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Kein Jugendklub für Ladeburg

Bernau (MOZ) Rund 5,5 Mil­lio­nen Euro bekommt die Stadt Bernau pro Jahr vom Land­kreis für die Jugend­hil­fear­beit. Mit dieser Summe könne auch für die Pla­nun­gen bis 2006 gerech­net wer­den, sagte Peter Hall­mann vom Jugen­damt der Kreisver­wal­tung vor dem Bildungs‑, Jugend- und Sozialauss­chuss. Wün­sche und Forderun­gen nach mehr Mit­teln für den all­ge­meinen sozialen Dienst, die Kitas und die Jugend­förderung hät­ten dann Auswirkun­gen auf die Kreisum­lage, erk­lärte er. 

Von Rüdi­ger Thunemann 

Auch die Gelder für die Betreu­ung von Kindern und Jugendlichen fall­en nicht vom Him­mel. “Unsere Arbeit wird aus der Kreisum­lage finanziert. Jed­er neue Wun­sch hätte also Kon­se­quen­zen dafür”, erk­lärte Peter Hall­mann am Mon­tagabend im Jugen­dauss­chuss. Im Klar­text: Mehr Aus­gaben kön­nten eine Erhöhung der Kreisum­lage nach sich ziehen, also der Gelder, die die Städte und Gemein­den an den Land­kreis abführen. “Deshalb sollte bei jedem neuen Pro­jekt, jed­er neuen Stelle über­legt wer­den, ob eine Kom­mune nicht sel­ber Lösun­gen find­et”, riet der Mann vom Jugendamt. 

Bernau sei auf dem Gebi­et dur­chaus beispiel­gebend. So liege der Anteil, mit dem die Stadt die kreis­lichen Gelder für die Jugend­hil­fe auf­s­tockt, deut­lich über dem Durch­schnitt. Auch finanziere Bernau bere­its einen Street­work­er aus eige­nen Mit­teln. “Sie haben das dicht­este Ange­bot an Jugend- und Jugend­sozialar­beit im ganzen Barn­im”, würdigte Hall­mann das Engage­ment der Stadt Bernau für die Jugend. 

Der Vertreter des Jugen­damtes scheute aber auch unbe­queme Wahrheit­en nicht. So erteilte er dem Wun­sch nach einem vom Kreis errichteten Jugend­klub in Lade­burg eine Absage. “Aus kreis­planer­isch­er Sicht ist Lade­burg kein Schw­er­punkt, um dort einen Jugend­klub zu erricht­en”, sagte er. Der Weg für die Jugendlichen in die Ein­rich­tun­gen nach Bernau sei zumutbar. 

Dem wider­sprach Beate Thaute, sachkundi­ge Ein­wohner­in für die Freie Frak­tion, ener­gisch. “Wir brauchen einen Klub für die Jugend bei uns. Der let­zte Bus aus Bernau fährt um 17.30 Uhr. Es wird sich ein neues, teures Kreishaus geleis­tet, aber das Geld für den Jugend­klub soll nicht da sein, da fehlt mir das Ver­ständ­nis”, sagte sie. 

Hall­mann zeigte wiederum Ver­ständ­nis für das Engage­ment von Frau Thaute. “Das heißt ja nicht, dass in Lade­burg kein Jugend­klub entste­hen soll”, erk­lärte er. Nur müsse das inner­halb von Bernau gek­lärt wer­den. “Wenn Bernau meint, Lade­burg braucht einen eige­nen Jugend­klub, muss Bernau das Pro­jekt in seinen Haushalt aufnehmen”, emp­fahl er. 

Auch die Kri­tik aus Schönow, dass die schon zu Zeit­en des Amtes Pan­ke­tal angedachte Jugen­dein­rich­tung weit­er fehle, hielt Hall­mann für unange­bracht. “Hier gab es tat­säch­lich bere­its weit gediehene Vorstel­lun­gen für einen Klub auf der neuen Neben­sportan­lage. Die sind aber in Schönow sel­ber ver­sandet”, sagte er. Der Ball liege ein­deutig im Feld der Schönow­er, jet­zt Bernauer. Es gelte das­selbe wie für Lade­burg: “Wenn Bernau ein kom­mu­nales Pro­jekt für bei­de Ort­steile beschließt, wird sich der Kreis nicht dage­gen stellen.” 

