Kategorien
Uncategorized

Junge Rechte sanieren KZ-Gedenkstätte

Junge Rechte sanieren KZ-Gedenkstätte 

18 rechte Jugendliche aus Bran­den­burg sanieren einen Teil der Inter­na­tionalen Jugend­begeg­nungsstätte des ehe­ma­li­gen NS-Konzen­tra­tionslagers Sach­sen­hausen. Das am Dien­stag ges­tartete Pro­jekt “Wahrnehmen — Auseinan­der­set­zen — Akzep­tieren” solle sowohl die Weltof­fen­heit und Tol­er­anz als auch die fach­liche Qual­i­fika­tion fördern, sagte Pro­jek­tleit­er Uwe Dankert in Oranien­burg. Das Pro­jekt wird von Land, Bund und EU gefördert.

Kategorien
Uncategorized

Gedenktafel für Todesmarsch gestohlen

berlin­er morgenpost:

Gedenk­tafel für Todes­marsch gestohlen 

dpa Put­litz — Eine Gedenk­tafel für die Opfer des Todes­marsches ist in Put­litz (Land­kreis Prig­nitz) gestohlen wor­den. Nach Angaben der Oranien­burg­er Polizei vom Dien­stag bemerk­te ein Polizist den Dieb­stahl. Die Tafel war mit Schrauben an einem Stein befes­tigt gewe­sen. Nach Polizeiangaben gibt es keine Spuren von Gewaltanwendung. 

berlin­er zeitung:

Gedenk­tafel für NS-Opfer gestohlen 

Eine Gedenk­tafel für die Opfer des Todes­marsches ist in Put­litz (Prig­nitz) gestohlen wor­den. Nach Angaben der Oranien­burg­er Polizei vom Dien­stag hat­te ein Polizist bere­its am Vortag den Dieb­stahl der Tafel an der Brücke am Müh­len­tor ent­deckt. Die Tafel war mit Schrauben und Dübeln an einem Stein befes­tigt gewe­sen. Spuren von Gewal­tan­wen­dung seien nicht ent­deckt wor­den, hieß es. 

Kategorien
Uncategorized

Polizei verhindert Hooligan-Konzert in Dallgow

DALLGOW‑DÖBERITZ Mit einem Großaufge­bot hat die Polizei gestern Abend einen Auftritt der Hooli­gan-Gruppe “Kat­e­gorie C” in Dall­gow-Döberitz (Havel­land) ver­hin­dert. Befürchtet wurde, dass bis zu 800 Per­so­n­en aus der Hooli­gan-Szene anreisen wür­den, um die Musik der Bre­mer Band zu hören. 

Der Ver­anstal­tung­sort, das Dall­go­w­er “Volk­shaus”, war von ein­er Pri­vat­per­son vor Wochen von der Gemeinde angemietet wor­den. Szenekundi­ge Beamte aus Berlin hat­ten von dem geplanten Konz­ert erfahren und Bürg­er­meis­ter Hans-Gün­ter Hep­pe informiert. Dieser wandte sich an die Bran­den­burg­er Polizei, die ihm emp­fahl, den Mietver­trag ein­seit­ig zu brechen. 

Das geschah, und ein Antrag der Ver­anstal­ter auf einst­weilige Anord­nung, das Konz­ert doch noch zuzu­lassen, wurde vom Pots­damer Ver­wal­tungs­gericht gestern abgelehnt. 

Obwohl den Ver­anstal­tern seit Tagen klar war, dass kein Konz­ert in Dall­gow-Döberitz stat­tfind­et, ver­sucht­en diese gestern gegen 14 Uhr, Getränke und Ton­tech­nik in Dall­gow-Döberitz abzu­laden. Von den Polizeibeamten wur­den umge­hend Platzver­weise gegen 15 Per­so­n­en aus­ge­sprochen, diese kamen dem auch nach, so dass nie­mand in Gewahrsam genom­men wer­den musste. 

