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Die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte soll abgerissen werden!

Kommt am 17.04. 2005, 10.00 Uhr zur Protest­demon­stra­tion in die Bahnhofstraße
Königs Wuster­hausen (am Brun­nen) und anschließend zur Kundge­bung um 11.30 Uhr in
Ziegen­hals. Bringt Fah­nen, Trans­par­ente und Flug­blät­ter mit. Jet­zt kommt es
darauf an. Es muß der machtvoll­ste Protest seit Beginn des Kampfes um die
“Ernst-Thäl­mann-Gedenkstätte” wer­den. Protestiert schon jet­zt bei allen zu
dieser mit Heuchelei betriebe­nen Untat beteiligten Poli­tik­ern, ver­bre­it­et die
Wahrheit über die geplante Schand­tat wo ihr nur könnt. 

Wir wollen zeigen, daß es uns ernst ist mit dem Antifaschis­mus und der
Zurück­drän­gung der Neon­azis. Wer die “Ernst-Thäl­mann-Gedenkstätte” in Ziegenhals
ver­nichtet, hil­ft objek­tiv nur ihnen! Auf zur gemein­samen Aktion! 

Verbindun­gen: Zur Demon­stra­tion am 17.04. 05 10.00 Uhr in Königs Wusterhausen
Direkt bis zum Bhf. Königs Wuster­hausen und von dort die Bahn­hof­s­traße bis zum
Brun­nen (200 m) Zur Gedenkkundge­bung am gle­ichen Tag um 11.30 in Ziegen­hals mit
dem Bus ab Hal­testelle Bahn­hof-Königs Wuster­hausen, Storkow­er Straße in Richtung
Schmöck­witz 11.10 bis zur Hal­testelle Sporthaus Ziegen­hals (Birken­weg in
Ziegenhals/Niederlehme) Park­plätze sind an bei­den Orten aus­re­ichend vorhanden. 

17.04 / 10.00 Uhr Protest­demon­stra­tion in Königs Wuster­hausen (am Brun­nen in der
Bhf-Str)

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Hitlergruß gezeigt

NEURUPPIN Am Mittwoch gegen 22 Uhr wurde der Polizei mit­geteilt, dass in Neuruppin,
Karl-Marx-Straße, Bern­hard-Brasch-Platz, aus ein­er Per­so­n­en­gruppe her­aus ein
Mann “Sieg Heil-Rufe” ver­laut­en ließ und den Hit­ler­gruß skandierte. Im
Rah­men der vor Ort ein­geleit­eten polizeilichen Maß­nah­men wurde der
Tatverdächtige ermit­telt. Bei dem offen­sichtlich stark alkoholisierten
24-jähri­gen Mann (1,78 Promille) wurde eine Blu­tent­nahme durchge­führt und
ein Strafver­fahren eingeleitet.

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Großaufgebot durchsucht Horte

(MOZ) STRAUSSBERG Mas­siv­er Polizeiein­satz gestern Nach­mit­tag in der
Peter-Göring-Straße: Klein­busse spuck­en vier Dutzend Bereitschaftspolizisten
in voller Mon­tur aus. Sie umstellen das Jugendzen­trum Horte gegenüber der
Anne-Frank-Gesamtschule, postieren sich an allen Eck­en und Eingän­gen des
zweistöck­i­gen Gebäudes. Ein blauer Polizeitrans­porter mit der Aufschrift
Krim­i­nalpolizei bringt fünf Krim­inal­tech­niker, zwei Durchsuchungsteams
ver­schaf­fen sich außer­dem Zugang zum Haus. Anwohn­er fra­gen sich, was diesen
Großein­satz aus­gelöst hat, Gesamtschüler spöt­teln und ver­ber­gen ihre
Sym­pa­thie für die jun­gen Leute vom Alter­na­tiv­en Jugend­pro­jekt 1260 nicht. 

Die Durch­suchung­steams konzen­tri­eren sich auf den Jugendtr­e­ff im Erdgeschoss
und die Büroräume. Die Woh­nun­gen im Obergeschoss lassen sie unversehrt.
Seine Ursache hat der mas­sive Ein­satz in einem Zwis­chen­fall in der Nacht zum
23. Jan­u­ar. Damals seien sechs stadt­bekan­nte Recht­sex­trem­is­ten in das
Jugend­pro­jekt einge­drun­gen, meldete danach das Demokratis­che Jugendforum
Bran­den­burg. Offenkundig wurde ihr Wun­sch nach Bier von den anwesenden
Jugendlichen als Pro­voka­tion emp­fun­den. Es kam zu einem Handge­menge, über
dessen Ver­lauf sich die Seit­en unter­schiedlich äußern. Für die Polizei, so
der Sprech­er des Frank­furter Prä­sid­i­ums Peter Sal­en­der zur MOZ, ergab sich
nach den fest­gestell­ten Ver­let­zun­gen eine Anzeige wegen Körperverletzung
gegen die Jugendlichen im Horte von Amts wegen. 

Im Zuge des Ermit­tlungsver­fahrens rück­te gestern das Großaufge­bot aus
Frank­furt (Oder) in Straus­berg an, um Beweise zu sich­ern. Speziell ging es
um “geeignete Holzge­gen­stände”, wie der Sprech­er sagte. Sein­erzeit war von
Base­ballschlägern die Rede, mit denen die Recht­en aus dem Horte geprügelt
wor­den seien.

