Potsdam (ddp) Brandenburger Josus sind gegen eine Ausweitung der Videoüberwachung. Sie sei eine „teure Spielerei“, sagte gestern der Landesvorsitzende Tobias Mörike. Nach Erkenntnissen von Experten würden bundesweit nur zwölf Prozent der aufgezeichneten Straftaten aufgeklärt. Das Vorhaben koste Brandenburg jährlich aber rund 250.000 Euro.
Monat: Juli 2005
Dorfnazis und was dagegen tun?
Der folgende Text wurde von Indymedia kopiert.
Immer wieder gibt es hier Berichte, dass sich Faschos in Kleinstädten tummeln, da offen rumlaufen und ihr Unwesen treiben. Wie ist nun damit umzugehen, welche Lösungen gibt es und wie ist allgemein einer immer mehr in die Öffentlichkeit getragene Faschomeinung beizukommen.
Mal ganz davon abgesehen, ob nun diese oder jene Geschichte stimmt, gibt es solche Sachen. Diese Vorfälle passieren meist nicht in den linken Zentren der Großstädte, sondern eben auf dem Dorf.
Hier in meiner unmittelbaren Umgebung faengt das schon an. Ich kann mich an einen Artikel erinnern, wo ca. 40km entfernt sich jeden Tag Nazis (20–30) in einem Freibad tummeln. Sie stellen ihre faschistoide Einstellung offen zur Schau, durch Tragen von Klamotten, Schwarz-weiß-rote Badetücher usw. Links oder “ausländisch” aussehende zumeist Jugendliche sind dann auch davon betroffen. Diese Leute machen eine Art Sicherheitsdienst in eigener Regie. Alle die nicht in ihr Weltbild passen haben im Freibad nix zu suchen. Ob es Übergriffe gab weiß ich nicht; ist auch für die weitere Betrachtung relativ egal.
Viele Kommentare auf Artikel dieser Art heißen dann, gründet eine Antifa, oder haut die Spacken um, oder irgendeine andere idiotische Theorie.
Nun aber mal eine Frage… wie löst man als Linke auf solchen Dörfern diese Situationen?
Eine Demo veranstalten ist sicherlich nicht verkehrt, ändert aber an der Lage nix. Es kommen für einen Tag Antifas, Linke und andere aus der nahe gelegenen Grosstadt angefahren und laufen da dann unter Bullenschutz etwas durch die Gegend. Aber selbst, wenn sie einige der Nazis doch erwischen, wird auf diese Gewalt, wieder Gewalt kommen. Nur diese wird dann an der lokalen Linken in diesem Dorf ausgelassen. Nicht das ich militante Aktionen mit eindeutiger Wirkung ablehne, aber hier fehlt dann die Wirkung.
Nun lungern die Faschos z.B. in der Badeanstalt rum, oder eben wie o.a. vor dem Bahnhof. Eine klare Lösung, die Nazis von da zu vertreiben, ist meist nicht möglich. Und nun kommt etwas, was hier leider keiner gerne ließt, oder sogar als Nazi-Provokation ausgelegt wird, teilweise:
Wenn man nicht genügend linke antifaschistische Leute hat, kann man eben nicht die Faschos vor dem Bahnhof vertreiben, sondern diesen so gut es geht meiden. Und das ist in vielen kleinen Städten an der Tagesordnung. Es gibt fast in jeder dritten Kleinstadt die ich kenne einen Nazimob der sich relativ frei bewegt. Diese sind — im Gegenteil zu anders lautenden Berichten — doch gut organisiert. Dabei kommt ihnen zu Gute, das sie sich besonders gerne anleiten, organisieren, befehligen usw. lassen. So kommen in der o.a. Kleinstadt 25–30 lokale Nazis zusammen. Diese treten auch in dieser Gruppe auf. Zumindest sieht man diese Leute nicht unter 5–10 Leuten in der Stadt. Und nun mal zur Linken in dieser Stadt. Diese ist wahllos organisiert, trifft sich meist in irgendeinem Jugendclub. Aber selbst da ist man nicht komplett sicher vor den Faschos. So wurde z.b. 20km von hier entfernt in ein linkes JZ des öfteren eingebrochen, eindeutige Parolen an die Wand geschmiert und eben so gut es geht alles zerstört.
Nun möchte ich nicht jeden Nazi als Übermensch darstellen, aber meist sind diese viel “gewaltgeiler” als eben wir. So laufen in mancher Kleinstadt Schlägertrupps durch die Gegend um wahllos “vermeintliche Zecken oder Kanaken” zu schlagen und nach ihrem Sprachgebrauch eine “National befreite Zone” einzurichten. Dabei gehen sie teilweise mit äußerster Gewalt vor. Das sich in der Linken eben nicht so hirnlose Schläger tummeln, sondern durchaus nachdenkende Leute, ist nicht nur ein Gerücht, sondern die pure Wahrheit. Zumindest kenne ich keine Stadt wo Linke sich in Schlägertruppen zusammenschließen und sinnlos “rechts aussehende” Jugendliche zusammenschlagen usw.
