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Club im Park: Petra Lehmann ist neue Leiterin

Fürsten­walde (lö/MOZ) Der Club im Park (CIP) hat eine neue Lei­t­erin. Seit April führt Petra Lehmann die Geschäfte in der Ein­rich­tung, die vor allem bei älteren Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen ein beliebter Tre­ff­punkt ist. 

Von sich selb­st sagt die 40-Jährige, dass sie eine Patch­work-Biografie habe. Gle­ich­sam der Aus­bil­dungs-Flick­en, der Petra Lehmann für die Club-Leitung in Fürsten­walde vor­bere­it­et hat, fand an der Gesamthochschule in Kas­sel statt. Dort hat sie Sozialpäd­a­gogik studiert, ist also eine aus­ge­bildete Sozialar­bei­t­erin. Darüber­hin­aus hat sie eine Druck­er­lehre absolviert. Bei einem Betrieb­swirtschaftsstudi­um liege sie in den let­zten Zügen, sagte sie, angesichts immer knap­per wer­den­der Kassen sicher­lich eine sin­nvolle Ergänzung, um eine Ein­rich­tung wie den CIP zu leit­en. Auf eine Zeitungsanzeige hin, habe sie sich in Fürsten­walde bewor­ben. Der Träger des CIP, der Fördervere­in für Jugend- und Kul­tur­ar­beit entsch­ied sich schließlich für die 40-Jährige. 

“Das Spek­trum der Jugen­dar­beit finde ich sehr beein­druck­end”, sagt Petra Lehmann. Zwei Stand­beine solle der CIP haben, das Ver­anstal­tung­spro­gramm und eine päd­a­gogis­che Seite. Bei let­zterem geht es dur­chaus auch um poli­tis­che Bil­dung. “Es geht darum Selb­stver­ant­wor­tung zu üben, gegen ein­fache Schein­lö­sun­gen vorzugehen.” 

Zu den Neuerun­gen gehört, dass immer mittwochs ab 18 Uhr in die “Volk­sküche” ein­ge­laden wird. In der “Vokü”, in der Mit­glieder des Clubs kochen, wird Essen zu sozialverträglichen Preisen angeboten. 

Am jew­eils vierten Mittwoch im Monat wird es eine Ver­anstal­tungsrei­he geben, die die Azu­bis des Clubs vor­bere­it­et haben. In der Mai-Ver­anstal­tung soll es um Freie Liebe gehen, im Juli um Kuba mit anschließen­der Fete. Der Club wen­det sich vor allem an Jugendliche und Junge Erwach­sene ab 15 Jahre. 

Das aktuelle Pro­gramm ste­ht im Inter­net unter www.clubimpark.de, Tel.: 03361/5134.

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2009 ist Schluß”

(dpa, Welt) Pots­dam — Bran­den­burgs CDU-Chef und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm will nach der Land­tagswahl 2009 seine poli­tis­che Kar­riere been­den. Bis dahin wolle er in seinen Ämtern bleiben, sagte Schön­bohm. Im Früh­jahr 2009 werde die CDU über den Vor­sitz und die Spitzenkan­di­datur für die Wahl im Herb­st entschei­den. Sein Nach­fol­ger hätte dann noch einige Monate Zeit, um sich zu pro­fil­ieren. Er wolle abtreten, wenn die märkische CDU die notwendi­ge innere Sta­bil­ität habe, sagte Schön­bohm eine Woche vor dem CDU-Parteitag in Schwedt. Der CDU-Poli­tik­er kan­di­diert dort für seine vierte Amt­szeit. Der heute 67 Jahre alte frühere Bun­deswehr-Gen­er­al bek­lei­dete schon viele Ämter. So war er Heeresin­spek­teur (1991/92), Vertei­di­gungsstaatssekretär (1992–1996) und Berlin­er Innense­n­a­tor (1996–1998). Nach der Wende war er zuständig für die Auflö­sung und Inte­gra­tion der Nationalen Volk­sarmee (NVA) der DDR in die Bundeswehr. 

