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Rechtsextreme Gesinnung als Jugendsünde abgetan

POTSDAM Die ver­bote­nen Runen sind ver­schwun­den, die Marke ist geblieben: Jugendliche mit “Thor Steinar”-Shirts oder dem Aufnäher “Divi­sion Thor Steinar” auf der Armee-Tarn­klei­dung füll­ten gestern die Gänge des Pots­damer Landgerichts. Da auch Vertreter link­er Grup­pen den Prozess vor der Jugend­strafkam­mer ver­fol­gen woll­ten, musste die Polizei mit einem Großaufge­bot befürchtete Auss­chre­itun­gen ver­hin­dern. Nach dem Prozess begleit­eten die Beamten die rival­isieren­den Grup­pen sog­ar noch bis zum Hauptbahnhof. 

Angeklagt waren die 22 Jahre alten Sebas­t­ian D. und Jeaninne P. Ihnen wird vorge­wor­fen, am 14. Juli 2001 an einem Bran­dan­schlag in Königs Wuster­hausen beteiligt gewe­sen zu sein. In jen­er Nacht flo­gen Molo­tow-Cock­tails auf eine Bühne, auf der am Fol­ge­tag ein anti­ras­sis­tis­ches Ope­nair-Fes­ti­val stat­tfand. Nur 14 Tage später, in der Nacht zum 30. Juli 2001 sollen sich die Angeklagten an einem Bran­dan­schlag auf ein Lager von Sin­ti und Roma bei Wildau beteiligt haben. In bei­den Fällen war es nur dem beherzten, schnellen Ein­greifen der poten­tiellen Opfer zu ver­danken, dass kein größer­er Schaden entstand. 

Im ersten Anklagepunkt sind bei­de zumin­d­est teil­weise geständig. Allerd­ings betont Sebas­t­ian D., dass er nicht gewusst habe, dass auf der Bühne Men­schen schliefen, und Jeaninne P. will nur den Tat­wa­gen gefahren haben. Bei ein­er polizeilichen Vernehmung hat­te sie noch eine Beteili­gung an dem Anschlag in Wildau zugegeben. Vor Gericht ver­weigerten bei­de dazu die Aussage. 

Ein Tankstel­lenbe­sitzer erin­nerte sich als Zeuge an eine junge Frau, die der Angeklagten ähn­lich sah. Sie habe bei ihm einen Ben­zinkanis­ter und Bier­flaschen gekauft, solche, wie sie später zu Molo­tow-Cock­tails umfunk­tion­iert wurden. 

Ihre recht­sex­treme Gesin­nung erk­lären die Angeklagten heute als Jugend­sün­den. Inzwis­chen hät­ten bei­de Fam­i­lie und küm­merten sich nicht mehr um Poli­tik. Ihre Fre­unde scheinen das anders zu sehen: Auf ein­er Inter­net­seite wurde extra zum Besuch des Pots­damer Prozess­es aufgerufen. Dem “angeklagten Kam­er­aden” müsse gezeigt wer­den, wie viele hin­ter ihm stünden. 

Am Ende des drit­ten Ver­hand­lungstages erg­ing an bei­de der richter­liche Hin­weis, dass sie auch wegen gemein­schaftlichen ver­sucht­en Mordes, ver­sucht­en Totschlags und Brand­s­tiftung verurteilt wer­den kön­nten. Der Prozess wird fortgesetzt.

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Kriminalpolizei ermittelt wegen Volksverhetzung

Bad Lieben­wer­da — Elster­w­er­da — Als Han­nelore Bren­del am Son­ntag in ihren Briefkas­ten schaute, war sie entset­zt. Sie hielt einen Fly­er des Schutzbun­des Deutsch­land zum 8. Mai 1945 in den Hän­den, der sich auf den 60. Jahrestag der Befreiung vom Hitler­faschis­mus bezieht und diesen Zeitraum wörtlich mit «60 Jahre Besatzung!» beze­ich­net. Hier werde mit Zitat­en und Tex­ten gewor­ben, «die die schlimm­sten Ereignisse und Fol­gen des 2. Weltkrieges als Schuld der anderen hin­stellt» , so die Vor­sitzende der Mühlberg­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung in ein­er schriftlichen Reak­tion auf die Post­wurf­sendung, die die RUNDSCHAU mor­gen in voller Länge veröffentlicht. 

