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Seminar des Flüchtlingsrates: Aufenthaltsrecht von Flüchtlingen und MigrantInnen

Schu­lungssem­i­nar zum The­ma: Aufen­thalt­srecht von Flüchtlin­gen und MigrantInnen

 

Leitung: Judith Gleitze — Flüchtlingsrat Bran­den­burg

Fachref­er­ent: Volk­er Maria Hügel — Leit­er des Pro­jek­tes „Qual­i­fizierung der Flüchtlingssozialar­beit“ der Gemein­nützi­gen Gesellschaft zur Unter­stützung Asyl­suchen­der e.V. / Münster

 

Ort: Jugendgäste­haus Friedrichsthal

(Wil­helm­str. 70/72, 16515 Friedrich­sthal (bei Oranienburg)) 

 

Datum: 11.–13. April 2002

Do, 17 Uhr bis Sa, ca. 14 Uhr 

 

Kosten: 35 Euro inkl. Vol­lverpfle­gung, Über­nach­tung und Sem­i­narkosten — Ermäs­si­gun­gen kön­nen vor Ort aus­ge­han­delt wer­den, Bezahlung vor Ort 

 

Anmel­dung: bis zum 4.4.2002 im Büro des FR, über 0331–716 499 (Tel­fon und Fax) oder per fluechtlingsratbrb@jpberlin.de

 

— Der Text des Aus­län­derge­set­zes wird für das Sem­i­nar benötigt !!

— Mate­r­i­al: Mate­ri­alkopi­en, Arbeits­blät­ter des GGUA – Pro­jek­t­büros wer­den gestellt.

 

Anfahrt: Zug oder S‑Bahn bis Oranien­burg, dann Bus 804, stündlich ab S‑Bahnhof, immer um 40 (15:40, 16:40…bis 20:40 Uhr), 15 Minuten Fahrzeit, Ausstieg 1. Hal­testelle in Friedrich­sthal: „Ficht­en­grund“ direkt vor dem Jugendgästehaus 

 

Bankverbindung: Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse Pots­dam BLZ: 160 500 00 KtoNr.: 350 10 10 000 

 

Sem­i­narablauf

Don­ner­stag

Anreise bis 17:00 Uhr – Zimmerbelegung

Beginn des Sem­i­nars 17.15 Uhr

Begrüßung, Vorstel­lungsrunde und Ein­führung in das Thema
Die Zuwan­derungspoli­tik in Deutschland 

19.00 Uhr Abendessen

ab 20.00 Uhr Gele­gen­heit zur Ver­tiefung des The­mas Zuwanderung 

 

Fre­itag

9.00 Uhr Die rechtlichen Grund­la­gen in der Flüchtlings/MigrantInnenarbeit — eine Über­sicht über die ver­schiede­nen Rechtsgebiete

9.30 Uhr Die ver­schiede­nen Aufenthaltstitel

10.30 – 10.45 Pause

10.45 Die aufen­thalts­been­den­den Maßnahmen

— Ausreiseverpflichtung

— Vol­lziehbarkeit der Ausreispflicht

— Duldung

— Abschiebung

— Ausweisung

Dazwis­chen 12.30 – 14.00 Uhr Mit­tagspause und 15.30 – 15.45 Kaffeepause

18.30 Abendessen

ab 19.30 Gele­gen­heit zur Diskussion 

 

Sam­stag

9.00 Uhr Von der Dul­dung zur Aufen­thalts­befug­nis und von der Aufen­thalts­befug­nis zur Aufenthaltserlaubnis 

10.00 Uhr Wo gibt es Ansprüche, wo beste­ht Ermessen?

10.30 – 10.45 Uhr Pause

10.45 Uhr Fra­gen zu Einzelfällen

12.45 Uhr Auswer­tung des Seminars

 

Das Sem­i­nar endet mit dem Mittagessen 

 

Zeitliche Ver­schiebun­gen der Arbeit­sein­heit­en sind möglich und von den Sem­i­narteil­nehmerIn­nen abhängig. 

 

Wir bit­ten alle Teil­nehmerIn­nen, am Don­ner­stag anzureisen, damit wir uns gemein­sam mit der The­matik ver­traut machen kön­nen und den Fre­itag nicht für einen lang­wieri­gen Ein­stieg nutzen müssen! 