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Baugrund für Garnisonkirche

(MAZ)POTSDAM Das Grund­stück für den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche ste­ht zur
Ver­fü­gung. Pünk­tlich zur heuti­gen sym­bol­is­chen Grund­stein­le­gung (16 Uhr)
ver­melden die Stadt und die Immo­bilienge­sellschaft der Arag den Abschluss
ein­er Vere­in­barung zur unent­geltlichen Über­tra­gung von 900 Quadrat­metern an
den von der Stadt beauf­tragten Sanierungsträger Pots­dam. Ab 1. Jan­u­ar 2006
werde man bere­its über den ehe­ma­li­gen Sozial­trakt des Rechenzentrums
ver­fü­gen, in dem zurzeit ein Fahrrad­laden ist, teilte Sanierungsträgerchef
Erich Jesse gestern mit. Der Abriss des Gebäude­teils ist Voraus­set­zung für
die Errich­tung des 88 Meter hohen Kirchturms. 

Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs und Arag-Vertreter äußerten sich “erle­ichtert,
das zwis­chen­zeitlich kon­tro­verse Prob­lem für alle Seit­en zufriedenstellend
gelöst” zu haben. 

Als die Arag das Grund­stück von der Treu­hand erwarb, verpflichtete sich der
Ver­sicherungskonz­ern im Kaufver­trag, es für den Fall eines Wiederaufbaus
kosten­los abzugeben. Wirtschaftlich trag­bar ist dieser Schritt erst dank
Mitwirkung des Innen­min­is­teri­ums. Es hat den Ende 2007 auslaufenden
Mietver­trag seines Lan­desamtes für Daten­ver­ar­beitung mit dem
Grund­stück­seigen­tümer Arag so weit ver­längert, dass der Bau des
Kirchen­schiffs gewährleis­tet bleibt. 

Die Sanierungsziele der Stadt gehen über die Kirchen­fun­da­mente hin­aus bis
zur Rück­gewin­nung der Plan­tage. Mit der Arag ist vere­in­bart, dass ein
Kaufver­trag über weit­ere etwa 13 000 Quadrat­meter geschlossen wird. Mit der
Grund­stein­le­gung will die Förderge­sellschaft für den Wieder­auf­bau heute die
Spenden­samm­lung forcieren. Zu den ersten Unter­stützern zählt die Familie
Joop. Mod­edesign­er Wolf­gang Joop und seine Eltern Char­lotte und Gerhard
wollen zum Fes­takt kom­men. Die Eltern haben ihre an die
Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel (TPG) gezahlte Spende von gut
2000 Euro jet­zt zurück­ge­fordert, um sie der Förderge­mein­schaft zur Verfügung
zu stellen. Das bestätigte Char­lotte Joop gestern. “Als alte Potsdamer
wollen wir wenig­stens den Beginn des Auf­baus noch erleben”, sagte die
90-Jährige. “Wir waren oft in der Kirche, und um unsere wun­der­schöne Stadt
wur­den wir damals auf Schu­laus­flü­gen und auf Reisen über­all beneidet.” 

Nur die Träume wach­sen in den Himmel

Heute wird in Pots­dam der Grund­stein für den umstrit­te­nen Wieder­auf­bau der
Gar­nisonkirche gelegt. Bis­lang fehlt dafür aber noch das Geld

(TAZ)Auf einem Bürg­er­steig am Rande der Pots­damer Innen­stadt wird heute der
Grund­stein für die Gar­nisonkirche gelegt, jenes Hauptwerk des Preußischen
Barock, über dessen Wieder­auf­bau seit Jahren gestrit­ten wird. 

“Endlich haben wir eine Lösung gefun­den, die alle Beteiligten an einen Tisch
bringt”, freut sich Hans-Peter Rein­heimer, Vor­sitzen­der der
Förderge­sellschaft für den Auf­bau der Gar­nisonkirche. Er hat vor über einem
Jahr den “Ruf aus Pots­dam” ini­ti­iert, um nach Vor­bild der Dresdner
Frauenkirche die Spenden­mil­lio­nen für das Pro­jekt zu schef­feln. 65 Millionen
Euro wer­den benötigt — “kon­ser­v­a­tiv geschätzt”, sagt Rein­heimer. Eingenommen
hat er bis­lang kaum etwas: Zu zer­strit­ten waren die Beteiligten, zu unsicher
war die Grund­stücks­frage, zu unbes­timmt die Funk­tion des geplanten Gebäudes,
um an potente Geldge­ber her­antreten zu kön­nen. Den­noch soll die Kirche 2017
stehen. 

Auf ein Nutzungskonzept hat sich die Kreis­syn­ode der evan­ge­lis­chen Kirche am
ver­gan­genen Woch­enende immer­hin geeinigt: Entste­hen sollen eine “offene
Stadtkirche ohne eigene Gemeinde und ein internationales
Ver­söh­nungszen­trum”, erk­lärt Stadtkirchenp­far­rer Markus Schütte das Konzept,
das durch die Auf­nahme in die Inter­na­tionale Nagelkreuzge­mein­schaft von
Coven­try betont wird. Ihr Sym­bol, das Nagelkreuz, soll in den Kirchenneubau
einziehen. 

