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Belzig: Das Gedenken für einen ermordeten Asylbewerber und der tägliche Rassismus

BELZIG — Belaid Bay­lal war ein lebendi­ger, kraftvoller Men­sch, couragiert, voller Ide­ale und kaum zu brechen. Den­noch wurde er zer­brochen. Aus­gerech­net dort, wo er sich sich­er wäh­nte, geschützt vor Folter und Ver­fol­gung, Verurteilung oder gar Tötung. Sein Berlin­er Anwalt Mar­tin Robert las anlässlich eines von der Belziger Jugend-Antifa-Gruppe organ­isierten Forums im Jugend­freizeitzen­trum Pogo aus auto­bi­ografis­chen Aufze­ich­nun­gen, die ihm sein Man­dant für sein Asyl­rechtsver­fahren zur Ver­fü­gung gestellt hatte.

 

Der marokkanis­che Gew­erkschafter, Mit­glied der Partei für Fortschritt und Sozial­is­mus, hat­te in den 80er-Jahren in sein­er nordafrikanis­chen Heimat für die Ein­heit von Arbeit­ern und Bauern, gegen feu­dale Arbeitsver­hält­nisse und die kor­rupte Ver­wal­tung gekämpft, hat­te Streiks organ­isiert und war dafür mehrfach in Haft genom­men und gefoltert wor­den. Schließlich gelang ihm eine mehrjährige Flucht über Alge­rien und Libyen.

 

Als blind­er Pas­sagi­er kommt er 1991 nach Deutsch­land und wird ins Belziger Asyl­be­wer­ber­heim eingewiesen. In ein­er Belziger Gast­stätte, in der er abends mit einem Fre­und ein Bier trinken will, ereilt ihn sein Schick­sal. Rechte Jugendliche schla­gen und treten auf ihn ein, Bay­lal trägt schwere Dar­mver­let­zun­gen davon, deren Verwach­sun­gen mehrfach Dar­mver­schlüsse aus­lösen und Not­op­er­a­tio­nen erfordern. Im Novem­ber 2000 kommt nach einem erneuten Dar­mver­schluss jede ärztliche Hil­fe zu spät (MAZ berichtete).

 

Die bei­den Täter waren nach dem Über­griff zu ein­er fünf­monati­gen Bewährungsstrafe bzw. zu Arbeitsstun­den und ein­er Geld­buße verurteilt wor­den. “Das war Anfang der 90er, als rechte Jugendliche als ver­wirrte und per­spek­tivlose Einzeltäter gal­ten”, sagt die Berlin­er Jour­nal­istin Heike Kleffn­er, die den Tod Belaid Bay­lals im Rah­men ein­er Doku­men­ta­tion über Opfer ras­sis­tisch motiviert­er Über­griffe recher­chierte und das Pogo-Forum am Don­ner­stagabend moderierte.

 

Darin ging es vor allem um den Stein, dessen Errich­tung heute Abend auch Gegen­stand ein­er Debat­te im Belziger Haup­tausss­chuss sein wird. Ent­täuscht darüber, dass die im “Fläming-Echo” abge­druck­te Geschichte Belaid Bay­lals ohne Nach­hall geblieben war, hat­te die Jugend-Antifa-Gruppe im April die Auf­stel­lung eines Gedenksteins angeregt. Er soll neben dem vorhan­de­nen Stein an der Post ste­hen und nicht nur mah­nende Erin­nerung sein.

 

Als “Stein des Anstoßes” soll er auch neue Auseinan­der­set­zun­gen über die alltägliche, bürg­er­liche Form des Ras­sis­mus ermöglichen, die beispiel­sweise der eben­falls im Podi­um vertretene Kameruner Jean-Marce Banoho in bösen Blick­en und Bemerkun­gen auf der Straße erfährt oder deretwe­gen er sich wie viele Ander­s­far­bige nachts nicht allein auf die Straße traut. “Aber wie soll man in der Belziger Bevölkerung Inter­esse für einen Toten weck­en, wenn es nicht ein­mal eine Brücke zu den leben­den 200 Asyl­be­wer­bern in der Stadt gibt”, fragte ein Zuhör­er. Nie­mand der Anwe­senden hat­te Belaid Bay­lal per­sön­lich gekan­nt, obwohl er fast ein Jahrzehnt in Belzig lebte. Mit dem Stein und der damit ver­bun­de­nen Lebens­geschichte, so sagt sein Anwalt, kön­nte Bay­lal eine späte Men­schw­er­dung erfahren.

 

Und auch die Stadt selb­st habe den Stein nötig, so die ein­hel­lige Mei­n­ung im Audi­to­ri­um. Als Eingeständ­nis und Sig­nal der Nicht­dul­dung jed­we­den Ras­sis­mus. Denn, so ging aus etlichen Schilderun­gen der Diskus­sion­steil­nehmer her­vor, es bah­nen sich neue Span­nun­gen in Belzig an. So wurde von Aus­fällen gegen Spä­taussiedler im Klinken­grund und über neue Tre­ff­punk­te rechter Jugendlich­er in der Alt­stadt berichtet. Mar­tin Kun­ze aus der Stadtver­wal­tung notierte sich die laut gewor­de­nen Vor­würfe wegen städtis­ch­er Untätigkeit und Sprachlosigkeit. Er war es, der 1997 das Belziger Forum gegen Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt ini­ti­iert hat­te. Es sehe ganz so aus, so der Beige­ord­nete, als ob es ein­er neuen Runde bedarf.