Rings um Dall­gow-Döberitz hat­ten Beamte der Lan­de­sein­satzein­heit LESE sowie der Bere­itschaft­spolizei und des Bun­des­gren­zschutzes umfan­gre­iche Kon­trollen organ­isiert. So wur­den Passier­stellen auf der Bun­desstraße 5 aus Rich­tung des Auto­bah­n­ringes A 10 und aus Rich­tung Berlin-Span­dau sowie in der Nach­barstadt Falkensee ein­gerichtet. Allerd­ings ver­sucht­en kaum Hooli­gans, mit dem Auto anzureisen. Die Polizei ver­mutet, dass viele im let­zten Augen­blick tele­fonisch von den Ver­anstal­tern gewarnt wor­den waren. Bis zum Nach­mit­tag war das Konz­ert noch auf der Inter­net­seite der Band “Kat­e­gorie C” mit Anfahrtshin­weisen angekündigt. Berlin­er Polizis­ten wiesen am Ost­bahn­hof rund 100 Hooli­gans ab, die offen­sichtlich mit dem Zug anreisen woll­ten. “Kat­e­gorie C” ist nicht nur ein Band­name, son­dern auch Fachaus­druck der Polizei für beson­ders gewalt­bere­ite, “harte” Hooligans. 

Polizei ver­hin­dert Hooligan-Konzert

Über 50 Platzver­weise bei Dallgow-Döberitz

(Berlin­er Zeitung) Die Polizei hat am Fre­itagabend ein Hooli­gan-Konz­ert in Dall­gow-Döberitz (Havel­land) ver­hin­dert. Es wur­den mehr als 50 Platzver­weise erteilt, teilte die Polizei am Sonnabend mit. Gewalt­same Zwis­chen­fälle hat es den Angaben zufolge nicht gegeben. Das Konz­ert sollte im gemein­deeige­nen Dall­go­w­er Volk­shaus stat­tfind­en. Allerd­ings hat­te die Gemeinde den Mietver­trag gekündigt, als bekan­nt wurde, um welche Art von Konz­ert es sich han­delt. Das Pots­damer Ver­wal­tungs­gericht lehnte eine einst­weilige Anord­nung ab, das Konz­ert doch noch zuzu­lassen. Zu der Ver­anstal­tung, für die auch im Inter­net gewor­ben wurde, soll­ten bis zu 800 Men­schen anreisen.

Kategorien
Uncategorized

Stolpe: Keine Entwarnung bei Rechtsextremismus

berlin­er morgenpost:

Stolpe: Keine Ent­war­nung bei Rechtsextremismus 

dpa Pots­dam — Der Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg muss nach Ein­schätzung von Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe (SPD) unver­min­dert hart bekämpft wer­den. Hier gebe es keine Ent­war­nung, sagte Stolpe in ein­er Sitzung des Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit am Mon­tag. Mit seinem Engage­ment sei das Aktions­bünd­nis als gesamt­ge­sellschaftliche Bewe­gung unverzichtbar. 

berlin­er zeitung:

Im Kampf gegen Rechts keine Entwarnung

Wis­chnath als Chef des Aktions­bünd­niss­es bestätigt 

POTSDAM. Rolf Wis­chnath bleibt für weit­ere zwei Jahre Vor­sitzen­der des bran­den­bur­gis­chen Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit. In ein­er Plenumssitzung am Mon­tag wurde der 54-jährige Cot­tbuser Gen­er­al­su­per­in­ten­dent der Evan­ge­lis­chen Kirche in Berlin-Bran­den­burg mit 26 Stim­men — bei ein­er Gegen­stimme und ein­er Enthal­tung — wiedergewählt. Auch die übri­gen Vor­standsmit­glieder wur­den im Amt bestätigt.
Wis­chnath zufolge ist inzwis­chen deut­lich mehr Zivil­courage im Land zu beobacht­en. Den­noch dürfe im Kampf gegen Frem­den­feindlichkeit nicht nachge­lassen wer­den. Ähn­lich äußerte sich Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe (SPD) vor den Vertretern der 48 Mit­glied­sor­gan­i­sa­tio­nen im Bünd­nis. Allerd­ings sei noch nicht von ein­er Trendwende zu reden. Das Bünd­nis war 1997 als Kon­se­quenz ein­er Rei­he bru­taler Über­fälle auf Aus­län­der entstanden. 

