Kategorien
Uncategorized

Mehr Gewalt – mehr Polizei

Pots­dam – Mit einem Pro­gramm der Deeskala­tion und ver­stärk­ter Polizeipräsenz will die Lan­deshaupt­stadt der zunehmenden Gewalt zwis­chen recht­en und linken Grup­pierun­gen begeg­nen. Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs (SPD) sagte gestern nach ein­er Son­der­sitzung des Beirats für Tol­er­anz und Demokratie in Pots­dam: „Die Entwick­lung erfüllt uns mit großer Sorge.“ Es dürfe nicht zuge­lassen wer­den, „dass die gewalt­samen Auseinan­der­set­zun­gen eskalieren“. 

Anlass des gestri­gen Tre­f­fens ist die laut Jakobs „besorgnis­er­re­gende Eskala­tion“ von poli­tisch motiviert­er Gewalt zwis­chen Jugendlichen in der Stadt. So hat­ten in der Neu­jahrsnacht 2003 rechte Schläger das alter­na­tive Pro­jekt Chamäleon in der Her­mann-Elflein-Straße über­fall­en. Ein Recht­sradikaler war wegen des Über­falls vor zwei Wochen zu einem Jahr und zwei Monat­en Haft und ein zweit­er zu ein­er Bewährungsstrafe von einem Jahr und fünf Monat­en verurteilt worden. 

In der ver­gan­genen Woche wur­den dann vier Jugendliche aus der linken Szene Pots­dams wegen ver­sucht­en Mordes ver­haftet. Sie sollen laut Staat­san­waltschaft vor dem „Café Hei­der“ einen 16-Jähri­gen aus der recht­en Szene bru­tal niedergeschla­gen, mehrfach mit einem so genan­nten Totschläger (einem Teleskop­schlag­stock) auf den Kopf geschla­gen und mit Füßen getreten haben. Nach einem weit­eren Tat­beteiligten wird noch gesucht. Die Täter sollen zum Umfeld des Chamäleon gehören. 

Die Mit­glieder des Beirats für die Umset­zung des Lokalen Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie hät­ten vere­in­bart, „entsprechend ihren Möglichkeit­en deeskalierend zu wirken und Ein­fluss auf die an den Kon­flik­ten Beteiligten zu nehmen“, hieß es gestern in ein­er Erk­lärung. Dazu gehöre auch ein „ver­stärk­ter und frühzeit­iger Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen“. Dem Beirat gehören unter anderem Vertreter der Poli­tik, des Aus­län­der­beirates, der Kirchen, der Gew­erkschaft, von Vere­inen und Ver­bän­den an. 

Jakobs betonte, dass in Pots­dam eine rechte Szene existiere, die auch von Berlin aus Unter­stützung erhalte. Den­noch dürfe auch keine Gewalt von linken Tätern akzep­tiert wer­den. „Selb­stjus­tiz ist nicht das richtige Mit­tel gegen Rechts.“ 

Nach Erken­nt­nis­sen von Polizei und Ver­fas­sungss­chutz, sind sowohl rechte als auch linke Grup­pen in Pots­dam zunehmend gewalt­bere­it. Bei­de Grup­pen seien eng mit der jew­eili­gen Szene ver­net­zt. „Die kön­nen sich leicht in kürzester Zeit ver­stärken und 40 bis 50 Leute aus ihrer Szene als Ver­stärkung her­bei­holen“, so ein Experte gegenüber PNN. Als zahlen­mäßig größer und gewalt­bere­it­er gilt beim Ver­fas­sungss­chutz die rechte Szene Potsdams. 

Seit dem Vor­fall in der Vor­woche sind in Pots­dam – vor allem an Woch­enen­den – ver­stärkt Polizis­ten unter­wegs. „Wir haben viel mehr Leute im Ein­satz – teils verdeckt, teils uni­formiert“, hieß es gestern bei der Polizei. So wer­den beson­ders die Bren­npunk­te wie etwa die Her­mann-Elflein-Straße und die Prob­lemkieze überwacht.

