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Gedenken zum Jahrestag der Befreiung der KZ

Pots­dam — Zum 60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager
Sach­sen­hausen und Ravens­brück wer­den zwis­chen 14. und 18. April in
Bran­den­burg mehr als 1000 Über­lebende erwartet. Zentrale
Gedenkver­anstal­tun­gen find­en am Son­ntag, 17. April, von 10 Uhr an in der
Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück (Straße der Natio­nen, Fürstenberg/Havel,
Tele­fon 03 30 93/60 80) und von 14 Uhr an in der Gedenkstätte Sachsenhausen
(Straße der Natio­nen 22, Oranien­burg, Tele­fon 033 01/20 00) statt. 

In Ravens­brück wird am Vor­mit­tag das ehe­ma­lige SS-Wach­haus als “Ort der
Namen” eingewei­ht, in dem ein Toten­buch 13 161 gestor­bene Häftlinge
auflis­tet. Zur Eröff­nung des neu gestal­teten Gedenko­rtes in der
Hin­rich­tungsstätte “Sta­tion Z” in Sach­sen­hausen am Nach­mit­tag wird auch
Außen­min­is­ter Josch­ka Fis­ch­er (Grüne) erwartet. Im Anschluß sollen
sym­bol­isch die let­zten Urnen mit der Asche von mehreren zehntausend
ermorde­ten Häftlin­gen aus Sach­sen­hausen beige­set­zt wer­den. Die Überreste
waren bei den Bauar­beit­en zur Sanierung der “Sta­tion Z” gefun­den worden.
Zudem wird die neue Dauer­ausstel­lung “Mord und Massen­mord im KZ
Sach­sen­hausen 1936–1945” eröffnet. 

Unter den Gästen sind nach Angaben der Stiftung Brandenburgische
Gedenkstät­ten auch mehr als 100 ehe­ma­lige Kinder­häftlinge aus Ravensbrück.
Die Teil­nahme ehe­ma­liger Häftlinge sei trotz der Gefahr einer
Retrau­ma­tisierung beson­ders wichtig, “damit wir noch ein­mal den Überlebenden
zuhören kön­nen”, so Stiftungs-Direk­tor Gün­ter Morsch. 

Die Gedenkver­anstal­tun­gen begin­nen bere­its am Don­ner­stag, 14. April, in
Sach­sen­hausen mit der Eröff­nung ein­er Ausstel­lung mit Plakat­en aus Israel.
Von Fre­itag, 15. April, an ist in Ravens­brück die Doku­men­ta­tion “Züge nach
Ravens­brück” zu sehen. 

Am Sonnabend, 16. April, dem “Tag der Begeg­nung”, tre­f­fen sich Überlebende
der Lager und junge Men­schen aus €päis­chen Län­dern. Am 18. April ist “Tag
der Außen­lager” mit dezen­tralen Ver­anstal­tun­gen unter anderem in
Berlin-Schönewei­de und ‑Reinick­endorf.

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Tag der Heimat” und Volkstrauertag waren die Höhepunkte 2004

Jahre­shauptver­samm­lung beim Gebi­etsver­band des Bun­des der Vertriebenen:
Mit­glieder des Vor­standes ein­stim­mig wiedergewählt

RATHENOW Zur Jahre­shauptver­samm­lung, ver­bun­den mit einem Frühlingsfest,
hat­te der Bund der Ver­triebe­nen e.V. (BdV), Gebi­etsver­band Rathenow, am
Sam­stag ins Wohn- und Pflegezen­trum Forststrasse geladen. Der Vorsitzende
Her­bert Kapahnke begrüßte neben den Mit­gliedern auch Bürg­er­meis­ter Ronald
Seeger, Land­tagsmit­glied Dieter Dom­brows­ki und den Kreistagsvorsitzenden
Hol­ger Schiebold (alle CDU). 