Sie informierte die Polizei gestern früh über die Fly­er, die vom Sam­stag bis zum Son­ntag in bish­er unbekan­nter Anzahl in Haus­briefkästen der Stadt Mühlberg verteilt wur­den. Die Krim­i­nalpolizei habe inten­sive Ermit­tlun­gen wegen Volksver­het­zung aufgenom­men, sagte Polizeis­precherin Ines Filohn gestern.

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Zweisprachig entlang der Oder

Sportlich und mul­ti­kul­turell wird es in diesem Som­mer bei der
BUND­ju­gend Bran­den­burg und Berlin. Vom 15. bis zum 25. Juli 2005
sind alle Inter­essierten im Alter von 15 bis 25 Jahren eingeladen,
sich auf die Draht­e­sel zu schwin­gen und gemein­sam mit polnischen
Jugendlichen von Schwedt bis Guben zu fahren. Natür­lich bleibt in
zehn Tagen genug Zeit, Land und Leute ken­nen­zuler­nen und interessante
Exkur­sio­nen ent­lang der Oder zu unternehmen. Ger­adelt und übernachtet
wird sowohl auf deutsch­er als auch auf pol­nis­ch­er Seite.
Mit dieser Rad­tour will der Umweltvere­in nicht nur einen kulturellen
Aus­tausch und eine Ver­net­zung zwis­chen den Teil­nehmern erreichen,
son­dern auch zeigen, was umwelt­fre­undlich­er Touris­mus ist.
Die Kosten für Unterkun­ft, Verpfle­gung, neue Bekan­ntschaften und
unzäh­lige Erfahrun­gen belaufen sich auf rund 60 Euro. 

Anmelden kann man sich ab sofort bei der BUND­ju­gend Brandenburg,
Friedrich-Ebert-Straße 114 a, 14467 Pots­dam, Tele­fon: 0331 95 11 91
oder per Email an bundjugend-bb@bund.net.

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Brandanschlag durch Linksterroristen

(MAZ, 11.5.) POTSDAM/KARLSRUHE Der Bran­dan­schlag auf zwei Dien­st­fahrzeuge vor dem
Lan­desumwelt­min­is­teri­um in Pots­dam geht offenkundig auf das Kon­to der
linkster­ror­is­tis­chen Organ­i­sa­tion “Mil­i­tante Gruppe” (MG). Der
Gen­er­al­bun­de­san­walt in Karl­sruhe habe entsprechende Ermit­tlun­gen übernommen,
teilte die Sprecherin der Bun­de­san­waltschaft, Frauke-Katrin Scheuten,
gestern auf Anfrage mit. Ein für die MG typ­is­ches Beken­ner­schreiben liegt
der MAZ vor. 

Bei dem Anschlag am 28. April wur­den ins­ge­samt drei Fahrzeuge und Teile des
Min­is­teri­ums beschädigt. Der Gesamtschaden beträgt etwa 100 000 Euro. Unklar
ist, ob das Atten­tat dem Min­is­teri­um oder der im sel­ben Gebäude
unterge­bracht­en Bun­de­sagen­tur für Arbeit galt. 

Von den mehr als 20 Anschlä­gen, die der MG seit Mitte der 90er Jahre
zugerech­net wer­den, richteten sich vier gegen Ziele in Bran­den­burg. Zweimal
waren Nieder­las­sun­gen des Auto­mo­bilkonz­erns Daim­ler-Chrysler betrof­fen — im
April 2002 in Großzi­ethen (Dahme-Spree­wald) und im Feb­ru­ar 2003 in
Brandenburg/Havel. Dabei wur­den Fahrzeuge der Bun­deswehr angezün­det. Der
Anschlag in Großzi­ethen stand im Zusam­men­hang mit dem für Mai 2002 geplanten
Deutsch­land-Besuch von US-Präsi­dent Bush. 