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Potsdam zeigt Flagge

Pots­dam (ddp-lbg). Mehrere hun­dert Men­schen haben am Sam­stag in Pots­dam Flagge gegen Rechts gezeigt. Zu der Kundge­bung gegen einen Auf­marsch der recht­sex­tremen NPD hat­ten mehrere gesellschaftliche Grup­pen und Organ­i­sa­tio­nen aufgerufen, darunter der AStA der Uni­ver­sität Pots­dam und die Stadtverwaltung.
Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) betonte bei der Ver­anstal­tung auf dem Alten Markt, das The­ma Recht­sex­trem­is­mus bliebe weit­er­hin «hoch aktuell». Dies beweise der Mord an dem 17-jähri­gen Schüler im uck­er­märkischen Pot­zlow. Bei dieser Tat hät­ten Recht­sex­trem­is­mus, Intol­er­anz und Gewalt­bere­itschaft ohne­gle­ichen Pate ges­tanden. Es gebe daher «nicht den allerg­er­ing­sten Anlass», im Kampf gegen Rechts nachzulassen.
Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs (SPD) ver­wies darauf, dass die NPD weit­ere Aufmärsche in Pots­dam angekündigt habe. Er warnte davor, dass die bran­den­bur­gis­che Lan­deshaupt­stadt mit der Sym­bo­l­ik der NPD in Verbindung gebracht wird. Daher sei die Stadt darauf angewiesen, dass möglichst viele Men­schen gegen Rechts auf die Straße gehen.
Gegen den NPD-Auf­marsch hat­te es bere­its im Vor­feld hefti­gen Wider­stand gegeben. Das Pots­damer Polizeiprä­sid­i­um hat­te die durch den NPD-Lan­desver­band Berlin-Bran­den­burg angemeldete Kundge­bung unter zahlre­ichen Aufla­gen genehmigt. 

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Junge Freiheit hat nicht nur Schönbohm interviewt

POTSDAM In der Auseinan­der­set­zung um sein umstrittenes Inter­view mit der Wochen­zeitung “Junge Frei­heit” (JF) ste­ht Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) nicht allein auf dem öffentlich-medi­alen Schlachtfeld. 

 

Der israelis­che Schrift­steller Ephraim Kishon nimmt die Pub­lika­tion auf deren Inter­net-Seite gegen den Vor­wurf in Schutz, sie sei recht­sex­trem: “Ihr niveau­volles Blatt ist nicht radikal, es ist nicht ein­mal, was man “rechts” nen­nt, son­st hätte ich Ihnen kein Inter­view gegeben”, bemerkt der Satirik­er. Focus-Chefredak­teur Hel­mut Mark­wort pflichtet bei: “Für mich ist die Junge Frei­heit ein Medi­um, das inner­halb des demokratis­chen Sys­tems ste­ht.” Dass der nor­drhein-west­fälis­che Ver­fas­sungss­chutz die “Junge Frei­heit” in seinen Jahres­bericht­en erwäh­nt, hat nach Mark­worts Auf­fas­sung damit zu tun, dass die Behörde alles beobachte, “was nicht auf dem linken Flügel der SPD behei­matet ist”. 

 

Ver­mut­lich wird man dort verge­blich suchen, was die “Junge Frei­heit” auf ihrer Inter­net­seite vorstellt: Das zum Verkauf ange­botene Buch “Die Hitler-Jugend” von Her­bert Taege wird mit den Worten gelobt: “Der Autor schildert in diesem durch und durch ehrlichen Buch den Ide­al­is­mus der Jugend und den Geist, das sit­tliche Wollen und die Erziehungside­ale dieser Organisation.” 

 

Ange­priesen wer­den auch “Hitlers Briefe und Noti­zen”. Das Buch, heißt es, zeige, “was Hitler emp­fand und dachte, wenn er nicht die Absicht hat­te, seine Umwelt zu bee­in­flussen. Diese Doku­mente ste­hen oft in krassem Gegen­satz zu jen­em Bild, das Hitler aus pro­pa­gan­dis­tis­chen Grün­den von sich entwarf.” 

 

Prob­lem­los lassen sich von der Inter­net-Seite der “Junge Frei­heit” auch Poster auf den pri­vat­en Heim­com­put­er herun­ter­laden. Sie zeigen die Pro­pa­gan­da-Regis­seurin des Nation­al­sozial­is­mus, Leni Riefen­stahl, sowie Ernst von Salomon. Der Freiko­rp­skämpfer wurde 1922 wegen sein­er Beteili­gung an der Ermor­dung von Reich­saußen­min­is­ter Wal­ter Rathenau, der jüdis­che Vor­fahren hat­te, zu ein­er fün­fjähri­gen Zuchthausstrafe verurteilt. 