Als Ver­samm­lungsleit­er wurde Rein­er Nowak gewählt. Nach­dem er die
Ver­samm­lung eröffnet hat­te, stimmte eine Akko­rdeon­gruppe aus Milow mit
Früh­lingsliedern und Rez­i­ta­tio­nen auf die Jahreszeit ein. Der Vorsitzende
Her­bert Kapahnke über­nahm es danach, den Jahres­bericht des Gebietsvorstandes
zu ver­lesen. “Unser Ver­band kon­nte sich erst nach der poli­tis­chen Wende
bilden”, eröffnete er seine Aus­führun­gen, “und kann inzwis­chen auf eine
15-jährige erfol­gre­iche Ver­band­sar­beit zurück­blick­en.” Er dank­te den
Ver­bandsmit­gliedern für ihre aktive ehre­namtliche Mitarbeit. 

Rück­blick­end auf das Jahr 2004 erin­nerte er an die zen­tralen Veranstaltungen
des BdV. Der “Tag der Heimat”, die öffentliche Gedenkver­anstal­tung am
Volk­strauertag am Gedenkstein im Fontanepark oder die Teil­nahme an
Ver­anstal­tun­gen der Nach­barver­bände waren einige Höhep­unk­te des
Verbandslebens. 

Der Vor­sitzende dank­te der Kreis- und der Stadtver­wal­tung für ihre
Unter­stützung. Er bedauerte aber auch, dass es immer wieder zu
Missver­ständ­nis­sen kommt und der BdV mitunter als störend im €päis­chen
Zusam­men­leben dargestellt wird. “Ein vernün­ftiger Kom­pro­miss zwis­chen allen
Beteiligten ist längst über­fäl­lig,” betonte er am Schluss seines Berichtes. 

Der Bericht über die finanziellen Ergeb­nisse der Ver­band­sar­beit, verlesen
von Kassen­wartin Inge Jeri­chow, und auch der Bericht der
Revi­sion­skom­mis­sion, vor­ge­tra­gen von Renate Röhrich, wur­den einstimmig
bestätigt. 

Bürg­er­meis­ter Ronald Seeger richtete als Erster der Gäste seine Gruß­worte an
den BdV. Großes Lob sprach er dem Bund der Ver­triebe­nen für die geleistete
Arbeit aus. “Auf diese Arbeit”, so betonte er, “kann manch ander­er Verein
nei­disch sein”. Auch Hol­ger Schiebold würdigte die Arbeit des BdV und
kri­tisierte jene Leute, die die Ver­triebe­nen als “ewig Gestrige”
beze­ich­neten und die in kein­ster Weise das Leid der Heimatvertriebenen
nachvol­lziehen kön­nten. “Opfer müssen über ihr Leben sprechen dürfen”,
mah­nte er, “und sie müssen Anteil­nahme spüren.” 

Ein Punkt der Tage­sor­d­nung waren die Wahlen des Vor­standes, der
Revi­sion­skom­mis­sion sowie die Wahl der Delegierten und Ersatzdelegierten.
Ein­stim­mig wurde der alte als der neue Vor­stand gewählt. Her­bert Kapahnke
als Vor­sitzen­der, als 1. Stel­lvertreter Rein­er Nowak, als 2. Stellvertreter
Alfred Hinz, als Kassen­wartin Inge Jeri­chow und als Schriftführer
Hans-Joachim König. Die Revi­sion­skom­mis­sion mit Renate Röhrich, Charlotte
Kriese, Ursu­la Giese und Lin­da Wie­gand wurde eben­falls wiedergewählt. Auch
bei den Delegierten und Ersatzdelegierten hat sich nichts verän­dert. In
dieser Funk­tion wer­den weit­er­hin Her­bert Kapahnke, Rein­er Nowak, Inge
Jeri­chow, Hans-Joachim König, Alfred Hinz und Ursu­la Wagenitz tätig sein. 

Nach den Plan­vorschlä­gen für die Vorhaben 2005, dem Finanzhaushalt­s­plan für
das laufende Jahr und dem Schluss­wort des Vor­sitzen­den war der offizielle
Teil been­det. Danach saß man noch munter plaud­ernd bei Kaf­fee und Kuchen mit
musikalis­ch­er Umrah­mung zusammen.

