nah­men. Allerd­ings liegen
für Bran­den­burg keine Erken­nt­nisse über unmit­tel­bar bevorste­hende Anschläge
vor. 

Nach Schön­bohms Worten bleibt die Bekämp­fung rechtsmo­tiviert­er Straftaten
ein Schw­er­punkt polizeilichen Han­delns. Auf diesem Gebi­et wur­den im
ver­gan­genen Jahr mit 993 Fällen 10 mehr als ein Jahr zuvor reg­istri­ert. Im
Zuge der Angle­ichung des bun­desweit­en Melde­v­er­hal­tens stufte das
Lan­deskrim­i­nalamt davon 982 Fälle als extrem­istisch ein. Ins­ge­samt hatten
21,24 Prozent der Fälle (211) einen frem­den­feindlichen Bezug; 9,67 Prozent
(96) waren anti­semi­tisch motiviert. 

Schön­bohm zeigte sich überzeugt, dass der hohe polizeiliche Druck auf die
recht­sex­treme Szene Wirkung zeigt. So habe die Mobile Ein­satzein­heit gegen
Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit (MEGA) im ver­gan­genen Jahr mehr als 24 500
Per­so­n­en kon­trol­liert, 521 fest- oder in Gewahrsam genom­men sowie 2000
Platzver­weise aus­ge­sprochen. Mit dem Pro­gram “Täteror­i­en­tierten Maßnahmen
gegen extrem­istis­che Gewalt” (TOMEG) erstreck­en sich derzeit auf landesweit
167 Per­so­n­en, gegen die nicht weniger als 318 Ermit­tlungsver­fahren geführt
wurden. 

Schön­bohm mah­nte, die Entwick­lung der all­ge­meinen Krim­i­nal­ität und der
poli­tisch motivierten Straftat­en nicht isoliert zu betra­cht­en. Fast 75
Prozent der poli­tisch motivierten Gewalt­täter seien bere­its im Vor­feld durch
all­ge­meine Straftat­en in Erschei­n­ung getreten. “Wir haben es also im
wesentlichen mit gemeinen Krim­inellen zu tun, die ihre kriminellen
Biografien lediglich um poli­tisch motivierte Tat­en erweitern.”

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Parteien bekommen Konkurrenz

Berlin­er Zeitung, Jür­gen Schwenken­bech­er) POTSDAM. Geht es nach den Vorstel­lun­gen von Detlef Rog­gan, wird die
poli­tis­che Land­schaft in Bran­den­burg schon bald anders ausse­hen. Rog­gan ist Grün­dungsmit­glied der Unab­hängi­gen Bürg­erliste (UBL) von Dahme-Spree­wald, er
ist Chef der sech­sköp­fi­gen UBL-Frak­tion im Kreistag, er ist Bürg­er­meis­ter von Groß Köris, und er will nun etwas ver­suchen, was nach Auskun­ft des renom­mierten Berlin­er Parteien­forsch­ers Richard Stöss in der Bundesrepublik
noch nie gelang. Rog­gan, Elek­tro-Handw­erksmeis­ter mit einem kleinen Geschäft, möchte eine gemein­same Plat­tform für Wäh­lervere­ini­gun­gen und
Bürg­erini­tia­tiv­en schaf­fen, die schon im näch­sten Land­tag ihren Platz haben
soll. “Ganz klar, wir wollen eine Alter­na­tive bieten zu den etablierten
Parteien”, sagt Roggan. 

Für diesen Sonnabend hat die UBL fast 50 Wäh­lerge­mein­schaften zum
Grün­dungstr­e­f­fen eines lan­desweit­en Vere­ins geladen, der kün­ftig die Politik
in Bran­den­burg mitbes­tim­men will. Ein­ge­laden wur­den zunächst alle
Nicht-Parteien, die seit der Kom­mu­nal­wahl im Okto­ber bere­its in den 14
Kreista­gen oder vier Stadtverord­neten­ver­samm­lun­gen vertreten sind. Möglicher
Name des neuen Vere­ins: Allianz Unab­hängiger Bürg­er (AUB).