Zum Seit­en­hieb Rich­tung neues Kreishaus meinte Hall­mann: “Das haben Poli­tik­er beschlossen, nicht die Mitar­beit­er des Jugen­damtes.” Auch für Wün­sche zur Jugend­förderung seien die Kreistagsab­ge­ord­neten wichtige Ansprechpartner. 

Der Auss­chuss erfuhr auch, dass Bernau-Süd ein­er von drei Bren­npunk­t­bere­ichen für die Jugend­sozialar­beit im Barn­im ist. Die anderen sind das Bran­den­bur­gis­che Vier­tel in Eber­swalde und Eber­swalde-Wes­t­end. In diesen Wohnge­bi­eten ist die Anzahl von Jugend­hil­fe­fällen und der Anteil von Sozial­hil­feempfängern unter 18 Jahren beson­ders hoch. 

In Bernau-Süd (Panke­born, Nibelun­gen, Bör­nicke) erhal­ten 2,6 Prozent der 0- bis 18-Jähri­gen Hil­fen vom Jugen­damt, 22,4 Prozent der unter 18-Jähri­gen sind Sozialhilfeempfänger. 

Zum Ver­gle­ich: In Bernau-Mitte (Birk­holz, Birk­holza­ue, Birken­höhe, Lade­burg, Lin­dow, Lobe­tal, Bernau-Stadt, Rehberge, Ruten­feld) liegen die Quoten bei 2,1 und 7,7 Prozent, in Bernau-West (Frieden­stal, Eich­w­erder, Wald­frieden, Wald­sied­lung, Blu­men­hag, Schönow) bei 1,3 und 5,3 Prozent. 

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Hakenkreuz an Kita geschmiert

Mit einem 50 mal 50 cm großen Hak­enkreuz beschmierten unbekan­nte Täter am
Woch­enende die Ein­gangstür ein­er KITA. Zur Tat nutzten sie einen
braun-grü­nen Eddings­tift. Die Krim­i­nalpolizei ermit­telt zum Ver­wen­den von
Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organisationen.

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Sorbenpartei dehnt sich nach Sachsen aus

(epd, BZ) COTTBUS/BAUTZEN. Die in Bran­den­burg gegrün­dete “Wendis­che Volkspartei” (Serb­s­ka Ludowa Strona) will sich auf Sach­sen aus­dehnen. Die Grün­dung der neuen Sor­ben­partei im Freis­taat werde am 1. Juni im säch­sis­chen Hoy­er­swer­da erfol­gen, sagte Parte­ichef Hannes Kell am Mon­tag in Cot­tbus. Er rechne mit fünf bis sieben Teil­nehmern aus Sach­sen. Die Partei hat­te bei der Grün­dung im März in Cot­tbus gut ein Dutzend Mit­gliedern; Kell hofft auf 100 bis 140 zum Jahre­sende. Sie will nach dem Vor­bild des Süd­schleswigschen Wäh­lerver­ban­des die Inter­essen der Sorben/Wenden in Bran­den­burg und Sach­sen als Min­der­heit­en­partei mit Man­dat­strägern in den Land­ta­gen vertreten. (epd)

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Männer-Bild im Wandel

(FRANZISKA MOHR, MAZ) KöNIGS WUSTERHAUSEN Wer noch immer glaubt, dass im Amts­gericht Königs Wuster­hausen vor allem Trick­be­trüger, Verkehrsrowdys und Diebe vorge­laden wer­den, irrt. Das Bild des Strafgerichts passt nur bed­ingt. Weitaus häu­figer muss das Gericht famil­iäre Angele­gen­heit­en regeln, weil die ein­sti­gen Part­ner der­art zer­strit­ten sind, dass nur noch eine Amtsper­son helfen kann. So bear­beit­ete allein das Fam­i­lien­gericht 2004 ähn­lich wie in den Vor­jahren knapp 800 Fälle. Den Löwenan­teil bilde­ten mit etwa 40 Prozent Ehescheidungen. 

Aber auch das Anfecht­en der Vater­schaft sowie Fra­gen der elter­lichen Sorge, wie des Umgangsrechts oder des Unter­halts, gehören zu diesem Bereich. 