Stolpe schloss nicht aus, dass nach In-Kraft-Treten des Zuwan­derungs­ge­set­zes in Bran­den­burg per Rechtsverord­nung eine Härte­fal­lkom­mis­sion ein­gerichtet wird. Zuvor hat­te Wis­chnath auf diesem Gebi­et erneut eine Regelung angemah­nt, um beson­ders schwierige Einzelfälle von Ausweisung bedro­hter Aus­län­der human zu lösen. 

In der Sitzung des Bünd­niss­es wurde darauf hingewiesen, dass der Umgang staatlich­er Stellen mit Aus­län­dern entschei­dend die Öffentlichkeit beeinflusse. 

Kategorien
Uncategorized

Auf Grenzpatrouille an Oder und Neiße

Auf Gren­z­pa­trouille an Oder und Neiße 

Gefährliche Nachtschicht beim Bundesgrenzschutz 

Forst — Es ist so dunkel, dass man die Hand kaum vor Augen sieht. Mit Hil­fe von Nacht­sicht­geräten bah­nen sich Polizei­haup­tkom­mis­sar Matthias Kripp­städt und Ober­meis­ter Chris­t­ian Lobe­dan einen Weg durchs Gestrüpp. Sie gehen Streife an der deutsch-pol­nis­chen Gren­ze. Ein Stück weit­er begin­nt Sach­sen. Die Beamten von der Bun­des­gren­zschutzin­spek­tion Forst sind am südlich­sten Punkt ihres Gren­z­ab­schnitts und am Beginn ihrer nächtlichen Tour.

Über ein Wehr rauscht die Neiße der Oder ent­ge­gen. Nie­mand würde ver­muten, dass Schleuser hier ille­gale Ein­wan­der­er oder Schmug­gler unver­zollte Zigaret­ten über den Fluss brin­gen. Zu gut ist das Wehr mit Stachel­draht gesichert, den man im Licht ein­er Lat­er­ne auf pol­nis­ch­er Seite sieht. Doch dann schal­tet Lobe­dan die Stab­taschen­lampe ein. Im Wass­er liegen große Steine vorm Wehr. Der Gren­züber­tritt wäre hier ein Spaziergang.

«Nor­maler­weise bleibt das Licht aus, damit wir nicht ent­deckt wer­den», sagt der Ober­meis­ter. «Aber heute wollen wir nur Präsenz zeigen.» Von 22 bis 5 Uhr kon­trol­lieren sie die 50 Kilo­me­ter lange «grüne Gren­ze» im Bere­ich der Inspek­tion Forst und das Hinterland. 

Ein paar Schritte geht es vom Grenzze­ichen 311 flussab­wärts. Plöt­zlich ein Schnauben. Im Dunkeln klingt jedes Geräusch gefährlich. Dann taucht eine Rotte Wild­schweine im Lichtkegel auf. «Etwas unheim­lich ist das. Aber es ist noch kein Beamter von Wild­schweinen ange­grif­f­en wor­den», so Krippstädt. 

Weit­er geht es über erstaunlich gute Wege nach Nor­den. Jedes Auto ist verdächtig. Doch ein voraus­fahren­der Opel ent­pup­pt sich als Zoll-Streife. «Die gut aus­ge­baut­en Wege sind für uns ein Prob­lem», sagt Kripp­städt. «Mit dem Auto sind Ille­gale und Schmug­gler schnell verschwunden.» 

Auch son­st haben Schleuser und Schmug­gler aufgerüstet. Kripp­städt: «Die haben auch Nacht­sicht­geräte, klären unsere Streifen und Beobach­tungspunk­te auf und tüfteln immer neue Wege aus.» Die Zeit­en von über­füll­ten, auf­fäl­lig tiefhän­gen­den Klein­trans­portern sei vor­bei. Kleine, flex­i­ble Grup­pen bes­tim­men heute das Bild. 