Kategorien
Uncategorized

Stalinismus-Opfer aus Werder geehrt

(Erhart Hohen­stein, PNN) Werder — Auf dem Moskauer Don­skoi-Fried­hof wird am 1. Juli ein Gedenkstein enthüllt, der erst­mals in Rus­s­land auch an deutsche Opfer des Stal­in­is­mus aus den Jahren 1951 bis 1953 erin­nert. In die Ehrung aufgenom­men wur­den sieben Werder­an­er Jugendliche. Gün­ter Beg­gerow, Johan­na und Karl-Heinz Kuh­fuß, Wil­helm Schwarz, Joachim Trübe, Heinz Unger und Inge Wolf waren wegen ihres Wider­standes gegen die SED-Dik­tatur und die Bolschewisierung Ost­deutsch­lands 1950 ver­haftet und 1952 bzw. 1954 in Moskau erschossen wor­den. Ihre Asche wurde wie die ungezählter ander­er Opfer auf dem ehe­ma­li­gen Kloster­fried­hof in Mas­sen­gräbern beige­set­zt. Für diese Opfer hat Werder im Vor­jahr an der Carl‑v.-Ossietzky-Schule eine Gedenk­tafel enthüllt. Ihr Schick­sal war durch die Pub­lizis­tik­stu­dentin Anja Spiegel erforscht und bekan­nt gemacht worden. 

Nach den Veröf­fentlichun­gen hat­te Hel­mut Domke dafür gesorgt, dass die sieben Werder­an­er in die Ehrung auf dem Don­skoi-Fried­hof ein­be­zo­gen wer­den. Der Refer­at­sleit­er für die GUS-Staat­en in der bran­den­bur­gis­chen Staatskan­zlei förderte das Vorhaben „von Amts wegen und aus innerem Engage­ment“. Er erwirk­te auch die Zus­tim­mung der rus­sis­chen Seite. Nicht zulet­zt ein im Dezem­ber 2003 veröf­fentlichter PNN-Beitrag führte zu ein­er Flut neuer Hin­weise von Opfer­ver­bän­den und Einzelper­so­n­en. Statt der zunächst bekan­nten 40 Namen, die in den Gedenkstein einge­meißelt wer­den soll­ten, sind jet­zt 950 Deutsche erfasst, die im Moskauer Butyr­ka-Gefäng­nis erschossen wur­den und deren Asche auf den Fried­hof ver­bracht wurde. 

Damit war es nicht mehr möglich, die einzel­nen Namen der Opfer auf der vom Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge finanzierten Stele zu nen­nen. Sie musste durch eine neue mit der all­ge­meineren Inschrift „In Erin­nerung an die Bürg­er Deutsch­lands – Opfer der poli­tis­chen Repres­sio­nen 1950 — 53“ erset­zt wer­den. In unmit­tel­bar­er Nähe wird jedoch ein Podest mit einem Namensverze­ich­nis aller Ermorde­ten aufgestellt. Außer­dem arbeit­et das His­torische Forschungsin­sti­tut „Facts & Files“ in Berlin gemein­sam mit dem deutsch-rus­sis­chen Opfer­ver­band Memo­r­i­al im Auf­trag der Bun­dess­tiftung zur Aufar­beitung der SED-Dik­tatur an einem Toten­buch, das im Herb­st erscheinen soll. Es wird nicht nur die Namen der Ermorde­ten nen­nen, son­dern auch jew­eils eine Kurzbi­ogra­phie anfügen. 

Bei der Enthül­lung des Steins in Moskau wird der Präsi­dent des Deutschen Bun­desrates, der bran­den­bur­gis­che Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck, die Gedenkansprache hal­ten. Der rus­sis­che Präsi­dent Putin entsendet den Leit­er der von ihm einge­set­zten Kom­mis­sion zur Aufar­beitung der Stal­in­schen Repres­sio­nen, Alexan­der Jakowlew. Als ehe­ma­liges KPdSU-Polit­büromit­glied und Ver­trauter Gor­batschows hat Jakowlew durch die scho­nungslose Abrech­nung mit dem Sow­jet­sys­tem in sein­er Auto­bi­ogra­phie „Die Abgründe meines Jahrhun­derts“ für Auf­se­hen gesorgt. 