Also wie will die Kleinstadtlinke nun auf die Gewalt von rechter Seite reagieren. Sich wehren ist klar, nur leider funktioniert das Kräftemessen in diesen Kleinstädten nicht so wirklich. Erstens hat man als eigentlich friedlicher Mensch nicht so richtig Lust dauernd Gewalt auszuüben, zweitens ist das auch gefährlich, da (zumindest in den mir bekannten Städten) die Faschos schlagfertiger sind. Das hören zwar viele nicht gerne, ist aber die Realität, fragt mal eure Genossen aus solchen Städten. Außerdem ziehen Faschos gerne in Kleinstädte, weil sie da anders als in Hamburg, Berlin, Hannover usw. die o.b. Vorteile haben. Während sie sich in Grosstädten verstecken müssen auf Grund der schlagfertigen Antifa und anderer Linker Kräfte in großer Zahl können sie in Kleinstädten ihr Unwesen treiben, und zwar meist völlig ungehindert von Antifas, Widerstand oder “Ausländer-Gangs”. Auch die Bullen in Kleinstädten machen meist nicht viel. Die Faschos werden im Stadtbild akzeptiert. Die Städte verhalten sich als ob es diese gar nicht gibt, das schadet ja dem Ort nur. Und solange sich rechte und linke Jungendliche hauen, liegt es eben an beiden. Das es ohne die Faschos gar keine derartige Gewaltspirale geben würde ist allen Linken klar, wird aber von der Stadt nicht so gesehen. Es wird auf Dorfschlägereien verharmlost. Die gab es immer und so schlimm ist das nicht, selbst früher haben wir uns auch auf den Stadtfesten gehauen, so lauten dann Kommentare der Buergermeister usw…
Nun aber zurück zur Problemlösung. Schon als ich 1987 15 Jahre alt war, gab es diese Scheiße auch schon. In unserer Kleinstadt trafen sich Faschos vor dem Bahnhof. Da sich alle kennen, auch namentlich, kommt es eben drauf an, wie die Tagesform so ist, ob man ohne Probleme an denen vorbeiging. Natürlich hätte ich diese am liebsten mal richtig da vertrieben, was aber anhand körperlicher und zahlenmäßiger Unterlegenheit nicht ging. Auch habe ich viele Jugendliche gesehen, die sich diesen Faschos anschlossen. Es ging damals nicht so sehr um Ideologie, sondern darum sich mit der stärksten Gruppe im Dorf anzuschließen. Vielfach ist auch ein Anschluss von nicht so gefestigten Jugendlichen vorgesehen. Immerhin ist es für viele eben besser sich auch vor den Bahnhof zu stellen und zu den Starken zu gehören, als vielleicht noch jeden Tag in die Fresse zu bekommen.
Die Polizei ist meist unbeteiligt an der ganzen Sache. Wenn jemand den o.a. Artikel als unwahr verurteilt, weil keine Anzeigen erstattet wurden, oder eben keine Presse davon weiß, kann er das gerne tun. Aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass vieles aus guten Grund nicht angezeigt wurde. Vielfach sieht man die Faschos jeden Tag, sie wohnen nebenan. Die Eltern arbeiten in der selben Fabrik und die Schule ist der Platz eines Zusammentreffens. Hier aber entzieht sich auch vieles den Lehrern. Erstens weil sie es echt nicht sehen, was im Schulbus oder auf dem Nachhauseweg passiert und zweitens weil sie es auch nicht sehen wollen, denn es bedeutet eine Auseinandersetzung mit diesem Thema, was Lehrern auch schwer fällt, viele wählen deshalb den einfachen Weg: wegsehen. Damit reihen sie sich übrigens nur in die Gesellschaft ein, diese schaut auch lieber weg, wenn sich die Faschos in der Stadt sammeln: Die tun ja nix.
Dann gibt es ein noch größeres Problem. Es entseht eine Antifa in dieser Stadt, aber diese besteht dann nur aus Leuten im Alter von 14–18. Denn die anderen werden früher oder später in die Großstadt gehen zum Studieren, Ausbildung machen, oder einfach nur zum Rumhängen. Da entstehen wunderbare Nischenstadtteile in denen Nazi-Problem besteht und auch ich mich — zugegeben — super wohl fühle. Hier frönen wir nun unseren Linken Ideologien, Lebensweisen usw. Aber nach einiger Zeit hat man den Blick n
ach draußen verloren. Ich erwische mich oft dabei, das mir eigentlich egal ist, was da draußen so abgeht, Hauptsache mein linker Stadtteil ist und bleibt ein Biotop in dem ich mich sauwohl fühle. So jubeln wir über unser nicht vorhandenes Naziproblem. Es ist schon richtig, dass sich keine Nazis in unserem Kiez sehen lassen und sie eben nur 5 Minuten am Bahnhof stehen würden. Hier gibt es auch viele ältere Antifas und Linke. Diese sind auch schlagkräftig. Aber was bringt uns die Gewissheit, dass sich hier keine sammeln, wenn 10km weiter im nächsten Dorf jeden Tag Faschos stehen, weitestgehend unbeobachtet von Stadtteilantifas und Milieulinken (zu denen ich mich auch zähle, bevor jemand sich beleidigt fühlt).