 

Die schärf­ste Kri­tik an der JF for­muliert das nor­drhein-west­fälis­che Lan­desamt für Ver­fas­sungss­chutz. Das Blatt sei “der Neuen Recht­en zuzurech­nen, ein­er um Intellek­tu­al­isierung bemüht­en geisti­gen Strö­mung inner­halb des Recht­sex­trem­is­mus”, notieren die Düs­sel­dor­fer Geheim­di­en­stler in ihrem Bericht für 2001. Die “Neue Rechte” vertrete “ins­beson­dere antilib­erale, anti­demokratis­che, revi­sion­is­tis­che und nation­al­is­tis­che Ideen”. 

 

Ähn­lich bew­ertet das Lan­desamt für Ver­fas­sungss­chutz in Baden-Würt­tem­berg die JF: Sie müsse “als ein wichtiges pub­lizis­tis­ches Bindeglied zwis­chen dem recht­skon­ser­v­a­tiv­en und dem recht­sex­tremen Spek­trum ange­se­hen wer­den”. Die Zeitung “veröf­fentlicht zahlre­iche Beiträge, mit denen ver­sucht wird, dem frei­heitlichen demokratis­chen Rechtsstaat die Legit­i­ma­tion abzus­prechen”. Beispiel­sweise, so das Bun­de­samt für Ver­fas­sungss­chutz, “beze­ich­nete ein Stam­mau­tor die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land als heuch­lerischsten und ver­logen­sten Staat, der jemals auf deutschem Boden existiert habe”. Faz­it der Köl­ner Bun­des­be­hörde: “Die JF bot damit auch 2001 ein Forum für recht­sex­trem­istis­che Mei­n­ungsäußerun­gen und trug insofern weit­er­hin zur Ero­sion der Gren­ze zwis­chen recht­sex­trem­istis­chen und demokratisch-kon­ser­v­a­tiv­en Posi­tio­nen bei.” 

 

Nicht nur Ver­fas­sungss­chützer üben Kri­tik an der JF. Ähn­lich hat sich auch das Oberver­wal­tungs­gericht in Mün­ster in seinem Beschluss vom 22. Mai 2001 (5 A 2055/97) geäußert. Ver­schiedene Veröf­fentlichun­gen in der JF ließen “tat­säch­liche Anhalt­spunk­te für den Ver­dacht von Bestre­bun­gen erken­nen, die gegen das Demokratieprinzip gerichtet sind”, gibt der Ver­fas­sungss­chutzbericht den Gerichts­beschluss wieder. “Überdies ergebe sich das Bild ein­er die Men­schen­würde und das Diskri­m­inierungsver­bot mis­sach­t­en­den frem­den­feindlichen und anti­semi­tis­chen Aus­rich­tung”, zudem wür­den bisweilen “die Opfer des Holo­caust in zynis­ch­er Weise her­abgewürdigt”. Das Gericht monierte darüber hin­aus die Veröf­fentlichung ein­er “größeren Anzahl anti­demokratis­ch­er, frem­den­feindlich­er und anti­semi­tis­ch­er Beiträge” in der Zeitung. 

 

Den­noch kom­men in der JF nicht nur Per­so­n­en zu Wort, die ein­deutig dem rechts­gerichteten bis recht­sex­tremen Spek­trum (wie NPD-Funk­tionär Stef­fen Hup­ka) zuzurech­nen sind. Inter­viewt wer­den oft auch Per­so­n­en aus der Mitte der demokratis­chen Gesellschaft. Diese Scharnier­funk­tion offen­bart nach Auf­fas­sung von Geheim­di­en­stlern das strate­gis­che Konzept der JF. Die eigentlichen poli­tis­chen Ziele sollen “nicht immer offen genan­nt und ver­fol­gt wer­den”, vielmehr solle “recht­sex­trem­istis­ches Gedankengut möglichst ver­schleiert trans­portiert werden”. 

 

Der stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land, Michel Fried­man, wirft Schön­bohm deshalb vor, durch sein Inter­view die “Junge Frei­heit” les­bar für bürg­er­liche Schicht­en zu machen. “Das ist unver­ant­wortlich”, so Friedman.

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NPD-Demo stoppen!

Aufruf zur Antifakundge­bung am Sa, 23. Novem­ber in Potsdam


Gegenkundgebung:

“Gegen Faschis­mus und Krieg!”