Als Haup­tak­tions­feld der Linkster­ror­is­ten, deren Marken­ze­ichen der rote
Stern ist, gilt Berlin. Reg­istri­ert wur­den Bran­dan­schläge auf Autos des
Mül­lentsorg­ers Alba, eine Daim­ler-Chrysler-Nieder­las­sung sowie das Sozialamt
in Reinickendorf. 

Darüber hin­aus hat­te die “Mil­i­tante Gruppe” im Juni 2001 Dro­hbriefe mit
schar­fen Patro­nen an Vertreter der Stiftungsini­tia­tive der deutschen
Wirtschaft zur Entschädi­gung von Zwangsar­beit­ern im Drit­ten Reich versandt -
darunter Ex-Bun­deswirtschaftsmin­is­ter Otto Graf Lamb­s­dorff. Die Gesamthöhe
der von der MG verur­sacht­en Sach­schä­den ist unbekan­nt, Per­so­n­en wurden
bish­er nicht verletzt.

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Erste Deutsche beim March of the Living

Märkisch-Oder­land. Eine Gruppe von 22 Jugendlichen und fünf Erwach­se­nen aus
Seelow nahm am 5. Mai 2005 gemein­sam mit der 120-köp­fi­gen deutschen
Del­e­ga­tion am “March of the Liv­ing 2005” im ehe­ma­li­gen Konzentrationslager
Auschwitz-Birke­nau teil. Es war das erste Mal, dass Deutsche zu dieser
Gedenkver­anstal­tung ein­ge­laden wurden. 

Als Botschafter der Frieden­sre­gion Seelow haben sich die Märkisch-Oderländer
ver­standen. “Auch kün­ftig wer­den wir uns gegen aufkommende
Geschichtsverk­lärung und ‑rel­a­tivierung ein­set­zen”, ver­sprachen die Seelower
Teil­nehmer nach ihrer Rück­kehr. Den Aufruf der Über­leben­den des Naziregimes,
der vie­len Opfer und der mehr als 18 000 Teil­nehmer des “March of the Living
2005” sehen sie als Auf­trag und Verpflich­tung, sich auch in Zukun­ft für ein
“Nie wieder” dieser Ver­brechen zu engagieren, beton­ten die Jugendlichen
unter ihnen Robert Skok. 

Anlässlich des March of the Liv­ing legten die Seelow­er zum
Holo­caust-Gedenk­tag und Tag der Befreiung Blu­men in Auschwitz nieder. 

Der Deutsche Bun­desju­gen­dring nahm mit 120 jun­gen Leuten am “March of the
Liv­ing”, dem “Marsch der Über­leben­den” teil. Er wird seit 1988 jährlich am
5. Mai, dem Holo­caust-Gedenk­tag Yom Hashoah, ver­anstal­tet. An der
diesjähri­gen Gedenkver­anstal­tung nah­men erst­mals auch Deutsche auf Einladung
der Ver­anstal­ter teil. 

60 Jahre nach der Befreiung vom Faschis­mus ist der “March of the Living”
beson­ders allen Über­leben­den und Opfern gewid­met und all den­jeni­gen, die für
die Befreiung Europas kämpften. Zen­trale Red­ner auf der Gedenkveranstaltung
waren der Nobel­preisträger Elie Wiesel, der israelis­che Premierminister
Ariel Sharon und der pol­nis­che Präsi­dent Alek­sander Kwas­niews­ki. Mehr als 18
000 Men­schen aus vie­len Län­dern hat­ten sich in der Gedenkstätte in Auschwitz
versammelt. 

Die Seelow­er Jugendlichen kamen mit vie­len anderen Teil­nehmern ins Gespräch
und tauscht­en ihre Adressen mit Jugendlichen aus Polen, Israel, den USA und
Kana­da. “Uns schlug viel Fre­undlichkeit und die Hoff­nung ent­ge­gen, dass wir
jun­gen Leute das Ver­mächt­nis der Opfer des Naziter­rors bewahren, dass sich
so etwas nie wieder­holen darf!”, so Anja Schnei­der aus Seelow. 