Das Tre­f­fen hin­ter ver­schlosse­nen Türen, bei dem in die neue Ära gestartet
wer­den soll, ist Aus­druck ein­er wach­senden Unzufrieden­heit. Ob die
Gemein­dege­bi­et­sre­form, der Kita-Recht­sanspruch, die “Verspargelung” der
Land­schaft mit Win­drädern, das Fes­thal­ten am Flughafe­naus­bau oder die vielen
lokalen Stre­it­igkeit­en — die Vertreter von Parteien haben an Vertrauen
ver­loren. Sven Pautz, Chef des Cot­tbuser Vere­ins Aktive Unab­hängige Bürger
(AUB) glaubt: “Es geht nur noch um Macht. Der Bürg­er ste­ht nicht mehr im
Vorder­grund.” Er hält die Zeit für gekom­men, eine “poli­tis­che Vereinigung”
zu schaf­fen, die im Land­tag vertreten ist. 

Zur Kom­mu­nal­wahl gewann die AUB in der Lausitzs­tadt 14 Prozent der Stimmen,
nur sechs Prozent weniger als die SPD. Ins­ge­samt ent­fie­len in Brandenburg
auf die rund 70 zumeist nur lokalen Grup­pierun­gen knapp 20 Prozent. 

Die unter­schiedlich­sten Inter­essen bergen jedoch auch das Risiko des
Scheit­erns in sich — es allen recht zu machen, wird kaum gelingen.
“Regionale Spez­i­fi­ka müssen erhal­ten, dür­fen aber nicht zum Programm
wer­den”, sagt der Cot­tbuser Sven Pautz. 

Schon im Vor­feld des Tre­f­fens am Sonnabend gab es Reibereien. Denn seit
Novem­ber existiert bere­its ein Bürg­er­bünd­nis Bran­den­burg (BBB), das von
Tel­tow-Fläming aus eben­falls Wäh­ler­grup­pen bün­deln will und schon einen
Lan­desvor­sitzen­den ernan­nte. Der BBB hat­te für den 14. Feb­ru­ar ein großes
Tre­f­fen anber­aumt — die Ini­tia­toren aus Groß Köris waren schneller. 

Im Stre­it um die Mei­n­ungs­führerschaft rück­te ein BBB-Vertreter die
Konkur­renten aus Groß Köris sog­ar in die rechte Ecke. “Wir haben 1999
tat­säch­lich Unter­schriften gegen ein Asyl­be­wer­ber­heim bei uns gesammelt”,
räumt Rog­gan die Vor­würfe ein. “Aber wir haben dazugel­ernt.” Jun­gen aus dem
Heim wür­den heute im örtlichen Fußbal­lvere­in spie­len, die ausländischen
Kinder “ganz nor­mal” die Schule besuchen. Anders als der BBB, der sich schon
mal gegen die Län­der­fu­sion aussprach und Bun­deshil­fen für Berlin ablehnt,
hält Rog­gan sich mit inhaltlichen Aus­sagen zurück. 

“Bürg­er­be­we­gun­gen sind dazu da, Parteien an ihre eigentliche Rolle zu
erin­nern”, sagt der Berlin­er FU-Pro­fes­sor Hans-Joachim Men­gel. Der
Poli­tik­wis­senschaftler führte die Anti-Wind­kraft-Bewe­gung “Ret­tet die
Uck­er­mark” im Okto­ber in den Kreistag. Nach Groß Köris wird er aber wohl
nicht reisen. “Grund­sät­zlich bin ich dafür, den Parteien in ein­er Demokratie
ihre Auf­gaben nicht zu nehmen. Auch wenn die Parteien in Bran­den­burg einen
Nasen­stüber bräuchten.”

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Gutscheinausgabe im Beisein der Polizei

Die Präsenz von gle­ich mehreren Polizeifahrzeu­gen gestern vor dem Asyl­be­wer­ber­heim in Hohen­leip­isch ließ ver­muten, dass es hier irgen­deinen Zwis­chen­fall gegeben haben könnte. 

Die RUNDSCHAU fragte bei der Sprecherin der Polizei des Schutzbere­ich­es Elbe-Elster, Ines Filohn, nach dem Grund der starken Polizeipräsenz. 

Es habe keine ern­sten Vorkomm­nisse gegeben, vielmehr sei die Polizei einem Amt­shil­feer­suchen des Land­kreis­es nachgekom­men, da an diesem Tag die Aus­gabe der Einkauf­sgutscheine an die rund 350 Asyl­be­wer­ber erfolgt. 

Dazu seien fünf Beamte im Heim vor Ort gewe­sen, das Gros der Polizis­ten vor dem Heim sei hier für Polzeikon­trollen in der Region eingewiesen worden. 