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Hakenkreuze im Siegelring

Schwedt. Geschenke sind teuer, “gefun­dene” Geschenke mitunter auch. Diese
Erfahrung musste der ursprünglich aus Kasach­stan stam­mende 40-jährige
Alexan­der in der Hauptver­hand­lung vor dem Strafrichter des Schwedter
Amts­gericht­es machen. Sein Verge­hen: Er trug am 22. August in Rosow bei der
Ein­reise nach Deutsch­land einen sil­ber­nen Siegel­ring an sein­er Hand. Die im
Ring ein­gravierten SS-Runen und Hak­enkreuze ent­gin­gen dem Beamten des
Bun­des­gren­zschutzes nicht und bracht­en den Mann wegen Ver­wen­den von
Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen auf die Anklagebank. 

“Ich habe den Ring auf einem Kinder­spielplatz in Schwedt gefun­den”, gab der
Beschuldigte an. Er wollte ihn nicht weg­w­er­fen, da er gestem­pelt und aus
Sil­ber war. Unge­fähr eine Woche hätte er den Ring am Fin­ger getra­gen. “Er
sah gut aus”, bestätigte Alexan­der in der Ver­hand­lung, “und auf die
ein­gravierten Sym­bole habe ich nicht weit­er geachtet.” Er hätte sich nie mit
solchen Sachen der Geschichte groß beschäftigt. 

Das allerd­ings nahm ihm der Staat­san­walt nicht ab. “Sie leben seit vier
Jahren mit der Fam­i­lie in Deutsch­land und müssen wis­sen, dass solche Symbole
hier ver­boten sind”, so der Anklagev­ertreter. Er habe von diesen Kennzeichen
keine Ahnung und sich nichts dabei gedacht, erwiderte Alexan­der. Noch nie
habe er Kon­takt damit gehabt. “Ich sym­pa­thisiere nicht mit dem Faschismus
und bin poli­tisch nicht engagiert”, gab der Angeklagte an. 

“Das ist schlecht zu glauben”, stellte die Rich­terin fest. “Haben siedenn
keinen Kon­takt zur Außen­welt oder in Kasach­stan den Zweit­en Weltkrieg nicht
in der Schule behan­delt?” Der wollte vom Krieg nur in der Schule gehört
haben. Mit der Einziehung des Ringes sei er ein­ver­standen. “Ich brauche den
nicht”, meinte Alexan­der ein­sichtig auf eine entsprechende Anfrage der
Richterin. 

Den­noch plädierte der Staat­san­walt wegen öffentlichen Tra­gen des Ringes auf
eine Geld­strafe von 50 Tagessätzen zu je zehn Euro. “Wer seit vier Jahren in
Deutsch­land lebt und schulpflichtige Kinder hat, muss wis­sen, dass das
Tra­gen von nation­al­sozial­is­tis­chen Sym­bol­en ver­boten ist”, so der
Anklagev­ertreter. “Ich bin schuldig”, bestätigte Alexan­der in seinem
Schluss­wort. “Aber es war ungewollt.” 

450 Euro Geld­strafe lautete das Urteil. Ob gewollt oder unge­wollt getragen
spielt dabei keine Rolle. “Sie haben den Ring genau betra­chtet und ja auch
die Sil­ber­stem­pelung erkan­nt, da kön­nen sie die Sym­bole nicht übersehen
haben”, so die Rich­terin in der Urteils­be­grün­dung. Der Angeklagte erkannte
das an und verzichtete auf Rechtsmittel.

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Diskussion um Gedenkstätte

WOLTERSDORF Har­ald-Albert Swik ist der alte und seit Sonnabend auch der neue
Vor­sitzende des Fördervere­ins für eine Inter­na­tionale Begegnungsstätte
Hachschara Ahrens­dorf e.V. Der Vere­in will daran erin­nern, dass dort während
der Nazi-Zeit junge Juden auf die Über­sied­lung in das dama­lige Palästina
vor­bere­it­et wur­den. Bei der fün­ften ordentlichen Mit­gliederver­samm­lung im
Haus der Gen­er­a­tio­nen in Wolters­dorf wurde Swik eben­so wie seine
Vor­stand­kol­le­gen ein­stim­mig im Amt bestätigt. 