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Sonderermittler fahnden nach rechten Schlägern

(Säch­sis­che Zeitung) Cot­tbus — Nach einem Über­fall auf einen Cot­tbuser Jugend­club hat eine beson­dere Ermit­tlungs­gruppe von Krim­i­nalpolizei und Staatss­chutz die Arbeit aufgenom­men. Am Sam­stag hat­ten nach Angaben des Jugend­clubs “Frageze­ichen” etwa 20 Recht­sex­treme die Clu­bräume gestürmt und mehrere Besuch­er ange­grif­f­en. Dabei seien mehrere Per­so­n­en durch Tritte und Schläge so schw­er ver­let­zt wor­den, dass sie im Kranken­haus ambu­lant behan­delt wer­den mussten. Ein Polizeis­prech­er bestätigte die Darstel­lung am Montag. 

Der Club im Stadt­teil Sach­sendorf hat­te für Sam­stag eine
Bil­dungsver­anstal­tung angekündigt, in der es um Ten­den­zen in der
recht­sex­tremen Szene gehen sollte. Ein für den Abend geplantes Konz­ert kon­nte stat­tfind­en, nach­dem die her­beigerufene Polizei den Vor­fall aufgenom­men hatte. 

“Wir sind noch geschockt von dieser Bru­tal­ität”, hieß es in einer
Stel­lung­nahme des Jugend­clubs. “Ander­er­seits bestätigt es auf
drama­tis­che Weise, dass wir es in dieser Region mit ein­er äußerst
gewalt­bere­it­en recht­en Szene zu tun haben.” Man werde sich aber durch solche Attack­en nicht ein­schüchtern lassen. (dpa)

Neon­azis stür­men Jugend­club — Polizei ermit­telt zwei Tatverdächtige

Cot­tbus (ddp) Nach dem Angriff auf den Jugend­club “Frageze­ichen” in Cot­tbus hat die Polizei zwei Tatverdächtige ermit­telt. Ein­er davon werde ein­deutig dem recht­sex­tremen Milieu zuge­ord­net, sagte ein
Polizeis­prech­er am Mon­tag in Frank­furt (Oder). Zur Aufk­lärung des
Über­falls am frühen Sam­stagabend war eine vierköp­fige Ermit­tlungs­gruppe gebildet worden. 

Nach Angaben eines Jugend­club-Sprech­ers hat­ten etwa 20 Recht­sex­trem­is­ten den Club “Frageze­ichen” im Stadt­teil Sach­sendorf gestürmt. Sie seien in die Räume einge­drun­gen und hät­ten Besuch­er ange­grif­f­en. Drei Gäste seien leicht ver­let­zt wor­den und mussten ambu­lant im Kranken­haus behan­delt werden. 

Die Neon­azis zertrüm­merten dem Vere­inssprech­er zufolge Teile des
Mobil­iars und der Ver­anstal­tung­stech­nik. Die Attacke habe nur unge­fähr fünf Minuten gedauert. Als die Polizei ein­traf, seien die
Recht­sex­trem­is­ten wieder weg gewesen. 

Als möglichen Anlass nan­nte der Sprech­er von “Frageze­ichen” eine
Diskus­sionsver­anstal­tung zum Recht­sex­trem­is­mus, die am Nach­mit­tag im Jugend­club geplant war. Sie habe jedoch aus­fall­en müssen, weil die Ref­er­enten kurzfristig abge­sagt hät­ten. Das Konz­ert am Abend habe jedoch wie geplant im Clubge­bäude stattgefunden.

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Aufmucken gegen Rechts

In Königs Wuster­hausen wurde mit der Schul­hof­tour die neue Kam­pagne “Bunte Aktion” ins Leben gerufen. Ins­ge­samt wur­den 5 Schulen in und um Königs Wuster­hausen besucht um über die Gefahren von rechts zu informieren und die Schüler für das The­ma Neo­faschis­mus zu sensibiliseren. 

In diesem Rah­men find­et am 27.Mai 2005 in Schulzen­dorf (bei Eich­walde) ein großes “Auf­muck­en gegen rechts”-Festival statt. “Es soll in und um KW wieder Ver­anstal­tun­gen geben. Wir wollen eine alter­na­tive und antifaschis­tis­che Jugend­kul­tur ein­fach leben und andere dafür begeis­tern.”, so Chris­t­ian K., Sprech­er der Kam­pagne. Nach dem Fes­ti­val wer­den weit­ere Aktio­nen folgen. 