Die Stadt Werder wird durch den 1. Beige­ord­neten Hart­mut Schröder, Pots­dam durch Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs vertreten sein. An der Feier wer­den 25 Nach­fahren der Stal­in­is­mus-Opfer teil­nehmen. Für sie spricht Jür­gen Köh­ler, der Sohn des Pots­damer Bürg­er­meis­ter-Ehep­aares Erwin und Char­lotte Köh­ler, die wegen ihres Wider­standes gegen die Sow­jetisierung der DDR vom Sow­jetis­chen Mil­itär­tri­bunal zum Tode verurteilt und 1951 im Moskauer Gefäng­nis Butyr­ka erschossen wor­den waren. Köh­ler, der als Gym­nasi­ast nach der Fes­t­nahme sein­er Eltern in den West­en geflo­hen war, hat­te sich jahrzehn­te­lang für deren Reha­bil­i­tierung einge­set­zt. „Für mich ist es eine hohe Ehre, in Moskau für die Opfer das Wort ergreifen zu dür­fen“, sagte er. Das RBB-Fernse­hen wird am 25. August eine Doku­men­ta­tion über das Schick­sal des Bürg­er­meis­ter-Ehep­aars ausstrahlen.

Kategorien
Uncategorized

Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gestiegen

Pots­dam (ddp) In Bran­den­burg ist ein Anstieg bei der Zahl abge­broch­en­er Schwanger­schaften zu verze­ich­nen. Im ver­gan­genen Jahr seien 4250 Abtrei­bun­gen reg­istri­ert wor­den, antwortete Sozialmin­is­terin Dag­mar Ziegler (SPD) auf eine par­la­men­tarische Anfrage. Der Anstieg um 2,2 Prozent gegenüber dem Vor­jahr sei jedoch lediglich ein Aus­druck “leichter Schwankun­gen” und biete keinen Anlass zur Sorge. 

Ten­den­ziell sei seit den 90er Jahren ein deut­lich­er Rück­gang bei Schwanger­schaftsab­brüchen zu verze­ich­nen. So habe es im Jahr 1999 noch knapp 5000 Abtrei­bun­gen gegeben. 1996 waren es den Angaben zufolge 5500. Inner­halb der ver­gan­genen zehn Jahre seien mehr als 48 000 Schwanger­schaften abge­brochen worden. 

Sorge bere­it­et der Min­is­terin jedoch der hohe Anteil der Abbrüche bei min­der­jähri­gen Schwan­geren. Fast zehn Prozent der Pati­entin­nen waren im ver­gan­genen Jahr jünger als 18 Jahre. 

Die durch­schnit­tlichen Kosten für eine Abtrei­bung belaufen sich auf 368 Euro. Nach dem Gesetz zur Hil­fe für Frauen bei Schwanger­schaftsab­brüchen könne diese Summe in bes­timmten Fällen erstat­tet wer­den, sagte Ziegler. Das Land hat im ver­gan­genen Jahr mehr als 3,3 Mil­lio­nen Euro für Beratun­gen nach dem Schwanger­schaft­skon­flik­t­ge­setz ausgegeben.

Kategorien
Uncategorized

Woidke verurteilt Zerstörung von Gen-Feldern

Pots­dam (dpa) Umwelt­min­is­ter Diet­mar Woid­ke (SPD) hat die mutwillige Zer­störung von Ver­suchs­feldern der Gen­forschung scharf verurteilt. Nach dem Jahres­bericht des Bun­deskrim­i­nalamtes wur­den im Jahr 2004 bun­desweit 6 der 16 Ver­suchs­stan­dorte zer­stört. Dadurch sei ein Schaden in Höhe von mehr als ein­er Mil­lion Euro ent­standen, teilte das Umwelt­min­is­teri­um am Mon­tag mit. Außer­dem werde die inter­na­tionale Konkur­ren­zfähigkeit in diesem Forschungs­bere­ich behindert. 

“Die Gen­tech­nik liefert für die mod­erne Forschung attrak­tive Werkzeuge. Ob die entste­hen­den Pro­duk­te akzept­abel und sin­nvoll sind, wer­den let­zten Endes Anwen­der und Ver­brauch­er entschei­den”, sagte Woid­ke bei einem Besuch des Max-Planck-Insti­tuts in Pots­dam. “Wir als Poli­tik­er müssen im Land dafür Sorge tra­gen, dass sowohl Gen­tech­nikan­wen­der wie auch diejeni­gen, die Gen­tech­nik ablehnen, zu ihrem Recht kom­men”, sagte er.