9 Uhr

Am Alten Markt

Am 14.9.2002 ver­suchte die NPD mit ein­er Demon­stra­tion unter dem Motto
“Stoppt die Massenein­wan­derung rus­sis­ch­er Juden; Deutsch­land uns
Deutschen!” ein Bein auf Pots­damer Asphalt zu set­zen. Damals kon­nten die
Nazis mit ihren
frem­den­feindlichen Parolen keinen Blu­men­topf gewin­nen, für die ca. 75
Nazis aus Pots­dam und Umland war das wohl eher ein Rein­fall. (Siehe auch:
Infori­ot-Son­der­seite)

Für Sam­stag, den 23.11.2002 wollen sie wieder in Pots­dam marschieren,
dies­mal allerd­ings als eine Friedens­demon­stra­tion unter dem Mot­to: “Gegen
US-Ter­ror; kein Blut für Öl!”. Dass die NPD kein Inter­esse an
kriegerischen Zustän­den hat, wird durch ihre Verehrung für Militaristen
(Waf­fen-SS, Wehrma­cht) und ihrer Frem­den­feindlichkeit überdeut­lich belegt.
Der heuch­lerische Ver­such, näch­sten Sam­stag auf der Antikriegswelle mit zu
schwim­men, um durch die Hin­tertür Jugendliche und Bürg­er für ihre
nation­al­is­tis­che Pro­pa­gan­da zu gewin­nen, wird auch dies­mal scheitern. 

Die NPD ist keine Friedenspartei! Einige Pots­damer Mit­glieder machen dies
auch prak­tisch jedem klar, der nicht
so denkt oder aussieht, wie sie es gerne hät­ten (z.B. abends am
Haupt­bahn­hof). In let­zter Zeit ist es in Pots­dam wieder ver­mehrt zu
ras­sis­tis­chen Über­fällen gekom­men. Die Ver­ant­wortlichen wollen jet­zt gegen
Krieg in Pots­dam demonstrieren?! 

Es darf nicht sein, dass nach knapp 10 Jahren Nazi­aufmärsche in Potsdam
wieder zur Nor­mal­ität wer­den. Darum geht auf die Straße und zeigt den
Nazis wo sie hingehören. 

Wir lassen uns nicht verarschen!

NPD in die Havel!

Infos

Es gibt eine Son­der­seite zum Aufmarsch:

www.no-npd.de.vu

zusät­zlich wird ab spätestens Sam­stag früh ein Antifa-Infotele­fon geschal­tet sein:
0177.876.79.69

Auf www.stadtplan-potsdam.de gibts einen Stadt­plan von Potsdam. 

Neuigkeit­en:

(Infori­ot, 22.11.): Näch­ste Nazide­mo in Pots­dam bere­its für den 21.12. angekündigt

(RH, 22.11.): Rote Hil­fe fordert Grun­drechte für Anti-NPD-Protest ein

(MAZ, 22.11.): Zahl recht­sex­tremer Straftat­en hat sich in Pots­dam verdoppelt

(MAZ, 22.11.): NPD darf unter Aufla­gen marschieren

(AStA, 21.11.): Aufruf gegen die NPD-Demo des AStA der Uni Potsdam

(MAZ, 21.11.): Gegen-Demos angemeldet

(Volx­i­ni, 20.11.): Polizeikon­troll­stelle gegen Behin­derun­gen antifaschis­tis­ch­er Gegendemonstrationen

(MAZ, 20.11.): NPD meldet
Auf­marsch in Pots­dam an

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Nazidemos gegen Schönbohm und Oncken angekündigt

Halbe und kein Ende: Die Nazis um Chris­t­ian Worch haben angekündigt, zwei Demos im Land Bran­den­burg durch­führen zu wollen. Das ganze ist eine Reak­tion auf das Ver­bot des Nazi­auf­marschs am 17. Novem­ber in Halbe.

14. Dezem­ber — Teupitz

Gegen den Amts­di­rek­tor Onck­en des für Halbe zuständi­gen Amtes Schenken­länd­chen soll sich die erste Aktion richt­en: Die Nazis wollen “Druck auf­bauen” und die Abset­zung des Beamten fordern, da dieser sie beim Hick­hack um die Demoan­mel­dung ungerecht behan­delt habe.

Diese Aktion soll am Sam­stag, dem 14. Dezem­ber, in Teupitz (nahe Königs Wuster­hausen) stattfinden. 

21. Dezem­ber — Potsdam

Den zweit­en Auf­marsch pla­nen die Nazis für Sam­stag, den 21. Dezem­ber ab 12 Uhr in Pots­dam. Mot­to: “Schickt Schön­bohm in die Wüste”. Gegen den Bran­den­burg­er Innen­min­is­ter wollen die Faschis­ten demon­stri­eren, da er unmit­tel­bar für das Ver­bot ihres geplatzten Heldenge­denkens ver­ant­wortlich sei.

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Kundgebung und Demonstration in Potzlow/Prenzlau

Als Reak­tion auf den Mord an dem 17jährigen Mar­i­nus gibt es am Sam­stag, den 30.11.02 eine Kundge­bung und Demon­stra­tion in Potzow/Prenzlau

Pot­zlow ist über­all — dem Recht­en Kon­sens entgegentreten

unter diesem Mot­to mobil­isiert die Antifaschis­tis­che Aktion Berlin sowie weit­ere Antifa-Grup­pen aus Berlin und Bran­den­burg in die Uckermark. 

13 Uhr Kundgebung

in Potzlow/Strehlow gegen die akzep­tierende Jugen­dar­beit vor Ort

15 Uhr Demonstration

in Pren­zlau gegen die rechte Hege­monie sowie dem alltäglichen Rassismus 

Weit­ere Infos fol­gen auf Infori­ot und den Seit­en der Antifa Aktion Berlin.

