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Broschüre gegen das Nazigedenken in Halbe

INFORIOT Die antifaschis­tis­che “Ini­tia­tive gegen das Heldenge­denken in Halbe” hat aktuell eine Broschüre 

veröf­fentlicht, in der Hin­ter­grund-Artikel über den Wald­fried­hof in Halbe und dessen Anziehungskraft auf die 

bun­desweite Neon­aziszene enthal­ten sind. Auch diesen Jahr wollen Neon­azis im Novem­ber ein “Heldenge­denken” für 

die rund 22.000 Nazi-sol­dat­en abhal­ten, die in den let­zten Tagen des zweit­en Weltkriegs rund um Halbe nicht 

kapit­ulieren woll­ten und in der Folge von der Roten Armee aufgerieben wur­den. Von antifaschis­tis­ch­er Seite sind 

Proteste gegen das Nazige­denken in Planung. 

An dieser Stelle bieten wir die 24-seit­ige Broschüre zum Down­load an — ein­mal das kom­plette Heft und dazu die 

Artikel als Einzel­dateien. Kon­takt zu den AutorIn­nen kann über die Web­seite www.redhalbe.de.vu aufgenom­men wer­den, die in den näch­sten Wochen wieder 

online geht.

Down­loads

Das ganze Heft als PDF-Datei (rund 750 Kilo­byte) gibt es hier: Down­load.

Die The­men der einzel­nen Artikel wer­den im fol­gen­den vorgestellt und die Texte eben­falls als PDF-Dateien 

bere­it­gestellt.

Gegen das Heldengedenken

… eine Informationsbroschüre

Anfang der 90er Jahre, nach Öff­nung der Mauer, wurde der Wald­fried­hof in Halbe bei Berlin zu einem Wallfahrtsort 

von alten und neuen Nazis. Höhep­unk­te waren dabei die Aufmärsche zum so genan­nten »Volk­strauertag« 1990 und 1991 

mit mehreren tausend Neon­azis und Alt­nazis. Erschreckt durch die hohe Zahl marschieren­der Recht­sex­trem­is­ten und 

ihrem mar­tialis­chen Auftreten ver­bot in den fol­gen­den Jahren die Ver­samm­lungs­be­hörde das »Heldenge­denken« in 

Halbe. Down­load

Halbe: Grab für die Vertei­di­ger des Nationalsozialismus

»Deutsche Sol­dat­en! Stellt den Wider­stand ein. Rettet
eur­er Leben für euch, eure Ange­höri­gen, für euer Volk!« Der deutsche Kom­mu­nist und Freiwillige
der Roten Armee Ste­fan Doern­berg rief dies in der Nacht vom 15. zum 16. April 1945 immer wieder durch die
Laut­sprech­er ein­er Pro­pa­gan­daabteilung der Roten Armee, die auf dem sow­jetis­chen Brück­enkopf vor den Seelower
Höhen lag. Down­load

Halbe wieder auf dem Weg zum neon­azis­tis­chen Wallfahrtsort?

Am 15.11.2003 ist es dem neon­azis­tis­chen Spek­trum der »Freien Nation­al­is­ten« und divers­er »Kam­er­ad­schaften«

gelun­gen, in Halbe den Mythos »Heldenge­denken« nach 12 Jahren mit einem soge­nan­nten Trauer­marsch wieder aufleben 

zu lassen. Down­load

»Es hat mich unglaublich erniedrigt«

Auf dem Wald­fried­hof in Halbe liegen neben den 22.000 deutschen Sol­dat­en, die im Kessel von Halbe
star­ben, auch 57 Opfer faschis­tis­ch­er deutsch­er Mil­itär­jus­tiz – Wehrma­chts­de­ser­teure. Lud­wig Bau­mann ist selbst 

1942 desertiert. Er kommt jedes Jahr nach Halbe, um der ermorde­ten Deser­teure zu gedenken. Ein Inter­view. Down­load

Nazis in Halbe Anfang der 90er

Schon kurz nach der Wende wurde Halbe zum Wall­fahrt­sort der Neonazi–Szene. Schon zu DDR Zeit­en verbrachten 

ost­deutsche Neon­azis ihre Woch­enen­den damit, in der Region um Halbe nach Waf­fen und alten Orden zu bud­deln. Nach
der so genan­nten Wiedervere­ini­gung dien­ten alte Bunker in der Region als Orte für Wehrsportübun­gen ost- und 

west­deutsch­er Nazis. Am Volk­strauertag 1990 und 1991 trat die in Ost­deutsch­land boomende und organisatorisch 

gestärk­te Nazi-Szene erst­ma­lig auf, um den, wie sie es nen­nen, »Helden der Waf­fen-SS« zu huldigen. Down­load

Chronolo­gie

Recht­sex­treme Aktiv­itäten und Gewalt­tat­en im Land­kreis Dahme–Spreewald — ein Auszug. Down­load

Men­schen ohne Geschichte?