Zuvor hat­te Swik Rechen­schaft über die Tätigkeit­en des Vere­ins in den
ver­gan­genen bei­den Jahren abgelegt. Dabei hat­te er vor allem die Rolle von
Ruth und Her­bert Fiedler gewürdigt. “Seien wir ganz ehrlich: Hät­ten wir die
bei­den nicht, dann hät­ten wir auch nicht viel zu bericht­en.” Dies vor allem,
weil Schw­er­punkt des Vere­ins mehr und mehr die Forschungsar­beit werde.
Zulet­zt war im Dezem­ber 2004 das Buch “Hachschara. Vor­bere­itung auf
Palästi­na. Schick­sal­swege” der Eheleute Fiedler erschienen. 

Dage­gen rückt der im Namen des Vere­ins ver­ankerte Zweck des Vere­ins — ein
Inter­na­tionales Begeg­nungszen­trum zu schaf­fen — in den Hin­ter­grund. “Wir
müssen uns der Tat­sache stellen, dass aus dem Schlöss­chen als sichtbare
Gedenkstätte für die Nutzung zwis­chen 1936 und 1941 nichts wird — ich bin da
nicht opti­mistisch”, sagte Swik. Das Haupt­ge­bäude auf dem Are­al ist vom
Land­kreis an einen Pri­vat­mann verkauft wor­den. Das ehe­ma­lige Jagdschloss
ver­fällt jedoch samt den Neben­baut­en zusehends. 

Der Recht­shis­torik­er Wolf­gang Weißled­er wider­sprach Swiks Ein­schätzung: “Ich
denke nicht, dass das Pro­jekt in Ahrens­dorf ganz und gar gestor­ben ist.” Mit
einem Rab­bin­er arbeite er an einem Nutzungskonzept für die “Rest-Immo­bilie”.

Her­bert Fiedler wiederum betonte, was der Vere­in in den rund zehn Jahren
seines Beste­hens alles geleis­tet habe — “ich kön­nte eine Riesenliste
aufzählen”. Er stellte fest: “Ahrens­dorf ist keine aus­ge­baute Gedenkstätte,
aber als Erin­nerungsstätte ist es da.”

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Jugendliche zeigen Hitlergruß

Beeskow (aki/GMD) Sie gröl­ten und zeigten den Hit­ler­gruß, als ein Beeskower
vor­bei­fuhr. Am Don­ner­stagabend haben Beamte im Park an der Breitscheidstraße
fünf Jugendliche sowie einen 44-jähri­gen Mann fest­gestellt. Let­zter­er wurde
als Tatverdächtiger ermit­telt. Die Polizis­ten nah­men ihn mit auf die Wache.
Ein Alko­holtest ergab 1,96 Promille. 

Zudem fiel den Beamten ein 19-Jähriger auf, der einen Pullover mit dem
ver­bote­nen Sym­bol “Thor Steinar” trug. Er war schon ein­mal vor zwei Wochen
in Polizeige­wahrsam. Damals hat­te er den Polizis­ten nach einer
Sachbeschädi­gung Wider­stand geleistet.

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Wriezen erhält eine Bürgerwacht

Von Mon­tag an wird es in Wriezen (Märkisch-Oder­land) eine Bürg­erwacht geben.
Sechs pri­vate Sicher­heits­beauf­tragte sollen für zunächst ein halbes Jahr auf
den Straßen der Kle­in­stadt für mehr Sicher­heit sor­gen, heißt es in einem
Pressebeitrag. 

Im Mit­telpunkt ste­he dabei das Ver­hin­dern von Straftat­en oder
Graf­fi­ti-Schmier­ereien. Die Bun­de­sagen­tur für Arbeit finanziere das
Vorhaben. Die Wach­män­ner erhal­ten 1,20 Eu ro je Stunde zusät­zlich zum
Arbeit­slosen­geld II.