Anrei­se­in­fos von Berlin aus

Von Berlin aus wird es einen Bus und PKW-Kon­voi geben: Tre­ff­punkt: 11.00 Uhr Park and Ride Platz am S‑Bhf. Heinersdorf 

Bus­fahrkarten ab Mon­tag, den 25.11. im Buch­laden “Schwarze Risse” im Mehring­hof, Gneise­naus­tr. 2a 

Da es ver­mut­lich nur drei Busse aus Berlin geben wird, sollen möglichst viele mit dem PKW zum Park and Ride Platz am S‑Bhf. Hein­ers­dorf kom­men. Von dort aus fahren wir gemein­sam nach Potzlow 

Zur Demo in Pren­zlau kann man auch mit dem Woch­enendtick­et fahren, Tre­ff­punkt: 12.45 Uhr Ostbahnhof

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Neonazi-Zeitungen an Cottbuser Schule aufgetaucht

Eine Schule in Bran­den­burg hat ganz unter­schiedliche Her­aus­forderun­gen zu beste­hen. Geburten­schwache Jahrgänge und damit sink­ende Schülerzahlen stellen eventuell sog­ar ihre Exis­tenz in Frage. Darum kann der gute Ruf für eine Schule über­lebenswichtig sein. Der hängt nicht nur von einem ansprechen­den Bil­dungsniveau ab, son­dern auch davon, mit welchem Mut Prob­leme ange­gan­gen werden. 

Was tun, wenn z.B. recht­sex­trem­istis­che Pub­lika­tio­nen an der Schule auf­tauchen? So jüngst wieder geschehen in Cot­tbus. Soll man darüber reden oder die Angele­gen­heit mit Schweigen bedecken? 

Unter­schiedliche Herangehensweisen

Nicht gut berat­en sind Schulleitun­gen, die meinen, die Sache sei durch Stillschweigen aus der Welt zu schaf­fen. Vielle­icht merkt ja nie­mand etwas! Damit sei dem Ruf der Schule am ehesten gedi­ent. Doch dabei nimmt man in Kauf, dass die Prob­leme im Ver­bor­ge­nen weit­er­schwe­len und sich vielle­icht zu einem Flächen­brand entwickeln. 

Deshalb ist es auf jeden Fall bess­er, genau hinzuschauen und das Prob­lem deut­lich zu benen­nen. Kurzfristig mag solche Offen­heit Nachteile mit sich brin­gen. Aber mit­tel- und langfristig ist sie ein­deutig die klügere Wahl. Denn auf diese Weise kann, um im Bild zu bleiben, der Brand­herd ein für alle Mal gelöscht werden. 

Die ein­gangs erwäh­nte Cot­tbuser Schule lieferte jüngst ein bemerkenswert pos­i­tives Beispiel für ein umsichtiges und aufgeschlossenes Herange­hen. Sie teilte das Auf­tauchen recht­sex­trem­istis­ch­er Pro­pa­gan­da an der Schule dem Ver­fas­sungss­chutz mit. 

Was war geschehen?

Einem volljähri­gen Schüler, der sich offen zu sein­er recht­sex­trem­istis­chen Überzeu­gung beken­nt, wurde von der Schulleitung recht­sex­trem­istis­ches Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al abgenom­men. Dabei han­delt es sich um die neon­azis­tis­chen Pub­lika­tio­nen “Mit­teldeutsche Jugend Zeitung” (MJZ) und “Der Fahnenträger”. 

Der Fund ist ein neuer­lich­er Beleg dafür, dass recht­sex­trem­istis­che Grup­pen ihren Nach­wuchs auch unter Schü­lerin­nen und Schülern suchen. Dazu ver­bre­it­en sie vor und auf den Schul­höfen Pro­pa­gan­damit­tel. Sobald jemand aus der Schüler­schaft geködert wor­den ist, soll der gle­ich als Mul­ti­p­lika­tor unter seinen Altersgenossen werben. 

In den 90er Jahren gab es in ver­schiede­nen Teilen Bran­den­burgs neon­azis­tis­che Schü­ler­grup­pen, die sog­ar eigene Blättchen druck­ten. Heute ist der­gle­ichen nicht zu sehen. Aber in benach­barten Bun­deslän­dern agieren dur­chaus recht­sex­trem­istis­che Schülervere­ini­gun­gen. Außer­dem erscheinen neon­azis­tis­che Jugendzeitschriften, die selb­stver­ständlich auch Schüler ansprechen wollen. 

Die “Mit­teldeutsche Jugend Zeitung” (MJZ) und “Der Fah­nen­träger” sind Beispiele dafür. Der “Fah­nen­träger” wird von der “Kam­er­ad­schaft Use­dom” her­aus­gegeben; die an der Cot­tbuser Schule fest­gestellte Aus­gabe ist bere­its über ein Jahr alt. Auf die MJZ sei näher einge­gan­gen, denn für sie zeich­net ein Bran­den­burg­er verantwortlich. 