Inzwis­chen kon­nten schon einige Für­sprech­er wie z.B. diverse Spon­soren, Vere­ine und sog­ar palar­men­tarische Poli­tik­er gewon­nen wer­den. Es gibt ein fettes Konz­ert mit lokalen und über­re­gionalen Bands auf ein­er riesi­gen Bühne, Licht und Videoshow so wie viele Sachen zum mitnehmen! 

Dazu gibts auf dem Fes­ti­val­gelände einiges zu erleben — und natür­lich Speis und Trank! Der Weg lohnt sich! Der Club Butze (August-Bebel-Str. 71) ist vom S‑Bahnhof Eich­walde in 10 Minuten zu erreichen. 

Los geht′s um 17.00 Uhr mit Kino und Volksküche! 

Ab 19.00 Uhr gibts dann Konzi mit: 

Rock­e­fellers (SKA-Rock)// KUSUMU (Schrummel-POP)// ADS-Live­band (Punk-Cover)// London86 (Retro-POP)// San­FranZ­erns­dorf (Rap­SoundSys­tem) // Hans der Kle­ingärt­ner (Reag­gae)

Ein­tritt kostet 3,- Euro; und es wird von Bahn­hof Eich­walde aus ein Shut­tle geben!!!

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Tag der Befreiung?

Michen­dorf · Wil­helmshorst — “Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ost­deutsch­land” lautet der Titel seines Buch­es, das der His­torik­er Huber­tus Knabe am 19. Mai in Wil­helmshorst vorstellt. Zu der Buch­premiere mit Podi­ums­ge­spräch um 20 Uhr im Peter-Huchel-Haus, Huber­tusweg 41, wer­den als Gäste auch der His­torik­er Jörg Friedrich und Freya Kli­er, Mit­be­grün­derin der DDR-Friedens­be­we­gung, erwartet. 

Für Mil­lio­nen von Deutschen bedeutete die Kapit­u­la­tion der Wehrma­cht das Ende ein­er Schreck­en­sh­errschaft. Für die Men­schen im Osten Deutsch­lands sei die Befreiung vom NS-Regime jedoch naht­los in eine neue Gewaltherrschaft seit­ens der sow­jetis­chen Besatzungs­macht überge­gan­gen, gefol­gt von der vier Jahrzehnte währen­den kom­mu­nis­tis­chen Dik­tatur der SED, heißt es in der Ankündi­gung. Mit seinem scho­nungslosen Bericht will Knabe diese dun­kle Seite der Nachkriegs­geschichte und die zahllosen Opfer unter der ost­deutschen Bevölkerung ins Gedächt­nis rufen. 

Huber­tus Knabe wurde 1959 geboren. Er war von 1992 bis 2000 in der Gauck-Behörde tätig. Heute ist er wis­senschaftlich­er Direk­tor der Gedenkstätte Berlin-Hohen­schön­hausen im ehe­ma­li­gen zen­tralen Stasi-Untersuchungsgefängnis. 

Es laden ein das Bran­den­bur­gis­che Lit­er­atur­büro, das Peter-Huchel-Haus und die Kon­rad-Ade­nauer-Stiftung/­Bil­dungswerk Pots­dam. Weit­ere Infor­ma­tio­nen gibt es unter der Tele­fon­num­mer (033205) 62963.

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Ein Outfit passend zum Anlass

(Hoga, PNN) Marie M. (23, Name geän­dert) find­et die Gerichtsver­hand­lung offen­sichtlich unter­halt­sam. Grin­send sitzt die fül­lige Frau aus Nor­drhein-West­falen auf der Anklage­bank. Mit amüsiertem Gesicht­saus­druck lauscht sie dem Ver­lesen der Anklageschrift. Die Staat­san­waltschaft wirft der zweifachen Mut­ter vor, am Nach­mit­tag des 30. Okto­ber 2004 auf dem Pots­damer Haupt­bahn­hof – gut sicht­bar für alle – ein T‑Shirt mit ein­er Dop­pelsiegrune getra­gen und somit den Straftatbe­stand des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen erfüllt zu haben. 