Bei den Schei­dun­gen ist ein leichter Anstieg zu verze­ich­nen. Dem Direk­tor des Amts­gerichts Königs Wuster­hausen, Hans-Joachim Pauck­stadt, zufolge wer­den in der Region 35 bis 36 Prozent aller Ehen geschieden. Dabei kristallisieren sich im Wesentlichen zwei Knack­punk­te her­aus. Zum einen gehen die Part­ner bere­its nach drei oder vier Jahren wieder getren­nter Wege. Zum anderen wird die Schei­dung erst dann ein­gere­icht, wenn die Kinder allmäh­lich das Haus ver­lassen. Offen­bar ist dies eine Zäsur, wo fast aus­nahm­s­los Frauen entschei­den, dass sie mit diesem Mann nicht mehr bis zum Ende ihrer Tage leben wollen. Pauck­stadt: “Viele Frauen wollen auch nach 20 oder 25 Ehe­jahren noch über ihre Beziehung reden, möglicher­weise dieses oder jenes verän­dern. Ein Wun­sch, den viele Män­ner offen­sichtlich nur ungenü­gend nachvol­lziehen kön­nen.” Die Folge sei, dass die Frau schweigt und der Vor­rat an Gemein­samkeit immer weit­er schrumpft, bis die Part­ner­in einen Schlussstrich zieht. “Nicht sel­ten”, so der Amts­gerichts­di­rek­tor, “fall­en Män­ner dann aus allen Wolken, weil für sie alles in bester Ord­nung schien.” 

In jüng­ster Zeit kommt noch ein weit­eres Phänomen hinzu. Ger­ade hier in Bran­den­burg ist ein deut­lich­er Wan­del des Män­ner-Bildes einge­treten, der viele Part­ner­schaften belastet. War der Mann bish­er fast uneingeschränkt der Hauptver­di­ener, so sitzt er jet­zt möglicher­weise arbeit­s­los mit “Hartz IV” daheim, während seine Frau mit­ten im Beruf­sleben ste­ht. Viele Män­ner wer­den mit dieser Rolle des “Haus­man­nes” nicht fer­tig, ihr Selb­st­wert­ge­fühl sinkt drama­tisch. In eini­gen Fällen geht dies bis zum Griff zur Flasche. Auch das ist ein zunehmender Scheidungsgrund. 

Das Fam­i­lien­gericht spürt aber auch, dass sich das Bild des Mannes in ander­er Hin­sicht ändert. So haben viele Väter heute ihre Kinder selb­st gewindelt und gefüt­tert. Insofern kämpfen sie weitaus stärk­er als noch vor eini­gen Jahren um ihr Umgangsrecht. Dies trifft vor allem dann zu, wenn die Fam­i­lie bis zur Tren­nung schon einige Jahre tat­säch­lich zusam­men gelebt hat. Bei den “Zufall­spro­duk­ten”, wie Pauck­stadt es schmun­zel­nd nen­nt, ist dies weitaus seltener. 

Das geht so weit, dass das Amts­gericht Königs Wuster­hausen erst kür­zlich entschei­den musste, ob ein Vater mit sein­er Tochter trotz des aus­drück­lichen Ver­bots der Mut­ter zu einem Flötenkonz­ert gehen darf oder nicht. Ein häu­figer Stre­it­punkt ist auch, ob und wie lange das Kind mit dem Vater in den Urlaub fahren darf. 

Den­noch bildet es nach wie vor die Aus­nahme, dass Kinder nach der Schei­dung beim Vater aufwach­sen. Das geschieht Pauck­stadt zufolge bei höch­stens zehn Prozent aller Fälle. Dabei zeigt sich, je älter die Kinder sind, desto wahrschein­lich­er ist, dass sie im Haushalt des Vaters leben wollen. Auss­chlaggebend ist meist aber nicht die beson­dere Liebe zum Vater, son­dern dass er am Ort bleibt, während die Mut­ter wegzieht. Das Kind will seinen gewohn­ten Fre­un­deskreis behalten. 

Als prob­lema­tisch bew­ertet das Amts­gericht die Sit­u­a­tion bei den Unter­halt­szahlun­gen für Kinder. Hier fehlt es neben dem Willen häu­fig auch an der Fähigkeit. 