1954 wur­den 37 Zwangsar­bei­t­erIn­nen ver­mut­lich auf Anord­nung der Behör­den vom Fried­hof Teupitz auf den 

Wald­fried­hof in Halbe ver­legt. Dadurch liegen nun Zwangsar­bei­t­erIn­nen als Opfer vom Nationalsozialismus
auf dem gle­ichen Fried­hof wie die Täter! Down­load

Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge e.V. und der Volkstrauertag

Der Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge e.V. (VDK) ver­sucht sich in mod­er­ater Form als eine
friedenss­tif­tende Organ­i­sa­tion mit human­itärem Auf­trag darzustellen, die sich um die Pflege der Gräber der Opfer
von »Krieg und Gewaltherrschaft« küm­mert. Down­load

Halbe Kessel­tour 2004

Am 9. Mai 2004, dem Tag des Sieges über den Hitler–Faschismus, unter­nah­men Antifaschistin­nen und Antifaschisten 

aus Berlin und Bran­den­burg einen kleinen Aus­flug ins Berlin­er Umland. Down­load

Aktuell aufgedeckt: Anti–Antifa — Sek­tion Potsdam

Aus aktuellem Anlaß und zum Schutz für alle, die von Neon­azis ins Visi­er genom­men wer­den könnten, 

veröf­fentlichen wir an dieser Stelle einen gekürzten Artikel mit fre­undlich­er Genehmi­gung der Redak­tion des
Antifaschis­tis­chen Infoblatts. Der voll­ständi­ge Artikel ist in der Aus­gabe Nr. 62 des Infoblatts nachzule­sen. Down­load

Stop Thor Steinar

Immer nehr Neon­azis suchen sich neue, diskretere und modis­chere Klei­dungsstile. Eine Naz­i­marke auf dem Weg in 

die Mitte? Down­load

Impres­sum

Die presserechtliche Ver­ant­wor­tung für die Broschüre ist auf der zweit­en Seite der Broschüre einzusehen:

V.i.S.d.P. M. Müller, Bahn­hof­str. 98, 12305 Berlin

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Neuruppin: Rechtsextreme im Visier der Justiz

NEURUPPIN Die Ermit­tlun­gen zum Angriff zweier rech­tex­tremer Jugendlich­er auf Polizis­ten in Neu­rup­pin sind an das Polizei Prä­sid­i­um Pots­dam übergeben wor­den. Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin hat das Ver­fahren gegen 23 Leute ein­geleit­et, die an den Auss­chre­itun­gen am Woch­enende beteiligt waren. 

Bei einem Handge­menge mit ein­er Gruppe von 43 über­wiegend recht­sex­tremen Jugendlichen und Män­nern waren zwei Beamte ver­let­zt wor­den. Anwohn­er hat­ten die Polizei gerufen, als eine zunächst kleine Gruppe aus­län­der­feindliche Parolen skandierte. Das Polizeiprä­sid­i­um sucht nun weit­ere Zeugen.
Unter­dessen hat sich der lei­t­ende Ober­staat­san­walt Gerd Schnittch­er gestern „besorgt über die zunehmende Gewalt­bere­itschaft Recht­sex­tremer gegenüber der Polizei im Nor­den des Land Bran­den­burg“ geäußert. Nach einem Vor­fall am 2. Juli an der Tankstelle in Witt­stock seinen Polizeibeamte „in kurz­er zeitlich­er Folge erneut Opfer von Straftat­en recht­sex­tremer und gewalt­bere­it­er Jugendlich­er und Her­anwach­sender“ geworden. 

Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin werde in bei­den Ver­fahren „jedes rechtlich zuläs­sige Mit­tel ergreifen, um den Tätern und Gle­ich­gesin­nten nach­haltig zu begeg­nen“, kündigte Gerd Schnittch­er in einem Schreiben an. Nur so könne ver­hin­dert wer­den, dass sich der­ar­tige Über­griffe Recht­sex­tremer auf Polizeibeamte wieder­holen oder gar häufen. 

Gegen die 23 beschuldigten im Neu­rup­pin­er Fall ermit­telt die Staat­san­waltschaft wegen Wider­standes, gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung, Land­friedens­bruch und Sachbeschädi­gung. Zwei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren gel­ten als Haupt­täter. Bei­de sind laut Staat­san­wältin Loli­ta Lodenkäm­per lediglich „unwesentlich vor­be­lastet“. Gegen den 17-Jähri­gen ist ein beschle­u­nigtes Ver­fahren geset­zlich nicht zuge­lassen. Im Fall des 18-Jähri­gen prüft die Staat­san­waltschaft derzeit noch, ob ein beschle­u­nigtes Ver­fahren geeignet ist.

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Staatsanwaltschaft besorgt über Gewaltpotenzial von rechts

OSTPRIGNITZ-RUPPIN Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin hat angekündigt, in zwei Ver­fahren gegen recht­sex­treme gewalt­bere­ite Jugendliche die Möglichkeit auszureizen und jedes rechtlich zuläs­sige Mit­tel zu ergreifen, um den Tätern und Gle­ich­gesin­nten nach­haltig zu begegnen.
Damit will sie ver­hin­dern, dass Über­griffe auf Polizeibeamte, wie am 2. Juli in Witt­stock und in der Nacht zum 25. Juli in Neu­rup­pin , sich wieder­holen oder häufen. „Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin ist besorgt über zunehmende Gewalt­bere­itschaft Recht­sex­tremer gegenüber der Polizei“, heißt es in ein­er Erk­lärung. Ein 21-Jähriger, der bei der Ran­dale in Witt­stock festgenom­men wurde, sitzt in Unter­suchung­shaft wegen Wieder­standes, gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und Landfriedensbruch.
Dieses Ver­fahren richtet sich auch gegen zehn weit­ere Beschuldigte. Ins­ge­samt sei der Sachver­halt sehr kom­plex. Dadurch könne keine Aburteilung in einem beschle­u­nigten Ver­fahren angestrebt wer­den, da der Strafrah­men von max­i­mal einem Jahr Frei­heitsstrafe für einige Beschuldigte nicht aus­re­ichen würde.