“Ich hat­te mor­gens ver­schlafen und mir schnell irgend etwas aus dem Schrank gegrif­f­en”, erzählt die Arbeit­slose. Komis­cher­weise passte ihr Out­fit genau zum Anlass. An jen­em Tag nahm Marie M. mit ein­er Gruppe Gle­ich­gesin­nter an ein­er NPD-Demon­stra­tion in der Bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt teil. Da trug sie das anstößige Klei­dungsstück allerd­ings unter einem Pullover und ihrer Bomber­jacke. Wieso sie sich aus­gerech­net auf dem Bahn­steig eines Teils ihrer Garder­obe entledigte, ver­mag die bere­its wegen mehrfachen Ladendieb­stahls, Fahrens ohne Fahrerlaub­nis sowie Bei­hil­fe zur ver­sucht­en schw­eren Brand­s­tiftung Vor­be­lastete nicht zu erk­lären. Aus ihrer Sicht hät­ten die BGS-Beamten über­reagiert, als sie ihr erst ein­mal die Weit­er­fahrt unter­sagten, ihre Per­son­alien fest­stell­ten und Anzeige erstat­teten. “Dass ich das Teil an hat­te, war ein Verse­hen. Ich hät­ten an diesem Mor­gen auch etwas ganz anderes anziehen kön­nen”, nuschelt Marie M. und ver­dreht die Augen. “Sind Sie mit der außerg­erichtlichen Einziehung des Klei­dungsstücks ein­ver­standen?”, fragt der Staat­san­walt. Die Angeklagte blickt erstaunt. “Wieso denn das? Ich möchte mein T‑Shirt gern wieder­haben.” Bekom­men wird sie das gute Stück in XL-Größe trotz­dem nicht. 

“Sie soll­ten ihre Ein­stel­lung ein­mal über­prüfen”, rät der Vertreter der Anklage und plädiert auf eine Geld­strafe von 60 Tagessätzen zu je 15 Euro (600 Euro). Das Gericht urteilt eben­so. “Die Strafe fällt nur so glimpflich aus, weil wir an Ihre bei­den Kinder gedacht haben”, so der Vor­sitzende. Marie M. die die Tat während ein­er laufend­en Bewährungszeit beg­ing, find­et den Aus­gang der Ver­hand­lung gar nicht mehr komisch.

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Ruf nach dem “verordneten Antifaschismus”

(ALEXANDER ENGELS, MAZ) LUCKENWALDE Von der Befreiung hat Hein­rich Fink ein ganz eigenes Bild vor Augen. “Hun­dert nack­te ukrainis­che Sol­dat­en auf unserem Hof”, erin­nert sich der 70-Jährige ehe­ma­lige Rek­tor der Hum­boldt-Uni­ver­sität Berlin an das Kriegsende, das er in Götz in der Nähe von Bran­den­burg (Hav­el) erlebt hat. Dort hat­te sich eine Abteilung der Roten Armee eine Ban­ja gebaut, eine rus­sis­che Sauna. Seine Erleb­nisse aus der Zeit des Zweit­en Weltkrieges und vom Umgang mit Geschichte in der DDR schilderte Fink am Don­ner­stagabend in einem Forum der PDS Tel­tow-Fläming im Kreishaus in Luckenwalde. 

Der heutige Vor­sitzende der “Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes — Bund der Antifaschis­ten” wurde in der Ukraine als Sohn würt­tem­ber­gis­ch­er Auswan­der­er geboren. “1940 kamen 500 deutsche SS-Leute und sagten, wir soll­ten ‚Heim ins Reich′ kom­men”, berichtet er. Die Hoff­nung, dort als Land­wirte gebraucht zu wer­den, trog. Während Hitler-Deutsch­land den Feldzug gegen die Sow­je­tu­nion startete, wur­den sie in Polen angesiedelt. 

“Wir kamen auf ein Gehöft. Dort war der Herd noch warm und die Kühe waren nicht gemolken”, erzählt Fink. Die Polen waren nachts zuvor ver­trieben wor­den. Die stark christlich geprägte Fam­i­lie nahm einige von ihnen als Lan­dar­beit­er auf. Später weigerten sie sich in den Gottes­di­enst der Dor­fkirche zu gehen: “Der Pfar­rer hat­te eine SA-Uni­form unter dem Talar.” Mit acht Jahren habe Fink den Begriff “Konzen­tra­tionslager” verin­ner­licht. Er könne daher nicht jenen glauben, die nie etwas gewusst haben wollen. Als die Sow­jet-Armee näher rück­te, wur­den die Finks nach Götz evakuiert. “Unser Rück­weg war Tag für Tag mit Tief­fliegern ver­bun­den”, berichtet Fink weit­er, “bis heute träume ich davon und wache nachts manch­mal schreiend auf.” 