Das Problem ist doch aber ein anderes, es gibt anscheinend ein ruhiges Hinterland, auch wenn wir anderes vermuten. Ich habe, weil es in der Linken eigentlich ein unausgesprochenes Thema ist, es auch lange ignoriert, aber nun finde ich man muss es mal ansprechen, weil ein Verschweigen nichts bringt.
Ich habe in den letzten 2 Tagen mit 3 Leuten gesprochen, die alle aus einem Kaff kommen. Einer davon ist 35, wird zwar in Ruhe gelassen, aber genau neben ihm wohnt ein Fascho, der die Nachbarschaft mit Material versorgt, seine Scheiß-Musik extra laut andreht, damit es den Genossen nervt. Aber was soll er machen, die Adresse ist nun bei der Antifa und die Bilder auch, aber was soll das bringen, wir sammeln das erst mal nur. Welche wirkliche Aktion würde denn etwas bringen?
Flugblattaktionen sind zwar toll, aber erstens interessiert es keinen in dem Dorf, den der Fascho ist auch so schlau, dass er den alten Leuten viel hilft usw. sich in der Nachbarschaft beleibt macht. Und der passt da besser hin, als mein “schmuddeliger Langzeitstudentenfreund”. Dieser wird nun wegziehen, was ich persönlich auch verstehen kann, aber dabei fiel mir auf, dass das ja keine Lösung ist. Wir fahren auf jede Demo und regen uns auf, dass wir wieder mal nicht an die Nazis rankamen. Da leben sie ganz ungeniert und keiner macht was. Ich habe zwar auch keine Lösung für dieses Problem der “rechten” Kleinstädte, aber will mal eine Diskussion anstrengen, wie man eben mit solchen Sachen umgeht, diese sollte aber nicht hier erfolgen, dass ist ja kein Forum, sondern in euerer Antifa, Organisation, oder sonst was für Zusammenschlüssen. Aber genau hier finde ich müssen wir aktiver werden.
Eine Lösung wäre schon mal, bei der Gründung von starken Linken Strukturen in Kleinstädten zu sorgen. Gibt es Probleme sollten diese wenigstens Kontakt zu der nächsten “schlagkräftigen” Antifa oder anderen Organisationen haben. Meist wissen diese Jungendlichen gar nicht wo sie sich im Fall der Fälle Hilfe holen können. Wir dürfen die lokale Antifa in den Dörfern nicht alleine lassen, was leider viel zu oft gemacht wird. Über die Organisation der Nazis brauche ich ja nix zu sagen, aber es dürfte klar sein, dass diese eine breite Unterstützung im Umfeld haben, jemand kennt immer jemand bei einer Kameradschaft und diese Faschos kommen auch mal 50km gefahren um ihren “KameradInnen” beizustehen. Dazu kommt noch, dass sie eh da wohnen und wir nicht.
Ich habe nicht viele Lösungen parat, aber einen Hinweis, die Dorfantifas in die szenemäßigen Antifas der Städte integrieren, so sind sie mit ihren Problemen wenigstens nicht ganz alleine. Aber ich muss auch sagen, dass dies nicht unbedingt nicht alle wollen. Auch hier lebt es sich in unserem Stadtteil ruhig und gut.
Verhütungsaktion gegen Genmais
Am 17. Juni 2005 fand in Gladowshöhe bei Hohenstein eine
“Verhütungsaktion” statt. Anlass war — und ist — der Anbau von
gentechnisch verändertem Mais auf dem Acker von Jörg Piprek. Es
beteiligten sich etwa 25 Personen aus Klosterdorf, Bernau, Straussberg,
Berlin und anderen Orten der Umgebung.
Wir stülpten Plastiktüten über etwa hundert Maispflanzen, um damit unser
Misstrauen gegenüber der so genannten Koexistenz [ökologischer,
konventioneller und gentechnisch veränderter Sorten] zum Ausdruck zu
bringen. Wir wollen keinesfalls, dass sich der Pollen des Mais´ sich auf
andere Pflanzen überträgt oder von anderen Organismen, mit negativen
Folgen, aufgenommen wird.
Wir legen Wert darauf, dass dies eine rein gewaltlose Aktion war, bei
der nichts zu Schaden gekommen ist. Wir wollten auf die Risiken und
Nebenwirkungen von MON 810, dem von Piprek ausgebrachten und vom Konzern
“Monsanto” vertriebenen Genmais, aufmerksam machen.
Diese Aktion haben wir mit einem kleinen Picknick verbunden, um den
Teilnehmern einen regen Austausch beim Kaffee zu gönnen. Diese
Gelegenheit wurde rege genutzt, bis die Polizei kam, für eine gewisse
“Ungemütlichkeit” sorgte und damit alles beendete.