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Weniger Asylbewerber

Die Zahl der Asyl­be­wer­ber in Deutsch­land wird immer geringer. Wie das
Bun­desin­nen­min­is­teri­um mit­teilte, waren es im ersten Quar­tal ein Drittel
weniger als im Jahr zuvor. In den ersten drei Monat­en beantragten 6899
Men­schen Asyl, das sind 32,2 Prozent weniger als 2004. Die Anerkennungsquote
lag bei nur 0,9 Prozent: Von 11 221 Fällen, über die das Bun­de­samt für
Migra­tion im ersten Quar­tal entsch­ied, erhiel­ten 104 Bewer­ber Asyl.

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Gedenkstätte auf die lange Bank geschoben

Der Inter­na­tionale Beirat der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten wird
möglicher­weise die Gedenkver­anstal­tung zum 60. Jahrestag der Befreiung vom
NS-Regime boykot­tieren. Grund: Die Ver­wal­tung schiebe das Bemühen, in der
Stadt eine Doku­men­ta­tion­sstätte einzuricht­en, “auf die lange Bank”. 

“Wir ver­suchen seit mehr als zehn Jahren, ein geeignetes Gebäude zu finden,
uns reicht es jet­zt”, sagte der Vor­sitzende Thomas Lutz gestern dem
Stadtkuri­er. Aus­lös­er des Unmuts ist eine Tagung der
Friedrich-Nau­mann-Stiftung am kom­menden Mon­tag im Bran­den­burg­er Theater.
Unter dem Mot­to “Schlanke Ver­wal­tung, üppige Kul­tur?” soll die Kulturpolitik
in der Stadt öffentlich disku­tiert wer­den. Dass das The­ma Gedenkstätte in
dieser Ver­anstal­tung zwei Wochen vor dem 60. Jahrestag “in kein­er Weise”
aufge­grif­f­en wird, “ver­stärkt den Ein­druck ein weit­eres Mal, dass es keine
nach­haltige Bere­itschaft gibt, sich in Bran­den­burg mit der Geschichte der
NS-Ver­fol­gung auseinan­der zu set­zen”, so Lutz und spricht von Brüskierung,
zumal der Beirat nicht ein­ge­laden wurde. 

Eine Gedenkstätte sei für die Stadt eine kul­tur­poli­tis­che Auf­gabe, etwa weil
in Bran­den­burg die erste Gaskam­mer stand. Zudem sei das Zuchthaus nach dem
Krieg und zur DDR-Zeit ein wichtiger Haftort gewesen. 

Vor einiger Zeit war der Stiftung das Gebäude der Ver­wal­tung Neuendorfer
Straße 90 ange­boten wor­den. Im Früh­jahr 2004 wurde der Plan aber fallen
gelassen, weil kein neues Ver­wal­tung­shaus auf dem Neustadt Markt gebaut
wird. “Dann hat uns die Ober­bürg­er­meis­terin die Brennaborhöfe
vorgeschla­gen”, sagt der Beiratschef, “damit hät­ten wir leben kön­nen, aber
Ende 2004 sagte uns Herr von Kekulé, das gin­ge nicht. Sei­ther haben wir
nichts mehr von der Stadt gehört.” Der Beirat habe mehrfach ver­sucht, mit
der Stadt­spitze zu sprechen. “Frau Tie­mann schickt aber immer nur
liebenswürdi­ge Briefe, in denen sie mit­teilt, dass sie ger­ade keine Zeit
hat. Zulet­zt hat sie uns einen Ter­min im Herb­st vorgeschla­gen”, sagt Lutz. 

Dietlind Tie­mann (CDU) war gestern Nach­mit­tag außer­halb der Stadt unterwegs
und kan­nte deshalb nach Auskun­ft von Stadt­sprech­er Nor­bert Plaul den erst
nach­mit­tags einge­gan­genen Brief der Stiftung nicht. Sie ließ aus­richt­en, die
Ver­wal­tung habe der Stiftung Ange­bote unter­bre­it­et. “Und die Aufarbeitung
der Geschichte in der Stadt als solche in Abrede zu stellen, ist nicht
nachvol­lziehbar”, so Plaul. 