Er habe später die Bru­tal­ität oder die Verge­wal­ti­gun­gen durch Rotarmis­ten erlebt. Er habe auch erfahren, dass Ange­hörige, die nicht rechtzeit­ig nach Deutsch­land kamen, “nach Kasach­stan abtrans­portiert” wur­den. Doch habe er stets den Grund­satz seines Vaters bewahrt: “Wir müssen Ursachen und Wirkun­gen erken­nen. Auch wenn wir die Wirkun­gen nicht akzep­tieren kön­nen: Die Bar­barei wurde erst durch Deutsch­land über Europa gebracht.” 

Fink vertei­digt den Umgang der DDR mit dem Nation­al­sozial­is­mus: “Die DDR war für mich ein antifaschis­tis­ch­er Staat. Im Gegen­satz zur BRD wurde hier wirk­lich ein Neuan­fang gemacht.” Den Vor­wurf des nur “verord­neten Antifaschis­mus” lässt er nicht gel­ten, son­dern fordert dies sog­ar ein, um recht­sex­treme Parteien wie NPD oder DVU zu ver­hin­dern. Daher fordert er ger­ade die Rent­ner-Gen­er­a­tion auf: “Das Wichtig­ste ist jet­zt die Aufk­lärung. Omas und Opas müssen ihren Enkeln von der Zeit des Faschis­mus erzählen.”

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Obdachlosenhaus soll schließen

(JUTTA ABROMEIT, MAZ) LUDWIGSFELDE Sie haben ohne­hin kaum etwas, und trotz­dem wird das große Sparen in Lud­wigs­felde auch sie tre­f­fen — die Obdachlosen. Die Tage “ihres” Haus­es an der Pots­damer Straße scheinen gezählt. Nimmt kein Stadtverord­neter diesen Punkt von der 44-stel­li­gen Giftliste der Ver­wal­tung, spart die Stadt mit Stre­ichung der Posi­tion “Schließung von Obdachlosen­haus und Zossen­er Tafel” 31 400 Euro im Kampf gegen ihr Fünf-Mil­lio­nen-Defiz­it. Wobei die Zossen­er Tafel 1800 Euro jährlich erhält. 