Väter, die mehrere Jahre mit Unter­halt­szahlun­gen von 5000 bis 10 000 Euro in der Krei­de ste­hen, sind keine Sel­tenheit. Pauck­stadt: “Hier hil­ft auch keineswegs der Hin­weis Arbeit­slosigkeit, um sich dem Unter­halt zu entziehen oder ihn deut­lich zu min­dern.” Die Väter sind in jedem Fall verpflichtet, sich €paweit um Arbeit zu bemühen. Zudem gibt es Fälle, wo die fehlende Zahlungs­bere­itschaft vor allem damit begrün­det wird, dass man jet­zt für die Leben­shal­tungskosten der neuen Part­ner­in und deren Kinder aufkommt. Aber auch das ist nach Angaben des Amts­gericht­es kein aus­re­ichen­der Grund. In erster Lin­ie ist der Vater für seine leib­lichen Kinder verantwortlich. 

“Die Erfahrung zeigt”, so Pauck­stadt, “dass es dort, wo ein regelmäßiger Umgang mit dem Kind gepflegt wird, auch mit dem Unter­halt klappt.”

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Kneipen-Randale wird zukünftig mit mehr Polizei verhindert

(rai, MAZ) BABELSBERG Die Pots­damer Polizei wird ihre Ein­satzstärke zu kün­fti­gen Babels­berg­er Kneipen-Nächt­en ver­stärken. Polize­ichef Ralf Marschall ver­sicherte der MAZ gestern, an der Haup­tkreuzung Karl-Liebknecht- und Rudolf-Bre­itscheid-Straße werde es keine Auss­chre­itun­gen mehr geben; dafür werde er sorgen. 

In der zurück­liegen­den Live-Nacht war dort zunächst ein junger Mann am Sam­stag gegen 22.30 Uhr mis­shan­delt wor­den. Man stieß ihn in den Rück­en und schlug mit einem Schlag­stock auf seinen Hin­terkopf ein. Die Angreifer­gruppe war Zeu­gen zufolge etwa 20 Mann stark und dunkel gek­lei­det. Gegen 1.30 Uhr wurde ein junger Mann im Bere­ich zwis­chen dieser Kreuzung und dem Thalia-Kino schw­er ver­prügelt. Er gehörte zu ein­er siebenköp­fi­gen Gruppe Jugendlich­er, die sich selb­st als links­gerichtet sieht und mit zehn augen­schein­lich recht­en Jugendlichen wegen unter­schiedlich­er Musikvor­lieben aneinan­der geri­et. “Wir sind Nazis! Greift uns an!” sollen die dunkel gek­lei­de­ten Jugendlichen provoziert haben; der weit­ere Tatver­lauf ist unklar. Das Opfer trug lange Haare, wurde geschla­gen und am Boden liegend in den Kör­p­er getreten. 

Ähn­lich­es passierte gegen drei Uhr mor­gens in der Stahns­dor­fer Straße, als ein jugendlich­er Radler aus ein­er vierköp­fi­gen Gruppe mut­maßlich­er Skin­heads her­aus plöt­zlich attack­iert wurde. Jemand riss ihn vom Rad; dann wurde er ver­prügelt und getreten. Schließlich ver­schwan­den die Täter mit dem Rad und ließen das Opfer ver­let­zt zurück. 

Bei den poli­tisch motivierten Tat­en ermit­telt das Staatss­chutz-Kom­mis­sari­at des Polizeiprä­sid­i­ums; im anderen Fall zunächst der Schutzbere­ich Potsdam.

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Mehr Demonstranten

(mg, MAZ) INNENSTADT Einen ver­schärften Sozial­ab­bau erwarten die Teil­nehmer der Mon­tags­demon­stra­tion für den Fall, dass die Union die für den Herb­st angekündigten Neuwahlen gewin­nt. “Mit Stoiber und Merkel würde es noch schlim­mer”, sagte Horst Jäkel vom Aktions­bünd­nis gegen Hartz IV gestern vor den rund 40 Demon­stran­ten am Platz der Ein­heit. Das Ergeb­nis der Wahl in Nor­drhein-West­falen schien trotz des Regens erst­mals wieder mehr Prostestier­er auf die Straße gelockt zu haben. “Wir kön­nen uns vorstellen, was auf uns zukommt”, so der PDS-Stadtverord­nete Her­bert Schlomm, “es wird schwarz in Deutschland.”