 

Das Pro­jekt wird gefördert durch das Bun­desmin­is­teri­um für Fam­i­lie, Senioren, Frauen und Jugend

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Antira-Demo in Oranienburg

Am Sam­stag den 16.03.2002 find­et im bran­den­bur­gis­chen Oranien­burg eine Anti­ras­simus-Demo statt um den nation­al­is­tis­chen Kreisen und der immer mehr
aktiv­er wer­den­den Kam­er­ad­schaftsszene entschlossen ent­ge­gen zutreten. 

 

Oranien­burg galt schon seit der Wende 1990 als eine “Nation­al befre­ite Zone” in Bran­den­burg, wo AntifaschistIn­nen und ein­fach Andersaussehende
immer wieder Gefahr laufen, von herum­lungern­den Nazis zusam­mengeschla­gen zu werden. 

 

Sog­ar zu DDR-Zeit­en, Ende der 80er Jahre waren Krawalle in der Stadt mit
recht­sex­tremen Hin­ter­grün­den keine Sel­tenheit. Heute begren­zen die Nazis ihre Aktio­nen nicht nur auf Oranien­burg, son­dern machen auch Städte in
unmit­tel­bar­er Umge­bung unsich­er, wie zum Beispiel im Okto­ber let­zten Jahres wo zwei AntifaschistIn­nen in Hen­nigs­dorf von 10 Nazis aus Oranien­burg mit
Base­ball-Schlägern in der Nähe eines alter­na­tiv­en Konz­ertes über­fall­en wurden. 

 

Dies wun­dert die ort­san­säs­si­gen Men­schen nicht, da auch von der Stadtver­wal­tungs nichts gegen die sich immer bess­er organ­isieren­den Nazi-Ban­den unter­nom­men wird. Daher ist diese Demon­stra­tion enorm wichtig für die ort­san­säs­si­gen Antifas und um eine öffentliche antifaschistische
Gegenkul­tur etablieren zu können. 

 

Die Demo begin­nt etwa gegen 10 Uhr direkt an der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen. 

 

Oranien­burg liegt etwas nördlich von Berlin und ist aus Berlin kom­mend mit der S1-Oranien­burg zu erre­ichen. Kommt zahlre­ich, da auch mit Faschoansamm­lun­gen im Stadt­ge­bi­et zu rech­nen ist.

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Angeklagt wegen rechter Parolen

Hoy­er­swer­da.
Wegen Volksver­het­zung hat­ten sich gestern fünf junge Män­ner im Alter von 19 bis 31 Jahren vor dem Amts­gericht in Hoy­er­swer­da zu ver­ant­worten. Alle Angeklagten wur­den schuldig gesprochen. Ein­er kam mit ein­er Ver­war­nung davon, die anderen wur­den zu Frei­heitsstrafen auf Bewährung verurteilt. Bere­its im Vor­feld war die Polizei gewarnt wor­den, dass es beim Fußball­heim­spiel des FSV Hoy­er­swer­da gegen den Halleschen FC am 7. Okto­ber ver­gan­genen Jahres zu Auss­chre­itun­gen kom­men könne. Das Augen­merk der Polizei lag daher auf ein­er ein­heimis­chen Gruppe, die aus etwa 20 Per­so­n­en bestand und bere­its während des Spiels durch starken Alko­hol­genuss und Parolen wie “Wir kriegen euch ” auf sich aufmerk­sam machte. “Die Grup­pierung gehörte augen­schein­lich zur recht­en Szene, alle hat­ten kurzgeschorene Haare und tru­gen Bomber­jack­en und Springer­stiefel ” , sagte der Polizeibeamte Lutz Lerche. Weit­er erk­lärte er, dass die Gruppe Anhänger der Gäste aus Halle mit laut­starken Chorgesän­gen wie “Eine U‑Bahn, eine U‑Bahn von Halle nach Auschwitz bauen wir ” provozierte. Daraufhin nahm die Polizei acht Fußball­fans in Gewahrsam. Mit ein­er Aus­nahme bestrit­ten alle ihre Beteili­gung an dem ver­fas­sungswidri­gen Gesang. “Ich wollte mit meinem Fre­und nur zum PKW ” erk­lärte der 19-jährige Jan F. Der geständi­ge Torsten R. sagte: “Ich war stark angetrunk­en, also kann das schon sein, dass ich mit­gemacht habe. ” Die Staat­san­waltschaft und der Richter Bosco Näther schenk­te den Aus­führun­gen der Polizei mehr Glauben. Die Urteile fie­len unter­schiedlich hart aus. Jan F. wurde auf­grund seines Alters und weil er bis dahin noch nie mit dem Gesetz in Kon­flikt kam, nach dem Jugend­strafge­setz zu 60 Stun­den gemein­nütziger Arbeit verurteilt und bekam eine Ver­war­nung aus­ge­sprochen. Der bis dahin eben­falls noch nicht straf­fäl­lig gewor­dene Heiko W. bekam 3 Monate auf Bewährung. Die anderen drei Beschuldigten wur­den auf­grund ihrer län­geren Vorstrafen­reg­is­ter zu vier Monat­en Haft auf Bewährung verurteilt.