Kategorien
Uncategorized

Bleiberecht für 21 Flüchtlinge

Pots­dam (epd) Im Land Bran­den­burg haben seit beginn des Jahres 21 Flüchtlinge ein Bleiberecht nach neuen Härte­fall­regelun­gen erhal­ten. Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) habe allen Empfehlun­gen der Härte­fal­lkom­mis­sion und damit dem weit­eren Aufen­thalt der Betrof­fe­nen in Bran­den­burg zuges­timmt, teile die Kom­mis­sion gestern in Pots­dam mit. 

Das seit Jahres­be­ginn gel­tende Bun­desweite Zuwan­derungs­ge­setz ermöglicht den Län­dern die Beru­fung von Härte­fal­lkom­mis­sion, die für abgelehnte Asyl­be­wer­ber ein Bleiberecht aus human­itären Grün­den empfehlen kön­nen. Aus­geschlossen davon sind in der Regel Straftäter und Flüchtlinge, die ihren Leben­sun­ter­halt nicht bestre­it­en können.

Kategorien
Uncategorized

Vorsicht vor dem Schutzbund Deutschland

Was ist der Schutzbund Deutschland?

Eine Neo­faschis­tis­che Organ­i­sa­tion die bewusst gegen Kap­i­tal und Unter­drück­ung argu­men­tiert um vor allem unzufriedene Bürg­er anzusprechen 

Warum ist der Schutzbund Deutschland
so gefährlich ? 

Er ver­schleiert und ver­fälscht geschichtliche Tat­sachen durch provozierende Pro­pa­gan­da und beze­ich­net z.B. den 8. Mai als „Tag der Feigheit“ 

Durch putschende Äußerun­gen auf den Flug­blät­tern wird gezielt gegen aus­ländis­che Mit­bürg­er und sozial Schwache gehetzt 

Mod­erne Nazis die nach ihren Maßstäben ein neues Deutsch­land erricht­en wollen sind heute genau­so gefährlich wie vor 60 Jahren 

Liebe Mit­bürg­erin­nen und Mitbürger 

Für eine bessere Zukun­ft unseres Landes
bedarf es kein­er kampf­bere­it­en Neonazis 

Wir wollen kein neues Deutsch­land in dem Nicht­deutsche und sozial Schwächere denun­ziert wer­den, wo die Ver­gan­gen­heit zur Zukun­ft wird und wir vor ein­er neuen Unter­drück­ung ste­hen, die nation­al und
faschis­tisch — aber keines­falls sozial ist. 

Was kön­nen wir dage­gen tun ? 

Wir kön­nen die Verteilung der Schutzbund Deutsch­land Pro­pa­gan­da lei­der nicht ver­hin­dern, wir kön­nen sie nur informieren und an ihren gesun­den Men­schen­ver­stand appel­lieren, dass sie hin­ter die Fas­sade dieser Organ­i­sa­tion schauen. 

Antifaschis­tis­che Aktion Kyritz

Kategorien
Uncategorized

Deutliches Zeichen gegen das Image vom rechten Cottbus

Zu dem Über­fall von 20 bis 30 teils mask­ierten Neon­azis auf den
Sach­sendor­fer Jugend­club «Frageze­ichen» Mitte Mai sind die Ermit­tlun­gen noch
nicht abgeschlossen. 

Dies berichtete der Chef der Krim­i­nalpolizei, Andreas Kaiser, bei der
jüng­sten Zusam­menkun­ft des «Cot­tbuser Auf­bruchs» . Einige Verdächtige
befind­en sich nach Kaisers Worten noch in Haft. Es sei lan­desweit der erste
Fall, dass Rechte so schnell und kurzfristig aufge­treten seien, berichtete
der Kripo-Chef: «Wie das passiert ist, das war auch für uns ein Schock» .
Kaiser rief dazu auf, die Polizei frühzeit­ig schon im Vor­feld zu
informieren, wenn der­ar­tige Gewalt­tat­en zu erwarten oder abse­hbar seien. 