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Rebellisches Gebiet

(WELF GROMBACHER, MAZ) Um beim renom­mierten World-Press-Fotowet­tbe­werb in Ams­ter­dam zu gewin­nen, muss ein Fotograf nor­maler­weise Bilder aus dem Krieg oder aus einem Krisen­ge­bi­et ein­re­ichen. Gior­gio Viera hat in Mex­i­co seine Nach­barin fotografiert und damit im ver­gan­genen Jahr den zweit­en Preis geholt. Mit ein­er Haschis­chzi­garette im Mund liegt das Mäd­chen auf dem Dach ein­er Blech­hütte vor dem Panora­ma der umliegen­den Slums. Stoned. Die Auf­nahme hängt jet­zt zusam­men mit 26 weit­eren im Schaufen­ster der Fach­hochschule Pots­dam (FHP), wo die Ausstel­lung “Kuba — Mexiko: Par­al­lel­wel­ten” zu sehen ist. 

Die Foto­schau bildet den Auf­takt zum “Fes­ti­val con­tre le racisme” (Fes­ti­val gegen den Ras­sis­mus), das seit eini­gen Jahren dezen­tral an unter­schiedlichen Orten in Europa gefeiert wird, und in diesem Jahr in Pots­dam mit dem Hochschul­som­mer­fest kom­biniert ist. Neben dem tra­di­tionellen Open Air am kom­menden Sonnabend mit Sazon, Knorka­tor und Frey­gang vor dem Neuen Palais wird es so eine Rei­he ander­er Ver­anstal­tun­gen geben. Im Schaufen­ster der FHP find­et heute um 20 Uhr zum Beispiel ein Vor­trag über Migra­tionspoli­tik an der Gren­ze zwis­chen den USA und Mexiko, mor­gen um die gle­iche Zeit ein Län­der­abend über Kamerun statt. 

Die Fotos des 1972 auf Kuba gebore­nen und seit fünf Jahren in Mexiko leben­den Gior­gio Viera bilden dabei eine stim­mige Kulisse. Auf­nah­men aus drei Bilderzyklen sind zu sehen, alle in den ver­gan­genen sechs Jahren ent­standen: Da ist der alte Mann, der dem Betra­chter den Rück­en zuwen­det und am Fen­ster sein­er Hütte ste­ht, aus der in Kuba ent­stande­nen Serie “Glück­liche Bauern”. In der Hänge­mat­te baumelt die Gitarre, ein Beweis sein­er Lebensfreude. 

Und da ist der Indio, der einen Hahn unter ver­schränk­ten Armen hält, während ihm seine Frau über die Schul­ter lugt, aus der Serie “Im Schat­ten des Kreuzes”. Oder die bei­den mexikanis­chen Jungs aus der Serie “Rebel­lis­ches Gebi­et”, die zusam­men an ein­er selb­st gebaut­en Wasserpfeife ziehen. Mod­erne Gen­reszenen aus ein­er Welt der Armen. Ihre Bewohn­er lehnen sich auf gegen Fortschritt, Zukun­ft, suchen ihr Heil im Glauben. 

Gior­gio Viera, der viele Jahre als Foto­jour­nal­ist gear­beit­et hat, richtet das Objek­tiv sein­er Leica immer auf die Men­schen. “Die besten Auf­nah­men macht man, wenn man eine Zeit lang gemein­sam mit ihnen lebt”, sagt er. Deswe­gen arbeit­et er zeitweise auch als Beobachter für Men­schen­recht­sor­gan­i­sa­tio­nen. Seine aus­sagekräfti­gen Fotos sind sozi­ol­o­gis­che Stu­di­en. Der Doku­mentar­charak­ter hat bei aller Kom­po­si­tion stets den Vor­rang. Auch, wenn schon mal eine Auf­nahme am Com­put­er mit Pho­to­shop nach­bear­beit­et wird. Zum Fotografieren kam Viera übri­gens durch seine Mut­ter. “Die arbeit­ete bei ein­er Zeitung und als ich einen Job suchte, pro­bierte ich es mal mit dem Fotoapparat.” 