«Mitte der 90er Jahre haben wir in Forst noch 45 Ille­gale aus einem Bun­ga­low geholt und 26 aus einem Klein­laster», so Kripp­städt. Der Stadt­park Forst, die Laubenkolonie «Mor­gen­röte», der Brück­enkopf in Klein­bade­meusel — fast jed­er Gren­z­ab­schnitt ist für die Beamten mit Auf­grif­f­en ver­bun­den. Spuren am Ufer zeu­gen davon, dass der ille­gale Gren­z­touris­mus nicht abreißt. Sauer sind die Gren­zschützer, wenn sie vor diesem Hin­ter­grund als Men­schen­jäger dif­famiert oder für Todes­fälle an der Gren­ze ver­ant­wortlich gemacht wer­den. «Ich habe an der Gren­ze noch keinen Toten gese­hen», so Kripp­städt, der seit sechs Jahren beim BGS ist. Die 60 Toten, die es im Land zwis­chen 1993 und 2001 an der Gren­ze gab, ver­mutet er vor allem in den ersten Jahren, als die Schleuser «Anfangs­fehler» beg­in­gen und die Men­schen bei zu großer Kälte und zu stark­er Strö­mung übers Wass­er brin­gen woll­ten. Mit den Ille­galen fühlt er dur­chaus mit. «Wenn ich in deren Lage wäre, würde ich auch um jeden Preis ver­suchen, nach Deutsch­land zu kom­men.» Deshalb haben es die Gren­zschützer vor allem auf die Schleuser abge­se­hen, die sich am Elend der Flüchtlinge bereichern. 

Um mit den Schleusern mitzuhal­ten, rüstet der BGS ständig auf. Mit Wärme­bild­kam­eras machen sie die Nacht zum Tag. Heute sitzen die Ober­meis­ter Marek Krüger und Rene Kunz vorm Mon­i­tor im Kam­er­awa­gen und schauen bis zu fünf Kilo­me­ter tief ins Land. Jedes Reh ist auf dem Bild­schirm zu sehen. Unter­stützt wer­den die Deutschen von Kor­po­ral Krysztof Matrunionek vom pol­nis­chen Grenzschutz. 

Als Lobe­dan und Kripp­städt den Kam­er­awa­gen ver­lassen, platscht es plöt­zlich am Ufer. Das Nacht­sicht­gerät vor Augen, gehen sie in Deck­ung. «Nur ein Tier», kommt per Funk die Entwarnung. 

In dieser Nacht geht kein Gren­zver­let­zer ins Netz. Während sich nebe­nan im Tage­bau Jän­schwalde der hell erleuchtete Abraum­bag­ger in Rich­tung Horno frisst, bleibt an der Neiße alles ruhig.

Kategorien
Uncategorized

Aktion Noteingang” in Rheinsberg

RHEINSBERG An 13 Rheins­berg­er Behör­den und Geschäften hän­gen sie bere­its, die gelb-schwarzen Schilder der Aktion Notein­gang. Vor zwei Wochen hat­te eine Gruppe von Jugendlichen begonnen, die Schilder mit der Auf­schrift “Wir bieten Schutz und Infor­ma­tion bei faschis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en” in der Innen­stadt zu verteilen. 20 bis 30 Aufk­le­ber, hat­ten die Organ­isatoren da geschätzt, woll­ten sie in der Stadt verteilen. Dass es bish­er noch weniger sind, ent­täusche sie nicht, sagt Stadtju­gendpflegerin Alexan­dra Willers. Sie hofft, dass noch einige Läden dazukom­men. “Genau so wichtig ist aber, dass Leute sich Gedanken machen, sich posi­tion­ieren. Das haben wir mit den Frage­bö­gen zum Notein­gang erre­icht”, sagt sie. 