Am Sam­stag besuchte die Gruppe die Gedenkstätte Auschwitz 1, das so genannte
Stamm­lager von mehr als 40 weit­eren zu Auschwitz gehören­den ehemaligen
Konzen­tra­tionslagern. Hier legten Schüler des Gym­na­si­ums und der
Gesamtschule aus der Kreis­stadt von Märkisch-Oder­land gemein­sam mit dem
Land­tagsab­ge­ord­neten Wolf­gang Heinze (PDS), der die Beteili­gung an dieser
Aktion ini­ti­ierte, zum Gedenken an die 1,5 Mil­lio­nen Toten, die allein in
Auschwitz ermordet wur­den, Blu­men nieder. Der größte Fried­hof der Welt und
Gespräche mit Zeitzeu­gen macht­en die Teil­nehmer sehr betroffen. 

Die Seelow­er Gruppe wolle sich weit­er in die Aufar­beitung der Vergangenheit
der Region und die Friedenserziehung junger Men­schen ein­brin­gen, erklärte
Sabine Schnei­der von der Kindervere­ini­gung Seelow auch beim Besuch des
bran­den­bur­gis­chen Min­is­ters Hol­ger Rup­precht am Mon­tag im Seelower
Jugendzen­trum FRIZZ. “Unsere Jugendlichen, die mit auf dem March of the
Liv­ing waren, haben sich im Vor­feld dieses Pro­jek­tes mit der Geschichte
eines der ersten KZ in Slon­sk (ehe­mals Son­nen­burg), nur 30 Kilometer
ent­fer­nt auf der heuti­gen pol­nis­chen Seite, befasst. Ein Großteil der Gruppe
ist inter­essiert, in naher Zukun­ft mit Klassenkam­er­aden und Freunden
Fol­ge­pro­jek­te durchzuführen”, berichtete sie. 

Neben der Teil­nahme an der zen­tralen Gedenk­feier haben die 120 Jugendlichen
und Mul­ti­p­lika­toren der Jugend­ver­band­sar­beit weit­ere Gedenkstät­ten und
ehe­ma­lige Zen­tren jüdis­chen Lebens in Wro­claw (Bres­lau) und Kraków (Krakau)
besucht. 

Seit fast zwei Jahrzehn­ten find­et die alljährliche Reise “March of the
Liv­ing” für jüdis­che Jugendliche aus aller Welt nach Polen statt. Der
Höhep­unkt dieser außergewöhn­lichen Reise in Polen ist der zweieinhalb
Kilo­me­ter lange Marsch am Holo­caust-Gedenk­tag von Auschwitz nach Birkenau 

Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes wurde 2005 erst­mals eine Gruppe von 120
Jugendlichen aus Deutsch­land ein­ge­laden, am March of the Living
teilzunehmen. Der Deutsche Bun­desju­gen­dring (DBJR), hat mit dem Fonds für
“Erin­nerung und Zukun­ft” und mit Unter­stützung von Mit­gliedern des Deutschen
Bun­destages die Zusam­men­stel­lung der Del­e­ga­tion von Jugendlichen und
Vertretern der Jugen­dar­beit koordiniert. 

Zu den elf Pro­jek­ten, die die deutschen Grup­pen zur Holocaust-Aufarbeitung
in Polen vorstell­ten, gehörte auch das der Kindervere­ini­gung Seelow zum
Konzen­tra­tionslager Sonnenburg.

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Hakenkreuz und Steine

Gegen 19.30 Uhr wurde der Polizei am Dien­stag mit­geteilt, dass in
Rheins­berg, Am Sta­dion, zwei Jugendliche (17 und 14) an eine Woh­nungstür in
einem Mehrfam­i­lien­haus ein Hak­enkreuz mit sil­bern­er Farbe geschmiert haben.
Weit­er­hin sollen die Jugendlichen mehrere Steine durch ein geöffnetes
Fen­ster in diese Woh­nung gewor­fen haben. 