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CDU setzt Koalitionspartner unter Druck

Basisver­bände nehmen in der Zuwan­derungs­frage auch einen Bruch des Regierungs­bünd­niss­es mit der SPD in Kauf

ddp 

POTSDAM/SENFTENBERG. Die SPD/C­DU-Koali­tion in Bran­den­burg ist wach­senden Belas­tun­gen aus­ge­set­zt. Sollte Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe (SPD) am 22. März im Bun­desrat dem Zuwan­derungs­ge­setz zus­tim­men, “müsste die Koali­tion ver­lassen wer­den”, forderte am Mon­tag der CDU-Kreis­chef von Ober­spree­wald-Lausitz, Hol­ger Kelch, in Sen­ften­berg. Die “harte Lin­ie” des Kreisver­ban­des sei auch die Mehrheitsmei­n­ung in der Partei. Dem ent­geg­nete SPD-Lan­desvize Gunter Fritsch, die Sozialdemokrat­en ließen sich “nicht unter Druck setzen”.
Bran­den­burg werde dem Gesetz “mit höch­ster Wahrschein­lichkeit” seine Zus­tim­mung ver­weigern, sagte CDU-Gen­er­alsekretär Thomas Lunacek. Er beteilige sich aber nicht an Speku­la­tio­nen, ob im Falle ein­er Zus­tim­mung Stolpes nur Innen­min­is­ter und Lan­desparte­ichef Jörg Schön­bohm (CDU) oder gle­ich die ganze Partei aus der großen Koali­tion aussteige. 

Die SPD geht weit­er davon aus, dass die Entschei­dung über das Abstim­mungsver­hal­ten Bran­den­burgs im Bun­desrat nicht vor dem 19. März falle, sagte Fritsch. Doch auch in sein­er Partei gibt es kri­tis­che Stim­men. So fordert der SPD-Ortsvere­in Pots­dam-Babels­berg aus­drück­lich, Stolpe solle dem Gesetz der rot-grü­nen Bun­desregierung zus­tim­men. Laut Koali­tionsver­trag müsste sich Bran­den­burg in der Län­derkam­mer jedoch enthal­ten, wenn sich die Part­ner nicht einig sind. Bran­den­burg gilt im Bun­desrat als Zün­glein an der Waage. 

Die CDU habe sich schon bei der Steuer- und Renten­re­form ver­bo­gen, sagte Klech, jet­zt erwarte die Union ein Ent­ge­genkom­men der SPD. CDU-Chef Jörg Schön­bohm hat­te am Sam­stag am Rande ein­er Klausurta­gung der Berlin­er CDU ein Ende der großen Koali­tion nicht mehr ausgeschlossen. 

Die Land­stags­frak­tion­schefin der CDU, Beate Blechinger, mah­nte die SPD zur Ein­hal­tung des Koali­tionsver­trages. Dann sei das Regierungs­bünd­nis “nicht in Gefahr”. Blechinger geht ohne­hin davon aus, dass es bei der Abstim­mung nicht mehr auf die Stim­men Bran­den­burgs ankommt. Die Län­der kön­nten schon vorher den Ver­mit­tlungsauss­chuss von Bun­destag und Bun­desrat anrufen. 

Sollte die Koali­tion in Pots­dam zer­brechen, ste­ht die PDS als neuer Regierungspart­ner bere­it. Seine Partei sei darauf eingestellt, sagte Lan­deschef Ralf Christof­fers. In der SPD schwinde die Abnei­gung gegen ein rot-rotes Regierungs­bünd­nis, wozu auch die SPD/PDS-Koali­tion in Berlin beitrage. Eine Tolerierung ein­er SPD-Min­der­heit­sregierung schloss er erneut aus.