Lud­wigs­felde als größte Gemeinde im Kreis hat­te in den zurück­liegen­den Jahren auch stets die meis­ten Obdachlosen. 2002 fan­den in dem Haus ins­ge­samt 32 Bewohn­er zeitweilig Unterkun­ft, Ende 2003 wohn­ten dort 19 Men­schen, vom 18-Jähri­gen bis zum Rent­ner. Derzeit gibt es vier Bewohn­er nach Auskun­ft von Jut­ta Kuschla, Sachge­bi­et Bürgerservice/Wohngeld. Die meis­ten seien in Bere­ichen mit betreutem Wohnen, in Pflege- oder Alter­sheimen unterge­bracht wor­den, wo sie bess­er ver­sorgt wer­den kön­nten. “Jet­zt mit Hartz IV” erwartet man im Rathaus allerd­ings wieder mehr Zulauf im Obdachlosen­haus. Nach der Wende hat­te es unter Regie des ASB eine Baracke am Rande der Stadt gegeben. Als die GAB das Haus über­nahm, zog es an die Pots­damer Straße. In Zeit­en, in denen Lud­wigs­felde viel Geld hat­te, sollte es auch den Obdachlosen so gut wie möglich gehen. Man wollte sie ins Stadtleben inte­gri­eren, die Wege zum Rathaus soll­ten kurz sein. Alles vor­bei. “Seit rund einem Jahr müssen Bran­den­burg­er Kom­munen laut einem Run­der­lass vom Innen­min­is­teri­um keine Obdachlose­nun­terkün­fte mehr bere­i­thal­ten”, erk­lärte der Beige­ord­nete und Käm­mer­er Frank Ger­hard (SPD) dieses Woche im Sozialauss­chuss. Der Lud­wigs­felder Klaus Gasen­z­er hat­te wis­sen wollen: “Was passiert mit den Obdachlosen in Zukun­ft — wer­den die nach Pots­dam gebracht oder bleiben sie unter der Brücke?” Unter ein­er Brücke dürfe nie­mand bleiben, Obdachlose im öffentlichen Raum wür­den in der Bun­desre­pub­lik von jeher “als Gefahr gese­hen. Deshalb muss die Ord­nungs­be­hörde ein­greifen und eine Ord­nungsver­fü­gung erlassen”, so Ger­hard. Wenn es kein Obdachlosen­haus mehr gibt, dann wür­den sie in leere Woh­nun­gen eingewiesen, die es ja in der Stadt aus­re­ichend gebe, und wür­den wie nor­male Mieter behan­delt, erk­lärte der Käm­mer­er. Das ver­ste­ht Klaus Gasen­z­er: ” Mit Hartz IV dürfte es ja the­o­retisch wirk­lich keine Obdachlosen mehr geben. Aber auch gle­ich den Zuschuss für die Zossen­er Tafel mit zu stre­ichen ist ′ne Schweinerei. Dass die Schlange vor der Tafel immer länger wird sieht doch jed­er, der don­ner­stags die Pots­damer Straße lang fährt.” Gegen die geplante Tafel-Kürzung ist auch Stadtverord­neter und Tafel-Mitini­ti­ta­tor Erich Ertl (Vere­inte Frak­tion): “Das trifft die Ärm­sten der Armen. Wie soll das denn gehen, wenn die Leute eine Woche nichts zu essen haben?”

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Potsdam zunehmend beliebter

(be, PNN) Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs hat­te sofort zuge­sagt, als der Aus­län­der­beirat den Vorschlag unter­bre­it­ete, einen Inte­gra­tionspreis zu vergeben. Pots­dam entwick­elt sich mit 4,4 Prozent aus­ländis­ch­er Mit­bürg­er zunehmend zu ein­er mul­ti­kul­turellen und tol­er­an­ten Stadt, so lautete die ein­hel­lige Mei­n­ung auf der gestri­gen Pressekon­ferenz, zu der Jakobs ein­lud, um über die erst­ma­lige Ver­gabe des mit 1000 Euro dotierten Inte­gra­tionspreis­es zu informieren. 

Aus­ländis­che Forsch­er und Wis­senschaftler zögen immer öfter hier­her. Pots­dam erfreue sich immer größer­er Beliebtheit, sagte Jakobs stolz. Die Stadt set­ze damit eine bis auf das Edikt von Pots­dam im Jahre 1685 zurück­ge­hende Tra­di­tion von Tol­er­anz und Respek­tierung der Men­schen­würde eines jeden Ein­wohn­ers bis in unsere Zeit fort. 

Da bere­its zahlre­iche Pro­jek­te auf dem Gebi­et der Inte­gra­tion aus­ländis­ch­er Mit­bürg­er laufen, sollte dieses Engage­ment nun auch offiziell gewürdigt wer­den. Die Stadtverord­neten gaben im Feb­ru­ar 2005 ihre Zus­tim­mung. Es geht zum einen um die Würdi­gung bere­its beste­hen­der Beziehun­gen im All­t­ag, und soll Mut machen, Gutes zu übernehmen, aber auch über Prob­leme zu sprechen. Denn ver­schiedene Kul­turen brin­gen auch unter­schiedliche Lebensweisen mit sich, wie zum Beispiel Nach­barschaft­skon­flik­te. “Diese soll­ten nicht unter den Tisch gekehrt, son­dern offen ange­sprochen wer­den”, sagte Jann Jakobs. Alba Gjo­ka vom Aus­län­der­beirat betonte aber auf der Pressekon­ferenz, dass in Bran­den­burgs Lan­deshaupt­stadt die pos­i­tiv­en Dinge des Zusam­men­lebens über­wiegen: “Pots­dam ist eine offene Stadt.” 