Die tatverdächti­gen Jugendlichen wur­den daraufhin in unmit­tel­bar­er Nähe des
Haus­es fest­gestellt und in das Gewahrsam der Polizei­wache Rheinsberg
gebracht. In den anschließend geführten Vernehmungen ges­tanden die beiden
aus einem Kinder­heim stam­menden Tatverdächti­gen. Nach Abschluss der
polizeilichen Maß­nah­men wur­den die bei­den Jugendlichen an die zuständigen
Betreuer übergeben. Die Krim­i­nalpolizei führt die weit­eren Ermit­tlun­gen im
Strafverfahren.

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Kranzniederlegungen zum Tag der Befreiung

Anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung vom Nation­al­sozial­is­mus fanden
am 8.Mai auch im West­havel­land Gedenkver­anstal­tun­gen statt. 

In Rathenow ver­sam­melten sich um 10.00 Uhr Antifas, Bürg­erIn­nen und
VertreterIn­nen der Parteien am sow­jetis­chen Ehren­fried­hof in der Ferdinand
Las­salle Straße und legten dort Kränze zu ehren der dort bestat­teten 235
Sow­jet­sol­dat­en nieder, die in den ab dem 25. April 1945 andauern­den Kämpfen
zur Befreiung der Stadt fielen.
Fanatis­che NS — Kämpfer hat­ten sich damals in Rathenow fest­ge­set­zt um
anderen Ein­heit­en der Naziarmeen 25 km west­wärts die Flucht über die Elbe zu
ermöglichen. Erst am 6.Mai 1945 war die Stadt dann endgültig befre­it und mit
ihr hun­derte von NS — Zwangsar­beit­ern und Häftlinge des KZ Außen­lager in
Rathenow — Heidefeld. 

In Prem­nitz, das am 2.Mai 1945 kampf­los von der Roten Armee befre­it wurde,
wurde in ein­er Gedenkver­anstal­tung um 11.00 Uhr am Denkmal der Opfer des
Faschis­mus in der Ernst Thäl­mann Straße den von der NS — Dik­tatur Verfolgten
und Aus­ge­beuteten, ins­beson­dere den NS — Zwangsar­beit­ern des örtlichen IG
Far­ben Werkes, mit Kranznieder­legun­gen von Antifas, Bürg­erIn­nen und
VertreterIn­nen der Parteien gedacht. 

Antifaschis­tis­che Grup­pen im West­havel­land, 2005.05.10

www.ag-westhavelland.info.ms

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Zwiespältiges Gedenken

Zahlre­iche Son­newalder und Gäste hat­ten sich am Son­ntag zu einer
Festver­anstal­tung anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes im Schloss
einge­fun­den. Ein­ge­laden hat­te der Heimatvere­in, der mit ein­er neuen
Ausstel­lung die Son­newalder Ereignisse von 1945 in den Blick­punkt rückt.
Außer­dem wurde die Son­der­aus­gabe der Son­newalder Heimat­blät­ter “Erlebt -
erlit­ten” mit Zeitzeu­gen­bericht­en von den Ereignis­sen um den 20. April 1945
als Tag des Kriegsendes für Son­newalde vorgestellt. Als Zeichen der
Ver­söh­nung wurde im Schloss­park eine Frieden­se­iche gepflanzt. Der
Festver­anstal­tung, musikalisch ein­geleit­et vom Chor Sonnewalde/Großbahren,
war ein fes­tlich­er Gottes­di­enst voraus gegangen. 