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Wie viel Haschisch ist erlaubt?

Bernau — Der straf­freie «geringe Haschis­chbe­sitz» eines 20-jähri­gen Bernauers wird zum Fall für das Bun­desver­fas­sungs­gericht. Nach Ansicht des Jugen­drichters Andreas Müller vom Amts­gericht Bernau (Barn­im) ist bish­er in Deutsch­land nicht ein­deutig rechtlich gek­lärt, bis zu welch­er Menge es sich beim Erwerb und Besitz von Cannabis um eine Bagatelle han­delt. Der Jugendliche war vor einiger Zeit vor ein­er Berlin­er Tech­no-Dis­cothek mit ein­er Menge von 3,5 Gramm Cannabis erwis­cht worden. 

Da er in Bran­den­burg seinen Haupt­wohn­sitz hat, wurde die Anzeige der Berlin­er Polizei nach Bernau übergeben. Die dor­tige Staat­san­waltschaft erhob Anklage. «Zunächst wollte ich das Ver­fahren wegen Ger­ingfügigkeit ein­stellen, aber die Staat­san­waltschaft behar­rte auf einem Straf­prozess», sagte Richter Müller der Berlin­er Mor­gen­post und ergänzte: «In Berlin hät­ten sie ihn laufen lassen, da dort der Besitz von bis zu sechs 6 Gramm Cannabis als ger­ingfügig eingeschätzt wird.» 

In Bay­ern sind es drei so genan­nte Kon­sumein­heit­en zu je zwei Gramm, Baden-Würt­tem­berg hat drei Kon­sumein­heit­en zu je einem Gramm. Den höch­sten erlaubten Wert weist Schleswig-Hol­stein mit bis zu 30 Gramm Haschisch auf. In Bran­den­burg, wo eben­falls drei Kon­sumein­heit­en «zuläs­sig» sind, kön­nte die Recht­sprechung nicht unter­schiedlich­er sein. Die Staat­san­waltschaft Frank­furt (O.), zu der das Amts­gericht Bernau gehört, ist am streng­sten mit einem Gramm je Kon­sumein­heit. Der Erwis­chte hat­te also nach diesem Regle­ment 0,5 Gramm zu viel bei sich. In Pots­dam ver­fahren die Ermit­tlungs­be­hör­den weitaus tol­er­an­ter. Dort sind es eben­falls drei Kon­sumein­heit­en, aber ins­ge­samt sind es hier bis zu 15 Gramm Cannabis, wie Press­esprecherin Sigrid Komor mit­teilte. Für Jurist Müller, der als ein fair­er und schnell bear­bei­t­en­der Jugen­drichter gilt, blieb keine andere Wahl, als das Ver­fahren auszuset­zen und eine Nor­menkon­trol­lk­lage beim Bun­desver­fas­sungs­gericht anzus­tren­gen. Er hielte es ein­fach für nicht vernün­ftig, einen jun­gen Men­schen wegen solch­er Bagatellen zu krim­i­nal­isieren. Das binde zudem zahlre­iche Kräfte der Bran­den­burg­er Jus­tiz und der Polizei, die für die Bekämp­fung ander­er Straftat­en bess­er einge­set­zt wer­den kön­nten. Zwei Gutachter, die Müller eigens für den vor­liegen­den Fall bestellt hat­te, kamen zu der Auf­fas­sung, dass «allen­falls eine geringe Selb­stschädi­gung durch Cannabis fest­gestellt» wer­den könnte. 

Vor acht Jahren hat­te das Bun­desver­fas­sungs­gericht entsch­ieden, dass das Ver­bot von Haschisch in Deutsch­land mit dem Grundge­setz vere­in­bar ist, der Erwerb und Besitz von gerin­gen Men­gen der «weichen Droge» jedoch straf­frei bleiben muss. Auch im Betäubungsmit­telge­setz heißt es, ein Strafver­fahren könne bei Ger­ingfügigkeit eingestellt wer­den. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) zufolge seien 2001 von den lan­desweit erfassten 4969 Dro­gen­de­lik­ten 96,7 Prozent gelöst worden.