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FREIe-HEIDe-Camp endet mit massenhaftem zivilen Ungehorsam

(Mr.X auf Indy­media) Am Mon­tag endete in Schwein­rich bei Witt­stock (Ost­prig­nitz-Rup­pin) das Som­mer-Aktions-Camp für die Freie Hei­de. Seit den frühen 90ern ver­hin­dern die Bewohn­er der Region die Inbe­trieb­nahme von Europas größtem Bomben­ab­wurf­platz. Nach dem Willen der Bun­desregierung und der Bun­deswehr soll in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de, ger­ade mal 100 Km nördlich von Berlin die Bom­bardierung von Städten und anderes trainiert wer­den. Das jährliche Som­mer-Aktions-Camp soll ver­schiedene Grup­pen ver­net­zen, Aktions­for­men entwick­eln und Aktio­nen vor Ort machen. Dieses mal nah­men rund 60 Men­schen teil. Am Son­ntag fand nach der 90.Protestwanderung eine massen­hafte Aktion des zivilen Unge­hor­sam statt: Rund 300 Men­schen betrat­en unangemeldet das mil­itärische Sper­rgelände und lauscht­en einem Konz­ert. Von “Oben” kam der Befehl, deeskalierend zu reagieren — schliesslich ste­hen dem­nächst Wahlen an. Die Lokal­presse berichtete aus­führlich, die über­re­gionale Presse ver­mied es weit­ge­hend, die Proteste zu erwähnen… 

Gemein­same Aktio­nen gegen gen­ma­nip­uliertes Getrei­de in der Region stellte einen Brück­en­schlag zu anderen The­men dar. Für Essen sorgte das Kollek­tiv Ram­p­en­plan. Nun einige Fotos vom Son­ntag und Mon­tag. Fotos vom Camp selb­st gibt es hier: Fotos zum Som­mer Aktions Camp 2004. 

Auch wenn beim Camp etwas weniger Leute als erhofft teil­nah­men, war die Demon­stra­tion am Son­ntag etwas bess­er besucht, als erwartet. Für die Erk­lärung im Falle der Bom­bodorm-Inbe­trieb­nahme das Gelände zu betreten und so die Übun­gen zu stören, kamen in weni­gen Tagen 250 Unter­schriften zusam­men, das waren mehr als dop­pelt so viele wie erwartet. 

Für November/Dezember ist geplant, Aktivis­ten aus Vieques (Puer­to Rico) in die Region einzu­laden. Nach eini­gen Ver­anstal­tun­gen und Tre­f­fen, soll es dann eine bun­desweite Tournee geben. Dabei wird über die wirtschaftlichen Auswirkun­gen, die Umwelt- und Gesund­heits­be­las­tun­gen, sowie über erfol­gre­ichen Wider­stand gegen Bomben­ab­wurf­plätze informiert… In Vieques wurde nach wach­sen­dem Protest und Wider­stand der Bevölkerung ein bere­its in betrieb genommen­er Bomben­ab­wurf­platz der US-Marine zum Schliessen gezwungen. 

Bilder vom Camp und weit­er­führende Links gibt es auf Indy­media.

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Neonazis: Webseiten dicht gemacht

(City­In­foNetz, tol). Auf Ver­an­las­sung der Län­der über­greifend­en Stelle www.jugendschutz.net haben US-amerikanis­che Hoster wichtige neon­azis­tis­che Web­sites geschlossen. Das meldet die “IG4”, eine Inter­es­sen­ge­mein­schaft für Inter­ne­tuser (www.ig4.de). Den recht­sex­tremen Seit­en sei eine zen­trale Funk­tion in der inter­na­tionalen Ver­net­zung der recht­sex­tremen Szene zugekom­men. Auch Denic, die deutsche Reg­istrierungsstelle für Web-Adressen, sei in der let­zten Woche auf Ver­an­las­sung von jugendschutz.net gegen die unzuläs­sige Web­site www.sieg-heil.de vorge­gan­gen und leit­et Besuch­er inzwis­chen auf das Aufk­lärungsange­bot von www.shoa.de um. 

Durch Schließun­gen der Host-Provider in den USA seien nun ein stark besucht­es mehrsprachiges Szene-Forum und die bekan­nte Topliste “TOP 100 Nation­al­ist and Revi­sion­ist Sites” mit ein­er Vielzahl von Links auf neon­azis­tis­che und Holo­caust leug­nende Web­sites nicht mehr erre­ich­bar, so “IG4” weiter. 

Auch neon­azis­tis­che Kam­er­ad­schafts-Sites sowie Seit­en des “Anti-Antifa-Net­zw­erks” seien nicht mehr länger online. Auf ihnen wur­den so genan­nte Has­slis­ten mit per­sön­lichen Dat­en von poli­tis­chen Geg­n­ern ver­bre­it­et. Durch kon­tinuier­liche Koop­er­a­tion, so jugendschutz.net-Projektleiter Ste­fan Glaser, kön­nen “auch aus­ländis­che Anbi­eter für die Prob­lematik ras­sis­tis­ch­er Pro­pa­gan­da im Inter­net sen­si­bil­isiert und zu Schließun­gen ver­an­lasst wer­den.” In den let­zten drei Jahren habe www.jugendschutz.net die Schließung von mehr als 350 recht­sex­tremen Web-Adressen im In- und Aus­land erreicht. 