Hin­ter­grund dieser Anforderung von Polizis­ten sind die in den zurück­liegen­den Monat­en erfol­gten Protes­tak­tio­nen und auch Auss­chre­itun­gen seit­ens der Asyl­be­wer­ber, die Bargeld statt Gutscheine fordern (die RUNDSCHAU berichtete). 

Der Land­kreis will dazu jedoch eine lan­de­sein­heitliche Ver­fahrensweise abwarten. «Das wird Anfang März ein The­ma sein bei der Lan­drätekon­ferenz» , kündigte der Aus­län­der­beauf­tragte des Land­kreis­es, Jür­gen Brück­n­er, gestern auf RUND­SCHAU-Nach­frage an.

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Rentner verhöhnt — CD aus Cottbus soll auf den Index

(BM, M. Lukasche­witsch) Potsdam/Cottbus — Eine Cot­tbuser Punk-Band hat nach Ansicht von Experten des
Lan­deskrim­i­nalamtes (LKA) mit ihren Tex­ten mehr als die Gren­zen des guten Geschmacks über­schrit­ten. Kon­se­quenz: Der Ton­träger “Wider­stand zweck­los” der Cot­tbuser Szene-Band “F.B.I.” (Frei-Bier-Ide­olo­gen) soll auf den Index
für jugendge­fährdende Tonträger. 

Die nach Angaben ihres Anwalts Alexan­der Behrendt “unpoli­tis­che und antifaschis­tis­che Band” habe Texte ver­tont, in denen beispiel­sweise Rentner
verunglimpft wer­den. So heißt es in dem Song “Omas raus”: “Dieses alte Drecks­gesin­del pisst und scheißt nur in die Windel. Omas sind nur dick und fett. Omas liegen nur im Bett. Omas raus.” An ein­er anderen Stelle sieht das
LKA Hin­weise auf Gewaltver­her­rlichung: “Ich klaue ihnen die Taschen, da hab ich was zu naschen. Und in ihr offenes Bein, da tret ich noch mal rein.” 

Anwalt Behrendt räumte gestern ein, dass Textpas­sagen missver­standen wer­den kön­nten. Er betonte jedoch, dass die For­mulierun­gen als Satire zu werten seien. Keines der von ihm vertrete­nen Band­mit­glieder sei gewalt­bere­it oder
aggres­siv. Im Gegen­teil: Der Key­board­er sei ein “sehr engagiert­er Sozialar­beit­er in ein­er kon­fes­sionellen Ein­rich­tung in Cot­tbus”. Auch weit­ere aktuelle oder ehe­ma­lige Mit­glieder der Band, die in der Cottbuser
Musik- und Club­szene sehr beliebt ist, arbeit­en in sozialen Projekten. 

Der Sänger studiert Sozialpäd­a­gogik und engagiert sich im größten städtis­chen Kul­tur- und Jugend­haus “Glad­house”. Dort organ­isiert er Konz­erte und Ver­anstal­tun­gen. “F.B.I”-Ex-Sänger “Kol­li” hat­te als Street­work­er im
Pro­jekt “Klub-Süd­stadt” in Cot­tbus mit recht­en Skin­heads zu tun. 

Darin sieht Anwalt Behrendt einen Grund, warum die Polizei nun erneut auf “F.B.I.” gestoßen ist. Sie hat­te im Sep­tem­ber 2003 in der Woh­nung eines Recht­sex­trem­is­ten in Rath­stock (Märkisch-Oder­land) CDs sichergestellt, die
meis­ten davon mit recht­sex­tremem Liedgut, jedoch auch eine Auf­nahme von “F.B.I.”

Die Band, die seit Mitte der 90er-Jahre existiert, war schon ein­mal mit ihren Tex­ten angeeckt, die in Ver­dacht geri­eten, Gewalt zu ver­her­rlichen. Doch stellte die Staat­san­waltschaft Cot­tbus das Ver­fahren 1999 ein. Anders
als die Polizei sahen die Ermit­tler keine strafwürdi­gen Inhalte in den Tex­ten. Anwalt Behrendt sagte, die Band, die dem linken Lager ange­hört, sehe dem Indizierungsver­fahren gelassen entgegen. 