Die Reak­tio­nen auf den Neon­azi-Über­fall bew­ertete der Cot­tbuser Aufbruch
sehr pos­i­tiv. Die Öffentlichkeit habe gegen das Vorurteil, Cot­tbus sei eine
Stadt der Recht­en, sicht­bare Zeichen geset­zt. Das rasche und konsequente
Han­deln der Polizei und die Sol­i­dar­ität­sak­tion hat­ten nach Ansicht von
Andreas Rothe «eine Qual­ität, wie wir sie in Cot­tbus bish­er nicht kannten» . 

Auch nach Ein­schätzung von Jörn Mey­er haben die Ein­wohn­er von Cot­tbus auf
den Vor­fall mit bre­it­em Engage­ment reagiert. Mey­er nan­nte neben der
Demon­stra­tion zum Beispiel die Spenden für den über­fal­l­enen Jugendclub
Frageze­ichen. Bin­nen dreier Wochen seien 4000 Euro zusam­mengekom­men. «Für
die Jugendlichen war es wichtig, zu sehen, wie viele hin­ter ihnen stehen.
Sie fühlen sich geehrt und haben öffentlich deut­lich Danke gesagt.»

Kategorien
Uncategorized

Rote Hilfe Potsdam erinnert: Anna und Arthur halten das Maul

bleiben auch son­st beson­nen, konzentriert
in ihren Handlungen.

Nach einem Vor­fall in Pots­dam, sind erst­mal vier Leute der politischen
Repres­sion zum Opfer gefall­en. Schw­er­ste Vor­würfe wer­den von der
Staat­san­waltschaft erhoben. Es gibt vier Haft­be­fehle, zwei davon gegen
Aufla­gen außer Vol­lzug. Das heißt, zwei Leute sind der Frei­heit beraubt. 

Sol­i­dar­ität aller ist jet­zt wichtig! Sol­i­dar­ität heißt aber auch, sich
beson­nen und konzen­tri­ert zu ver­hal­ten. Die Betrof­fe­nen, wie auch alle
anderen, hal­ten das Maul! Es gibt keinen Deal mit der Staats­macht, alles
zuviel Gesagte wird zur schar­fen Waffe der Ermittler.
Was kann ich sagen bei mein­er Fes­t­name, meinem Ver­hör oder in ähnlichen
Situationen: 

meinen Namen;

meine Wohnanschrift;

meinen Geburt­sort, & ‑datum;

meine aus­geübte Tätigkeit (Schüler, Stu­dent, Arbeiter,…);

meinen Fam­i­lien­stand, die Staatsangehörigkeit 

Jed­wede Ein­las­sung, auch zur eige­nen Ent­las­tung, ist gle­ichzeit­ig eine
Belas­tung ander­er Betrof­fen­er, und damit Ver­rat. Jede öffentliche Bewertung
von außen belastet und gefährdet die Betrof­fe­nen, spielt den Ermit­tlern in
die Hände.

Wer sich umfassender informieren möchte, find­et auf unser­er Home­page
unten links zwei downloads
‚wennsbrennt.pdf’ und ‚polizei_tipps.pdf’.
Wer in eine, auch psy­chol­o­gisch oft belas­tende, Repres­sion­ssi­t­u­a­tion gerät,
soll sich schnell an seine Rote Hil­fe wen­den. Wir helfen, ken­nen Anwälte
die mit poli­tis­ch­er Ver­fol­gung Erfahrung haben.

Das herrschende Sys­tem und seine Instru­mente zur Aufrechter­hal­tung der
beste­hen­den Ord­nung schlafen nie. Darum müssen auch wir stets beson­nen und
konzen­tri­ert in unserem poli­tis­chen Han­deln sein. Betrof­fen sind erstmal
vier, gemeint waren wieder wir alle!

Orts­gruppe der Roten Hil­fe e.V.