Auch die Nau­mann-Stiftung zeigt sich irri­tiert. “Ich ver­ste­he diesen Brief
nicht. Wir haben vor, etwas Gutes zu machen, ohne in die Entschei­dun­gen der
Ver­wal­tung einzu­greifen”, sagt Wolf­gang Glaeser, Leit­er des Regionalbüros
Bran­den­burg. Der Beirat sei verse­hentlich nicht ein­ge­laden wor­den. “Das habe
ich inzwis­chen nachge­holt und mich entschuldigt. Und Herr Lutz darf bei der
Tagung selb­stver­ständlich reden”, sagt Glaeser. 

Der Beiratschef will zwar zur Tagung kom­men, beim 60. Jahrestag aber bleibt
er hart­näck­ig. “Wenn uns die Stadt keine Per­spek­tive für eine Gedenkstätte
gibt, nehmen wir nicht an der Ver­anstal­tung teil”, sagt er, “die
Über­leben­den wür­den die Gedenkstätte gern noch erleben, uns läuft die Zeit
weg.”

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Festplatten-Skandal hat Nachspiel im Landtag

(LR)Brandenburgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat Kri­tik aus dem
Innenauss­chuss zurück­gewiesen, er habe Infor­ma­tio­nen über die verschwundenen
Polizei-Fest­plat­ten verschwiegen. 

Min­is­teri­umssprecherin Dorothee Stacke sagte gestern, bei seinem Bericht im
Auss­chuss habe der Min­is­ter am Vortag betont, dass die eine im Inter­net ver
steigerte Fest­plat­te “nur die Spitze des Eis­bergs” sei. Nach­fra­gen habe es
nicht gegeben. Vor der Presse hat­te Schön­bohm anschließend von sieben
Fest­plat­ten gesprochen (die RUNDSCHAU berichtete). 

Am Vortag hat­te Schön­bohm den Auss­chuss über die Ermit­tlun­gen unterrichtet.
Dem­nach hat ein 45-jähriger Polizei-Angestell­ter ges­tanden, den
aus­rang­ierten Spe­ich­er unberechtigt über das Inter­net-Auk­tion­shaus Ebay
ver­steigert zu haben. Der ehe­ma­lige Volk­spolizist sei ent­lassen wor­den. Vor
Jour­nal­is­ten räumte Schön­bohm später auf Nach­fra­gen ein, dass der Mann
ins­ge­samt sieben Fest­plat­ten veräußert habe. Für die erste hat­te der Mann
18,50 Euro bekommen. 

Der Auss­chussvor­sitzende Hans-Jür­gen Schar­fen­berg (PDS) und die
SPD-Innen­ex­per­tin Brit­ta Stark äußerten sich verärg­ert. Am kommenden
Dien­stag werde Schön­bohm auf der Son­der­sitzung des Auss­chuss­es nochmals
aus­führlich Bericht erstat­ten, kündigte Stacke an. Bis dahin soll­ten die
Fest­plat­ten unter­sucht wer­den. Drei davon hät­ten sich bere­its als kaputt
oder gelöscht erwiesen. Drei weit­ere seien noch auf dem Weg nach Potsdam. 

Nichts ver­schwiegen

Schön­bohm weist Kri­tik zurück

(MAZ)POTSDAM Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat Kri­tik aus dem Innenausschuss
zurück­gewiesen, er habe Infor­ma­tio­nen über die verschwundenen
Polizei-Fest­plat­ten ver­schwiegen. Min­is­teri­umssprecherin Dorothee Stacke
sagte gestern, bei seinem Bericht im Auss­chuss habe der Min­is­ter betont,
dass die eine im Inter­net ver­steigerte Fest­plat­te “nur die Spitze des
Eis­bergs” sei. Vor der Presse hat­te er anschließend von sieben Festplatten
berichtet. 