Am 06.08 bzw. 08.08. warfen US-Bomber Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Bis heute fielen diesem Menschheitsverbrechen Hunderttausende zum Opfer. Der Befehl zum Atombombenabwurf wurde durch Truman in der Potsdamer Karl-Marx-Str.2 erteilt, in der sich die US-Delegation anläßlich der Potsdamer Konferenz einquartiert hatte.
Seit einigen Jahren hat in diesem als Little White House bezeichneten Gebäude die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung ihren Sitz. Die Stiftung versuchte mehrfach, den anliegenden Platz in „Trumanplatz“ benennen zu lassen. Die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär hatte sich von Beginn an gegen diese geschmacklose Idee gewandt und am 06.08.2002 symbolisch und öffentlichkeitswirksam die Trumanvilla in „Hiroshima-Haus“ umbenannt und angeregt, den Platz nach den betroffenen Städten zu benennen.
Wir begrüßen, daß die Potsdamer Bündnisgrünen Idee und Form der Kampagnenaktion nun übernommen haben. Nachdem Bündnis 90 /Die Grünen am 60.Jahrestag der Befreiung keine Möglichkeit gefunden hatten, auch nur eins ihrer ca. 100 Mitglieder zur Teilnahme an der offiziellen Gedenkveranstaltung zu bewegen, wertet die Kampagne das Engagement der Bündnisgrünen als einen ersten Akt tätiger Reue.
Da wir angesichts des bevorstehenden Bundestagswahlkampfes von einer weiteren Profilierung der Potsdamer Grünen in der politischen Sphäre der Kampagne ausgehen, schlagen wir als Nachfolgeaktionen vor:
— Distanzierung vom geschichtsrevisionistischen Text des „Rufes aus Potsdam“ zum Aufbau einer Garnisonkirchenkopie
— Durchführung einer Demonstration zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow (auch wenn aufgrund der Terminplanung des Kanzlers die Wahl vor dem nächsten möglichen Ostermarsch stattfindet)
— Blockaden und Umbenennungen von Kasernen und Kreiswehrersatzamt
— öffentliche Verfremdung des Vertriebenengedenksteins
— Reinigung des Deserteursdenkmals (bereits in vorherigen Wahlkämpfen erprobt)
— regelmäßige Mitarbeit im Beirat des Städtischen Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus
— Antrag auf Streichung Hitlers und Hindenburgs aus der Potsdamer Ehrenbürgerliste
— immer gut: Heraushängen von Bettlaken und Pace-Fahnen bei allen Kriegen.
Die Kampagne sichert schon jetzt ihre volle Unterstützung für alle Maßnahmen des grünen Resozialisierungsprogrammes zu und verzichtet auf die Geltend-machung politischer Markenschutzrechte.
Tackmann kämpft um DVU-Wähler
NEURUPPIN Die PDS-Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis 56 Kirsten
Tackmann will auch um Wähler der rechtsextremen DVU kämpfen. “Das sind nicht
automatisch Rechtsextreme.” Vielmehr seien das oft Leute, die mit ihrer
Abstimmung Noten verteilen wollten, die den politisch Mächtigen “weh tun”.
Und da reiche es vielen nicht mehr, PDS zu wählen, so Tackmann.
Die DVU war bei den Landtagswahlen am 19. September 2004 im Altkreis
Neuruppin auf 5,7 Prozent gekommen und hatte damit mehr Stimmen als die
Bündnisgrünen (4,2) und die FDP (3,4) erreicht.
Zugleich betonte Tackmann, dass sie im Wahlkampf offen für eine
Zusammenarbeit mit der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit
(WASG) sei. “Ich habe dafür Verständnis, dass es in Neuruppin bestimmte
Blockaden gibt und Verletzungen da sind.” Doch müsse sich die Zusammenarbeit
am Inhalt festmachen. Das funktioniere bisher auch in der PDS, die mit Sarah
Wagenknecht eine öffentlichkeitswirksame Vertreterin der Kommunistischen
Plattform auszuhalten habe.
Vor Ort geht es ebenfalls um eine Frau: Die Neuruppinerin Marita Lemke hat
im Mai 2004 die PDS im Streit verlassen und gehört mit Siegfried Wittkopf,
der bereits 1998 der SPD den Rücken gekehrt hat, zu den prominentesten
Mitstreitern der WASG im Kreis. Und: Lemke wollte eigentlich für die WASG
als Direktkandidatin antreten.
CDU-Innenpolitiker wollen in Brandenburg mehr Kameras anbringen.
Gewerkschafter und PDS bezweifeln den Nutzen
Potsdam — Um die von Innenminister Jörg Schönbohm und dem Innenpolitiker
Sven Petke (beide CDU) geforderte Ausweitung der Videoüberwachung in
Brandenburg ist ein heftiger Streit entbrannt. Beide wollen die Hürden für
die Videoüberwachung deutlich senken und künftig Orte wie den Flughafen
Schönefeld, Bahnhöfe und Verkehrswege überwachen lassen. Die
Polizeigewerkschaften und die PDS lehnen diese Pläne ab. Auch die SPD ist
skeptisch.