E‑mail: potsdam(at)rote-hilfe.de

www.rote-hilfe.de

Sprechzeiten:

jeden 2. Mittwoch

(unger­ade Woche)

18.00–20.00 Uhr

im Info­laden, Zep­pelin­str. 25

Kategorien
Uncategorized

Potsdam als Kampffeld der Rechts- und Linksradikalen

(BM, 25.6.) Pots­dam — Pots­dams Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs (SPD) sorgt sich um
die Sicher­heit in der Lan­deshaupt­stadt: “Ich werde alle mir zur
Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel ein­set­zen, um eine weit­ere Eskala­tion zu
ver­hin­dern”, sagte er. Alarmiert hat das Stad­to­ber­haupt der Über­fall von
Ange­höri­gen der radikalen Linken auf einen Jugendlichen von Rechtsaußen.
Immer­hin wegen ver­sucht­en Mordes sind gegen vier Tatverdächtige
Haft­be­fehle erlassen wor­den; zwei von ihnen sitzen in Untersuchungshaft,
die bei­den anderen sind gegen strik­te Aufla­gen auf freiem Fuß. Noch
brisan­ter macht den Fall, daß er eine Vorgeschichte hat und — wie Jakobs
offen­bar befürchtet — eine gewalt­tätige Fort­set­zung find­en könnte. 

Das Opfer des jüng­sten Über­falls ist wegen rechtsextremer
Pro­pa­gan­dade­lik­te bei der Polizei bekan­nt. Der Über­fall auf den
17jährigen ereignete sich vor ein­er Woche gegen 1.20 Uhr am Nauen­er Tor.
Min­destens fünf Ver­mummte stürmten auf ihn zu und trak­tierten ihn mit
einem Teleskop­schlag­stock. Zeu­gen sahen die Täter in Rich­tung Hegelallee
flücht­en, liefen ihnen nach und kon­nten einige von ihnen bis zum
Ein­tr­e­f­fen der Polizei fest­ge­hal­ten. Der Über­fal­l­ene hat­te eine
Platzwunde am Kopf, Abschür­fun­gen und andere Blessuren erlitten. 

Bemerkenswert ist, daß sich unter den Tatverdächti­gen eine erwachsene
Frau befind­et, die Mitar­bei­t­erin des “Chamäleon” sein soll. Dieser linke
Jugend­klub in der Pots­damer Her­mann-Elflein-Straße war in der
Sil­vester­nacht 2002 von etwa 20 Neon­azis mit Hol­zlat­ten und
Feuer­w­erk­skör­pern über­fall­en wor­den. Dazu fie­len erst kür­zlich vor dem
Landgericht in Pots­dam die Urteile. Bei den rechtsextremen
Haup­tangeklagten Dan­ny L. und Michael G. stellte der Richter “eine
beson­dere Schwere der Schuld fest”; L. erhielt eine Frei­heitsstrafe von
14 Monat­en, G. eine Jugend­strafe von 17 Monat­en, die zur Bewährung
aus­ge­set­zt wurde. 

Am Rande dieser Ver­hand­lung war es zu ver­balen und tätlichen
Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Links- und Recht­sex­trem­is­ten gekom­men; so
mußten am 1. Juli 60 Polizis­ten etwa 50 Ange­hörige bei­der Lager im
Gericht voneinan­der fernhalten. 

Vor diesem Hin­ter­grund schließen die Behör­den einen Zusammenhang
zwis­chen den Über­fällen auf das “Chamäleon” und auf den Rechtsradikalen
nicht aus. Die CDU-Land­tags­frak­tion sieht deshalb sofortigen
Hand­lungs­be­darf: Sollte es zutr­e­f­fen, daß an dem Über­fall auf den
Recht­sradikalen Per­so­n­en beteiligt waren, die sich über den Jugendklub
organ­isieren oder dort gar über öffentliche Fördergelder beschäftigt
waren, “ist schnelles Han­deln erforder­lich”, sagt Sprech­er Heiko Homburg. 

In der linken Szene wird der jüng­ste Angriff heiß disku­tiert. Wie man so
“bedep­pert” sein kann, “so ne Aktion direkt vor nem Cafe der
bürg­er­lichen Zivilge­sellschaft zu ver­anstal­ten und sich auch noch
fes­thal­ten zu lassen?” fragt man in einem Internetforum.

Kategorien
Uncategorized

Internetcafé für Flüchtlinge

(MAZ, 25.6.) LUCKENWALDE Im ASB-Über­gangswohn­heim in Luck­en­walde wurde ein
Inter­net­café für Flüchtlinge eröffnet. Sieben Com­put­er ste­hen in dem
extra ein­gerichteten Raum bere­it. Betreiber ist die
Flüchtling­sor­gan­i­sa­tion Refugees Eman­ci­pa­tion, die ihren Sitz in Potsdam
hat. Dort ent­stand auch das erste Inter­net­café für eine
Flüchtling­sor­gan­i­sa­tion in ganz Deutschland. 