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Der qualvolle Tod eines Obdachlosen

berlin­er morgenpost

Der qualvolle Tod eines Obdachlosen 

dpa Pots­dam — Im Pots­damer Prozess um den Mord an einem Obdachlosen hat eine Gerichtsmedi­ziner­in den qualvollen Tod des 61-jähri­gen Opfers beschrieben. Die fünf jugendlichen Angreifer hät­ten dem Obdachlosen durch Schläge und Tritte unter anderem den Schädel und 16 Rip­pen gebrochen, sagte Gerichtsmedi­ziner­in Petra Bach am Mon­tag vor dem Landgericht. Dies habe die Obduk­tion ergeben. Nach dem Angriff im August 2001 in Dahle­witz (Kreis Tel­tow-Fläming) war das Opfer an seinem eige­nen Blut erstickt. 

Die Angeklagten im Alter von 17 bis 22 Jahren hat­ten die Tat zu Beginn des Prozess­es weit­ge­hend ges­tanden. Nur ihre jew­eils eigene Beteili­gung schwächt­en sie dabei ab. Nach Überzeu­gung der Staat­san­waltschaft woll­ten die Angeklagten «Pen­ner ver­prügeln, weil sie deren Lebensweise mis­sacht­en». Dazu waren sie in den Bun­ga­low einge­drun­gen, in dem sich der Obdachlose am Tatabend aufhielt. 

Vier der Män­ner sind wegen Mordes aus niederen Beweg­grün­den angeklagt. Dem Jüng­sten wird nur Totschlag zur Last gelegt, weil er erst später dazu stieß und nach Ansicht der Staat­san­waltschaft nichts von den Motiv­en der anderen wusste. 

Blu­tun­gen in Hirn und Rücken

Während des Über­falls brachen die angetrunk­e­nen Män­ner ihrem Opfer nach Angaben der Medi­ziner­in zahlre­iche Knochen in Gesicht und Oberkör­p­er, darunter die Nase, den Schädel, ein Schlüs­sel­bein und 16 Rip­pen, die mehrfach zer­split­terten. Das Opfer müsse große Schmerzen gehabt haben, sagte Bach. Infolge der Schläge und Tritte — ein­er der Angeklagten trug nach eige­nen Angaben Arbeitss­chuhe mit Stahlkap­pen — erlitt der Obdachlose Blu­tun­gen in Hirn, Rück­en, Mund und Luftröhre. 

Durch Tritte zwis­chen die Beine ris­sen zudem der Dün­ndarm des 61-Jähri­gen und sein Geschlecht­steil. Ein Notarzt fand ihn zwei Tage nach dem Angriff tot in einem Gebüsch nahe dem Tatort. Drei der Män­ner hat­ten zu Beginn des seit 18. Feb­ru­ar laufend­en Prozess­es eingeräumt, zuvor jew­eils zwis­chen 12 und 18 Flaschen Bier getrunk­en zu haben. Ein 21-Jähriger hat­te nach der Fes­t­nahme ein­er Haftrich­terin erk­lärt: «Im Wesentlichen ging es nur darum, dass wir unseren Spaß haben wollten.» 

Eine als Zeu­g­in geladene Psy­chi­a­terin stellte an diesem vierten Ver­hand­lungstag zudem ein Gutacht­en über einen der Angeklagten vor. Der eben­falls 21-jährige Mann, den die Gutach­terin bei mehreren Haftbe­suchen befragt hat­te, ist nach ihren Worten voll schuld­fähig. Der Mann sei ein «Mitläufer von sehr niedriger Intel­li­genz», sagte die Gutach­terin. Er habe eingeräumt, moralisch 25 Jahre Haft ver­di­ent zu haben. Der Prozess soll mor­gen fort­ge­set­zt werden.

berlin­er zeitung

Täter waren nicht im Vollrausch 

Mord an Obdachlosem: Angeklagte schuldfähig
Jan Thomsen

POTSDAM. Bei dem bru­tal­en Mord an einem Obdachlosen in Dahle­witz, began­gen von fünf jun­gen Män­nern im August vorigen Jahres, hat Alko­hol offen­bar nur eine geringe Rolle gespielt. Dies geht aus den Berech­nun­gen her­vor, die die Gerichtsmedi­ziner­in am Mon­tag im Prozess vor dem Pots­damer Landgericht vorstellte. Zwar hat­ten alle Angeklagten im Alter von 17 bis 22 Jahren aus­ge­sagt, zur Tatzeit angetrunk­en gewe­sen zu sein; doch dass sie wirk­lich so viel Bier tranken, wie sie detail­liert angaben, bezweifelte die Gerichtsmedi­ziner­in Petra Bach. “Nach dem, was sie danach noch alles getan haben, halte ich das für unwahrschein­lich”, sagte sie. 