Petke will im August in Abstimmung mit dem Innenministerium einen
Gesetzentwurf vorlegen, der eine dauerhafte Videoüberwachung nicht nur von
“Kriminalitätsschwerpunkten” erlaubt. Bisher werden in Brandenburg im Rahmen
eines 2001 gestarteten und auf fünf Jahre befristeten Modellversuchs vier
Orte mit Videokameras überwacht: die Bahnhofsvorplätze in Potsdam, Bernau
und Erkner sowie eine Großdiskothek in Rathenow. Das Innenministerium soll
dem Landtag nach Abschluss der Probephase Ende 2006 einen Ergebnisbericht
vorlegen, damit “über den Fortbestand der Maßnahme” entschieden werden kann.
Die CDU sieht aber bereits jetzt Handlungsbedarf, “um das Leben der
Bevölkerung besser vor den Gefahren des internationalen Terrorismus zu
schützen”, so Petke. Die derzeitige Gesetzesregelung sei nicht ausreichend,
weil zum Beispiel nur aufgezeichnet werden dürfe, wenn die Beamten an den
Monitoren eine Straftat vermuten. Petke plädiert für ständige
Aufzeichnungen, die jeweils nach 48 Stunden gelöscht werden — sofern es
keine Anzeigen oder Vorkommnisse gibt.
Die Gewerkschaft der Polizei lehnt den Vorstoß als “puren Aktionismus” ab.
Der Bevölkerung werde Sicherheit vorgegaukelt, die es in der Realität nicht
gebe, sagte der Landesvorsitzende Andreas Schuster. Die Attentate in London
seien begangen worden, obwohl die Stadt eine besonders dichte
Videoüberwachung habe. Auch die PDS warf Schönbohm und Petke vor, “das Thema
aufzubauschen und mit der Angst der Menschen vor Terroranschlägen zu
spielen”. Die CDU wolle den Eindruck erwecken, dass sie alles tue, um
höchste Sicherheit zu gewährleisten, sagte Fraktionsgeschäftsführer Heinz
Vietze. Dies sei aber nicht der Fall, “den Menschen wird eine scheinbare
Sicherheit vorgespielt”. Auch der SPD-Sicherheitspolitiker Werner-Siegwart
Schippel warnt vor “übereilten Aktionen”: Man müsse erst Aufwand und Nutzen
der Videoüberwachung prüfen und Experten anhören.
Schuster ist nicht der Einzige, der Zweifel an der generellen Wirksamkeit
der Videoüberwachung anmeldet. Er beruft sich auf eine von der Stiftung für
deutsche Kriminalitätsprävention veröffentlichten Studie, wonach in
Stadtzentren und Wohngebieten kein signifikanter Effekt auf die Kriminalität
festzustellen ist. Schönbohm bestreitet das vehement: Nicht nur auf den vier
in Brandenburg überwachten Plätzen, sondern auch in ihrem Umfeld sei die
Kriminalität nachweisbar deutlich zurückgegangen.
“Die Straftäter kennen die Kameras und halten sich zurück”, kommentiert der
Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Frank Domanski. Auch er
hält die Videoüberwachung für problematisch: Der Aufwand sei enorm, weil man
für die Rundum-Beobachtung eines Ortes sechs Planstellen benötige. Außerdem
brauche man schnell verfügbare Einsatzkräfte. Beides sei schon jetzt in
Brandenburg nicht gewährleistet.
Club im Park steht vor dem Aus
Fürstenwalde (MOZ) Der Club im Park in Fürstenwalde steht vor dem Aus. Der Träger, der Fürstenwalder Förderverein für Jugend- und Kulturarbeit (FFJK), hat Insolvenz angemeldet. Die Ursachen liegen offensichtlich in der Politik des kreislichen Jugendamtes, die erst am Montag vom Kreisjugendring heftig kritisiert worden war (MOZ berichtete).
“Die jetzige Politik der Verwaltung des Jugendamtes des Landkreises Oder-Spree kann nicht akzeptiert werden”, hatte der stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendringes, Steffen Adam, am Montag bei einer Pressekonferenz gesagt. Diese Politik hat nun offenbar auch einen Anteil daran, dass ein Mitgliedsverein des Jugendringes, der FFJK, Insolvenz beim Amtsgericht anmelden musste.
Insgesamt 17 Mitarbeiter sind davon betroffen, denn der 1994 gegründete FFJK unterhielt nicht nur den Club im Park. Er kümmerte sich vor allem um Problemfälle unter den Jugendlichen. Je zwei Streetworker beschäftigte er in Fürstenwalde und Erkner, zwei weitere Sozialarbeiter betreuten junge Leute im Rahmen der so genannten ambulanten Hilfe. Zudem betrieb der Verein ein Jugendwohnhaus und die Beratungsstelle “Zilki 21” am Ziolkowski-Ring in Nord.