Ausstel­lung im Schaufen­ster der FHP, Friedrich-Ebert-Straße 4, bis 3. Juni, Mo.-Fr. 11 bis 17 Uhr. Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Fes­ti­val unter www.contre-le-racisme.de.

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Bombodrom”-Gegner: Entscheidung vor Neuwahlen

Die Geg­n­er des “Bom­bo­droms” bei Witt­stock (Ost­prig­nitz-Rup­pin) haben eine Bun­destagsentschei­dung über den geplanten Luft-Boden-Schieß­platz der Bun­deswehr noch vor den geplanten Neuwahlen gefordert. 

Eine Nicht­be­hand­lung des frak­tion­süber­greifend­en Grup­penantrages gegen die Mil­itär­pläne in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de könne der Bun­desregierung “nur weit­er schaden”, erk­lärte die Bürg­erini­tia­tive “Freie Hei­de” am Dien­stag . “Wenn die Koali­tion wirk­lich die Wahlen gewin­nen will, müssen vorher Tat­en erfolgen.” 

Mit ein­er Pferde-Demon­stra­tion am Bran­den­burg­er Tor in Berlin am 9. Juni und der 95. Protest­wan­derung gegen den geplanten Luft-Boden-Schieß­platz der Bun­deswehr am 12. Juni in Dorf Zech­lin wollen sie zugle­ich ihre Protes­tak­tio­nen fort­set­zen. Eine ursprünglich für den 11. Mai in fünf Bun­destagsauss­chüssen, darunter dem Vertei­di­gungsauss­chuss, ange­set­zte Beratung über das “Bom­bo­drom” war wegen der Land­tagswahl in Nor­drhein-West­falen auf Anfang Juni ver­schoben worden. 

Die Bun­deswehr plant auf dem 142 Quadratk­ilo­me­ter großen früheren sow­jetis­chen Mil­itärgelände jährlich bis zu 1700 Kampfübun­gen mit bis zu 8500 Tief­flü­gen. Die Geg­n­er der Mil­itär­pläne befürcht­en dadurch neben Gesund­heitss­chä­den durch Fluglärm und neg­a­tiv­en Auswirkun­gen auf die Naturschutzge­bi­ete auch nach­haltige Schä­den für den Touris­mus als Hauptwirtschaft­szweig der Region.

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Massive Naziübergriffe in Cottbus

(Antifaschis­tis­ches Aktions­bünd­nis Süd­bran­den­burg, 23.05.2005, Indymedia) 

Die let­zten Monate, Wochen und Tage haben gezeigt, dass gezielte und geplante Aktiv­itäten von Neon­azis in Cot­tbus immer stärk­er wer­den. Die Aggres­sio­nen in Form von Über­grif­f­en auf Aus­län­derIn­nen und alternativ
ausse­hende Jugendliche fan­den ihren vor­läu­fi­gen Höhep­unkt im Über­fall auf den Jugend­club “Frageze­ichen”, …

Die let­zten Monate, Wochen und Tage haben gezeigt, dass gezielte und geplante Aktiv­itäten von Neon­azis in Cot­tbus immer stärk­er wer­den. Die Aggres­sio­nen in Form von Über­grif­f­en auf Aus­län­derIn­nen und alternativ
ausse­hende Jugendliche fan­den ihren vor­läu­fi­gen Höhep­unkt im Über­fall auf den Jugend­club “Frageze­ichen”, in welchem eine Bil­dungsver­anstal­tung über Ten­den­zen in der recht­sex­tremen Szene aufk­lären sollte. 

Anfang Feb­ru­ar des Jahres 2005 wur­den zwei Stun­den­ten der BTU Cot­tbus aus Kamerun von Nazis ange­grif­f­en. Als die bei­den Kameruner aus der Cot­tbuser Diskothek “Sound” her­aus­trat­en begeg­neten sie ein­er Gruppe von sechs Jugendlichen, die sie beschimpften. Vier der Ras­sis­ten schlu­gen auf die bei­den Kameruner ein. Ein­er der bei­den wurde am gle­ichen Abend gemein­sam mit seinem Begleit­er in einem Einkauf­s­markt von recht­en Jugendlichen angepö­belt und bedroht. 