Ton­träger, die die Bun­de­sprüf­stelle für jugendge­fährdende Medi­en auf den Index set­zt, dür­fen Min­der­jähri­gen nicht zugänglich gemacht wer­den. Das bedeutet in der Regel, dass sie nicht im Geschäft verkauft, öffentlich
abge­spielt oder bewor­ben wer­den dürfen.

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Gessinger: Verzicht auf “Bombodrom” — jetzt

Lan­desvor­sitzen­der GESSINGER: Ver­wal­tungs­gerichts-Erfolg für Hote­lier bekräftigt Auf­fas­sung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Belange der Anrain­er müssen endlich
berück­sichtigt wer­den / Lan­desregierung soll sich gegenüber Struck für Verzicht auf “Bom­bo­drom” stark machen 

Zum jüng­sten Urteil des Ver­wal­tungs­gerichts Pots­dam, das der Klage eines Hoteliers
gegen den geplanten Bomben­ab­wurf­platz in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de stattgegeben hat,
sagt der Lan­desvor­sitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, JOACHIM GESSINGER

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßen das Urteil. Es bestätigt uns in unser­er Auffassung,
dass sich die Bun­deswehr nicht ein­fach über die Belange der Bevölkerung in der
Region des geplanten Bomben­ab­wurf­platzes hin­weg set­zen kann. Den Anwohn­ern, die
schon zu DDR-Zeit­en mas­siv unter den Tief­flü­gen des sow­jetis­chen Mil­itärs zu leiden
hat­ten, ist das “Bom­bo­drom” nicht zuzu­muten. Für die in den ver­gan­genen Jahren
ent­standene regionale Touris­mus­branche in Bran­den­burg und Mecklenburg-Vorpommern
wäre der Übungsplatz ein Desaster — wie das Beispiel des kla­gen­den Betreibers des
See­ho­tels Ich­lim anschaulich zeigt. Sein Haus liegt nur vier Kilo­me­ter von der
geplanten Ein­flugschneise ent­fer­nt. Die voraus­sichtliche Lärm­be­las­tung der
Bun­deswehr-Tief­flieger von bis zu 115 Dez­i­bel würde wohl das Aus des Unternehmens
bedeuten.” 

“Wir Bran­den­burg­er Bünd­nis­grüne fordern die Lan­desregierung auf, die Inter­essen der
Bevölkerung im Nor­den des Lan­des ernst zu nehmen und sich beim
Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um endlich und mit Nach­druck für einen Verzicht auf das
unsägliche Pro­jekt stark zu machen. Auch das ver­meintliche Argu­ment, in der Region
entstün­den durch den Neubau ein­er Bun­deswehrgar­ni­son im Zuge der Eröff­nung des
“Bom­bo­droms” neue Arbeit­splätze, ver­liert endgültig an Bedeu­tung. Wie die jüngste
Debat­te um die Reduzierung von Bun­deswehr­stan­dorten zeigt, ist die Neuansiedlung
mehr als fraglich.” 

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sehen in den Umstruk­turierungsplä­nen des Bundes-
vertei­di­gungsmin­is­teri­ums — und der damit ein­herge­hen­den Debat­te um die Zukun­ft der
Wehrpflicht und die Reduzierung von Stan­dorten — eine gute Grund­lage, ganz auf das
“Bom­bo­drom” zu verzichten.”

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Provokante Fahndungsfotos

BERLIN Die Ini­tia­tive „Bürg­erIn­nen beobacht­en Neon­azis“ will mit ein­er Plakatak­tion auf führende Köpfe der Neon­azi-Szene in Berlin-Bran­den­burg aufmerk­sam machen. Das hat die Gruppe in einem anonym an ver­schiedene Zeitun­gen ver­sandten Schreiben angekündigt. 

 

 

Bil­dun­ter­schrift: Mit diesem Plakat will eine ver­mut­lich aus der links-autonomen Szene kom­mende Ini­tia­tive Neon­azis öffentlich anprangern. Aus daten­schutzrechtlichen Grün­den haben wir die Gesichter unken­ntlich gemacht und die Namen geschwärzt. 

 

Das beigelegte Plakat – gestal­tet in Anlehnung an polizeiliche Fah­n­dungsplakate – zeigt zwölf Män­ner als Foto und mit voller Namen­nen­nung. Sie wer­den von der Ini­tia­tive beschuldigt, dir Führungsspitze der Berlin-Bran­den­bur­gis­chen Neon­azi-Szene zu bilden. „In der Tat han­delt es sich bei den abge­bilde­ten um den harten Kern des Recht­sex­trem­is­mus in der Region“, bestätigte ein Szeneken­ner gegenüber unser­er Zeitung. 