“Mit­teldeutsche Jugend Zeitung”

Gor­don Rein­holz, ein führen­der Neon­azi im Nor­dosten Bran­den­burgs, wird im Impres­sum der MJZ aus­drück­lich genan­nt. Seit seinem Aus­tritt aus der “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands” (NPD) konzen­tri­ert er seine Arbeit auf den “Märkischen Heimatschutz” (MHS). Dabei han­delt es sich um einen Kam­er­ad­schaftsver­bund, dem im Barn­im, der Uck­er­mark und im Kreis Märkisch-Oder­land ins­ge­samt etwa 40 Mit­glieder ver­schieden­er neon­azis­tis­ch­er Kam­er­ad­schaften ange­hören. Aber auch über­re­gion­al bemüht sich Rein­holz um die Ver­net­zung der Neonaziszene. 

Die MJZ erscheint seit Ende 2001. Inzwis­chen liegt die 5. Aus­gabe vor. Die Auflage umfasst nach eigen­em Bekun­den 300 Exem­plare. Im Gegen­satz zu manch recht­sex­trem­istis­ch­er Schülerzeitung ver­steckt die MJZ ihren weltan­schaulichen Charak­ter nicht. Dem Leser springt bere­its auf dem Titel­blatt der Nr. 5 das Kon­ter­fei des Hitler-Stel­lvertreters Rudolf Heß entgegen. 

Die Zeitung umfasst eine vier­seit­ige Ein­lage namens “Der lokale Patri­ot. Mit­teilungsplat­tform für nationale Jugend­grup­pen aus Mit­teldeutsch­land”. An ihr wirken 13 Grup­pen mit; die meis­ten aus Sach­sen, drei aus Bran­den­burg: “Lausitzer Front” aus Guben, MHS mit Sitz in Eber­swalde und die Kam­er­ad­schaft Cot­tbus. Das Titel­bild der Ein­lage zeigt einen Hitler­jun­gen, einen SA-Mann und einen Wehrma­chtssol­dat­en, die aus strahlen­dem Glanz kom­mend auf den Betra­chter zu marschieren, dazu passend die Parole: “Damals wie heute!” 

Die Pub­lika­tion beschäftigt sich mit jugend­spez­i­fis­chen The­men wie Schule, Jugend­sozialar­beit, Rauchen, Alko­hol, Marken­la­bels, Abwan­derung der Jugend nach West­deutsch­land, geht auf die Hochwasserkatas­tro­phe ein, kri­tisiert ten­den­z­iös die Ein­wan­derungspoli­tik, den “Überwachungsstaat” und die Antifa. Außer­dem find­en sich Berichte über recht­sex­trem­istis­che Ver­anstal­tun­gen, vor allem Demon­stra­tio­nen und Sonnenwendfeier. 

Die Artikel weisen “jour­nal­is­tisch” ein sehr unter­schiedlich­es Niveau auf; nicht alle sind ein­deutig recht­sex­trem­istisch geprägt. Frem­den­feindlichkeit und Sys­temver­drossen­heit schwin­gen jedoch auf jed­er Seite mit. 

Beson­ders krass ist ein im “Stürmer”-Stil gehal­tener Artikel. Er wurde von einem gewis­sen “Wolf­swind” pseu­do­nym ver­fasst. Augen­schein­lich ist der Autor im Umfeld der NPD zu suchen, denn er ruft zur Wahl dieser vom Ver­bot bedro­ht­en Partei auf. 

Der Artikel trägt die Über­schrift “Der Ver­nich­tungskrieg geht weit­er”. Aufhänger ist die Wiedere­in­reisegenehmi­gung für den türkischstäm­mi­gen jugendlichen Seri­en­täter “Mehmet”. Sie dient dem Autor als Beleg für die alt­bekan­nte neon­azis­tis­che These eines “lange geplanten Völk­er­mordes an Deutsch­land (…) mit­tels Total­durchras­sung und zwangsweis­er (…) Massenüber­frem­dung”. Der Autor tis­cht seinen jugendlichen Lesern die revi­sion­is­tis­che Lüge auf, nicht die Deutschen hät­ten den Völk­er­mord an den Juden ver­brochen, son­dern umgekehrt die Juden an den Deutschen. “Gemäß der jüdis­chen Holo­caus­trezep­turen waren und sind es die frem­dras­si­gen Exoten, die man ins überdicht besiedelte Rumpf-Deutsch­land fluten ließ und läßt.” Dieses “Umvolkungspo­ten­tial” besäße “Nar­ren­frei­heit”, natür­lich auf Kosten deutsch­er Steuerzahler. Der ange­bliche Beweis: “Oder ken­nt jemand einen ach so armen Neger oder son­sti­gen Asy­lanten ohne das oblig­a­torische Handy im bekan­nt bil­li­gen Dauertele­fonat am Ohr?” Der Autor lässt sich von seinen Has­sti­raden der­art hin­reißen, dass er nicht ein­mal merkt, wie wider­sprüch­lich seine Aus­sagen ihm ger­at­en. Am Ende klagt er gar: “(…) wer als Deutsch­er in Deutsch­land die Mißstände zur Sprache bringt, der wird von diesen Volksver­rätern und Diäten­bonzen als “aus­län­der­feindlich” beschimpft.” 