In der Nacht zum 5. April wurde ein 16-jähriger Afghane in einem Nacht­bus, der nach einem Besuch in der Cot­tbuser Dis­co “CB” auf den Weg nach Hause war, Opfer eines ras­sis­tis­chen Über­falls. Der Angriff fand aus ein­er Vier­ergruppe Deutsch­er her­aus, die den Jugendlichen zunächst auf­grund sein­er Herkun­ft belei­digten, statt. Als dieser sich ver­bal gegen die Täter wehrte wurde er bru­tal ange­grif­f­en. Ein 23jähriger Nazi beschimpfte den 16jährigen Afgha­nen und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht, sodass der jugendliche Afghane schw­er ver­let­zt wurde. 

In der Nacht vom 7. zum 8. Mai wurde ein 57 jähriger Inder, der von sein­er Arbeit auf dem Weg nach Hause war, von zwei Nazis überfallen. 

Die Nazis belei­digten den Mann und zwan­gen ihn gewalt­sam aus den Bus, mit dem er nach Hause fahren wollte, auszusteigen. Die Nazis fol­gten ihn und schlu­gen ihn mehrfach ins Gesicht, so dass er sich hätte sta­tionär behan­deln lassen müssen, was er aus Angst vor weit­eren Nazi­at­tack­en nicht tat. Er machte aus Angst vor weit­eren Über­grif­f­en auch keine Anzeige. Die Insassen des Busses, drei Frauen, ein Mann und der Bus­fahrer, die den Angriff offen­bar beobachteten, grif­f­en jedoch nicht ein. 

Am Fre­itag 13. Mai haben in der Diskothek “CB” Nazis fünf Kameruner belei­digt und beschimpft. Die Nazis kon­nten von den Kamerunern gebremst wer­den, sodass ver­suchte Angriffe in ein­er “Rangelei” endeten 

Die Angriffe wer­den sich immer weit­er häufen wenn wir nicht endlich gemein­sam handeln 

…und es nimmt kein Ende! 

Am ver­gan­genen Sonnabend, dem 14. Mai 2005, stürmten etwa 20 Nazis den Jugend­klub “Frageze­ichen” in Cot­tbus. Sie drangen gegen 17 Uhr ziel­gerichtet in die Räume des Klubs ein und grif­f­en Besuch­er tätlich an. Mehrere Besuch­er wur­den durch Tritte und Schläge so ver­let­zt, dass sie im Kranken­haus ambu­lant behan­delt wer­den mussten. Inner­halb von fünf Minuten zer­störten die Nazis Teile des Mobil­iars und der Ver­anstal­tung­stech­nik. Zur gle­ichen Zeit war in dem Klub eine Bil­dungsver­anstal­tung angekündigt, die über Ten­den­zen in der recht­sex­tremen Szene aufk­lären sollte. Die für den Abend geplante Soli­par­ty der Antifa Cot­tbus kon­nte noch gutbe­sucht und erfol­gre­ich durchge­führt werden….das hät­ten sich die Nazis wohl so gedacht, aber wir wer­den uns auch weit­er­hin nicht von dum­men Deutschen ein­schüchtern lassen…. 

Der Angriff auf die Infover­anstal­tung war geplant, von Kadern organ­isiert und struk­turi­ert durchge­führt. Er lässt sich in eine vorher nicht geah­nte Bru­tal­ität und Organ­i­sa­tion der Nazis einord­nen. Daher lässt sich ver­muten, dass sich hin­ter dem Angriff organ­isierte Nazi­grup­pen befind­en. Mar­cel Forstmeier, ein notorisch­er Neon­azi, der u.a. in den 90er Jahren Leit­er der JN — Spree­wald war, gilt als Drahtzieher und Organ­isator des Anschlags. Er und ein weit­er­er Nazi ver­schafften sich Zugang zum Jugend­klub und riefen eine weit­ere Gruppe von Schläger­nazis an, die in den Jugend­klub rein knüp­pel­ten , mehrere BesucherIn­nen ver­let­zten und Teile des Mobil­iars und der Anlage zer­störten. Forstmeier ist “Web­mas­ter” und Rädels­führer der Gesin­nungs­ge­mein­schaft Süd-Ost Bran­den­burg, die im Inter­net ihre Kam­er­at­ten zu einem “gemein­samen und geschlosse­nen Han­deln” aufruft. “Junge Wider­stand­skämpfer gedacht­en am 15. Feb­ru­ar diesen Jahres auf dem Cot­tbuser Süd­fried­hof der Opfer der Bom­bardierung vor 60 Jahren”. Kaum eine Woche später ver­sam­melten sie sich, “um den lei­den­schaftlichen Kampf Horst Wes­sels nachzuempfind­en” und einem Vor­trag über das poli­tis­che Sol­da­ten­tum zu lauschen. “Der unbekan­nte poli­tis­che Sol­dat ist der eigentliche Held unser­er Bewe­gung” , tönt die Gesin­nungs­ge­mein­schaft, die nach eige­nen Angaben auch beim Nazi­auf­marsch in Dres­den mit 300 Leuten mit von der Par­tie gewe­sen sein soll. Forstmeier selb­st spin­nt im Daten­netz Fäden in der Kam­er­ad­schaftsszene. So zum Beispiel auch zu Cot­tbuser Nazi­grup­pierung “Sturm Cot­tbus”, und auf ihrer Web­site davon prahlt auf Nazi­aufmärschen in Dres­den (13 Feb­ru­ar), Leipzig (1.mai) oder Dehlitzsch (8.mai) dabei gewe­sen zu sein. 