Kategorien
Uncategorized

Wittstock — Terrortown

Hil­fe von der “Opfer­per­spek­tive”

VEREIN BETREUT AUCH DIE BETROFFENEN NACH DEM VORFALL IN ALT DABER

WITTSTOCK/POTSDAM Die Ermit­tlun­gen wegen des bru­tal­en Über­falls auf Rus­s­land­deutsche am Woch­enende in Witt­stock dauern an. Mit schw­er­sten inneren Ver­let­zun­gen schwebt eines der Opfer, ein 24-jähriger Mann, weit­er in Lebens­ge­fahr. Sein Fre­und, ein 21-Jähriger, liegt eben­falls noch im Krankenhaus. 

Inzwis­chen hat sich die Pots­damer Ini­tia­tive “Opfer­per­spek­tive” eingeschal­tet und die bei­den Opfer im Kranken­haus besucht. “Dur­chaus ist zu ver­muten, dass hin­ter dem Über­griff ein ras­sis­tis­ches Motiv ste­ht”, sagt Judith Porath vom Pots­damer Vere­in Opfer­per­spek­tive. Seit rund einem Jahr arbeit­et die Ini­tia­tive zur Unter­stützung von Betrof­fe­nen rechter Gewalt in Witt­stock, so Porath, “Ein ras­sis­tis­ch­er Hin­ter­grund würde nach unseren bish­eri­gen Erfahrun­gen vor Ort unbe­d­ingt ins Bild passen.” Im Amts­bere­ich Witt­stock beobachtete die Opfer­per­spek­tive in let­zter Zeit “eine Serie von Angrif­f­en und Anfein­dun­gen gegenüber Aussiedlern.” 

Wie schon der Polizei, berichtete das 21-jährige Opfer gegenüber der Opfer­per­spek­tive, dass er und sein Fre­und unver­mit­telt von hin­ten ange­grif­f­en wor­den seien. “Viele Details kon­nte er uns nicht nen­nen”, so Porath. Schnell sei er bewusst­los gewor­den und habe nur noch eine ver­schwommene Erin­nerung an weit­ere Schläge und Tritte. 

Dem zweit­en Opfer wurde laut Staat­san­waltschaft ein etwa 30 mal 40 mal 30 Zen­time­ter großer Feld­stein “mit voller Wucht” auf die Brust gewor­fen. Weit­er­hin sei, so die Neu­rup­pin­er Staat­san­wältin Loli­ta Lodenkäm­per, sein Zus­tand kritisch. 

Der inhaftierte Verdächtige sei jedoch bish­er nicht als Anhänger der recht­en Szene bekan­nt und auch nicht vorbestraft. 

Die Opfer­per­spek­tive — 1998 gegrün­det — ist seit 2000 ein selb­st­ständi­ger Vere­in. Er betreut Men­schen, die Opfer recht­sex­tremer oder ras­sis­tis­ch­er Gewalt wur­den. Der Name ist Pro­gramm. In ein­er Selb­st­darstel­lung heißt es: “Wir wollen in der öffentlichen Diskus­sion die Per­spek­tive der Opfer stärk­er in den Vorder­grund rück­en.” Das prak­tis­che Ange­bot für Betrof­fene bein­hal­tet unter anderem Hil­fe in rechtlichen Fragestel­lun­gen, Unter­stützung bei Behör­dengän­gen, Ver­mit­tlung von psy­chother­a­peutis­ch­er Hil­fe und die Begleitung bei Gerichtsver­fahren. Zudem bemühen sich die fünf haup­tamtlichen Mitar­beit­er, lokale Ini­tia­tiv­en gegen Rechts zu unter­stützen und zu ver­net­zen. Die Arbeit des Vere­ins wurde 2000 mit der “Carl-von-Ossi­et­zky-Medaille” geehrt. 