Während am gle­ichen Tag Bun­de­spräsi­dent Köh­ler, die christlichen Kirchen und
zahlre­iche Vertreter von Staat und Organ­i­sa­tio­nen den 8. Mai als Tag der
Befreiung würdigten, hat­te er es während der Son­newalder Festveranstaltung
schw­er. Zunächst erin­nerte Kon­rad Ziegler, spir­i­tus rec­tor des Sonnewalder
Heimatvere­ins, an die Ursachen für die schlim­men Ereignisse vom 20. April
′45 in Son­newalde. Das Leid sei auf den Erober­er Deutsch­land und nach
Son­newalde im beson­derem Maße zurück­gekom­men, da sich die Stadt auf Befehl
“gewis­senlos­er Ein­peitsch­er” mas­siv vertei­digt hat­te. Ziegler äußerte den
Wun­sch nach Versöhnung. 

Bürg­er­meis­terin Silke Neiss­er wollte den 8. Mai allerd­ings “bewusst nicht
als Tag der Befreiung” ver­standen wis­sen. Es gäbe zwar unterschiedliche
Sichtweisen, aber keinen Bürg­er, der den Ein­marsch, der “so genannten
Befreier” in Son­newalde bejubelt hätte. Evilis Heiße, Ini­tia­torin und Mither
aus­ge­berin der Zeitzeu­gen­berichte, sprach aus der Sicht vielfältiger
Gespräche gar davon, dass Son­newalde am 20. April “vom Bolschewismus
über­rollt” wor­den sei, “gegen den die Väter kämpfen woll­ten” . Sie erinnerte
an Inhaftierun­gen Son­newalder nach dem 20. April in sowjetischen
Internierungslagern. Kein Wun­der, so Heiße, dass sie viele motivieren
musste, von den Ereignis­sen im April ′45 zu sprechen, denn “wer will schon
von dem kleinen Son­newalde und seinem zer­schosse­nen Führerge­burt­stag hören”
, habe sie gesagt bekommen. 

Nie wieder Waf­fenge­walt gegen ein anderes Volk dürfe angewen­det wer­den, zog
Pfar­rer Has­ka ein Faz­it aus dem Gedenken an die Lei­den, “die Men­schen in
unser­er Heimat erlit­ten haben” . Auf­fäl­lig war, dass zwar vielfältig das
erlit­tene Leid von zahlre­ichen Son­newaldern in den Mit­telpunkt gestellt
wurde, aber die Frage nach Schuld von Son­newaldern während des
Nation­al­sozial­is­mus und in Bezug auf die Ereignisse vom 20. April keine
Rolle spielte. Als “ziem­lich daneben” beze­ich­nete denn auch der ehemalige
Son­newalder Bürg­er­meis­ter Gün­ter Lorenz im anschließen­den Gespräch die
Ver­anstal­tung, die sein­er Mei­n­ung nach ein verz­er­rtes Geschichtsbild
ver­mit­telt habe. Dabei bezog er sich beson­ders auf Bürg­er­meis­terin Silke
Neiss­er und Evilis Heiße. 

Das Son­der­heft der Son­newalder Heimat­blät­ter doku­men­tiert aus der Sicht von
sechzig Jahren Abstand Erin­nerun­gen von damals noch sehr jun­gen Zeitzeugen
über die Ereignisse von 1945 in Son­newalde und den umliegen­den Dör­fern, die
von Evilis Heiße “schriftlich for­muliert” wor­den sind. Hier kön­nte, so
Kon­rad Ziegler, der Wun­sch nach Ver­söh­nung und ehrlich­er Aufar­beitung der
regionalen Geschichte einen Anfang find­en. Geplant ist ein zweites
Son­der­heft im näch­sten Jahr. Um ein real­is­tis­ches Geschichts­bild bemüht sich
die unter Zieglers Regie von Brigitte Lehmann und Jörg Lehmann erarbeitete
Ausstel­lung im Schloss. Das Kriegsende in Son­newalde wird dargestellt,
begonnen bei den geschlosse­nen Panz­ersper­ren über die Vertei­di­gung des Ortes
durch den Volkssturm bis hin zu den Vergel­tungs­maß­nah­men der Roten Armee.
Einge­bet­tet wird das Geschehen in den his­torischen Zusammenhang.