Außer Ralf W. hat­ten alle Angeklagten gesagt, zwölf bis 18 Flaschen Bier getrunk­en zu haben, bevor sie ihr 61-jähriges Opfer Dieter Manzke über­fie­len und zu Tode quäl­ten. Die nach diesen Angaben berech­neten Blutalko­hol­w­erte lagen bei den bei­den mut­maßlichen Haupt­tätern zwar im Höch­st­fall bei mehr als drei Promille. “Doch das wäre nor­maler­weise ein Voll­rausch”, sagte die Exper­tin. Die Angeklagten hät­ten jedoch genaue Erin­nerun­gen an die Tat und waren offen­bar prob­lem­los per Fahrrad unter­wegs. Auch die Schwest­er eines der Angeklagten, Heike W., hat­te bere­its am vorigen Prozesstag aus­ge­sagt, auf sie habe kein­er der Män­ner stark betrunk­en gewirkt. 

Mit welch­er Erbar­mungslosigkeit die Angeklagten ihr wehrlos­es Opfer trak­tierten, zeigen die Befunde der Obduk­tion. Dieter Manzke — ein schmächtiger Mann, der nur 45 Kilo­gramm wog — erlitt schw­er­ste Ver­let­zun­gen im Gesicht und am Kör­p­er, sagte die Gerichtsmedi­ziner­in: Das Jochbein, die Augen­höhlen, die Nase waren gebrochen, zwei Zähne aus­geschla­gen, Lip­pen und Ohren blutig aufgeris­sen. Der Kör­p­er war mit Blutergüssen über­sät. Mit ihren Trit­ten brachen die Täter ihm allein 16 Rip­pen, die zum Teil zer­split­terten. Manzke habe die Gewalt höch­stens “ein bis zwei Stun­den” über­lebt, sagte Petra Bach.

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Drei Überfälle auf Ausländer

berlin­er morgenpost:

Drei Über­fälle auf Ausländer

vok Pots­dam — In Bran­den­burg sind am Woch­enende drei Men­schen bei aus­län­der­feindlichen Über­grif­f­en ver­let­zt wor­den: In Tem­plin (Uck­er­mark) traf es am späten Son­ntagabend einen 34-jähriger Inder. Nach bish­eri­gen Erken­nt­nis­sen der Polizei hat ein 21-Jähriger an der Woh­nungstür des Mannes Sturm gek­lin­gelt. Als dieser die Tür öffnete, ver­set­zte ihm der alko­holisierte Angreifer drei gezielte Schläge ins Gesicht und stürmte in die Woh­nung. Ein Besuch­er des Opfers kon­nte den Mann wieder aus der Woh­nung drän­gen, worauf er vor dem Haus aus­län­der­feindliche Parolen brüllte. Die Polizei nahm den 21-Jähri­gen vor­läu­fig fest. 

In Bas­dorf (Barn­im) haben am Son­ntag­mor­gen zwei Män­ner die Außen­jalousie der Woh­nung ein­er türkischen Fam­i­lie beschädigt und sind anschließend geflüchtet. Wie der Polizei in diesem Zusam­men­hang bekan­nt wurde, war die Mut­ter in der Vor­woche von einem Mann bedro­ht wor­den. Dieser habe für das Woch­enende eine Par­ty mit «rechts­gerichteten Leuten» angekündigt und das dies der let­zte gemein­same Tag für die Fam­i­lie werde, teilte die Polizei mit. 