Der Ver­fas­sungss­chutz wertet solche Pub­lika­tio­nen gründlich aus. Die Straf­barkeit des zitierten Artikels wird überprüft. 

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Für den Erhalt des NS-Denkmals in Leegebruch

Das jüngst geschän­dete Denkmal in Leege­bruch soll schon seit über zwei Jahren beseit­igt wer­den. Da dies bish­er nicht geklappt hat schrit­ten jet­zt einige Leege­bruch­er wohl zur Selb­sthil­fe. Um Ostern 2000 fand in Leege­bruch eine Kundge­bung für den Erhalt des Denkmals statt. Wir doku­men­tieren hier den Rede­beitrag dieser Kundge­bung, der nichts von sein­er Aktu­al­ität ver­loren hat.

Hände weg vom antifaschis­tis­chen Denkmal in Leegebruch!

Z. B. in Leege­bruch. Da ste­ht ein Denkmal für die KZ-Häftlinge, die im ehe­ma­li­gen Außen­lager Heinkel-Werke des KZ Sach­sen­haausen Zwangsar­beit leis­ten mußten. Das Denkmal ist sanierungs­bedürftig, was allein schon viel
über die Bere­itschaft der Leege­bruch­er aus­sagt, ein ehren­des Gedenken an die KZ-Opfer zu bewahren. Aber da man irgend­wie um eine kosten­in­ten­sive Sanierung nicht herumkommt, kön­nte man das Denkmal ja auch zeit­gemäßer gestal­ten, dachte sich die CDU. Schließlich fehlt in Leege­bruch ja ein Kriegerdenkmal und die DDR war ja auch min­destens eben­so schlimm wie der Nation­al­sozial­is­mus: “Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft”, also den
deutschen Land­sern, die sich in der Sow­je­tu­nion den Arsch abfrieren und massen­weise Juden erschießen mußten, sind ja auch irgend­wie Opfer und die DDR
war min­destens ein “Auschwitz in den See­len” (Jür­gen Fuchs). Dieser Meinung
war auch mit 7 zu 4 Stim­men eine parteiüber­greifende AG, die Ende März
vorschlug, das Denkmal in diesem Sinne umzugestal­ten. Solche dreiste
Rel­a­tivierung der NS-Ver­brechen und Ver­höh­nung der NS-Opfer wäre unter
sow­jetis­ch­er Besatzung nicht denkbar gewesen. 

Doch zum Glück gibt es auch
heute noch ähn­lich dik­ta­torische Insti­tu­tio­nen, die mit total­itären Methoden
der demokratis­chen Erin­nerungskul­tur der Deutschen Gren­zen set­zen. In Leege­bruch übern­immt diese Funk­tion der Denkmalschutz, der von dem SPD-Poli­tik­er und Heimat­geschichtler Dr. Stephan Lan­gen Ende März im
Allein­gang alarmiert wurde. Der Vor­sitzende der Gemeind­ver­samm­lung jam­mert: “Wenn das Mah­n­mal unter Denkmalschutz gestellt wird, bleibt für uns kein
Spiel­raum mehr”, und das ist gut so! Für uns ist die Erhal­tung antifaschis­tis­ch­er Mah­n­male keine Frage von Mehrheit­sentschei­dun­gen der Deutschen, bzw. der Leege­bruch­er. Sie ist eine Verpflich­tung den aus fast
allen Län­dern Europas stam­menden ehe­ma­li­gen KZ-Häftlin­gen gegenüber. 

Der Leege­bruch­er Denkmal­sturzver­such will aber eigentlich nur nach­holen was für die BRD als ganze schon längst gilt. In der nationalen Gedenkstätte, der Neuen Wache in Berlin, wird seit Jahren “den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft” gedacht. Die “demokratis­che Erin­nerungskul­tur der Deutschen” inte­gri­ert somit auf unerträgliche Weise das Schick­sal gefal­l­en­er SS-Män­ner und ver­gaster Juden. Dem ist nur mit undemokratis­chen Mitteln
beizukom­men! Wir wün­schen den anson­sten abscheulichen Bürokrat­en im Amt für Denkmalschutz viel Erfolg. 

Wir kom­men allerd­ings nicht nur wegen des Mah­n­malsstre­its nach Leege­bruch, son­dern auch, weil es hier eine beson­ders starke Vorherrschaft recht­sradikaler Jugendlich­er gibt. Sie pöbeln und schla­gen nach allem Frem­den und nicht-arischem. Für Men­schen mit dun­kler Haut­farbe, mit bun­ten Haaren
oder für Schwule ist Leege­bruch ein absoluter Gefahren­bezirk. Doch ein öffentlich­es Prob­lem ist das in Leege­bruch nicht. Die Eltern stellen sich vor ihre Kinder und küm­mern sich anson­sten um den Sturz antifaschistischer
Mahnmale.