 

Die Auflage des Plakats beträgt 12 000 Stück. Nach Angaben der Ini­tia­tive sollen sie in den kom­menden Wochen in der Nähe von Wohnorten und Tre­ff­punk­ten von Neon­azis aufge­hängt wer­den. Ein Vorhaben, dass bere­its den Berlin­er Ver­fas­sungss­chutz auf den Plan gerufen hat. Sprech­er Claus Guggen­berg­er bestätigte auf Anfrage, dass zumin­d­est die Organ­i­sa­tio­nen, denen die zwölf Män­ner zuge­ord­net wer­den, unter anderem die NPD und der soge­nan­nte „Märkische Heimatschutz“, seit län­gerem im Visi­er der Ver­fas­sungss­chützer ste­hen. „Unab­hängig davon, ob uns die einzel­nen Per­so­n­en im Zusam­men­hang mit Recht­sex­trem­is­mus bekan­nt sind, betra­cht­en wir die Aktion mit großer Sorge“, sagte Guggen­berg­er. Sie trage sich­er zu ein­er weit­eren Zus­pitzung zwis­chen links- und recht­sex­tremen Grup­pen bei, vor der seine Behörde bere­its Ende 2003 gewarnt habe. 

 

Nach ersten Erken­nt­nis­sen seien die Urhe­ber des Plakats ungeachtet des Namens der Ini­tia­tive nicht im bürg­er­lich-rechtsstaatlichen Lager zu suchen. „Alle Anze­ichen deuten darauf hin, dass das Plakat aus der links-autonomen Szene kommt“, so Guggen­berg­er. Die Ini­tia­tive sei namentlich bis­lang aber noch nicht in Erschei­n­ung getreten. 

 

Der Polizei sind jedoch die Hände gebun­den, wie ein Sprech­er sagte. Erst wenn die Plakate aus­ge­hängt wür­den, müsste die Staat­san­waltschaft prüfen, ob eine Straftat – etwa Belei­di­gung oder üble Nachrede – vor­liege und die Aushänge zu beschlagnah­men seien. 

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Neonazi gesteht Racheakt gegen türkischen Imbiss

(BM, M. Lukasche­witsch) Neu­rup­pin — Karsten G., wegen ver­sucht­en Mordes an sechs Men­schen angeklagter Neon­azi aus Rathenow, wollte gestern beim Prozes­sauf­takt vor dem
Landgericht Neu­rup­pin erst ein­mal klarstellen: “Mit mein­er poli­tis­chen Auf­fas­sung haben die Tatvor­würfe nichts zu tun”, beteuerte der 27-jährige ehe­ma­lige Chef der 1997 vom Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um verbotenen
recht­sradikalen “Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el”. Die Staat­san­waltschaft wirft ihm vor, am Abend des 3. Sep­tem­ber ver­gan­genen Jahres zwei Molo­tow-Cock­tails auf
die Dön­er-Gast­stätte “Sch­a­bal­ala” in Hen­nigs­dorf (Ober­hav­el) geschleud­ert zu haben. 

G. räumte gestern lediglich ein, er habe ein “Zeichen” set­zen wollen, dass “die so was nicht mit mir machen dür­fen”. Damit meinte er den türkischen
Inhab­er und einen türkischen Angestell­ten des Dön­er-Restau­rants. Dort tauchte G. an jen­em Abend gegen 20 Uhr wieder auf, nach­dem er Stun­den zuvor von Inhab­er Buhan A. (48) wegen ein­er Schlägerei mit einem anderen Gast
hin­aus­ge­wor­fen wor­den war. Bei sich trug G. zwei Brand­sätze. Einen davon zün­dete er an und ver­suchte, in die Gast­stätte zu gelan­gen. Offen­bar — so der Vor­wurf der Staat­san­waltschaft — um “Türken abz­u­fack­eln”. Doch Buhatian
A., ein stäm­miger Kurde, der im Lokal als Tre­senkraft arbeit­ete, stemmte sich gegen die Tür. 