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Strausberger Gedenken in Partnerstadt

Strausberg/Terezín (js/MOZ) Der Befreiung des Ghet­tos There­sien­stadt am 8.
Mai 1945 hat Straus­bergs Bürg­er­meis­ter Hans Peter Thier­feld am Son­ntag mit
mehreren Kranznieder­legun­gen in der tschechis­chen Part­ner­stadt Terezín
gedacht. Gemein­sam mit seinem Amt­skol­le­gen Jan Hor­nicek und der
EU-Kom­mis­sarin Mar­got Wall­ström sowie dem stel­lvertre­tenden Vor­sitzen­den des
Vere­ins Förder­er und Fre­unde von Theresienstadt/Terezín Karl Vogel ehrte
Thier­feld am Mah­n­mal der gefal­l­enen Sol­dat­en, an der Gedenkstätte am Ufer
der Eger und bei den Gleisen, auf denen die Men­schen­trans­porte im Ghetto
anka­men die Opfer der Gewaltherrschaft. Am 11. Mai 1945 ist das Ghetto
There­sien­stadt aufgelöst wor­den. Noch im gle­ichen Jahr wurde der
Nation­al­fried­hof vor der Kleinen Fes­tung eingewei­ht. In den Massengräbern
sind 30 000 Tote beige­set­zt. Seit 1998 verbinden die Städte
part­ner­schaftliche Beziehun­gen. Im März präsen­tierte sich Terezín mit einer
Pro­jek­t­woche und der Ausstel­lung “Terezín into Europe” in Strausberg.

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Gottesdienst und Gedenken

(MAZ, 10.5.) KOLREP Anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des Zweit­en Weltkrieges gab
es Son­ntagabend in der Kol­reper Kirche einen Gedenkgottes­di­enst. Gestaltet
wurde er von Pfar­rer Hans-Georg Scharn­beck und Ste­fan Freimark,
Bürg­er­meis­ter der Gemeinde Gum­tow. Zum Abschluss legte der Kirchenälteste
und stel­lvertre­tende Orts­bürg­er­meis­ter Jörg Boldt am Ehren­mal einen Kranz
der Kirchenge­meinde Kol­rep und des Orts­beirates nieder. Dort gedacht­en alle
Gottes­di­en­st­be­such­er in ein­er Schweigeminute aller Gefal­l­enen und Opfer des
Zweit­en Weltkrieges. Der Kyritzer Kan­tor Michael Schulze und die Mitglieder
des Dan­nen­walder Kirchen­chores umrahmten den feier­lichen Gottesdienst. 

Pfar­rer Scharn­beck und Bürg­er­meis­ter Freimark erin­nerten an Ursachen, Aus-
und Nach­wirkun­gen des schlimm­sten weltweit­en Krieges, der von Deutschland
aus­ge­gan­gen war. Über 60 Mil­lio­nen Tote und viele weit­ere Opfer, unsägliches
Leid, Flucht, Vertrei­bung, Depor­ta­tio­nen, unsag­bare Zer­störun­gen und ein 40
Jahre lang geteiltes Deutsch­land seien bei weit­em nicht alle Fol­gen von
Nazidik­tatur und Rassen­wahn. Das Kriegsende wäre eine Befreiung von
Hitler­faschis­mus und Nazidik­tatur gewe­sen, der im Osten Deutsch­lands die
Dik­tatur des Sozial­is­mus fol­gte, so Scharn­beck und Freimark. Bei­de Redner
beton­ten, dass es auch jet­zt wieder Unfriede, Tod und Not auf der Welt gebe.
Die Losung “Schw­ert­er zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln” hat nichts an
Bedeu­tung ver­loren, so der Pfar­rer. Und dass der Gewinn von Kap­i­tal und
Macht nicht zu Las­ten des Gemein­wohls gehen dürfe. Die Men­schen soll­ten sich
nicht ein­lullen lassen von Machthabern und Medi­en, sich ein­mis­chen, das sei
Lehre und Mah­nung aus der Geschichte. Die Für­bitte im Gottes­di­enst sprachen
Pfar­rer und Bürg­er­meis­ter gemeinsam.

Inforiot