Auch die Grund­stücks­frage scheint sich zu klären: Der Eigen­tümer wird der
Stadt die benötigten 900 Quadrat­meter unent­geltlich über­tra­gen. Schon im
näch­sten Jahr soll ein Teil des Plat­ten­baus, in dem sich heute ein
Fahrrad­laden befind­et, dem Kirchen­neubau weichen. 

Doch von Einigkeit ist das Pro­jekt Gar­nisonkirche noch immer weit entfernt.
Anfang der Woche verkün­dete die recht­slastige Traditionsgemeinschaft
Pots­damer Glock­en­spiel (TPG) ihren endgülti­gen Ausstieg. 6,7 Mil­lio­nen Euro
hat ihr Vor­sitzen­der, der Bon­ner Max Klaar, nach eige­nen Angaben seit 1990
für den Wieder­auf­bau gesam­melt. Doch die TPG, die von der evangelischen
Kirche ver­langte, wed­er Seg­nun­gen von Homo­sex­uellen noch Beratung von
Wehr­di­en­stver­weigern anzu­bi­eten, war gegen das Nutzungskonzept. “Für einen
Poli­tik­tem­pel für Geschicht­sun­ter­richt aus Sicht der evan­ge­lis­chen Kirche
des 21. Jahrhun­derts” habe er kein Geld akquiri­ert, so Klaar. Am Montag
ver­schick­te er Briefe an seine Spender, die nun selb­st über ihre Gelder
entschei­den sollen. 

Auch die Kri­tik­er von links, etwa die Pots­damer Kam­pagne gegen Wehrpflicht,
bekämpfen den Neubau weit­er. “Sen­ti­men­tal­is­mus” und
“Geschicht­srel­a­tivierung” nen­nt ihn Kam­pag­nen­mit­glied Falk Richter. Die neue
Elite Pots­dams wieder­hole das Ver­hal­ten der SED, das Erbe der Vorgänger zu
vernichten. 

Die Mehrheit der Pots­damer betra­chtet den Willen zum Kirch­bau bislang
allerd­ings eher mit Desin­ter­esse. “Bran­den­burg­er sind keine Sach­sen”, sagt
Rein­heimer, “die brauchen etwas, um aus sich her­auszukom­men.” Es sei daher
wichtig, die Kirche sicht­bar zu machen. 

So wer­den heute Promi­nenz aus Poli­tik und Kirche, Min­is­ter­präsi­dent Mathias
Platzeck (SPD), Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) und der Berlin­er Bischof
Wolf­gang Huber, trotz aller Widrigkeit­en mit dem Bau begin­nen, wenn auch nur
sym­bol­isch. Das kün­ftige Ver­söh­nungszen­trum hat also schon jet­zt viel zu
tun, vor allem mit sich selbst.

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Debatte um Extremisten läuft aus dem Ruder

(BM)Potsdam — Die Debat­te um den Umgang mit dem wach­senden Recht­sex­trem­is­mus und
der im Land­tag vertrete­nen recht­sex­tremen Deutsche Volk­sunion (DVU) läuft im
Lan­despar­la­ment zunehmend aus dem Rud­er. Im Plenum kam es gestern zu der
absur­den Sit­u­a­tion, daß die recht­sex­treme Partei einen Antrag gegen den
Recht­sex­trem­is­mus nicht ablehnt, son­dern sich wegen “Ger­ingfügigkeit­en” nur
der Stimme enthielt. 

Damit wollte die DVU die demokratis­chen Parteien offen­bar vorführen.
Tri­um­phierend sagte DVU-Lan­deschef Sig­mar-Peter Schuldt zur Berliner
Mor­gen­post: “Der Präsi­dent hat ganz offen­sichtlich erkan­nt, daß wir nicht
recht­sex­trem sind.” 

In dem ursprünglich von SPD und CDU aus­gear­beit­eten Antrag gegen den
Recht­sex­trem­is­mus war die DVU noch erwäh­nt gewe­sen. Wörtlich hieß es: “Das
Wahlergeb­nis der NPD in Sach­sen und der DVU in Bran­den­burg ist eine
poli­tis­che Her­aus­forderung an die demokratis­chen Kräfte im Land.” 

Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD) plagten jedoch juris­tis­che Bedenken
und so strich er “aus Neu­tral­itäts­grün­den” die Erwäh­nung der DVU als
recht­sex­treme Partei. Selb­st in den eige­nen Rei­hen brachte ihm dieses
Vorge­hen Kri­tik ein. 

Hät­ten SPD und CDU den Antrag wie geplant zusam­men einge­bracht, wäre diese
Sit­u­a­tion über­haupt nicht ent­standen. Die SPD wollte die PDS mit ins Boot
nehmen, was die Union ablehnte. Sie spricht ihr ab, eine demokratische
Partei zu sein. 

Laut ein­er aktuellen For­sa-Umfrage beken­nen sich zwölf Prozent der Märker
quer durch alle Alters­grup­pen zu einem recht­sex­tremen Welt­bild. Die
recht­sex­treme Gewalt im Land nimmt weit­er zu. Den­noch war die ange­blich so
wichtige Debat­te wieder ein­mal durch parteipoli­tis­che Streitigkeiten
über­lagert. Die SPD warf der CDU vor, das The­ma Rechtsextremismus
parteipoli­tisch zu instrumentalisieren. 