Wie der Vorsitzende des FFJK, Stefan Wende, gestern der MOZ auf Anfrage mitteilte, laufen zurzeit Gespräche mit der Stadt und dem Kreis, um von dieser Jugendarbeit soviel wie möglich am Leben zu erhalten. “Die Mitarbeiter arbeiten derzeit ohne Gehalt weiter. Denn Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Wenn man nicht ständig Kontakt zu den jungen Leuten hält, bricht er ab”, so Wende.
Wie die Lösung der Probleme aussehen könnte, darüber konnte oder wollte Wende sich gestern nicht äußern. Und zu den Ursachen sagte er nur, dass es mehrere gebe. Einige seien auch hausgemacht.
Ausgangspunkt für die Insolvenz war aber offenbar, das bestätigte auch Steffen Adam, das Jugendwohnhaus. Dort wurden Jugendliche betreut, die mit ihrer Familie nicht mehr klar kamen und durch den Wechsel des Umfeldes die Chance für ein geordnetes Leben erhalten sollten. Laut einer Vereinbarung mit dem Kreis mussten dafür hauptamtliche Mitarbeiter eingestellt werden. Das Jugendamt wies dem Heim jedes Jahr Problemfälle zu und zahlte je nach ihrer Anzahl Zuschüsse. Maximal neun junge Leute konnten untergebracht werden. Noch 2003 war das Haus mehrere Monate ausgelastet, hatte im Jahresdurchschnitt sieben Bewohner. Dann wies das Jugendamt plötzlich weniger Jugendliche zu. Die Belegung sank 2004 auf fünf bis sechs. In diesem Jahr waren es nur noch zwei. “Vielleicht hätten wir schon 2004 reagieren und das Haus schließen müssen”, meinte Wende. Allerdings: Eine Information, warum die Zahlen so zurückgehen, erhielt der FFJK vom Jugendamt nicht. Weniger Problemfälle als in den Jahren zuvor waren garantiert nicht die Ursache, denn die soziale Situation in der Region hatte sich ja nicht verändert. Außerdem unterhielt der Kreis selbst vier solcher Heime. Deshalb hoffte man beim FFJK noch 2004 auf eine Korrektur im folgenden Jahr.
Erst Ende April dieses Jahres ließ der Kreis dann auf einer Fachtagung mit den Freien Trägern der Jugendarbeit die Katze aus dem Sack: Man wolle sich künftig von der “immobilienbelasteten Hilfe” trennen, Jugendwohnheime sind nicht mehr gewünscht. “Wir haben sofort den vier Beschäftigten die Kündigung ausgesprochen und auch den Mietvertrag für das Haus gekündigt”, sagte Wende. Aber die Kündigungsfristen liefen bis Ende August bzw. Oktober. “Diese Kosten waren letztlich nicht mehr zu verkraften. Als Verein konnten wir kaum Rücklagen bilden. Die wenigen reichten für zwei Monate, dann mussten wir zum Amtsgericht”, berichtet Stefan Wende.
Zerstörung von MON 810
Widerstand gegen die Grüne Gentechnik wurde bis jetzt über die Bildung gentechnikfreier Regionen oder in radikaler Form durch geheim-gehaltene Feldverwüstungen ausgeübt. Die Initiative »Gendreck weg« plant eine neue Form zivilen Ungehorsams – Ende Juli eine öffentliche Feldbefreiung in Ostbrandenburg.
Auch wenn es in letzter Zeit wieder stiller um den Widerstand gegen den Anbau von genveränderten Pflanzen geworden ist, geht der von Renate Künast prophezeite »Krieg auf den Dörfern« weiter. Daran ändert auch das in Teilen verabschiedete neue Gentechnikgesetz nichts, denn die wichtigsten Sicherheitsbestimmungen gegen die Kontamination durch genveränderte Pollen sind entweder noch nicht beschlossen oder könnten im Vermittlungsausschuss wieder gekippt werden.
Zentrum des Widerstand ist derzeit das Land Brandenburg. Dort hat die Bürgerinitiative »Gendreck weg« für das nächste Wochenende eine »Freiwillige Feldbefreiung« angekündigt. Es ist die erste öffentlich angekündigte Zerstörung von Gentech-Feldern in Deutschland. Bis jetzt wurden Anbauflächen meist in Nacht- und Nebelaktionen von kleineren Gruppen verwüstet. Die Bürgerinitiative hingegen hat sogar schon Ort und Zeitpunkt des »Vergehens« bekannt gegeben: Hohenstein bei Strausberg am 31. Juli um 14 Uhr.
Die Initiatoren wollen im Anschluss an eine Kundgebung auf einem ca. zehn Hektar großen Maisacker mit der genmanipulierten Sorte »MON 810« Pflanzen herauszureißen, bis die Polizei einschreitet, erklärt Jürgen Binder, der zusammen mit seinem Kollegen Michael Grolm die Aktion koordiniert, gegenüber ND. An die hundert Aktivisten wollen an der »Feldbefreiung« teilnehmen und sich notfalls verhaften zu lassen. Weitere 300 Bürger werden die Aktivisten begleiten. Unter den Gentechnikgegnern finden sich neben Biobauern und Naturkostladenbesitzern eine bunte Mischung aus Angestellten, Selbstständigen, Arbeitern und Studenten. Unterstützung erfährt die Initiative zudem aus dem Ausland – u.a. von dem legendären französischen Bauernführer Jose Bové, von Vandana Shiva, Preisträgerin des alternativen Nobelpreises, sowie dem äthiopischen Umweltminister Tewolde Berhan Egzabher.