Schon ein­mal war die Opfer­per­spek­tive in Witt­stock aktiv: Vor einem Jahr drangen Rechte in eine Woh­nung ein, in der sich der Inhab­er und sein dunkel­häutiger Fre­und aufhiel­ten. Dieser hat­te daraufhin ver­sucht, sich über den Balkon zu ret­ten, stürzte jedoch aus dem drit­ten Stock ab und ver­let­zte sich. Der Wohungsin­hab­er wurde geschla­gen, die Ein­rich­tung demoliert. Die Opfer­per­spek­tive betreute die bei­den Opfer des recht­en Angriffs und begleit­ete die Prozesse gegen die Haupt­täter vor dem Neu­rup­pin­er Amtsgericht. 

“Schon seit Jahren ist Witt­stock ein Schw­er­punkt-Gebi­et für die rechte Szene in Bran­den­burg”, weiß Porath. Die Neon­azi-Szene sei sehr aktiv und sollte nicht unter­schätzt wer­den. Witt­stock habe Züge ein­er so genan­nten “No Go Area”, in der Ander­sausse­hende und Ander­s­denk­ende ständig gefährdet seien. 

Die Grün­dung des “Bünd­nis für ein Witt­stock ohne Gewalt” im Novem­ber ver­gan­genen Jahres ist nach Ein­schätzung Poraths ein wichtiger Schritt gewe­sen. “Es gibt Städte, in denen der­ar­tige Bünd­nisse es geschafft haben, das Kli­ma pos­i­tiv zu beeinflussen.” 

Aufmärsche und Gewalt

20. April 2002: Nach einem Konz­ert “Rock gegen Rechts” gröhlen Rechte “Sieg Heil”. Die Polizei nimmt sechs der Pro­voka­teure fest. 

7. März 2002: In den Hongkong-Imbiss in der Witt­stock­er Post­straße wird einge­brochen. Die Täter stehlen Getränke und Geld und entleeren dann einen Feuer­lösch­er im Laden. 

15. Feb­ru­ar 2002: In den Abend­stun­den marschieren 50 Rechte mit Fack­eln “im Gedenken an den alli­ierten Bomben­ter­ror” durch Wittstock. 

29. Okto­ber 2001: Rund 30 Recht­sradikale demon­stri­eren in Witt­stock. Wegen eines Trans­par­entes “Arbeit durch nationalen Sozial­is­mus” kommt es zu Festnahmen. 

15. Okto­ber 2001: Die Polizei ver­sucht eine Feier im Jugend­klub “Havan­na” aufzulösen, bei der recht­sradikale Musik gespielt wird. Die Recht­en ver­bar­rikadieren sich und bew­er­fen die Beamten mit Flaschen, Tis­chen und Stühlen. 

19. August 2001: 70 NPD-Anhänger demon­stri­eren in Witt­stock, nach­dem das zeitweilige Ver­bot des Auf­marsches durch die Polizei gerichtlich aufge­hoben wurde. Mehrere Demon­stran­ten wer­den unter anderem wegen Zeigens ver­fas­sungswidriger Zeichen festgenommen. 

1. Juni 2001: Ein 14-Jähriger schlägt einen dop­pelt so alten Rus­s­land­deutschen ins Gesicht und wirft mit ein­er Flasche nach ihm. Ein 16-jähriges Mäd­chen, das dabei ste­ht, ruft: “Deutsch­land den Deutschen, Russen raus”. 

20. Mai 2001: Ein dunkel­häutiger Junge stürzt aus dem drit­ten Stock ab, als er sich vor Recht­en in Sicher­heit brin­gen will. 

15. April 2001: Eine amerikanis­che Reiseg­ruppe wird in der Witt­stock­er McDon­alds-Fil­iale ange­grif­f­en. Einem der Touris­ten mit dun­klerer Haut­farbe wird das Nasen­bein gebrochen. 