Die wirk­same Bekämp­fung recht­sex­tremer Ange­bote im Inter­net set­zt inter­na­tionale Zusam­me­nar­beit voraus, so Glaser weit­er. Daher habe www.jugendschutz.net deshalb vor zwei Jahren das Inter­na­tionale Net­zw­erk gegen Cyber-Hate (INACH) mit­ge­grün­det. Neben Aktio­nen gegen unzuläs­sige recht­sex­treme Inter­net-Inhalte ist die Durch­führung medi­en­päd­a­gogis­ch­er Infor­ma­tions- und Bil­dungsver­anstal­tun­gen mit Jugendlichen und Päd­a­gogen Schw­er­punkt der Projektarbeit. 

Das Prob­lem mit Domains, die allein schon durch ihren Namen beden­klich sein dürften, ist nicht neu. Im August 2000 hat­te ein Stra­to-Kunde die Domain www.heil-hitler.de reg­istri­ert. Als das im dama­li­gen Kun­den­fo­rum zur Sprache kam, hat­te der Berlin­er Hoster bin­nen kurz­er Zeit den Ein­trag selb­st in der DENIC-Daten­bank löschen lassen. Doch die Domain wurde nicht ges­per­rt, son­dern wenige Stun­den später erneut über einen anderen Hoster reg­istri­ert. Heute jedoch wird auch diese Domain auf www.shoa.de umgeleit­et (pro­bieren Sies ruhig mal aus). 

“Recht­sex­trem­is­mus im Inter­net ist kein vorüberge­hen­des und sta­tis­ches Phänomen”, so der Min­is­ter für Bil­dung, Jugend und Sport des Lan­des Bran­den­burg, Stef­fen Reiche, in einem Inter­view gegenüber der IG4. Nicht zulet­zt sei natür­lich jed­er Inter­net-User gefordert, neon­azis­tis­che und men­schen­ver­ach­t­ende Inhalte an zuständi­ge Stellen zu melden und ihnen ent­ge­gen zu treten. Dass dieses engagierte Han­deln dur­chaus kein hoff­nungslos­es Unter­fan­gen ist, zeigt die durch www.jugendschutz.net erre­ichte Schließung entsprechen­der Portale. 

INFOwww.jugendschutz.net wurde 1997 als gemein­same Ein­rich­tung von den Jugend­min­is­tern der Län­der gegrün­det und ist an die Kom­mis­sion für Jugendme­di­en­schutz (KJM) ange­bun­den. Die Län­der über­greifende Stelle hat den Auf­trag, Jugend gefährdende und entwick­lungs­beein­trächti­gende Ange­bote im Inter­net zu über­prüfen und auf deren Verän­derung oder Her­aus­nahme zu drän­gen. Ziel ist ein ver­gle­ich­bar­er Jugend­schutz wie in den tra­di­tionellen Medi­en. Die Arbeit von www.jugendschutz.net im Bere­ich Recht­sex­trem­is­mus wird seit 2002 vom Bun­desmin­is­teri­um für Fam­i­lie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. 

INFORIOT Die im Artikel erwäh­n­ten Seit­en vom Anti-Antifa-Net­zw­erks sind mit Stand von Mittwoch dur­chaus noch ver­füg­bar, also nicht abgeschal­tet. Das Anti-Antifa-Net­zw­erk wird von Pots­dam aus betrieben: Hin­ter­grund-Infos.

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Oboa: Oderbruch Open Air – Umsonst und Draußen

Das nun schon sech­ste OBOA Jugend­kul­tur­fes­ti­val soll am 06.und 07.08.2004 wieder im Fort-Gor­gast stattfinden. 

Auf ein­er Haupt­bühne wer­den von Fre­itag bis Son­ntag viele ver­schiedene Musik­er aus ganz Deutsch­land und Polen 

auftreten.

Einige regionale Nach­wuchs­bands bekom­men auf dem OBOA die Gele­gen­heit, ihr Kön­nen vor einem größeren Publikum 

darzu­bi­eten. So auch die ersten bei­den Gewin­ner des Band-Con­test im Mai in Gor­gast. Die 400 Besuch­er kon­nten per 

Zettel­wahl entschei­den: die Band BUSKER aus Letschin wurde auf den ersten Platz gewählt und AB UND ZU aus Seelow 

auf den zweiten. 

Das Fes­ti­val bietet außer­dem eine HipHop-Bühne mit viel Live­musik, einen Indoor-Dance­floor für elektronische 

Musik, eine Hör­spiel- und Lese­bühne, Kinder­pro­gramm mit einem Mit­machzirkus, Per­cus­sion-Ses­sions, The­ater, Kino, 

Ausstel­lun­gen, Licht­show und einen bun­ten Markt mit Kun­st und Kram aus aller Welt. 

Unser Fes­ti­val ste­ht auch in diesem Jahr wieder unter dem Mot­to: “Umson­st und Draußen“. 