Am Vortag hat­te Schön­bohm den Auss­chuss über die Ermit­tlun­gen unterrichtet.
Dem­nach hat ein 45-jähriger Polizei-Angestell­ter ges­tanden, den
aus­rang­ierten Spe­ich­er unberechtigt über das Inter­net- Auk­tion­shaus Ebay
ver­steigert zu haben. Der ehe­ma­lige Volk­spolizist sei ent­lassen wor­den. Vor
Jour­nal­is­ten räumte Schön­bohm später auf Nach­fra­gen ein, dass der Mann
ins­ge­samt sieben Fest­plat­ten veräußert habe. 

Der Auss­chussvor­sitzende Hans-Jür­gen Schar­fen­berg (PDS) und die
SPD-Innen­ex­per­tin Brit­ta Stark äußerten sich verärg­ert. Am näch­sten Dienstag
werde Schön­bohm auf der Son­der­sitzung des Auss­chuss­es nochmals ausführlich
Bericht erstat­ten, kündigte Stacke an. Bish­er seien keine Fehler bei der
Polizei im Umgang mit aus­rang­ierten Fest­plat­ten erkennbar, sagte Stacke.
“Wir sehen keine Sicherheitslücke.”

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Grundstein für Garnisonkirche

POTSDAM Am kom­menden Don­ner­stag wird der Grund­stein zum Wieder­auf­bau der
Pots­damer Gar­nisonkirche gelegt. Für den Bau seien rund 65 Mil­lio­nen Euro
ver­an­schlagt, sagte der Vor­sitzende der Förderge­sellschaft zum Wiederaufbau
der Gar­nisonkirche, Hans-Peter Rhein­heimer, gestern. Bis zum 500. Jahrestag
der Ref­or­ma­tion am 31. Okto­ber 2017 sollen die Bauar­beit­en been­det sein. Die
Gar­nisonkirche soll dann als offene Stadtkirche, Sym­bol­kirche und
inter­na­tionales Ver­söh­nungszen­trum dienen. 

Zu dem Fes­takt wer­den die drei Schirmher­ren des Wieder­auf­baus, der
EKD-Ratsvor­sitzende Wolf­gang Huber, Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias
Platzeck (SPD) und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) sowie der ehemalige
Bun­de­spräsi­dent Richard von Weizsäck­er (CDU) erwartet. Die Kirche war bei
einem alli­ierten Luftan­griff am 14. April 1945 aus­ge­bran­nt. 1968 ließ die
DDR-Führung den 88 Meter hohen Turm sprengen. 

Das Nutzungskonzept des Baus war lange umstrit­ten. Das kirch­liche Konzept
verbindet laut Stadtkirch­p­far­rer Markus Schütte tra­di­tionelle und neue
Ele­mente. Als neues Ele­ment sei ein Nagelkreuz aus dem englis­chen Coventry
auf dem Kirch­turm geplant. Dieses soll auch die spätere Nutzung der Kirche
für die weltweite Friedens- und Ver­söh­nungsar­beit der Internationalen
Nagelkreuz-Gemein­schaft von Coven­try symbolisieren. 

Wegen dieser Entschei­dung hat­te sich die Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Potsdamer
Glock­en­spiel (TPG) kür­zlich von der Mitar­beit und Finanzierung des
Wieder­auf­baus zurück­ge­zo­gen. Die TPG hat­te bere­its mehrere Mil­lio­nen Euro
Spenden dafür gesam­melt und bestand auf einen orig­i­nal­ge­treuen Auf­bau der
Kirche mit dem Preuße­nadler auf der Spitze. 

Geg­n­er des Wieder­auf­baus reduzieren die Geschichte der Kirche auf den “Tag
von Pots­dam”. Am 21. März 1933 hat­te Adolf Hitler in der Garnisonkirche
seine Rede zur Eröff­nung des Reich­stages gehal­ten. Der Händ­e­druck Hitlers
und des Reich­spräsi­den­ten Paul von Hin­den­burg wurde als Schul­ter­schluss der
Nation­al­sozial­is­ten mit den kon­ser­v­a­tiv­en Kräften Deutsch­lands verstanden.

Inforiot