Ein­dringlich mah­nte Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) den
Koali­tion­spart­ner: “Demokratie lebt vom Wech­sel­spiel von Oppo­si­tion und
Regierung. Bei der Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus ist aber über alle
Parteien hin­weg die Zusam­me­nar­beit erforderlich.” 

Zuvor hat­te auch der SPD-Innen­poli­tik­er Wern­er-Sieg­wart Schip­pel die Union
scharf zurecht­gewiesen. “Ich hätte erwartet, daß Innen­min­is­ter Jörg
Schön­bohm alle Vor­be­halte zurück­gestellt habe, wie er es einst auch als
Gen­er­al bei der Auflö­sung der Nationalen Volk­sarmee der DDR getan hat.” Im
Plenum hat­te CDU-Frak­tion­schef Thomas Lunacek noch ein­mal darauf
hingewiesen, daß die Union nur bere­it war, den Antrag zwis­chen zwei
demokratis­chen Parteien zu verabschieden. 

Die DVU freute sich. “Ich habe sel­ten mehr Wer­bung für die DVU gesehen”,
sagte die Frak­tion­schefin Diane Hes­sel­barth ins Mikrofon. 

Land­tag einig gegen recht­en Extremismus

Zus­tim­mung von SPD, CDU und PDSDVU enthält sich

(Berlin­er Zeitung)POTSDAM. Erst nach heftigem inter­nen Stre­it hat der Pots­damer Land­tag am
Mittwoch mit den Stim­men von SPD, CDU und PDS eine Entschließung gegen
Recht­sex­trem­is­mus und frem­den­feindliche Gewalt ver­ab­schiedet. Dabei kam es
erneut zu Span­nun­gen zwis­chen den Koali­tion­spart­nern. Red­ner der SPD und
indi­rekt auch Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck kri­tisierten die Haltung
der CDU, die einen gemein­samen Antrag mit der PDS abgelehnt hat­te. Die
Bedro­hung durch den Recht­sex­trem­is­mus ist ein Feld, sagte Platzeck, auf dem
die Gemein­samkeit der Demokrat­en auf jeden Fall erforder­lich ist. Erst durch
einen Winkelzug wurde der Beschluss möglich: Land­tagspräsi­dent Gunter
Fritsch (SPD) brachte den inhaltlich zuvor zwis­chen den Parteien
abges­timmten Antrag ein. Allerd­ings verzichtete Fritsch unter Ver­weis auf
seine Neu­tral­ität­spflicht darauf, den eigentlichen Anlass für die Initiative
zu benen­nen: Die Wahler­folge der recht­sex­tremen NPD in Sach­sen und der DVU
in Bran­den­burg. Koali­tion­skreise hat­ten befürchtet, dass auch die sechs
DVU-Abge­ord­neten der Entschließung zus­tim­men kön­nten. Doch die enthielten
sich der Stimmen. 

Einig gegen Rechtsextremismus

Land­tag beschließt “Präsi­den­ten-Antrag”, nur die CDU polemisiert

(MAZ)POTSDAM So viel Lob gab es für Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD) im
Par­la­ment noch nie. Erst dank­te ihm sein Frak­tion­schef, dann die Vorsitzende
der oppo­si­tionellen PDS und zu guter Let­zt der Min­is­ter­präsi­dent. Nur der
CDU-Frak­tion­schef mochte den Namen Fritsch nicht extra erwäh­nen, was Gründe
hatte. 

Fritsch selb­st saß während der Debat­te nicht vorn am hohen Pult, son­dern auf
der Abge­ord­neten­bank. Weil er selb­st Ini­tia­tor des in den let­zten Tagen
poli­tisch hoch aufge­lade­nen Antrags gegen Recht­sex­trem­is­mus war, übernahm
Stel­lvertreter Lothar Bisky (PDS) die Leitung der Debatte. 

Dabei hat­te Fritsch nichts anderes getan, als ein­er Bitte aus der SPD
nachzukom­men: Er erk­lärte ein Papi­er von SPD und CDU, an dem auch die PDS
mit­gewirkt hat­te, zum neu­tralen “Präsi­den­ten-Antrag”. Damit war ein Ausweg
aus ein­er ver­fahre­nen Sit­u­a­tion gefun­den. Die CDU lehnte näm­lich aus
ide­ol­o­gis­chen Erwä­gun­gen jeglich­es gemein­sames Vorge­hen gegen
Recht­sex­trem­is­mus mit der PDS ab — zum großen Ärg­er des Koalitionspartners
SPD. Deshalb scheit­erte auch die SPD-Idee nach einem Antrag “aller drei
demokratis­chen Fraktionen”. 

Am Ende stand den­noch ein über­parteilich­er Kom­pro­miss. Denn dem
Fritsch-Antrag stimmten gestern SPD, CDU und PDS geschlossen zu. Die sechs
Abge­ord­neten der recht­sex­tremen DVU enthiel­ten sich der Stimme. 

In dem beschlosse­nen Neun-Punk­te-Antrag “gegen Recht­sex­trem­is­mus und
Frem­den­feindliche Gewalt” beken­nt sich der Land­tag zu Weltof­fen­heit und
Tol­er­anz. In ein­er ersten Fas­sung waren noch die Wahler­folge der
recht­sex­tremen Parteien NPD in Sach­sen und DVU in Bran­den­burg namentlich
erwäh­nt wor­den. In der jet­zi­gen Fas­sung ist nur von Wahlerfolgen
“recht­sex­tremer Parteien” als eine Her­aus­forderung für die demokratischen
Kräfte die Rede. Der Land­tagspräsi­dent hat­te mit Ver­weis auf seine
Neu­tral­ität­spflicht auf die Änderung bestanden. 