Die Idee beim „Umson­st & Draußen“ ist, dass die Besuch­er die Ver­ant­wor­tung nicht an der Kasse abgeben, sondern 

sich selb­st als aktiv­en Teil des Fes­ti­vals empfind­en. Wenn sie es annehmen, tra­gen sie durch ihr Ver­hal­ten mit 

dazu bei, das Fes­ti­val durch seine entspan­nte und friedliche Atmo­sphäre einzi­gar­tig zu machen.
„Umson­st & Draußen“ ver­mit­telt ein Lebens­ge­fühl, das die Besuch­er auch sen­si­bler (z.B. für ökol­o­gis­che oder 

poli­tis­che The­men) machen soll. Es ist ein Fes­ti­val an dem jed­er der will, Teil haben soll, auch die alte Omi, 

die nach­mit­tags aus Neugi­er mal sehen will, was die jun­gen Leute da so machen. Das geht natür­lich nur ohne 

Ein­tritt.

Datum

06. und 07. August 2004 

Ort

Fort Gor­gast / Oderbruch

Anrei­se­in­fos

Beginn

Fre­itag ab 18 Uhr

Sam­stag ab 12 Uhr 

Ein­tritt

Frei! 

Parkge­bühr

10 Euro pro Auto

5 Euro pro Krad 

Infos im Internet

www.oboa.de

Ver­anstal­ter

Break Tribe Music e.V.

Info-Tel.: 0175 / 1409596 

eMail: info@oboa.de

Pro­gramm

Break Tribe Music — Hauptbühne:

AB UND ZU (Hard Pop)

REDEEMA (Nu Metal) 

SKAT (Ska & Ragga) 

FÜRSTENWALDE ALLSTARS (Rock Cover) 

MUTABOR (Block­flöten­folkrock)

ORTEGA (Ambi­ent Rock) 

HEART MADE (Jazz & Bossa Nova) 

BUSKER (Rock)

KILOHERZ (Met­al Rock) 

5 BUGS (Skatepunk)

ROLANDO RANDOM & THE YOUNG SOUL REBELS (Reg­gae Ska) 

EAT THE GUN (Hardrock)

TRANSMITTER (Elec­tro Crossover) 

BOOZED (Rock’n’Roll)

MANOS (Death Trashcore) 

Hus­tlin Hip Hop Empire — Bühne

Live
PILSKILLS (Chefhain Wel­trecords Berlin) 

MUNDPROPAGANDISTEN (MP Records Strausberg) 

MICSPORT CREW (Frankfurt/Oder)

REIMKOMBINAT (Eber­swalde)

MAGNUM CLIKK (Mag­num Clikk Pro­duc­tions Erkner) 

MR. MIGHTY & ODIE O. (BMW Crew Buckow) 

DJs

OSSI OSKAR (Berlin)

DJ EZH (Straus­berg)

P‑VIBE (Erkn­er)

MR. MIGHTY (Buck­ow)

TILLEVISION (Berlin)

Land Of Con­fu­sion — Elek­tro­n­is­che Botschaft

DJs

HARD DISC DRIVER (Elec­tron­ic Sound­clash Jam) 

BILL TESLA (House)

JAN‑K (Tech­no, Exper­i­men­tal Ambient) 

GREINER & FRIENDS (Inde­pen­dent Bits & Bytes Charts) 

KASKE (Deep­house)

SLANT (IDM)

SYNTHBARDE (Elec­tro, Breaks, Dubsteb) 

LOWTEKKK (Hard!)

ANDRE LODEMANN (Deep­house)

Live­act

DANIEL RAMM (Tanzen!, Ambient) 

KOSMONAUTS (Elek­tro)

Hörspiel/Lesebühne

POLITISCHES PODIUM (Junge DemokratIn­nen / Junge Linke) 

ROLF NIEDEL (Lesung aus seinem Epos “Von Göt­tern und Helden” mit musikalis­ch­er Begleitung) 

APOCALYPSE CREW (Hör­spiele: Apoc­a­lypse 1 & 2 und Hap­py Shopper) 

DIE JUNGS VOM SEE (Hör­spiel: Shell führt durch den Motor) 

AMBIENT & VJ LOUNGE (Ambi­ent Sounds und Videoanimationen) 

…weit­eres ist in Planung… 

Chill-Out & Kino Area

Kino
BARAKA 

MIKROKOSMOS

KOYAANISQATSI 

DER LAUF DER DINGE

SHERLOCK HOLMES UND DAS ENDE DER ZIVILISATION IN DER UNS BEKANNTEN FORM 

… und viele mehr… 

+ KURZFILM NACHT (20 inter­na­tionale Kurzfilme) 

Kun­st-Ate­lier Finkenwirth

BERND FINKENWIRTH 

“Was Sie schon immer über Kun­st wis­sen woll­ten, sich aber nie zu fra­gen traut­en!” Am Sam­stag offenes Ate­lier zum 

Betra­cht­en von Kun­st, für Fra­gen an und Gespräche mit dem Oder­bruch­er Kün­stler Bernd Finkenwirth 

Und son­st…?

PERFORMANCE (Artis­ten, Feuerspucker…) 

KINDERPROGRAMM (Mit­mach-Zirkus, Indi­an­er-Basteleien, Hüpfburg…) 

TATTOO & PIERCING („Ander­s­land“ Berlin) 

BARS, BIERBUDEN, FOOD, BUNTER MARKT

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Neonazis greifen Polizisten an

(Berlin­er Zeitung, Jens Blanken­nagel) NEURUPPIN. Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin plant ein Eil­ver­fahren wegen
Kör­per­ver­let­zung gegen zwei Neon­azis. Sie hat­ten am Sam­stagabend zwei Polizis­ten bei ein­er Ausweiskon­trolle in Neu­rup­pin ver­let­zt. Der Lan­deschef des Bun­des Deutsch­er Krim­i­nal­beamter, Wolf­gang Bauch, forderte am Montag
eine schnelle Reak­tion der Jus­tiz und empfind­liche Strafen. 