Jürgen Binder ist fest entschlossen, den Anbau von genveränderten Organismen (GVO) in Deutschland zu verhindern. Als Imker ist er besonders von der Einführung der Grünen Gentechnik betroffen. Die Bienen würden die gentechnisch veränderten Pollen von den Maisfeldern sammeln, um ihren Nachwuchs damit zu füttern. So könne längerfristig kein GVO-freier Honig mehr garantiert werden. Außerdem würden die Insekten die Pollen auf konventionelle Felder oder anliegende Naturschutzgebiete verteilen. Binder sorgt sich wegen möglicher Gefahren für die Sortenvielfalt und Insektenresistenzen. So wirkt das in der Maissorte »MON 810« enthaltende Gen nicht nur gegen den Maiszünsler, sondern auch gegen andere Insekten. In Ungarn, Polen, der Slowakei und Österreich ist diese Maissorte verboten, in Deutschland dagegen bedingt zugelassen.
Die Idee zu der »Feldbefreiung« sei letzten April entstanden, als in Stuttgart über tausend Bauern gegen die Grüne Gentechnik demonstrierten, sagt Binder. Die Aktivisten der Bürgerinitiative »Gendreck weg« hätten sich schließlich auf Ost-Brandenburg geeinigt, da dort die größte Anbauregion von GVO in Deutschland liege. Hier befinden sich 123 der insgesamt 300 Hektar, auf denen in diesem Jahr gentechnisch veränderter Mais in Deutschland ausgesät wurde. Außerdem liegt das Maisfeld unweit des Naturparks Märkische Schweiz.
»Unsere Aktion ist eine öffentliche Willensäußerung«, betonte der Imker. Und nicht die letzte. Auf die Frage, wie die Gentechnikgegner dem voraussichtlichen Regierungswechsel hin zu einer gentechnikfreundlichen Politik entgegen sähen, antwortet Binder entschlossen: »In Deutschland bleibt kein Gen-Feld stehen.«
Potsdam (MOZ) Nach den Terroranschlägen in London sorgt die Videoüberwachung öffentlicher Plätze in Brandenburg erneut für Streit. Während Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) ein laufendes Pilotprojekt der Polizei als Erfolg bezeichnet, warnt die PDS vor einer Fortsetzung des Programms. Im Dezember endet die fünfjährige Probezeit für die Kontrollen. Überwacht werden Plätze in Bernau, Erkner, Potsdam und Rathenow.
Innenminister Schönbohm ist sich sicher: „Der offene Einsatz von Videotechnik hat die Plätze sicherer gemacht.” Die Zahlen der Polizei geben dem CDU-Politiker Recht. Seitdem die Kameras — zumeist auf Bahnhofsvorplätzen — installiert wurden, sank dort die Zahl der Straftaten. Am deutlichsten machte sich die Entwicklung in Bernau (Barnim) bemerkbar. Dort ging die Zahl der Delikte um stattliche 80 Prozent zurück. In Erkner (Oder-Spree) wurden im Jahr 2001 noch 180 Diebstähle — im Jahr 2003 nur noch 71 angezeigt.
Die Ergebnisse nimmt der Innenexperte Sven Petke (CDU) nun zum Anlass, eine Ausweitung der Überwachung in Brandenburg zu fordern. Derzeit arbeite er an einem Entwurf zur Änderung des Polizeigesetzes, sagt der 37-Jährige. Seiner Ansicht nach habe das Pilotprojekt der Polizei vor allem eine Schwäche aufgezeigt. Die Videokameras übertragen die Bilder zwar live in die Schutzbereiche. Dort werden die Aufnahmen jedoch nicht aufgezeichnet. Nur wenn ein Beamter einen Verdächtigen ausmacht, darf er einen Knopf drücken. So sind die Vorschriften, die Petke nach den Anschlägen auf dem Dresdener Hauptbahnhof und in London nicht mehr für zeitgemäß hält. „Stellen Sie sich vor, so was passiert in Brandenburg. Hier haben wir zwar Kameras, die zeichnen aber keine Bilder auf. Die Terroristen bleiben also unerkannt. Das wäre doch ein Skandal”, ist der CDU-Politiker überzeugt.
Mit seinem Vorstoß erntet Petke nun heftige Kritik. Die kommt von der brandenburgischen PDS. Deren Sprecher für Rechtspolitik hält die Idee Petkes „für symptomatisch”, wie Stefan Sarrach sagt. Die CDU nutze nach den Anschlägen „die Atmosphäre der Angst”, sagt er und warnt vor einer Einschränkung der Freiheitsrechte. Die Videotechnik hält der 34-Jährige ohnehin für unnütz. Schließlich habe die Überwachung in London die Anschläge nicht verhindern können.