Die meis­ten Red­ner rück­ten die Auseinan­der­set­zung mit der recht­sex­tremen DVU
in den Mit­telpunkt. Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) sagte, die DVU
habe in Wahlspots unver­hüllt zur Gewalt aufgerufen. Die Zahl rechtsextremer
Straftat­en sei angestiegen. Deshalb komme der vor­liegende Antrag “lei­der zur
richti­gen Zeit”. Platzeck appel­lierte an die Fam­i­lien, den Umgang ihrer
Kinder zu beobacht­en und Debat­ten nicht aus dem Weg zu gehen. 

SPD-Frak­tion­schef Gün­ter Baaske sagte, die Anwe­sen­heit der DVU im Landtag
sei “poli­tisch ärg­er­lich, aber für die Par­la­mentsar­beit inhaltlich
irrel­e­vant”. Durch klare Poli­tik und Ehrlichkeit müssten die Men­schen, die
DVU gewählt haben, wieder erre­icht wer­den. Vor allem den Jugendlichen müsse
ein “emo­tionaler Anker” geboten wer­den. “Sie brauchen eine von Toleranz
geprägte Heimat, für die es zu kämpfen lohnt, auf die man stolz sein kann.”
Der Begriff “Heimat” dürfe nicht den “Recht­en” über­lassen werden.
PDS-Frak­tion­schefin Dag­mar Enkel­mann sagte, die DVU sei genau­so eine
recht­sex­treme Partei wie NPD oder Repub­likan­er. DVU und NPD hät­ten sich zu
ein­er Front für die näch­sten Wahlen zusammengeschlossen. 

CDU-Frak­tion­schef Thomas Lunacek nutzte seine Rede zu ein­er schar­fen Polemik
gegen die PDS. Diese habe im Wahlkampf ähn­liche Parolen wie die DVU benutzt.
Es gebe in der PDS immer noch Grup­pen wie die Kom­mu­nis­tis­che Plat­tform, die
die frei­heitlich demokratis­che Grun­dord­nung ablehn­ten. Für die SPD ergriff
daraufhin der Abge­ord­nete Wern­er Sieg­wart-Schip­pel aufge­bracht das Wort. Er
hätte sich gewün­scht, dass die CDU das The­ma Recht­sex­trem­is­mus nicht zur
parteipoli­tis­chen Pro­fil­ierung nutzt, sagte er. 

Res­o­lu­tion gegen Extrem­is­mus beschlossen

(MOZ)PO
TSDAM Mit den Stim­men von SPD, CDU und PDS beschloss der
bran­den­bur­gis­che Land­tag am Mittwoch eine Res­o­lu­tion, die zum Kampf gegen
Recht­sex­trem­is­mus und frem­den­feindliche Gewalt aufruft. Ministerpräsident
Matthias Platzeck (SPD) betonte, dass ein extrem­istis­ches Welt­bild längst
nicht mehr nur unter Jugendlichen ver­bre­it­et ist, son­dern sich durch alle
Gen­er­a­tio­nen ziehe. Er zitierte ein Umfrage, derzu­folge zwölf Prozent der
Bran­den­burg­er sich zu recht­sex­tremen Werten bekennen. 

Die Demokratie brauche zwar eine Regierung und eine Oppo­si­tion mit
unter­schiedlichen Mei­n­un­gen. Aber in gewis­sen Punk­ten müsse ein Grundkonsens
zwis­chen allen demokratis­chen Kräften möglich sein — etwa beim Kampf gegen
Intol­er­anz und frem­den­feindliche Gewalt. Dem Beschluss voraus­ge­gan­gen war
eine kon­tro­verse Debat­te, in dem sich vor allem Vertreter der CDU gegen ein
Zusam­menge­hen mit der PDS aus­ge­sprochen hat­ten, da Teile der Partei die
demokratis­che Grun­dord­nung ablehn­ten und keine klare Dis­tanz zur zweiten
deutschen Dik­tatur hätten. 

Zer­strit­ten gegen Rechts

Kon­tro­verse im Land­tag über gemein­samen Antrag

(Tagesspiegel)Potsdam — Die Gemein­samkeit der Demokrat­en gegen den wachsenden
Recht­sex­trem­is­mus wird in Bran­den­burg weit­er­hin von Angrif­f­en der CDU auf
die PDS über­lagert: So fasste der Land­tag zwar am Mittwoch mit den Stimmen
von SPD, CDU und PDS einen Beschluss gegen Frem­den­feindlichkeit und
Recht­sex­trem­is­mus — in sein­er Rede griff CDU-Frak­tion­schef Thomas Lunacek
aber auch die PDS scharf an. Er erin­nerte an ihre SED-Ver­gan­gen­heit und an
die Gle­ich­schal­tung und Intol­er­anz in der DDR, der “zweit­en deutschen
Dik­tatur”. Lunacek zog auch Par­al­le­len zwis­chen der PDS und der
recht­sradikalen DVU: Die DVU habe im ver­gan­genen Jahr in unsäglich­er Art
gegen die Arbeits­mark­tre­for­men Front gemacht, es sei polemisiert und
verun­sichert wor­den. In dieses Boot habe sich bere­itwillig auch die PDS
gesetzt. 