Eben­falls am frühen Son­ntag­mor­gen haben mehrere Per­so­n­en in Hen­nigs­dorf (Ober­hav­el) den Besitzer und einen Angestell­ten eines türkischen Imbiss geschla­gen und das Mobil­iar demoliert. Die 26 und 31 Jahre alten Opfer mussten ambu­lant behan­delt werden. 

berlin­er zeitung

Erneut Gewal­tak­te gegen Ausländer
dpa 

Ein 34-jähriger Inder ist in sein­er Woh­nung in Tem­plin (Uck­er­mark) bei einem Angriff ver­let­zt wor­den. Ein 21-Jähriger habe bei ihm gek­lin­gelt und ihm dreimal mit der Faust ins Gesicht geschla­gen, teilte die Eber­swalder Polizei mit. Nach­dem ein Besuch­er des Opfers den alko­holisierten Angreifer aus der Woh­nung drängte, soll dieser vorm Haus aus­län­der­feindliche Parolen gebrüllt haben. Die Polizei nahm den Mann fest. In Bas­dorf (Barn­im) wurde eine türkische Fam­i­lie bedro­ht. Zwei unbekan­nte Män­ner beschädigten am Son­ntag eine Außen­jalousie der Woh­nung und flüchteten. Die Polizei stellte die Fam­i­lie unter Schutz, weil sie nach eige­nen Angaben schon zuvor bedro­ht wor­den war. In Hen­nigs­dorf grif­f­en mehrere Per­so­n­en zwei türkische Män­ner in einem Imbiss an und ver­let­zten sie leicht. 

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Rechte Angriffe in Hennigsdorf, Templin und Basdorf

Zu einem ver­mut­lich frem­den­feindlichen Angriff ist es in der Nacht zum Son­ntag in Hen­nigs­dorf (Oberhavel)gekommen. Mehrere Unbekan­nte grif­f­en zwei Türken in einem Imbiss an. 

Ein 34-jähriger Inder wurde in sein­er Woh­nung in Tem­plin (Uck­er­mark) bei einem Angriff ver­let­zt. Ein 21-Jähriger habe bei ihm gek­lin­gelt und ihm drei Faustschläge ins Gesicht ver­set­zt, hieß es gestern zu dem Vorfall. 

Auch eine türkische Fam­i­lie in Bas­dorf (Barn­im) ist am Woch­enende bedro­ht worden.

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Rechte marschierten in Schwedt

SCHWEDT/ODER. Bei einem recht­sex­tremen Auf­marsch und ein­er Gegenkundge­bung in Schwedt/Oder sind am Sonnabend ins­ge­samt zwölf Teil­nehmer von der Polizei in Gewahrsam genom­men wor­den. An der recht­en Demon­stra­tion durch die Innen­stadt unter dem Mot­to “Deutsch­land in den Gren­zen von 1937” nah­men laut Polizei bis zu 130 Per­so­n­en teil.
Dem Aufruf zur von Bürg­er­meis­ter Peter Schauer (SPD) angemelde­ten Mah­nwache “Gegen Revan­chis­mus und Recht­sex­trem­is­mus” fol­gten 360 Bürg­er, darunter Vertreter von Parteien und Jugen­dini­tia­tiv­en, der Lan­drat der Uck­er­mark Kle­mens Schmitz (SPD) sowie Polizeipräsi­dentin Uta Leich­sen­ring. Unter anderem durch eine kurzfristige Änderung der Marschroute der Recht­en kon­nte ein friedlich­er Ablauf gesichert wer­den, hieß es. 

Von den zwölf in Gewahrsam Genomme­nen hat­ten zehn mit gefährlichen Gegen­stän­den oder ver­mummt an der Mah­nwache teil­nehmen wollen. Bei ihnen wur­den beispiel­sweise ein Mess­er mit 13 Zen­time­ter langer Klinge und Reiz­gas sichergestellt. Gegen Teil­nehmer des recht­en Aufzuges wur­den Anzeigen wegen Ver­wen­dens ver­fas­sungswidriger Kennze­ichen sowie wegen Ver­stoßes gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz erstat­tet. Gegen vier weit­ere Per­so­n­en wurde ein Platzver­weis erteilt, weil sie ihre Hunde nicht angeleint hat­ten oder die Tiere keinen Maulko­rb trugen. 

Berichte von Teil­nehmerIn­nen der Antifaak­tio­nen gibt es hier: Berichte

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Bericht aus Schwedt: Heftige Proteste gegen IWG

Es waren laut Polizei um die 40 Nasen, aber eigentlich waren es doch gut 50, wenn nicht mehr. Antifas waren es aber richtig viel mehr. Zur Mah­nwache waren alle Parteien, Attac-Schwedt, Jusos und die Kirche gekom­men. Es waren gut
150–200 Jugendliche und dazu noch ordentlich Erwachsene.
Das High­light aber gle­ich zuerst. Bei den Absprachen mit der Polizei am Anfang zur Mah­nwache kam ein klein­er älter­er Herr und fragte uns und die neben­ste­hen­den Polizis­ten nach einem gewis­sen Gor­don Rein­holz. Nanü, wer
ist denn das?!? Wir fragten den Her­rn wer er denn sei und er antwortete, dass er Herr Palet­ta sei und diese Demo hier schließlich angemeldet habe. 