Die 19 und 20 Jahre alten Angreifer gehörten ein­er Gruppe von zehn angetrunk­e­nen Neon­azis an, die an ein­er Tankstelle frem­den­feindliche Parolen skandiert hat­ten. Anwohn­er alarmierten die Polizei. “Wir schick­ten zwei
Streifen­wa­gen los”, sagte Polizeis­precherin Anja Brey­er. Während der Ausweiskon­trollen kamen immer mehr Jugendliche von einem nahen Park­platz hinzu. Ihrer Klei­dung nach waren sie mehrheitlich Neon­azis. Einige waren der
Polizei bere­its durch andere Vor­fälle bekan­nt. Die Beamten forderten weitere
Kräfte an. Ins­ge­samt 29 Polizis­ten umstell­ten die 45 Jugendlichen
schließlich. “Einige ver­sucht­en, gewalt­sam die Absper­rung zu durchbrechen”,
sagte die Polizeis­precherin. Dabei erlit­ten ein 51-jähriger Beamter und eine
22-jährige Polizistin Hautab­schür­fun­gen und Prel­lun­gen. “Es kon­nten 24
Jugendliche vorüberge­hend festgenom­men wer­den”, sagte sie. Die beiden
Haupt­täter haben die Kör­per­ver­let­zung ges­tanden. Deshalb ist nun ein
Eil­ver­fahren möglich. Die geson­derten Ermit­tlun­gen wegen des Grölens
aus­län­der­feindlich­er Parolen dauern an. 

“Die Gewalt­bere­itschaft von Recht­sradikalen hat in erschreck­ender Weise
zugenom­men”, sagte Anja Brey­er. Zulet­zt wur­den bei ein­er Ausweiskon­trolle am
1. Juli in Witt­stock zwei Polizeibeamte ver­let­zt. Der Lan­deschef der
Gew­erkschaft der Polizei, Andreas Schus­ter, erk­lärte am Mon­tag: “Als
Polizis­ten ver­trauen wir auf den Rechtsstaat und auf eine schnellstmögliche
Reak­tion der Jus­tiz.” Doch bei der Bestra­fung dürfe es keine Sonderregelung
geben, weil die Täter Polizis­ten ange­grif­f­en hät­ten. “Es muss das gleiche
Straf­maß gel­ten, als hät­ten sie nor­male Bürg­er angegriffen.” 

Die latente Gewalt­bere­itschaft der Neon­azis gegenüber der Polizei hat im
Land nach Ansicht Schus­ters deut­lich zugenom­men. “Noch sind es Einzelfälle”,
sagte er. Die Polizei werde ver­hin­dern, dass Neon­azis ver­suchen, Polizisten
durch gezielte Angriffe einzuschüchtern. 

Wegen recht­sex­trem­istisch motiviert­er Angriffe — bei­de Fälle ereigneten sich
am 19. Juli — sitzen derzeit zwei Bran­den­burg­er Bun­deswehrsol­dat­en in
Unter­suchung­shaft. Ein Sol­dat ver­let­zte in Brandenburg/Havel einen Kenianer
mit ein­er Glass­cherbe lebens­ge­fährlich. In Burg wurde ein Mann so
mis­shan­delt, dass er auf Dauer entstellt bleiben wird. 

“Eine Häu­fung solch­er Über­griffe durch Sol­dat­en sehen wir nicht”, sagte ein
Bun­deswehrsprech­er. Die Sol­dat­en müssten sich nicht nur vor Gericht, sondern
auch dien­strechtlich ver­ant­worten. Im Vor­jahr habe die Bun­deswehr 139
recht­sradikale oder frem­den­feindliche Vor­fälle über­prüft. “Wer zu mehr als
einem Jahr Haft verurteilt wird, den entlässt die Bun­deswehr automatisch”,
sagte er. Auch bei gerin­geren Strafen wür­den die poli­tis­chen Motive der
Täter akribisch geprüft. “Wer dem Anse­hen der Bun­deswehr schadet, hat keinen
Platz bei uns.” 

Bei dem Über­fall des Sol­dat­en auf den Keni­an­er in Bran­den­burg griffen
übri­gens zwei Frauen ein. Die Polizei geht davon aus, dass sie dadurch das
Leben des Opfer ret­teten. Eine der Helferin­nen ist 19 Jahre alt — und
Soldatin. 

Neon­azi-Angriff: Ver­band fordert Konsequenzen

(BM) Neu­rup­pin — Nach der Ver­let­zung zweier Polizis­ten durch ran­dalierende Neon­azis in Neu­rup­pin (Ost­prig­nitz-Rup­pin) hat der Bund Deutscher
Krim­i­nal­beamter (BDK) eine schnelle Reak­tion der Jus­tiz und empfindliche
Frei­heitsstrafen gefordert. Der­ar­tige Über­griffe seien nicht hin­nehm­bar und
müssten kon­se­quent geah­n­det wer­den, forderte gestern BDK-Lan­deschef Wolfgang
Bauch. 