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Kritik am Demo-Verhalten der Polizei

Vor kurzem äußerte sich Polizeiprä­sid­i­umssprech­er Rudi Son­ntag im Zusam­men­hang mit ein­er geplanten NPD-Ver­anstal­tung in der Weise, dass dann, wenn sich linke Demon­stran­ten plan­mäßig mit Spruch­bän­dern in Pots­dam ver­sam­meln, diese nicht mehr den Schutz ein­er anmelde­freien Spon­tandemon­stra­tion genössen. In der Tat geht die Polizei in Pots­dam schon seit Jahren von der grund­sät­zlich falschen Annahme aus, dass Ver­samm­lun­gen genehmigt wer­den müssten und allein wegen fehlen­der “Anmel­dung” ver­hin­dert wer­den dürften. Den­jeni­gen, die sich noch an die nicht angemelde­ten Demon­stra­tio­nen der Wende erin­nern, leuchtet ohne weit­eres ein, wie alt­modisch diese Auf­fas­sung ist. 

Herr Son­ntag sei jeden­falls auf das Grundge­setz aufmerk­sam gemacht, in dem es in Art. 8 unmissver­ständlich heißt: “Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmel­dung oder Erlaub­nis friedlich und ohne Waf­fen zu ver­sam­meln.” Wenn im Ver­samm­lungs­ge­setz gle­ich­wohl eine “Anmel­dung” erwäh­nt wird, ist diese als eine bloße Pflicht zur Mit­teilung, die z.B. Verkehrs­maß­nah­men u.ä. ermöglichen soll, zu ver­ste­hen. Die Ver­let­zung dieser Obliegen­heit stellt jedoch keinen Ver­bots­grund dar! 

Auch dass sich die Polizei offen­sichtlich in der Rolle ein­er Zen­surbe­hörde sieht, ist nicht hin­nehm­bar. Schon die let­zten NPD-Gegen­demon­stra­tion am 14.09.02 waren von der Polizei der­maßen behin­dert wor­den, dass wed­er die geplanten Zeit­en noch die ursprünglichen Routen erkennbar blieben. Eine dadurch provozierte Spon­tandemon­stra­tion wurde von der Polizei observiert und eingekesselt, obwohl kein­er­lei Ver­bots­gründe (wie z.B. Gewalt von Seit­en der Demon­stra­tionsteil­nehmer) vor­la­gen. Das Vorge­hen der Polizei hat­te vor Gericht zwar keinen Bestand; allerd­ings kon­nte die juris­tis­che Entschei­dung erst ver­spätet getrof­fen wer­den, weil die Aufla­gen der Polizei äußerst kurzfristig zugestellt wor­den waren. 

Die geringe Moti­va­tion, der Pots­damer Polizei die Durch­führung ein­er Demo mitzuteilen, ist im übri­gen dem Umstand geschuldet, dass Ver­anstal­ter des Öfteren mit Strafanzeigen über­zo­gen wur­den. Solche Anzeigen stützten sich zumeist darauf, dass ange­blich Aufla­gen nicht einge­hal­ten wur­den. Zwar stell­ten sich solche Vor­würfe später als halt­los her­aus; aber die Botschaft, dass Demo-Ver­anstal­ter der beson­deren polizeilichen Beobach­tung unter­fall­en, ist angekom­men. Und dass sich Demon­stran­ten in Pots­dam ständig durch­suchen, fil­men und einkesseln lassen müssen, ist sich­er auch nicht im Sinne der Deeskala­tion und ein­er freien Mei­n­ungsäußerung. Ich fordere die Polizei auf, zumin­d­est ihre Aufla­gen bei Zeit­en bekan­nt zu geben, um so dem Ver­dacht zu begeg­nen, dass eine rechtzeit­ige gerichtliche Über­prü­fung sys­tem­a­tisch unter­bun­den wer­den soll. Die Polizei hat Grun­drechte zu schützen und nicht zu behindern. 

i.A. Rote Hil­fe e.V. OG Potsdam

Hans Schulz

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Bargeld statt Wertgutscheine gefordert

Dahme-Spree­wald.
“Offene Türen ” ran­nte in der Ein­wohn­er­frages­tunde René Lehniger vom Lübben­er Forum gegen Gewalt, Frem­den­feindlichkeit und Recht­sex­trem­is­mus ein, als er auf die Ziele ein­er Volksini­tia­tive aufmerk­sam machte. Die möchte näm­lich erre­ichen, dass die Lan­desregierung Schluss mit der nach Ansicht des Forums “diskri­m­inieren­den Prax­is ” macht, Wertgutscheine statt Bargeld an Asyl­be­wer­ber auszugeben. Lehniger forderte die Auf­nahme eines Antidiskri­m­inierungsar­tikels in die Lan­desver­fas­sung und bat Kreistagsab­ge­ord­nete und Ver­wal­tung um Unter­stützung. Die sagte Lan­drat Mar­tin Wille zu. Die Ver­wal­tung werde eine Unter­schrifte­nak­tion “in unseren Räu­men nicht behin­dern ” . Wille ver­wies darauf, dass der Kreistag sich bere­its gegen die Lan­desregelung aus­ge­sprochen habe. Jedoch habe das Land eine neg­a­tive Antwort geschickt.

Inforiot