 

Wir haben (ihn) sehr (aus-)gelacht!!!! Die Polizis­ten wiesen wir ihn daraufhin, dass er hier nicht unbe­d­ingt richtig ist und nach­dem er uns zu
sein­er “After-Demo-Par­ty” nach Eber­swalde ein­ge­laden hat­te, war er recht schnell verschwunden.
Alle Leute wur­den daraufhin über die Aktion (den Nazis den Rück­en zudrehen) unter­richtet und auch der Bürg­er­meis­ter war erfreut (soviel Kreativ­ität bei der Jugend!). Aber als sich der Nazi-Trupp näherte, wur­den Parolen wie
“Nazis raus” usw. immer lauter und schwupps
saßen auch schon drei Leute auf der Straße. 

 

Die Bullen, angereist aus Pots­dam, Barn­im, Märkisch Oder­land und Schwedt macht­en sofort die Straße dicht und so hat­ten alle weit­eren poten­tiellen Sitzblock­ade-Teil­nehmerIn­nen schlechte Karten. Die Pots­damer Bullen beseit­igten zu 20. mit einiger mühe die drei Leute, doch auf­grund der heißen Stim­mung beschloß die Einsatzleitung,
die Route zu ändern, da sich nicht gewährleis­ten ließ, die Gegen­demon­stran­tInnen auf dem Gehweg zu halten. 

 

Diese Entschei­dung war ein ein­deutiger Polizeifehler, denn jet­zt zog eine aufge­brachte Masse von Jugendlichen, der sich ver­dammt viele Ältere anschlossen, zu einem anderen Punkt um dort im Nu die Straße kom­plett zu
block­ieren. Prob­lem an der Sache war, das diese stelle viel enger war und fast ohne jeglichen Raum zum Rück­zug. Sprich, wenn was passiert wäre, dann hätte es
dort richtig gek­nallt. Aber ich glaube, die Bullen haben das spätestens gemerkt, als sie ver­sucht­en die straßen­block­ierende Men­schen­masse durch
her­an­na­hende Polizei­wan­nen zur Seite zu drän­gen. Die Horde Kahlrasiert­er kon­nte von nun an nur unter heftigem Polizeis­chutz ihren Platz für die Kundge­bung erre­ichen. Von allen Seit­en hagelte es Parolen und Sprechgesänge. 

 

Reak­tion der Bullen: der Platz wurde weiträu­mig abges­per­rt. Mit der Kirche wurde, seit­ens der Antifa, geregelt, das während Palet­tas Rede die Glock­en läuteten und das ergab zusam­men mit den pfeifend­en und schreienden
Gegen­demon­stran­tInnen eine Geräuschkulisse die ein Herr Palet­ta nicht übertö­nen kon­nte. Ihr komis­ches Lied am Ende des Gelabers wurde abge­brochen, weil kein Nazi mehr hörte, wie weit sein Nach­bar schon mit dem Sin­gen war. Beim Abzug
vom Kundge­bungsplatz mussten die Bullen nun ordentlich mit dem Auto drän­geln und erst dann war es den Nazis möglich, mit ihrem Fre­und und Helfer zum
aus­gangspunkt zu ziehen. 

 

Für Schwedt war es extrem geil und ver­dammt wichtig den Nazis mit so vie­len Leuten zu zeigen, dass sie hier nichts zu suchen haben. Frau Leich­sen­ring, welche eben­falls anwe­send war, zeigte sich sehr von der
Kreativ­ität der Schwedter Jugend erstaunt.
Am Rande kam es zu ein­er kleinen Auseinan­der­set­zung zwis­chen einem pöbel­n­dem Nazi und ca. 8 Kinder­punks, welche ihm auf die fresse hauen woll­ten. Blöder­weise geschah dies genau vor einem Park­platz, der voll mit Bullen war.
Sehr unklug und so kam, was kom­men musste: Vor­beugege­wahrsam für alle Punks. 

 

Naja.…..trotzdem eine kom­plett gute Sache hier in Schwedt!

Inforiot