Der SPD-Abge­ord­nete Wern­er-Sieg­wart Schip­pel bedauerte, dass Lunacek
aus­gerech­net dieses The­ma “zur parteipoli­tis­chen Pro­fil­ierung” nutze. Er
erin­nerte CDU-Lan­deschef Jörg Schön­bohm daran, dass dieser als Auflös­er der
Nationalen Volk­sarmee auch Vor­be­halte gegen frühere SED-Offiziere
zurück­gestellt habe. Ein ähn­lich­es Herange­hen wäre auch dies­mal zu wünschen
gewesen. 

Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) mah­nte, in der Entwick­lung des Landes
gebe es Felder, “in denen die Gemein­samkeit aller Demokrat­en über alle
Unter­schiede hin­weg” erforder­lich sei. “Der Kampf gegen Rechtsextremismus
gehört dazu.” 12 Prozent der Bran­den­burg­er wür­den sich zum Rechtsextremismus
beken­nen, sagte Platzeck, “das muss ein Alarm­sig­nal für alle sein”. 

Um die Res­o­lu­tion hat­te es schon im Vor­feld Dif­feren­zen gegeben: Die CDU
lehnte es strikt ab, dass die Erk­lärung gemein­sam von SPD, CDU und PDS
einge­bracht wird. Als Kom­pro­miss brachte nun Land­tagspräsi­dent Gunter
Fritsch (SPD) den Antrag ein. Darin heißt es, der Aufruf zur Bekämp­fung des
Recht­sex­trem­is­mus richte sich an alle öffentlichen Ver­wal­tun­gen und
“natür­lich jeden einzel­nen Bürg­er”. Der Land­tag erk­lärt den Opfern
recht­sex­tremer Gewalt seine aus­drück­liche Anteil­nahme und begrüßt “alle
repres­siv­en und präven­tiv­en Aktiv­itäten von Polizei, Jus­tiz und
Verfassungsschutz”. 

Die DVU, deren Wiedere­inzug ins Par­la­ment ein Aus­lös­er der Res­o­lu­tion war,
wurde darin allerd­ings nicht mehr erwäh­nt. Als Par­la­mentspräsi­dent sei er
“zur Neu­tral­ität” verpflichtet, begrün­dete Fritsch dies. Die DVU enthielt
sich bei der Abstim­mung. Und freute sich über das Hick­hack: “Eine bessere
Wer­bung für die DVU hat es sel­ten gegeben”, sagte ihre Frak­tion­schefin Liane
Hesselbarth.

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Heute gibt es noch Zeugen

FÜRSTENBERG Das sicht­bare Zeichen dafür, dass mor­gen die Feier­lichkeit­en zum
60. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravens­brück begin­nen, set­zten nicht nur
die Arbeit­er, die gestern das “Zelt der Begeg­nung” auf­baut­en. Mit der
Eröff­nung des “Gen­er­a­tio­nen­fo­rums”, das bis Fre­itag 40 Schüler und Studenten
mit Über­leben­den des KZ Ravens­brück vere­int, sind die Gedenkfeierlichkeiten
auch inhaltlich gestartet. 

Gedenkstät­ten­lei­t­erin Sigrid Jacobeit freute sich beson­ders, dass mit Agnes
Bartha (Ungarn), Ani­ka Bremell (Schwe­den), Bat­she­va Dagan (Israel) und Liesl
Jäger (Deutsch­land) vier Über­lebende nach Ravens­brück gekom­men sind, die den
Jugendlichen nicht nur ihre Geschichte nahe brin­gen wer­den, son­dern auch
bere­it sind, den jun­gen Leuten zuzuhören. Eben­falls beim Forum dabei ist
Sten Olson, der 1945 als Bus­fahrer für das Schwedis­che Rote Kreuz tätig war.
Noch vor der Befreiung des KZ Ravens­brück holten die Schwe­den und Dänen
tausende Häftlinge aus KZs und Zuchthäusern her­aus (“Aktion Bernadotte”) und
bracht­en sie nach Schwe­den. Ani­ka Bremell, eine gebür­tige Niederländerin,
ist eine davon. Sie blieb in Schweden. 

Das Forum kann nur dank der Unter­stützung der Dr.-Hildegard-Hansche-Stiftung
stat­tfind­en. Deren Auf­sicht­sratsvor­sitzen­der Klaus Eschen betonte, dass das
Forum ganz im Sinne der Ravens­brück­erin Hilde­gard Han­sche sei. Sie hat­te in
ihrem Ver­mächt­nis ver­fügt, dass ihr Ver­mö­gen für die antifaschistische
Bil­dung der Jugend einge­set­zt werde. “Sie haben das Priv­i­leg, mit Zeitzeugen
zu reden”, machte Eschen den jun­gen Leuten, die zum großen Teil bei
Jugen­dra­dios tätig sind, klar. Eschen wandte sich ener­gisch an
Darstel­lun­gen, wie sie in den ver­gan­genen Wochen vielfach in den Medi­en zu
find­en sind: “Es ist Mode gewor­den, die deutsche Bevölkerung als Opfer der
Nazis hinzustellen. Die Lei­den, die mit dem Kriegsende kamen, hat­ten ihre
Ursache in der ver­brecherischen Poli­tik der Nazis. Dass die Welle zurück
kommt, ist völ­lig klar.” Als wichtig­ste Auf­gabe heute sieht Eschen die
Ver­hin­derung eines Kli­mas im Volk, in dem Total­i­taris­mus entste­hen kann. 