Am Sonnabend­abend waren aus ein­er Gruppe von 45 angetrunk­e­nen Män­nern heraus
Polizis­ten ange­grif­f­en wor­den. Eine 22 Jahre alte Polizistin und ein 51
Jahre alter Beamter zogen sich Schür­fun­gen und Prel­lun­gen zu. Ein 19- und
ein 20-Jähriger waren danach festgenom­men wor­den. Sie gaben die Attack­en auf
die Beamten nach Angaben der Polizei zu und wur­den noch am Son­ntag wieder
auf freien Fuß geset­zt. Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin strebt ein
beschle­u­nigtes Ver­fahren an. Ins­ge­samt waren 24 Recht­sex­treme zwis­chen 15
und 30 Jahren wie berichtet zeitweilig in Gewahrsam genom­men worden. 

An ein­er Tankstelle hat­ten sich zunächst zehn Rechtsextreme
zusam­mengerot­tet, von denen einige aus­län­der­feindliche Parolen gröl­ten. Als
Polizis­ten die Iden­tität der Män­ner fest­stell­ten, kamen weit­ere Mitglieder
der Szene hinzu. Aus der auf 45 Per­so­n­en angewach­se­nen Gruppe griffen
Schläger die Ein­satzkräfte an. Eine Polizeiab­sper­rung wurde durchbrochen,
einige Ran­dalier­er flüchteten.

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Anklage erhoben

(MAZ, Thomas Wachs) BRÜCK In dem Fall des Bran­dan­schlages auf eine türkische Imbis­shalle in der Brück­er Bahn­hof­s­traße hat die Staat­san­waltschaft Pots­dam jet­zt Anklage gegen
drei Tatverdächtige junge Män­ner erhoben. 

Die Brück­er müssen sich ab Fre­itag vor dem Landgericht in Pots­dam ver­ant­worten. Für die Ver­hand­lung sind bis zum 13. Sep­tem­ber ins­ge­samt sechs Ter­mine ange­set­zt, bestätigte ein Sprech­er des Landgerichtes. 

Wie Ralf Roggen­buck, der Sprech­er der Staat­san­waltschaft in Pots­dam gestern auf Anfrage der MAZ sagte, wer­den den drei 19 beziehungsweise 21 Jahre alten Brück­ern gemein­schaftlich ver­suchter Mord in Tatein­heit mit versuchter
schw­er­er Brand­s­tiftung sowie gemein­schaftliche schwere Körperverletzung
vorgeworfen. 

Wie berichtet sollen sie in der Nacht zum 6. Feb­ru­ar diesen Jahres um 3.10 Uhr einen Brand­satz durch eine Schaufen­ster­scheibe in die Imbis­shalle des
Türken Kay­i­han Kut­lu gewor­fen haben. Der Inhab­er schlief in einem
Nach­bar­raum und wurde durch den Anschlag geweckt. Er kon­nte das Feuer
umge­hend löschen, wurde aber dabei leicht ver­let­zt. Ein größer­er Schaden
kon­nte durch die Anwe­sen­heit des Betreibers ver­hin­dert werden. 

Die mut­maßlichen Täter waren bere­its am näch­sten Tag von der Polizei
ermit­telt und festgenom­men wor­den. Zwei von ihnen sitzen seit­dem in
Untersuchungshaft.

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Wir wollten schlichten”

Der junge Mann sieht lei­dend aus. Ein Blick auf seinen Hals ver­rät, warum.
Gle­ich zwei Pflaster verdeck­en die drei Zen­time­ter tiefe Schnit­twunde, die
ihm ein 26 Jahre alter Zeit­sol­dat aus Bran­den­burg in der Nacht zum 18. Juli
in Hohen­stück­en mit ein­er Scherbe zuge­fügt haben soll (Stadtkuri­er
berichtete). 

“Ich habe große Schmerzen, am Hals und auch Kopf­schmerzen”, sagt der
28-jährige Keni­an­er Oskar, der erst Mitte Juli von Eisen­hüt­ten­stadt nach
Bran­den­burg zog und der seinen Nach­na­men nicht nen­nen möchte. Sprechen fällt
ihm noch immer schw­er. “Ich kann nicht viel sagen, es tut mir leid”,
entschuldigt er sich. Der Afrikan­er, der Ermit­tlern zufolge “unglaublich­es
Glück” hat­te, dass er die Attacke vor der Gast­stätte Piephahn über­lebte, kam
gestern in die Stadtver­wal­tung in der Neuen­dor­fer Straße. Auf Ein­ladung der
Ober­bürg­er­meis­terin traf er die bei­den Frauen, die ihm möglicher­weise das
Leben gerettet haben. 

Jana Böt­tner, 19-jährige Sol­datin in der Roland­kaserne, und ihre 25 Jahre
alte Fre­undin Nicole Lüdek­ing hat­ten beherzt einge­grif­f­en, als zwei Männer
den Keni­an­er und einen Lands­mann von ihm attack­ierten. “Die haben
rumgepö­belt, deshalb sind wir dazwis­chen gegan­gen, wir haben gar nicht groß
nachgedacht”, sagt Jana Böt­tner. Die kleine Frau mit dem streng nach hinten
gekämmten dun­klen Haar, die gestern in Uni­form erschien, arbeit­et zurzeit im
hiesi­gen Lagezen­trum für den Afghanistan-Einsatz. 

“Wir woll­ten schlicht­en”, erin­nert sich Nicole Lüdek­ing an den Moment, in
dem sie sich zwis­chen Angreifer und Opfer drängte. “Der Täter hat sich von
mir abhal­ten lassen, weil ich eine Frau bin”, ist sich die hüb­sche schlanke
Frau mit dem lan­gen blonden Haar sich­er, “wäre ich ein Mann gewe­sen, wäre
das sich­er anders verlaufen.” 