Die geziel­ten Angriffe der Nazis, ihre Ver­net­zung in Süd/Ost Bran­den­burg und ihr öffentlich­es Auftreten bei Demos zeigen, was unter dieser Geschlossen­heit zu ver­ste­hen ist: Dominierung des öffentlichen Raumes und
Schaf­fung von Angst­zo­nen für Andersdenkende. 

Wir wer­den die Angriffe der Nazis nicht unbeant­wortet lassen. Wir lassen uns von ihren gewalt­samen Ver­suchen Men­schen zu ter­ror­isieren, die nicht in ihr hirn­ver­bran­ntes Men­schen­bild passen, nicht ein­schüchtern. Wir sol­i­darisieren uns mit allen Opfern ras­sis­tis­ch­er, nation­al­is­tis­ch­er, sex­is­tis­ch­er und anti­semi­tis­ch­er Gewalt. 

Es gilt dem braunen Treiben nicht schweigend, ohn­mächtig und taten­los zuzuse­hen, son­dern sich direkt und offen entgegenzustellen! 

Wir rufen alle Men­schen auf sich an der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am 28. Mai in Cot­tbus zu beteiligen. 

Für ein schöneres Leben – Nazistruk­turen Aushebeln! 

DEMONSTRATION 28.Mai / COTTBUS / Stadthalle / 14 Uhr 

Antifaschis­tis­ches Aktions­bünd­nis Südbrandenburg 

Den Orig­i­nal-Artikel auf Indy­media gibt es hier.

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700 Euro Spende für Fragezeichen e.V.

Im Bei­sein des Min­is­ter­präsi­den­ten Matthias Platzeck, der am 19. Mai zu
ein­er öffentlichen Diskus­sionsver­anstal­tung im Brauhaus zu Gast war, nutzte
die Land­tagsab­ge­ord­nete Mar­ti­na Münch die Gele­gen­heit, die Anwe­senden um
Spenden für die Opfer des Über­falls auf den Jugend­club des Frageze­ichen e.V.
in Sach­sendorf, zu bitten. 

Ver­stärkt durch die Schilderun­gen der betrof­fe­nen Jugendlichen, spendeten
die etwa 150 Anwe­senden spon­tan einen Betrag von 520 Euro, der von Martina
Münch auf 700 Euro “aufgerun­det” wurde. Das Geld soll dazu beitra­gen, dass
die Jugendlichen schnell­st­möglich ihren Jugend­club sanieren und die
zer­störten Musikin­stru­mente wiederbeschaf­fen können. 

“Die Bru­tal­ität, mit der die recht­sex­tremen Täter vorge­gan­gen sind, hat uns
zutief­st entset­zt. Umso mehr freue ich mich über die Sol­i­dar­ität, die in dem
hohen Spenden­be­trag zum Aus­druck kommt”, so Mar­ti­na Münch. “Diese Form der
Jugend­kul­tur, wie sie von Frageze­ichen e. V. ange­boten wird, möchte ich auch
weit­er­hin unter­stützen”, so die Land­tagsab­ge­ord­nete abschließend.

Inforiot