Heute überraschte die Staatsanwaltschaft mit einem Antrag zur Einstellung des
Verfahrens gegen I.K. Da diese zur Tatzeit minderjährig gewesen sei und die anderen
Angeklagten bis zu 5 Jahre älter, gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, dass ihr
Tatbeitrag ein nur unwesentlicher war. Das Gericht beschloss daraufhin, das
Verfahren abzutrennen und, gegen die Leistung von 30 Arbeitsstunden innerhalb von 3
Monaten, einzustellen. Der Antrag auf Zulassung der Öffentlichkeit allerdings wurde
abgelehnt, da es aus erzieherischen Gründen auch im Hinblick auf die Heranwachsenden
angebracht sei, so das Gericht, dass die Öffentlichkeit weiterhin ausgeschlossen
bliebe.
Als erste Zeugin sagte heute Susanne Karl aus, diese war zur Tatzeit Gast auf der
Terasse des Cafe Haider. Sie gab an eine Gruppe von Menschen gesehen zu haben, die
aus der Hegelallee kamen und sich dabei vermummt hätten. Kurze Zeit später sei dann
der Geschädigte um die Ecke gerannt gekommen, über ein Tisch gefallen und dann von
einer Gruppe von 5 Personen umringt worden. Zunächst gab die Zeugin an, ganz genau
gesehen zu haben, dass mit einem Gegenstand zugeschlagen wurde, revidierte dies
jedoch auf Nachfrage der Anwälte dahingegen, dass sie sich die Wunde sonst nicht
erklären könnte, also “definitiv” keinen Gegenstand gesehen habe. Die Täter seien
dann in Richtung Hegelallee geflüchtet. Sie könne auch nicht sagen, ob die Personen
die sich dann zum Cafe Haider begaben, oder gebracht wurden von Kellnern, die Täter
sind, da sie mit dem Geschädigten beschäftigt war.
Hierrauf sagte der Zeuge David Liefländer aus, dieser war zur Tatzeit Kellner im
Cafe Haider. Am Abend des 18.06.05 hätte er auf der Terasse seines Lokals Lärm
vernommen, der wohl vom Umfallen eines Tisches verursacht wurde. Er sei dann
hinausgerannt und hätte gesehen wie 3–5 schwarz gekleidete und mit Basecap sowie
Sonnenbrille vermummte Personen auf den Geschädigten einschlugen. Er hörte dabei das
Ausfahren eines Teleskopschlagstockes, das Geräusch kenne er aus dem TV, den
Schlagstock selbst konnte er allerdings nicht erkennen, da es zu dunkel gewesen sei.
Liefländer gab an, dass er geschrien hätte, dass die Personen aufhören sollen,
daraufhin seien die Richtung Hegelallee gerannt. Er hätte dann noch gesehen wie sein
Kollege Mantzke einen der Täter gefasst habe, sei dann aber ins Cafe gegangen, um
sich um den Geschädigten zu kümmern. Er sagte ebenfalls aus, dass er am Abend noch
Blut weggewischt hätte, da sich die Polizei nicht dafür nicht sonderlich
interessiert habe.
Schlussendlich wurde heute der Zeuge Manzke gehört, dieser war zur Tatzeit ebenfalls
Gast im Cafe Haider. Er gab an gesehen zu haben, wie 5 schwarz gekleidete Gestalten
auf eine Person einschlugen. Er habe dann die Personen Richtung Hegelallee verfolgt
und eine zu fassen bekommen. Allerdings konnte er nicht sagen ob dies nun einer der
Täter war, oder eine Person die einfach nur mit weglief. Er könne dies nach eigenen
Angaben nicht ausschließen. Es habe sich dann eine Gruppe von Menschen um ihn
gesammelt die darauf bestanden, dass er die Person loslasse. Sein Bekannter Jörg
Jansa habe sich dann vor ihn gestellt um ihn zu schützen und dabei einen Schlag
abbekommen, ob dieser von Julia kam konnte Manzke nicht sagen, auf alle Fälle hätte
sich Jansa dann gegen Julia “gewehrt”. Er gab desweiteren an, dass bis auf die von
ihm festgehaltene Person alle aus seinem Sichtfeld verschwunden seien. Diese Person
hätte er dann der Polizei übergeben. Die Befragung dieses Zeugen wir am Freitag den
15.09 um 9.00 fortgesetzt werden.