“Fragt heute. Denn heute gibt es noch Zeu­gen”, heißt es in einem Gedicht von
Bat­she­va Dagan. Genau deshalb sind die jun­gen Leute nach Ravensbrück
gekommen.

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Pfad führt in die Vergangenheit

KLEINMACHNOW Im “Ort der Erin­nerung” gibt es nur einen Weg. Wer ihn begeht,
läuft zurück in die Ver­gan­gen­heit. So sieht es jeden­falls die Idee vor, nach
der Klein­mach­nows Gedenkstätte für die NS-Zwangsar­beit­er auf dem Gelände der
ein­sti­gen Dreilin­den-Maschi­nen­bau GmbH derzeit gestal­tet wird. 

“Der Betra­chter soll behut­sam in diesen Ort herein­genom­men wer­den”, erklärte
Land­schaft­sar­chitekt Ole Saß vom Büro “Land­schaft Pla­nen und Bauen” jetzt
vor dem Kul­tur­auss­chuss der Gemeinde. Seine Darstel­lung der entstehenden
Gedenkstätte zeigt deut­lich, was geplant ist und der Betra­chter vor Ort nur
intu­itiv erfahren wird: Man wan­delt auf einem Pfad über die zwei einzigen
noch vorhan­de­nen Fun­da­ment­plat­ten der alten Barack­en. Sie sind begrünt und
mit Stahl eingefasst. 

Zunächst wirkt nichts als nur eine flächige Ebene im Wald. Doch eine zwei
mal zwei Meter große Tafel aus ros­tig anmu­ten­dem Stahl gibt die Erklärung,
denn auf ihr lassen ein Text und ein Lage­plan den Betra­chter die
Ver­gan­gen­heit erreichen. 

“Dieser Ort nimmt die Mate­ri­al­ität der Ver­gan­gen­heit auf, ohne grell
aufzu­tra­gen”, begrün­det Ole Saß die zurück­hal­tende Gestal­tung der
Fun­da­mente. Der Ort wirke dadurch ruhig — allerd­ings jet­zt noch nicht. Denn
in diesen Tagen wird weit­er­hin an ihm gerüt­telt. Die Land­schafts­bauer legen
zunächst die Fun­da­mente weit­er frei. 

Dann wird über den auf den Boden­plat­ten aufzu­tra­gen­den Schicht­en — darunter
auch Fließ — Rasen gesät. Am Ende hebt eine Stahle­in­fas­sung die Kon­tur der
Plat­ten her­vor. “Auf diese Fun­da­mente wer­den Sub­strate gebracht, um sie für
immer zu kon­servieren”, erk­lärt Architekt Saß. Sie seien als Bodendenkmale
schließlich zu schützen. 

Der genaue Wort­laut des Textes für die Gedenk­tafel ist in der Gemeinde noch
nicht vol­lends beschlossen. Eine Empfehlung gab der Kul­tur­auss­chuss bereits
an die Gemein­de­v­ertreter. Der Heimatvere­in hat­te zuvor einen Vorschlag dazu
ver­fasst. Wann der “Ort der Erin­nerung” als Gedenkstätte eingewei­ht wird -
und somit auch seine ihm ver­sproch­ene Ruhe erhält — ist allerd­ings noch
nicht fest­gelegt. “Wir hof­fen, Ende Juni alles gestal­tet zu haben und Anfang
Juli die Plat­te set­zen zu kön­nen”, sagt Dieter Schu­bert von der Dreilinden
Entwick­lungs­ge­sellschaft, der das Pro­jekt leitet. 

Der 8. Mai als ursprünglich­es Datum für die Ein­wei­hung lässt sich also nicht
hal­ten. Mit dieser Gedenkstätte solle man nicht has­ten. Sie entste­ht als
Ersatz für eine orig­i­nale Frem­dar­beit­er­baracke, die im Zuge der Errichtung
eines Wohnge­bi­etes abgeris­sen wor­den war. Auch sollen Zeitzeu­gen zur
Ein­wei­hung ein­ge­laden werden. 

Dass die Orte, die Ole Saß und dessen Pla­nungs­büro anfassen, mit der Zeit zu
ein­drucksvollen Stät­ten wach­sen, dessen kön­nen sich die Kleinmachnower
sich­er sein. Denn nicht nur im Berlin­er Umland hat er schon mehrere Objekte
dieser Art betreut. Im Jahr 2002 gewann Saß — damals noch als Stu­dent — den
ersten Preis im Wet­tbe­werb um das Mah­n­mal für den Stuttgarter Nordbahnhof.
Von dort aus wur­den zwis­chen 1941 und 1945 in Süd­deutsch­land lebende Juden
nach There­sien­stadt und Auschwitz deportiert.

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Gedenken in Jamlitz und Lieberose

Anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager
Sach­sen­hausen und Ravens­brück wer­den mehr als 1000 Über­lebende vom 15. bis
19. April die Gedenkstät­ten in den bei­den Orten besuchen. 