Daraufhin schleud­erte Karsten G. zwei bren­nende Flaschen gegen die Scheibe des Imbiss­es. Der türkische Angestellte und die fünf deutschen Gäste hat­ten Glück: Der Brand­satz durch­schlug nur eine Scheibe der Dop­pelver­glasung. Der
zweite prallte von der Tür ab, ohne zu zer­brechen. Hät­ten die Brand­sätze die Scheiben durch­schla­gen, so wären die Fol­gen wom­öglich tödlich gewe­sen: Hin­ter dem Tre­sen befand sich eine Gasflasche. 

Der “Denkzettelver­sion” wider­sprach gestern der als Zeuge geladene Dön­er-Inhab­er: “Du sollst Angst haben, wir wer­den euch töten”, das seien die Worte von G. gewe­sen, als Buhan A. ihn vor die Tür setzte. 

G. war in den Imbiss gekom­men, um den Betreiber dazu zu bewe­gen, von ein­er Belei­di­gungsklage Abstand zu nehmen. Ein “recht­sori­en­tiert­er” Fre­und von G. hat­te Buhan A. mit aus­län­der­feindlichen Schmähun­gen über­zo­gen. Doch Buhan A.
bestand darauf, dass sich der Übeltäter bei ihm erst entschuldigen solle. G. erwiderte, dies sei inakzept­abel: “Du hast uns den Krieg erk­lärt.” Dann
schlug er grund­los und ohne Vor­war­nung einen Gast. Buhan A. schmiss ihn aus dem Lokal. 

Auf ver­sucht­en Mord ste­hen zwis­chen drei und 15 Jahren Gefäng­nis­strafe. Der Prozess wird mor­gen fortgesetzt. 

Ver­suchter Mord oder schwere Brandstiftung?

Dem Neon­azi Karsten G. wird vorge­wor­fen, mit Molo­tow-Cock­tails das Leben von sieben Men­schen gefährdet zu haben

(Berlin­er Zeitung, Katrin Bischoff und Jens Blanken­nagel) NEURUPPIN. Bran­nte der Molo­tow-Cock­tail bere­its, als Karsten G. im Sep­tem­ber 2003 in Hen­nigs­dorf (Ober­hav­el) in einen türkischen Imbiss ein­drin­gen wollte? Oder hat der 27-Jährige den Brand­satz erst angezün­det, nach­dem ihm
der Wirt den Zutritt ver­wehrte? Das ist die zen­trale Frage in dem Prozess vor dem Landgericht Neu­rup­pin. Denn dort muss sich der ein­stige Vor­sitzende der recht­sex­tremen “Freien Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el” seit Dien­stag ver­ant­worten. Die Anklage wirft dem Neon­azi ver­sucht­en Mord in sieben Fällen vor, weil er das Lokal mit bren­nen­dem Brand­satz betreten wollte — son­st wäre
die Tat nur schwere Brandstiftung. 

Am 3. Sep­tem­ber war G. gegen 16 Uhr in das Bistro gekom­men. Er wollte den Wirt von ein­er Anzeige wegen Belei­di­gung abbrin­gen, die der Wirt gegen einen Fre­und von G. erstat­tet hat­te. Der Wirt erk­lärte sich dazu nur bere­it, wenn
sich der Fre­und bei ihm entschuldigt. Daraufhin soll der bere­its reich­lich betrunk­ene G. auf einen Gast eingeprügelt haben. Der Wirt, der aus­sagte, in der Türkei beim Geheim­di­enst gear­beit­et zu haben, schlug zurück, warf den
Ran­dalier­er raus und alarmierte die Polizei. G. soll gebrüllt haben: “Wir töten euch und eure Kinder. Wir fack­eln hier. Kanaken.” 

Nach dem Rauss­chmiss gab G. keine Ruhe. “Ich wollte ihnen zeigen, dass sie es mit mir nicht ein­fach so machen kön­nen. Aber ich hat­te bes­timmt kein frem­den­feindlich­es Motiv”, sagte der in Schlips und Kra­gen erschienene
Angeklagte. Er sei mit der S‑Bahn nach Berlin gefahren und habe dort bei Bekan­nten noch zwei, drei Bier getrunk­en. Die leeren Flaschen habe er mit Ben­zin gefüllt und einen Stoff­fet­zen in die Flaschen gehängt. So für seinen
Rachefeldzug aus­gerüstet, fuhr er zurück nach Hen­nigs­dorf. Doch er kam nicht ins Bistro, weil ein Kell­ner von innen die Tür zuhielt. G. warf zwei Brand­sätze gegen Tür und Scheiben. Doch sie durch­schlu­gen nur eine der
bei­den Sicher­heitss­cheiben und bran­nten ab, ohne die Gäste im Bistro zu gefährden. 