Witt­stock Sonderseite

Kategorien
Uncategorized

Festnahmen in Wittstock

Ost­prig­nitz-Rup­pin Nation­al­sozial­is­tis­che Sym­bole wur­den Jugendlichen zum Ver­häng­nis, die am Mittwochabend in Witt­stock von der Polizei aufge­grif­f­en wur­den. Beamten der Mobilen Ein­greiftruppe gegen Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit (Mega) fiel eine Gruppe auf, in der zwei Män­ner Base­caps mit der Auf­schrift ?Polizei? tru­gen. Während der polizeilichen Maß­nahme ver­sucht­en die bei­den Män­ner zu tele­fonieren. Dabei kon­nte auf einem Handy ein Halenkreu­zl­o­go und auf dem anderen ein Hitler­bild fest­gestellt wer­den. Des Weit­eren wurde bei ein­er Durch­suchung eine Stahlkugel von drei Zen­time­tern Durchmess­er gefun­den. Die Tatverdächti­gen wur­den vor­läu­fig festgenommen.

Kategorien
Uncategorized

Rechter Schund vom Boot

Zip­pels­förde (Ost­prig­nitz-Rup­pin) Musik recht­sradikaler Skin­head-Bands schallte am Him­melfahrts-Tag von einem Motor­boot, das sich am Ufer des Möl­lensees (bei Zip­pels­förde) befand. Die Polizei nahm den 16-Jähri­gen Boots­führer fest, der mit drei weit­eren jun­gen Män­nern am Strand zel­tete und sich dem zweifel­haften Hör­genuss der Skin­head­musik am Lager­feuer hingab. Zwei Kaset­ten kon­nten sichergestellt wer­den. Nach der Beschuldigten­vernehmung bei der Rheins­berg­er Polizei wurde der aus Salzgit­ter stam­mende Jugendliche seinen Eltern übergeben. Die Ermit­tlun­gen wegen Ver­wen­dens ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen dauern an.

Kategorien
Uncategorized

Massenschlägerei in Bad Liebenwerda

Massen­schlägerei in der Kurstadt 

Rechte und Linke liefer­ten sich Straßenschlacht 

Bad Liebenwerda.
Jugendliche liefer­ten sich am Him­melfahrt­stag eine Massen­schlägerei am Park­platz an der Querspange in Bad Lieben­wer­da, in deren Folge Per­so­n­en zum Teil schw­er ver­let­zt wur­den. Die Auseinan­der­set­zung, an der Ange­hörige rechter und link­er Grup­pierun­gen beteiligt waren, began­nen kurz nach 21 Uhr und dauerten bis gegen 23.30 Uhr an. Die Zahl der Beteiligten, darunter auch etliche Mäd­chen, schwank­te zwis­chen 15 und mehr als 50 Per­so­n­en, die zum Teil alko­holisiert waren. Wie ein Augen­zeuge berichtet, stürmten gegen 21 Uhr plöt­zlich so genan­nte Linke und Glatzen, die sich ver­fol­gten, aus dem Wäld­chen, und liefer­ten sich auf der Kreuzung an der Querspange eine Straßen­schlacht. Sie bewar­fen sich sich mit leeren Bier­flaschen, die zum Teil auch vor­beifahrende Autos trafen und prügel­ten mit Base­ballschlägern und Stan­gen aufeinan­der ein. Über Handy holten die jew­eili­gen Grup­pierun­gen Ver­stärkung her­an. Ein schw­er­er Zwis­chen­fall ereignete sich, als ein junger Mann mit seinem Auto plöt­zlich Gas gab und in zwei Per­so­n­en hinein­raste. Ein­er der bei­den Ver­let­zten liegt auf der Inten­sivs­ta­tion im Elster­w­er­daer Kranken­haus. Weit­ere Per­so­n­en tru­gen Ver­let­zun­gen davon, unter anderem eine Bein­frak­tur, Schädel­hirn­trau­ma und Prel­lun­gen. Die Polizei war bere­its eine Vier­tel­stunde nach ihrer Alarmierung vor Ort und ver­suchte der Lage Herr zu wer­den. Angesichts der Schwere der Auss­chre­itun­gen und der Ver­let­zun­gen ermit­telt die Staat­san­waltschaft Cot­tbus wegen schw­erem Land­friedens­bruch. Im Laufe des gestri­gen Tages kam es zu mehreren Fes­t­nah­men und Ver­hören. Die Ermit­tlun­gen der Kripo Herzberg dauern an.

Inforiot