Unterdessen warnt der PDS-Politiker vor an-deren Gefahren. „Durch die Videoüberwachung wiegen sich die meisten Menschen in Sicherheit. Sie glauben, dass ihnen die Polizei bei Überfällen rasch zu Hilfe kommt”, sagt Sarrach und erklärt sich damit die enorme Akzeptanz der Kameras. „Das ist aber ein Trugschluss”, ist er sich sicher.
Ende des Jahres schließt das Innenministerium das Pilotprojekt mit einem Bericht ab. Minister Schönbohm spricht schon jetzt von einer „Erfolgs-geschichte”. Ob die Videoüberwachung fortgeführt werden soll, sei bislang unklar, erklärt Pressesprecher Wolfgang Brand. Dennoch scheinen Kreisen des Innenministeriums eine Weiterführung zu befürworten. Als Argument dafür spräche laut Brand auch der Fakt, dass die Krimina-lität von den überwachten Plätzen nicht an andere Orte verdrängt wurde. Zumindest nicht in die Nachbarschaft. Weiterreichende Erhebungen gebe es allerdings laut Brand nicht.
Rechte Parolen gegrölt
Am Samstagabend wurde der Polizei eine Ruhestörung in der Bergstraße in Fürstenwalde gemeldet. Ein Zeuge hatte sich gegen 23.15 Uhr bei der Polizei über den anhaltenden Partylärm in der Nachbarschaft beschwert. Eine Polizeistreife überprüfte die Bergstraße und fand die Lärmquelle; offensichtlich feierte eine Gruppe eine lautstarke Feier in einem Innenhof. Die Polizisten hörten während der Überprüfung, wie die Partygäste lautstark einige eindeutig rechtsorientierte Textzeilen wie “… Ruhm und Ehre…” und “… SS…” mitsangen. Da die Streifenpolizisten nicht wussten, wie viele Personen sich dort befanden, riefen sie die MEGA zur Unterstützung.
Die Polizisten wurden schließlich von einem jungen Mann auf den Hof gelassen. Auf dem Grundstück befanden sich zehn Personen und ein Staffordshire Bullterrier. Die Beamten forderten die Personen auf, den Hund einzusperren und sich auszuweisen, die Personen folgten den Aufforderungen. Die Anwesenden äußerten sich nicht zu dem Tatvorwurf, verfassungswidrige Parolen gesungen bzw. gerufen zu haben, sie gaben lediglich an, dass sie den Geburtstag eines Anwesenden gefeiert hätten. Auf dem Innenhof stellten die Beamten mehrere CDs mit rechtem Inhalt sicher.
Neun Männer (zwischen 22 und 33 Jahren) wurden zur Wache gebracht, dort wurden sie nach den erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen zu diesem Sachverhalt dauern noch an.
Polizei und MEGA lösten Feier auf
Fürstenwalde (lö/MOZ) Eine Feier offensichtlich rechtsgerichteter junger Männer hat die Polizei und die Mobile Einsatztruppe gegen Gewalt und
Ausländerfeindlichkeit (MEGA) am Wochenende in Fürstenwalde aufgelöst.
Am Samstagabend war der Polizei eine Ruhestörung in der Bergstraße gemeldet
worden. Ein Zeuge hatte sich gegen 23.15 Uhr bei der Polizei über den
anhaltenden Partylärm in der Nachbarschaft beschwert.
Eine Streife überprüfte die Bergstraße und fand schließlich die Lärmquelle.
Offensichtlich feierte eine Personengruppe eine lautstarke Feier in einem
Innenhof. Die Beamten hörten, wie die Partygäste lautstark einige eindeutig
rechtsorientierte Textzeilen wie “. Ruhm und Ehre.” und “. SS.” mitsangen.
Da die Streifenpolizisten nicht wussten, wie viele Personen sich dort
befanden, riefen sie die MEGA zur Unterstützung.
Die Polizisten klopften schließlich an und wurden von einem jungen Mann auf
den Hof gelassen, der Mann erklärte den Polizisten, dass er nicht wisse,
woher der Lärm stammt, er habe ihn auch eben erst bemerkt. Im Nachhinein
stellte sich heraus, dass er auch einer der Gäste war.
Auf dem Grundstück befanden sich zehn Personen und ein Staffordshire
Bullterrier. Die Beamten forderten die Personen auf, den Hund einzusperren
und sich auszuweisen. Dem wurde Folge geleistet. Die Anwesenden äußerten
sich nicht zu dem Tatvorwurf, verfassungswidrige Parolen gesungen bzw.
gerufen zu haben, sie gaben lediglich an, dass sie den Geburtstag eines
Anwesenden gefeiert hätten. Allerdings stellten die Polizisten mehrere CD
mit rechtem Inhalt sicher.
Neun Männer (zwischen 22 und 33 Jahren) wurden zur Wache gebracht, dort
wurden sie nach den erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Derweil dauern die Ermittlungen noch weiter an, teilte die Polizei mit.