Der Kell­ner, der einen Dol­metsch­er brauchte, machte vor Gericht wider­sprüch­liche Angaben. Zunächst gab er an, G. habe an der Tür gerüt­telt und in der anderen Hand eine Flasche gehal­ten — die noch nicht brannte.
Später sagte er, der Molo­tow-Cock­tail habe bere­its gebran­nt, als G. ins Lokal wollte. Das hat­te er auch bei der ersten Polizeivernehmung gesagt. Da war aber kein Dol­metsch­er anwe­send. Und obwohl der Kell­ner kein deutsches
Wort lesen kann, unter­schrieb er das Pro­tokoll. “Mal wieder eine Glan­zleis­tung unser­er Polizei”, bemerk­te der Vor­sitzende Richter. 

Für den Anwalt von G. war der Zeuge willkom­men. Zumal der Kell­ner in sein­er zweit­en Vernehmung angegeben hat­te, G. sei mit ein­er Plas­tik­tüte vor dem Bistro aufge­taucht. “Damit sind die Aus­sagen wohl wert­los”, sagte Peter Stöc­kicht. Der Anwalt ist in der recht­en Szene kein Unbekan­nter. Der NPD-Mann vertei­digte bekan­nte Neon­azis wie Man­fred Roed­er oder den Obdachlosen­mörder von Ahlbeck, Gun­nar Doege. Außer­dem ver­tritt er die “Hil­f­sor­gan­i­sa­tion für nationale poli­tis­che Gefan­gene” (HNG). Er vertrat
auch G., als dessen recht­sex­treme “Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el” 1997 vom bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­ter ver­boten wor­den war. Danach wid­mete sich G. ver­stärkt der HNG-Arbeit und war bis zu sein­er Ver­haf­tung für das Lay­out der
recht­sex­trem­istis­chen Vere­in­szeitung verantwortlich. 

Der Prozess wird am Don­ner­stag fortgesetzt. 

Imbiss-Anschlag: Täter gesteht

(TAZ) NEURUPPIN dpa Im Prozess wegen des Bran­dan­schlags auf einen türkischen Imbiss im bran­den­bur­gis­chen Hen­nigs­dorf (Ober­hav­el) hat ein wegen ver­sucht­en Mordes Angeklagter ein Geständ­nis abgelegt. “Damit wollte ich denen einen
Denkzettel für vorherige Prügel ver­passen”, sagte der 27-Jährige vor dem Landgericht Neu­rup­pin gestern. Die Staat­san­waltschaft wirft dem gel­ern­ten Bürokauf­mann, der zeitweise Chef der recht­en Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el war,
ver­sucht­en Mord und ver­suchte schwere Brand­s­tiftung vor. Er hat­te nach einem Stre­it am Abend des 3. Sep­tem­ber 2003 zwei bren­nende Molo­tow­cock­tails auf das Lokal gewor­fen, in dem sich sieben Men­schen aufhiel­ten. Ver­let­zt wurde
nie­mand. Doch habe er aus Aus­län­der­feindlichkeit her­aus den Tod der sieben Imbiss­gäste in Kauf genom­men, so die Staat­san­waltschaft in ihrer Anklage. 

Bran­dan­schlag auf Türken­im­biss war “Racheakt”

27-jähriger Angeklagter geste­ht die Tat

(LR) Im Prozess um einen Bran­dan­schlag auf einen türkischen Imbiss in Hen­nigs­dorf hat der Angeklagte ein Geständ­nis abgelegt. “Damit wollte ich denen einen
Denkzettel für vorherige Prügel ver­passen”, sagte der 27-Jährige gestern vor dem Landgericht Neuruppin. 

Die Staat­san­waltschaft wirft dem gel­ern­ten Bürokauf­mann, der zeitweise Chef der recht­en Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el war, ver­sucht­en Mord und ver­suchte schwere Brand­s­tiftung vor. Er hat­te nach einem Stre­it zwei Molotowcocktails
auf das Lokal gewor­fen, in dem sich sieben Men­schen aufh
iel­ten. Verletzt
wurde niemand. 

Auf ver­sucht­en Mord ste­ht Frei­heitsstrafe zwis­chen drei und 15 Jahren.

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