Auch die Zusam­menset­zung der Jury zeigt, wie inter­essiert Pots­dam an einem guten Zusam­men­leben ver­schieden­er Natio­nen ist. Der Geschäfts­führer der IHK Peter Egen­ter, die Lei­t­erin der Karl-Förster-Schule Maria Zinck­er­nagel gehören eben­so dazu wie die Aus­län­der­beauf­tragte Mag­dol­na Gras­nik, die Fernsehmod­er­a­torin Ulla Kock am Brink und die Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Bir­git Müller. 

Bewer­ben kön­nen sich Bürg­er, Pro­jek­te und Ort­steile bis zum 31. August unter Tel.: (0331) 2893346. be 

Anerken­nung für beispiel­hafte Projekte

Aus­län­der­beirat vergibt Integrationspreis

(mg, MAZ) Für beispiel­hafte Pro­jek­te, die das Zusam­men­leben zwis­chen Aus­län­dern und Deutschen verbessern helfen, soll in Pots­dam erst­mals ein so genan­nter Inte­gra­tionspreis vergeben wer­den. “Der Preis soll eine Form öffentlich­er Wertschätzung der beste­hen­den Ini­tia­tiv­en sein”, sagte Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs gestern bei der Vorstel­lung des Preis­es. Das Vorhaben geht auf einen Antrag der PDS und der Frak­tion Die Andere zurück, der im Feb­ru­ar von den Stadtverord­neten beschlossen wor­den war. Der mit 1000 Euro dotierte Preis soll anlässlich der Woche der aus­ländis­chen Mit­bürg­er am 23. Sep­tem­ber über­re­icht werden. 

Die Bemühun­gen zur Inte­gra­tion der in Pots­dam leben­den Aus­län­der müssten auf bre­ite Schul­tern verteilt wer­den, forderte Jakobs. Zwar werde in diesem Bere­ich bere­its seit Jahren gute Arbeit geleis­tet, die Bemühun­gen müssten aber fort­ge­set­zt wer­den. Trotz des im Ver­gle­ich zu west­deutschen Städten gerin­gen Aus­län­der­an­teils sei das Ver­hält­nis der Zuwan­der­er zu den Deutschen nicht immer kon­flik­t­frei. In Pots­dam leben nach Angaben der Stadtver­wal­tung derzeit rund 6300 aus­ländis­che Bürg­er. Das sind 4,4 Prozent der Bevölkerung. 

“Wir müssen den Anstoß geben, dass die Men­schen aufeinan­der zu gehen”, sagte die PDS-Stadtverord­nete Hel­la Drohla, die den Aus­län­der­beirat berät. Es gebe viele Ini­tia­tiv­en, die im Ver­bor­ge­nen arbeit­en. Ziel des Inte­gra­tionspreis­es, für den sich Einzelper­so­n­en, Vere­ine oder auch Ort­steile bis zum 31. August beim Aus­län­der­beirat bewer­ben kön­nen, sei es deshalb auch, deren Bemühun­gen öffentlich zu machen.

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Keine Aufführung von “Der Kick” in Potzlow

(RBB online, 11.5.) Das Max­im Gor­ki The­ater Berlin verzichtet auf eine Auf­führung des The­ater­stücks “Der Kick” in Pot­zlow (Uck­er­mark).

Dies geschehe mit Rück­sicht­nahme auf die Per­so­n­en, die für das Stück inter­viewt wor­den seien, sagte Regis­seur Andreas Veiel am Mittwoch in Berlin. Die Insze­nierung zeich­net das Geschehen um den Mord an dem 16-jähri­gen Mar­i­nus Schöberl in Pot­zlow vom Juli 2002 nach. 

Eltern und Fre­unde der Täter, Fre­unde des Mor­dopfers sowie Bewohn­er Pot­zlows hät­ten keine Auf­führung in dem uck­er­märkischen Dorf gewollt, sagte Veiel. Pot­zlows Orts­bürg­er­meis­terin Lin­da Unger hat­te Veiel ein­ge­laden, das Stück auch in Pot­zlow zu zeigen. 

Drei junge Män­ner im Alter von 17 bis 23 Jahren hat­ten den 16-Jähri­gen mehrere Stun­den lang mis­shan­delt und getötet. Die Leiche Schöberls wurde in ein­er Jauchegrube ver­schar­rt und erst Monate später gefunden. 

Inforiot