Das zweite dieser Art lädt jet­zt in Luck­en­walde ein. “Wir haben uns ein
Jahr lang um dieses Pro­jekt des Inter­net­cafés bemüht. Jet­zt ist es so
weit”, sagte Chu Eben, Vor­sitzen­der von Refugees Eman­ci­pa­tion, bei der
Eröff­nung. “Wir sind davon überzeugt, dass es sich um einen gewaltigen
Schritt nach vorne han­delt, obwohl Asyl­suchende sich in ein­er äußerst
schwieri­gen sozialen, poli­tis­chen und finanziellen Sit­u­a­tion befinden”,
so Chu Eben. Das Inter­net­café soll den Asyl­suchen­den ermöglichen, sich
auszu­drück­en, einen Weg aus der Iso­la­tion zu find­en. Darüber hinaus
bietet sich hier ein alter­na­tiv­er Bil­dungsweg, ins­beson­dere auch um
Deutsch online zu lernen. 

Für die Flüchtling­sor­gan­i­sa­tion, die die Unter­bringung von Asylsuchenden
in Heimen dur­chaus auch kri­tisch beurteilt, war es nicht leicht, dieses
Pro­jekt umzuset­zen. “Com­put­er und Inter­net in Heimen ist kein Luxus,
son­dern eine Notwendigkeit in der Kom­mu­nika­tion des 21. Jahrhunderts.
Hier han­delt es sich in der Tat um ein ein­ma­liges Pro­jekt”, erklärte
Muhamed Ham­dali aus dem Büro der Aus­län­der­beauf­tragten Brandenburgs
Almuth Berg­er. Er über­re­ichte bei der Eröff­nung des Inter­net­cafés in
Luck­en­walde gemein­sam mit der Aus­län­der­beauf­tragten des Landkreises
Tel­tow-Fläming Moni­ka Kollert Zer­ti­fikate für erfol­gre­iche Absolventen
eines Com­put­erkurs­es in Potsdam. 

Dazu gehörte auch Flo­rence Sis­sako, eine junge Flüchtlings­frau. Sie war
eine der ersten Teil­nehmerin­nen und will jet­zt ihr Wis­sen am Computer
weit­ergeben. “Virtuelle Mobil­ität ist eine sehr inter­es­sante Erfahrung”,
erk­lärte sie. Der Com­put­erkurs habe auch ihr Selb­st­be­wusst­sein gestärkt. 

Unter­stützt wurde das Pro­jekt Inter­net­café in Luck­en­walde vom
Betreu­ung­steam des Arbeit­er-Samarit­er-Bun­des (ASB) unter Leitung von
Heim­leit­er Rain­er Höhn. Das Über­gangswohn­heim ist eine Ein­rich­tung des
ASB. “Wir waren von Anfang an offen für Pro­jek­te der verschiedensten
Art, um ins­beson­dere Miteinan­der und Tol­er­anz zu fördern”, erklärte
Rain­er Höhn. Zurzeit leben im Heim 110 Asyl­be­wer­ber aus 20 Län­dern. Der
neu gestal­tete Raum für das Inter­net­café ist für ihn ein symbolischer
Brückenschlag. 

Lei­t­erin des Inter­net­cafés in Luck­en­walde ist Pamela Ake­mayuk. Sie freut
sich, dass diese mod­erne Art der Kom­mu­nika­tion interessierten
Asyl­be­wer­bern aus dem Luck­en­walder Heim und auch aus anderen Heimen
kosten­los zur Ver­fü­gung steht. 

Die Flüchtling­sor­gan­i­sa­tion Refugees Eman­ci­pa­tion ist auch weit­er­hin auf
Unter­stützung angewiesen. Beispiel­sweise auch, um Fol­gekosten zu decken.
“Ziel ist es, ein solch erfol­gre­ich­es Konzept auch in anderen Heimen
umzuset­zen”, so Chu Eben. Er würdigte nicht zulet­zt die ausnahmslos
ehre­namtlichen Helfer, die sich bish­er für den Com­puterun­ter­richt zur
Ver­fü­gung gestellt haben.

Inforiot