Dietlind Tie­mann (CDU) dank­te den Frauen gestern für ihre Zivil­courage. “Sie
haben bewiesen, was es für Sie heißt, in dieser Stadt zu leben.” Jana
Böt­tner wurde zudem von der Bun­deswehr für ihr couragiertes Eingreifen
aus­geze­ich­net. “Wir wollen ein Sig­nal set­zen für andere Sol­dat­en”, sagt
Ober­stleut­nant Wolf­gang Wien. Dass es aus­gerech­net ein Sol­dat ist, der den
Keni­an­er so schw­er ver­let­zt haben soll, macht den Kom­man­deur der
Roland­kaserne betrof­fen. Auch wenn der mut­maßliche Täter nicht hier, sondern
nahe Bre­men sta­tion­iert war. “Solche schlim­men Dinge passieren lei­der quer
durch die Bevölkerung, und die Bun­deswehr ist ein Quer­schnitt dieser
Bevölkerung”, sagt Wien. 

Die Ermit­tler fah­n­den noch immer nach dem Begleit­er des 26-jährigen
Ober­feld­webels, der zurzeit in Unter­suchung­shaft sitzt. Der Sol­dat beteuere
weit­er­hin, die Tat habe keinen frem­den­feindlichen Hin­ter­grund, schweige aber
anson­sten behar­rlich, teilte Ralf Roggen­buck von der Staatsanwaltschaft
Pots­dam gestern mit.

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Neonazi: V‑Mann hatte Idee für Attentat

BERLIN, 26. Juli. Das von der bay­erischen Neon­azi-Gruppe “Kam­er­ad­schaft Süd” geplante Bombe­nat­ten­tat auf das im Bau befind­liche Jüdis­che Zen­trum in München soll von einem V‑Mann des Ver­fas­sungss­chutzes inspiri­ert worden
sein. Diese Behaup­tung hat die Anwältin des von der Bun­de­san­waltschaft angeklagten Neon­az­iführers Mar­tin Wiese, Anja Seul, aufgestellt. Der V‑Mann — ein Fran­zose, der mehrere Jahre eine führende Rolle in der franzö­sis­chen Recht­sex­tremen-Szene ein­nahm — sei “eine Art Lehrmeis­ter” für ihren Man­dan­ten und dessen Gruppe gewe­sen, sagte Anwältin Seul dem ARD-Mag­a­zin Report Mainz. 

Dem Bericht zufolge habe der V‑Mann Didi­er M., der 2002 zu der ein Jahr zuvor gegrün­de­ten “Kam­er­ad­schaft Süd” gestoßen war, die Idee zu dem Bombe­nan­schlag aufge­bracht. Zur Rolle des Fran­zosen in der Wiese-Gruppe sagte Anwältin Seul: “Der V‑Mann hat Wiese eine Menge erzählt und beige­bracht, was Wiese noch nicht wusste und hat insofern nicht nur Wiese
inspiri­ert und geprägt, son­dern mit­tel­bar über Wiese selb­stver­ständlich auch die ganze Grup­pierung, denn Wiese hat alles, was er da neu erfahren hat, post­wen­dend an die Gruppe weitergegeben.” 

Ange­blich soll der V‑Mann gegenüber Wiese und anderen Mit­gliedern der Gruppe gesagt haben: “Wenn ich über den (Münch­n­er) Marien­platz gehe, dann stelle ich mir vor, wie toll es wäre, wenn so ein Ding hochge­ht und 2 000 Leute
draufge­hen.” Anwältin Seul sagte dazu: “Es wäre rel­a­tiv unan­genehm, dass nicht mein Man­dant über Atten­tat­spläne gesprochen hat, son­dern der V‑Mann.”

Die Bun­de­san­waltschaft, die sich zu den Vor­wür­fen nicht äußern wollte, wirft mehreren Mit­gliedern der “Kam­er­ad­schaft Süd” — darunter auch der ange­bliche V‑Mann — die Bil­dung ein­er ter­ror­is­tis­chen Vere­ini­gung und Vorbereitung
eines Sprengstof­fat­ten­tats vor. Der Anklage zufolge soll Wiese, der Anführer der Gruppe, im Mai 2003 den Entschluss gefasst haben, einen Bombe­nan­schlag auf die für den 9. Novem­ber ver­gan­genen Jahres geplante Grund­stein­le­gung des
jüdis­chen Kul­turzen­trums auf dem Münch­n­er St.-Jakobs-Platz zu verüben. Mitte August 2003 hätte die Gruppe jedoch Abstand von dem Vorhaben genom­men und andere Ziele in der Innen­stadt, darunter den Marien­platz, in Erwägung
gezo­gen. Zu konkreten Anschlags­pla­nun­gen sei es aber wegen der Ver­haf­tung Wieses und ander­er Grup­pen­mit­glieder im Sep­tem­ber nicht mehr gekom­men. In ihrer Mit­teilung über die Anklageer­he­bung hat­te die Bundesanwaltschaft
aus­drück­lich erwäh­nt, dass das Bay­erische Lan­desamt für Ver­fas­sungss­chutz durch den Ein­satz eines V‑Mannes “zum Erfolg des Ver­fahrens beige­tra­gen” habe.

Inforiot