Sie kom­men auf Ein­ladung der Inter­na­tionalen Komi­tees, der Landesregierung
Bran­den­burg und der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten. Am Mon­tag, dem
18. April, haben sie und ihre Ange­höri­gen die Gele­gen­heit, ehemalige
KZ-Außen­lager in Berlin, Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu besuchen. 

An diesem «Tag der Außen­lager» find­en auch Gedenkver­anstal­tun­gen in
Lieberose und Jam­litz statt. Zu diesen wür­den mehr als 70 Gäste aus
Frankre­ich, Israel, Polen, den USA und weit­eren Län­dern erwartet, kündig der
Vere­in zur Förderung der Antifaschis­tis­chen Mahn- und Gedenkstätte und die
evan­ge­lis­che Kirchenge­meinde Lieberose an. 

Lieberos­es Bürg­er­meis­terin Ker­stin Michelchen wird sie bei einer
Gedenkver­anstal­tung um 11 Uhr an der Gedenkstätte begrüßen, bei der der
ehe­ma­lige Häftling Gabriel Rodan aus Israel sprechen wird. Danach sind im
Haus der Vere­ine in der Frank­furter Straße Zeitzeu­genge­spräche vorgesehen,
im Muse­um kön­nen die Ausstel­lun­gen besichtigt werden. 

Auf dem ehe­ma­li­gen Lagergelände in Jam­litz, von dem aus Häftlinge nach
Auschwitz trans­portiert wur­den und wo noch nach der Befreiung des dortigen
KZ der Holo­caust weit­er ging, wird Bürg­er­meis­ter Wil­fried Götze die Besucher
um 14 Uhr emp­fan­gen. His­torik­er Andreas Weigelt wird eine Führung am Ort des
ein­sti­gen Lagers und durch die Doku­men­ta­tion­sstätte leit­en. Zudem ist eine
Gedenkz­er­e­monie geplant.

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Überlebende des «Todeszuges» am Montag in Tröbitz

Alle schreck­lichen Erin­nerun­gen wer­den wieder wach — wenn sich kommenden
Mon­tag einige der Über­leben­den des «Ver­lore­nen Trans­ports» in Tröbitz
tre­f­fen. Über 2 000 Häftlinge des KZ Bergen Belsen sind in den letzten
Kriegsta­gen von den Nazis ins KZ There­sien­stadt geschickt worden. 

Nach ein­er zehn­tägi­gen Irrfahrt quer durch Deutsch­land kam der Zug in
Tröb­itz endgültig zum Ste­hen. Als sow­jetis­che Sol­dat­en am Mor­gen des 23.
April die Türen öffneten, bot sich ihnen ein schreck­lich­es Bild: Halb
ver­hungerte und ster­ben­skranke neben toten und noch leben­den Men­schen waren
in den 46 Wag­gons eingepfer­cht — von den Befre­it­en star­ben in den folgenden
Tagen und Wochen 320 Juden aus vie­len Län­dern der Welt an Krankheit und
Unter­ernährung. Viele haben in Tröb­itz ihre let­zte Ruhe gefunden. 

Zum 60. Mal jährt sich in diesem Jahr die Geschichte vom «Todeszug» — an die
kom­menden Mon­tag in ein­er Gedenkver­anstal­tung erin­nert wer­den soll. Dazu
haben sich etwa 50 Über­lebende des Zuges und ihre Ange­höri­gen aus Israel
angekündigt, unter ihnen Arieh Koretz und Chanoch Man­del­baum, der
Vor­sitzende bzw. der Sekretär der in Israel gegrün­de­ten Organ­i­sa­tion «The
Lost Trans­port — der ver­lorene Trans­port» . Neben Dr. Peter Fis­ch­er vom
Zen­tral­rat der Juden, Besuch­ern aus Bergen Belsen wird auch Dr. Johanna
Wan­ka, Bran­den­burgs Kul­tur­min­is­terin, erwartet — wie Bürg­er­meis­ter Dieter
Schäfer informierte. 

Danach wird die Ehrung am Mon­tag um 17 Uhr am Mas­sen­grab neben der
Evan­ge­lis­chen Kirche begin­nen. Die Min­is­terin und der Bürg­er­meis­ter werden
kurz das Wort ergreifen. Dann gehen die Teil­nehmer zu Fuß zum jüdischen
Fried­hof, wo 125 ehe­ma­lige Häftlinge begraben sind. 

Bere­its am frühen Nach­mit­tag besuchen die jüdis­chen Gäste die Gedenkstätte
in Schip­kau. Dort stand der «Ver­lorene Trans­port» zwei Tage lang. Ein
Gedenkstein erin­nert hier an die 51 Juden, die beim Halt am 19. April vom
Zug ent­laden und in unmit­tel­bar­er Nähe begraben wurden.

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Thor Steinar” in Bernau

BERNAU Im Zuge ein­er Iden­titäts­fest­stel­lung wurde heute kurz nach 04.00 Uhr ein
16-Jähriger auf dem S‑Bahnsteig kon­trol­liert. Dabei wurde fest­gestellt, dass
er ein schwarzes Shirt mit der Auf­schrift und dem ver­fas­sungswidri­gen Symbol
“Thor Steinar” in der Öffentlichkeit trug. 

Das Shirt wurde sichergestellt und eine entsprechende Anzeige aufgenommen.

Inforiot